und Amtmänner ein Rundschreiben, in dem das Ge- ipenst des Abbaues des Berufsbeamtentums durch JTF.« und ÄDGB.-Bertret«r in den Beratungen des Organifanons- komitees C in Paris an die Wand gemalt wurde. Und aus der Zeitschrift einer„führenden politischen Persönlichkeit"' wurde das Märchen von der großen inoffiziellen Delegation ftufgerischt.„in der die sozialistischen Gewerkschaftsführer maßgebend sind".„Die Einigung mit dem Ausland", heißt es in der Zeitschrift,„würde das Ende der Beamtenschaft in der Eisenbahnoerwallung, das heißt ihr« Ueberfllhrung in das Ang est eilten Verhältnis bedeuten". Aus» geredinet vor den Eemeindewahlen werden diese Gerüchte »erbreited Doch nicht zum Vergnügen, sondern mit dem Ziel, die Beamten gegen links einzunehmen. Wenn schon diese Reaktionäre sich um die„Erhaltung des Verufsbeamten- tums" bemühen, dann kann die gesamte Beamtenschaft gar nicht mißtrauisch genug sein. Sie sagen Jesus , aber sie Meinen Baumwolle. S?« sind es, die den Beamten mit dem „Berufsethos" immer gerade dann näher rücken, wenn sie Grund haben, van der sozialen und wirtschaftlichen Cnt- rvchtung der Beamtenmassen abzulenken. Die Personal- Politik der Deutschen Reichsbahn liefert geradezu Muster- Keifpiele für dies« Taktik. Man kann den Beamten nur immer wieder empfehlen, sich durch nichts in ihrer poli» tischen Einstellung zu den Beamtenfragen beirren zu lassen. Beamtenpolitik in einem den Be- amten günstigen Sinne zu beeinflussen, gelingt eben doch nur durch den politischen Stimmzettel. Er ist die einzig brauchbare politisch« Waffe. Wenn die Beamten wollen, daß ihre berufspolitifchen Forderungen erfüllt werden, dann müssen sie selber dazu mit- helfen, daß zunächst erst einmal sozialistische Mehr- h e i t e n in Reich, Ländern u n d in den Gemeinden in die Parlamente einziehen. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen! Woher kommen die Antriebe für eine neuzeitliche Vertehrspolitik, die den Bedürfnissen der Massen gerecht wird? Hat nicht die SPD. für den Auebau des Schulwesens Hervor» ragendes in den Gemeinden geleistet? Wer treibt ein« Bodenpolitik»� den Bodenwucher drosselt, um billig« Wohnungen stellen zu können? Die politische Praxis ist nirgendwo ein so untrüglicher Prüfstein für die Politik der Parteien wie in der Gemeinde. Die politisch« Bilanz der Ge- meinden liegt vor aller Augen offen. Hier kann nicht „retouchiert" werden! Was eine Partei kann, läßt sich am wenigsten in der Gemeinde totschweigen. Die sozial» demokratische Gemeinde Politik drängt zwang«-> läusig zur Eroberung der Macht. Wir m ü s s e n sie erobern! Nicht um„parteipolitische Domänen" zu schaffen, sondern um der Gesamtheit unserer Mitbürger zu dienen. Beamten, helft uns den Sieg erringen!
Die Llniversitätskrawalle. Akademische Freiheit und Hakenkreuzflegel.
