Der neue Banffrach.
Reichsbundbank beantragt Vergleich.
Das größte Landflugzeug.
Besichtigung des Junkers- Großflugzeuges„ G 38" in Deffau.
Die Junkers- Werke hatten zur Besichtigung ihres jetzt fertiggestellten Großflugzeuges G 38, des größten Landflugzeuges der Welt, eingeladen.
Am Montagvormittag wird der Borstand der in Zahlungsfchwierigkeiten geratenen Reichsbundbaut beim Amtsgericht Berlin- Mitte das Bergleichverfahren beantragen. Ueber den Status, den der Vorstand bei dieser Gelegenheit dem 2mtsgericht vorlegen wird, und über die Ursachen des Zusammenbruchs teilte der Borstand gestern vormittag in einer Pressekonferenz folgende Einzelheiten mit. An Passiven sind eine aussonderungs Auf dem Flugplag, wo der silbergraue Luftriese bereit stand, berechtigte Forderung des Direktors Reiser von der Bant für Kom- gab Direktor Dr. Ringwald die notwendigen technischen Erläute munal- und Grundkredit in Höhe von 2,9 Millionen zu berüd- rungen. Er erklärte, daß der Raumflügler Junter- G 38 eine fonfefichtigen, für die eine Effektendeckung von 1,2 Millionen vorhanden quente Annäherung an die endgültige Lösung der Aufgabe darstelle, die sich Junkers in seinem ,, Nur- Flügel- Flugzeug" gestellt habe, d. h. ist und wozu noch eine Kredere von 9,5 Millionen tommt, außer in enier Maschine, in der alle Luftwiderstand erzeugenden Teile dem dem sind Einlagen zu befriedigen in Höhe von 5,2 Millionen Mart. freien Luftstrom entzogen und von einem großräumigen An Aktiven stehen demgegenüber 800 000 m. Forderungen an Flügel eingehüllt feien, während der Rumpf verhöhere Beamte. Die Sicherheit besteht in Berliner Häusern, schwinde. Die G 38 enthalte als erste Maschine schon die wesentin einem Rittergut an der mecklenburgischen Grenze, in Gelände lichsten Merkmale des„ Nur- Flügel- Flugzeuges", denn die Nuzlastin Wannsee und in Frohnau - West, alle natürlich mit hypothefarischer räume seien bereits in den, den ganzen Aufbau des Flugzeuges beBelastung. Als durch den Zusammenbruch der Bant für herrschenden freitragenden Flügel von zwei Meter Dide hineinDeutsche Beamte eine Unruhe unter der Beamtenschaft ent- gewachsen. Ebenso habe sich die Triebwerksanlage von vier Mostand und infolgedessen in sechs Tagen Abhebungen in einer Höhe toren mit der Flugzeuggentrale zu einer konstruktiven Einheit vererfolgten, wie sonst mur in einem Monat, sah sich die Bant zur bunden denn die vier Motoren seien völlig ins Flügelinnere verlegt. Zahlungseinstellung genötigt. Ganz neuartig sei die räumliche Trennung der Propeller von den Motoren, mit denen sie mittels einer neuen von Junters entwidelten Antriebsleitung verbunden seien, und zwar durch eine befonders leichte, Schwingungen dämpfende Kuppelung. Das Leitwert fei fo ausgestaltet, daß trotz der Größe der Abmessungen die Ruderorgane mit außerordentlicher Leichtigkeit bedient werden könnten. Der Kommandostand befindet sich vor der Mitte des Flügels in einem Ausbau, dahinter erhöht liegt der Führerraum für zwei Piloten
Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen teilt zu der Einstellung der Zahlungen der Reichsbund- Bank- Aktiengesellschaft" mit, daß er feine Bant befibt und demzufolge nicht mit diesem Banttrach in Berbindung gebracht werden kann.
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Zu der Geschichte eines stillgelegten Bergwerks.
Wilhelm Mannes, Schriftsteller und beratender Boltswirt, einst ein vermögender Mann wie er behauptet erwarb zu billigen Preifen 150 Kuge, mit anderen Worten Kapitalanleihe an einem Bergwert. Es handelte sich um das Bergwert Neustadt I, II, III, die, wie das Gutachten des Oberbergamtes besagt, bereits im Jahre 1867 ihren Betrieb eingestellt haben und wertlos Find, Wilhelm Mannes glaubte aber so behauptet er menigstens-, die Bergwerfe in Gang bringen zu können, und da ihm das Betriebsfapital dazu fehlte, tam er auf die geniale Idee, Ruranteile in den Verkehr zu bringen.
