Einzelbild herunterladen
 

46. Jabrgans 1. Beilage des Vorwärts

Nr. 523 46. Jahrgang

Die Katastrophe von D 309.

Sechs Tote.

Zwei Ueberlebende in England.

Wie bereits in einem Zeil der gestrigen Abendans| es schließlich mit der Kabine und den drei Motoren mit etwa hundert gabe mitgeteilt, ist die Deutsche Lufthansa gestern von Stundenmeilen Geschwindigkeit aufschlug. Bei dem Aufschlag er= Stundenmeilen Geschwindigkeit aufschlug. Bei dem Aufschlag er einem sehr schweren Unglück betroffen worden. Nicht eignete fich eine, nach einer anderen Besart allzuweit von London   ist das dreimotorige Verkehrs: flugzeug D 309 auf der Route London  - Berlin  ( mit Zwischenlandung in Amsterdam  ) infolge dichten Rebels, der die Sicht verhinderte, abgestürzt. Das Flugzeug geriet in Brand und wurde vollständig ver.

nichtet. An Opfern forderte das Unglück: drei Flaggäste englischer Staatsangehörigkeit und drei Mann der deutschen   Besazung. Zwei Ueberlebende der Katastrophe befinden sich in einer eng. fifchen Klinik.

Verhängnisvolle Baumfronen.

London  , 6. November.

Ueber den Absturz des Verkehrsflugzeuges D 309" werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Das Flugzeug, das Croydon um 9,45 Uhr verließ, hatte God stone in der Grafschaft Kent  passiert, als die Sicht so schlecht wurde, daß der Pilot sich zur Rüdtehr entschloß. Hierbei hat er, wie man annimmt, die Höhe der Bäume des Waldes in der Foster Niederung unterschäßt, so daß das Flugzeug die Baumspitzen ftreifte und dadurch abwärts gerissen wurde, bis schließlich Feuer ausbrach. Die Feuerwehr in Caterham wurde zu Siffe gerufen und mit der Unterstüßung einer Abteilung der britischen Luftstreitkräfte wurden die Flammen gelöscht. Sämtliche Toten meisen schwere Brandwunden auf und maren zum Teil nur noch schwer zu erkennen. Die beiden Verletzten, Prinz von Schaumburg- Lippe   und der englische   Kom mander Glen sind nach einer Privatklinik in Godstone über­geführt worden. Glens Berlegungen find verhältnismäßig gering, doch hofft man, auch den Prinzen von Schaumburg- Lippe   am Leben erhalten zu können.

Bei dem bei Marden( Kent  ) abgestürzten Verkehrsflugzeug handelt es sich um ein mit drei Motoren ausgerüstetes Flugzeug. An Bord befanden sich vier Passagiere und vier Mann Besatzung Drei Bassagiere und drei Mitglieder der Besatzung find tot, mährend ein Baffagier und ein Mann der Befagung schwer nerlegt murden, darunter der zweite Pilot des Flugzeuges, Prinz zu Schaumburg- Lippe  . Unter den Toten befindet sich der Mechaniter und der Funker, Die Namen der tödlich verunglüden Fluggäfte find Mr. Julius Jones, Fahrtarie nach Amsterdam  ; Mr. Milne, Fahrkarte nach Berlin   und M. Jasper, gleichfalls Fahriarte nadh Berlin  . Unter den Toten befindet sich auch ber Stapitän des Flugzeugs Rodfchinfa. Er war einer der ältesten Piloten der Luft­hanfa und hat bereits über 700 000 Stilometer im Luftnerkehr zurüd gelegt. Außerdem wurden der Funker Miflas und Bordwart Ullrich getötet.

Bon den ersten an der Absturzstelle des Flugzeuges D 903 er­fchienenen Berfonen merden erschütternde Schilderungen über den Anblid der zerstörten Maschine gegeben. Alle stimmen darin überein. daß das Flugzeug mit furchtbarer Gewalt auf die Baumkronen auffuhr, etwa hundert Meter durch die Baumspihen raste, wobei ein Rad und andere Ausrüstungsgegenstände abgerissen wurden, bis

Johann Komáromi:

23]

He, Koraken!

