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Zusammenbruch emerExportschlächierei Steckbrief gegen einen flüchtigen GeschästSführer. Die- Den t-f che Bacon. Export- Schlächterei G. m. b. H. ist lluler skandalösen Umständen znsammengebrochen, so dast gegen den flüchtigen GeschästSführer Max Kolski, bisher wohnhast Berlin- Johannisthal  , Stemplatz 5, nunmehr ein Steckbrief erlassen worden ist. Trotzdem die Gesellschaft schon seit vielen Monaten zahlungsunfähig ist, hat die Geschästsführung den Konturs nicht angemeldet, sondern trotz Stillegung des Betriebes seit etwa einem">4-Ja!>r fortgesetzt und das Fabrikgrundstück, das einen wirk- lichen Wert von 150 000 bis 180 000 Mark hat, bis zu einer Gesmnt- höhe von 600 000 Mark belastet. Diese hohe Belastung, die also den wirklichen Wert des Unternehmens um etwa 450 000 M. übersteigt, ist den Inhabern der Firma nur möglich gewesen, weil irgendeinSachverständiger" den Wert des Fabrikgrundstückes mit 900 000 Mark eingeschätzt hat. Die Geschäftsführer haben ihre Gläubiger dadurch monatelang hingehalten, daß sie ihnen erzählten, «ine Londoner   Gesellschaft wolle das Unternehmen für 1,8 Millionen Mark erwerben. Der zweite Geschäftsführer der Firma ist der Bücherrevisor Oskar Meyer aus Berlin  , Lessingstraße. Das zusammengebrochen« Unternehmen besteht erst seit zwei Iahren. Bald nach der Erössung stellten sich schon Aahlungs- schwierigkeiten ein. So wurden von der Prignitzer Vieh- v e rw e rtu ng s- Ge nos s ensch a st für etwa 10 000 Di. Schweine erworben, die aber mit ungedeckten Schecks bezahlt wurden. Auf Grund von verwirkten Arresten wurden seinerzeit viele Zentner Wurstvorräte Zwangs versteigert. Die nichtgekündigten Angestellten der Firma haben Gchaltsforderungen, die sich im ein- zelnen auf etwa 1000 Mark belaufen.
Die ersten Geflügelausstellungen. Ohne Fleiß, kein Preis," das fft das Motto, das für alle Tier- ausstellungen seine volle Gültigkeit hat. Wie viele Mühen der einzeln« Züchter aufwendet, um Prachttiere ausstellen zu könnest, davon hat der Naturzuschauer meistens keine Ahnung. DieFortuna  ", Ve r e in Berliner   Geflügekzüch- t e r, E. B. veranstaltet ihre Ausstellung in den weiten Räuinen des Magerviehhofs, Berlin   F r i ed r i ch s s«ld e- 0 st. Man steht natürlich dos beste vom besten, denn die Ausstellung wurde aus allen Teilen des Deutschen Reiches beschickt. Unter den .Hühnern«rblckit« man Riefen und Zwerge und in großen Kollek- lionen gestreifte Plymouth Rocks und Wyandotts, die trotz ihres fremden Namens in Brandenburg   und Berlin   zu Hause sind und ge- säumte Wyandottes, deren Züchter i» Lugan ihren Sitz haben. Von den Enten wetteifern die Khaki-Cambell-Enten mit vielen ihrer Kollegen in Farbeneigenart und Farbenpracht und Gänse gibt es, deren Größe einem fast unnatürlich vorkommt. Sie sind wenig publitumsfreundlich, denn sobald man sich ihrem Stand nähert, zischen sie deutlich oemehmbar und die schönen blauen Gänseaugen gucke» ziemlich erbost drein. Sieht man hier, was der deutsche Landwirt leisten kann, bieten die Taubenausstellungen ein genau so erfreuliches, ober anderes Bild. Sie sind ein Beweis der zücht- krischen Betätigung des kleinen Mannes, der unter Mühe und Not feine Dachbewohner, trotz mancher Krachs mit den Hauswirten, großpäppelt»»- die.�Vereinigung der Rassetauben- züchterverein«", Berlin  , zeigt im Konzerthaus Ber- kin-Pankow, Breite Straße S4. übe? tagend laichen sämtlicher Rassen. Die Vereinigung, die erst sieben Monate besteht, veranstaltet ihre erst« Ausstellung, von der sie zu Recht sagen kann, die soll uns mal einer nachmachen. Alles ist vertreten,.man sieht die schönsten Figuren, die prächtigsten Farben und die interesiantesten Füßchen, werden doch die Latschigen hauptsächlich nach dem Feder- schmuck ihrer Füße beurteilt. I m Schubert-Saal, Bülow- straße 104, veranstaltet derV e r« in Berliner   Tauben- züchter" sein« 23. Allgemeine Ausstellung. Zu ihr wurden erst- Massige Tiere aus ollen Gegenden Deutschlands   gesandt. Darum ficht man die Pflegling« von Altstämmer-, Reinaugen-, Weißkopf- und Farbenkopszüchtern, man erblickt ferner langlatschige Berliner  Tümmler, längs chnäbelige Elstertiimmler, lange Berliner  , kurze Ber- liner, Danziger Hochslieger, Kalotten, Stettiner Weißbäuche, Stettiner Braunbänder usw. All« diese Tiere sind in Deutschland   gezogen, während englische Owls und auch einige der ausgestellten Mövchen Import aus Engfond find.