Mannes ließ hübsche bunte Scheine druden, die Kur- Anteil scheine" hießen und auf denen zu lesen stand, daß der Inhaber des Scheines einen Anspruch in Höhe von 1000 Mt. gegen den jeweiligen Inhaber von 150 Kuren der Gewerkschaft Neustadt I, II, III habe; der Anspruch sei am 31. Dezember 1928 fällig und der Unterzeichnete Wilhelm Mannes verpflichte sich, dem jeweiligen Inhaber bei Fällig teit entweder 1000 mt. in bar zu zahlen oder je einen Kurschein abzutreten. Da die Kuge solange wertlos waren, als die Bergwerfe stillstanden, so waren auch die Kur- Anteilscheine wertios. Trozdem wurden sie an den Mann gebracht. Einmal war es der Kaufmann Eduard Wagner , der mit ihnen seine Schulden tilgte und auch sonst für sie Abnehmer fand. Er hat sich gemeinsam mit Wilhelm Mannes wegen versuchten Betruges zu verDiese Scheine als 3ahlmittel für Deden, Belze, Autos usw. antworten. Zum anderen war es ein gewiffer Herr Kwintet, der benutzte. Herr Kwiotet ist vorläufig unauffindbar. Die Anflage behauptet, daß Mannes, der die Anteilscheine herausgegeben hatte, fie anfangs zurückaufte, um ihnen den Anschein eines vertrauens würdigen Papiers zu geben. Wurde die Gewerkschaft wegen der Sicherheit der Kur- Anteilscheine angefragt, so erhielten die Intereffenten zur Antwort, daß sie feinen Grund zur Beunruhigung hätten. Der Bescheid tam stets von Herrn Mannes selbst. So wurden die Käufer dieser Anteilscheine um viele Tausend Mart gebracht. Für jedes der wertlosen Papiere hatten aber die Verkäufer etwa 600 bis 700 Mart eingeheimst.
Mannes erklärt, betrügerische Absichten hätten ihm vollkommen ferngelegen; er habe gehofft, sein Bergwerf würde in Gang tommen, seine Rure würden dann einen Wert repräsentieren, also auch die Kur- Anteilscheine, Herr Mannes ist selbst dem Druder dieser Anteil
Johann Komáromi:
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He, Koraken!
Caus dem Ungarischen von Cllexander von Sachen Maroch Copyright by Büchergilde Gutenberg, Berlin .
Ich konnte jahrelang nicht verstehen, was das Mädchen an jenem Nachmittag mit mir vor hatte. Ihre Verwegenheit erschreckte mich, denn bis zu dieser Zeit hatte sie dergleichen nicht einmal in Gedanken angestrebt. Heute ahne ich bereits einige Zusammenhänge nach dem Ereignis, das in der darauf folgenden zweiten Nacht eintrat... Fräulein Emmi mar an jenem Nachmittag am Bachrand nicht mehr ganz bei Sinnen. Im übrigen hatten es die Ereignisse alle auf jenen Nachmittag abgesehen. In jenen Tagen waren wir alle fo ver wirrt, daß ich mir noch gar nicht mit meinen Gefühlen um Fräulein Emmi im flaren war, als sie plötzlich spurlos verschwand. Und ihre Mutter meinte um sie den ganzen Sommer lang vergebens.
Heiße und blutige drei Tage folgten auf diese Szene am Bachrand.
Die Abenddämmerung lag schon zwischen den Bäumen des gräflichen Gartens, als wir heimtamen. Vor der Beranda lud ich die Gerätschaften ab und eilte ohne Gruß heimwärts. Ich stahl mich den rüdwärtigen Gartenzaun entlang und es schien mir, als lauerten hinter dem Wirtschaftshofe und in den dunkleren Teilen des Gartens mit Heugabeln bewaffnete Männer auf irgendeinen Feind. Einmal glaubte ich auch Brugos zu sehen, wie er hinter dem Zaun ängstlich spähende Blicke um sich warf.
