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Mittwoch

30. Oftober 1929

Unterhaltung und Wissen

Andrej Soboli: Die Fürstin

Das war im März 1920. Wir faßen im Dienstwaggon. Mir| sagte: Ich werde mich jetzt ein wenig auf den Diwan legen, aus­gegenüber faß der Marinetommissar. Wir verfolgten die geschlagenen ruhen, und du fingst mir mein Lieblingslied." Freiwilligen, die zum Meer mit englischen Schiffen zurückfluteten. Dabei lächelte fie ihn an, schüttelte den blonden Bubifopf und Unser Bug bewegte sich durch die noch mit Schnee bedeckte Land- er der Mann, vor dem alle Menschen zitterten wurde weich schaft. Auf jedem Schritt und Tritt stießen wir auf Banden, überall wie Wachs. mar der Schienenftrang aufgeriffen, so daß der Zug oft stehen bleiben mußte. Man schoß von vorn, von rückwärts, von der Seite, und man wußte nicht, wo der Tod einen ereilen würde. Der Marinekommissar führte den Zug, und ich, der als Zivilist zufällig mitfuhr, folgte ihm blind.

Bis zum späten Abend diktierte der Kommissar die Befehle. Höre einmal," sagte der Kommissar zu mir, dort hinter der Wand schläft mein Gehife. Du wirst ihn morgen tennen lernen. Er wird morgen den Dienst wieder antreten; er war die letzten Lage frant. Schau ihn dir an. Und jetzt werde ich dir seine Ge­fchichte erzählen; sie wird dich als Schriftsteller interessieren.

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Morgen, wenn du ihn sehen wirst, wirst du verstehen, weshalb er den Zunamen ,, Hetman" erhielt. Er der frühere Schloffer aus Motowilicha, der in der Revolution an der Spize eines Regimentes stand. Scheinbar weht im Ural   eine andere Luft. Nur dort tönnen Menschen mit solch einem Herzen leben. Und dann wirst du verstehen, daß so ein Mensch das fibirische Zuchthaus mit all seinen Schreden, Flucht aus den Bleiwerten, ertragen tonnte. In der Revolution war er immer an der gefährlichsten Stelle. Er sprach wenig, man fah ihn fast gar nicht lachen oder weinen, aber dabei war er nicht hartherzig. Und zu jener Zeit waren die Herzen der Menschen hart wie das vertrocknete Soldatenbrot.

Die Menschen tannte damals nur ein Gesetz: Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Als wir Woronesch   besetzt hatten, da wurde Hetman zum Leiter der Tscheta ernannt. Er nahm schweigend den Posten an und ging, ohne ein Wort zu verlieren, vom Feld direkt ins neue Amt.

Der Tod fenste damals die Menschen auf blutiger Flur nieder, die Menschen brachen wie die Strohhalme im Sturm zusammen, er ging zwischen Tod und Leben aufrechten Ganges  .

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,, Mein Hetman... mein... mein... du guter, du starter Ich bin deine Fürstin, deine Perserin, lieg in deinen mächtigen Armen. Wirst du mich in die Wellen werfen? Ich weiß es nicht. Liebst du mich? Liebst du mich?"

Das waren die Gespräche in der Nacht. Aber am Tage sagte sie mir geschäftsmäßig troden:

,, Nehmen Sie ein Beispiel vom Hetman. Das ist ein Arbeiter der Revolution. Nur mit solchen Arbeitern fann die Revolution den Sieg davontragen. Ich bin glücklich, daß ich mit ihm arbeiten

tann!"

Ich will es vergessen, aber in meinen Ohren flingt noch das Gespräch mit dem Hetman, in der Nacht, als sie im Boot in seinen Armen lag. ,, Du bist stärker als alle. Ich liebe deine Locken. Ich liebe deine grauen Augen. Schau mich an, du mein Herzallerliebster. Mein Schatz! Du bist wie der Stenjta Rafin im Liede. Es ist so tragen zu lassen. Ich liebe dich!" gut, in deinen Armen zu liegen und sich von den Wellen im Boot Damm überfielen uns die Freiwilligen, drei Tage war die Stadt im Besize der Gegner, und dann eroberten wir sie wieder zurück. Damals fiel in unserer Hand das Geheimarchiv der Freiwilligen. Es war gegen Abend. Natascha faß unten im Kabinett und verhörte die Berhafteten, der Hetman arbeitete in seinem Zimmer. Da begann der Telegraphenapparat zu arbeiten. Der Hetman stand auf und ging zum Morseapparat. Er beugte den Kopf und las auf dem weißen Streifen die Worte:

,, Laut Dokumenten, die wir vorgefunden haben, ist es flar, daß die Agentin der Tscheta, Natascha Toropoma, mit der Fürstin Murawlina identisch ist. Sie ist ein Geheimagent des Generals Remiti. Man hat einen Rapport der Murawlina vorgefunden. In diesem Rapport wird die Aufstellung unserer Truppen verraten. Es wird daher angeordnet, daß..

mich Beilage

des Borwärts

graphische Verkehr mit den um die Arktis herumliegenden Funt stationen organisiert werden. Während der ganzen Fahrt, die fast 10 000 Kilometer über unbekanntes Gebiet entlangführt, wird das Luftschiff in ständiger Berbindung mit den Funkstationen von Spitz­ bergen  , Kap Barrow und Leningrad   bleiben. Von wichtigen gev= graphischen Beobachtungen wird man schon während der Expedition mit Hilfe eines Kurzwellenfenders funtentelegraphisch gesandte Bilder übermitteln können.

Neben diesen wissenschaftlichen Untersuchungen soll auf der Fahrt festgestellt werden, ob das Luftschiff ein brauchbares arttisches Trans­port- und Verkehrsmittel ist. Mit den bisher bekannten Beförde­rungsmitteln in die Arktis   vorzubringen, den Seeschiffen und den Hundeschlitten, ist es ja nicht gelungen, alle die vielen Probleme der Polarforschung zu lösen. Nun soll das Luftschiff einen wichtigen Schritt weiter bringen. Probefahrten werden die Expeditions­teilnehmer mit den Verhältnissen an Bord eines Luftschiffes vertraut machen und die Frage nach dem zweckmäßigsten Einbau der Instru­mente und deren sicherem Arbeiten klären.

Für die Sicherung eines eventuellen Eismarsches werden bei Telefunken" vier Kurzwellensende- und Empfangsapparate gebaut. Sie entnehmen ihren elektrischen Energiebedarf einem kleinen Gene­rator, der mittels einer Treteinrichtung angetrieben wird. Tele­funken" wird durch einen Funtoffizier in Friedrichshafen   Unter­richtsturse abhalten lassen, an denen möglichst viele Mitglieder der Besatzung und der Expedition teilnehmen sollen, um diese für den Notfall mit der Bedienung der Kurzwellensendegeräte und mit dem Abhören funkentelegraphischer Morsezeichen vertraut zu machen. Außerdem sollen im Winter für Besatzung und Expeditionsteil­nehmer Stiturse eingerichtet und die Teilnehmer im Ziehen von schwer belasteten Schlitten trainiert werden. Die Forschungsgesell­schaft hofft, ihr Programm so zu lösen, daß sie in Zukunft mit der Bereitstellung weiterer Luftschiffe zur Erforschung unbekannter Teile des Erdballes rechnen kann.

Ein künstlicher Niagarafall

Kurze Zeit darauf wurde aus der Zentrale eine Genoffin 3ut ließ den Kopf finten. Es flopfte, und Natascha trat ins 3imber. mühle mit etwa 20 Pferdefräften dort betrieben. Dieser Versuch

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Tscheta tommandiert. Das war ein zwanzigjähriges Mädel Natascha Loropowa- groß, fchlant, mager, und es schien faft, daß sie unter der Last der Arbeit zusammenbrechen würde, aber ste war eine zähe Natur. Damals wurde die Gruppe des Obersten Brochomento beobachtet. Natascha schlief zwei Wochen nicht und deckte die Verschwörung auf. Gie war nicht hübsch, hatte schielende Augen, machte einen unscheinbaren Eindrud, aber wenn ein Lächeln über ihr Gesichtchen huschte, so entzündete dieses Lächeln die Herzen der Männer. Der Mensch verlor den Faden und formte sich nicht mehr orientieren. Ich begriff, daß der Hetman der erste sein wird, der den Faden verlieren wird. Ich fonnte damals noch denken, die anderen hatten es längst verlernt.

Sie wurde sein. Das alles spielte sich vor meinen Augen ab. Der Hetman opferte ihr seine ganze Sehnsucht nach Liebe und Glück. Wenn ich die Augen schließe, fo sehe ich sie beide vor mir in angeftrengter Arbeit. Sie beide fie, die zarte Frau, und ihn, den breitschultrigen, starten Riesen.