Schupokonzert in der Musikhochschule. Mit einem feingewählten Programm erfreuten die Schupo- musiker auch diesmal wieder ihre zahlreiche Zuhörerschaft in der Staatlichen Hochschule für Musik. Weiers Ouvertüre zu Turandot  ", dies pröchtig-lebendige Tongcmälde, leitete den Abend ein, dann folgte die Ö-Dur-Sinfonie Nr. 4 von Haydn  , von fein­fühlenden Musikern in all ihrer leichtbeschwingten Grazie köstlich zur Wiedergabe gebracht. In einem Schumann-Konzert für Klavier und Orchester brillierte der Solist des Abends, Max Naraht, durch sauberste Technik und feinempfundenes Spiel. Der zweite Teil des Abends brachtePan und Syrinx" von Carl Nielskn und den Hahnen- tanz aus der OperMaskerade' des gleichen Komponisten. Camilla Hildebrand, der Dirigent, und seine Getreuen ernteten auch diesmal wieder für ihre Leistungen reichen Beifall.
Das Rovember-Programm des Zirkus Busch ist für jeden Ge- schmeck zusammengestellt. Besonders die Pferdeliebhaber kommen auf ihre Rechnung, denn die schönsten Exemplare edler Rassen führt der schwedische Meisterdresseur Orlando   in seinen Frecheits- dressuren vor. Exakt und tadellos, wie immer, sitzt Karl Heß auf seinen Tieren und zeigt hohe Schule in höchster Vollendung. Auch hier bewährt sich Herr Orlando  , ihm fast ebenbürt'-g. Auch das Dresiurpotpourrie Fräulein Michalittas ist eine gute Leistung. Zehn Minuten long lassen Ramon P r i e t o s störrische Esel, die sich durch- aus nicht reiten lassen wollen, dos Publikum aus dem Lachen nicht herauskommen. E l d i d, der Mann ohne Nerven, der hoch oben unter der Zirkuskuppel auf einem freistehenden Rad die waghalsigsten Experimente vollführt, zerrt an den Nerven der Empfindsamen. Die Akrobatenfamilie Ttey ist ebenso vielseitig wie exakt und sicher in ihren Vorführungen und besonders der hohe veilalt ist von höchster
ffir den Anfbau
Eine stark besuchte sozialdemokraiische Wahlkundgebung in Steglitz   bewies, daß auch die Partei in diesem reaktiv- nüren Bezirk vormarschiert. Referent war der Genosse Stadl- baurol Dr. Wogner. Der Referent kennzeichnete die politische Unreife, die sich in der Unintcrcssiertheit an kommunolpolitischen Fragen bei den Wählern und bei sämtlichen bürgerlichen Parteien ausdrückt. Ein ausgearbeitetes Kommunalprogramm, das der Lebenswichtigkeit kommunistischer Aufgaben entspricht, hat nur die Sozialdemokratie. Die Kommunisten treiben demagogische Illusions- Politik, was bei den Kommunolaufgaben noch unmöglicher ist als bei der Reichs- und Landespolitik. Die Lösung der Berliner   Ber- k e h r s p r o b l e m e, bei der das früher herrschende Privatkapital versagt«, ist lediglich der Sozialdemokratie zu danken. Eins der schwierigsten Probleme ist der Wohnungsbau. Don den 350 Millionen Hauszinssteueraufkommen von Berlin   haben die bürger- lichen Fraktionen des Landtags 216 Millionen der Großstadt weg- genommen und der Provinz überwiesen. Dieselben Parteien stützen den Baustofswucher. Trotz dieser Schwierigkeiten war die Wohnungs- Politik der SPD  . nicht erfolglos, nur ungeheuer gehemmt. An Stell« der W o h n h ö h l e n des bürgerlich beherrschten Borkriegsberlin bauen wir hygienische Wohnungen, die leider wir noch zu teuer sind. Die Stadt hat zur Verhinderung des Grundstückswuchers 60 000 Hektar erworben. Wir regulieren den gesamten Bodenpreis im Interesse der werktätigen Massen. Demselben Zweck« dienen neue Dauzcrnen- und Fluchtlinienpläne Der Schwerpunkt des Schulbans ist nach den Gemeinde- und Hilfsschulen hin verlegt wor­den. Die Großbanken und der Reichsbonkpräsident sperren jetzt den Kredit für solcheLuxusausgaben". Die städtischen Werke haben die n i e d r i g st e n Tarife für Gas, Wasser. Elektrizität in ganz Deutschland  . Die Bürgerlichen wollen diese vom Privat- kapital