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,, Rettet Berlin  !"

Auch das fönnte, nett" werden.

a einer von den Deutschnationalen zu den Kommu almahlen veranstalteten Wählerversammlung wird unter anderen der deutschnationale Stadtverordnete Kimbel  sprechen. Rettet Berlin  !" ist das angekündigte Thema, zu dem also auch dieser Herr Kimbel   das seinige sagen will. Selbstver­ständlich wird in der Versammlung, wie immer bei den Deutschnatio­nalen, den Hauptstoff der Stlaret Standal liefern. Da ist es vielleicht angebracht, noch einmal an den Brief zu erinnern, den derselbe Herr Kimbel  , der deutschnationale ,, Retter" Berlins  , über feine Beziehungen zu Sflarets geschrieben hat. Wir haben das Schriftstück, das in der Stadtverordnetenversammlung ein demo­Pratischer Stadtverordneter vorlas, bereits in seinen wichtigsten Sägen

mitgeteilt. Noch zwei Wochen vor der Verhaftung der Stlarefs stand derselbe Herr Kimbel   zu den Stlarets jo gut, daß er mehreren Stadtverordneten verschiedener Barteirichtungen ein Einladungsschreiben senden fonnte, das ungekürzt so lautete: Wilhelm Simbel,

Hoftischlermeister Sr. Majestät des Kaifers und Königs. Berlin  , den 19. September 1929. Sehr geehrter Herr Kollege! Seit langem wünschen die Herren Stlaret, neugierig gemacht rch Herrn Maler Paul Herrmann, die China  - und Japan­Sachen zu sehen. Ich habe die Herren nun für fommenden Montag, den 23. September, abends 8 Uhr, nach der Stegliher Straße 53 parterre eingeladen. Es kommen außerdem noch der Bürgermeister Schneider und Herr Kollege Degner zu einem gemütlichen Zusammensein mit einem guten Trunk und dazuge­hörigen Effen. Also ein ganz kleiner Kreis! Wollen Sie mir das Bergnügen machen, auch zu fommen? Es soll ein netter Abend werden, und es ist nichts weiter nötig, als daß Sie mir die Freude machen, diesen Herrenabend mitzumachen. In der Hoffnung auf eine zusagende Antwort bin ich mit vielen Grüßen

3hr dankbar gefreuer Wilhelm Kimbel.

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Es sollte ein ,, netter Abend" werden! Es fönnte auch recht ,, nett" werden, wenn bei den Kommunalwahlen es den Deutsch nationalen gelänge, ihren Einfluß auf die Stadtver. waltung Berlins   zu stärken. Rettet Berlin   jawohl, rettet es vor der von den Gegnern der Sozialdemokratie beabsichtigten Störung und Zerstörung der tommunalen Aufbauarbeit! Das könnte den Deutschnationalen und den ihnen nahestehenden Parteien passen, daß sie die Berliner   Stadtverwaltung auf den Zustand der Zeit vor dem Kriege zurückschraubten. Wer das ver hüten will, stimmt am 17. November für die Sozial bemotratie!

Subfow verhaftet.

Auf dem Bahnhof in Bonn   festgenommen. Alexander Subkow, der Gatte der am Mittwoch ver­ftorbenen ehemaligen Prinzessin Bittoria, ist am Mitt­woch abend, obwohl er feine Einreifeerlaubnis nach Deutschland  hatte, nach Bonn   gekommen. Er äußerte im Laufe des Tages die Absicht, am heutigen Tage nach Frankfurt   a. Main   und von dort nad Kronberg   zu fahren, um an den Beisehungs­feierlichkeiten feiner Frau teilzunehmen. Als Subkow am Donnerstag morgen um 9.15 Uhr den Zug in Bonn   besteigen mollte, wurde er von Kriminalbeamten wegen feines verbotenen Aufenthalts in Deutschland   in Haft genommen. Ob Subkow sofort wieder über die Landesgrenze abgeschoben oder ob ihm die Teil­nahme an den Beisehungsfeierlichkeiten gestattet wird, steht noch nt feft.

" Der Traum ist zu Ende."

Geliebtenmord und Gelbstmordversuch vor Gericht.

Der 26jährige Maschinist Sizelt zit hat in der Stolper Heide am 20. März d. 3. feine Braut Ulich   tödlich verwundet und sich eine Kugel in den Kopf gefchoffen. Die Anklage vor dem Landgericht III lautet auf Mord.

Der Angeflagte, ein hübscher Mensch mit weichen Gesichtszügen, aus Bolnisch Schlesien gebürtig, hat in seiner Jugend in Bergwerken gearbeitet und später für Deutschland   optiert. Seit 1926 lebt er in Berlin  ; er war in der AEG. als Maschinist angestellt und wohnte feit April 1928 in der Ackerstraße. Er lernte feine Nach harin, die Schokoladenarbeiterin Ulich  , kennen. Die jungen Leute gingen jeden Morgen den gleichen Weg zur Arbeitsstätte; der Maschinist verliebte sich in das Mädchen und trug sich mit Heirats: abfichten. Am 20. März fuhr er mit der Ulich   nach Heiligensee  , von dort gingen die jungen Leute die Chauffee entlang nach Hennigs­ dorf  

. Was weiter geschah, muß erst geflärt werden.

Standal in der Privatwirtschaft.

Volksparteilicher Führer mitverantwortlich.- Die Rechtspreffe schweigt!

