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Industrie für Polenvertrag.

Gegen die Hetze der Agrarier.

Entgegen verschiedenen Meldungen, die über angebliche Diffe renzen in der deutschen   Industrie wegen der Stellung nahme zum deutsch  - polnischen Handelsvertrag zu berichten wußten, ist festzustellen, daß die deutsche Industrie durchaus einheitlich für den Abschluß eines Handelsvertrages mit Polen   eintritt. Es wird in industriellen Kreisen betont, daß die Industrie, die ursprünglich durchaus für den Abschluß eines möglichst um= fassenden Handelsvertrages mit einzelnen Tarifabkommen sich einjeßte, nur mit Rücksicht auf die schwierige Lage der Landwirtschaft fich mit dem jetzt in Aussicht genommenen kleinen Handelsvertrag zufrieden geben will. In dem tommenden kleinen Handelsvertrag mit Polen   werden bekanntlich die einzelnen Tarifpofitionen nicht ausgehandelt, sondern beide Länder werden sich mit dem Zugeständnis der gegenseitigen Meistbegünstigung begnügen. Da trotz der Meistbegünstigungsklausel die deutsche   Exportindustrie immer noch gegen verhältnismäßig sehr hohe polnische 301I mauern anzurennen hat, kann die Industrie mit Recht auf das große Zugeständnis, das sie der Landwirtschaft megen ihrer allge­meinen Schwierigkeiten gemacht, hinweisen.

Um so stärker ist das Befremden der Industrie über die Hetze, die von den Agrariern gegen den Abschluß eines Meist begünstigungsvertrages mit Bolen entfesselt wird. Man begreift diese Haltung der Landwirtschaft um so weniger, als fie in auffallendem Widerspruch zu den Vereinbarungen zwischen Industrie und Landwirtschaft in den letzten beiden Jahren stehen, Noch im Jahre 1928 hat einer der be­kanntesten Landbundführer, Graf Keyserlingt, ausdrücklich versichert, daß die Landwirtschaft dem Wunsche der Industrie, einen Meistbegünstigungsvertrag mit Polen   abzuschließen, feinesfalls ent­gegentreten wolle. Graf Keyserlingt hatte seine Zustimmung seiner zeit davon abhängig gemacht, daß der Landwirtschaft teine weiteren zollpolitischen Zugeständnisse abgenötigt werden. Nach der Auffassung der industriellen Kreise sind diese Boraussetzungen in dem bevor ftehenden Handelsvertrag durchaus erfüllt.

,, Guter Wille gepaart mit Dilettantismus."

Staatssetretär Scheidt über die Großsiedlung e. V. Der Architekten und Ingenieur- Berein Berlin   hatte zu einer Bersammlung eingeladen, auf der Architekt Paulsen, einer der prominenten Förderer des Projettes der Großsiedlung e. B.", über das Thema ,, Großfiedlungen auf gemeinwirtschaftlicher Grund lage sprach. Herr Paulsen versuchte in matten Darlegungen noch einmal, die in der von ihm mifunterzeichneten Propagandabroschüre der Großsiedlung e. V. vertretenen Pläne und Berechnungen zu retten. Er mußte zugeben, daß diese Berechnungen auch heute noch feineswegs zu Ende gebracht worden seien. Man habe so erklärte so erklärte er keinerlei Bersprechungen gemacht. Der Redner ge stattete sich dann die löstliche Bemerkung, daß der Prospekt einen feuilletonistischen Charakter gehabt und nicht des Humors entbehrt habe. Man hoffe im übrigen auf die baldige Erleichterung auf dem Geldmartt und man würde dann die Arbeiten wieder auf­nehmen. Treffender tonnte der utopische Charatter des ganzen Blanes faum gekennzeichnet werden.