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Ab und zu kommten fie sich ein Stündchen Ruhe gonnen. Ich schließe die Augen und höre den Hehman fingen. Ein Jahr lebten wir Tür an Tür, sahen beide dem Tod ins Angesicht, und ich wußte nicht, daß das Wolgalied fein Lieblingslied war.

Und eines schönen Tages hörte ich, wie Natafcha zum Heiman

Der Hetman riß den Streifen ab, lehnte sich an die Wand, Er schaute fie an und sagte:

,, Natascha, ich habe ein wenig Ropfweh. Bollen wir nicht eine Bootspartie machen? Zwanzig Minuten, bis das Kollegium ver­sammelt iſt?"

Sie stiegen ins Boot, fuhren wir gewöhnlich, bis in die Mitte des Flusses. Natascha legte ihr Köpfchen auf seine Knie und lag still und schweigham da. Dann öffnete sie die Augen.

Der Hetman schaute sie an und sagte bloß: Fürstin!" Sie lächelte vor sich hin. ,, Fürstin Muramlina!"

Da schrie sie auf, wollte ihn mit dem Ellbogen zurückstoßen, sich seinen Armen entwinden, ober er hielt ihr mit eiserner Hand dann in mächtigem Bogen in den Fluß... den Mund zu, hob ihre schlanke Gestalt in die Höhe und warf sie

Ein Aufschrei, und sie verschwand in den Wellen... Wo er sich die zwei Tage aufgehalten hat, das weiß ich nicht, aber als er ins Amt tam, ließ er sich abfommandieren. Ich habe Tod, aber der Tod schonte ihn. ihn später im Felde als einfachen Soldaten getroffen, er suchte den

Seit jenem Tage hat er das Lachen verlernt. Er fann die Fürstin Murawlina bis zum heutigen Tage nicht vergessen. ( Berechtigte Uebersehung von Maurice Hirschmann.)

Die Polarfahrt des Zeppelin"

Die arktische Expedition des Graf Zeppelin", die unerwarteter weise auf den Widerstand der Besatzung des Luftschiffs gestoßen ist, foll unter Führung von Fridtjof Nansen   stehen und von einem großen internationalen Stabe von Gelehrten begleitet sein. Es ft die erste systematisch ausgedehnte wissenschaftliche Forschungsarbeit, die von der ,, Internationalen Gesellschaft zur Erforschung der Arktis  mit Zeppelinen" unternommen wird. Nansen   ist Präsident dieser ,, Aeroarctic  ", und die hervorragendsten Fachleute in den an der Polarforschung hauptsächlich interessierten Böltern leiten die Aus­schüffe: so ist Profeffor Albrecht Bend Vorsitzender der Geographischen Kommission, V. Bjertnes Vorsitzender der Aerologisch- Meteorolo­gischen Kommission, Helland- Hansen Vorsitzender der Ozeanographi­schen Kommission, der Zeppelin- Kapitän E. U. Lehmann Vorsigender der Technischen Kommission, H. Sverdrup Vorsitzender der Aus­

rüftungstommiffion.

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Der Plan, der den Forschungsarbeiten zugrunde liegt, ift folgender: Der Graf Zeppelin  " soll Anjang April 1930 in Friedrichshafen   für eine etwa dreiwöchige Fahrt aufsteigen. Er sollte zuerst nach Leningrad   fahren, doch hat der Forschungsrat den Blan geändert, und als Ziel ist Vadso in Nordnorwegen bestimmt, wo die norwegische Regierung einen Luftschiffmast errichtet. 11. a. werden dort 20 bis 40 Polarhunde an Bord genommen, ein Geschenk der Sowjetregierung. Die dort beginnende eigentliche Arttisfahrt setzt sich aus drei Einzelflügen zusammen, auf Routen, die, nach Vorschlägen von W. Bruns  , von Nansen   und dem For= schungsrate der Aeroarctic festgelegt wurden. Von Badso geht demnach die Fahrt nach Franz- Josef- Land  , von dort in die Nähe der grönländischen Nordküste. Dort will man mit Hilfe von Echo­lotungen aus der Luft die genaue Grenze zwischen Tiefsee und Flachsee, den sogenannten Schelfrand, bestimmen. Zu diesem Zwecke ist eine besondere Apparatur fonftruiert, die an einem etwa 100 Meter langen Kabel vom Luftschiff herabhängt. Sobald der Zeppelin bei seiner Fahrt offene Wasserstellen antrifft und diese find nach Sir Hubert Wilkins  ' Bericht etwa alle 30 bis 50 Kilometer anzutreffen sentt er seine Apparatur in das Wasser und mißt nach dem Verfahren der Echolotungen die Meerestiefe. So will man feststellen, wie weit der heute noch unbekannte Schelfrand in das Gebiet zwischen Amerika   und dem Nordpol   hineinragt und ob dort, überhaupt die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens noch un­bekannten Landes gegeben ist.