Daheim angelangt, brachte mich meine Mutter zeitig im Borderhause zu Bett. Der Obertofat zeigte sich immer noch nicht. Aber nachts schreckte ich aus dem Schlafe auf, weil er im Zimmer auf und ab ging. Manchmal stellte er sich mit getreuzten Armen vor das fleine Fenster und blidte mit rüd wärts gebeugtem Nacken anhaltend in die Sommernacht hinaus. Es mochten ihn große Leidenschaften peinigen, denn sein Geiernaden flammte nor Röte... Auch das ging vorüber. Ich erwachte noch etwa dreimal und der Oberfofat tämpfte noch immer mit seinen Leidenschaften. Auf dem schmalen Fensterchen lag schon der kalte Hauch des Morgens und der Alte stand noch immer davor mit gefreuzten Armen
scheine die Bezahlung schuldig geblieben, desgleichen seinem Sekretär. Schon im Jahre 1925 hatte er seinen Offenbarungseid leisten müssen. - Die Verhandlung wurde schließlich auf Montag vertagt.
Schreckenstat eines Trunkenen.
Ein Zoter, ein Schwerverletter.
Durch einen betrunkenen Chauffeur, der gestern abend in rasender Fahrt durch den Treptower Part fuhr, wurde schweres Unheil angerichtet. Der 23jährige Chauffeur Hans Pohl aus der Boxhagener Straße 96, der sich mit dem Privatauto seines Arbeitgebers auf dem Wege zur Garage befand, überfuhr an der Ede Trep. tower part und Elsenstraße den Angestellten Richard Habermann aus der Wiener Straße 35. H. wurde auf der Stelle getötet. Der Chauffeur, der fofort gemerkt hatte, was er angerichtet hatte, schaltete fofort das Nummernlicht aus und verfuchte in schneller Fahrt zu entfommen. Knapp 150 Meter weiter fuhr er den 22jährigen Radfahrer Ernst Steintamm aus der Fruchtfiraße an. Der junge Mann wurde einige Meter mitgefchleift und erheblich verlegt. Auch jetzt rafte der Chauffeur, ohne sich um den Verlegten zu fümmern, weifer. In der Schlesischen Straße fahen zwei Polizeibeamte einer Streife das Auto in vorschriftswidrig schneller Fahrt herankommen. Nur schwer gelang es den Beamten, den Führer zum Halten zu veranlassen. Dabei wurde jedoch Schaden zu nehmen. Pohl, der, wie festgestellt wurde, schwer einer der Beamten vom Kotflügel erfaßt und umgeriffen, ohne dabel betrunken war, wurde von der Kriminalpolizei verhaftet und das Aufo fichergestellt.
Eine Schlußfihung der Stadtverordneten ist noch zum Donnerstag um 16% Uhr einberufen worden. Auf der Tagesordnung steht obenan die Beendigung des Schlußwortes zum Rommunistenantrag auf Amtsenthebung des Oberbürgermeisters. Danach folgen die Abstimmungen. Zu erledigen ist in zweiter Beratung unter anderem auch der sozialdemo fratische Antrag auf Gewährung von Winterbeihilfen für alle Unterstügungssempfänger einschließlich Erwerbslose. Der Ausschuß empfiehlt die Annahme
Leser, Ludwig Werner , Roppenstraße, mit seiner Gattin. Seine goldene Hochzeit feierte heute einer unserer treuesten
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Als ich zum letzten Male aufschaute, schien die Sonne ins Bimmer und Großmutter erzählte mit großer Angst, der Obertojat sei zur Stadt gegangen, weil der Richter heute in seinem großen Prozeß mit Brugos die Entscheidung sprach. Er nahm niemanden mit sich. Er lenkte die Pferde persönlich, nur der alte Andreas Bifor fletterte neben ihn in den Sizz.
Dieser Tag verstrich unruhig. Um die Mittagszeit stieß ich auf Bandi in der Ecke des Gartens, unter der fleinen Kapelle. Mein Kamerad winfte von weitem und erzählte mir als Neuigkeit, daß sein Bater wegen des Prozesses zur Stadt gereift fei. Und er fügte eilig hinzu:
fommen
,, Auch Onkel Geza ging fort und wird niemals wieder Er ging fort?" Ich sah ihn erstaunt an. Und weshalb ging er fort?" Da erzählte Bandi alles, vom Anfang bis zum Ende. Daß es gestern abend im Hause eine große Auseinanderseßung gegeben habe. Gegen Ende des Abendbrotes brachte sein Bater vor, daß er morgen mit dem Oberfosaten abrechnen werde, mit diesem Schmußfint. Emmi flehte darauf den Alten an, er möge meinem Großvater verzeihen und auch ihre Mutter marf dazwischen, daß es sicherlich eine schöne Handlung von ihm wäre, denn im Grunde genommen sei der Oberfosat ein ordentlicher Mensch, nur die Armut erbittere den Unglüd lichen so sehr. Aber Brugos schüttelte nur den Kopf und als sie ihn weiter anflehten, geriet er jo in 3orn, daß er den Tisch mit den Fäusten bearbeitete. Dann schrie er Emmi an, fie möge schweigen, denn es sei eine offensichtliche Schande, wie fie es triebe, da fie mit jungen Männern in der Gegend her umftreife. Ein Wort gab das andere, Emmi begann zu weinen, auch der junge Herr trat dazwischen, worauf ihm der te heftig entgegnete, daß er seine Tochter nur einem anständigen Menschen zum Weibe gäbe.
