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Beilage

Dienstag, 12. November 1929

Der Abend

Shalausgabe des Vorwire

Arzt, Krankenkasse, Patient

Ein Landarzt plaudert aus seiner Praxis

gesprochen werden, trop der drei Besuche. Ich lenne man den Mann schon jahrelang und habe schon ähnliche Fälle mit ihm durchgemacht. Sobald das Krantheitsgefühl in ihm feft­murzelt, ist es vorbei und er macht sein Bierteljahr Krant. beit   weg, und wenn seine ganze Ernte liegen bleibt. Dann ist er im medizinischen Sinn wirklich frank ohne jede Begehrlichkeit. In solchen Fällen heißt es eben frühzeitig vorbeugen, mit be stimmter, aber nicht verständnislofer Zurechtmeifung.

Es gibt Fälle, wo ein Außenarbeiter unter schwierigsten Ar­beitsverhältnissen nicht einen Tag versäumt, plötzlich durch irgend­eine Gelegenheitsurfache versagt in einer Zeit, die viel günftiger und angenehmer ist zum Geldverdienen, und zwar nur durch eine einfach neurasthenische Insuffizienz. Dhne jeben Krant heitsbefund versagen Leute, auch nichtversicherte, oft plöglich, und feiern längere Zeit, mo fie größten materiellen Schaden erleiden, da oft das Krankengeld nur einen Bruchteil ihres Berdienstes aus macht. Und wie ftets mit Drüdebergern und Medizinfresserm?

Mein Freund, der Holzfäller. Der Holzhauer verläßt mein Sprechzimmer. Es freut mich inuner, wenn dieser Mann in mittleren Jahren, den ich einfach Albert nenne, zu mir fommt, da weiß ich, es fehlt ihm mirt lich was. Solchen Leuten hilft man schon gern. Mein Freund Albert und ich, wir tennen uns schon seit 6 Jahren. In jedem Jahre mußte er einigemal meine Hilfe in Anspruch nehmen. Eine äußerst hartnädige Trichophytleertranfung an Händen und Kopf veranlaßte ihn, fast 3 bis 4 Wochen lang zu mir zu kommen, ein andermal wegen erfrorenen Füßen mit offenen Wunden, dann wieder ein großer und schmerzhafter Gehörgangsfurunfel, eine Ber­brennung und hin und wieder ein kleiner Abizeß. Albert tommt immer abends, nach Feierabend, eine besondere Ber günstigung für berufstätige Leute. In den 6 Jahren, wo ich Albert tenne, hat er nicht einen Tag gefeiert, obschon ich einige mal ihm nahegelegt hatte, zur befferen Bundheilung zu Hause zu bleiben, besonders, als er mehrere Frostgeschmüre an den Beinen hatte. In solchen Zeiten ist er allerdings täglich gelommen, und ein guter Pflasterverband mit fester Binde darüber verhüteten eine Verzögerung der Heilung durch Berufsarbeit. Ebenso hat er seine Drüdeberger find meist örtlich bekannt, und die even Berufsarbeit bei täglicher energischer Behandlung einer tiefen Tricho- tuellen Vorteile bei ihrem Feiern liegen meist tlar zutage. Solche phytie nicht unterbrechen brauchen. Jeden Tag ging es hinaus in berechnenden Krantfeierer find aber im allgemeinen sehr felten, den Wald, bei 20 Grad Kälte und einem halben Meter feltener, als daß deshalb das ganze System der Krankenversiche Schnee. Kaum einer von den hiesigen Holzhauern ist während rung umgeändert werden müßte. In größeren Orten, wo vielleicht dieser Zeit zu Hause geblieben, dabei verschiedene mit Bronchitis, die Beziehungen zwischen Arzt und Patienten nicht so persönlich leichter Angina und sogar etwas Fieber. Wenn es nicht ganz sind, mögen vielleicht die Verhältnisse anders sein. Ganz so schlimm schlimm ist, sind die Leute einfach nicht zu Hause zu wird es dort auch nicht sein. Einfühlen in die wirtschaftliche halten. Sie tommen schon abends her, nehmen ein paar Ta Lage, in die Berufsarbeit und Verdienstmöglichkeit des Kranten bletten und etwas zum Gurgeln, abends vielleicht vor dem Schlafen tann in schwierigen Fällen manches flären. Die Arbeitslosen gehen noch einen Wickel, dazu noch Tee. Am nächsten Morgen geht versicherung gewährt, Gott sei Dant, den Leuten denselben es wieder hinaus in Schnee und Kälte. Ich habe oft das Schlimmste materiellen Rückhalt, wie die Krankenversicherung, so daß bei gefürchtet, aber schwer erfranft ist keiner. Die schwersten letterer von einer Krisenversicherung nicht mehr gesprochen mer Grippeertrantungen mit Lungenentzündung machten im den dürfte. legten Winter die Stubenhoder durch, die sich nicht hinaus­Auch ein großer Medikamentenhunger ist bei Ver­wagten. Wir hatten uns eben, Albert und ich, über die durchgesicherten nicht häufiger zu beobachten als bei Nichtversicherten. Was machten Strapazen im letzten Winter unterhalten. Täglich blieb oft nichtversicherte sich für ihr gutes Geld alles leisten. Die An­man im Schnee steden und meine waderen Holzhauer haben mich zahl wirklich gutwirkender Medikamente ist beschränkt, so daß man oft bran herausgeschaufelt. sich über den enormen Umfang des Verordnungsbuches des Hauptverbandes mundern muß. Wie tommt da manche Spe­zialität nur hinein? In Berlegenheit braucht der Arzt beim Ber­schreiben nicht zu kommen. Eine zu wirtschaftliche Berordnung macht oft einen schäbigen Eindrud, sie sei stets einfach, aber nie ärmlich. Brustpulver ist ein ausgezeichnetes Abführmittel, sicher ebenso gut, wie manche Spezialität, die sehr teuer ist. Wenn aber eine solche einfache Medizin in einer zerrissenen und zer drückten Tüte bei den Leuten in der Ede herumliegt, ent­spricht das nicht dem Sinn des Medikamentes. In einer sauberen festen Schachtel würde ein solches Mittel mehr als Meditament imponieren, zumal, mo heute jedes Küchenputzmittel für ein paar Pfennige fauber verpadt ist. Bei anerkannt gumirtenden Arznei­