Eine Rotte von Hakenkreuzstudenten hat an der Berliner IMoersität eine Nachahmung der Wiener Vorgänge ver» sitcht. Sie hat randaliert und ist dabei gegen Mitstudierende tätlich vorgegangen. Die Polizei ist angesichts der � Bedrohung der öffentlichen Sicherheit in die Universität einge- drungen und hat Ruhe und Ordnung wiederhergestellt. Die rechtsradikale Presse, von Hugsnberg angefangen. nimmt Partei für die Hakenkreuzrotte, sie lärmt gegen die Polizei und pocht auf die akademische Freiheit. Es ist selbst- verständlich, daß die Unzuständigkeit der Polizei in der Universität da aufhört, wo die unmittelbare Bedrohung der öffentlichen Sicherheit anfangt. Radau und Presielärm lenken die Blicke auf die Sonderstellung der Universität alz Selbstoerwaltungskörper und ihre Vorrecht«, die sogenannt«„akademische Freiheit ". Zuständig für die Untersuchung und für die Bestrafung der Schuldigen ist zunächst der Senat der Universität. Man darf erwarten, daß er rasch und energisch vorgehen wird, um so mehr, da die nationalsozialistischen Flegeleien sich vor ollem gegen den Rektor richteten. Man wird sich im Professorenkörper hoffentlich darüber klar sein, daß die Haltung einer Reihe von Professoren die staatsfeindlichen Strömungen an der Universität gefördert hat, ebenso darüber, daß die Wiederholung solcher unwürdigen Szenen ernste Folgen für die Sonderstellung der Universität haben müßte. Der Staat zahlt jährlich für jeden Studierenden einen Zuschuß von 4000 Mark, er kann nicht dulden, daß die Universitäten za einer Freistatt für Frondeure gegen den Staat werden, noch viel weniger zu einer Freistatt für den antisemitisch-hakenkreuzlerischen Pöbel. Man versichert uns, daß die Professoren der Berliner NnioersitSt die Szenen von gestern in einmütiger Empörung verurteilen. Die Universitäten sind Zimmer die Stätten tur- bulenter Jugend gewesen— aber daß heute d e r r o h e U n- g e i st der j)akenkreuzler. daß diese staats» und b i l d u n g s- fremden Gesellen mit ihrem„Iuda. verrecke"-Geschrei sie zu einer antisemitischen Kaschemme glauben verwandeln zu können, das ist kein gutes Zeugnis für den Lehrkörper!
Die Absicht der Hakenkreuzflegel, ein wenig Wien zu spielen, ist ganz offenbar. Es wird sehr gesund sein, wenn ihnen beigebracht wird, daß in Berlin d u r ch g�e g r i f f e n wird, und daß der Staat nicht daran denkt, für sie Zu- schüsie zu zahlen, noch viel weniger daran, ihnen Vorbildung und Anwartschaft für künftige" Beamtenstellungen zu ver» schaffen. Sine Mitteilung des Polizeipräsidenten. lieber das Eingreifen der Polizei bei den Dorgängeu in der Berliner Universität teilt der Polizeipräsident folgendes mit: Gegen 5�11 Uhr hatte ein Unwersitätsrat im Auftrag« des Rektors der Universität das örtlich zuständige Polizeirevier davon in Kenntnis gesetzt, daß um 11 Uhr auf dem Hegelplatz eine größere «tudentenbemonstratlon stattfinden würde. Der Beauftragte des Rektors hatte zugleich darauf hingewiesen, daß Ausschrei. :nng«n der demonstrierenden Studenten nicht ausge» schloffen seien, und gebeten, die erforderlichen polizeilichen Bor- kehrungen zu treffen. Der Polizeipräsident ordnete daraufhin die Bereitstellung der ciotwendigen Polizeikräste sowie ein« Beobachtung der in Aussicht stehenden Demonstration an. Nach Schluß der Studentenoerfanmt- lung am Hegelplatz begaben sich die demonstrierenden Studenten singend unä> unter den Rufen:„Deutschland erwache! Suda verrecke!" in das Universitätsgebäude. Als der Polizeipräsident, der sich zusammen mit dem Kommandeur der Schutzpolizei von dem Umfang der Demonstration und de? getroffenen polizeilichen Mahnahmen persönlich überzeugt hatte. den Hegelplatz oerlassen wollte, eilten mehrere Personen auf den leitenden Polizeioffizier zu und berichteten, daß es im Vestibül der Universität zu schweren Zusammenstößen zwischen den Studenten gekommen sei. Der Polizeipräsident entsandte daraufhin, in der Annahme, daß das Ersuchen de» Unioersitätsrates um polizeiliches Eingreifen tatsächlich im Namen des Rektorz ergangen sei, ein Aufgebot von Schutzpolizeibeamten in das Vestibül der Universität. Hier war es unterdes zwischen den Studenten zu heftigen Schlägereien und zu schweren Ruhestörungen gekommen.. Die Polizei brachte die Streitenden auseinander und sorgte säe Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung.
