( Fortsetzung von der 1. Seite.)
( Westpreußen ), Hermann Graf zu Dohna, in der ,, Börsen zeitung veröffentlicht. Darin heißt es wörtlich:
,, Nun aber ist es genug. Die Geister scheiden sich in der Tat, und die Stunde ist gekommen, in der die jüngere Generafion in der größten Rechtspartei Absage erteilen muß an einen Nationalismus, der sich in verblendeter Uebersteigerung feinen eigenen Zielen entgegenstellt, Absage erteilt an die ganze Fragestellung national nicht national". Die Gegenfäße lauten ,, marristisch nicht marristisch" und innerhalb aller derer, die nicht marristisch find, ist der ganze Streit darum, wer national sei und wer nicht, ein Wahnsinn. Er ist unfruchtbar, ab= stoßend, sinnlos und unstaatsmännisch. Er ist zum Selbstzwed geworden, der in blinder Raserei den Freund nicht mehr vom Feinde unterscheidet. Wer überhaupt noch ruhig urteilen will, der muß von der Tatsache ausgehen, daß in Deutch land bis weif in die Kreise der Linken hinein ein selbstverständliches Nationalgefühl vorhanden ist, und daß es auf dieses an tommt, nicht aber auf einen übersteigerten Nationalismus ohne tommt, nicht aber auf einen übersteigerten Nationalismus ohne inneren Sinn und ohne greifbare Biele. Es ist an der Zeit, ein Ende zu machen mit dem Einfluß einer Geistesperfaffung, die allen Ernstes behauptet, ein Blod, dem die gefamte bürgerliche Mitte nicht angehört, sei„ ber " nationale Blod. Sind denn also alle Parteien dieser bürgerlichen Mitte antinational? Die Frage stellen, heißt sie verneinen. Und trotzdem soll sie weiter gestellt werden, soll sie weiter das Thema innerpolitischen Kampfes bleiben, nach dem Willen des Reichsausschusses, der erklärt, daß weitergekämpft werde bis zur Entscheidung".
Hierzu aber sagen wir:„ Nein!"
Wenn die Politik der Männer des Reichsausschusses überhaupt ein praktisches, noch innerhalb unserer Lebenszeit greifbares 3iel hat, so tann es nur das sein, daß man glaubt, eines Tages mit einem die Minderheit darstellenden Blod die Herrschaft antreten, bis dahin aber Politik und Wirtschaft dem maßgebenden Einflusse des Margismus überlassen zu können. Besteht nicht einmal diese Zielsetzung, so ist alles bisher Geschehene und die Isolierung der Deutschnationalen Bolfspartei unbegreiflich. Besteht sie aber, so ist sie nicht die unsrige.
Wir haben feine Cuff, in eine Sadgaffe hineingeführt zu werden, aus der es eines Tages gar feinen oder nur einen schlimmen Ausweg geben fann,
von Männern, die sicherlich nach früheren Begriffen glühende Batrioten find, aber, wie ihre Gedankengänge und Methoden vermuten laffen, gewisse unwiderrufliche Veränderungen, die durch Krieg und Revolution in Deutschland entstanden sind, doch wohl nicht ganz begriffen haben; und die infolgedessen das Verhältnis zwischen den eigenen und den gegnerischen Kräften doch wohl nicht ganz richtig einschäßen! Wir, die wir heute an der Schwelle des Mannesalters stehen, sind nicht deshalb nach dem Kriege mit den größten Hoffnungen in die Deutschnationale Bolkspartei eingetreten und ihr zehn Jahre lang tro allem treu geblieben, um sie in den Händen der AIIdeutschen enden zu sehen.
Das ist eine herzhafi erfrischende Sprache gegen die ganze bisherige Phraseologie der Deutschnationalen und ihrer Mitläufer, sie umschreibt gleichzeitig eine Absage an die mo 11= archistische 3beenwelt, die im Wortschatz der Deutschnatio nalen noch immer ihr Wesen treibt.