Ontel Geza," fuhr Bandi fort ,,, fuhr heute morgen mit dem Wagen zur Bahn. Er nahm von niemandem Abschied. nicht einmal Emmi begleitete ihn."
Diese Neuigkeit verwirrte mich. Und obgleich ich reichlich Grund gehabt hätte, Fräulein Emmi etwas übel zu nehmen, tat sie mir jetzt doch im Herzen leid. Ich sah sie an diesem Tage nicht, nur für ein zwei Augenblice um die Kaffeeftunde, als ich durch den Garten zum Wirtshof eilte. Meine Groß mutter, die Frau des Obertofafen, schichte mich mit der Nachricht zu meinem anderen Großvater, er möge am Abend unbedingt zu uns herüberkommen, da sie sich vor der kommen den Nacht sehr fürchte.
und hinter diesem wiederum der Zentralbedienungsstand für die ges famte Triebwerksanlage. Die Nuzlasträume befinden sich über dem Mittelteil des Flügels im Rumpf. Ganz neuartig ist auch das Fahrgestell dieser Riesenmaschine, das aus vier Rädern besteht, von denen je zwei hintereinander in einem Pendelrahmen lagern. G 38 hat eine Spannweite von 45 Metern( also fast genau so wie Do. X) und eine Länge von 23 Metern. Das Leergewicht beträgt 13, das Fluggewicht 20 bis 24 Tonnen. Die Triebwerfsanlage besteht aus vier Junters- Motoren von zusammen 2400 PS, und zwar zwei Junkers L 5- und zwei Junters L 88- Motoren. Nach Angabe des Werks dürfte sich die Reichweite bei 3000 Kilogramm Nuzlast auf etwa 3500 Kilometer erstrecken, was der Entfernung von Berlin bis zum Persischen Golf entsprechen würde. Die Zahl der Passagiere wird auf etwa 45 bei einer Befagung von sechs Mann berechnet, doch betonte Direftor Ringwald, daß die Maschine mehr für die Fracht als für die Passagierbeförderung gedacht sei. Wenn späterhin der Schwerölmotor in diese Maschine eingebaut werde, dann würde damit ein weiterer Zuwachs an Wirtschaftlichkeit erzielt werden.
Unter Führung des Chefpiloten Zimmermann und des DiplomIngenieurs Schinzinger ftieg dann die G 38 zu einem Brobeflug auf, bei dem sowohl der turze Start von etwa 300 Metern Anlaufstrede, als nachher bei der Bandung der infolge der Bremswirkung mir etwa 100 meter lange Auslauf Beachtung verdient. In der Luft zeigte die Maschine, soweit es fich vom Boden beobachten ließ, ausgezeichnete Manöverierfähigkeit.
Gofortige Bernehmung durch den Untersuchungsrichter.
Auf Beranlaffung der Clegniger Untersuchungsbehörden ift gestern der in Berlin verhaftete Schriftsteller Peter Martin Campel in Begleitung von zwei Beamten der Ab. teilung I A nach Ciegnitz gebracht worden, wo er ins Unterfuchungsgefängnis eingeliefert und alsbald vom Unterfuchungsrichter Dr. Goslau eingehend vernommen wurde, Da in Berlin das unfangreiche Aftenmaterial nicht vorlag und auch nicht bekannt war, was Peter Martin Lampel im einzelnen auf Grund der vorliegenden Beugenaussagen vorgeworfen wird, ist er hier lediglich zu seinen Personalien verhört worden. In der Mordangelegenheit ist noch ein Haftbefehl erlassen worden, und zwar gegen einen Ingenieur aus Bochum . Der Ingenieur ist bereits verhaftet und wird Sonnabend ebenfalls nach Liegnitz übergeführt. Ein anderer Beteiligter, der verhaftet werdent follte, ist anscheinend geflohen. Der Ermordete ist, wie der Unterfuchungsridyter mitteilt, bereits vorbestraft gewesen. Seine Kame raden hegten gegen ihn den Berdacht, daß er Berrat übte. Der Mord hat sich nicht in der Liegnizer Gegend, sondern bei Neustadt in Oberschlesien zugetragen.
