Aus Gram über den Tod seiner Mutter und aus Sorge um seine Zukunft hat sich am Dienstag Abend der 23jährige Handlungsgehilfe Eugen Domsky aus der Jüdenstr. 38 das Leben genommen. Der an Säuferwahnsinn leidende Stellmacher 3., der Sorauerstr. 30 wohnt, ließ sich am Dienstag in einer Droschke nach Treptow und dann nach der Stadt zurückfahren. Unterwegs schoß er häufig einen Revolver mit scharfgeladenen Patronen ab. Während 3. auf der Rückfahrt an dem Revolver herumarbeitete, ging plöglich ein Schuß los und die Kugel drang dem Schützen an der linken Seite in den Unterleib. Der Droschkentutscher brachte seinen verunglückten Fahrgast sofort in ein Krankenhaus. Hier konnte man das Geschoß aus der Wunde noch nicht ent
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Selbstmord beging der Posthilfebote Hartmann aus St. aussehung erwies sich auch als richtig. Es ist vor kurzem dem der Angeklagte im Interesse des Dr. Sternberg für geboten, auf Laza rus, indem er sich gestern in der Nähe von Gurtschin vor Professor Kluge gelungen, jene Zeichenschrift zu entziffern und grund des aktenmäßigen Materials die ganze Angelegenheit des den um 4 Uhr 27 Minuten nach Berlin fahrenden Zug warf, mit unumstößlicher Gewißheit nachzuweisen, daß die Sprache Dr. Sternberg der breiten Deffentlichkeit zu übergeben. Aus der ihn vollständig zermalmte. Hartmann, der in geordneten jener Fundstücke wirklich die griechische ist, daß dieses Bolt also diesem Grunde verfaßte er die öffentliche Erklärung. Es wird Verhältnissen lebte und demnächst bei einem Postamt in Bosen bereits in der Zeit von etwa 2500-1000 vor Chrifto eine darin festgestellt, daß in einer Sigung des Männerbundes zur etatsmäßig angestellt werden sollte, hat die That anscheinend in Schrift besessen hat. Unter den verschiedenen Zeichen ist ein Bekämpfung der Unfittlichkeit der Stabsarzt a. D. Sternberg den einem Anfalle von Schwermuth begangen. Er hinterläßt eine vollständiges Alphabet nachweisbar, für einige Zaute finden sich Justizminister v. Schelling persönlich betreffende Thatsachen vorFrau mit vier kleinen Kindern. zuweilen jogar mehrere Zeichen, zum theit ist es auch eine Silben gebracht und ihm anheimgegeben habe, ein gerichtliches Verfahren schrift. Die einzelnen Buchstaben werden vielfach nur durch die gegen ihn einzuleiten. Ein solches Verfahren sei niemals eingeleitet, dargestellten Figuren gegeben. Die mit Hilfe dieses neuentdeckten Szene gesezt worden. Es wurden dann in der„ Erklärung" die GutKörpertheile, Kleidungsstücke, Waffen und dergleichen der dagegrn sei gegen Dr. Sternberg das Entmündigungsverfahren in Alphabetes bis jetzt gelesenen Inschriften auf den ausgegrabenen achten der Gerichtsphyfici Dr. Falt und Dr. Mittenzweig, auf Funden enthalten zum theil Weihungen mit besonderen Anliegen grund deren die Entmündigung erfolgte, angegriffen. Dr. Falk, an die Gottheit, zum theil find es Zauberflüche und Amulet - der durch Selbstmord geendet hat. habe den Dr. Sternberg nie formeln, zum fleinsten Theile vielleicht Siegel. Nähere Unter- gesehen, Dr. Mittenzweig habe ihn nur einmal flüchtig ge fuchung ergab, daß jene Schrift auch anderweitig vielfach sich sprochen. Es sei Thatsache, daß die völlige Gesundheit des Dr. findet; so sind die sogenannten Inselsteine theils