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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 49.

Abgeordnetenhaus.

Donnerstag, den 27. Februar 1896.

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13. Jahrg.

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Unbegreiflich ist es daher, daß aus Berlin Kriminalbeamte bei denen sich die Staatsbürger- Zeitung" durch ihren ekelerregenden hierher beordert wurden. Ebensowenig verständlich ist es, daß Denunzireifer anscheinend anschmeicheln zu können hofft. 28. Sigung vom 26. Februar, 11 Uhr. man es für nöthig hält, mit Gewehren ausgerüstete Gendarmen in den todesstillen Straßen patrouilliren zu lassen. Man sieht berichtet zu den bekannten postalischen Uebelständen: Die Be Postalisches aus den Vororten. Die Volts- Zeitung" Am Ministertische: Minifter Thielen und Kommiffarien. thatsächlich mehr Schuhleute und Gendarmen auf der Straße wohner der Vororte Berlins befinden sich in postalischer Be Eingegangen ist ein Antrag des Abg. v. Gilgenheimb( f.) als fireifende Arbeiter. Die Ursachen des Streiks sind im Vor- ziehung in einer eigenthümlichen Lage. Bringen sie einen nach wohner der Vororte Berlins befinden sich in postalischer Be betr. die obligatorische Beschulung taubftummer Kinder. wärts" schon ausführlich geschildert worden. Die Berathung des Eisenbahn- Etats wird fortgesetzt. frivoler Weise ist den Arbeitern der Fehdehandschuh hin- Schalterbeamten, so müssen sie ihn nach der ihnen ertheilten In geradezu Berlin gerichteten Brief, der über 15 Gramm schwer ist, dem Bei Titel 7 für Unterhaltung und Ergänzung der Inven- geworfen worden, sie haben ihn aufgenommen und werden Auskunft mit 20 Pf. frantiren. Werfen sie aber denselben Brief tarien" wünscht fo lange fämpfen, bis ihre Forderungen durchgesezt und vor Abg. Richter( frs. Bp.) eine bessere Beleuchtung der allem die Organisation der Arbeiter anerkannt worden ist. Die mit nur 10 Pf. frankirt in einen Briefkasten, so wird er ohne Personenwagen. Im Berliner 2otalverkehr einfichtigeren Fabrikanten hatten bereits die Forderungen be- Mancher hat sich darüber bereits gewundert, des Räthsels Lösung Strafporto dem Adressaten zugestellt. Wie geht das zu? berrschen beklagenswerthe Uebelfiände. Neulich fuhr ich auf der willigt und sich mit ihren Arbeitern geeinigt, plöglich jedoch ist aber nur wenigen bekannt geworden. Die Berliner Ober­Stadtbahn als 18. in einem Roupee 2. Klaffe, im Nebenkoupee beschloß der Vorstand des Fabrikantenvereins, daß kein Fabrikant Boftdirektion unterscheidet nämlich die Vororte nach solchen, die faßen und standen 17 Personen und unter den Standesherren mit seinen Arbeitern einzeln zu verhandeln habe. Alle Fabrikanten Postdirektion unterscheidet nämlich die Vororte nach solchen, die bemerkte ich auch den Grafen Limburg.( Heiterkeit.) Ich würde müßten ihren Arbeitern fündigen, Verhandlungen dürfe nur die mit Berlin in baulichem Zusammenhang stehen, und noch solchen, mit Berlin in baulichem Zusammenhang stehen, und noch solchen, mich freuen, einmal den Herrn Minister oder einen seiner Räthe aus 16 Fabrikanten bestehende Kommission führen. Da auf Zu- ist den Bostämtern die verschiedenartige Behandlung je nach Art bei denen dies nicht der Fall ist. Bei den ersteren unter den Standesherren zu treffen; vielleicht würde dann die widerhandlungen gegen die Beschlüsse des Fabrikantenvereins eine der Auslieferung am Postschalter oder durch den Briefkasten Einführung des 3 Minutenverkehrs beschleunigt. Wie soll das Konventionalfirafe von 300 M. für jeden Webstuhl festgesetzt ist, ausdrücklich vorgeschrieben. Das natürliche wäre doch, daß man erst bei dem Ausstellungsverkehr werden. fügten sich alle Fabrikanten diesen Beschlüssen. Heute jedoch ist innerhalb des gesammten Ober- Postdirektions- Bezirks Berlin das Minister Thielen: Ueber die beste Art der Beleuchtung und festzustellen, daß der Fabrikanten- Verein einen argen Riß be- 10 Pfennig- Einheitsporto, wie es für Berlin selbst besteht, auch Beheizung der Eisenbahnwagen schweben fortgesetzt Verhandlungen. tommen hat. Die fleinen und mittleren Fabrikanten haben Nach dem Gutachten des Prof. Slaby ist an eine eventuelle nämlich erkannt, daß ihre Gristenz durch die Betriebseinstellung im Verkehr der Vororte untereinander gelten läßt, hoch genug ist elektrische Beleuchtung solange nicht zu denken, als