Einzelbild herunterladen
 
  

Vornan von fllax ßarlkel

(30. Fortsetzung.) »Entsinnen Sie sich auch noch der dicken Frau Moller, die in, (5aseUrania " und mit bei chondt mar?" Di« gute, dicke Frau Möller! Ich werde mit Lyssander sprechen, daß sie«ine kleine Rolle bei uns bekommt", rief Marian««. Die Frau Möller spielt jetzt eine Hauptrolle", erzählt« Sritt. Sie hat geheiratet." Keiheiratet? Sie wollte einmal die Welt umarmen. Und wen umarmt s!« jetzt, Gritt?" Einen Straßenbahnschafsner!" Marianne schloß die Äugen. Und wissen Si« nichts oon der Flora?" fragt« sie zögernd. Die Flora, die Flora, ach, der Flora gehts nicht besonders gut", sagte Gritt seuszend.Sie tritt in einem Tingeltangel als Tänzerin auf. Als Girl, als Texasgirl. Der Herr Hondt hat sie damals vermittelt. Ihr geht es auch nicht besonders ggt. Sie sieht schlecht aus, die Flora. Ich sehe sie manchmal. Soll ich ihr einen Gruß bestellen?" Hören Sie, Gritt," begann Marianne energisch.Hören Sie, Gritt, wir müssen etwas für die Flora tun. Was ist das für ein Unsinn: Flora als Texasgirl! Ich werde dafür sorgen, daß sie bei uns Arbeit bekommt. Warum hat sie sich iricht bei mir gemeldet? Eines Tages war sie plötzlich verschwunden. Sagen Sie doch der Flora, sie soll in den nächsten Tagen mal anrufen. Hier ist meine Adresse. So geht das nicht weiter. Wir müssen der Flora helfen. Abgemacht. Gritt?" Sie redete siili in großen Eifer hinein, um ihr sc�echles Ge- wissen zu betäuben. Damals, als in der schrecklichen Stunde der Mond ihrer Kindheit umerging und als der Gesang der Nachtigallen erstarb, damals, als sie den Weg zur Höhe ganz klar vor sich liegen sah, damals hatte sie alle alten Freunde geopfert, den Georg und die Flora, aber nun war sie oben, nun stand sie aus der Höh«, nun hatte sie gesiegt und durste mitleidig sein. Ja, sie wollte auch der Gritt helfen. Abgemacht," sagte Grilt.Abgemacht. Und ich bin froh wegen der Großaufnahme. Ein wenig Licht können wir armen Würmer da unten immer gebrauchen. Und der Meister soll ruhig sein« Bilder behalten, wenn es ihm Spaß macht. Mit der Flora werde ich sprechen. Sic wird glücklich sein.... Ick) danke herzlich, gnädige Frau!" Diese Anrede verwirrte Marianne und machte sie rot. Sie winkte mit der Hand und lieh die kleine Gritt stehen, die kleine Gritt, die kluge Gritt die aus einem sentimentalen Gefühl heraus die Ge- schichte mit dem Bruder, der Hondt züchtigte, erfunden hatte. Ma- rianne ging nach der Garderobe, kleidete sich um, wurde ge- schminkt und stand bald darauf im prasselnden Licht einer Auf­nahme. Die groß.« Szene mit Lyssander wurde gedreht. Der herzige Erzherzog Franzi war vom Kaiser in die Ber- bannung geschickt worden. Der Herr Musikant Johann Strauß stand vor der Luxusjacht und spielte ein rührendes Lied. Mister Gould halte sich zu erkennen gegeben und schmückte jetzt aus der Jacht seine schwer errungene Schönheit Marianne mit erlesenem und blitzendem Schmuck. Er brachte Perlen und Edelsteine, und als er dein Mädchen ein Brillantenhalsband umlegte, kam ihr sen« Minute in den Sinn, als sie vor dem Juweliergeschäft in der Iriedrichstraße als kleines Mädchen stand und von Lyssander zum eistenmal angesprochen wurde. Und auch daran dacht.' sie, daß er damals gesagt hatte: Brillanten sind gefährlich. Und nun lag sie an seiner Brust, war seine Geliebte, und als die falschen Stein.' feurig funkelten, fragte sie leise mitten in der Aufnahme: Warum sind Brillanten gefährlich, lieber Freund?" Dabei lächelte sie ihn, wie das Drehbuch vorschrieb, selig und verklärt an. Er lächelte sieghast zurück und stüsterte: Gefährlich? Für dich sind sie nicht mehr gefährlich, Liebling. «ic sind nur für die kleinen Mädchen gefährlich, die arm und allein auf der Friedrichstraße laufen und keilten Freund haben." Und als er sie küßte, küßte er sie nicht als Mister Gould oder Joseph Wutzclinoser, er küßte sie als Eugen Lyssander. Diese weni- gen Meter Film wurden bei allen Aufführungen große Sensation. Die kleinen Mädchen weinten vor Rührung und Glückseligkeit, sie sehnten sich heftig aus dem Jammer der Armut und Arbeit fort, sie sehnten sich auch nach dem reichen und schönen Freund, der sie endliä) einmal erlösen würde. Marianne Hull war schon erlöst. Dann kam der letzte Aufnahmetag. Daniel Kreß hatte gut vorgearbeitet. Die große Halle donnerte. Viele hundert Komparsen waren aufgeboten, Volk aus Wien , das sich am Ufer der Donau tust. wandelnd erging und der Jacht zujubelte, die nun die Anker lichtete und Marianne entführte. Gramp brüllte seine Donnerworte, die Sonnensysteme der Lampen verschütteten nicht» als Licht, di« Jacht bewegte sich, das Volk jauchzte. Diese Ausnahme war eine tech- nische Meisterleistung und hatte viele Gäste und Journalisten in das Atelier gelockt. Bernhard Glaß empfing sie als Pressechef. Daniel Kreß war oon bezaubernder Liebenswürdigksit, Herr Lemanjkq lief wie«in finsterer Scheich umher und heiterte sich erst auf. als Dolora auf- tauchte. Als die Lampen endlich erloschen und die große Hall« im leeren Tageslicht dämmerte, als sich die Komparsen verzogen hatten und nur noch die Götter und Halbgötter da waren, h:elt Daniel Kreß eine kleine Ansprache und lud seine Gäste zu einem kleinen Imbiß ein. Inmitten der Kulissen wurde eine Tafel improvisiert, drei Saxophonbläser und«in Klavierspieler waren plötzlich zur

