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Tr. 52546. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Banffufionen in Amerika .

Riesenschritte in der Konzentration des USA . Finanzkapitals.

Einige USA. - Banfriejen als Beispiel.

Seit Monaten folgt in den Vereinigten Staaten eine Banten | Milliarden Dollar( rund 130 Milliarden Mart); es ver­verschmelzung der anderen, und es ist nicht abzusehen, mann diese teilte sich auf 7635 Banten Entwicklung einen Abschluß erreichen wird. Allein im ersteu Halbjahr 1929 murden von dieser Entwicklung mehr als 130 Banten betroffen, die über fast ein Drittel des Vermögens jämtlicher Banten der Bereinigten Staaten verfügen.

Diefe fortgesetzten Verschmelzungen müffen bei der internatio nal führenden Rolle des amerikanischen Finanzfapitals auch außer halb der Bereinigten Staaten aufmerksam beachtet werden. Schon jezt sind dort, gefördert durch diese Fusionen, Banfinstitute ent­standen, deren Eigenkapital

bei weitem das Kapital der berühmten englischen Big Five"

( Große Fünf) übersteigt, d. h. derjenigen Banten, die vor dem Kriege als finanzielle Zentren der Welt galten. Ende Juni 1929 betrug das Eigenkapital( 2ttienkapital und Referven) dieser Big Five" 2,37 Milliarden Mart, während allein die drei größten Banten der Vereinigten Staaten ein Eigenkapital von 3,18 Mil­liarden Mark aufweisen konnten. Nun richtet sich aber die Finan zierungskraft der Banten nicht nur noch dem Eigenkapital, sondern auch nach dem Fremdkapital, allo denjenigen Sum men, die das Kapitalistenpublifinn der Bank in Form von Depo siten usw. zur Verfügung stellt. In dieser Hinsicht stehen die drei größten Banten Englands auch heute noch mit unerreicht hohen Ziffern an der Spige aller Banten der Erde. So betrugen z. B. die Kreditoren der englischen Midland Ban? Ende Juni 7,73 Milliarden und die der Lloyds Bank 7,15 Milliarden Mart, mährend in den Vereinigten Staaten die National City Bank of New York mit 6,18 Milliarden Mark an der Spize stand. Diese wichtige Tatsache, d. h. die im Verhältnis zum Eigen­fapital geringe Höhe der Kreditoren, ist charakteristisch für die gegenwärtige Lage der amerikanischen Banten Ursache hierfür sind Verfassung und Gesetzgebung in USA . Bis vor zwei Jahren war es den Banken allgemein untersagt, außerhalb des betreffen­den Staates, in dem sie ihren Gig haben, 3 weigbetriebe

Un der Spitze steht die National City Bank , die 1929 zwei große Banken übernahm: die Farmers Loan u. Trust Co. und die Corn Exchange Bank . Ihre gesamten Bermögenswerte und die Corn Exchange Bank . Ihre gesamten Bermögenswerte belaufen sich gegenwärtig auf 2,38 Milliarden Dollar. Die eigenen Kapitalmittel( Attienkapital und Reserve) beziffern sich auf 270,14 Millionen Dollar, d. h auf das Drei- bis Bierfache des Eigen tapitals der Deutschen Bant und Disconto- Gesellschaft.

Un zmeiter Stelle hinsichtlich des Gesamtvermögens steht die dem Haus I. P. Morgan. Co. nahestehende Guaranty Trust Co., deren Eigenfapital( Ende Juli 285 Millionen Dollar) das der National City Bant fogar noch etwas übersteigt. Im Früh­jahr dieses Jahres wurde sie mit der National Bank of Commerce zusammengeschlossen, einem ebenfalls mit 3. P. Margan eng ver­bundenen Bankhaus. Mitte Ottober wurde bekannt, daß John Pierpont Morgan ein noch viel weitergehendes Fusions: projekt vorbereitet: eine Berschmelzung der Guaranty Trust Co. mit der Banters Trust Co. und der First National Banf. Sollte die Fusion dieser Banten, an denen sämtlich J. V. Morgan start interessiert ist, zustandekommen, so würde ein Banf riese entstehen, der ein Eigenkapital von fast 400 millionen Dollar ( 1,7 milliarden Mark) und Einlagen in Höhe von etwa 8% Mil­lianden Mart haben würde. Dies wäre dann in jeder Hinsicht die, größie Bank der Welt.

Die dritte Stelle nimmt die Chase National Bant ein, die vor einigen Monaten die National Part Bant übernahm. Ende August verfügte sie über 242 millionen Dollar Eigenkapital und 1,06 milliarden Dollar Depofiten.

Die Aktion der Städte.

zu unterhalten, und in 26 Staaten von den 46, die insgesamt die Unternehmer wollen Sparsamkeit- aber feinen Berzicht Bereinigten Staaten bilden, ist auch heute noch der Filialbetrieb ganz oder größtenteils unmöglich gemacht.

