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Mit Stempel und Scheckbuch.

Wie die Firma Hugo Meier wurde und verging. Unter der Firmierung Hugo Meter i Firma Frie. orich Meier und Söhne, Frankfurt   a. à. Dber, Erport und Import Textilwaren" hatte vor einigen Tagen ein junger Mann in der Holzmarttstraße 52 mehrere Bureauräume gemietet.

Durch Bermittlung des Arbeitsnachweises befam er einen tauf männischen Angestellten, dessen Tätigkeit darin bestand, aus einem Stempeltasten, wie ihn Kinder zum Spielen benutzen, einen schönen Firmen stempel zusammenzustellen. Der Chef legte besonderen Wert darauf, daß schwungvolle Schnörkel ver mendet wurden, da das seiner Meinung nach den Kredit erhöhte. Als der Stempel fertig war, wurden Verrechnungsschecs ausgeschrieben, die aus einem Schedbuch der Stadtbant stammten. Mit Hilfe dieser Schecks wurden zwei Schreibmaschinen gekauft. Eine hinzuengagierte Dame hatte die Aufgabe, die Werbe­schreiben, in größerer Anzahl herzustellen und auszuschicken. Den beiden Angestellten und einigen Kunden erzählte der angebliche Hugo Meier, daß sein Vater der Inhaber der großen Firma in Frankfurt   sei und daß er mit seiner Unterstützung hier die Filiale führen werde. Das Unternehmen fand aber ein jähes und un erwartetes Ende. Eine der Schreibmaschinenfirmen präsentierte den erhaltenen Sched und mußte zu ihrer Verwunderung hören, daß er aus einem verloren gemeldeten Schedbuch stammte und daß der Kunde, der es verloren hatte, schon seit dem vergangenen Jahre tein Konto mehr besaß. Jezt wurde die Kriminalpolizei benachrichtigt. Der hohe Chef war im Bureau nicht anwesend, seine Angestellten mußten menig über ihn zu berichten. Die beiden unbezahlten Schreibmaschinen hatte er fchon mieder versetzt. Schließlich gelang es, den seltsamen Chef im Café Baterland festzunehmen.

Bei dieser Gelegenheit wurde festgestellt, daß er nicht Hugo Meier heißt, daß die Frankfurter   Firma gar nicht eritiert und daß der tüchtige Gründer in Wirklichkeit. ein 26 Jahre alter Theodor

das bie Wirtschaftspartei unter tittelftand nur die Haus und Grundbefizer versteht. Am traffesten tam dies zum Ausdrud, als der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer  , düpiert durch die syste matischen Entstellungen der weit verbreiteten Scherl- Presse, und ständig gedrängt von Herrn Ladendorf und seinen Hintermännern, jene berüchtigte Loderungsverordnung" ohne Befragen des Parla. Gewerbetreibenden, besonders in Berlin  , den Verlust ihrer Werkstatt, ments und der Mieter herausgab, die tausenden Handwerkern und ihres Badens und damit ihrer in jahrzehntelanger Arbeit mühselig aufgebauten Existenz brachte.

Die Demagogie des ,, Berliner   Bofal- Anzeigers" geht auch daraus hervor, daß sie zwar den allgemeingültigen Satz: Rege Bautätig feit belebt das Handwert, für sich in Anspruch nimmt, die hinter ihm stehende Partei aber Arm in Arm mit der Wirtschaftspartei bei jeder Gelegenheit gegen den Wohnungsbau überhaupt Stellung eingenommen und alle Kleinmohmungsprojette der letzten Jahre in Berlin   systematisch zu Fall gebracht hat. Diese Bolfsvertreter" nehmen eben nicht die vitalsten Interessen der großen Masse des Baltes, nämlich der Mieter, mahr, sondern ver teidigen den Herrenstandpunkt und die Profitgier des kleinen Häuf: chens der Hausbesizer, welche, unberührt von dem Wohnungselend in Berlin  , einerseits den Wohnungsmangel verewigt, andererseits den Mieterschutz aufgehoben sehen möchten, zurzeit aber mit allen Mitteln auf Erhöhung der gefeßlichen Miete auf 150 bis 200 Pro3.

hinarbeiten.

Dem Stärkeverhältnis der Miefer und Vermieter nach müßte fich in der Berliner   Stadtverordnetenverfammlung wie in allen deutschen   Parlamenten für alle mieterfreundlichen Anträge eine ungeheure Mehrheit ergeben.

Im neuen Stadtparlament muß eine feste Front geschaffen werden gegen Ausbeutung und Entrechtung der Mieter, für ein fagiales Miet- und Wohnrecht, für Wohnungsschuß und Klein wohnungsbau: 2m 17. November hinaus mit ihnen, die da vorgeben, das Bolt zu vertreten und es in Wirklichkeit an eine fleinere Befizergruppe verraten!

und zu biefer Arbeit noch Hilfskräfte, Schmierer und Buber  , hire zugezogen.