Amulete, theils Sternberg durch die Professoren Eulenburg hier und Arndt in enthalten sie Zauberflüche. Besonders interessante Aufschlüffe Greifswald und andere Aerzte atteftirt worden. Ueberaus erhalten wir auch durch diese Schrift über die Funde in Mytene. charakteristisch sei es, daß Dr. Sternberg nach seiner Entmündis Hoffentlich werden diese Entdeckungen des Prof. Kluge der gung ruhig seiner Praxis obliege, staatliche Kommiffarien als Prüfung der Gelehrten standhalten. leitender Arzt zur vollen Zufriedenheit der Behörden zubehördlichen Zwecken ausgestellt fernen, weit ein ärztlicher Gingriff nicht möglich ist, bevor der fortgesetzten Generalversammlung des Raimundtheater- Bereing babe, die nie beanstandet wurden. Der letzte Sag des Zirkulars, Vom Raimundtheater in Wien . In der am Dienstag absolvirt und Atteste zu Säuferwahnsinn sich gelegt hat. wurde von mehreren Seiten beantragt, den bisherigen Theater dem Publikum Gelegenheit geben, sich darüber zu vergewiffern, welcher unter Anklage gestellt ist, lautet:" Diefe Darstellung wird Das Treiben gewiffer Sarghändler vor den Standes- direktor Müller Guttenbrunn als Direktor wieder einzusetzen, ob die Grundlagen des in Preußen gehandhabten Entmündigungsämtern hatte so überhand genommen, daß allen solchen Per- ferner die Entscheidung über diese Angelegenheit für einige verfahrens die nöthige Garantie gegen moralisch verwerfliche fonen der unnüße Aufenthalt auf dem Flur und vor der Haus- Tage in der Schwebe zu belassen. Diese Anträge wurden Manipulationen der Behörden bieten." Ebstein hat die„ Erthür durch besonderen Anschlag untersagt werden mußte. Nun- verworfen. Nach einer Reihe von Reden, bei welchen es zu klärung" den Zeitungen zugestellt, Dr. Sternberg hat noch auf mehr besorgen in der das Geschäft des Anreißens, schulpflichtige stürmischen Unterbrechungen kam, wurde der Antrag des eigene Faust für weitere Verbreitung gesorgt. und eben aus der Schule entlassene, indem sie den Besuchern Ausschusses auf Gutheißung der Suspendirung Müller- Gutten- Gb ft ein erklärt auf Befragen, daß er als Bevollmächtigter des Rechtsanwalt der Standesämter stillschweigend eine Empfehlungskarte in die brunns zur Abstimmung gebracht. Es wurden 1271 Stimmen Dr. Sternberg es für seine Pflicht Hand drücken. Es berührt nicht gerade angenehm, wenn man abgegeben und der Antrag des Ausschusses mit 671 gegen 616 Publikum eine aftenmäßige Darstellung der Vorgänge zu geben, Dr. Sternberg es für seine Pflicht gehalten habe, dem eben einen Geburtsfall angemeldet hat, in gehobener Stimmung Stimmen angenommen. Da sich jedoch ergab, daß 16 Stimmen da er der Ueberzeugung lebe, daß dem Dr. Sternberg schreiendes die Treppe hinuntersteigt und unten zum Kauf eines- Sarges mehr abgegeben waren, als Personen anwesend waren, kam es Unrecht geschehen sei. Die berufensten Männer, nämlich die eingeladen wird. zu einem großen Tumult und Handgreiflichkeiten. Die Partei Arbeiterrifiko. Einen schrecklichen Tod fand am Dienstag Müller- Guttenbrunns gab einen geharnischten Protest gegen die Rittmeister v. Derzen, die mit St. zahlreiche Konferenzen abzubeiden Vormünder des Dr. St. und besonders der Vormund Nachmittag der Kutscher Persice aus der Juliusstraße in Rixdorf, Abstimmung zu Protokoll und erklärte die