Terrains von der übrigen Großstadt abgeschloffen war, merden jetzt Wohnstadt auf dem Böhow- Gelände. Im Bezirt Weißenfee, der durch riesige unbebaute mehrere tausend modernster Wohnungen erstehen. Inmitten Berlins entsteht eine vollständig neue Stadt, die 5000 bis 6000 Bersonen ein neues Heim bieten wird. Die Gehag hat das den Bers linern unter dem Namen Bözow- Gelände befannte Terrain era worben und bebaut es jetzt. 1140 Wohnungen sollen zunächst in mehreren Bauabschnitten entstehen. Die Anlage der Wohnungen und die architektonische Gestaltung der Häuserfronten lag in den Händen des bekannten Architekten Bruno Taut . Ein Teil dec Wohnungen ist mit Zentralheizung ausgestattet. Selbstverständlich hat jede Wohnung Badeeinrichtung. Eine wohnkulturelle Einrich Siedlung auf dem Bözow- Gelände wird zwei Waschhäuser haben. tung wird jede Hausfrau begrüßen: Das Waschhaus. Die neue Die Einrichtungen dieser Waschhäuser sind so verbessert, daß die Hausfrau in drei Stunden ihre Wäsche gewaschen, gespült, getrocknet und gerollt haben kann.
die langen Schatten der Bäume lagen. Und während ich am Schloffe vorbeilief, tauchte auf der obersten Stufe der Veranda Fräulein Emmi auf. Sie war bleich, sehr bleich. Ich grüßte fie, fie erwiderte meinen Gruß nicht. Bielleicht bemerkte fie mich gar nicht. Sie stand dort in einem taubengrauen Reisefleid und ihre Blide wanderten über die Gegend.
Einmal wandte ich mich noch um: Ich sah sie nicht mehr. mit wachsender Beklemmung eilte ich meiter gegen den Wirtschaftshof, wo das mächtige Tennendach in wenigen Tagen fertig sein mußte.
Wie ich aus dem Garten trat, hörte ich wirre erschrockene Rufe, gerade aus der Richtung der Tenne. Ich sehe hin, mit stockendem Herzen... Da gewahre ich, daß im selben Augenblick der große Hauptbalten erbebt, wanft, langsam abwärts gleitet unter großem Gepolter, die Hälfte des neuen Daches im Fallen mit sich reißend... Die Tenne fnarrt und dröhnt, ein Staubwolte qualmt aus dem Dach, überall ist Geschrei und Gefreische und als der Rauch verweht, steht mein Großpater allein oben... Er wanft, fast stürzt er schon, aber plöglich greift er nach einer Stange und zwingt sich in gerade, soldatische Haltung Die Burschen, unter ihnen mein Onfel, eilen fliegend die Leiter hinauf... Auch ich renne in seine Richtung, finnlos renne ich... Als ich bis zum Dach hinauffeuche, steht mein Großvater, der berühmte 3immermann, im Kreise der Gesellen da, er hält, sich noch immer an der Stange und von seiner linten Schläfe rieselt in dünnem Strahle sein Blut... Dort hatte ihn der Hauptbalten erwischt.. Da steht der Alte in der Mitte, sein vergilbtes Haar flattert auf über seiner Stirne. Aber sein Geficht verliert immer mehr an Farbe, schon ist es gelber als sein Haar... Er steht dort oben, mein Großvater und feine brechenden Augen gleiten noch einmal über die Gegend. Ueber die Weizenfelder, wo seit dreißig Jahren er den Knechten und Treibern befohlen hatte; über die fernen Hügel und Wälder, die an diesem Abend im roten, goldigen Licht leuchteten; und er sah lange, sehr lange auf die blauen, märchenhaft fernen Berge und auf die Grate der weißsprühenden Gletscher Der Alte schaute, schaute Sein Mund bewegte sich leise, als spräche er zu sich selbst und feine Gesellen fahen ihn an mit schwerem Herzen. Erst schluchzte mein Ontel auf: Bater..."
Der Alte erbebte, als wäre er von einer meiten, meiten Reise zurückgekehrt. Mit großer Anstrengung stand er ferzen. gerade, so daß seine hohe Gestalt weit über seine Gefellen hinausragte. Und dann mintte er sie der Reihe nach zu fich ( Fortlegung folgt.)
Ich eilte beklommen durch den Garten, in welchem schon| Er gab jedem die Hand.