iagen gegenüber Jahresanfang um 76 auf 382 Millionen Tart er höht. Davon find 16,4 Proz. in Bantguthaben angelegt, 21,4 Broz. in absolut sicheren Hypothefendarlehen und 25,2 Proz. in Darlehen an öffentliche Stellen. Eine sicherere Anlage ist schlechthin nicht denkbar. Diefer Anlage gegenüber von irgendwelchen Schwierigfeiten zu sprechen, ist absolut unverantwortlich.
Auch bei der Berliner Stadtbant ist die Lage trotz der Stlaretfiredite günftig. Die gesamten Einlagen betragen 174 Millionen Mart. lleber ein Drittel dieses Betrages ist sofort greifbar angelegt. Die gesamten Privattrebite der Stadtbant betragen rund 38 Millionen Mart. In diesen 38 Millionen Mart ist auch der Stlaret- Kredit mit 10 Millionen Mart enthalten. In den ver bleibenden 28 Millionen Mart stedt äußerstenfalls ein Rifito von 1,5 millionen Mart, eine 3iffer, die sich durch Nachprüfung aller Kredite von über 20 000 Mart durch die Sentralrevisionsstelle des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes ergeben hat. Das gesamte Rifito der Stadtbant be trägt also die genannten 1,5 Millionen und aus den Stlaret- Krediten zirka 9 Millionen, zusammen 10,5 millionen Mart. Zur Dedung dieses Risitos tönnen offene Reserven von 3,26 und stille Reserven von 1,25 millionen Mart verwendet werden, so daß außerst für die Stadtbant ein Berluft von 6 Mil lionen Mart entstehen wird, und zwar einschließlich aller Gefahren, die mit den Stlaret- Krediten zusammenhängen.
Dabei ist aber noch zu bemerken, daß Sparkasse und Stadtbant zwei vollständig voneinander getrennte Institute sind. Bei der Spar. foffe bestehen Risiken überhaupt nicht, denn sie hat sich stets auf spartassenmäßige Geschäfte beschränkt. Die notwendige Trennung zwischen Stadtbank und Spartaffe hinsichtlich der Kaffenführung, Geschäftsabwicklung und Bermögensverwaltung ist und wird auch weiterhin auf das strengste durchgeführt.
Im Kampf um den Volksstaat.
Angestellte und Kommunalwahlen.
Im überfüllten großen Saal der ,, Germania Sale" sprach| Es gelte, bei den Wahlen den Ansturm auf das Selbstbestima der preußische Minister des Innern, Genosse 2. Grzesinsti, vor mungsrecht der Städte abzumehren und die Macht des über tausend versammelten Mitgliedern der Fachgruppen Behörden, Arbeiterschaft in der Kommune weiter zu stärfen. Sozialversicherung, Brivatversicherung, Anwälte, freie Berufe und Organisationen des 3d2. über das Thema„ Demokratie und Vermaltung im republitanischen Boltsstaat". Der Rebner beschäftigte sich vor allem mit einer Aufzeichnung der früheren Verhältnisse im Beamtentum des alten Preußen, um dann zu zeigen, wie sich in den Jahren nach der Revolution von 1918 die Verhältnisse gewandelt haben. Wenn einerseits heute die große Masse den republikanischen Bolfsstaat bejaht, tann muß der Staat andererseits pflichtgemäß auch seine Bürger schützen. Bor dem Kriege hatten wir den Obrig feitsstaat. Heute ist daraus ein soziales Staatswesen entstanden und im weiteren Aufbau begriffen. Für den weiteren sozialen Ausbau find die Kommunen von großer Bedeutung. Daher muß diese Bedeutung auch den Kommunalwahlen am 17. November zugemessen merden. Je stärker der Einfluß der gemerffchaftlichen und politischen Organisationen in den Verwaltungsförperschaften wird, um so mehr wird auch die Demokratie sich in den Beamtenförpern durchführen laffen. Notwendig sei eine innere Umstellung der Verwaltungen; Erziehung aller Beamten und Angestellten zur Erkenntnis des Staates von heute und zu einer freudigen Mitarbeit in ihm. Der Weg zur Macht im Staate führt über die Rathäuser der Städte. In diesem Sinne mögen auch die freigewerkschaft lichen Angestellten sich am 17. November bei den Kommunalwahlen entscheiden. Die begeisterte Zustimmung der Verfammlung zu diesen Ausführungen wie zu den Schlußworten des 1. Bevollmächtigten, Genossen Gottfurcht, ließen erkennen, wie die Mehrheit der Angestellten sich am 17. November entscheiden wird.
