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Nr. 531» 46. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Dienstag. 12. November 1929
Wo die Krankenkassen sparen könnten... Arzneimittel mit unli ohne Punkt.
Mr verSffeokllchkeu vor kurzem einige Angaben, die uuf den Wucher der chemischen chrohlndusirle mil lebensrelleuden Mitteln, wie Z. L. dem Znsulla hin- wiesen. Zn diesem Zusammenhang wurde auch sefigestelll, daß da, Reichsgesundheilsaml seiner Ausgabe preisgeskaliend aus dem Arzneimillelmarkk durch eine entsprechende Änderung der Arzaeitaxe zn wirken, troh konkreter Vorschläge nicht nachkommt, wie sich diese» Mchteingreisen in der Praxis auswirkt, zeigen die steigenden Ausgaben der Hauptver­braucher der Arzneimittelindustrie, besonders der tirauken- kassea. So wurde z. B. am 19. Juni 1929 durch das Monopolamt für Spiritus der Preis für reinen Spiritus erhüht: dagegen blieb der Preis für oergällten, das heißt nicht trinkbaren Spiritus, unver» örfdert. Diesem vergällten(denaturierten) Spiritus gleichzustellen. find in der Medizin z. B. alle Tinkturen, die zum äußeren Gebrauch bestimmt sind, also unter anderem Myrrhentinktur, deren Preis sich jetzt für 19 Gramm statt 23 Pf. auf 35 Pf. stellt, der bekannten Jodtinktur, die ebenfalls von 39 auf 35 Pf. stieg, oder des Senf- spiritus, von dem früher 199 Gramm l.ZS M, jetzt 1,99 M. kostet. Da kein Mensch Jodtinktur trinken kann, fällt dies« unter den ver- oSllten Spiritus, dessen Preis sich nicht erhöhte. Warum hier das Rei�sgesundheitsamt als maßgebend« Instanz trotz Aufforderung im Interesse der Verbraucher nicht eingriff, ist unerklärlich Di« Arzneitaxe selbst, die vom llfeichsgesundheitsamt aufgestellt ist, weist ober auch sonst mancherlei Absonderlichkeiten auf, die boldigst verschwinden müssen. Es gibt da drei Arren von Arznei- Mitteln: 1. Mittel mit einem Punkt, 2. ohne Punkt und 3. mit drei Punkten. Es ist nun interessant, daß häufig gleichwirkende Mittel einmal mit und dann wieder ohne Punkt erscheinen. Für den Derbraucher wirkt sich das so au«, daß zum Lüspiel der Hamburger Tee ohne Punkt, der St. Germointee mit?-nkt aufgeführt ist. Für die Mittel ohne Punkt der« hnet nun der Apotheker allein für dir Ab- gab« 25 Pf. Daß das unberechtigte Arbeitspreise sind, erhellt sich daraus, daß diese Mttel zum Teil auch beim Drogisten ohne Anschlag natürlich zu erhalten sind. Es sei da nur an Fenfelöl, Perubalsam, Lysol, Lysosorm usw. erinnert, für die alle der Apotheker 25 Pf. extra ohne den sonstigen Nutzen hat, den er als Zwischenhändler bekommt, denn er stellt ja die Mitel nicht selbst her, sondern ist nur einfacher Verkäufer. Andererseits scheint das Reichsgesunicheitsamt auch preis- vereinfachend wirken zu wollen. So bestanden früher folgend« Mindestpreise. Für die oben erwähnten Mittel mit einem Punkt war der Verkaufspreis für die kleinst« Menge 19 Pf., für die unbezeichneten Mittel war Mindestpreis 15 Pf., und für die drei Punkt« 29 Pf. Jetzt sollen nur zwet Preis« bestehen, und zwar für die Einpunlrmirtel. 