Couvrlßb« 19« byDer Bücherkreis O. m b. H." Berlin 5W6I Stelle, es gab Wein aus Burgund und Wein von der Mosel , Ge- lächter schallte durch die hohe Halle, Reden und Ansprachen wurden gewechselt, auch Herr Gramp ergriff das Wort und er sprach auch jetzt noch, als gäbe er seinen Komparsen Befehle. Ein junger Mensch von derIllustrierten " wollte ein« Groß- aufnahm« von Marianne haben. Für diese Großaufnahme hatte schon vorher Kreß gesorgt. Marianne hatte die Gunst der Stunde wohl begriffen und sich in das richtige Licht gestellt. Auch jetzt an der Tafel fand sie für alle Besucher ein freundliches Wort oder ein süßes Lächeln. Lyssander strahlte, und auch Glaß vergaß seine Glossen. Am nächsten Tage standen einige pompöse Artikelchen über das improvisierte Jubelfest in der Presse. Die Lustjacht wurde be- schrieben, die laute Stimme des Herrn Gramp reizend glossiert, Lyssander, Kretz und Glaß wurden nicht vergessen, auch über das Bolk der Komparserle waren einige Zeilen zu finden, aber der .Haupttext beschäftigte sich doch mit Marianne Hull. Und nun war das Spiel aus. Herr Gramp wandt« sich neuen Aufgaben zu. Mariann« reiste mit ihrem Freund Lyssander acht Tag« in den .Schwarzwald . Als sie wieder nach Berlin kamen, wurde die Ur- OAsführung des neuen Filmes an allen Plakatsäulen angezeigt. Und es war durchaus kein Zufall, daß in derselben Woche die Illustrierte" Mariannes Bild auf der ersten Seite bracht«. Dos Bild war schön und zeigte ein rührendes Mädchen aus dem Volte, eine blonde, hilflose Schönheit, die scheu und wie unter heimlichen Tränen lächelte. Unter dem Bildnis stand in guter Ausmachung: Das schön« Deutschland . Di« Filmschauspielerin Mariann« Hull.- Di« Premiere fand in demselben Theater statt, in dem der erste Film herausgekommen war. Die Premiere war ein großer Erfolg. Eine Zeitung schrieb, die Hull sei«In Edelstein in der Krone Deutschlands , die Industrie habe an der Hull den schon lange ge- suchten Star. Di« Industrie fei oerpslichtet, die schön« Hull nicht wie die anderen Schauspielerinnen nach Hollywood entweichen zu lassen. Kreß hatte einem ihm bekannten Kritiker von Anfragen aus Amerika erzählt. Davon war kein Wort wahr, aber der junge Mensch fühlt« sich verpflichtet, an das Gewissen der deutschen Film- gesellschaften zu appellieren. In diesen Freudenbecher stürzten doch einige bittere Tropfen. Die große Presse war des Lobes voll, aber imAbend" erschien ein Gedicht, das sich gegen die Verlogenheit der Filme im allgemeinen wandte. Dieses Gedicht hatte Lemansty, der für die Dolora King war, anonym an Marianns geschickt Nun saß sie in ihrer schönen Wohnung und studierte mit gerunzelten Brauen die Derse, di« sich Filmbericht" nannten und erzählten: Bor der schimmernden Leinwand sitzen stumm Im verdunkelten Kino die armen Loute Was sie da sehen ist meistens verlogen und dunnn: Verlogen und dumm sind viel Dinge heute. Was sieht man? Das winmiernde Leid der Frau T! Den Rhein , den Wein, das olle Geschlapper, Ein Cowboy zeigt seine verblüffenden Tricks, Ein Lustspiel hebt sein« armselig« Klapper!

