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~ Sportund Spiel­

Schüler ringen in Berlin .

Der Städtekampt gegen Magdeburg .

Die sehr rührige Freie Sportvereinigung Tegel 1899" hatte zu einem Schülermannschaftstampf im Ringen die prächtige erste Schülermannschaft des Kreismeistervereins ,, Atlas" aus Magdeburg Neustadt verpflichtet. Die spannen den und sportlich hervorragenden Kämpfe wurden gestern im Alten Strug" in Tegel vor einem zahlreichen sportlich startinteressierten Publikum äußerst flott ausgetragen, und ergaben oft mare Reford zeiten. Die erste Runde fah bereits die Berliner mit 11: 7 in Führung, in der zweiten Runde aber holten die gut disponierten Gäste mächtig auf, so daß das Endresultat 19:17 recht Enapp für Berlin lautete. Auf beiden Seiten waren die Jüngsten" der Matte mit großer Begeisterung am Werf noch in den kurzen Baujen war die Matte stets dicht belagert von sportfroher tummelnder Jugend. Mögen die Kämpfe dazu beitragen, um die Reihen der Jugend im Arbeiter- Athletenbund zu stärken. Nach den Kämpfen folgten drei Jugendwettkämpfe und der Kampf der ersten Tegler Männermannschaft gegen eine tombinierte Mannschaft aus den Vereinen Alt- Wedding, Lichtenberg Friedrichsfelde und Einigkeit".

Resultat 6: 6.

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Im ersten Gang des Schülerfampjes erlag der Magdeburger Abel gegen Kolbe- Tegel nach fast 4 Minuten stärkster Gegenwehr durch Eindrücken der Brüde; der zweite Gang endete mit einem Unentschieden. Zoschfe- Tegel tonnte seinen Magdeburger Gegner Fuhr bereits nach 23 Sefunden entscheidend besiegen und im zweiten Gang nach 14 Gefunden durch einen fabelhaften Ausheber. Die ersten Punkte für Magdeburg holte Bien im Kampf mit Schiu; der erste Gang blieb gut offen, in der zweiten Runde siegte Wien ent­scheidend nach 1 Minute 27 Sekunden. Biese- Tegel entledigte sich des Magdeburger Zinke im ersten Treffen schon nach 23 Eefunden, im nächsten Gang glückte es dem Gaft, bereits nach 20 Sefunden den Ausgleich zu schaffen. Einen schönen Doppelerfolg erzielte der Legler Kallus über Ziege- Magdeburg: im ersten Treffen nach 30 Sekunden und im Schlußgang nach 14 Setunden durch Schleuder griff. Ein Kabinettstäd schöner Ringlunst zeigten Waldmann­Magdeburg und Krüger- Tegel , beide Gänge blieben jedoch ohne ein Resultat. Geride- Magdeburg beherrschte den Tegler Christensen ausgezeichnet und siegte im ersten Gang nach 1 Minute 15 Sekunden und im Schlußtreffen nach 37 Sefunden Kampfdauer. Hinze Magdeburg und Hintler- Tegel hielten ihr erstes Debüt völlig offen, die Punkte holte im folgenden Gang der Magdeburger nach 2:06 Minuten. Der erheblich leichtere Tegler Richter erlag in beiden Gängen dem Magdeburger Sommer, im ersten Gang noch in der 1. Minute und im Schlußgang nach 4:55 Minuten durch einen Ucberſtürzer.

Resultate der Männer: Splieſtößer- Lichtenberg und Bittbredt­Tegel rangen ohne Resultat. Federgewicht: Müller- Einigkeit siegt über Reichelt- Tegel nach 2:54 Minuten; Leichtgewicht: Buzte- Alt­Webbing und Burghardt unentschleben. Mittelgewicht: Binder­Lichtenberg besiegt Kohlmann- Tegel nach 1 Minute 10 Sefunden und der Halbschmere Gall- Tegel entledigt sich Müller- Lichtenberg in 1 Minute 38 Sefunden. Schwergewicht: Höhne- Tegel wirft Bröder Lichtenberg in 4 Minuten 42 Gefunden.