Wenn es erst so weit ist, daß deutschnationale Führer den übrigen bürgerlichen Parteien zugestehen müssen, daß auch sie ,, ein Nationalgefühl haben", dann ist es mit der Absonderung der Hugenberger Patentnationalen nicht mehr weit her. Graf Dohna wird allerdings erleben müssen, daß seine Unterscheidung zwischen ,, national und marristisch" genau so Schiffbruch leidet wie die bisherige Grenzziehung. Aber das sind nicht unsere Sorgen. Festzustellen bleibt, daß prominente Führer der Deutschnationalen mit Hugenberg unzufrieden sind und daß sie, wie Dohna es ausbrüdt, zu neuen Ufern" streben! Das Volk der Cheruster steht auf gegen seinen Armin!
nen.
Nur 10,4 Prozent.
Heute miffag wird amtlich ein berichtigtes Ergebnis des Inflationsbegehrens bekanntgegeben. Danach find 4 146 342 Einfragungen gleich 10,04 Prozent der Stimmberechtigten zu verzeichEs fehlen noch aus den Reichstagswahlkreisen Potsdam I 14 kleine Gemeinden; Potsdam II eine, Oppeln drei und Magde burg vier. Das berichtigte Ergebnis der Eintragungen, auch noch lange nicht endgültig, lautet für die Wahlkreise Niederbayern 2.44 Proz., Berlin 6,91 Pro3., Breslau 13,32 Proz., Liegnig 14 Bro3., Thüringen 16,34 Proz, Südhannover- Braunschweig 11,02 Pro3., Düsseldorf - Off 2,01 Proz., Baden 2,16 Proz., Oberbayern - Schwaben 4,28 Proj.
Schatzsuche am Müggelsee.
Ein verwegener Juwelenraub teilweise aufgeklärt.
Ein Aufsehen erregender Juwelenraub wurde am 15. Otfober d. 3. bei dem Juwelier Isaachen in der Büschstraße zu Hamburg verübt. Abends gegen 8 Uhr, als der Geschäftsmann allein in feinem Privatkontor war, drangen zwei Männer unbemerkt ein, bedrohten den Juwelier mit Schuß waffen und erbeuteten Uhren und Juwelen im Werte von efra 200 000 Mart.
Belegschaftsversammlung der Berliner Brennstoffgesellschaft
Am Sonntagvormittag fprach Standtverordnetenvorsteher a B| und der Mittel für den Wohnungsbau schloß Genoffe Haß mit einem
in einer Belegschaftsversammlung der Berliner Brennstoff- Aufruf zur Einigung und Zusammenfassung der Klassenfräfte der Arbeiter in der Sozialdemokratie und zur Wahl der sozialgesellschaft über die Bedeutung der Berliner Stadtverordneten wahlen. demokratischen Kandidaten. Langer Beifall zeigte, daß der Ruf des Genoffen Haß von den Angestellten und Arbeitern einmütig auf. genommen wurde. Auf eine Diskussion wurde einstimmig ver. zichtet.
In furzen Zügen zeichnete der Redner die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage Deutschlands , bie durch den Krieg und seine Folgen auf Jahrzehnte hinaus bestimmt ist.
Ein untrügliches. Kennzeichen des bürgerlichen Kampfes gegen die Kommunen ist die unverschämte Ausschlachtung des StlaretStandals, der als Deckung des Kampfes gegen die Kommunalwirt schaft, gegen den Kommunalsozialismus" dient. Niemand spricht heute mehr von den viel ungeheuerlicheren privatwirt schaftlichen Standalen der letzten Zeit, weil man es stets Kommunisten„ Geldsadetat" genannte Berliner Haushaltsplan, der glänzend versteht, diese Korruptionen zu vertus hen. Der von den soviel soziale und fulturelle Ausgaben enthält wie fein einziger anderer Kommunaletat, ist den Rechtsparteien ein Dorn im Auge. Das gilt besonders für die städtischen Betriebe, und damit auch für die Brennstoffgesellschaft, die 45stündige Arbeitszeit und den besten Angestelltentarif in Deutschland hat. Nach einem jetzt schon vorliegenden demokratischen Antrag soll ihr Aufgabengebiet wejent lich beschränft werden. Der Kampf gegen die Brenn stoffgefellschaft wird nun auch von der kommunistischen Seite in der Sonntagsnummer der ,, Roten Fahne" mit unglaublichen Berleumdungen eröffnet.