Caus dem Ungarischen von Cllexander von Sachen Maroch Copyright by Büchergilde Gutenberg. Berlin  .

6.

Wenige Tage später, an einem Samstagabend, vernahm man auf der fernen Landstraße Rädergerassel. Als fame eine endlose lange Reihe Fuhrmerfer dahergesprengt und lauter Gefang tönte aus dem Räderlärm heraus.

Es waren die Kosafen, die kamen.

Es war so, daß sie jezt in der Hauptzeit der Feldarbeit bis zum Herbst ihre Unternehmungen in der Fremde aufgeben mürden. Das geschah jedes Jahr um diese Zeit.

=

zwei Explosionen, die die Trümmerrefte fofort in ein Flammen­meer verwandelten.

Die Insassen, die bis auf Commander Kidston, der Gefunden vor dem Aufprall abspringen fonnte, das Bewußtsein verloren hatten, verbrannten bis zur völligen Unfenntlichkeit. Bring Eugen zu Schaumburg- Lippe vermochte trok schwerster Brand­wunden noch aus dem Trümmerhausen herauszufriechen. Für die Katastrophe find zwei Gründe bestimmend gewesen, die vollige Sichtlofigteit infolge des Rebels und die zu geringe Höhe des Flugzeuges. Ein Motorendefeft lag nicht vor, da zahlreiche Personen aussagen, daß fie das Flugzeug vor der Umkehr hörten und alles in bester Ordnung schien.

Das englische Luftfahrtministerium hat an den Reichsverkehrsminister folgendes Beileidstelegramm ge­fandi: Das Luftministerium hat mit aufrichtigem Bedauern von dem Absturz des Flugzeuges D 903 der Lufthansa und der damit ver­bundenen Menschenverluste Renntnis genommen.

Donnerstag, 7. November 1929

Feldzug gegen die Verleumder.

Es hagelt weiter Strafanträge.

Wie der städtische Nachrichtendienst mitteilt, hat der Stellver. treter des Oberbürgermeisters, Bürgermeister Scholt, jeht gegen die verantwortlichen Schriftleiter des Kleinen Journals" und der Deutschen Zeitung" wegen öffentlicher Beleidigung des Stadtrats Stah Strafantrag gestellt.

Aus dem gleichen Grunde hat Bürgermeister Scholtz Strafantrag gegen den verantwortlichen Schriftleiter der Roten Fahne" gestellt, weil sie in einem Artikel mit der Ueberschrift Korruptionsliffe der Freunde Stlarets" auch Stadtrat Schlichting angeführt und einer ihr durch Stadtrat Schlichting eingefandten Berichtigung neue Beleidigung hinzugefügt hat.

Auch für Frau Stadtrat Weŋl ist gegen den verantworf­fichen Redakteur der Roten Fahne durch Bürgermeister Scholt Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung gestellt worden. Denn froh einer von Frau Stadtrat Weyl im Abend" veröffent­lichten Erklärung, daß fie weder mit der Kleidervertriebsgesellschaft, noch mit den Gebrüdern Sklaret jemals irgendeine gesellschaftliche oder geschäftliche Verbindung gehabt habe, hielt die Rote Fahne" ihre beleidigende, den Tatsachen völlig midersprechende Behauptung aufrecht.

Da auch die Welt am Abend" ähnliche Beschuldigungen gegen Frau Stadtrat Weyl erhoben hatte, wurde auch gegen den verant wortlichen Schriftleiter diefer Zeitung Strafantrag durch Bürger­meister Scholt gestellt.