Arbeiter- Hockey. Spielunfähige Plätze.

G. M:

Trotz des schönen Herbstwetters am Sonntag maren einige Bläge infolge des Dauerregens am Sonnabend spielunfähig. So fiel das Spiel des S. B. Moabit gegen Freie Turnerschaft Groß- Berlin- Nord­ring aus. Ein auf start verfürztem Spielfeld ausgetragenes Ge jellschaftstreffen endete 3: 2 für Nordring I. Das Spiel zwischen Tennis- Rot I und Freie Turnerschaft Groß- Berlin- Dstring I fonnten legtere 6: 0 für fich entscheiden. Aber verbient mar diese Torzahl nicht. Beide Mannschaften zeigten ein sehr lasches Spiel und eine Zerfahrenheit, wie man sie nur sehr selten zu sehen bekommt. Und das trok ber guten Verfassung des Plages. Bei Tennis Rot macht sich die Berfehrtheit der Mannschaftsaufstellung bemerkbar, der Mittelstürmer past in die Verteidigung beffer hinein.

Freie Turnerschaft Groß- Berlin- Nordring II und der Athletik. Sport- Club I zeigten, start behindert durch den etwas nassen Boden, ein gutes Spiel. Die bessere Mannschaft war die des ASC., mas sie auch zahlenmäßig durch das eine Tor ausbrüden fonnte. Das Spiel fand bei dem Stande von 1: 0 für den ASC. unverständlicher meise ein frühzeitiges Ende. Bon den übrigen Spielen fanden noch statt: Tennis- Rot II und Athletit- Sport- Club II 0:10 und im freien Spiel siegten FTGB. Oftring gegen Tennis- Rot 6: 0.

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Großmacht ,, Solidarität".

―er.

Ein Arbeiter- Radsportfilm! 320 000 Mitglieder zählt der Arbeiter- Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität", 325 000 Exemplare beträgt die Auflage der Bundes­zeitung. Zahlen, die für sich sprechen und die beweisen, daß Soli, darität" eben die größte rabfportliche Organisation der Welt ist!

Ein Film, hergestellt von der Deta- Gesellschaft, legie bei einer Uraufführung im Admirals Casino Beugnis ab von der Arbeit dieser Machtorganisation. Die Meisterschaftstage, die, in aller Er­innerung, Anfang Juli in Berlin stattfanden, find im Bild feft. gehalten. Bir bekommen einen Ausschnitt aus den vielen Bett­bewerben zu sehen, verfolgen die Fahrer auf der Bahn, auf der

der Abteilung als Mitglied bei. Die Abteilung Pantom spielt jeden Dienstag 20 Uhr bei Kober, Berliner Ede Prinz- Heinrich- Straße und erwartet weitere rege Beteiligung der Pankower Schachspieler.

Konferenz in Leipzig .

Leichtathletischer Rechenschaftsbericht.