19 Pf.,.alle anderen 29 Pf. Da kostet z. B. die allgemein bekannte Esstgsauretonerd« 1 Gramm, das zur Anfertigung einer Salbe oerwendet wird. 19 Pf. und ebenso 100 Gramm. Noch ungünstiger für den Geldbeutel des Der« biaudyezs wirkt sich dies«Vereinfachung" zum Beispiel im folgen. den Falle au». Morphium Ist ein Mittel ohne Punkt, kostet« also ursprünglich 15 Pf., jetzt 20 Pf. Jetzt wird bei Morphium mit ein Hundertstel Gramm gerechnet als kleinster Menge. Dieses 0,01 Gramm kostet, obwohl für 9,1 Gramm, also das Zehnfache nur 25 Pf. zu zahlen find, und der Grundpreis für 9.91 Gramm 5 Pf. beträgt, auf Grund der Arzneitaxe 29 Pf. Der Außenstehende sagt zu solchen Berechnungen, hier wird Vernunft Unsinn, ganz besonders
wenn man berüchsichtigt, daß vom gleichen Neichsgesund- heitsamt auf Grund der Einkaufspreis« de» Groß. Handel» die Grundpreise festgesetzt werden. Dieser mangelnd« Sinn für ein« Preisherabsetzung im Interesse der Kranken scheint aber im Reichsgesundheitsamt bei der Schaffung der Arzneitaxe überall geherrscht zu haben. So hatten die Apotheker
bi» 1913 das Siecht, auf all« Fertigpräparate unterschiedslos einen Zuschlag von 99 Proz. zu berechnen. Seit der Stabilisierung dürfen die Apolheter 75 proz. ausschlagen. Man wollte nun den Kranken- lassen als Hauptkonsumenten entgegenkommen, indem man vor- Ichrieb, das auf einen Einkaufspreis von 2,59 M. bis 3,20 M. nur 1,90 M. Aufschlag genommen werden dürfe, für die Mittel über 3,29 M. 99 Proz. Praktisch hat das aber keine Erleichterung bringen können, da trotz aller Profite der Industrie alle Einkaufs- preise der Fertigpräparote, mit ganz geringen Ausnahmen, unter 2,59 M. liegen. Dos sind nur so einig« Blüten aus der vom Reichsgefundheits- amt herausgegebenen Arzneitaxe. Durch ihre inneren Widersprüche und die zu hohe Bemessung der Gewinne ist sie sehr abänderuNgs- bedürftig.
Tag der Eisenbahnkatastrop
Oer Llnfatt von Altona  . Altona  . 11. November. Zu dem schweren Eisend ah nun-sall m Altona wird noch er- gärend mitgeteilt, daß der Führer der Unglückslokomotive von dem ganzen Unfall nichts bemerkt haben will. Er fei in» Depot gefahren und Hab« erst später von dem furcht- baren Unglück gehört. Demgegenüber ist zu-bemerken, daß auf dem Ardeitszug hellbrennende Azetylenlampen zur Beleuchtung der Arbeitsstätte aufgestellt waren und außerdem in der Höhe de» Arbeitszuges ein Borsignal steht, aus das der Lolonwtioführer un- bedingt fein Augenmerk richten mußte. Das Unglück trug sich um 2.44 Uhr auf gerader Strecke zu. und zwar, wie weiter gemeldet wird, bei klarer Sicht. Bereit» um 2.S8 Uhr traf die Feuerwehr an der Unfallstelle ein und nur wenig später auch der Bahnarzt. Eisenbahnanschlag bei Araunschweig. Oer dritte Anschlag in wenigen Wochen. Hannover  . 11. November. Di« Pressestelle der Neichsbahndirektton Hannooer teilt mit: Am Sonntag, dem 19 November, gegen 29 Uhr, ist bei Kilometer 53.2 der Strecke Celle Braunschweig   zwischen den Bahnhöfen Glies- marode und Watenbüttel   eine mit einem Betonklotz ver- sehene Schien« von etwa 3,59 Meter Länge yuer über das Gleis gelegt worden. Bei der Durchfahrt des Personenzuges 898 hat die Lokomotive da, Hindernis zur Seit« geschoben. Personen sind nicht verletzt. Für die Ermittlung der Täter hat die Reichs- bahndirektion Hannover   ein« Belohnung von 599 Mark ausgesetzt. Es ist dies der dritte Anschlag innerhalb weniger Wochen in der