In einer öffentlichen Wahlversammlung am letzten Sonntag hat der Stadtverordnete Dr. Falz behauptet, daß Frau Böß Der Unglücksfall des deutschen   Flugzeuges über England ruft die Ausstattung einer Tochter für 80 000 m. bei der die Erinnerung wach an verschiedene katastrophen, die Firma Stlaret getauft und mit einem Scheck von über fich in den letzten Jahren ereigneten. Am 6. September 1928 murde 2000 m. bezahlt hätte. Diese Angaben find in allen Teilen auf der Strede Hannover- Erfurt- Fürth- München   eingelegte Oberbürgermeisters Böß ist bei der Firma Stlgret bezogen worden. das deutsche   Flugwefen von einem schweren Unfall heimgesucht. Das unwahr. Kein Stück der Ausstattung der beiden Töchter des Flugzeug D 180, ein einmotoriger Fotter F 3, follte planmäßig Gerichtliche Klage, gegen Stadtverordneten Erfurt   um 12,15 Uhr verlassen und um 13,50 Uhr in Fürth  - Dr. Falt ist eingeleitet. Nürnberg   eintreffen. Es stürzte umm 13,15 Uhr zwischen Bam­ berg   und Nürnberg  , fieben Kilometer füdwestlich von Forchheim  , bei der Ortschaft Poppendorf ab. Der Pilot, Major a. D. bei der Ortschaft Poppendorf ab. Der Pilot, Major a. D. 3ander aus München  , sowie die beiden Fluggäste, der Fabrikant Haug aus Ebingen   in Württemberg   und der Student Weider aus München   waren fofort tot. Der Pilot Zander war einer der befähigsten deutschen   Verkehrsflieger.. Schon im Kriege hatte er sich sehr hervorgetan.

Noch in aller Erinnerung ist der Unglücksfall, der sich im Sep. tember 1927 bei Schleiz   in Thüringen   abspielte. Einer der be= mährtesten deutschen   Diplomaten, der Botschafter in Washington Ago fich ein wichtiger Teil der Maschine, ein Flügel Jn beiden Don Malzahn, gehörte zu den Opfern. Bor dem Sturz löfte Fallen hatte das Bersagen von wichtigen Bauteilen die gleichen Folgen. Die Katastrophe non Schleiz   erforderte fünf Iote. Bei dem Unglüd über England trafen besonders verhängnis polle Umstände zufammen: Rebel und mangelnde Uebersicht führten den folgenschweren Unfall herbei. Es müßte der fort fhreitenden Techni! gelingen, quch hiefe Sampierigteiten bei der Luftfahrt zu überwinden.

Rotlandung eines englischen Großflugzeuges.

Langenfelbold( Kreis Hanau  ), 6. November.

Das englische Großflugzeug City of Bretoria", das fidh auf einem Flug von Köln   nach Nürnberg   befand und mit einem Piloten und zwei Fluggästen besetzt mar, verirrte sich im Nebel und mußte hier auf einer Wiese nahe der Rinzig notfanden. Die Bandung   ging ohne Schaden vor sich, doch war die Verständigung mit der hilfsbereiten Landbenölferung fehr schwierig, da die Engländer fein Bort Deutsch   verstanden.

ehrerbietig zu, begannen droben zu hämmern und stimmten irgendein hübsches Lied an.

Um die Dämmerstunde pflegte auch Brugos bei der Lenne zu erscheinen. Dann tletterte mein Großvater her unter und von da ab begannen fie in irgendeiner Ecke des Hofes anhaltend auf und ab zu gehen, mit rüdmärts ver schränkten Armen. Brugos verabschiedete sich meist mit den Worten:

Es ist gut, Balogh. Handeln Sie nach Ihrer Einsicht. Josef Paczal erregte jedoch auch die Aufmerksamkeit des Berwalters, als er ihn in größerer Entfernung, dem breiten Hof gegenüber, stehen sah, bie trägen Schultern gegen einen Baum geftüßt, stundenlang in die Richtung der Tenne äugend. Wie ein Vorposten. Der Verwalter firterte ihn eine Weile von weitem und als ihm das langweilig wurde, fagte er erbost zu meinem Großpater:

Man müßte diesen Nichtsnutz der Gendarmerie an­zeigen. Der brütet Unheil.".