Nach langer Pause tagten am 26. und 27. Oftober 1929 der Bundessportausschuß und die Kreissportmarte des Arbeiter Turn- und Sportbundes in der Bundesschule in Leipzig . Dem Bericht des Bundessportwartes Bühren ist zu ent­nehmen, daß die Leichtathletikbewegung im Arbeiter- Turn- und Sportbund große Fortschritte gemacht hat. Die Erkenntnis des Massensportes dringt überall durch, die Hebung der Durchschnitts­leistungen ist die Folge. Im Jahre 1928/29 ist der Bund an 22 internationalen Leichtathletikwettkämpfen beteiligt gewesen. 13 bundesoffene Wettkämpfe fanden statt. Der technischen Funktionär ausbildung wurde die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Zu allen Kursen an der Bundesschule wurde Leichtathletik mit gelehrt. 23 Leichtathletikkurse mit 570 Teilnehmern wurden abgehalten. Ein Proteft gegen die Spaltungsarbeit der Kommu nift en fand durch Annahme einer Entschließung seinen Nieder­schlag. Der Bericht über das verflossene Bundesfest in Nürnberg zeigte den Erfolg der Schulungsarbeit. Bollste Zufriedenheit mit der Abwicklung der Wettkämpfe, Tätigkeit der Kampfrichter somie der örtlichen Ausschüsse wurde festgestellt. Mit dem Bericht über die Olympia de erklärte man sich einverstanden und wünschte diesem Weltfest viel Erfolg. Die Ausscheidungskämpfe zur Olympiade sollen in den Kreisen stattfinden. Die Bundesmeister fchaften 1931 abzuhalten, wurde wegen der Olympiade abge lehnt. Die Beratung der Bettkampfordnung nahm einige Stunden in Anspruch. Eine große Anzahl Bestimmungen wurden geändert. Bollständig geändert wurde das Berechnungssystem der Mehrfampfwertung. Die bisherige Wertung nahm zu wenig Rück­ficht auf die mittleren Leistungen, während die besseren Leistungen in der Punktzahl zu gut erfaßt wurden. Man einigte sich auf die vom internationalen Leichtathletikausschuß beschlossene Mehrkampf wertung, bei der jede Leistung mit Punkten bewertet wird. Die Berechnungstabellen sollen mit der Wettkampfordnung in einem Heft vereinigt werden.

Der Bundessporfousschuß wurde einstimmig wieder­gewählt. Er besteht aus folgenden Mitgliedern: Lippert( Berlin ), Rietschel( Bremen ), Baschte( 3eiz i. Thür.), Burmester( Frankfurt a. Main ), Freund( Wien ). Mit einer Besichtigung des Bundesschul­sportplages fand die anregende Tagung ihr Ende.

Die KPD. mordet sich selbst!

Halle, 28. Ottober.( Eigenbericht.)

Im Bezirk Halle des Arbeiter- Turn- und Sportbundes, der nach zu Beginn dieses Jahres einen Kommunisten als Bezirksleiter gewählt hatte, erlebte die Kommunistische Partei am gestrigen Sonntag eine were Niederlage. Der Bezirksleiter Wilhelm Rasch, ein alter Arbeiterturner, war von der KPD . aus der Partei ausgeschlossen worden, da er sich geweigert hatte, die Richt­linien der RPD. im Arbeitersport durchzuführen. Zu diesem Aus: schluß nahm gestern eine Vereinsporständefonferenz des Bezirks Stellung. Rasch teilte dabei mit, daß er von seiner Partei nor die Alternative gestellt worden sei, entweder die Richtlinien der PD. im Sport durchzuführen oder ausgefchloffen zu werden. Rajch zog die Zugehörigkeit zum Arbeiter Turn- und Sportbund vor. Die

ratol

Bereinsoorfländefonferenz, die zum größten Teil von kommunistisch eingestellten Bertretern besucht war, nahm mit Entrüstung von dem Berhalten der APD. Kenntnis und beschloß gegen nur 3 Stimmen folgende Entschließung:

,, Die am 27. Oftober tagende Vereinsvorständefonferenz des 6. Bezirts ist mit der Handlungsweise Raschs innerhalb des Bezirks einverstanden und verurteilt auf das schärfste die Handlungs­weise der KPD . und die Schreibweise des ,, Klaffenkampf".

Diese Niederlage ist die schwerste, die die KPD. jemals in einer Arbeitersportorganisation im Halleschen Bezirk erlitten hat.