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In der Diskussion sprach auch Staatssekretär Scheibt vom Preußischen Volkswohlfahrtsministerium. Er zerschlug erbar

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jeboch auf bie Möglichkeit, her Berednung entweber bex Berdienst des Bortages zugrunde zu legen, wenn die Ber hältnisse, unter denen das Betriebsratsmitglied an dem in Frage tommenden Tage gearbeitet haben würde, die gleichen geblieben sind, oder den durchschnittlichen Berdienst der Attord gruppe an den betreffenden Tagen selbst vergleichsweise herans zuziehen und eventuell auch beide Maßstäbe miteinander zu vers binden.

Wenn unter Umständen die Berechnung des Lohnes auch Schwierigkeiten machen mag, so sind diese dennoch nicht unüber­windlich. Es wird vielmehr regelmäßig möglich sein, zu einem den Erfordernissen des Einzelfalles gerecht werdenden Ergebnis zu Dr. jur. Rudolf Pick, tommen.

mungslos die Luftschlösser des Herrn Bauffen und feiner Freunde. Er sehe in den Ausführungen der Broschüre und der heutigen Rede teinerlei Uebereinstimmung. Wenn man über 25 000 Menschen je 25 Mart abnehme, so sei das eine Sache, die seiner Meinung nach mit Humor recht wenig zu tun habe. Im übrigen sei der Plan eine ungeheuerliche Utopie. Bon der Möglichkeit der Durchführung einer gesunden Finanzierung fönne gar keine Rede sein. Er ertenne alle Vorteile einheitlichen Bauens an, aber die Differenzen zwischen der errechneten Miete und dem tatsächlichen Bedarf belaufen sich pro Jahr auf 5 Millionen Mart. Die errech­neten Einnahmen aus Wirtschaftsbetrieben tönnen feinen vernünf tigen Menschen überzeugen. Das Paulsensche Warenhaus in der Großsiedlung sei ebenfalls nur als eine humoristische An­gelegenheit zu werten. Die Rentabilitätsberechnungen von Herrn Paulsen seien nicht ernstzunehmen, wenn sie auch gut gemeint sein mögen. Sie sind von A. bis 3. falsch. Die Finanzierungsfrage fei völlig ungeklärt und fönne unter den heutigen Berhältnissen auch nicht geflärt werden. Es sei weder für die erste noch für die zweite Hypothek die Möglichkeit der Aufbringung vorhanden. Die Siedler, die jeder 25 Mart gezahlt haben, glaubten an die Verwirklichung der durch den Prospekt der Großsiedlung e. V. erweckten Hoffnungen. Die große Gefahr solcher Pläne sei, daß sie Erwartungen weden, die sich nachher als trügerisch erweisen. Nichts sei schlimmer, als guter Wille gepaart mit Dilettantismus. Werde der Verfuch trotz aller Mahnungen berufener Fachkreise durch Wetter für Berlin  : Noch vorwiegend heiter, nachts talt, südöst geführt, so werde Berlin   sehr bald um einen der größten Siebliche bis südliche Winde. Für Deutschland  : Im größeren Teil des lungsstandale reicher sein. Reiches Fortdauer des beständigen und trodenen Wetters mit ver­breiteten Nachtfrösten, nur im Westen Bewölkungszunahme und mildere Nacht.

Lohn des Betriebsratsmitglieds.

Affordlohn oder Zeitlohn.

In einer fürzlich veröffentlichten Entscheidung hat das Reichs­arbeitsgericht zu der Frage der Entlohnung von Betriebsrats­mitgliedern für die durch Betriebsratsgeschäfte versäumte Zeit Stel Lung genommen. Das Gericht hat sich in dieser Entscheidung, die für die Praxis von ganz erheblicher Bedeutung ist, auf den Stand­punkt gestellt, daß nicht nur der einfache Stundenlohn, sondern der Uttordlohn beansprucht werden kann, den das Mitglied in der ver­fäumten Zeit voraussichtlich verdient hätte. Zur Begründung der Entscheidung hat das Gericht auf folgendes hingewiesen:

Maffenprozeß in Japan  . Nach Beendigung der Voruntersuchung gegen die feit März verhafteten Kommunisten ist das Berbot der Beröffentlichung von Nachrichten über die Angelegenheit aufgehoben worden. Nach amtlicher Mitteilung find insgesamt 825 Kommunisten unter Anflage gestellt worden.