Mein Freund Albert hat jetzt einen schmerzhaften und großen Gehörgangsfuruntel. Nach einer halbstündigen Salur lampenbestrahlung befommt er feinen Salbenverband und zottelt ab. Er tommt oft und hat auch immer eine Kleinigkeit, wo aber immer der Arzt nur der fachmännische Helfer sein kann. Das weiß Albert, und so wird frühzeitig der Schaden beseitigt, ehe ernstere Folgen eintreten fönnen. Die übelsten Phlegmonen und ver jchleppte Krankheiten trifft man am häufigsten bei Richtversicherten, die meist zuvor mit allen möglichen Mitteln herumfurpfuschern. Vertrauen des Patienten und Gewissen haftigkeit des Arztes darf hier nicht als Begehrlichteit, und da nicht als Bielgeschäftigteit angesehen werden. Oder glaubt man, daß es den Leuten Spaß macht, aus Begehrlichkeit irgendeine schlecht schmeckende. Medizin einzunehmen?

Ein Maurer wünscht Puder.

Gerade tommt Viktor herein, ein derber Maurer. Bor 8 Tagen bekommt er eine entzündliche Schwellung on einem Finger. Nach Deffnung dieser Schwellung und Verband bleibt er einen Tag zu Hause. Am nächsten Abend fomunt er zum Verbinden wieder. Tagsüber ist er 3.ur Arbeit gegangen. Der Maurerpolier hätte ihm eine andere Arbeit zugewiesen, die er hätte machen können. Die Hand hätte ihm noch verflucht weh getan, wie er sich ausdrückt, aber auf die Krankenkasse täte er sich nicht legen. Was mill man da machen. Dann verschreiben Sie mir bitte noch eine Dose Puder für meine Schweißfüße und eine Rolle Pflaster, die Krankenkasse tann auch mal was für mich tun, ich bin noch nie frank gewesen." Das sind so Redensarten, wo die Leute sich nicht viel bei denken, gleichsam eine Entschuldigung für ihre Wünsche. Das hat aber mit Begehrlichkeit nichts zu tun. Das Pflaster nimmi der Betreffende mit auf die Arbeit für etwaige Risse und Schrunden Zum Vergnügen dreht er es nicht um seine Finger. So geht es mit nielen anderen Wünschen. Die Leute wollen eben bei jeder Kleinigkeit sich nicht behandeln lassen. Man kann doch nicht bei jeder Kleinigkeit zum Arzt laufen," hört man öfters. Wenn Krante bei Gelegenheit etwas Buder wünschen, oder ein paar Tabletten, oder ein bißchen Jodtinktur, so find solche Wünsche immer zur Vorbeugung von Krankheiten.