Nach einem fuszen Ueberblick über den schweren Kampf der Stadt Berlin gegen die ungerechte Verteilung des Steuerauftommens
Die Stadtwahlvorschläge.
Nicht weniger als 21 Parteien.
Der Stadtwahlleiter für die Wahlen der Stadtverordneten und der Bezirksverordneten in Berlin hat die Reihen folge der fristgerecht eingereichten Stadtwahlvorschläge in folgender Weise bestimmt:
Cifte 1 Sozialdemokratische Partei
2 Deutschnationale Volkspartei
"
"
"
"
4 Deutsche Demokratische Partei
5 Deutsche Volkspartei
2
"
99
8 Deutschvölkische Freiheitsbewegung
99
9 Chriftlicher Volksdienst
"
10 Unabhängige Sozialdemokratische Partei
11
. 11 Bolfsrecht- Partei( Reichspartei für Bolfsrecht und Aufwertung)
"
99
12 Linksradikale Antikorruptions- Partei
13 Freibund des Handwerks, kleinhandels u: Gewerbes E.B. .14 Evangelische Wähler und Wählerinnen
"
"
.. 15 Algemeine Boltspartei( Reichspartei für Aufwerfung und Recht)
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カラ
"
99
Als Protest gegen die sch mußigen Berleumbungen der Roten Fahne" gegen den früheren Leiter und den jezigen Betriebsratsvorsitzenden des Unternehmens nahm die Bersammlung einstimmig folgende Resolution an:
„ Die heute versammelte Belegschaft der BBG. nimmt mit Enfrüstung Stellung zu dem Artikel in der heutigen„ Roten BBG. gerichtliche Maßnahmen gegen die öffentliche BerFahne" und erwartet von der Leitung und dem Aufsichtsrat der leumbung von Arbeitern und Angestellten der Berliner Brennstoff
gesellschaft."
Wie wir von der Geschäftsleitung der Berliner Brennstoffgesellschaft erfahren, ist von ihr eine Aufsichtsrats. sigung beantragt worden, die sich mit den ungeheuerlichen Angriffen der Roten Fahne gegen den früheren Leiter der BBG., den sozialdemokratischen Stadtverordneten Brolat, beschäftigen soll. Der Aufsichtsrat ist zu morgen mittag einberufen worden; von seinen Entschlüssen wird es abhängen, in welcher weise gegen die Berleumder vorgegangen wird.
"
Auch einer!
Der Kriegsdienstverweigerer Buffong.
Der Wahrheit"-Bruhn ist mit den Deutschynationalen böse, die ihn wegen seiner Stlaret- Freundschaft aus ihrer Reichstagsfrattion ausgeschlossen haben. Er begibt sich deshalb ans Enthüllen seiner bisherigen Freunde und nimmt als ersten den Hugenbergschen Leitartikler Hussong aufs Korn. Herr Hussong, der mit so viel Emphase patriotische Leitartikel schreibt, hat sich nach Bruhn als ein Mann anfangs der dreißiger Jahre, von blühender Gesundheit, das Ideal eines t. v. Mannes, während des ganzen Krieges reflamieren lassen". Bei den„ Lokal- Anzeiger"-Beuten war ein Abkommen getroffen worden, daß man sich für den patriotischen Federdienst in einem gewissen Turnus ablösen wollte, da nach Vereinbarung mit den militärischen Stellen dem Blatt ein Mindestbestand an Redakteuren zugebilligt war. Als nach diesem Turnus aber die Reihe an Herrn Hussong tam, die Feder mit dem Schwert zu vertauschen, ließ sich Hufsong einfach weiter reflamieren. Ein anderer mußte für ihn im Schüßengraben bleiben, da Herr Hussong sein tostbares Leben der nationalen Sache um jeden Preis erhalten wollte.