die Betriebs- stark gefährdet ist und daß die großen Fabrikanten voran der mehr dieses Porto doch gewiß. Aber wie wunderbar sind die Wege kraft auf der Eisenbahn nicht auch Elektrizität ist. Die Uebel- fache Millionär Samson, der rücksichtsloseste von allen- meist den hang mit Berlin stehen, werden zur Zeit von der Postverwaltung - der Postverwaltung! A13 Orte, die im baulichen Zusammen stände auf der Stadtbahn sind mir aus eigener Anschauung be- Zweck verfolgen, sämmtliche Kleine Betriebe in Rottbus zu beseitigen. angesehen: Boxhagen , Charlottenburg , Friedrichsberg, Lichten fannt. Die Beförderung von 18 Personen in einem Koupee ist Obwohl die Fabrikanten es bisher stets ablehnten, mit Arbeiter berg , Martinikenfelde, Pankow , Plößensee, Reinickendorf , Rix­läftig, namentlich wenn alle Fahrgäste von dem Durchschnitt des tommissionen in Verhandlung zu treten, haben die Arbeiter doch dorf, Rummelsburg , Schöneberg , Stralau, Tegeler Landstraße, Herrn Richter sind( Heiterkeit). Für die Ausstellung führen wir nochmals eine Fünfer- Kommission gewählt, die bereits Verhand­den 3 Minutenverkehr ein; auch sollen Zu- und Ausgänge von lungen angebahnt hat, indem sie bei der Fabrikantenkommission Westend , Wilmersdorf . einander getrennt werden. anfragte, ob fie gewillt sei, mit ihr in Verhandlung zu treten, Abg. Graf Limburg( t.): In Berlin leistet der Staat, was oder ob sie einen Beschluß herbeiführen wolle, wonach jeder welche im Auftrage von Reisenden und im Besitze des Gepäcks. Bahnsteigsperre für Dienstmänner. Den Dienstmännern, in anderen Städten die Gemeindeverwaltung muß. Es wäre Fabrikant berechtigt ist, mit einem aus seinen Arbeitern gewählten und Hinterlegungsscheines Gepäckstücke zur Bahn bringen oder Sache der Stadt, durch Unterstüßung tonfurrirender Unter- Ausschuß zu verhandeln. Eine Antwort hierauf steht zur Stunde von derselben abholen, war bisher bei der Stettiner Bahn der nehmen Abhilfe zu schaffen. Bei der Ueberfüllung der Stadt noch aus, doch hat der Bürgermeister Treifert, welcher Zugang zum Bahnsteig ohne Lösung einer Bahnsteigtarte ges bahn- Wagen handelt es sich um die gleichen Erscheinungen, wie zugleich Vorsitzender des Gewerbegerichts ist, im Inter - stattet. Diese Vergünstigung ist jetzt von der Eisenbahn- Direktion sie beim Wagenmangel im Güterverkehr zu tage treten. esse der Gemeinde bereits Schritte unternommen, um Stettin aufgehoben worden, indem dieselbe verfügt hat, daß für Abg. Bued ( nath): Es scheint allerdings, als ob Berlin die Fabrikanten zu verlassen, die Fünfer- Kommission als legale die Folge auch die Dienstmänner bei Besorgung des Gepäcks der in bezug auf die Verkehrsentwickelung hinter den Anforderungen Vertretung der Arbeiter anzuerkennen. Es befinden sich, wie nun- Reifenden zum Betreten des Bahnsteiges eine Bahnsteigtarte zu der Zeit zurück bleibt; zu verfennen sind allerdings nicht die mehr festgestellt ist, ca. 5000 Personen im Streit, wovon die lösen haben. Echwierigkeiten, die ihr staatlicherseits bei Verkehrsvervollkomm- Hälfte aus Frauen besteht. Ferner sind hier einbegriffen 1000 fich durchaus nicht tadelnswerthe Maßregeln in der unmotivirtesten Es liegt im Wesen der Bureaukratie, daß sie an nungen gemacht werden. fast nur männliche Hilfsarbeiter, die vornehmlich auf dem Lande Weise anwenden und dadurch verhaßt machen muß. Abg. Richter: Die Stadt Berlin hat Millionen aufwenden wohnen, so daß auch die Landbevölkerung regen müssen, um die mit den Bauten am Schloßplatz im Zusammenhang Antheil an der Bewegung nimmt. In einem am stehenden Verkehrsverhältnisse zu regeln. Welche Schwierigkeiten Dienstag vertheilten Flugblatt versuchen die Fabrikanten, hat man nicht der Ueberführung einer Pferdebahnlinie über die die Verantwortung für das von ihnen über 16 000 Per Linden entgegengesetzt? sonen verhängte Elend von sich abzuwälzen, jedoch hat Abg. Ring( f.) fragt unter Hinweis auf die Intereffen der dieses Flugblatt nur noch die Sympathie der Bürger Bewohner Charlottenburgs und auf die Errichtung der Halte- schaft den Arbeitern gegenüber verstärkt. Wie schamlos ftelle Savignyplak, ob man nicht geneigt sei, von dem Fünf- die Fabrikanten ihre bisher in der uumenschlichsten Stationen- Tarif abzugehen? Weise ausgebeutrten Arbeiter noch verhöhnen, beweist folgende Stelle des Flugblattes, welche ich hier etwas niedriger hängen möchte:

Minister Thielen: Den Interessen des regelmäßigen Ver­fehrs mit Charlottenburg ist durch Beibehaltung des bisherigen Preises für Monatstarten genügt. Einen einheitlichen Tarif für die ganze Stadtbahn einzuführen, stößt auf finanzielle Be­denken.

Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Lohmann( f.) erwidert der Minister Thielen, daß Uebelstände auf einzelnen Bahnen, die fich infolge der Bahnsteigsperre eingestellt haben, bald­möglichst beseitigt werden sollen.

Abg. Frhr. v. Heereman( 3.) führt Beschwerde über Ver­weigerung der Sonntagsruhe an Berliner Bahnbeamte. Minister Thielen verspricht Untersuchung.

Das Ordinarium wird bewilligt.

Bei dem Titel: 1. Rate zum Ausbau des Schlesischen Bahn­hofes 1 000 000 Mt. liegt die Petition der Ostbahnhof - Anwohner vor, welche Wiedereröffnung für den Verkehr beantragen.

Die Budget- Kommission beantragt, die Petition der Regierung als Material zu überweisen.

Abg. Hobrecht( natl.): Die Uebelstände am Ostbahnhof sind nicht zu leugnen; allein sie sind auch auf anderen Bahnen vor­handen, namentlich auch an der Anhalter Bahn.

Minister Thielen: Nöthiger und dringender ist jedenfalls der Umbau des Schlesischen Bahnhofes; doch soll die Anlegung dritter und vierter Geleise auf dieser Linie ins Auge gefaßt werden und dürfte dieselbe auch in absehbarer Zeit erfolgen. Abg. Frhr. v. Willisen( f.) bittet, den Schnellzug Berlin­Görlitz auch in Lübben halten zu lassen.

Wenn die Fabrikanten wieder behaupten, daß Ausschreitungen vorgekommen seien, so kann ich dem entgegenhalten, daß selbst der Bürgermeister den Arbeitern feine Befriedigung über die musterhafte Ruhe und Ordnung ausdrückte.

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nächst in bestimmte Eisenbahnzüge eingestellt werden. Sie werden Schreibwagen sollen, wie ein Berichterstatter erfährt, dem­im Innern mit einer Schwebevorrichtung verfehen sein, die das Schreiben während der Fahrt möglich macht. Die Benuhung dieser Wagen wird unter ähnlichen Bedingungen wie die der Schlafwagen erfolgen können, das heißt gegen Borzeigung einer bestimmten Fahrkarte und Zahlung einer besonderen Zuschlags­gebühr. Das reifende Proletariat wäre froh, wenn es die Eisenbahnverwaltungen allgemein erst zu Sigwagen für die vierte Klasse gebracht hätten.