Abstimmung für un- halten hatten, haben den Dr. St. für geistig gesund gehalten welcher im Dienst des Fuhrherrn Werk stand. Die Pferde des giltig. Die Versammlung erreichte erst nach weiteren stürmischen und dieser Ueberzeugung in einer Anzahl von Briefen fräftigen von Persicke geführten Fuhrwerts scheuten aus unbekannter und erregten Zwischenfällen ihr Ende. Ursache und gingen durch, wobei Persicke so unglücklich vom Ausdruck gegeben. Der Zweck seiner Veröffentlichung sei ges Wagen stürzte, daß er das Genick brach, außerdem zermalmten wefen, die Aufmerksamkeit der Parlamente und namentlich auch die Räder des Wagens den Kopf des Unglücklichen. Die Leiche des Reichstages auf diesen Fall und auf das Bedürfniß einer Reform des Entmündigungswesens hinzulenten. sei wurde nach der Rixdorfer Zeichenhalle gebracht. Wegen Majestätsbeleidigung verhandelte gestern die doch ungeheuerlich, daß ein Mann, der seit neun Jahren Der Gesundheitszustand des früheren Schuhmanns Näherin Minna Fauser aus Charlottenburg. waltet II. Straffammer des Landgerichts II gegen die Wittwe völlig wie ein Vollsinniger seines ärztlichen Amtes Schmidt, welcher am 8. d. M. in einer Art von Wahnsinns - Die Denunziation war von jeiten eines bei der Angeklagten in verwendet wird, nicht in der Lage ist, die Aufhebung einer und sogar von der Regierung zu Kommissarien anfall seine Frau im Schlafe durch Beilhiebe tödtete und alsdann Schlafstelle geweſenen Mädchens ausgegangen, mit welcher sich unbegreiflichen Entmündigung zu erlangen. Dr. Sternberg und einen Selbstmordverfuch unternahm, hat sich im Krankenhause die F. veruneinigt hatte. Die Verhandlung, welche unter Aus- viele andere Personen glauben, daß die Entmündigung unmittel derart gebeffert, daß Schmidt bald wieder hergestellt sein dürfte. schluß der Deffentlichkeit stattfand, ergab, daß die Angeklagte in bar seitens des Ministers Dr. v. Schelling veranlaßt worden In Moabit ist gestern wiederum eine Brandstiftung verübt 2 Fällen sich der Majestätsbeleidigung schuldig gemacht hatte. fei, weil der Minister in einen peinlichen Konflikt mit dem worden. Das Dach des Hauses Stephanstr. 27 ging am Mittag Das Urtheil lautete wider die arme Frau auf drei Monate Dr. Sternberg gerathen war, als dieser in der Eigenschaft als in Flammen auf. Es liegt wiederum den vorgefundenen Mert Gefängniß. Vorstandsmitglied des Männerbundes zur Bekämpfung der Unmalen nach Brandstiftung vor. Die Lösch- und Aufräumungs- Aus Posen wird der Volks- 3tg." berichtet: Die hiesige fittlichkeit über das Privatleben des Ministers gewisse Be arbeiten nahmen zwei Stunden in Anspruch. Straftammer verurtheilte am Mittwoch den Gefangenenauffeher hauptungen aufstellte. Die Autorität dieser Persönlichkeit- bas Josef von Lissowski, der am Neujahrstage in einer hiesigen sollte in dem Zirkular ausgedrückt werden habe es dahin Destillation ohne jede Veranlassung mit seinem Seitengewehr gebracht, daß die unter ihm stehenden Behörden, vielleicht ohne fünf Personen mehr ober weniger schwer verletzt hatte, zu andert es zu wollen, dem Dr. Sternberg schweres Unrecht zufügten. halb Jahren Gefängniß. Der Verurtheilte wurde sofort in Haft Die Hauptschuld trügen die Sachverständigen. Derartige Mani genommen. pulationen feien als moralisch gute nicht zu bezeichnen.