Aus Hugenbergs Block. Keif für den ZldSruch. Die rechtsradikal«„Standarte" schildert der Gituatwn« der Msamwenikrachenden Deutschnotionalen Partei mit den folgenden grausam höhnischen Soßen: „Daß der Kampf weitergebt, kann einzig Adolf Hitler .. uneingeschränkt freuen? nur die künftige Unterbeingung des rechte« Flügels der deutschnmionalenr Wählerschaft bei den Rattonalsnzio- listen, ist jedenfalls Borjorg» getroffen. Dem linken Flügel macht wie üblich zur Unzeit Attur Mahraun verlockende doch.weyig iolid erstheinende R e u b a u w n h n un g s a f i« rt« n.(es sind schon in den letzten Jahren manche airoerc S!-chlungsunterneh. wungen verkracht.') Immerhin die Frage eines Asyls für obdachlose Deutschnationol« wird in absehbarer Zeit akut werden. E» knistert bedenklich im Gebälk der Partei. Darum sei d-y nichtparlamentarischen Gruppen, die ihre Zelle in allzu großer Nähe des gefährdeten SebSudes auf- geschlagen haben, der sreundschaslliche Rat erteilt, den notwendigen Stellungswechsel beizeiten vorzubereiten. Die Trümmer st arte kann schließlich nur noch parteipolltischeAbbruchunter- n e h m e r interessieren." Wer den Schaden hat, braucht für den Spall nicht zu sorgen. Blockgenossen untereinander. Kiek. 12, November. Aus Antrag des deutschnationalen Reichstag,- abgeordneten Dr. Obersohren hat die Zivilkammer des Landgericht» gegen den nationalsozialistischen Land- tagsabgeordneten Löhs««in« einstweilige Ver. f ü g ung erlassen. Dies« oerbietet dem Abgeordneten Löhs«, gegen Dr. Oberfohren gerichtete unwahrebeleidlgendeundver- leumderisch« Behauptungen in Flugblättern oder durch die Tageszeitungen aufzustellen oder zu verbreiten. Ein Gerichtsvollzieher wurde beauftragt, die noch im Besitz de» Abgeordneten Löhs« befindlichen Stücke«ine» Flugblatts, das sich gegen Dr. Obersahrcn richtet, zu beschlagnahmen. Vie Kurcht vor dem Reichstag . Die„Politische Wochenschrift" denkt mit Entsetzen daran, daß diedeutschnationaleReichztagsfraktionimReichs- tag auf Befehl Hugenbergs und unter der Aufsicht der National- mziolisten für Hngenberg« Gesetzentwurf geradestehen soll. Sie fleht um Rettung aus tiefer Not: „Dieser Politik, die sich so verderblich auswirkt, soll demnächst im Parlament«in neuer Blankowechsel ausgestellt werden, von Politikern, diebessereEinsichtenhaben. St« sollen in einer Situation, wo alle Mann an die Pumpe» des sinkenden Schiffes müßten, sich dazu herqeben. dasselbe sinkend« Schiff ux einer innerlich schon ,mclllos«n Parade mj schmücken, die uuch als lolche 5U einem Mißertalg führen muß. Daß diese Männer diesen Wechsel jetzt noch einmal unter» schreiben, ist ausgeschlossen. Es naht ein««lemen- tar« Katastrophe, die durch parlamentarisch« Berechnungen btptch das bekannt« Konoentikelwesen nicht mehr beschworen werden kann. Man gebe sich keinen Täuschungen hin: fest lanaem sind alle Blick, taf diese Männer gerichtet, von denen man weiß, daß sie bl« Huaerbevgscke Positik nur au-, Disziolin mit, « a ch e n. Fast zu lano« schon bat man sich«in Wort, eine Tat»on ihnen erhofft, so daß sich schon Enttäuschungen eingestellt haben. Die Zeit ist gekommen." Da» geht an die Adresse der Dowes-Rallonalen. dl« seinerzeit mit Ja für de» Dawes-Plan gestimmt hatten.