Zehn Mädchen ein Nachbar sagt ehrfürchtig:Gerl" Beschließen das Bild und zeigen die Beine. Ein Tänzer tritt auf, ein herzloser Kerl. Ein Fräulein singt später:Ach, war ich die Deine!" Und tief iw Parkett, im Dunst und Gewühl, Da sitzt graues Volt und will sich erwärmen, Ist edel und darf im verruchten Gesühl Bis in den Salon im Vorderhaus schwärmen. Die Technik grinst lauernd durch allen Verzicht. C» kreiselt der Abend im leeren Dergnügen. Der Schlaf kommt langsam, ein schweres Gewicht. Der Tag ist brutal und zerstört alle Lügen. Dieses Gedicht gefiel Marianne durchaus nicht. Sie fühlte sich beleidigt, obwohl kein Wort dann gegen ihren Film gesagt wurde. Ihr Spiel spielte ja an der Donau , ihr Film war ausgleichende Gerechtigkeit: ein armes Mädchen kam aus dem Elend, ließ sich nicht verführen und ergab sich dem richtigen Mann. Sie kam aus dem Elend und hatte es schließlich gut. Und dann oerbanden sich in ihr noch aus der Schulzeit her mit dem Begriff Gedicht nur schöne und erhabene Gefühle. Ein Gedicht sollt« trösten. ein Gedicht durfte nicht beleidigen Ein Gedicht war für sie bis jetzt wie eine wohlgestaltete und leuchtende Blume gewesen. Sie oer- achtete den Verfasser der Sudelei und warf die Zeitung in den Papierkorb. Sie las noch einmal die lobeirden Besprechungen der anderen Press« und starrte entzückt auf das Bild in der Illustrierten ". Dann klingelt« das Telephon. Ein« fremde Stimme meldete sich. Gnädigste", hörte sie ergeben fragen.Gnädigste, darf man Sie eine Viertelstunde Ihrer kostbaren Zeit berauben? Hier ist der Modesalon Herzfeld. Wir würden unsere Vertreterin schicken und bitten im Voraus um Entschuldigung und um gütigen Empfang." Um was'handelt es sich denn?" wollt« sie wissen. Um die ergebene Bitte, Gnädigste, ob Sie bei Ihrem nächsten Film ein Gesellschaftskleid von uns tragen wollen." Ich erwarte Ihre Vertreterin", sagte sie und hängte ab. In der letzten Zeit war sie schon manchmal von großen Firmen mit den sonderbarsten Angeboten bestürmt worden. Mit einer Fabrik kosmetischer Artikel hatte es begonnen. Dies« Fabrik bot sehr darum, doch zu bestätigen, daß ihr« Mandeloiivcreme die beste von der Welt sei. Eine kleine Dose in kostbarer Ausstattung lag diesem Schreiben bei. Dann kann ein Seidcnhaus und wollte die Erlaubnis haben, erwähnen zu dürfen, daß die junge, schöne und berühmte Filmschauspielerin Marianne Hull mit Vorliebe die echie Goldbachseid- trüge. In der Anlage wurde noch gesagt, daß die Firma einige handschristliche Zeilen deniemsprochenü honorieren wolle und um die Angabe ihrer Lank bitte. Von einer Zigaretten- fabrik kamen tausend Zigaretten einer Spezialmark«. Sie lagen in einem silbergetriebenen Kasten. Es wurde gebeten, mit einigen lobenden Zellen über die Güte der Sendung zu quittieren. In einer Boulevardzeiwiig, die mit Borliebe aus dem Schutt- Hausen exklusiver Standalgeschichten wühlt« und in Sentimentalität machte, erschien in großer Aufmachung die rührende Erzählung einer Unterredung, die ein Reporter mit dem alten Hull gehabt hatte. Darin wurde viel von Mariannes Kindheit erzählt, von ihrem Schwärm für» Theater, die Stube mit den exotischen Andenken wurde beschrieben, der Nein« Götze aus Ehina wurde erwähne und als Talisman gepriesen und am Schluß behauptet« der Reparier, Marianne habe schon in ganz jungen Iahren zum Zirkus gehen wollen.- Durch diesen Bericht erinnerte sich Mariann« an den kleinen Götzen.Sie stand aus und suchte ihn. Aber er blieb verschwunden. Sie mußte ihn irgendwo verloren haben. Das war vor einigen Tagen geschehen, und heute morgen war das ernsthafte Angebot von einem großen Zirkus gekommen, der sie zu einer Tournee durch ganz Deutschland verpflichten wollte. Aber sie ließ sich nicht verpflichten und schrieb ab. Gestern hatte der Komponist des Marlaschlagers vorgesprochen Er brachte einen neuen Song mit und bat, ihn Mariann« widmen zu dürfen. Sie ließ sich diese Widmung gefallen.(Forlsetzung folgi.)