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Nachdem die Expedition den kanadischen Schelfrand ausgelotet hat, wird der Zeppelin über Rap Barrow   nach Fairbanks   im

Das Lufischiff foll

Innern von Alaska   fahren, das Inlandklima und sehr günstige Wind verhältnisse hat. Dort wird von der amerikanischen   Regierung en Anfermast errichtet und ein Lager von Betriebsstoffen( Wafferſtoff, Blaugas, Benzin usw.) niedergelegt werden. bort 5 Tage bleiben und dann zu einer Schleifenfahrt starten. Sie dient der ozeanographischen und geographischen Erkundung der un­bekannten Teile der Arktis zwischen Kap Barrow und dem Bol. Der Kurs soll nach dem vermuteten Andrejen- Land führen. Für ozeanographische Serienmessungen, die bis zu etwa 1500 Meter Tiefe führen soll, Jeht das Luftschiff auf eine offene Wasserfläche nieber und wird an deren Rand verankert. Es bleibt dann mehrere Stun­den lang an dieser Stelle liegen, um den Ozeanographen die Bor nahme einer Serienmessung zur Bestimmung der Temperatur und des Salzgehaltes in den verschiedenen Meerestiefen zu ermöglichen. Diese Serienmeffungen sind nach Nansens Ansicht von besonderer Diese Serienmessungen sind nach Nansens Ansicht von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, weil eine solche Reihe von Messungen gemigt, um Klarheit zu schaffen, in welcher Weise die Wassermassen dieses Teiles der Arktis   mit denjenigen in dem Gebiete Nordpoi­Spizenbergen- Franz- Josef- Land zusammenhängen. zu gleichem 3mede soll das Luftschiff das Gebiet der Innerarktis zwischen den Neufibirischen Inseln und der Wrangel- Insel   durchforschen. Bird in dieser Gegend neues Land entdeckt, so werden seine Grenzen bestimmt und auch hier aerogeodätisch vermessen werden. Dann geht die Fahrt nach Fairbanks   zurüd. SuzsplusX

die Rüdfahrt nach Norwegen   antreten. Auf der Rückfahrt ist die Nach etwaiger fünftägiger Ruhepause soll dann das Luftschiff Hauptaufgabe wiederum die Vermessung des Schelfrandes, diesmal des asiatischen. Außerdem aber soll die Ausdehnung des nur an seiner Ostküste teilweise bekannten Nikolaus- II.- Bandes( Sewernaja Semlja  ) festgelegt werden. Während der ganzen Fahrt wird das Eis in gewiffen Abständen photographiert. Der Charakter des Eises läßt wichtige Schlüsse zu auf das Vorhandensein von Meeres­strömungen oder Landnähte, die Einflüsse der Gezeiten usm. Zu diesem Zwecke und für die Zwecke der aerogeodätischen Landesver­messung wird die Erpedition viele Kilometer Film mitnehmen. Für die erdmagnetischen, luftelektrischen, beologischen und aerologischen Intersuchungen sind z. I. neue Spezialapparate im Bau. Das Luftschiff erhält eine vollständige Polarausrüstung, um für alle Fälle gerüstet zu sein: Lebensmittel für über 100 Tage, Polar­fle dung, Schlitten, Zelte, Hunde, mehrere Kurzwellenfenderapparate, Rajats, Gewehre, Munition usw. Nach einem bestimmten Orga­nisationsplan wird für den Fall einer Katastrophe der funkentele­

Eine echt amerikanische Idee: Um die Wirfung der Ablenkung von Wasser zum Zwecke der maschinellen Ausnutzung in aller Ruhe studieren zu können, hat man ein genaues Modell des Niagarafalls gebaut. Der Plan zur Ausnutzung der ungeheuren Wasserfräfte des Niagarafalles ist schon alt: bereits 1757 wurde die erste Säge­und die folgenden Pläne erwiesen sich jedoch als so wenig erfolg reich, daß erst einmal über eine Million Dollar an Experimenten verloren gingen, bis in den achtziger Jahren des vorigen Jahr­hunderts größere Versuche unternommen wurden: 1881 lieferten durch Wasserräder betriebene Dynamos   bereits 2000 Pferdekräfte, die zur Erzeugung von Elektrizität Berwendung fanden. 1928 wur den riesige Turbinen fertiggestellt, die bis zu 70 000 Pferdefräften leisten.