Näh« von Braunschweig  . Das Oessauer Eisenbahnunglück. Zu hohe Geschw ridigteit als Ursache? Zum Dessauer Eisenbahnunglück berichtet die Reichsbahndirektion Halle   a.d� S. welter: Der Lokomotivführer des gestern ver» unglückte» Personenzuges 492 Magdeburg Leipzig und sein Be­gleiter haben die Kenntnisnahme der ausführlichen Dienstanweisung am 7. November bescheinigt. Am 8. November sind sie nochmals vom Dorsteher ihres Betriebswerkes befragt worden, ob sie Kenntnis aller Dienstbefehle hätten. Di« Frage ist bejaht worden. Nach dem Befund un- mittelbar nach dem Unfall war die noch stehende ablenkende Fahrstraße völlig unversehrt. Wie der SIellwerkswärter und der unbeteiligte
Schrankenwärter bekunden, stand das Signal bei Einfahrt des Zuges auf Fahrt, und zwar auf Ablenkung. Eine Umstellung von Weichen unter dem fahrenden Zug war hierdurch unmöglich Die erste Entgleisungsspur befand sich am End« des letzten Herz- stückes der doppelten Kreuzungsweiche. Von hier ab war der Oberbau auf 92 Meter, dem Haltepunkt der Lokomotive, gänzlich zerstört, ein Beweis, daß der Lokomotivführer mit nahezu un- verminderter, unzulässiger Geschwindigkeit in die ablenkend« Weichenstraß« gefahren ist und so den Unfall herbei- gefführt hat. Cr mußte laut Dienstvorschrift die Geschwindigkeit auf 45 Kilometer verlangsamen. Wenn er dies« Dienstanweisung vergessen hatte, so war er nach den Bestimmungen der allgemein geltenden Fahrdienstoorschriften sogar verpflichtet, den Zug vor dem zweiflügeligen Signal der Fahrstellung zunächst zum Halten z» bringen. Das Gleis, in das der Zug 492 einfahren sollte, war vollständig frei. Die beschädigten Güterwagen standen auf einem Nachbargleis. Sie sind durch dieentgleisteLokomotive des Personenzuges erfaßt worden. Oie Kaiastrophe von Siegeksdorf. Neichsbahngeleife sehr reparaturbedürftig. Nürnberg  , 11. November. In der Montagverhandlung wurde mit der Zeugenvernehmung fortgefahren. Zugführer Opel   aus Würzburg  , der die Station Sisgelsdorf 24 Stunden vor der Katastrophe mit der zugelassenen Geschwindigkeit von 89 Kilometer durchfahren hatte, schrieb bekanntlich ein« Meldekarte über die schlechte Beschaffenheit der Unglücksstelle: die Kart« aber wurde erst nach der Entgleisung im Meldekasten des Würzburger Bahnhoss gefunden. Opel   erklärt«, er Hab« die Stelle nicht für'betriebsge- fälhrflch, sondern nur für reparaturbedürftig gehalten. Derartige schlecht befahrbare Stellen wie bei Siegelsdorf gebe es noch mehr auf anderen Strecken und die Lokomotivführer machten auch vielfach Meldungen. Durch den Sommersahr- plan seien die Lokomotivführer gezwungen, alles aus den Maschinen herauszuholen. Durch eine Frage des Staats- anwalts an den Zeugen erfuhr man, daß das Meldewesen bei der Reichsbahn feit dem Sieg-elsdorfer Unglück ge­ändert worden ist. Die Meldekästen sind verschwunden, und die Lokomotivführer müssen ihre Meldungen personlich bei den Fahr­dienstleitern abgeben. Weiter wurden zahlreiche Zuginsassen des beschleunigten Personenzuges ö? 851 vernommen, der am Sonn- abend nachmittag die Unglücksstelle befahren hatte. Die Jeugen er- klärten übereinstimmend, daß der Zug beängstigend geschwankt habe. Die Verhandlung wurden auf Dienstag vertagt.