Mehr Bürde! Die graphicßden Arbeiter ſieben zur GPD.!
Die Bolkspartei und ihre„ Berliner Stimmen".
In dem Wochenblatt der Deutschen Volkspartei Berliner Stimmen" vom 3. November beschäftigt sich der Stadtverordnete Hallensleben mit den Forderungen der Boltspartei für die Kommunalwahlen. Als solche zählt er auf: Sauberkeit der Stadt verwaltung, unabhängige Kontrolle, Aufhebung des Anschaffungs amtes, weitgehende Sparsamteit, fein Bersorgungsinstitut für die Linte, teine Politik in der Schule, Erhaltung der Privat. wirtschaft, und endlich: Weniger Aufwand mehr Würde! mehr Würde! Jede Berquidung der Privatinteressen eines Mitgliedes des Ma. gistrats oder der Stadtverordneten mit seinen amtlichen Funktionen erscheint untragbar," sagi Herr Hallensleben, eine Forderung, die gerade die sozialdemokratische Frattion im Rathause dauernd vertreten hat, insbesondere zu einer Zeit, wo im Rathause das Bürgertum uneingeschränkt in der Macht saß. Im alten Drei. tlaffenparlament pfiffen es die Spaßen von den Dächern, daß gerade die Dezernenten, die mit Grundstücksgeschäften zu tun hatten, manche Geschäfte vollzogen, bei denen Berwandtschaft und Betanntschaft ihr Heu in die Scheuern brachten.
In einer öffentlichen Frauentumbgebung des Kreifes Tempela hof nahm Stadträtin Genossin Weyl noch einmal Gelegenheit, den Frauen die Bedeutung der Stadtverordnetenwahlen vor Augen zu führen. Durch ihre zahlenmäßige Ueberlegenheit sind sie gerade in der Lage, die Wahl ausschlaggebend zu beeinflussen. Es gibt fein Gebiet der Kommunalpolitit, das nicht von großer Bedeutung für die Frauen ist. Im Brennpunkt des städtischen Interesses steht die Wohnungsfrage. Ale Wohlfahrtsarbeit wird abgeschwächt, wenn die Wohlfahrtsempfänger in ihre menfchemmwürdigen Be hausungen zurückkehren müssen. Das gilt angefangen vom Säugling über das Schultind bis zum Obdachlosen. Es ist auf diesem Gebiet von der neuen Stadtverordnetenversammlung noch vieles zu leiſtent, und es ist deswegen für teine Frau gleichgültig, wie sich dies neue Stadtparlament zusammenlegen wird. Bir dürfen uns durch alle Berleumdungen die Freude an der städtischen Arbeit nicht rouben laffen. Wir müssen zu einer Front der anständigen Menschen durch die Stärtung des Sozialismus gelangen! Der Tempelhofer Stadtrat Ewald konnte die Aus führungen der Genojsin Weyl nur ergänzen. Die bürgerliche Tempel hofer Bezirksversammlung hat es fertiggebracht, die von der Stadt bewilligte Errichtung eines Altersheims abzulehnen. Auf solche Taten gibt es am 17. November nur eine Antwort: jeder Wähler gibt seine Stimme der Sozialdemokratie.
borf.
Terror des Janhagels.