Rätsel-Ecke desAbend". wuiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiniiuiiiiuiiuuiniiiuiiiniuuuuiiuiiiiiiimiuiiuiuiiiiuuiiiuusiniHiiujuiimutiuuimiuiuaiflniuinniniiiniuunmuiiuiiiiuiuiniu»

Kreuzworträtsel.

Waagerecht: 1. Norweg . Komponist: 5. Hautüssnung: 6. Behältnis; 10. Heilkundiger: 11. Kammlinie eines Gebirges: 12. Nagetier: 14. Name eines griech. Buchstaben: 15. Erdschicht: 20. Streit: 21. Wasserbehälter: 22. Wasserpflanze: 23. staatl. Ein­richtung: 26. Blutgefäß: 27. Qual: 28. Prosadichlung. Senk­recht: 1. Tropfsteinhöhle: 2. Waldtier: 3. Stammutter; 4. Strom in Asten: 5. Seeräuber; 7. Muse: 8. Steinsarg: 9. Fahne: 13. Krank- heitsslost: 14. ital. Dichter: 16. Mittelmeerinsel: 17. Schiffseigner; 18. Teil des Brustkorbes; 19. Reinigungsgegenstand: 24 latein. Wort der Zustimmung; 25. belg. Bad. l*. Zoologisches. Aus den Silben af an der bi bock« fe gcr Hund il lo mal mur pc pir reh sc« scl ta ti ti tter tis sind die Namen von 10 Säugetieren zu bilden und so untereinander zu stellen, daß die Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen, ein werwollcs > Pelztier nennen.»ix

Silbenrätsel. Aus den Silben bahn bau der chra da de del di« e e ed ei er eis sel sin geld gen gu haue hi la le Ii Iis lo m« mi mus nc neu nep ncw ni no ra rad re ro sa sau se si ts ter tio tor tun un wa warn werb wig york sind 20 Wörter zu bilden, d.'rcn Anfangs- und Endbuchstaben, beide van oben nach unten gelesen, «inen Sinnspruch ergeben. Di« Wörter bedeuten: 1. Indianer- behau jung. 2. biblisch- Person: 3. Krankheil: 4. Umsturzleh e: 5. Wohltätigkeitsanstalt: 6. Wassernixe; 7. Sportplatz: 8 regelnde Verfügung: 9. Speicher; 10. Gebäck': 11. Gebirge; 12. Stab: in Amerika : 13. spanischer Tanz: 14. Taktmesser: 13. Teil des Ge fährts: 16. norddeutsche Sagensammlung: 17. Körperteil; 18. Zweck der Arbeit; 19. weiblicher Vorname: Ä). Meeresgott. si. Rösselsprung.

(Auflösung der Rätsel nächsten Mittwoch.) Auslösung der Rätsel aus voriger Rümmer. Spiralenrätsel. ZSagerecht: 2. Ale; 3. Sieb: 6. N'guss: 8. Amerika ; 9. Kirgisen; 11. Landsberg . 12. Infanterie; 14 W!l- helmehöh; 15. Turteltaube. Senkrecht: 1. Er: 2. Aas; 4 ßaub- 5. Peter: 7. Afrika : S. Arsenik ; 10. Graupeln. 11. Lombaidei- 13. Harzgerode: 14 Wassersucht. Geographisches Silben-Schieberötsel: 1 Schles- wig: 2. Dalmalien: 3. Mueden: 4. Pittsburg : 5 Wartdura- 6. Engadin ; 7. Karlsbad : 8. Breslau ; 9. Aetna. Stuttgart Wiesbaden . Magilches Quadrat: Bett. Efeu. Test. Tula . Füllrätsek: 1. Beresina: 2. Obergarn: Z. Uebetmu*- 4. Herberge; 5. Feldberg ; 6. Schieber."