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' kw. CUsjtani�iwSou�yxMajXiCri Copyright by Büchergilde Gutenberg, Berlin  . Ihr wäret mir gute Gehilfen, ich danke euch... Jedem schlägt einmal die Stunde... Ich bitte euch. Freunde, er- innert euch manchmal an mich.. Die Gesellen nahmen mit Tränen in den Augen Abschied von ihrem Meister. Dann trugen sie ihn vorsichtig hinab. Unten stützten ihn zwei unter den Achseln, denn mein Onkel war schluchzend vorausgelaufen. Der Alte bemerkte mich, winkte mich zu sich. Dicke Tränen kollerten über meine Wangen. Er legte mir die Hand auf den Kopf. ,', Alles vergeht einmal, mein Sohn, nur die Ehre bleibt übrig... Vergiß nie, was ich dir jetzt gesagt habe, denn morgen werde ich sterben..." Großvater, lieber Großvater," ich rang die Hänhe. Der Alte winkte, ich möge mich beruhigen. Und von zwei seiner Gesellen gestützt, trat er seinen letzten Weg an, den er auf dieser Erde gegangen ist. Im Hause brach ein großes Weinen und Wehklagn los. Meine Großmutter, meine zwei Tanten jammerten, die Nach- barn siefen zusammen und alle begannen, ihn bitterlich zu beweinen. Denn mein Großvater hatte ein Leben geführt wie ein Heiliger und so bemitleideten sie ihn um sein jähes Ende Mein Onkel spannte die Pferde«in. um meine Mutter zu holen, andere liefen in alle Richtungen auseinander, um die Kunde vom Ende des Zimmermanns zu verbreiten. Urgroßvater schlummerte auch jetzt in seiner Ecke. Und während er manchmal die müden Lider hob, sagte er soviel: Hej..., haj.. Dann schloß er die Augen wieder und schlummerte weiter. Unerwartet tauchte auch mein Vater von irgendwoher auf. Er hörte sich die Einzelheiten tiefbekümmert an. dann spannte auch er die Pferde«m. Cr wollte ins vierte Dorf hinübereilen, um den Arzt zu holen. Mein Großvater aber lag auf dem Bett in der inneren Stube. Seine Schläfe waren verbunden, aber auch durch den Verband sickerte in blaßem Rot das Blut. Er lag da. lang- gestreckt, unbeweglich: sein Gesicht war wächsern. Er hob die Lugen schon selten, wenn jemand nahte.
Immer mehr und mehr arme Leute kamen. Die Männer standen mit zerwehten Schnurrbärten in der Stube, die Weiber kauten an den Enden ihrer Kopftücher, still vor sich hinschluchzend. Und als schon so viele da waren, daß«in großer Teil bereits in der Vorhalle stand, erschien unerwartet meine andere Großmutter, die Frau des Oberkosaken. Sie war oerwirrt, die Arme. Ihre Rede war kaum zu verstehen. Er ist aus der Stadt zurück und hat den Prozeß ver- loren... Gütiger Gott, was wird er jetzt beginnen!" Dann begann auch sie über das Schicksal des mit dem Tode Ringenden zu klagen. Obgleich sie ohnedies genügend Grund zum Kummer hatte. Spät abends kam der Arzt. Er blieb etwa ein« halbe Stunde. Als er aus der Stube kam, zeigte er mit den Hand- flächen an, daß alles vergebens sei. Mich hatte meine jüngere Tante bereits in das Haus des Oberkosaken gebracht. Denn meine Großmutter wagte es nicht, heimzugehen. Sie befürchtete, daß der Obttkosak in dieser Nacht irgend etwas Schreckliches ausbrüten werde. Meine Tante führte mich an der Hand durch den gräf  - lichen Garten, damit wir schneller zum Ziel gelangten. Es war schon Nacht, tödliche Stille. Ich hatte an diesem Tage soviel mitgemacht, daß ich mit wirrem Kopf an der Seite meiner Tante daherlief und überdies war ich schläfrig. Und in manchen versteckten Teilen des Gartens schien es mir, als stünden mit Heugabeln bewaffnete Männer Wache in der Nacht. Es überlief mich kalt, denn ich dachte