Devtschn«tl»nale llnregelmäßloketten. Auf Grixnd einer von d«m gev Landrat cins-lelteftn Untersuchung der Gffchäft-Mrung tm M eininqen die betdon Gelchäft-'sührer!l l r i c i im!) A h l« r t i riffle« entlassen. lllrici, ein deuffchnatianaler Major o. D., hat sich im Bachdorser Grund erschossen. Die Erhebungen haben ergeben, daß be- trächtlich« Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung des Eleftrifftätsverbandes oorliegm. In der Kasse ssblen etwa 10000 Mark,
Sic schwedische Akademie hat de» Nobelpreis für Ltteraftxr dem deutschen Dichten Thomas Man » zuerteilt. In den letzten Monaten ging ei« großes Raten vor stck». Bon ollen Ländern, in äenen gedichtet wird, wurden Kandidaten für den Nobelpreis vorgeschlagen. Es ist nun einmal so, daß dt« einzelnen Nationen in dem Mann od« in Hör Frau, die von dem Kom-te« gekrönt werden, einen Nationalheros sehen. Wenn nun der deutsch « Schriftsteller Thomas Wann diesen Preis erhall, so wird durch diese Ehrung wirklich da« ganz« deutsche Boll geehrt. Es erging dem Dichter Thomas Mann merkwürdig. Während die jüngere Generation von dem Ruhm« Gerhart Haupt- manns«irrige? abbröckeln wollte, behauptet« sich Thomas Mann auch vor den Stürmern und Drängern. Er bedeutet d!« deutsche ! Wtfänxng und Aufklärung. Aus dem Verfasser der..B n d d« n-> brooks". des„Aaubecbergs" und des hösischen Roman»' „Königliche Hoheit " wurde ein großer Lehrer des Volkes. auch ein Repräsentant der gesunden Demobrat!«. Ohwahl Thomas Mann die deutsche Sprache unendlich geschmeidig gemacht und sie aus sein« besondere und überlegen« Art zu einem Instrument der internationalen Berständigung versöinert hat. kann man ihn nicht unter die Artisten rechnen. Gerade Kiffer lxrvorragende Schriftsteller bewies, daß der tiefe und bese.'ll« Respekt vor dem künstlerisch kostbaren Wort zusammenklingen kann mit einer sehr realen Hochachtung vor den lebendigen und prak. tischen Mächten, die die Gegenwirt regieren. Es ist erstaunlich, mll welcher autodidaktischen Behendigkeit der Dichter Thomas Mann auch die brennenden Tagessrogen unserer Zell begriff. Er hat sa niemals nur, wenn er sein« fesselnden Romane entwarf und vollendete. nur unterhalten wollen. Er wollte auch erziehen. Der jung« Held im Roman vom»Zauberberg " stirbt frühzeitig, doch er trägt mit sich zur Ewigkeit di« Gewißhell, daß er da» ganze Dolk begriff, in dem er geboren wurde. Mü dieser Fesfftellung soll nicht gesagt werden, daß Thomas Mann irgend welchem roman« tischen Rotionaliemus huldigt«. Nein, von oller selbstsüchtigen Ber» blendung hiell«r sich beflissen fern. Er wollt« nur die Sräll« zeigen. aus denen sich der deutsch « Geist befruchtet. Die hohe ullernajional« Ehrung, die Thomas Mann jetzt empfängt. ist auch eine Ehrung der deutschen Demokratie. Al» in frühe-
ran Iahren di« daixffchen Dichter Paul Heys « und Gerhart Hauptmann den Nobelpreis erhielten, konnten die Partei«, an dieser Ehrung manches aussetzen. Di« Fortschrittlichen tadelten, daß in Paul Heys « ein abgestorbener Kunststil vom trockenen Akademft (er noch einmal gewaltsam belebt werden.sollte. Man narolle das Stockholmer Schiedsgericht reaktionär. Und gegen die Ehrung 0rr, hart Hauptmanns hatten seinerzeit'die Leisetreter einzziw-mden, daß hie Stockholmer Akademiker' sich geradezu zur Belohnung kxkr revo. lixtionär«, Unmoral hätten fortreißen lassen. Wer nicht von ollen guten Geistern verlassen ist, der wird jetzt zufrieden sein, daß Thomas Mann erhielt, was er verdiente. Wir besitzen jetzt«in« preußische Dichterakademie. und ihr nobelstes Mttglied ist Thomas Mann . Als vor Jahresfrist die Oäfsing. Feiern festlich begongen wurden, wurde Thomas Mann beauftragt, für