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Nr. 51346. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Abwehr gegen die Spaltung.

Der Zimmererverband greift durch.

Die Kommunistische Partei   hatte aus Moskau   den Befehl erhalten und an ihre Anhänger in den deutschen   Gewert. 11fchaften weitergegeben, außertarifliche Cohnkämpfe zu entfachen und Delegierte zu einem kommunistischen  Gewerkschaftstongreß zu wählen. Die fommu­nistischen Mitglieder der Gewerkschaften und die revolutio­nären Unorganisierten" sollen ftraffer zusammengefaßt" wer­den, d. h. es sollen, wo die Bedingungen günstig liegen, fom­munistische Gewerkschaften aufgezogen werden. Bei den Rohrlegern, den Drehern, den Tabafarbeitern und den Arbeitern des graphischen Gewerbes ist bereits versucht worden, fommunistische Gewerkschaften aufzuziehen. Wie offen wiederholt ausgesprochen worden ist, galt der Streit der abgespalte­nen Rohrleger nicht den Unternehmern, sondern dem Deut= schen Metallarbeiterverband und dem von diesem abge. schlossenen Tarifvertrag.

Die Berliner   Zahlstelle des Zentralverbandes der Zimmerer Deutschlands   befindet sich seit Jahren unter der Diktatur einer rein fommunistischen Ortsverwaltung. Diese fommunistische Ortsverwaltung hat sich immer getreu nach den Anordnungen der Kommunistischen Partei gerichtet und kam dadurch wiederholt in Konflikt mit den Statuten und Be­schlüssen ihres Verbandes. Sie ist wiederholt vom Hauptvorstand wegen ihres statutenwidrigen Verhaltens vermarnt worden. Aber auch in gewerkschaftlichen Dingen stand der Ortsverwaltung des Zimmererverbandes

ein Befehl ihrer Partei höher als die Beschlüffe ihrer Gewerk­schaftsorganisation.

Das ging so weit, daß auf Antrag der Ortsverwaltung aus Ber­bandsmitteln, und zwar aus den Mitteln der Lokalkasse, zur Unterstützung des antigewertschaftlichen Rohr­legerstreits 25 000 Mart bewilligt wurden. Das hat schließlich dem Faß den Boden ausgeschlagen.

Der Hauptvorstand des Zentralverbands der Zimmerer hat beim Landgericht in Hamburg   eine einstweilige Verfügung er wirft gegen den 1. Vorsitzenden Wilhelm Repschläger  , den 2. Borsitzenden Paul Schilf, den 1. Kassierer Adolf Ihm, den 2. Kassierer Hermann Gum3, den Schriftführer Oswald Throne, die Beisitzer Reinhold Krenz, Baul Anders, Johann Brose, Otto 3ager, Franz Hoppe und Paul Brauer. In der einstweiligen Verfügung wird den Mitgliedern der Berliner  Ortsverwaltung des Zentralverbandes der Zimmerer verboten, über das Vermögen der Zahlstelle Berlin   und Umgegend zu ver­

| legungsstelle des Amtsgerichts Berlin   zu überweisen und etwaige im Besitz der Bank für die Zahlstelle oder deren Beauftragten befind­liche Wertpapiere und Wertgegenstände an den zuständigen Berliner  Gerichtsvollzieher als Sequester herauszugeben. Desgleichen sind derseiben Stelle die Geschäftsräume der Zahlstelle zu übergeben, und es wird der bisherigen Ortsverwaltung verboten, diese Räume wieder in Besitz zu nehmen oder andere dazu zu veranlassen oder den Versuch dazu zu unternehmen.

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Diese einstweilige Verfügung ist bereits durchgeführt wor­den. Sie hat den Zweck,

zu verhüten, daß die kommunistische Ortsverwaltung das Ber­bandsvermögen mifnimmt und entsprechend den Anweisungen der Kommunistischen Partei verwendet.

Der Hauptvorstand des Zentralverbandes der Zimmerer hat gleich zeitig die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um eine geordnete Fortführung der Geschäfte zu ermöglichen und die Rechte der Mitglieder sicherzustellen. Ab 1. November werden für die Berliner   Zahlstelle neue Beitragsmarten herausgegeben. Die Mitglieder werden angehalten, bei den bis­herigen Beitragstaffierern feine Marken mehr zu entnehmen, da diese Beiträge ungültig sind und das Geld dafür weggeworfen wäre. Die Zahlftelle bleibt einige Tage geschlossen, um die Reorganisierung durchzuführen. Alle Rechte der Mitglieder bleiben jedoch gewahrt.