Soweit die Bruhnsche Darstellung. Uns wundert sie nicht. Sie stimmt genau mit dem überein, was wir von den übrigen nationalistischen Federhelden, von den größten Lärmmachern längst feſt. gestellt haben. Nur einige Beispiele:
Der Nationalsozialist Graf Reventlow ist, obwohl ehemaliger affiner Marineoffizier, während des ganzen Krieges da heim in der Redaktionsstube der Deutschen Tageszeitung" ge
blieben. 17 Reichspartei für Handel, Handwerk und Gewerbe ( Bürgerliche Mittelstandspartei)
18 Cinte Kommunisten
19 Nationalrevolutionäre Boltspartei
20 Christlich- soziale Reichspartei
21 Partei für Mietreform, Reichspartei der Miefer und Wohnungsuchenden.
Die bei den Kreiswahlleitern der Wahlkreise I bis XV eingereichten Kreiswahlvorschläge, die das gleiche Rennwort wie die Staptmahlvorschläge tragen, erhalten die Nummern der Stadtwahl. vorschläge. Kreis- und Bezirkswahlvorschläge, die nicht das gleiche Kennwort mit einem Stadtwahlvorschlage tragen, erhalten die qnschließenden Nummern nach der Zeitfolge, in der die Wahlvorschläge bei den einzelnen Kreiswahlleitern eingegangen sind. Sind in einem Wahlkreise Kreis- oder Bezirkswahlvorschläge mit dem gleichen Rennwort der Stadtwahlvorschläge nicht eingereicht worden, fo fallen in diesem Wahlkreise die betreffenden Nummern auf den Stimmzetteln
aus.
Orient Expreß verunglückt. Lokomotivführer und Heizer getötet.
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Am Sonntag früh um 3 Uhr stieß der Orient- Expreß auf der Strecke Agram- Steinbrück( Jugoslawien ) mit den letzten Wagen eines Güterzuges zusammen. Die Lokomotive und der Zender des Orient- Expres itürzten um, der Speisewagen entgleiste. Die letzten brei Wagen des Güterzuges wurden vollkommen zer
fammenstoßes war der Verkehr 20 Stunden lang unter brochen. Die Züge aus Agram und Cesterreich mußten über Karnowacz umgeleitet werden. Der Stations. beamte von Reichenburg, der für den Zusammen. stoß verantwortlich ist, beging Selbstmord.
Als der Haupttäter wurde von der Hamburger Kriminalpolizeises Expreßzuges wurden getötet. Infolge des 3u Als der Haupttäter wurde von der Hamburger Kriminalpolizei trümmert. Der Lokomotivführer und der Heizer en 24 Jahre alter Ofensezer Friz Kiesel ermittelt und verhaftet. Bald nach ihm wurde auch sein Helfer, ein gewisser Fuhrmann, dingfest gemacht. Riesel legte nach anfänglichem Leugnen ein um faffendes Geständnis ab. Er hat sich früher in Berlin aufgehalten und hielt es daher für geraten, die große Beute auch in der Nähe Berlins unterzubringen. Mit seinem Beuteanteil, den er in einer hellbraunen Attentasche verwahrte, fuhr er nach Berlin und gab das Gepäck auf dem Potsdamer Bahnhof ab. Von Zeit zu Zeit holte er einzelne Sachen heraus und machte sie zu Geld. Als er merkte, daß er wegen des Hamburger Raubes auch von der Berliner , Kriminalpolizei gesucht wurde, entschloß er sich, für den Rest der Juwelen ein anderes Bersteck zu suchen. Am 22. Oftober fuhr er nach der Müggelheimer Chauffee hinaus, suchte hier und fand einen Baum, dessen Wurzelwert vom Hochwasser freigelegt mar. Hier verbarg er die Tasche und deckte 3meige darüber. Tags darauf wollte er sein Bersted wieder aufsuchen, mußte aber zu feiner Betrübnis feststellen, daß die Tasche mit dem fostbaren Inhalt verschwunden war. Irgend jemand hatte sie gefunden und als willkommene Ergänzung seiner Kaffenverhält. niffe mitgenommen.
Auf dieses Geständnis hin, das allem Anscheine nach auf Wahrheit beruht, tam van Hamburg der Oberinspettor Rücker mit dem Verhafteten nach Berlin und stellte hier Nachforschungen an. Die Stelle an dem Baum wurde gefunden, der Mann aber, der sich die Tasche angeeignet hat, ist noch nicht entdeckt.
Eine Frau und drei Kinder getötet. Schweres Unglück auf einem französischen Bahnhof.