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Wenn Arbeiter bei einer dem Verein nicht angehörigen Vom Einwohner- Meldeamt. Nach einer Bekanntmachung Firma Nachts gearbeitet haben, so haben sie wohl gewußt, daß vom 14. d. Mts. tritt vom 1. März cr. ab bei dem hiesigen fie hierzu nicht verpflichtet waren und freiwillig und ans Einwohner- Meldeamt des Polizeipräsidiums eine Aenderung in Gewinnsucht das Uebermaß an Arbeit und Anstrengung über- der Behandlung der Wohnungsnachfragen insofern ein, als für nommen." jede derartige Anfrage, die das Nachschlagen der Register noth wendig macht, eine Gebühr von 25 Pf. zu erlegen ist. Bisher tam diefe Gebühr nur dann zur Hebung, wenn die Wohnung oder der Verbleib ermittelt wurde. Der Nachfragende erhielt, wenn dies nicht der Fall, fostenfrei nur eine mündliche Mittheilung. Dies hatte, wie berichtet wird, namentlich in den Fällen, wo es sich darum handelte nachzuweisen, daß eine Person hier nicht gemeldet sei, mancherlei Unzuträglichkeiten" zur Folge. Um diesen abzuhelfen hat sich das Polizeipräsidium entschlossen, auch wenn eine Person in den Registern nicht ers mittelt ist, eine bezügliche Auskunft schriftlich zu ertheilen und zwar ebenfalls gegen Entrichtung einer Gebühr von 25 Pf. E3 wird danach fortan für jede Auskunft, die beim Einwohner­Meldeamt nachgesucht wird und die von hiesigen Einwohnern mündlich an der Barriere des Einwohner- Meldeamts zu stellen ist, eine Gebühr von 25 Pf. zur Hebung kommen. Sehr toulant ist das nicht.

Wenn die Streifenden, getragen von der Solidarität der gesammten Textilarbeiter Deutschlands , fest zusammenhalten, dann werden und müssen die Fabrikanten die Forderungen be­willigen und ihre Fabriken den Arbeitern wieder öffnen.

Die Regierung in Frankfurt läßt sich über den Stand des Streits täglich Bericht erstatten. Am Montag hat eines ihrer Mitglieder mit dem Oberbürgermeister verhandelt. Wie es heißt, wollen sich aber die Frankfurter hohen Herren abwartend" verhalten.

Schneller als die Frankfurter Regierung, ist in diesem Falle erfreulicherweise die Staatsanwaltschaft, indem sie den Klagen der Arbeiterinnen über unsittliches Verhalten der Werk­meister in einem bestimmten Falle näher trat und ein Er­mittelungsverfahren einleitete.

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Die Ausständigen ersuchten den Reichstags- Abgeordneten Abg. Schult- Berlin ( frs. Bp.) bittet, bei Terrain- Erwerbungen Bebel, in einer Versammlung in Rottbus zu sprechen; Genosse darauf Bedacht zu nehmen, daß für die Erweiterung des Bebel sagte dies zu, aber nur für den Fall, daß die Fabrikanten Schlesischen Bahnhofes das zur Ostbahn gehörige Terrain ver- die Verhandlungen ablehnen würden. wendet werde. Redner schildert die Noth der Hausbesizer am Ostbahnhof und bittet, das Ostbahngebäude wieder dem Verkehr zugänglich zu machen. Gegenwärtig sind die Verhältnisse am Ostbahnhof so mißliche, daß die Armen- Unterstügungen in jener Gegend höher find, als die Steuer- Einnahmen.

Lokales.

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Die Direktion der Stadt- und Ringbahn will zur Ents lastung des Bahnhofs Rigdorf in der Nähe der Knesebeck­straße eine Haltestelle Briz" einrichten. Hiermit würde den seit vielen Jahren geäußerten Wünschen der Einwohnerschaft von Briß und des oberen Orttheils von Rigdorf entsprochen worden.