Manthey- Schön!

ein

Don

Sieger der ,, 3 Stunden" im Sportpalast. Gestern gab es im Sportpalast noch als Vorprüfung für das 6- Tage- Rennen dreizehn Mannschaften besetztes 3- Stunden- Rennen, das recht bewegt perlief und den ver­dienten Sieg eines Paares brachte, das immerfort wühlte und nur zum Schluß müde wurde: Manthey- Schön. Beide Fahrer fuhren mit unerhörter Wucht, fühlten sich so start, zehn Minuten por Schluß trok Rundenvorsprung noch einmal vorzu­gehen. Ein Wagnis, das bald den Sieg gekostet hätte.

Jofsch leitete in der 43. Minute die Vorstöße ein. Sein Partner Stüberfe, der sich ebenfalls in Form befand, ging gut weiter, verfolgt von Buschenhagen, der mit Ehmer fuhr. Beide Mannschaften über­rundeten das Feld. Bald aber schlossen auch Hürtgen- Miethe, Lehmann- Wissel und später auch noch Carpus- Bragard und Manthey- Schön zur Spize auf, die nun aus sechs Mannschaften bestand. 42,930 Kilometer war das Stundenergebnis. Bis zur 78. Minute blieb es ruhig. Da versuchte Depauw vom Felde, zu fommen. Koch war stärker und ging mit Schön, deffen wuchtige Fahrweise gebührende Anerkennung fand, allein los. Da Kochs Bartner, Longardt, vollkommen verfagte, jagte Schön allein um die Bahn. Manthey war immer auf dem Posten und nach rundenlanger Hatz hatten die beiden das gesamte Feld überrundet, also die Spitze erobert. Kleinere Vorstöße, die einmal Goossens er­möglichten, eine der Verlustrunden abzustraßen und andermal Stroll- Dorn und Koch- Longardt je eine weitere zuschrieben, beschlossen die zweite Stunde. Kroll- Dorn, die wie Koch- Longardt, drei Runden zurücklagen, gaben auf. Bald folgten auch Gooffens- Deneef. Gooffens war gestürzt und mußte auf Weiterfahrt verzichten. Zu Beginn der dritten Stunde verloren die schwach fahrenden Belgier Bagnoul- Depauw, sowie Koch- Longardt und Feder- Weyer abermals eine Runde. Schließlich ließ das Feld Koch- Longardt eine Runde wieder aufholen. Es fehlten nur nocy 10 Minuten bis zum Schluß. Bagnoul wollte davon; Manthey, der es wirklich nicht nötig hatte, den um drei Runden zurückliegenden Belgier zu ver folgen, setzte nach. Sofort war auch Hürtgen mit Buschenhagen am Hinterrad da. Wild jagten die beiden hinter Manthey und es schien, als sollten Manthen- Schön noch geholt werden, als Manthen zu Fall fam. Die Belgier verloren zwei, vier weitere Mannschaften je eine Runde. Auch Hürtgen erreichte nichts, da Buschenhagen fast mur das Hinterrad dieses wirklich bravourösen Fahrers fuhr! Manthey war bald wieder auf dem Rade, um mit Schön den ge­fährdeten ersten Platz siegend zu verteidigen.

1. Manthey- Schön, 126,350 Rilometer, 26 Bunkie; eine Runde zurück: 2. Ehmer- Buschenhagen, 68 B.; 3. Lehmann- Wissel, 46 B.; 4. Sürtgen- Miethe, 14 V.: zwei Runden zuritd: 3. Tieg- Junge, 51 B.; 6. Jokich- Stüberke, 33 P.; 7. B. Bolle- Göbel, 4 B.; drei Runden zurüd: 8. Carpus- Bragard, 9 P.; fünf Runden zurüd: 9. Feder- Weyer, 5 B.; 10. Koch- Longardt, 0 P.; Techs

Runden zurüd: 11. Bagnoul Depauw, 15 Punkte.

Arbeiter- Fußball- Spielvereinigung, 1. Kreis! Dienstag, 29. Of­tober, 19% Uhr, findet bei Krüge Butligstr. 10, eine Vereins­vorständefonferenz aller Groß- Berliner Fußballvereine statt. Am Sonnabend, dem 26. Oftober, find vom Lokal Siewert, Lichtenberg , Kant- Ede Schillerstraße, von 19 Uhr ab, die Plakate zum Spiel Luckenwalde - Berlin abzuholen. Die Vereine des 1. Bezirks müssen bestimmt erscheinen. J. A.: Scheller.