Es ist ein harmloser Kerl," beruhigte ihn mein Groß­Im Vorjahr hatten fie noch fleißig auf den gräflichen nater. Er nimmt das Maul sehr voll und ist ein faules Befizungen geschafft, nachdem sie mit Brugos in langwierigen Luder. Zur Arbeit ist er gar nicht zu haben, gnädiger Unterhandlungen einig geworden waren. In diesem Jahr Herr | fonnte man jedoch nicht wissen, wie fich die Dinge entwickeln würden? 201

Die Rojaten waren also endgültig aus den verschiedenen Weltgegenden heimgefehrt, aber vor der Hand zeigten sie sich weder in unserem Hause noch andersmo. Auch der Oberkosat mar feit Tagen verschollen. Meine Großmutter ahnte nur, daß er irgendwo auf der Ebene von Mezpest lagern mochte. Auch Josef Paczal tauchte felten auf. Einmal lag er im Grase des Kirchhügels auf dem Bauche und fing vor Langer­meile liegen und Käfer. Ein anderes Mal stemmte er seinen Rüden gegen einen Baumstamm, freuzte seine in die Soldatenhose gezwängten Beine und mährend er den Birt schaftshof betrachtete, pon meitem, paffte er aus seiner Pfeife, die feinen Stiel hatte, fleißig fpudend, oder blinzelte mit perfniffenen Augen zum roten Siegelbach des Schloßturmes hinüber. Als hielte er Terrainschau.

Hinter dem Haf der Dienstleute, im Rücken des Gartens, wurde schon seit Wochen am Dach der Tenne gearbeitet unter Leitung meines Onfels, Dumpfes Hämmern, fröhlicher Dumpfes Hämmern, fröhlicher Gesang klang von dort oben. Manchmal erschien auch mein Großvater ouf dem Dache, ergriff die Art und beaufsichtigte den Bau persönlich. Sein fachmännisches Auge bemerkte hier und dort einen Fehler und er gab den Leuten mit ein, zwei Inappen Worten die nötigen Anweisungen. Die hörten ihm

Josef Baczal trieb sich gerade in jenen Tagen auffallend oft in der Gegend des Gartens und der Höfe herum. Einmal überraschte ich ihn, als er im Graje lag, rüdlings, er hatte das Hemd ausgezogen und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Ich blieb bei ihm stehen:

,, Was machen Sie, Onkel Josef?"

,, Ah, du bist das!" und er sah auf. Ich nehme eine Bauchkur."

Haben Sie etwa Bauchschmerzen, Onkel Josef?" ,, Nen Schmarren habe ich!" und er lachte. Ich flaniere nur so für mich, nach der Art der Herren. Nur find jene verrückt, ich aber bin vernünftig. Denn die Herren gehen nach Szobrane und andere Kurorte und werfen das Geld scheffelweise hinaus. Ich aber faulenze hier, schön für mich. Nur das Geld macht den Unterschied, Freundchen, aber davon abgesehen, haben wir bie gleiche Natur. Weder sie noch ich arbeiten.

Er framte ein Streichholz aus der Westentasche und rauchte so im Liegen an. rauchte so im Liegen an. Und während er paffte, fragte ich ihn... Bas würden Sie machen, Onkel Josef, menn Sie viel Geld hätten?"

Was ich machte?" und ein schlaues Lächeln huschte um seine Mundwinfel. Mun, zuerst mürbe ich Brugos zum ge­wöhnlichen Knecht degradieren und dann faufte ich mir etwa

|

*

Im Zusammenhang mit der Eflaret- Affäre wurde auch der Name des Berliner   Stadtschulrates Nydahl genannt. Nydahl, der augenblicklich erfranft ist, fonnte sich zu den Vorwürfen erst nach Rückkehr von seiner Ameritareise äußern. Alle gegen ihn erhobenen Beschuldigungen haben sich als völlig halflos erwiesen. Im völlige Klarheit zu schaffen, hat Stadtschulrat Nydahl jetzt das Disziplinarverfahren gegen sich selbst be= antragt.

Oberbürgermeister Böß erklärt.