Heinrich hat Schmerzen. Natürlich gibt es auch Leute, die anders denken und fühlen. Heinrich, ein kleiner Stötter( Stätner), hat sich beim Fall gegen eine Rampe, wie er fagt, die Rippen gedrückt. Er wäre da bei ohnmächtig geworden und hätte teine Luft getriegt. Nach zwei Stunden fomme ich zu ihm in die Wohnung. Er fißt auf seinem Soja und unft". Bei Druck auf die betreffende Stelle fährt er in die Höhe und schreit auf. Die Untersuchung ergibt aber feinen objettiven Krankheitsbefund. Schmerzen hat er auf jeden Fall. Ich mache ihm einen Pflasterverband und stecke ihn ins Bett. Nach zwei Tagen fomme ich wieder hin. Er fit finnend auf seinem Sofa und es geht ihm ganz leidlich. Bei Druck auf die betreffende Stelle hat er noch furchtbare Schmerzen. Eine nochmalige genaue Unterfudung ergibt aber weiter nichts. Er soll nun Atomübungen machen und auch mal etwas hinaus gehen auf feinen Hof. Nach zwei Tagen soll er dann in die Sprech Wer nicht stunde fommen, wo ich ihn gefund schreiben will.

tommt, ist Heinrich. Ich muß wieder hin Man fann doch nicht wissen, was los ist. Als ich zu ihm tomme liegt et im Bett und flagt über Schmerzen. Ich untersuche ihn nochmals. Es ist nichts festzustellen. Ich laffe ihn aber noch zwei Tage in Ruhe Nach einigen Tagen fann ich ihn min endlich gesund schreiben, ob

schon er immer noch Schmerzen hat.

Diefer Mann wäre bei jeder Kontroffuntersuchung auf Grund feiner Borgeschichte und seiner Klagen sicherlich noch weiter für arbeitsunfähig erklärt worden. Infolge geringer Lohnstufe fam nur ein ganz geringes Krantengeld in Frage, und da gerade Erntezeit war, hatte Heinrich fein Interesse am Feiern. Medifamente hat er auch weiter nicht erhalten, auch nicht für die Schmerzen. Also fommt auch hier eine Begehrlichkeit nicht in Frage. Bon der Vielgeschäftigkeit des Arztes darf ebensowenig

Steinachs Gehirnreizstoff

Von Ewald Bohm

Schon seit langem hat sich der berühmte Wiener Phyfiologe Eugen Steinach  , der den meisten Zeitgenoffen nur als der Er finder der Verjüngungsoperation befannt sein dürfte, mit dem Chemismus des Zentralnervensystems beschäftigt. Von diesen For schungen reicht die eine Versuchsreihe bis auf das Jahr 1910, die andere bis auf 1918 zurüd. Steinachs Experimente haben nun zu gewissen Ergebnissen geführt, die er fürzlich in einem kleinen Auffah im Anzeiger der Wiener Akademie der Wissenschaften veröffentlicht hat. Die Arbeit trägt den bescheidenen Titel Ueber die Förderung zentraler Tätigkeiten durch einen Reizstoff des Zentralorgans".

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mitteln follten teine Schwierigkeiten entstehen, besonders, mo der 3wed der Verordnung offensichtlich ist.

Was bleibt zu tun?

An­

Wir stehen hier mitten im Problem der Krantenversicherung. Arzt und Patient sind ihre wichtigsten Faktoren, eine Einheit, die Es genügt nicht, daß auf gegenseitigem Berirauen beruht. der Name des Kaffenarztes auf dem Scheine steht, der den Kassen­patienten anweist, den bezeichneten Arzt aufzusuchen. Es kann den Arzt nur befriedigen, wenn er gewiß ist, daß der und der Patient ohne 3uweifungsschein auch zu ihm tommt. dererseits muß auch der Patient das Gefühl haben, der ihm zugewiesene Arzt würde ihn, ohne Kassenschein genau so behandeln. Wo solches Vertrauensverhältnis besteht, sind alle Bor­bedingungen zur Zufriedenheit von Arzt und Patienten vorhanden. Ja! Schön wäre es, mem Arzt und Patient weiter im gegen seitigen Verkehr nicht behelligt würden. Das gesunde Kassenmitglied fteuert regelmäßig seine Beiträge und fann dafür in Krankheits fällen der Unterſtüßung gemiß sein. Der Arzt tut fein Möglichstes. wie Pflicht und Rönnen ihm vorschreiben und erhält dafür eine angemessene Entlohnung. regelt amischen beiden die zugehörige Geschäftsstelle, so daß Arzt Den geschäftlichen Verkehr und Patient aneinander nie in geschäftliche Streitigkeiten geraten, Wenn Arzt und Patient zueinander Vertrauen haben, die Stelle, die den Geschäftsverkehr zwischen beiden regelt, gewissenhaft ar­beitet, so müßte eigentlich alles flappen in der Krankenversicherung  . Krankenversicherung   reformieren. Berufene und unberufene Kreise in allen Lagern wollen die Es soll also noch besser werden für Arzt und Patient. Ist denn wirklich so vieles faul in der Krankenversicherung? Bir, die mitten in der Arbeit sind, be­merken von der Faulheit nicht viel