Der Film Soziale Einrichtungen des Bezirks Friedrichshain  läuft in einer Elternversammlung der Luise- Otto- Peters  - Schule, Gubener Straße 53, am 7. November 18.30 Uhr. Genosse Stadtrat Günthe r. wird einführend sprechen.

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RUND­FUNK

16.20 Unterhaltungsmusik.

AM ABEND

Mittwoch, 6. November. Berlia

18.10 Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde( Gartendirektor Lesser). 18.35 Dr.- Ing. Wedemeyer: ,, Die Stadthalle in Magdeburg  ". 19.00 Musik aus Spanien  . 19.25 Bildfunk.

19.35 Das Interview der Woche.

Durch§ 35 des Betriebsrätegesezes wird der Grundsaß zum Ausdrud gebracht, daß den Mitgliedern der Betriebsräte, die ihr Amt bekanntlich unentgeltlich als Ehrenamt verwalten, hierdurch in­folge der notwendigen Bersäumnis an Arbeitszeit feine Benach- 20.00 Stadthalle teiligung durch Herabsetzung des Lohnes oder Gehalts erwachsen darf.

Der 3wed dieser Bestimmung ist der, zu erreichen, daß die Mitglieder, da sie ein Ehrenamt inne haben, durch dessen Aus. übung sie auf der einen Seite feine Vorteile haben, auf der anderen Seite aber gerechterweise auch feine Benachteiligungen erleiden, sondern vielmehr genau so gestellt sein sollen, als wenn sie während der in Frage kommenden Zeit ihre gewöhnliche Arbeit geleistet hätten. Daß die Mitglieder in solchen Fällen mithin den Atford­lohn verlangen tönnen und sich nicht mit dem geringeren Zeit­arbeiterstundenlohn begnügen müssen, ist also wie die neue Ent fcheidung des Reichsarbeitsgerichts ergibt eine Selbstverständ­lichkeit.

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Schwierigkeiten macht in einem solchen Falle jedoch gewöhnlich die Feststellung der Höhe des Lohnes, die sich naturgemäß mit absoluter Genauigkeit nicht errechnen läßt. Das Urteil verweist

Magdeburg  : Orchesterkonzert. Dir.:

Seidler- Winkler.

1. Händel  : Konzert A- Dur, op. 7. Nr. 2, für Orgel und Orchester. 2. Beethoven: Sinfonie Nr. 5, C- Mall, op. 67. 3. Dukas  : Der Zauber­lehrling, Scherzo nach einer Ballade von Goethe. 4 Lalo: Sinfonie espagnole, D- Moll, op. 21. 5. Rimsky- Korssakow: Zar Saltan( Berliner  Funkorchester).

Nach den Abendmeldungen Unterhaltungsmusik. Anschließend: Sechstager ennen( aus dem Sportpalast).

Königswusterbausen.

16.00 Prof. Hoffmann: Das amtliche Gutachten über Sittlichkeitsvergehen an höheren Schulen von der Praxis aus gesehen. 16.30 Nachmittagskonzert von Hamburg  .

17.30 Magda Janssen: Das Kaiserbuch von Paul Ernst  , 18.00 Artur Lehmann: Der Getreidehaushalt der Welt. 18.30 Spanisch für Anfänger.

18.55 Priv.- Dozent Dr. Zechlin: Bismarck  . 20.00 Volkstümliches.

Berantwortl. für bie Rebaftion: Bolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Gløde, Berlin   Berlag: Borwärts Berlag G. m b S.. Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co. Berlin SW 68. Lindenstrake- 3. Sierzu 1 Beilage.

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