Das in USA . fehlende Filialfyftem

bedeutet eine Erschmerung für die großen Banten, diejenigen Sum men fremder Gelder an sich zu ziehen, die sie für ihr immer weiter machsendes Finanzierungsgeschäft auf industriellem und tommerziel­Iem Gebiet brauchen.

Aus den immer noch bestehenden starten Einschränkungen des Filialsystems folgt, daß das Interesse insbesondere der größeren Banten, diese Hemmungen durch Uebernahme anderer Banten teilweise zu überwinden, auch weiterhin anhält.

Die Bereinigten Staaten gehen mit großen Schritten einem ganz neuen System der Organisierung der Banken entgegen. Alle ffeinen Bantorganisationen werden verfd winben und erfekt mer den durch mächtige Kombinationen, von denen jede mehrere der bestehenden großen Banten, umfaßt."

Diese Säße stammen von M. A. Traylor, dem Präsidenten der First National Bank of Chicago , der seit einigen Wochen in Baden- Baden als amerikanischer Delegierter für den Organisations­ausschuß der Reparationsbank weilt. Nur nebenbei sei erwähnt, daß diese Bank ebenfalls durch eine Reihe Fustonen sich zur zweit größten Bank Chicagos und zur neuntgrößten der Vereinigten Staaten gemacht hat. Achnlich mie Traylor erklärte in der letzten Oktoberwoche Charles E. Mitchell, der Präsident der National City Bank , daß er nicht glaube, daß die. Banffusionen in New York und im übrigen Amerika beendet sind.

Der Unterschied zwischen dem Grad der deutschen und ber amerikanischen Banten zentralisierung geht anschaulich aus folgender Gegenüberstellung hervor. In Deutsch land verfügt die mit der Disconto- Gesellschaft verschmolzene Deutsche Bank über fast 30 Prozent der Einlagen aller 101 Attien banken. Diejenige Bank, die in den Bereinigten Staaten über die höchste Depositensumme verfügt, ist die National City Bant mit 1,7 Milliarden Dollar, was 3 bis 4 Prozent der amerikani­ schen Gesamtfumme ausmacht. Am 31. Dezember 1928 bezifferte fich das Gesamtvermögen aller amerikanischen Banten auf 30,59

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auf Aufträge.

Wie gemeldet wird, hat auch der Reichsstädtesund für die ihm angeschlossenen 1550 Mittel- und Kleinstädte sich der Um­huldungsaktion der Städte anzuschließen beschlossen. Bei den Mittel- und Kleinstädten lägen die Dinge insofern anders als bei den Großstädten, als Fälle besonders hoher Berschuldung fehlfen.

Zu der Berschuldung der deutschen Städte gibt die Fran furter Beitung" einige neue Ziffern. Danach betragen die turz fristigen Berbindlichkeiten der Kommunen bei Girnzentralen und Spartassen insgesamt 1,35 milliarden, mopon der größte Teil, rund 850 Millionen, auf die Girozentrale entfallen. Am 30. Juni 1929 feien pon 9.57 Milliarden Spar und Girneinlagen der Sparkassen im Reich 1,1 Milliarden oder 11,5 Proz. auf den lang und turzfristigen Kommunalkredit zu rechnen. Die 25prozentige Grenze sei im Durchschnitt ebenfalls längst nicht er­reicht.

Freitag, 8. November 1929

Barallel zu den Fusionen geht, soweit zugelassen, der 2 us= bau des Filialsystems vor sich. 1900 gab es insgesamt erit 60 Banffilialen, 1905 ichon 166, 1928 dagegen 2989 Filialen trotz der in den Jahren 1916, 1922 und 1926 angenommenen sehr scharfen Resolutionen der American Banters Association( amerikanischer Banfiertag) gegen diese Ent­midlung.

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Was bedeutet diese Konzentration des amerikanischen Finanzkapitals?

Sie bedeutet erstens innerhalb der Vereinigten Staaten eine startere Front des privaten Bankfapitals gegenüber dem Einrichtung, die Federal Reserve Board und den Federal Reserve - Banken, einer etma der Deutschen Reichsbant entspricht. 3meitens verschaffen sie einen stärkeren Einfluß der Banken auf das Industriekapital Drittens vergrößern sie die Machtstellung des New- Yorker Kapitalmarktes dem Ausland gegenüber; fie lassen finanzielle Zentren entstehen, die im Laufe der Jahre auf die übrige Welt wie Magnete wirken müssen.

Nach dem Stand der Dinge ist eine weitere Konzentration un­abwendbar. Nicht weniger als 5000 Banken sind im Laufe der letzten sieben Jahre in den Bereinigten Staaten zusammen= gebrochen. Zwar sind gleichzeitig wieder unzählige neue In­stitute entstanden, aber die ganz ungewöhnlich hohe Ziffer der Zusammenbrüche zeugt von der Unfähigkeit der fleinen Banken, ihre Aufgabe mit kleinen Mitteln zu erfüllen. Der Boden für neue Fufionen und für die Bildung jener ,, mächtigen Kombina tionen, die alle ffeinen Bantorganisationen ersetzen", ist, überreif.