Die Schreiber der Zettel und anonymen Briefe, welche in der vorigen Woche in Schöneberg an verschiedene Häuser geklebt und an Schulrektoren gesandt worden waren und Brand­ftiftungsdrohungen enthielten, sind bereits gefaßt worden. E3 find fünf- Schuljungen im Alter bis zu zwölf Jahren aus der Gemeindeschule an der Colonnenstraße. Sie hatten sich lediglich einen Spaß" machen wollen.

Bormittag eröffnet und seinen Zwecken übergeben worden. Der Berliner Meßpalaft, Alexandrinenstr. 110 ist gestern

Die oberhalb der Weidendammer Brücke belegene städtische Bade Anstalt( Friedrich Wilhelmsbad), Biegel­Regierungs- Kommiffar Geh. Rath Schröder: Die Wieder- straße 4, soll nach dem gegenüber liegenden Spree- Ufer unterhalb Eröffnung des Bahngebäudes für den Personenverkehr ist aus der Ebersbrücke verlegt werden; behufs dessen ist in das Ertra­geschlossen, da die Kosten, die dazu aufgewendet werden müssen, ordinarium des Stadthaushalts- Etats für 1896/97 die Summe von zu groß sein würden. Es soll jedoch die Verwendung des Ge- 5500 M. eingestellt. Nach den an den Magiftrat gelangten Mit bäudes zu anderen Zwecken in Erwägung gezogen werden. theilungen ist die Verlegung der Bade- Anstalt von dem Verwaltungs­Abg. v. Schenckendorff ( natl.) bittet um Verlängerung des direktor des tgl. Klinikums, Geh. Ober- Regierungsrath Spinola, zweiten Geleiſes auf der Görlitzer Bahn bis Görlig und um auf Anregung des ärztlichen Direktors der Universitäts- Klinik möglichste Abstellung der Nachtheile, die durch Beseitigung des und Poliklinik für Ohrenkrankheiten beantragt worden, weil Stadtbahnverkehrs von der Görliger Bahn aus entstehen. Wenn, durch die Lage der Bade- Anstalt dem königl. Klinitum nicht nur wie geplant, die sämmtlichen Fernzüge nach dem Görliger Bahn- das für die Krankenräume nothwenige Bedürfniß an Luft und hof geführt werden, so muß wenigstens für einen bequemen Licht theilweise entzogen wird, sondern auch empfindliche Anschluß nach der Stadtbahn von den Vororten aus gesorgt Störungen der Ruhe, welche den in nächster Nähe unter gebrachten Ohrenkranten unbedingt erhalten werden muß, ein­treten. Unbesoldete Beamte sind in der Berliner Kommunal­20 155, darunter nicht weniger als 14 561 bei der Voreinschätzung verwaltung nach neueren Feststellungen thätig nicht weniger als und Veranlagung der Einkommensteuer, 2860 bei den Armen­tommiffionen, 2350 bei den Schulfommiffionen, 1416 als Ge meinde Waisenräthe, 658 als Bezirksvorsteher, 319 bei den Ueber Mangel an öffentlicher Sicherheit wird fortgesetzt Landwehrbezirks- Kommiffionen, 81 als Bürgerdeputirte u. s. m. in der Gegend am Bionstirchplay, Artonaplag und Vinetaplas Stadtverordnete und unbesoldete Magistratsmitglieder sind noch Klage geführt. Erst vorgestern wieder wurde eine hochschwangere nicht eingerechnet. Von den 20 155 Stellen werden 15 380 durch Arbeiterfrau von einem rohen Burschen mit vollster Absicht

werden.

Der Titel wird bewilligt und der Rommissionsantrag bezüg­lich der Petition angenommen.

batte bewilligt, und mehrere dazu vorliegende Denkschriften Der Rest des Extraordinariums wird ohne wesentliche De­werden durch Kenntnißnahme erledigt erachtet.

Nächste Sigung morgen 11 Uhr: Kultusetat. Schluß 4/2 Uhr.