an den Ober- kofaken und seinen großen Zorn. Der Mond war noch nicht auf, nur die Sterne glänzten mit kalten Augen und wanderten über ihre geheimnisvollen himmlischen Bahnen. Hier und dort stiegen blasse Nebel aus irgendeiner Ecke des Gartens auf... Und einmal sah ich, erschauernd, daß die Tochter jenes alten früheren Verwalters geräuschlos über einen der Pfade huschte... Sie oerschwand zwischen den Bäumen und tauchte in der Ferne wieder auf.. Von G.estalt und In den Bewegungen glich sie auf das Haar Fräulein Emmi... Sie sah sich mehrmals nach dem alten Schloß um... Dann verschwand sie endgültig im dichtesten Teil des Gartens, wo das Marienbild steht... Es schnürte mir die Kehle zu und ich wagte meiner Tante nichts zu sagen... Ich hatte Angst, große Zlngst... Aber was in dieser Nacht noch geschah! Als wir in das Vorderhaus traten, schraken wir an der Schwelle zurück. Denn in der Mitte der Stube stand der Oberkosak, mit zum Zerreißen gespanntem Gesicht, vorn über- gebeugt und brüllte gerade in sinnloser Wut Josef Paczal an. Josef Paczal stand vor der Ofenbank, ein Bein über das
andere geschlagen, die Brust hervorgereckt. Der bejahrte Pikor hieb dröhnend auf den Tisch, Georg Vajda schob seine Handflächen mit selbstbewußter Miene in seinen kupfer- beschlagenen Geldgürtel. Im schrecklichen Qualm sahen wir im ersten Augenblick nichts als Georg Vajdas Geldgürtel, dessen Kupfertnöpfe bleich durch den Rauch glimmten. Der Ober- kosak schrie Josef Paczal mit gespreizten Beinen und hervor- quellenden Adern zu Und jetzt marsch, wie ich es befohlen habe! Du gehst von drüben unter den Gärten, ich von der Hofseite! Zum Teufel mit diesem Hund! Und wenn du ihn früher triffst, schlage ihn nieder ohne Umstände!" Meine Tante zog sich in das Hinterhaus zurück. Dann gingen wir zu Bett und lauschten zusammengekauert und zitternd. Bald darauf wurde es still. Die drei Kosaken und Josef Paczal schlichen aus dem Hause. Durch das schmale Fenster dämmerte in bläulichem Licht die Nacht herein. Ich schlief ein vor Kummer. Aber ich schrak einmal auf, denn man hörte von draußen Lärm und ein Wirrwarr von stampfenden Füßen. Ich fürchtete mich und rief meine Tante. Aber meine Tante war nicht mehr im Zimmer. Zitternd lief ich hinaus und blieb auf der äußeren Türschwelle stehen. Was ich sah. nahm mir den Atem. Im milden Blau der Nacht schrak das ganze Dorf auf. Bon links, von der Seite des herrschaftlichen Gartens, stieg schwarzer Qualm gegen den Himmel: Em   rotes Leuchten stieg krachend zwischen den Bäumen auf. Das Dach der Tenne, von welchem man noch heute abend meinen Groß- vater sterbend herabgeholt hatte, schwankte im Feuer. Im Halbdämmer rannten schreiende Gruppen über die Straße mit Stangen, Eimern, und ihr wildes Geschrei erschreckte mich. Feuer! Feuer!" Lärm und Geklirr tönte aus dem gräflichen Garten. Die Hunde heulten unter den Gärten und die Mesner hingen sich an die Glockenstricke der zwei Kirchen. Die Tenne krachte und splitterte, und da, als ein wirrer Blick in übernatürlicher Angst über unseren Hof glitt, gewahrte ich im äußersten End« des langen Hofes hinter den Stallungen auf dem Gipfel des Misthaufens den Oberkosaken... Er stand dort, nach vorn gekrümmt, und seine Schnabelnase hob sich scharf vom purpurnen Hintergrund des Feuers ab... Er stand dort wie verkramst, sein Haar baumelte ihm in die St rn und spähte hartnäckig in die Ferne, wie ein beutegieriger Geier... Er stand reglos im flackernden Schein des Feuers... (Fortsetzung folgt.)