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Die SPD. - Arbeitersportler des 2. Kreises werden gebeten, heute hr zu einer Fraftionsfigung bei Liebsch, Wilhelmshavener Straße 46 Ede Birkenstraße, zu erscheinen.

Schutz der märkischen Heimat!

Natursucher protestieren gegen Terrainspekulanten.

Der Boltsbund Naturschuß und der Touristenverein Die üblen Begleiterscheinungen haben wir ein Recht auf die Er­Naturfreunde" hatten zu einer Rundgebung gegen die Behaltung unserer Heimat. Innerhalb der Großstadt ist hränkung der Biele der Wochenend- Erholung, der Grünflächenschutz schon recht wirksam durchgeführt worden. Aber für Freigabe der Seen und Seeufer und zur Bekämpfung der plan- auch hier heißt es um jeden Baum, um jedes fleing Stückchen Lofen Siedlung und Bernichtung unserer Wälder aufgerufen. Grün zu fämpfen. So muß auch um die Erhaltung der Uferwege Dr. H. Klose, der Kommissar für Naturdenkmalpflege in gefämpft werden. Brandenburg , gab ein erschütterndes Bild über die Auswirkungen der Terrainspekulation der letzten Jahre.

Der Sonntag sei heute längst nicht mehr ausreichend, sagte ber Referent in feinem Bortrag, um die 3ermürbung der Nerven, die das gesteigerte Tempo unserer Zeit mit sich bringt, auszugleichen und dadurch ging der gehezte Großstädter immer mehr dazu über, nicht nur den Sonntag, sondern auch den Sonnabendnachmittag für ein anderes Moment trug zu dieser Entwicklung bei. Während feine Erholung auszunuzen. Es entstand das Wochenende. Noch früher Staub und Schmug, Straßenlärm und Motorgeflapper unsere nerven faum beeinflußten und furze Spaziergänge schon in benach fammenballung der Menschen in Großstädten diese Möglichkeit nur barte Felder und Wälder führen konnten, ist bei der heutigen Zu­sehr wenig gegeben, so daß am Werttage prattijd nirgends Erholung gefunden werben tann. Heute ist die Arbeitsintensität derart geftiegen, daß in acht Stunden weit mehr geschafft wird, als früher in 14 Stunden. Der Mensch braucht und geistige Entspannung.

Straße und bewundern noch einmal das klassische Geschicklichkeits. Erholung, braucht Auffrischung seiner Nervenkräfte, braucht seelische

und Kunstfahren der Arbeiterinnen und Arbeiter, die trotz farger Freizeit im sportlichen Spiel ihre Störper stählen für die große Sache der Arbeiterschaft. Daneben gibt der Film Momente aus dem bundes: eigenen Fahrradwerf Frisch auf" mieder, das das Maschinen­material für die Mitglieder, überhaupt für die Werftätigen liefert. Auch der Motorradbau, den das große Wert mit aufgenommen hat, wird uns vor Augen geführt. Alles in allem eine Filmreportage, die bei den Arbeitersportlern gebührende Anerkennung finden wird.-tz.

Arbeiter- Schach in Pankow .