heruntergewirtschafteten Betrieb«, die setzt gut gehen, wieder dem Privatkapital ausliefern. Wer nicht Sklave des Privatkopitalisnws sein will, wähle am 17. Rovern- ber sozialdemokratisch! In Charlottenburg   sprach am Freitag Stadtverordneter Genosse Kawerau zur Jungwählers chast. Genosse Kaweräu zeigte auch, wie sich gerade in der Kommune alle die Veränderungen vollziehen, die unser Leben umfassend umgestalten. Gerade die Jugend ist besonders an einer sozialdemokratischen Kom- munalpolitik interessiert. In Berlin   hat nur die Sozial- demakratie praktisch für die Jugend gearbeitet. Es ist gelungen, durch eine planmäßige Grünflächenpolitik die Rachitis fast völlig auszurotten, der Raum für Spielflächen ist heute sechs- mal größer als vor vier Iahren. Die sozialdemokratische Schul. Politik macht es heute jedem begabten Arbeiterkinde möglich,«inen angemessenen Bildungsweg zu beschreiten. So sind beispielsweise in den höheren»schulen Neuköllns 40 Proz. Arbeiterkinder. Jahr für Jahr wird der Betrag gesteigert, der den Minderbemittellen den Schulbesuch ermöglichen soll. Die Hälfte des Groß-Berliner Etats steht für Schul- und Bildungszwecke zur Verfügung, während es früher kaum 10 Pro,> waren. Der Redner schilderte die Kommune als eine Keimzelle zum Aufbau einer besseren Gesellschaft, von der Kommunalwirtschaft geht der Weg zur langsam sich aufbauenden Gememwirtschaft. « In einer überfüllten Versammlung des Werbeausschusses der SPD.   für die Dienststellen des Bezirksamtes Friedrichs- Hai» sprach der wisder genesene Bezirksbürgermelster M i e l i tz. Man könne sich nicht erst kurz vor der Wahl und nur nach Flug- blättern richtig orientieren, sondern müsse sich vorher um die Dinge kümmern. DieSozialdemokratischeParteihat durch ihre verantwortungsbewußte Arbeit in den letzten Iahren die kommunale Arbeit in Berlin   wieder zu guten Erfolgen geführt. Bis 1924 waren die wirtschaftlichen Verhältnisi« sehr schlimm: erst 1925 komite wieder eine regelrechte Geldwirtschaft einsetzen. Von 1925 bis 1929 stiegen die ordentlichen Ausgaben von 409 auf 977 Millionen
Vollendung. 100 Saltos dreht vas unermüdliche Maud- G i l- Trio. Schiller und I e r o m e balancieren auf übereinander- gestellten Tischen, daß einem der Atem vergeht. Dazwischen produ- zieren sich dressierte Kamele, Wasserbüffel und Guanakos, vorgeführt von Herrn Bauer._
Oer neue Mord in Düsseldorf  . Kriminalkommissar Büsdorf   entsandt. Zu dem neuen Mord an der fünfjährigen Gertrud Alber- mann ist noch folgendes zu berichten: Die Leiche des ermordeten Kindes, die über und über mit Blut besudelt war, wurde im Düsseltal in einer abgelegenen Ecke in der Nähe eines Schrebergartens gesunden. Der Wüstling hatte seinem Opfer nicht weniger als 3 5 Messerstiche über die ganze Brust ver- teilt beigebracht. Eine durch den Regen schon ziemlich verwischt« größere Blutlache war noch zu erkennen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der grauenvolle Mord bereits in den Abendstunden des Freitags ausgeführt worden ist. Bisher ist von dem Täter noch k e i'n e Spur entdeckt worden. Die Polizei nimmt an, daß keine Verbindung mit den letzten Mordtaten vorliegt. Das Landeskriminalpolizeiamt Berlin   hat zur Verstärkung der aus Düsseldorfer   und Berliner   Beamten bestehenden Mordkonnnissian den Kriminalkommissar Busdorf   ent- sandt. Oampferbrand im Gieitiner Hafen  . Zwei Matrosen erstickt. SleMn. 9. November. Auf dem in Kopenhagen   beheimateten und gegenwärtig im Stcttiner Freihafen liegenden DampferFrieda" brach heute früh gegen 4 Uhr aus bisher noch nicht geklärter Ursache im Mannschaftsraum Feuer airs  . Der Brand konnte von der Mann- schaft gelöscht werden, doch sind zwei Matrosen, die in dem Raum schliefen, hurch Rauchgase erstickt.