Wir haben nicht die Absicht, die genannten Bersonen zu schä digen. Borauf es anfommt ist, daß der Amtsvorstand diesen Handel nicht länger dulden darf.

-

Der Stier in der Zuschauermenge.

4 Tote und 8 Verletzte.

Madrid  , 4 November. Während eines Stierkampfes durchbrach ein durch die schweren Verroundungen, die ihm die Stiertämpfer beigebracht hatten, rasend gewordenes Tier plöglich die Schranken und stürzte sich in die 3 uschauermenge. Es entstand eine furchtbare Panik. Der Sfier tötete vier Zuschauer und verlegte acht schwer.

Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, Citsgruppe Berlin  , veranstaltet am Donnerstag, dem 7. November, abends 844 1hr, im Plenarjaal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Str  . 3, einen Lichtbildervortrag über zwei sehr aktuelle Themen. Ober­regierungsrat Dr. E. Guckenheimer, Hamburg  , wird lleber die zu­geistige Entwidlung und förperliche Gefährdung baterfrage" und Dr. med. Selenc- Friederike Stelznerle ber weiblicher Fürsorgezöglige" sprechen. Der Eintritt ist nur gegen Ausweis gestattet. Karten find unentgeltlich in der Geschäfts. ftelle,. 62, Bayreuther Str. 36, erhältlich.

FUNK UND­

AM ABEND

Dienstag, 5. November. Berlin  .

16.05 Hellmut Krommer: Bei den Deutschen   in Karpatho- Rußland. 16.30 Unterhaltungsmusik.

Weber ist, ein Buchdruderlehrling, der sich schon als Keine Handelsgeschäfte in den Betrieben 15.00 Bücherstunde. Kriegsbücher- Nachlese."( Verlag Wilhelm Köhler.)( Am

Briefmarkenhändler versucht hat.

Am 17. November fort mit ihnen!

"

Zu unseren Ausführungen vom 21. Oktober im Abend unter obiger Ueberschrift ist uns von einem Gewerbe­raummieter folgende Ergänzung zugegangen: Es ist geradezu klassische Demagogie, menn der Berliner   Lokal­Anzeiger" fich namens der Deutschnationalen Bollspartei als Be­schüßer des Handwerks aufspielt. Aus seinen Ausführungen geht doch deutlich hervor, daß er unter Handwerk" mur die großen privaten Bauunternehmer versteht( wie er und die Bertreter der DRVP. sich auch sonst oft genug gegen die Konturenz" der gemeinnützigen Baugesellschaften und Genossenschaften aus­gesprochen haben). Aber vor einer Wahl bedienen sich diese Kreise immer gern eines solchen Sammelbegriffs, un unter dem sonst von ihnen nicht be- und geachtetem ,, Bolt"( der Vertreter der fron­zösischen Hausbefizer durfte es auf dem ,, Internationalen Hausbesitzer. Pongreß" in Berlin   ungerügt ,, Böbel der Straße" nennen) Stimmen­fang zu betreiben. So hat z. B. die sogenannte Wirtschaftspartei in ihrem Gründungsaufruf versprochen, die Belange des Mittel standes mahrzunehmen, und viele Handwerker und Gewerbetreiben­den sind diesen Kattenfängertönen gefolgt, bis sie erkennen mußten,

Theater,

Lichtspiele usw.

Dienstag, 5. 11. Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 241 19 Uhr

Schöpfung

Salat

Der König

Schluß damit auch bei der Bw. Stettiner Bahnhof

Mikrophon: Heinrich Bachmann.)

18.30 Max Reger  : Streichtrio A- Moll, op. 77b.( Prof. Deman, Violine; K. Reitz, Viola; C. Dechert, Violincell.)

Zwischenmusik: Sonate für Violine und Violincell. Von Maurice Ravel  ( Prof. Deman und C. Dechert.)

Aus Eisenbahnerkreisen wurde uns wiederholt mitgeteilt, daß 19.00 Georg Trak!. Einführung: Heinrich Fischer. Leseproben: Anna Hölfering. bei einer nennenswerten Zahl von Dienststellen ein schmunghafter Handel mit allen möglichen Artikeln betrieben wird. Die Reichsbahndireftion Berlin   hat daher die Amtsvorstande an­gewiesen, rücksichtslos durchzugreifen, um einen derartigen Handel zu unterbinden.

Anscheinent fümmern sich einige Dienststellen nicht um diese Dinge, denn bei der Bw. Stettiner Bahnhof treibt der Werkführer Balleu einen umfangreichen und schwunghaften Handel mit Spi­rituosen, Margarine um. Die Bestellungen darauf werden von ihm persönlich nicht nur von Eisenbahnern, sondern auch von Brivaten angenommen.