Wie fich auch in diesem Wahlkampf wieder zeigt, scheinen gewisse Parteien besonderen Wert darauf zu legen, ihre Wahl propaganda mit Hilfe des Janbagels und politischer Rowdys durch zuführen. Dieses Gesindel scheut sich nicht, tätlich gegen unsere
Die Frauenfundgebung wurde würdig eingeleitet und abge In einer sehr gut besuchten Fraftionsversammlung des Graphischloffen durch Gesangsdarbietungen des Boltschors Marienschen Kartells sprach Genoffe Edert vom Barteivorstand der SPD . über das Thema„ Der Kampf der Sozialdemokratie". Die Bersammlung gestaltete sich zu einer schlagenden Widerlegung der Behauptungen der ,, Roten Fahne", die graphische Arbeiterschaft stehe hinter der KPD., und zu einem einmütigen Bekenntnis für die Sozialdemokratie. Der schärffte Kampf tobt um die Stadtver waltung. Alle Errungenschaften, die die Sozialdemokratie mühsam erfämpfte, follen abgebaut werden. Dazu dient den Gegnern als Waffe die Stlaret- Affäre. Waffe die Stlaret- Affäre. Belastet sind sämtliche bürgerlichen Barteien und nicht zuletzt die KPD., die heute mit den verlogensten Mitteln eine widerliche Korruptionshehe gegen die Sozialdemokratie entfaltet. Die Kommunisten sind dem Bürgertum nur eine Hilfs truppe im Kampf um die Erhaltung seiner Klassenherrschaft. Diese Herrschaft zu brechen. den Sozialismus aufzubauen, dazu dient der Kampf der Sozialdemokratie, der jeder Arbeiter und jede Arbeiterin am 17. November thre Stimmen geben müssen! Großer Beifall folgte dem Referat.
In einer start besuchten Bersammlung der Feuerwehr sprach Genosse Mar Ulrich in äußerst wirkungsvoller Weise über Wie lange ist es eigentlich her, daß in der Deffentlichkeit und in die Bedeutung der Stadtverordnetenwahlen. Der umfassende Bericht der Stadtverordnetenversammlung ein mit der Stadt Berlin ge- des Redners über die Tätigkeit des verflossenen Stadtparlaments tätigter Bertrag eine große Rolle spielte, bei der der hinzufchilderte die Arbeit der sozialdemokratischen Fraktion, die, ohne sich von rechts und links beirren zu laffen, für das Gemeinwohl, für sgezogene Notar auf eine große Summe Anspruch erhob, die eine fechsstellige 3ahl ausmachte? Der Herr Stadtver die Arbeiter und Beamtenschaft alles geleistet habe, was in ihrer ordnete Hallensleben tennt sicher den Herrn Notar Macht stand. Mit Stolz fönnen wir auf diese Arbeit zurüdbliden, Hallensleben, der schließlich großmütig" sich mit nur fomohl auf dem Gebiete des Wohlfahrts, Gesundheits-, Schul- und 27 000 Mark Honorar zufrieden gab. Mehr Würde" fordert Her: Wohnungswesens, wie auch in bezug auf die Gestaltung der Hallensleben. Sollte er nicht zuerst bei seiner Partei anfangen? Gehälter der städtischen Arbeiter und Beamten, Neben Angriffen gegen Bertreter anderer bürgerlicher Parteien bringt das Boltspartei- Blättchen einen sch mußigen Angriff auf unseren Genoffen Bürgermeister Leid Wedding. In zynischer Gemeinheit schreibt man:
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„ Der fozialdemokratische Bezirksbürgermeister im Bezirk Wedding , Herr Leid, hat bei der Festsetzung feines Dienstgehalts Im Kaiserhotel, Friedrichstraße, veranstaltet das Sammellager verlangt, daß ihm seine Tätigkeit als„ Borwärts- Redaffeur und Erzgebirgischer Spielmaren erzeuger, Chemnitz , ebenso die Zeit, die er im Gefängnis abgefeilen bat, vom 12. bis 18. November eine Weihnachtsausstellung der Spiel als tommunale Dienstzeit angerechnet wird. Daß warenheimindustrie aus dem Erzgebirge . Rührend in ihrer Bees derartige Gestalten gibt, die folche Forderungen stellen, fann scheidenheit liegen sie da, die vielen holzgeschnitzten Haustiere, die man vielleicht noch verstehen, daß es aber Ceute gibt, die derartige Hampelmänner, Püppchen, Puppenmöbel, Wagen, Spar- und