Der Ausland

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Die Behmstraße, welche von der Ostseite der Badstraße abzweigt und an der Ringbahn entlang zum Nordbahnhof( Ge= sundbrunnen) hinaufführt, um sich von dort in die umgebenden Felder zu verlieren, zeigt an ihrem Anfang und etwa 500 Meter weiter an der Kreuzung mit der Bellermannstraße je eine War­nungstafel der fal. Eisenbahndirektion mit folgender Aufschrift: Eisenbahnfiskalischer Privatweg. Derselbe dient nur den an grenzenden Interessenten als Ackerweg". Wer nach dem genannten Bahnhof will und sich vor der Bekanntmachung fürchtet, muß einen viertelstündigen Umweg machen. Ein vernünftiger Grund betritt, und da er ferner über furz oder lang doch städtische3 für die Maßregel ist gar nicht einzusehen, da der Privatweg sich in solchem Zustande befindet, daß man ihn zum Vergnügen nicht Eigenthum wird. Wozu also die Verkehrserschwerung?

der Textilarbeiter in Kolkbus. Wahl der Stadtverordneten, die übrigen durch Ernennung besetzt. derart angerempelt, daß fie zu Boden stürzte. Leute, die sich Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der einlegten, geriethen in Gefahr, selbst geprügelt zu werden, da Aus Rottbus schreibt uns unser Spezial- Berichterstatter Denunziant. In der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" leider nicht zu sehen. In der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" der Strolch im Umsehen Zuzug erhielt. Ein Schuhmann war unterm 26. Februar, 1 Uhr mittags: Wenn man in den letzten lesen wir: Der Staatsbürger- Zeitung" ist heut seitens der Tagen die Berichte der bürgerlichen Blätter über die Kottbuser Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt folgende Be Zum Falle Friedmann berichtet ein hiesiges Blatt: Die Bewegung las, so mußte man annehmen, daß in Kottbus eine richtigung zugegangen: Die Staatsbürger- Zeitung" behauptet Auslieferung Friz Friedmann's ist zur Zeit noch fraglid ,. Revolte ausgebrochen sei. Wie angenehm wurde ich enttäuscht, in ihrer Abendausgabe vom 25. d. M.( Nr. 94), daß in der Die Staatsanwaltschaft selbst zweifelt daran, daß sie für die als ich die Stadt betrat. Vollständige, ja fast tirchhofsähnliche Offizin, in welcher die Norddeutsche Algemeine Zeitung" und Unterschlagung, wegen deren der Steckbrief erlassen ist, ausreichen­Ruhe herrscht in den Straßen. Die meisten Streifenden zugleich der Reichs- Anzeiger" hergestellt werden, grundsäßlich des Beweismaterial den französischen Behörden werde liefern gehen nur auf furze Zeit von daheim fort, um sich nur sozialdemokratische Schriftseter beschäftigt würden. Diese können; sie ist deshalb eifrig bemüht, einen betrügerischen Bankrott ihre Streitfarte abstempeln zu lassen. In den Verkehrs- Behauptung ist vollständig unwahr, und ersuchen wir unter zu fonstruiren. Zu diesem Zweck war Friedmann's früherer lokalen der Arbeiter geht es ebenfalls vollständig ruhig Berufung auf§ 11 des Preßgesetzes, diese Berichtigung an der Sozius, Rechtsanwalt Dr. Löwenstein als Zeuge vor den Unter­zu. Alle Streifenden sind sich des Ernstes der Situation voll selben Stelle in der nächsten Nummer der Staatsbürger- Zeitung" suchungs- Richter geladen. Was den betrügerischen Bankrott an­und ganz bewußt, sie alle wissen, daß durch etwaige Ausschreis zu veröffentlichen." Die Volkszeitung" druckt unsere vor langt, so ist ja Friedmann zweifellos ein Echuldner, der seine tungen nur das Interesse der Unternehmer wahrgenommen geftrige Mittheilung über das denunziatorische Gebahren des Zahlungen eingefiellt hat, und es wird sich weiter darum handeln, würde. Die Arbeiter selbst haben in öffentlicher Versammlung antisemitischen Blattes zum theil ab und bemerkt: Wir über nachzuweisen, daß er in der Abficht, feine Gläubiger zu bes eine Kommission gewählt, die für strengste Aufrechterhaltung der laffen die Beurtheilung dieser niedrigsten und verächtlichen Art nachtheiligen, Vermögensstücke verheimlicht oder bei Seite c Ordnung auf den Straßen Sorge trägt. journalistischen Betriebes dem Publikum und den Behörden, schafft hat.

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