Ja, aber die Begehrlich feit der Kranken und die Versicherungewesen jonglieren mit solchen Anschauungen, vielleicht in einigen Fällen mit Recht, aber bei fritischer Prüfung des gea lamten in Frage kommenden Materials stets mit Unrecht. Die Krankenversicherung ist für alle Beteiligten eine fegens reiche Einrichtung, die gar nicht weit genug ausgebaut werden tann, und ohne die ich kein Arzt sein möchte. Das augenblickliche System ist schon richtig, aber nicht einheitlich genug. Bo bleibt die Reichsversicherung? Dder dentt man vielleicht, es wäre für den Arzt ein Vergnügen, menn er alle Vierteljahre an 30 bis 40 verschiedene Kassen die tompliziertesten Aufrechnungen einsenden muß. Befreit endlich den Arzt von aller unproduttiven Schreibarbeit. Es gibt Orte von 300 bis 400 Einwohnern, wo 5 bis 6 verschiedenerlei Kailenangehörige mohnen, wo oft 3 bis 4 Aerzte aus verschiedenen Himmelsrich­tungen viele Kilometer weit hinkommen, oft zu Bagatellen, weil eben jeder Arzt mer für seine besondere Kaffe arbeitet. Ein himmel­schreiender Unfug. Die Krankenversicherung   in jetzigen Sinne t schon gut, aber 3 usammenfassung ist unbedingt nötig.

Bielgeschäftigteit" der Aerzte! Erlesene Männer im

| prattische Medizin mußbar machte, für die mun eine neue Aera begann. Bisher hatte der Arzt eigentlich nur ausgesprochene Krante behandelt, während man den 3 mischengebieten zwischent Krankheit und Gesundheit ziemlich hilflos gegenüberstand. hatten, war eben nicht zu helfen. Heute kann der Arzt auch diesen Gewissen verfümmerten Menschen, die eine schwächliche Konstitution" Menschen ein Lebensglüd aufbauen. Menschen ein Lebensglück aufbauen.

außer den Drüsen auch noch andere, nicht drüsige Organe Seit einiger Zeit beginnt man mun danach zu forschen, ob nicht außer den Drüsen auch noch andere, nicht drüsige Organe solche Hormone absondern, so nach Haberlands Ansicht vielleicht das Herz. Hier knüpfen die erwähnten neueren Arbeiten Steinachs über einen Reizstoff des Hirns an. Die ersten Erkenntnisse über die Wirksamkeit des Keimdrüsenhormons verdanken wir zum Teil schon versuchen an Fröschen mit Einsprißungen von Hirna fubftanz. Die Fortsetzung dieser Experimente führte Steinach, nach dem er zunächst mit einem Hirnpreßsaft gearbeitet hatte, zur Hers stellung eines wafferlöslichen hirnertrattes, den er Centro­nervin" nannte.

als die anderen.