Die Werbeveranstaltung der neugegründeten bundestreuen Echa habteilung Bantom der Freien Arbeiter- Schachpereini gung Groß- Berlin hatte starken Erfolg. Der Freundschaftskampf mit der Abteilung Treptow wurde an 17 Brettern ausgetragen, ein Be­meis für das rege Interesse, das das Schachspiel in Bantow gefunden hat. Bahlreiche Gäste beteiligten sich an der Veranstaltung, die mit einem Bligturnier ihren Abschluß fand. Berschiebene Gäfte traten

Kapitalistische Kreise verstanden es ausgezeichnet, sich diese Strömungen dienstbar zu machen. In den Tageszeitungen erschienen Inferate, die besonders zum Kauf von Baffergrundstüden anregten. Nun liegen jedoch die Haupterholungspläge der Groß städter am Wasser. Einige Zahlen mögen das beweisen: Es fuhren an einem Sonntage zu 11 typischen Seeufer- Zugangsbahnhöfen 450 000 Großstädter, obwohl die Bahnfahrt an solchen Lagen duró aus teine Erholung ist. Durch diese Busammenballung an bestimmten Orten wird dem einzelnen taum wirkliche Erholung gegeben. 3u metlen wird der Ausflug gar nicht mit dem Bewußtsein des Er. holungsuchens gemacht, fondern man ,, aalt und amüsiert sich draußen, tocht Kaffee und kneipt. Doch darf nicht übersehen werden, daß hier durch die wandernde Jugend eine ungeheure Erziehungs­arbeit geleistet worden ist. Die wilden" Wanderer mit ihren phantastischen Kleidungsstücken haben merklich abgenommen, durch Aufstellung von Papierförben find die Wälder nicht mehr ganz fo verunreinigt trotzdem bleibt noch viel zu tun. Troß all dieser

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Das Hauptübel bleibt jedoch die Terrainspekulation. Eeeufer und Hochwaldparzellen sind die gesuchtesten, vor allem die ohne Uferpromenade. Der Erfolg dieser ropaganda war unge­heuer, man riß fich förmlich um die Wasserparzellen. Warum denn wandern, wenn jeder seine eigene Wochenendparzelle hat, wozu nach Swinemünde , wenn man vom Wochenendhäuschen ins Wasser springen tann! Wenn man sich jedoch eine Karte der Umgebung einzeichnet, so ergibt sich, daß die schönsten und gern besuchten Berlins vornimmt und alle angebotenen Wald- und Wasserparzellen Wandergebiete, besonders die Seen, von diesen Grundstücksspeku­lanten verkauft werden. Der Erfolg einer derart undernünftigen und ungeheminten Wochenendparzellierung würde der sein, daß die wenigen Seen, die öffentlichen Körperschaften gehören, sich bedenk­lich schnell dem Aussehen des Grunewalds nähern würden. Recht fchnell wäre es auch mit der Einsamkeit vorbei. Auch hier würde die Technik mit Rundfunk und Koffergrammophon siegreich ein­ziehen. Die Schilfgürtel der Seen wären bald vernichtet und damit auch die Bogelwelt. Uferstraßen müßten dem Autoverkehr entzogen bleiben, besonders schöne Seen müssen gänzlich unbebaut bleiben, da sonst die ursprüngliche Natur verschwinden würde. Sorgen wir für eine endgültige Landesplanung, damit grundsätzlich ber Terrainspekulation bestimmte Gebiete entzogen bleiben. Es gibt genug andere Gebiete, wo gefiedelt werden kann. Fordern mir die Vermehrung der Naturidusgebiete, sogar von solchen, die nicht betreten werden dürfen, damit auch Vögel und Waldtiere uns erhalten bleiben, denn der Zauber der unbe­rührten Landschaft liegt darin, daß sie nicht nur förperliche, sondern auch seelisch- geistige Erholung gibt. Schützen wir auch Standorte felten gewordener Bilanze, wie Adonisröschen und Leberblümchen, Enzian und Knabentrout, Wafferrosen und Graslilien.

Der Kampf, der hier gefämpft werden muß, ist sehr schwer, da überaus fapitalfräftige Interessentenfreise gegen uns stehen. Unser Kampf fommt dem Boltswohl und der Boltserholung zugute, der Kampf der Gegenseite nur wenigen Begüterten,

Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen fanden ihren Abschluß mit der Annahme einer entsprechenden Entschließung.

Etzel.