Bürgermeister Sol gerichtet. Ein Morgenblatt behauptet gestern In einem Spät Abendblatt   wurden gestern Angriffe gegen dazu, der Artikel und die Angriffe stanumten von Oberbürgermeister Boß oder einer ihm nahestehenden Seite, mit der anscheinend Ober­magiftratsrat Dr. Müller Wieland gemeint ist. Oberbürgermeister, B5B und Obermagistratsrat Dr. Müller Wieland erklären. baß sie diesen Angriffen gegen Bürgermeister Scholy nöllig fern ft eben und fie aufrichtig bedauern.

10

Agitationsmaterial für die Kommunalwahlen.

Heft 21 der Arbeitermohlfahrt vom 1. November 1929 bringt reiches Material zur Agitation für die Stadt-, Kreis- und Provinzialmahlen. Genoffin Marie Juchacz  , M. d. M., schildert die Städtische Wohlfahrtspflege", Gen. Kranold- Stein­haus, Landrat ,,, Die Bedeutung der Kreistagswahlen für die Wohl­fahrtspflege", Gen. Landrat Baul Gerlach, M. d. R., Die Schulz berichtet über eine der vielen kommunalen Einrichtungen, Wahlen und die Wohlfahrtsarbeit in der Provinz. Genoffin Berta die durch sozialistische Kommunalarbeit geschaffen wurden: Das Versorgungshaus der Stadt Herne  ".

hundert Päckchen Tabat und einen entsprechenden Stiel für diese Pfeife hier! Dann würde ich rauchen, die Welt betrachten und überhaupt nicht nachdenken

Sie lieben das Nachdenken nicht, Onkel Josef?" Da setzte er sich auf, immer noch nackt am Bauche und seine Blicke schweiften in die Ferne:

Ich liebe es nicht, Freundchen, denn es ist eine Eſelei und überdies schadet es dem Gehirn. S' war ein großer Trottel, der dies erfunden hat. Am besten ist, wenn man was. zu rauchen hat und ein schönes Plätzchen zum Liegen, dann schläft man nach Herzensluft und in den Baufen starrt man in die Wolfen und denkt nach. Aber diese Gedanken sind so, daß man teine Sorgen davon hat, denn alles, was ich mir da zuſammendente, springt gleich wieder aus meinem Kopf, ein neuer Gedanke erscheint auf der Bildfläche, aber auch er ist nur von vorübergehender Bedeutung und ich vergegen­wärtige mir, wie schön das Nichtstun ist," und er macht eine überlegene Gefte. Na, und diese Gedanken kommen und gehen, schweben davon wie der Pfeifenrauch und man hat feine Kopfschmerzen davon. Aber das verstehst du so nicht, mein Kleiner, denn dazu ist Grüße nötig..

Es war schon Mai. Und ich trug dem schönen Verwalters­fräulein das Malgestell nach.

Denn eines Mittags tauchte der junge Kunstmaler auf, der auch schon im Vorjahr die ganze Gegend durchwandert hatte. Und Fräulein Emmi neigte nicht mehr das Köpfchen, mie früher so oft.

Am frühen Nachmittag galoppierte ich ins Schloß hinauf, um dem Fräulein zu helfen. Zwar hatte der Oberkosat mir den Aufenthalt im Schlosse unter Androhung der Todesstrafe untersagt, aber zum Glüd mar er schon seit Tagen nicht mehr zum Vorschein gekommen und so fonnte er nicht ahnen, wo ich meine Nachmittage verbrachte.

An diesen Frühsommernachmittagen stülpte der junge Herr feine farierte Müge mit dem weißen Schild auf den Kopf, flemmte die fleine Holzpfeife zwischen die Zähne und nahm seine Malgeräte unter den Arm. Ich schleppte unter freudigem Herzflopfen das schmale Malgestell des Fräuleins. So zogen wir in die Gegend hinaus.

Ich trabte vorn zwischen den kniehohen Saaten, die Acer­rillen entlang, in turmgerader Richtung. Hinter mir Fräulein Emmi mit ihrem breitfrempigen Strohbut, melchen ein Sami­band unter ihrem lieblichen Kinn festhielt. Schweigend legten wir den Weg zurück. Selbst wenn die beiden mitunter einige Worte mechselten, hörte ich sie nur halb, meil sie leise plan­berten. ( Forts, folgt.)