Wenn der Zentralvorstand der Zimmerer nunmehr endlich durchgegriffen hat, so wird jeder objektiv denkende Gewerk­schafter zugeben, daß er die Geduld, mit der er dem Treiben der fommunistischen Ortsverwaltung seit Jahren zugesehen hat, aufs äußerste getrieben hat. Eine Ortsverwaltung, die schließlich dazu übergeht,

Verbandsgelder zur Unterstüßung notorisch antigewerkschaftlicher Unternehmungen herzugeben, ist für feine Organisation zu er­tragen.

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Wir möchten einmal um einen entsprechenden Bergleich zu ziehen die kommunistische Zelle sehen, die Gelder zur Unterstützung des Wahlkampfes der Sozialdemokratischen Partei hergibt. Die Zentrale der KPD  . würde mit Recht mit ihr sehr furzen Prozeß machen.

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Nicht anders haben aber die Repschläger   und Genossen mit der Hergabe von 25 000 Mark für die Niederkirchner- Leute gehandelt. Bei den Kommunisten ist ja die Begriffsverwirrung schon so weit vorgeschritten, daß sie organisierte Arbeiter, die zu tarif und mißhandeln. Die Kommunistische Partei  , mit der die ab­gesetzte Ortsverwaltung immer durch did und dünn gegangen ist,

Freitag, 1. November 1929

hat ausdrücklich angekündigt, daß der antigewerkschaftliche Rohr­legerstreit nur ein Vorpostengefecht war und daß

folche antigewerkschaftlichen Kämpfe nunmehr im großen auf­gezogen werden sollen.

Sie läßt überall von ihren Getreuen Delegierte zu ihrem Kommunistischen Gewerkschaftsfongreß wählen. In der Kommu verbandes scheint man der Meinung zu sein, daß die Gewerkschaften nistischen Partei und somit in der Ortsverwaltung des Zimmerer­die Pflicht hätten, dieser Zerstörungsarbeit ruhig zu=

zusehen.

Das ist nun freilich ein Irrtum. Es fann fein Mitglied der Gewerkschaften im Zweifel darüber sein, daß jede direkte oder in­direkte Unterstützung dieser Zerstörungsarbeit unvereinbar ist mit der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft. Wer die gewerkschaftsfeind­liche Aktion der Kommunistischen Partei irgendwie unterstützt, muß wissen, daß er damit sich außerhalb seiner gewertschaft­lichen Organisation stellt.

Die Gewerkschaften werden sich mit unerbittlicher Energie gegen alle Versuche mehren, die offen darauf hinaus­laufen, die Beschlüsse der Gewerkschaften zu ver Iegen und legten Endes die Gewerkschaften selbst zu spalten. Wenn jetzt der Hauptvorstand des Zentralverbandes der Zimmerer in Berlin   durchgegriffen hat, so kann man wohl sagen, daß es höchste Zeit war.

Einigung im Bauanschlägergewerbe.

Die Unternehmer geben nach.

Dor

Im Berliner   Bauanschlägergewerbe war es furzem wegen der Errichtung eines paritätischen Nach weises zu einem ernsten Konflikt gefommen. Nachdem sich die Unternehmer zuerst bereit erklärt hatten, gemeinsam mit dem Metallarbeiterverband beim Landesarbeitsamt die Errichtung einer Fachabteilung für das Berliner   Bauanschlägergewerbe zu beantragen, zeigten fie fich plöglich gegenüber den Vorschlägen der Organisation hinsichtlich der Handhabung der Arbeitslosen­vermittlung halsstarrig. Die Unternehmer verlangten, daß diese wichtige Frage durch den neu zu bildenden Fachausschuß beim Landesarbeitsamt geregelt werden solle. Dieses Anfinnen lehnte der Metallarbeiterverband aus reinen Zweckmäßigkeitsgründen ab. Die straff organisierten Bauanschläger beantworteten die ablehnende. Stellungnahme der Unternehmer mit dem Streitbeschluß, überließen es aber der Branchenkommission, den Streitbeginn fest­zusetzen, da noch einmal Verhandlungen über die strittigen Arbeits­nachweisfragen stattfinden sollten.

Der Ernst der Situation war nun auch den Unternehmern flar geworden, so daß sie zur Einigung die Hand boten Vorbehaltlich der Zustimmung der Bauanschläger fam eine Vereinbarung. zustande, in der die Borschläge des Metallarbeiterverbandes grund fäßlich anerkannt wurden. Die

fügen. Es wird dem 1. Vorsitzenden und dem 1. Kassierer weiter lichen Bedingungen arbeiten, als Streitbrecher beschimpfen mit der Bildung einer paritätischeternehmer erflärten sich endlich

aufgegeben, die Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten anzu­weisen, das gesamte Guthaben der Zahlstelle Berlin   an die Hinter

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