NadelUnverschämtheiten bewilligen, wie es die sozialistische Majorität büchsen, Flaschentorten, Brieföffner. Mit viel Liebe und unendim Bezirk Wedding getan hat, ist unverständlich. Man kann da licher Mühe werden all diese fleinen Spielsachen hergestellt, man höchstens sagen, daß eine Krähe der anderen tein Auge aushadi." weiß, unter welch traurigen Lebensverhältnissen die Schnitzer, Die Tatsachen. find: Die Anrechnung pensionsfähiger Dienst Drechsler und Holzmaler ihr Dasein fristen. Man weiß, daß ganze zeit erfolgt nach einem Ortsgefeß, das von den Gemeinde- Generationen, vom fleinen Kinde angefangen bis zur Großmutter, behörden beschloffen ist. Danach fann auch angerechnet werden als mühsam in engen, dumpfen Stuben über dieser Arbeit sizen, die Dienstzeit eine Tätigkeit, die auch sonst im Interesse der ihnen menig, taum genug für Brot und Kartoffein. einbringt. Das Stadtgemeinde gelegen ist. Als solche wird angesehen die erzgebirgische Spielzeug hat in feiner Individualität nichts eingeTätigkeit als Stadtverordneter und als unbejoldetes Magistrats büßt, aber die Seiten haben sich geändert und auch die Spielzeug. mitglied. In diesem Sinne ist auch im vorliegenden Falle verfahren mode ist eine andere geworden. Das technische Spielzeug verdrängt morden. Eine Anrechnung der Bormärtstätigkeit unseres Genoffen immer mehr diefe alte, gediegene Bolfskunft, für das bunte RicinLeid ist selbstverständlich weder beantragt noch erfolgt. Der Hin spielzeug, die feinen Schniperaien und meisterhaften Drechsler weis auf den Aufenthalt unseres Genoffen Leid im Gefängnis arbeiten besteht fast fein Interesse mehr. In der Borfriegszeit soll doch nur den Anschein ermeden, als ob unser Parteifreund sich waren die Erzgebirgler auf den Export nach Amerifa eingestellt, cine triminelle Handlung hätte zuschulden tommen lassen, doch machen die erhöhten Einfuhrzölle dies heute unmöglich und deren er sich zu schämen brauchte. Das Gegenteil ist der auch die im Erzgebirge heimische Handtlöppelei hat sehr unter der Fall Genosse Leid hat sich als Redakteur des„ Borwärts" im ausländischen, besonders der chinesischen Konkurrenz zu leiden. Die Jahre 1903 eine Anflage zugezogen wegen. Beleidigung des ehe- Not der Zeit zwang die Menschen zu einem beruflichen Zusammen. maligen Kaisers Wilhelm II. Er hatte als verantwortlicher schluß und so sind die Drechsler- und Schnit rvereinigungen der Redakteur des„ Borwärts" im Jahre 1903 eine Notiz veröffentlicht, Bezirte Seiffen , Grünhainichen und Olbernhau im Zentralverband in der gesagt wurde, es ginge das Gerücht, auf der Inset des fächsischen Holz- und Spielwarenhausgewerbes" zusammenge Pichelsmerber ein Schloß zu erbauen, für den Fall schlossen, um bessere Lebensbedingungen zu erreichen. Die Sammelin Berlin Unruhen entstünden, der Kaiser sich von hier zurückziehen lagergesellschaft hat sich vor allem die Aufgabe gestellt, den Absatz könnte. In dieser Notiz erblickte der Staatsanwalt eine Beder Spielwarenerzeuger durch öffentliche Wanderausstellungen und leidigung. Dem Kaiser würde unterstellt, daß es ihm über durch Ausdehnung der Erzeugung von Spielzeug auf Kleinfunt haupt einmal einfallen tönnte, sich vor seinem Wolfe gewerbe zu fördern. Ein weiteres Ziel ist die Fürsorge für den zurückzuziehen. Darin läge, dem Kaiser zu unterstellen, er Spielzeugmacher und seine Familie, die außer einer Hilfskaffe für habe Furcht. Und ein Kaiser habe keine Furcht. Um diese Frevel- besonders dringliche Fälle auch die Durchführung der Hausgetat" zu rächen, murden 9 Monate Gefängnis erteilt. mem fiele werbeversicherung und den Ankauf eines Altersheims vorsteht. bei der Erinnerung an diese Zeiten nicht die Flucht Wilhelms II. nach Holland ein.