der livmmune!
Mark, die außerordentlichen von 29 auf 162. Besondere Anerkennung verdienen für diese Aufbauarbeit die in städtischen Bureaus und Betrieben Beschäftigten. Besonders stolz könne man auf den vor» züglichen Slusbou des Gesundheitswesens und der sozialen Fürsorg« im Bezirk Friedrichshain sein. Rachitis- bekämpfung, Beratung bei Krebs- und Nervenkranken weisen gute Erfolg« auf. Auch die A r b e i t e r p o l i t i.t der Stadtverwaltung ist gesund. Nirgends existieren bessere Anstellungsverhält- nisse. Ein gutes Verhältnis herrscht zwischen Berwaltung und Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenvertretungcn. Die Zahl der «PD.-Betriebsräte hat sich seit 1924 von 152 auf 294 erhöht. Das ist ein gutes Zeichen des Vertrauens zur Partei und ihre» Funktio. nären. Jetzt gilt es, nicht nur den einen Schritt zu tun, und sozial- demokratisch zu wählen: der weiter« Schritt ist die Eintragung in die Mitgliederlisten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands  , um aktiv mitzuwirken am Neubau der menschlichen Gesellschaft. » Der Arbeiterbezirk Lichtenberg zeigt« am Donnerstag die Stärk« der Parteiorganisation in einer überfüllten W a h l k u n d- gebung. Die D�sommlunq wurde durch eine kurze Ehrung des vor zehn Iahren ermordeten Hugo H a a s e und durch einige Gesänge des Volkschors Lichtenberg   eröffnet, lieberSozialistischen Aufbau i n Lichtenberg  " sprach Stadtverordneter Genosse Arndt. Dann behandelte Genossin K ä t« K e r n die Frage, worum die Frauen sozialdemokratisch wählen müssen. Am knappen Haushaltsgeld merken«s di« Arbeiterfrauen am ehesten, wie die wirtschaftlich« Betätigung der Gemeinde die Masscnver» sorgung verbilligt. Spielplätze und Erholungsbeiine für die Proletarierkinder werden geschossen. Eheberatung und Schwangeren. fürsorge, Säuglingsfürsorge helfen den Arbeitermädchen und-ftauen aus ihrem schweren Lebensweg. Für diesen Ausbau setzt sich allein die Sozialdemokratie ein. Ihr müssen alle Frauen di» Stimme geben! « In der außerordentlich gut besuchten Kundgebung des 11. Kreises im Lürgersaal des Friedenauer   Rathauses sprach Genosse Stadtrat Reuter mit markanten Ausführungen, die die Versammlung- riß. Seine Aussuhrungen wurden mit starkem Beifall aufgenommen. Mit einem kurzen Appell an die Wählerschaft durch den Barsitzenden Genossen H e l w i g wurde die Kundgebung nach dem Vortrag von UthmannsSturm" geschlossen. Die Jungwähler rufen. Die Funktionäre der Arbeiterjugend und Jung» so z i a l i st en haben ihre Arbeil, die jungen Wähler für die Sozial, demokratis zu gewinnen, tatkräftig aufgenommen. Bei allen Demo»- strationen der Partei trug die Jugend die roten Bonner  den Zügen voran. Darüber hinaus haben die Jungwähler zu öffentlichen Bersammlungcn aufgerufen. Am Donnerstagabend fand in Raabes Festsälen eine Kundgebung der Kreuzberger  und Neuköllner Jungwähler statt. Die Beteiligung der Jugend war überaus stark. Zu ihnen sprach Reichstagsobg?» vrdneter Dr. Löwenstein, der eingehend die Ziele der Sozial» demakratie darlegte. In interessanten Ausführungen zeigte er auf, welch« enorme Arbeit die Sozialdemokratische Partei   in der Berliner  