Die Wasserzufuhr wird durch Tunnels aus Stahl und Zement geregelt, durch die in einer Sefunde 300 000 Liter Waffer strömen. Durch diese Tunnels geht etwa ein Viertel der gesamten Wasser­menge der Niagarafälle   hindurch, und zwar fast 1600 Rubikmeter Wasser in der Sekunde; die Waffermenge der Fälle betrug vorher# etwa 5650 Rubikmeter in der Sekunde. Die erzeugte Strommenge von 500 000 Pferdekräften reicht aber bereits heute faum noch aus. Die Niagara Fall. Company versorgt ein Gebiet von einer Breite von 160 Kilometer und einer Länge von 500 Kilometer mit Strom also eine Fläche von 80 000 Quadratkilometer.

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Um den Ansprüchen der Abnehmer, unter denen sich u. a. die Städte des westlichen Teiles des Staates New York   befinden, zu genügen, plant man jeßt, etwa die Hälfte des gesamten Wassers abzuleiten. Dadurch würde aber das Aussehen der Fälle, die zu den schönsten Naturdenkmälern Nordamerikas   gehören, erheblich leiden. Um nun Technik und Naturschönheit miteinander vereinen zu können, hat man das bis in die kleinsten Einzelheiten genau nachgebildete Modell gebaut; man hat tatsächlich bereits einen Probewasserfall angelegt, bei dem durch Einschaltung mehrerer fünftlicher Inseln das prachtvolle Naturschauspiel völlig ungestört bleibt, obwohl die Wasserablenkung verdoppelt ist.

Die älteste Sonnenfinfternis

Da am 1. November wieder eine Sonnenfinsternis stattfindet, so liegt die Frage nahe, wann sich wohl die älteste bekannte Sonnen finsternis ereignet haben mag.

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Im Schuting", einem uralten chinesischen Geschichtswert, besitzen wir die Quelle, die uns von dieser Sonnenfinfternis berichtet. Im fünften Regierungsjahre des Kaisers Tschungthang, so wird darin erzählt, lebten die beiden bugendiosen Hofastronomen i und Ho. Sie kümmerten sich nicht um ihre Pflichten, ver­sentien sich unordentlich in Wein und vernachläffigten vollständig thr plötzlich etwas unerwartetes. Die Sonne verfinsterte sich. Furcht Amt der Himmelsbeobachtung. Da, im letzten Herbstmonat, geschah und Schrecken entstand unter den Menschen. Der besigende Mann jagte aus Angst um seine Besigtümer umber, und die einfachen Menschen liefen aus Furcht um ihr Leben durch die Straßen. Die Astronomen Hi und Ho aber hörten und wußten nichts davon. Der Kaiser ließ diese beiden Sternkundigen hinrichten, da sie sich wohl Beobachtungen gefümmert hatten, so daß Unruhe und Schreden im um Wein und andere Genüsse, aber nicht um ihre astronomischen Bolke entstanden war. Chronik. So ungefähr berichtet die alte chinesische

Der Aftronom Oppolzer hat mun besondere Untersuchungen überhaupt erwähnt wird, angestellt. über diese Sonnenfinsternis, die erste, die in den Annalen der Völker innerhalb der Zeit von 2193 bis 1914 v. Chr. mir eine Ber­Er entdeckte dabei, daß tönnte. Diese ereignete sich am 22. Oftober 2137 v. Chr. An diesem finsterung der Sonne stattfand, die der Ueberlieferung entschen Tage fand also aller Wahrscheinlichkeit nach die älteste bekannte Sonnenfinisternis statt, die den beiden Astronomen Hi und Ho den Ropf gekostet hat.

Luis Trenter beteiligte sich an einer Filmreise nach den Nord­Die Eisbären. Der Bozener   Architekt und Filmschauspieler poiarländern. Entgegen ungezählten prahlerischen Erzählungen er­logener Jagdabenteuer berichtet Trenker, daß die Eisbären ,, gut­mütige, neugierige" Tiere feien, die von Pulver und Bei nichts tiefer ungleiche Kampf nicht und ich habe daher nie auf Tiere roiffen und dem Jäger ahnungslos ins Korn laufen". Mir gefiel geschoffen." Hier wird also bezeugt, daß das Töten der in jenen Gegenden völlig unschädlichen Eisbären nichts als ein gemeiner Roheitsaft ist.