Diese Strafe, die eine rein politische ist, und die im schweren Beruje erlitten wurde, charakterisiert nur die damaligen Iuft i 3- verhältnisse, ist aber feine entehrenbe Strafe. Jm Gegenteil: Wir sind stolz darauf, daß wir im Kampfe mit unseren Gegnern gerade gestanden haben, wo andere Kreise vor den ,, hohen und höchsten Herrschaften auf dem Bauche gelegen haben. Es muß mit dem Ruf der Volkspartei schon schlimm stehen, wenn sie zu solch niedriger Rampfesweise greifen muß. Und diese Larke reden von Mehr Würde!".
Kommunistische Schu politif.
An der weltlichen Schule in der Buttbusser Straße ist ſeit Bochen tein regelmäßiger Unterricht möglich, weil die Kom munisten schon aus den kleinsten Schulbuben Klaffenfämpfer machen wollen, die alle Phrasen tommunistischer Politik beherrschen. Aus dem bekannten Anlasse einiger Diphthericertranfungen wurde ein Schulstreit in Szene gelegt. Sozialdemokratife Etern beiräte wurden mit den unftätigsten Austr den belegt Der Frau unseres ermordeten Genoffen Baege wurde gesagt:„ Wir sind mit Deinem Mann fertig geworden, mir schaffen au Dich und Deine Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Die Uebungsstunde fält| Kinder." Die Lehrer wurden ,, Arbeitermorder" betitelt. In einer aus. Nächte liebungsiumbe Donnerstag, ben 21. Rovember. Elternverfammlung, die die Partei einberief, wurde von den
arteigen offen vorzugehen oder ihnen anderen schweren Sajaden zuzufügen. So miro uns berichtet, daß in einer der letzten Nächte vor dem Hause eines Genossen. der in einem ausgesprochenen Arbeiterviertel wohnt, und zurzeit von Berlin abwesend tft, ein solcher Trupp Rowdys erschien und gegen die Fenster seiner Wohnung ein Steinbombardement eröffnete, weil er vor dem Fenster ein beleuchtetes Transparent angebracht hatte. Es wurden nicht nur seine und die Fensterscheiben einiger Nachbarn zertrümmert, sondern sein Mobiliar durch die Steimbürfe beschädigt und die schlafenden Kinder verlegt. In einem anderen Hause wurde einem Demokraten die Fahne von seinem Fenster im dritten Stodmert durch einen Fassadenfletterer heruntergeholt. Aehnliche Borfälle werden uns aus den verschiedensten Stadtteilen gemeldet, woraus die Blanmäßigkeit biefer Propagandajeldzuge hervorgeht. Es muß daher Aufgabe der gesamten organisierten Arbeiterschaft, por allem der Polizei sein, diesen politischen Rowens von rechts und links das Handwerk zu legen. Der Wahlkampf darf feine Formen annehmen, die einem republikanischen Staatsmejen unwürdig sind. Die disziplinierte Arbeiterschaft, die solche Methoden des Wahlfampfes entschieden ablehnt, wird den politischen Hintermännern dieser Bandalen am 17. November die richtige Antwort geben.