Als gestern auf dem Bahnhof Esbly mehrere Reifende aus dem aus Paris tommenden Zuge ausstiegen und die Gleise überquerten, um sich zu einem Anschlußzuge nach Crécy zu begeben, fuhr gerade ein aus Paris tommender Schnellzug in den Bahnhof. Sieben Personen wurden von ihm erfaßt. Eine Frau und ihre drei Kinder wurden auf der Stelle getötet. Bier Personen wurden verletzt.
32/38. Abt. Achtung, Genoffinnen! Der Frauenabend findet nicht heute, sondern Dienstag, 5. November, 19% Uhr, in Schmidts Ger sellschaftshaus, Fruchtstr. 36a, statt. Referent: Klara Bohm- Schuch, M. d. R.
Der völlische Führer Reinhold Bulle, ein ragender blonder Hüne, während des Krieges Anfang der dreißig, schüßte einen in seinen Folgen durchaus nicht erheblichen Straßenbahnunfall vor, um gleichfalls während des ganzen Krieges zu Hause zu bleiben. Er blieb mit seiner geringen Verlegung auch dann noch zu Hause, als Kriegsbefchädigte, die mit anerkannter 50 bis 60prozentiger Kriegsdienstbeschädigung bereits entlassen waren, erneut zum Heere eingezogen wurden
Der nationalsozialistische Hauptheher, Landtagsabgeordneter Wilhelm Kube , bezeichnet sich im Landtagshandbuch zwar ftolz als„ Sohn des Sergeanten Richard Kube ". Trozdem war sein militärischer Ehrgeiz im Ariege gering. Stube ist Ende 1887 geboren, stand also bei Kriegsausbruch im blühenden Alter von 26 Jahren. Trog seiner elastischen Erscheinung, mit der er heute noch gern pofiert, gelangte Herr Stube jedoch erst ganz gegen Ende des Krieges zu den Soldaten, nachdem er die erften drei Kriegsjahre als Schriftleiter tonfervativer Blätter unabtömmlich gewesen war. Frontdienst gibt Kube im Handbuch selbst nicht an, so daß man als sicher annehmen darf, daß sich sein Soldatentum im legten Kriegsjahr auch nur in Etappe und Garnison abgespielt hat. Er ähnelt darin einem anderen antisemitischen Hezer, dem jezt etwas in Bergessenheit geratenen Richard Kunze ( nüppelfunge), über deffen fideles Etappenleben in Gardelegen ein Prozeß mit dem Schriftleiter des„, B. I." hinlängliche Aufblärung gebracht hat. der
Das sind die Leute, die dauernd nach dem Heldentod anderen- brüllen!
Steine gegen die Gesandtschaft.
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Ein politischer Dummerjungenffreich. nete sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein Zwischenfall. Vor dem Hause der ungarischen Gesandtschaft ereigVon unbekannten Tätern wurden gegen die Fenster der Besandtschaft in Papier gewidelte Steine geschleudert. Die Um hüllungen trugen die Inschriften: Rache für Ragoja",„ Nieder mit Horthy", Nieder mit den Mördern" und waren mit Rotfront" unterzeichnet. Obgleich das Ueberfalltommando schon nach kurzer Zeit in der Corneliusstraße eintraf, war von den Tätern keine Spur mehr zu entdecken.
Wie sich aus der Roten Fahne" vom Sonntag ergibt, haben die Veranstalter dieses Spektafelstückes gedacht, eine politische Demonstration zu begehen. Daß sie damit die Entlaffung fommunistischer Gefangener aus ungarischen Zuchthäusern durchsetzen, fönnen sie selber nicht geglaubt haben.
Unfall bei der Zeppelin- Landung.
Friedrichshafen , 4. November. Nach der Rückkehr des Graf Zeppelin " von seiner Süddeutschlandfahrt ereignete sich, nachdem das Luftschiff bereits den Boden berührt hatte, ein Unfall. Das Luftschiff ging, da es ziemlich viel Ballast abgegeben hatte, mit dem Sed noch einmal hoch, dabei wurden fünf Mann, die die hintere Motorengondel festhielten, mitgeriffen. Zwei sprangen rechtzeitia ab, zwei weitere tonnten in die Gondel hineingezogen werden. der fünfte stürzte aus einer Höhe von 10 bis 12 Meter ab und erlitt ziemlich schwere Quetschungen.