Durch einen Schuß erschreckt wurde am Dienstag Abend um 8% Uhr die Wirthschafterin des 57 Jahre alten Klempners Ferdinand B. aus der Naunynstraße. Der als Wittwer alleinftehende Mann leidet schon seit längerer Zeit an Athemmoth und Beklemmung. In einem schweren Anfall griff er zum Revolver und feuerte einen Schuß auf sich ab. In dem Glauben, daß der Mann sich erschossen habe, eilte die Wirthschafterin sofort zur Polizei. Diese fam gleich mit einem Arzte herbei, um dem Lebensmüden womöglich noch Hilfe zu bringen. Man fand jedoch, daß B. gänzlich vorbeigefchoffen und dann den Revolver, der noch eine Rugel enthielt, auf den Tisch gelegt hatte. Der Krante, der in feiner Wohnung umhertobte, mußte in ein Krankenhaus ge= bracht werden. Witterungsübersicht vom 26. Februar 1896.
Stationen.
Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Swinemünde
767
DED
Hamburg
765
Berlin
765
DGD
Wiesbaden
760
NO
München
756
Wien.
764
GSD
Haparanda
775
SW
Petersburg.
784
GO
.
Cort
764
Aberdeen.
765
O
762
NNW GSD N
Windstärke 22409143343( Stala 1-12)
Wetter
halb bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt Schnee halb bedeckt
Nebel
heiter
wolkig
wolfenlos
Temperatur
nach Celsius
Gerichts- Beifung.
Prozeß Jokraut Stengel. In Marburg erschien zur Berufungsinstanz am Dienstag Jstraut persönlich. Auf die Anregung des Vorsitzenden wurde( der Franks. 3tg." zufolge) ein Vergleich geschlossen. Jskraut erklärt, er habe die Aeußerung über Hesse in gutem Glauben gethan, worauf Stengel feine Aeußernng grobe Lüge" zurückzieht.
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E3
Die Angeklagten Beerwald und Wiegand erklären, daß ihnen der Abdruck der Erklärung" in der Sozialreform" ganz unbedenklich erschien, weil sie ja schon in verschiedenen Zeitungen und namentlich auch in fonservativen Beitungen enthalten war. Angeklagter Ebst ein erklärt noch, daß er unter dem Ausdruck Behörden" nur den Justizminister gemeint habe.- In Meserit verurtheilte das Schwurgericht den Eisenbahn von den Behörden" weggelassen und dafür einen anderen Der Angeklagte Knorr hat den Schlußsah mit der Bemerkung Stationsvorsteher Pfiguer aus Betsche wegen Unterschlagung von Schlußsatz" geschrieben, in welchem es heißt:" Solche Dinge 1800 M. amtlicher Gelder zu zwei Jahren Gefängniß und Ehr- paffiren nicht etwa in den Abruzzen, sondern verlust auf gleiche Dauer. staat Preußen und find von Beamten geschehen, die Unser Parteigenoffe Wilhelm Poller in Kiel , Re- im Namen des Königs berufen find, Recht zu sprechen. dakteur der dort erscheinenden Schleswig Holsteinischen Wenn dann würde sein der Alte Fritz noch lebte, Volkszeitung", war am 15. November vorigen Jahres wegen Krückstock Arbeit haben." Der Angeklagte Knorr be Majestätsbeleidigung verurtheilt worden. Seine Revision, über streitet, bei dieser Bemerkung weder an das