Kommunalpolitik geleistet hat. Auf dem Gebiete des Schulwesens, des Verkehrs, der öffentlichen Wirtschast hat die Sozialdemokratie gezeigt, daß es ihr mit der Interessenvertretung de? arbeitenden B o l k s s ch i ch t e n ernst ist. Zu neuem Wer? wird die Sozialdemokratie rüsten, wenn die Wählerschaft ihr am 17. November das Vertrauen gibt. Ausgabe der Jungwähler ist es, recht eifrig zu propagieren, recht eifrig zu werben für die Auf» bauarbeit der deutschen   Arbeiterschaft, für die Sozialdemokratie. Am 17. November müssen die Jungwähler vollzählig zur Wahl- urne gehen, müssen ihre Stimme der Sozialdemokratie geben.
Türkisches Theater in Berlin  . Burhaneddin Bey, der Schöpfer und Liiter der Schau» spieltruppeSupremes Bisions d'Orient" aus Konstantimipel, zeigte in einer Matinee in der Alhambra   etwas in Berlin   noch nicht Ge- sehen«?. Er brachte Bilder aus dem türkischen Leben vergangener Zeiten auf die Bühne, aus einer Zeit, in der sich noch keine modernen und nüchternen Einflüsse in die uns aus schönen alten Märchen ver. traute Welt des bunten Orients mischten. Bevor sich der Borhang hob, gab Redakteur von Balsewitz einen kurzen lieberblick über den Entwicklungsgang der türkischen Thsaterkunst und die Stellung Burhaneddin Bey- während der letzten entscheidenden AbschniNa dieser Entwicklung. Wir entnehmen dem Ueberdlick folgendes: Wie sich politische Bewegungen zugleich als ein Ringen um Ideen dar- stellen, so tonnt« es auch nicht ausbleiben, daß die j u n g t ü r k i s ch e Revolution einige Jahr« vor dem Kriege auch das türkische Theaterleben neu befruchtete. Und von diesem Zeitpunkt an ist das türtische Theater«ng mit d«m Namen Burhaneddin Beys ver­knüpft. Dieser Mann war so sehr von dem Drang nach literarischer Tätigkeit erfüllt, daß er seine Stellung als höher Beamter im türkischen Staatsdienst aufgab, um ganz der Schauspielkunst zu leben. Nach mehrjährigem Studium in Paris   kehrte Burhaneddin Bey nach Konstantmopel zurück und gründete hier e-ne Bühne, wurde aber, weil«r armenische Frauen hatte auftreten lassen, zu einer längere» Kerkerstrafe verurteilt. Erst als die Jungtürkeu die Regierung über- nahmen, gründete Burhaneddin Beydaserstenatio- n a l e türkische Theater, dessen erst« Dorstellung am 7. September 1909 bereits einen beispiellosen Erfolg hatte. In der Folge erweiterte Burhaneddin Bey dag Programm seiner Theater. gesellschoft, indem er europäische Stücke, so SchillersRäuber", SudermannsEhre", ShakespearesOthelly, Werte von Corneille, Moliere   und anderer Autoren übersetzte und aufführte. In der neuen Türkei   Mustafa Kemal   Paschas nahm B. mit unge- mindestem Mut und neuen Ideen seine Lebensarbeit wieder auf und schuf seine Trupp«, mit der zusammen«r während der letzten Jahr« m der Türkei  , in Syrien  , Aegypten  , Rom  , Paris   und Brüssel eine erfolgreich« Gastspielresse unternommen hat. Das hübsche Programm, das in Paris   und Brüssel   großen Erfolg gehabt hat, begann mit einer orientalischen RevueAbenddämmerung", die«ine Szene aus der Zeit vor etwa 200 Iahren zur Darstellung bringt. Es folgten ein türkisches Konzest mit Senijä Hanum  , dem Star der Trupp«, am Flu?'''"..