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Lehrern und Elternbeiräten energisches Eingreifen vera langt. Die Bersammlung forderte vom Provinzialschultollegium, daß die Untersuchung über die Standalszenen beschleunigt mürbe. Alle Redner waren darin einig, daß die Ruhe erst dann wieder eine treten wird, wenn Rettor Hennide von seinem Urlaub zurüdgerufen wird und die Schulleitung wieder übernimmt. Berjuchen die Rommunisten dann wieder, zu einem Schufftreit zu heizen, dann muß im Intereffe eines geordneten Unterrichtes durch gegriffen werden. Bürgermeister Leid, der in der Diskussion sprach, stellte dem Schulleiter als Menschen und Pädagogen ein anertennendes Urteil aus. In einer einstimmig angenommenen Resolution wurde die Meinung der Versammlung zusammengefaßt,
Wie sie ,, meuterten".
Schwere Jungen fuchten den Weg in die Freiheit.
Die Meuteret im Untersuchungsgefängnis", d. h. die Zusammenrottung von Gefangenen zum 3wede gewalt famen Ausbruchs, die gestern vor dem Schöffengericht Berlin. Mitte verhandelt wird, bestand darin, daß zwei schwere Jungen das Bech hatten, gefaßt zu werden, als fie gerade im Begriff waren, aus dem Gefängnis- Krankenhaus zu fliehen. Es waren die Vors bestraften Bruno Wachtel und Caspar Krebbler.
Der Zuhörerraum ist von Kriminalftudenten dicht befeßt; fis tommen nicht auf ihre Kosten: die Deffentlichkeit wird wegen ,, Ge fährdung der Staatssicherheit" ausgeschlossen, die Preffe darf bleiben. Wachtel, der eine zweijährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte, befand sich bereits seit einigen Wochen im Gefängnis lazarett. Später fam in den gleichen Saal Krebbler und der von seinen Sittlichkeitsverbrechen her berüchtigte Schneider Mezig. Am 11. Februar- bas Thermometer draußen zeigte 31 Grad unter Null- jah der Oberwachtmeister Seidler um 7 Uhr morgens feinen Kollegen den Oberwachtmeister Lindow, der auf dem Hof Patrouillendienst machte, mit schußbereitem Revolver bastehen. Lindow winfte Seidler herag und teilte ihm mit, daß er eben den Kopf und die Brust eines Menschen aus dem Fenster herausragen fah, daß aus dem Krankenjaal 72 ein Ausbruchsversuch gemacht werden soll. Seidler begab fid) schnell in den Kranfensaal und fand hter über eine Etridleine Wachter unb Arebbler angezogen dastehen. Mezzig lag im Bett. Die Bitterstäbe waren durchlägt und nach oben zurüdgebogen. Im Klosett und unter der Zentralheizung fand er Säge und Feile. Aus den Aussagen Wachtels und Mehigs ging hervor, daß der erstere an einem Ausbruchsverfuch beteiligt gewesen sei, daß der Ausbruch seit langem vorbereitet und das Werkzeug in das Krankenhaus geschmuggelt worden sei. Krebbler nimmt die ganze Schuld auf sich Seine Braut, erklärte er, habe sein Fuhrwerf verfauft, er habe um Urlaub gebeten und feinen erhalten, habe deshalb im Gefängnis Tegel sechs Böffel verschludt und sich den Bauch mit Glas auf. gefchligt. Als alles nicht geholfen, habe er beschlossen, zu fliehen. Das Gericht verurteilte rebbier zu 1½ Jahren und Wachtel zu 9 Monaten Gefängnis. Teda