Kammergericht, die das Reichsgericht am 25. Februar unter Ausschluß noch das Landgericht oder das Amtsgericht Charlottenburg , son der Deffentlichkeit verhandelte, wurde unter folgender dern nur an den Justizminister v. Schelling gedacht zu haben. -5 Begründung verworfen: Die zum theil unverständlichen, Nachdem der letztere eine Anklage wegen Beleidigung gegen zum theil ungehörigen Ausführungen der Revision haben Dr. Sternberg nicht erhoben, sondern das Entmündigungszu einem Erfolge nicht führen können. Das Landgericht verfahren gegen diesen veranlaßt habe, sei für ihn gar tein hat Majestätsbeleidigung nach dreifacher Richtung hin ange- 3weifel gewesen, daß die in der Erklärung des Rechtsanwalts nommen; in feinem der drei Fälle hat aber der Senat einen Ebstein enthaltenen Thatsachen richtig seien.-Präsident: Rechtsirrthum in dem Urtheile finden können. Es gilt das Die Möglichkeit ist doch gegeben, daß von daß von einer Be namentlich, soweit die Beleidigung gefunden ist in der Schilderung leidigungsklage Abstand genommen wurde, weil inzwischen den Kaiser und den Reichskanzler betreffend und in der Erwähnung die Entmündigung vor fich ging. Angeklagter: der Verwandtschaft des Kaisers. Es ist festgestellt, daß alles in Jch fenne den Dr. Sternberg feit langer Zeit und hämischer Weise und in höhnischen Ausdrücken vorgebracht ist habe niemals eine Spur von Geisteskrankheit an ihm bemerkt. und zwar in der erkennbaren Absicht, den Kaiser herabzusehen. Er ist höchstens nervös erregt, wenn er auf das gegen ihn Für unbedenklich sind auch die Feststellungen in dem dritten beobachtete Verfahren zu sprechen kommt. Die einzig Schuldigen Buntte erachtet worden, zu welchem der Reichsanwalt hier einige Bedenken geäußert hatte, und bei welchem es sich um die Rede handelte, welche der Kaiser gehalten hatte.
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553553AN( 506.= 4° R.)
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Paris . Wetter Prognose für Donnerstag, den 27. Februar 1896. Borwiegend trübes Wetter mit ziemlich frischen öftlichen Winden, gelindem Frost und leichten Schneefällen. Berliner Wetterbureau.
Kunst und Wissenschaft. Die Direktion des Zentral- Theaters unterbricht infolge einer fontrattlichen Verpflichtung am Sonnabend auf einen Tag die Aufführungen der„ Tollen Nacht", um eine französische Boffe Radfahrer auf Reifen" zur Darstellung zu bringen. Die Sonnabend- Borstellung findet zum Benefiz des Herrn Bollmann statt. Herr Hans Preger vom Stadt- Theater zu Mainz gastirt heute im National Theater als Karl, Moor in Schiller's „ Räuber". Morgen geht„ Die Waise von Lowood" mit den Gästen Frl. Klara Leno und Herrn Ostar Krüger in Szene. Sonnabend nachm. 4 Uhr wird Aschenbrödel" und" 3scheus, das Waldmädchen" wiederholt.
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Der Fall Sternberg.