Einen gleich schwunghaften Handel, wenn auch mit anderen Artikeln, treibt der Sefretär Rösner, indem er mit Schoto­lade, fauren Drops und ähnlichen schmackhaften Dingen handelt. Der Hilfsbetriebsassistent Krautwurst suchte wohl durch den Bertrieb von Bigarren, Zigaretten usw. einen fleinen Rebenver­dienst. Außerdem treiben. Rösner und Krautwurst zusammen noch einen umfangreichen Handel mit Kartoffeln und Obst. Diese Beamten müssen wohl viel Zeit haben. Für die Verladung der Kartoffeln haben sie sich allerdings drei Tage Urlaub geben lassen

20.00 1. Busoni  : Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier, op. 36a.( Prof. Wolfs­ thal  , Violine und W. Wolf, Flügel.) 2. Honegger  : Sonate für Viola und Klavier.( Reinh. Wolf, Viola; W. Wolf, Klavier.) 3, Rilke( Sprecher: Fran­ ziska Kinz  ). 4. Ottokar Ostrcil: Sonatina für Viola  , Violine und Klavier, op. 22( Prof. Wolfsthal  , Reinh. Wolf und W. Wolf). 21.10 Unterhaltungsmusik.

Anschließend Presse- Umschau( Dr. Josef Räuscher). Nach den Abendmeldungen Bildfunk. Anschließend Sechstagerennen( Uebertragung aus dem Sportpalast). Königswusterbausen.

16.30 Nachmittagskonzert von Leipzig  . 17.30 Oskar A. H. Schmitz: Bücherstunde. 18.00 Mersmann: Kleine Formen der Klaviermusik. 18.30 Französisch für Fortgeschrittene.

18.55 Dr. Jahnke: Gutes Deutsch   für jedermann. 19.20 Prof. Saitschick: Politische Weisheit, die uns nottut. 20.00 Heitere Lieder.

20.30 Uraufführung: S. O. S. rao, rao- Foya." Krassin  " rettet ,, Italia  " von Friedrich Wolf  . Regie: Alfred Braun  .

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Verlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderet und Berlagsanstalt Baul Singer& Co.. Berlin   SW 68. Lindenstraße 3.VI

Sieran 1 Beilage.

Sonderverkaufs Tage!

Dienstag, 5. 11. Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus III 19 Uhr

Freischütz

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Pl.d.Republ.

Vorst. 77

1912 Uhr

am Gendarmenmarkt

A.-V. 213

20 Uhr

Hoffmanns Don Carlos  

Erzählungen

Staatl. Schiller- Theater, Charlth.

20 Uhi:

Des Kaisers Soldaten

SCALA

Tägi. 2 Varstell

5 and 82 Uhr Barbarossa 9256

Preise 1-6 M. Wochento.: 50. 50 Pf.- 3 M. Geraldine u. Joe, Etté, Power usw.

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Volksbühne Die Komödie

Theater am Bülowplatz J1 Bismck.2414/ 7516

8 Uhr

Frühlings Erwachen

Staatl. Schiller  - Th.

8 Uhr

Des Kaisers Soldaten Staatsoper am Platz der Republik

7% Uhr

Hoffmanns Erzählungen

Theater am Shiffbanerdamm 814 Uhr

Pennäler

Deutsches Theater  

D. 1. Norden 12310 81% Uhr

Der Kaiser v. merika von Bernard Shaw  Reg: Max Reinhardi

8 Uhr

Direktion

Dr. Robert Klein Deutsches

Letzte Vorstellungen! Künstler- Theat

Kolportage

Komödie

von Georg Kaiser  

Barbarossa 3937

7½½ Uhr

Seltsames

Regie: Erich Enge Zwischenspiel

Metropol- Th.

8 Uhr

Lehár   dirigiert Das Land des

Lächelns Vera Schwarz  , Richard Tauber

Barnowsky- Bohnen

Theater in der Königgrätzer Straße Täglich 8 Uhr Die erste Mrs, Selby

mit Fritzi Massary  Komödienhaus Täglich 8% Uhr

Der Hühnerhof

v Tristan Bernard Kammerspiele  

Kleines Theat.

D.1. Norden 12 310 8th Uhr Der

Merkur   1624 Täglich 814 Uhr

v. Eugene O'Neill  

Regie: Helaz Hilpert

Berliner Theater

Lessing- Theater Grosses Schauspielhaus 8 Uhr

Norden 10846 Gruppe junger Schauspieler Täglich 8% Uhr

Cyankali 218  

von Friedrich Woll

3 Musketiere

Trianon- Th. Merkur

REGIE:

8 Uhr

2391

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Zwei Krawatten

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,, Die Ballerina

von Georg Kaiser   99

Musik Spoliansky   des Königs"

Sonntag, d. 10. u. 17. November 315 Uhr Zwei Krawatten

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Theat, d. Westens

Tägl. 8 Uhr

Marietta

Musik v. Oskar Straus  Käthe Dorsch  Michael Bohnen

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Lustspielhaus

Friedrichstr. 236 Bergmann 2922 Täglich 8 Uhr Grand Hotel Lustspiel von Paul Frank

Planetarium am Zoo Verläng. Joachimsthaler strab B.5 Barbarossa 557 16 Uhr Herbst­abende am Sternen­almme

18 Uhr Rätsel des Sternenlichtes

Gastspiel d. Th. d. 20% Uhr bis an die Westens

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