Wenn wir nun die wirklichen Ergebnisse dieser Forschungen darstellen wollen, so muß wegen ihres Zusammenhanges mit Steinachs früheren Arbeiten auf diese zurückgegriffen werden. Seit alters her war es befannt, daß man durch gewisse Reizstoffe Die Experimente Steinachs mit diesem Hirnertraft wurden in eistungssteigerungen der menschlichen Drgane innerhalb zwei Bersuchsanordnungen durchgeführt. Bei der ersten der gegebenen physiologischen Grenzen erzielen fann. Aber erst die Anordnung wurden geföpfte, also gehirnlose Frösche auf ihre Refler neuere Medizin entdeckte( ausgehend von den Arbeiten der franzöfifähigteit geprüft, indem man sie mit einer verschieden stark gestellten schen Forscher Brown Séquard  , Claude Bernard   und Säure betupfte und hierbei das Noch- oder Nicht- mehr- Borhandensein Gley  ), daß im menschlichen Körper selbst solche Reizstoffe, und des Wisch refleges somie dessen Geschwindigkeit beobachtete. zwar besonders hochwertige, gebildet werden. Es sind dies die heute hierbei zeigte sich nun, daß die Tiere, denen man den Hirnertrakt fo viel erörterten Hormone" oder( mit dem Ausdruck des Fran- eingespritzt hatte, eine durchschnittlich drei bis zehnfache Refler­sofen Roug) Inkrete", die von den Drüsen mit innerer Ausschei- empfindlichkeit aufwiesen. Die zweite Bersuchsreihe wurde an un­bung)( endokrinen Drüsen) ins Blut abgesondert werden. versehrten Fröschen vorgenommen, deren Intelligenz" man an der Die Eigenart dieser Hormone besteht darin, daß ihre Wirkung nicht Schnelligkeit des Schnappens beim Fliegenfangen prüfte Auch am Orte ihrer Entstehung, sondern an ganz anderen Stellen und in hier ergab sich, daß die gefpritten Verfuchstiere in der gleichen ganz anderen Organen des Körpers zutage tritt. Die Zahl der Zeiteinheit durchschnittlich etwa zweimal soviel Fliegen schnappten endokrinen Drüsen steht noch nicht ganz fest. Bis jetzt fennen wir ihrer neun: die Geschlechtsdrüse; die Schilddrüse unter­halb des Kehlkopfes; die Thymusdrüse unterhalb des Brust beins( bei Kälbern Kalbsmilch" oder Briefel" genannt); die Nebennieren; die 3irbeldrüse( Epiphyse), ein winziges, mur 0,2 Gramm schweres Drgan zwischen den beiden Hirnhalbfugeln; die Hirnanhangsdrüse( Sypophyse), die aus drei kleinen Lappen an der Hirnbasis besteht; die Bauchspeichelbrüfe ( Bantreas), ein über 15 Zentimeter langes Organ hinter dem Magen, Ueber die Anwendungsmöglichkeit dieses neuen Ge aus beren Zwischengewebe, den 1869 von Bangerhans zuerst be hirmreizstoffes äußert sich der Forscher in seiner Arbeit nur mit den schriebenen Inseln", man seit 1928 nach einer amerikanischen Me- fehr zurüdhaltenden Sägen: Aus den ermittelten Befunden geht thobe das Insulin" herstellt, ein bewährtes Mitel gegen die Suder hervor, daß Intensität und Ablauf der zentralen Tätigkeit nicht allein trantheit( Diabetes); ferner die 1864 von Birchow in der Nähe der tonftitutionell bedingt sind, sondern daß diefelben in sehr weitgehen. Schilddrüse entdeckten Epitheltörperchen; die neben der Hals- dem Ausmaße auch durch ein Prinzip hormonaler Natur gesteuert Schlagader gelegenen Karotisdrüsen und schließlich die kleine werden. Die individuellen Berschiedenheiten der zentralen Tätig Steißdrüse an der inneren Seite der Steißbeinwirbelsäule. Die feiten, in unserem Falle die Reflerfunktionen, tönnen sehr wohl mit wichtigste von allen diesen Drüsen, die Geschlechtsbrüse, bezeichnet der Bildung des Reizstoffes qualitativ wie quantitativ- in 3- man auch als gemischte Drüse", meil es bei ihr eine innere und fammenhang gebracht werden." Gelegentlich hat Brof.   Steina äußere Absonderung gibt.( Lettere sind die Fortpflanzungszellen.) allerdings geäußert, man fönne sich vielleicht vorstellen, daß ge Die von diesen Drüsen ausgeschiedenen Hormone haben in ihrem wisse Formen des Schwachsinns( natürlich nicht etwa Geistesfrant­jeweiligen Mischungsverhältnis auf die gesamte Konstitution heiten) möglicherweise auf einen Mangel dieses Hirnreizstoffes des Menschen einen entscheidenden Einfluß. Besonders Steinach zurückzuführen feien und also vielleicht einmal therapeutisch zu ha mar es nun, der diese Tatsache durch seine Tierversuche auch für die einflussen sein werden.

Bersuche mit Leber- und Musteleṛtratten, mit Lezithin und ver schiedenen Hormonen blieben ohne Erfolg, d. h. dem Hirnertratt tommt eine spezifische( eine nur ihm eigentümliche) wirtung. zu Andererseits erwies es fich als gleichgültig, ob man den Extraft aus dem Hirn von Fröschen, Ratten, Hunden, Rindern oder auch Menschen( Obduktionsmaterial) herstellt; der Reizstoff ist also nicht artspezifisch.( Gewöhnlich wird Rinderhirn verarbeitet.)