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find nach meiner Meinung der Justisminister v. Schelling und die beiden Sachverständigen, von denen Dr. Falt ein notorischer Verbrecher gewesen ist. Präs.: Ich muß den Angeklagten hier unterbrechen und ihn ersuchen, es zu unterlassen, einen Ver storbenen zu begeifern und mit Schmutz zu bewerfen. Angefl. Knorr : Wenn ich nicht von der Staatsanwaltschaft durch Eine Anklage, die zu dem Thema des Jrrenrechts zurückziehung des Strafantrages in der Sache Dr. Edel daran beschäftigte heute die erste Strafkammer des Landgerichts I. Demi geliefert haben, daß Dr. Falt mit Dr. Edel gekneipt bezw. des Entmündigungs- Verfahrens gehört, verhindert worden wäre, so würde ich den untrüglichen Beweis Vorsiz führt Landgerichts- Direktor Ried, die Auflage vertritt und dann Atteste über Leute ausgestellt hat, die er Staatsanwalt Die 3. Angeklagt find: 1. der Rechtsanwalt gar nicht gesehen hat. Dtt Ebstein, vertheidigt durch Rechtsanwalt Präf.: Sie brücken hier Sonnenfeld; 2. der praktische Arzt und Hugo wieder etwas aus, was Sie nicht verantworten können, indem Dr. med. Conrad Beerwald, vertheidigt durch Rechtsanwalt Redakteur Sie der Staatsanwaltschaft einen unberechtigten Vorwurf machen. Angel.: Die Staatsanwaltschaft hat gegen mich wegen Plathner; 3. Der Buchdruckereibefizer Georg Wiegandt Beleidigung des Dr. Edel Strafantrag gestellt und diesen dann 4. Der Redakteur Oswald Knorr in Charlottenburg . Die An- Sie, daß Dr. Edel, der berechtigt war, den Antrag auf Strafs in Schöneberg , vertheidigt durch Rechtsanwalt Paul Schmidt. mitten im Verfahren zurückgezogen. Präs.: Dabei übersehen lage lautet auf Beleidigung von richterlichen und staatsanwalt verfolgung zu stellen, ebenso berechtigt war, diesen Antrag zurücklichen Beamten in dem Bezirk des Kammergerichts. zuziehen. Von diesem Rechte hat er Gebrauch gemacht. Be Unsere Kenntniß der griechischen Vorzeit dürfte viel Ebstein soll sich dieses Vergehens durch drei felbft- züglich der Phrase über den Alten Friz erklärt der leicht durch eine Entdeckung, die der Professor Hermann Kluge ständige Handlungen schuldig gemacht haben gemacht haben und zwar Angeklagte, daß der Alte Friz bekanntlich Beamte, in Röthen vor kurzem gemacht hat, eine nicht unbedeutende Er- als Verfasser und Herausgeber einer Druckschrift Er die ihre Pflicht nicht thaten, durchgeprügelt habe und weiterung erfahren. Der Magd. Zeitung" wird darüber ge- klärung, Berlin , 13. Juli 1895", ferner als Verfasser eines daß, wenn er noch lebte, er diese Prozedur auch schrieben: Auf den verschiedenen Gegenständen, die durch den in der Druckschrift" Sozialreform" erschienenen Artikels Jrren bei dem Juftigminister v. Schelling vorgenommen haben würde. Spaten Schliemann's und anderer Forscher aus dem bergenden recht oder irres Recht", von welchem noch ein Separat Abdruck Rechtsanwalt Sonnenfeld beantragt, den von ihm geEchooße der Erde wieder an das Licht gebracht worden sind, wie erschienen ist. Beerwald ist verantwortlicher Redakteur und ladenen früheren Justizminister v. Schelling zu vernehmen, Edhmudgegenstände, Amulete, Stelen u. dergl., und zwar gerade Herausgeber, Wiegand der Drucker der Sozialreferm". Knorr dem er eine Reihe von Fragen vorzulegen habe.