Die lezige Börsentrise wird erfahrungsgemäß diese Entwidung noch beschleunigen. Denn während die meisten Großbonten schon seit den Sommermonaten sich aus der Aktien­spekulation mit gutem Geminn zurückgezogen haben, sind es in der Hauptsache die kleinen Banten, auf die die große Masse der Börsen­verluste fich tonzentriert. Bisher gab es kaum eine Krise in den Bereinigten Staaten, aus der die Großbanken und die großen Emissionshäuser nicht mit erhöhter Machtstellung herausgefommen

wären.

-h.

Die Hand an der Gurgel. Privatisierung der öffentlichen Werte oder Finanzsperre. Der Kampf des deutschen Privattapitals gegen die öffentlichen Werte geht weiter. Die D. 2. 3." veröffentlicht einen Artikel Don Finanzfeite", der unter dem Titel Privatisierung"!" ganz deutlich ausspricht, daß die deutschen Banken nur dann bereit seien, die Befriedigung des Kapitalbedarfs der öffentlichen Werke zu fördern wenn die öffentlichen Werke wenigstens dazu bereit sind, fich in gemischtwirtschaftliche Gesellschaften unter Beteiligung der Brinatwirtschaft überführen zu lassen. Ganz flar wird in dem Artikel ausgesprochen, daß das Angriffsziel der Privatwirtschaft die Gesamtheit der öffentlichen Gas, Elektrizitäts­und Verkehrsgesellschaften ist.

In völliger Verdrehung der Tatsachen wird behauptef, daß die dauernden Ansprüche der öffentlichen Hand und der öffent fichen Werke an den Kapitalmarkt den Verfall des öffentlichen An­leihekredits herbeigeführt haben. Die Neigung der Privatkapitalisten im Inland und im Ausland, auch an den zukünftigen Erträgen öffentlicher Werte über die Anleihezinjen hinaus beteiligt zu mer­den, müsse zu einem mitbestimmenden Faftor bei der zufünftigen Die von uns kürzlich ausführlich gewürdigte Spar- und Um Gestaltung des Schicksals der öffentlichen Werke werden. Die Um schuldungsaktion der deutschen Städte hat bei den deutschen Unter- mandlung der Regieunternehmungen in öffent nehmern, die bisher nicht genug nach größerer Sparsamteit bet Staatliche Attienunternehmungen fönne nicht genügen. und Kommune schreien konnten, sehr gemischte Gefühle ausgelöst. es sei ein grunfäglicher Wandel erforderlich, da bei dieser Um­Besonders interessant ist eine Eingabe des örtlichen Bezirksvereins mandlung die öffentliche Hand in der Regel ja doch hunderiprozen­des Reichsverbandes des deutschen Tiefbaugewerbes antiger Eigentümer der Substanz bleibe. den Magistrat der Stadt Berlin , die sich gegen den Spar erlaß des Berliner Kämmerers richtet, mur noch die dringendsten Bauten fortzuführen und Neubauten überhaupt nicht mehr in An griff zu nehmen. Die Unternehmer beklagen fich über die große Unruhe, die dieser Erlaß bei den Bauunternehmern hervorgerufen habe, und weiter darüber, daß man die beteiligten Wirtschaftskreise nicht vorher gehört habe. Das freie Unternehmertum sei ein ebenso schußwürdiger und schußbedürfti ger Beruf wie jeder andere!

Bor Tisch hat man es anders gehört. Jezt, wo die ersten Auswirkungen der durch die Politik der Unternehmerparte en und durch die Unternehmerpreffe den Kommunen aufgezmungenen Spar­samkeit in Erscheinung treten, da ist der Jammer über die ausfallen­den Aufträge sehr groß. Die einfache Abc- Schülerweisheit, daß man nicht gleichzeitig Ausgaben verringern und doch wie bisher Aufträge erteilen kann, hätten die deutschen Unternehmer früher begreifen müssen.

Hier wird erkennbar, daß es dem deutschen Privatkapital, ins besondere den deutschen Banten, nur darauf anfommt, durch die mindestens teilweise Eroberung der öffentlichen Werke sich neue Profitchancen auf Kosten der Allgemeinheit zu sichern. Aber auch die Bedingungen, unter denen das Privatkapital eventuell den Kapitalbedarf der öffentlichen Werke zu befriedigen geneigt sein mürde, werden genannt. Mindestens soll die Anlehnung an bestehende gemischtwirtschaftliche Unternehmungen oder die Ueber führung in solche Unternehmungen garantiert werden. Wirtschaft und Finanz müssen in ausreichender Weise im Aufsichtsrat ver­treten sein.

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