das Andenken des größten deutschen Kritiker? die iveihenden Worte zu sprechen. Damals jetzt« Thomas Mann aus- einander, daß der Dichter unserer Tage nicht mehr«in bloher Stimmungemensch und Gesühlsschwelger sein darf. Hellte muß der Dichter auch ein Zeitkritiker sein. Thomas Mann wie» auf Lefsing hin. der beide« in sich oereinigte, die Phantasie d«s Künstlers und auch die Fähigkeit, gedanklich alle Zeifftrömui.gen des Poli- tischen, des Aullurcllen, des Religiösen und Philosovhischen auszu, messen. Instinkt trieb Thomas Mann , diesem Aeilpiel zu folgen. Außerordeilllicher Fleiß hals ihm, sich weitsichtig in der Gedanken- well aller Länder umzusehen. So wurde aus dem nationalen Dichter di« internationale Persönlichkeit, die er heute ist. Er emp- fing den Nobelpreis als der würdigste Repräsentant der deuffchen Literawr. Man Ucchdori. » Stockholm . 12. November. Die schwedisch« Akademie der Wissenschaften hat heute beschlossen. dem Professor Owen W. Richardson(London ) den Röbel » p r« i s f ü r P h y s i k für das Jahr 1028 für seine Arbeit über das Tennjon-Phänomen und besonders für dos nach ihm benannt« Gesetz zu verleihen. Di« Akademie der Wissenschaften hat weiter beschlossen, den Nobelpreis für Physik ft'xr das Jahr 1929 dem Herzog Louis Viktor d« Brogli« in Paris für seine Entdeckung der Wellennotur der Elektronen zu verleihen.
Die Regierungsbildung in Baden. Derhandwngen aof der Assis der Weimarer Koalilion. Karlsruhs. 12. November.(Eigenbericht.) Di« Perhandlungen zur Neubildung der badischen Regierung gelangen voraussichtlich an, Mittwoch zum Abschluß. Es besteht bei allen bisherigen Soallllonsparteien die ehrlich« Absicht, auf der Basis d«r seit Iahren bestehenden Koalition zu einer Berständigung zu gelangen. Immerhin sind Ucberroschungen nicht ausgeschlossen. Am Dienstag nachmittag befaßten sich der Porteiausichuß der badischen Sozialdemokratie und die soztaldemokrajjsche Landtags- froktton in einer mehrstündigen genteinsamen Sitzung mit der politischen Log« in Baden. Hai Vögler oder nichi? Köln . l?. November.(Eigenbericht.) Der Korrespondent des.,S o z. P r e s s e d t e n st" erfährt au? itnterrichieten Kreisen, daß sich Generaldirektor Aägler nicht für da» Volksbegehren eingezeichnet hat. Vögler be- absichtige deshalb auch nicht aus der Deutschen Volkspartei auszutreten. Wie aber steht es mit der Unterschrift des Herrn Böglcr unter einzelnen Fluzblättern für da» Inflationsbegehren?
Zum Roggenskandal. Zu der Presseerörterunz über di: Geschäftsgebarung der Deut- scheu Gxtreide-Hande'sgesellschaft wird amtlich folgendes mitgetstti: Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat bei Beginn der Stützungsaktion der Getreide-Handelsgesellschatt gegen- über den Wunsd) ausgesprochen, daß bei der Vergebung von Auf» trügen der Getreidehondel angeinessen zu berücksichtigen sei. Diesem Wunsche hat di« Deutsche Getreide-Handelsgelellschaft entsprochen. Aus Grund tör gegen sie erhobenen Angriffe Hot die Gesellschaft nunmehr ein: Untersuchung beantragt. Zu einer solchen Unter» suchuvg sieht der Reichsernährungsminister jedoch keinen Anlaß, da die Geschäftsführung der Getveide-Handelsgesellfchost semer dauernden Aufsicht untersteht.
Sitzung d?r Zenknimsfraktlon. vie Zentnxmssraktton des Reichstag» trat am Dienstag nachmitioq.zu einer Froktionssitzunq zusammen, in der die schwebenden poliiischen Fragen erörtert wur» den. Den Vorsitz führte Abg. Dr. Perlitius. Die drei Zentrums- minister Dr. Wirth, Stegerwald und von Gu�rard waren anwesend. Der Aellestenrak des Reichs tags sst zum 18. November, abend, 6'/i Uhr, einberufen worden, um über den Geschäftsplan des Reich», tag» Beschluß zu fassen.