- Präs.: auf solchen, die nachweislich den frühesten Zeiten entstammen, hat die Erklärung" in Nr. 31 der von ihm redigirten Char - Wenn dabei Fragen unterlaufen sollten, die sich auf die von finden sich zahlreiche und verschiedenartige Bilder und Zeichen, lottenburger Nachrichten" unter dem Titel" Noch ein Frren Sternberg gegen Herrn v. Schelling erhobenen Vorwürfe beziehen, die man anfangs wenig beachtete, da man in ihnen nur orna- vater" abgedruckt und mit einem selbständigen Schlußsaz ver- so müßte ich die Deffentlichkeit ausschließen. Vertheidiger mentale Vergierungen des betreffenden Gegenstandes erblickte. sehen. Als Zeugen find geladen: der frühere Justiz Sonnenfeld: Ich werde bei meinen Fragen lediglich auf die Da war es Der bekannte englische Alterthumsforscher minister Dr. v. Schelling, der Rittmeister a. D. und dem Minister zugefügte Beleidigung" zu sprechen fommen. Evans, der zuerst in jenen Bildern und Zeichen eine Rittergutsbefizer v. Dergen, Oberstabsarzt a. D. Dr. Mein Klient hat fein Interesse daran, irgend wie weiter den Schrift erkannte. Im Junihefte des Londoner , Athenäums" vom Sternberg und dessen Ehefrau. Es handelt sich um die Minister v. Schelling bloszustellen. Präs: Ich nehme an, vergangenen Jahre brachte er zunächst die Mittheilung, daß er in der Presse schon mehrfach besprochene Angelegenheit des daß dies die Absicht aller mitwirkenden Faktoren ist. eine Schrift der sogenannten mytenischen Kulturwelt entdeckt habe, Stabsarztes a. D. Dr. Sternberg. Gegen diesen ist im Staatsanwalt Dies: Ich erkläre auch meinerseits, daß ich ein und im Journal of Hellenic Studies" veröffentlichte er dann Jahre 1890 beim Amtsgericht Charlottenburg ein Verfahren auf Interesse daran habe, daß die Verhandlung in der größten einige Zeit darauf das Material und führte in treffender Art Entmündigung wegen Geisteskrankheit eingeleitet und die Ent- Deffentlichkeit geführt werde.- Nachdem Rechtsanwalt Sonnenden Nachweis, daß thatsächlich in jenen Bildern eine Schrift mündigung auch ausgesprochen. Dieser Beschluß ist sowohl vom feld die an den Minister v. Schelling feinerseits zu richtenden vorliege, die aus 82 Beichen bestehe, mit der egyptischen, phönizi Landgericht II als auch vom Kammergericht bestätigt worden, Fragen präzisirt und Rechtsanwalt Ballien II. als Vertheidiger schen und cyprischen wohl verwandt, aber mit keiner derselben indem die Klage auf Aufhebung der Entmündigung zurückgewiefen des Angeklagten Knorr fich eventuell die Stellung von Bes identisch sei. Alle Entzifferungsversuche, die Evans mit Hilfe wurde. Zur Zeit schweben noch weitere Anträge auf Aufhebung weisanträgen vorbehalten, wird der frühere Justizminister der cyprischen Silbenschrift machte, führten jedoch zu keinem des Entmündigungsverfahrens. Gegenwärtig ist der Prozeß Dr. v. Schelling vernommen. Derfelbe bekundet, daß er Ergebniß, so daß er zur Annahme einer fremden, unbekannten bevollmächtigte des Dr. Sternberg der Angeklagte Ebstein, Herrmann mit Vornamen heiße, 71 Jahre alt und evangelisch Sprache seine Zuflucht nahm. Da setzte nun Kluge ein. Dieser welcher Rechtsanwalt beim Kammergericht ist. Im vorigen Jahre sei. Präf.: Saben Ew. Exzellenz einmal eine Unterredung ging von der allein richtigen Annahme aus, daß nach Lage wurde über eine Petition des Dr. Sternberg im Herrenhause mit dem Stabsarzt Tr. Sternberg gehabt und sind Sie darin von der Verhältnisse die größte Wahrscheinlichkeit dafür spreche, daß verhandelt und fand diese daselbst nach der Ansicht des Rechts- diefem beleidigt worden? Benge v. Schelling: Eine Unterredung jene Bilderschrift nur die Schrift des griechischen Wolfes sein anwalts Ebstein eine ganz ungewöhnliche Behandlung, indem dem habe ich mit St. meines Wissens nicht gehabt. In einem etwa tönne, die Sprache also griechisch sein müsse. Und diese Vor- Referenten das Schlußwort vorenthalten wurde. Und diese Vor- Referenten das Schlußwort vorenthalten wurde. Nun hielt es 50 Sekunden dauernden Pourpaler stellte eines Tages Dr. Stern
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