Aus Bielefeld   wird uns geschrieben:

Je näher der Tag der Konumunalwahlen heranrüdt, um jo hysterischer wird das Korruptionsgefchrei der bürgerlichen Parteien, an der Spizze neben den Hugenbergern, das der Industriepartei. Die Gemeindewirtschaft ist der Herb der Korruption, so schreibt sie, weil Industrie und Banken ihre Profitgier an der öffentlichen Wirtschaft stillen wollen. Ach, wenn in der privaten wirtschaft ein stinkender Sumps entdeckt wird, dann weiß die einer Hartnädigteit ohnegleichen zu bürgerliche Breffe mit

schweigen.

Wir wollen deshalb hier einen Fall aufgreifen, der deshalb besonders interessiert, weil Herr Dr. Hugo, der volksparteiliche Ab­geordnete und Syndikus der schwerindustriellen Juduſtrie- und Handelskammer aus Bochum   darin verwickelt ist, jener Dr. Hugo, der als Vorfizender des Industrie- und Handelsausschusses der Deutschen Boltspartei vor furzem in Bremen   nach der Berringerung der öffentlichen Ausgaben um jeden Preis, nach Abbau der Steuern, nach Schonung des Produktionsfapitals und Begrenzung der sozialen Aufwendungen rief.

Herr Dr. Hugo ist so nebenbei Aufsichtsratsvorsitzender der Göride- Wette in Bielefeld  , eines Betriebes, der nicht nur technisch gut ausgestattet ist, sondern auch ein Fahrrad von Weltruf herstellte. Die Goride Berte sind in Konfurs geraten, und dort hat Herr Dr. Hugo ein Musterbeispiel privatfapitalistischer Wirtschaft geliefert, hot Herr Dr. Hugo gezeigt, wie man Steuern abbauen, das Produktionsfapital schonen, die sozialen Aufwendungen begrenzen kann.

Der Steuerabbau.

Die Göridewerte haben in den Jahren 1924/27 203 000 22. an Steuern überbezahlt. Wie das tam? Nicht aus Liebe zum Fistus, sondern weil man die Bilanzen rosig frisiert hatte, die Bilanzen, nach denen nicht nur die Kreditwürdigkeit des Werkes, sondern nach denen auch die Höhe der Dividenden und Tantimen der Göridewerke( Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hugo) bestimmt wurde. So find Hunderttausende von Mark an Dividenden und Tanfiemen unberechtigterweise bezahlt worden. Das tam auch daher, daß der bis zum März d. I. amtierende Generaldiret torunter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hugo- alle mög lichen Baffionen hatte, nur teine Ahnung von faufmännischer Be triebsführung, und infolgedeffen bei seinem Ausscheiden trotz aller dafür ausgemorfenen Tantiemen und Dividenden noch 130 000 m. Schulden hinterließ.

Schonung des Produktionsfapitals.

Das

Die in Konturs geratenen Göridemerfe( Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hugo) waren erst im März d. I. saniert worden. Attienkapital murde im Verhältnis: 2 zusammengelegt und im übrigen von 1,05 Millionen auf 2,55 Millionen erhöht. Bon diesen 1% Millionen Mark Kapitalerhöhung jahen die Göridewerke selbst teinen Pfennig in ihrer kaffe. Sie verschwanden restlos in den teinen Pfennig in ihrer Kaffe. Sie verschwanden restlos in den Tresors der Großbanten, trotzdem Herr Dr. Hugo die Kapitals­erhöhung als eine Bargründung notariell im Handelsregister beurfundete. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 30. August, am 2. September teilten die Banten   den Göridewerken mit, daß sie die Kapitalerhöhung von Millionen Mart ver güten, d. h. verrechnen ließen, und am 5. September ver­

Klaffenkampf an der Universität.

Die Hintergründe der Hafenfreuzfratvalle.

Zu den Ausschreitungen an der Universität wird uns Don der Vereinigung Sozialdemokratischer Studierender ge­schrieben:

Der plötzliche Ausbruch des Krawalls an der Universität ist ein äußeres Beichen der ständig wachsenden inneren Gegenfäße. Die Universität ist noch viele Jahre nach der staatlichen Neuord nung Referpat der befizenden Klaffen geblieben. Die Arbeiterschaft nung Reservat der befizenden Klaffen geblieben. Die Arbeiterschaft blieb so gut wie unbeteiligt. Zwei Prozent Arbeiterfinder in der Studentenschaft find faum ein Fortschritt gegen die früheren Ber­hältniffe.

orientierung an den Hochschulen zu reden. Nicht unbeacht Dennoch ist von einer ständig wachsenden Lints. liche Streife des proletarisierten Kleinbürgertums haben den Weg zum Sozialismus gefunden. Diese Tendenz hat sich wesentlich ver­stärkt, seitdem die ersten Studenten aus der organisierten Arbeiter schaft die Arbeit der Bereinigungen bewußt ausbauten. So ist bei Heiratspielsweise die Ortsgruppe Berlin   des Verbandes von etwa 120 Mitgliedern 1926 auf 600 Mitglieder in diesem Sommer gewachsen. Im Gesamtverband stehen über 3500 organisierte Stu. denten zum Sozialismus! Daneben ist noch die große Zahl der sympathisierenden Freistudenten, die aus irgendwelchen Hemmungen den Weg noch nicht zu uns gefunden haben; doch zeigen die ständig einlaufenden Beitritte das Anhalten dieser Tendenz.

Soviel steht jedenfalls fest: Fußgänger hörten plöblich vier Schüsse, die ersten drei schnell hintereinander, den vierten nach einem furzen Abstand. Schreie einer Frauenstimme folgten. Sie fanden auf dem Rasen ein junges Mädchen und einen jungen Mann blutend daliegen; sie hatte einen Schuß in der Hüfte, er einen Schuß in der Nähe der Schläfe. Das junge Mädchen flagte: Ich bin noch so jung und möchte nicht sterben. Sie erzählte, daß der junge Menjch fie unterwegs gefragt habe, ob fie ihn heiraten wolle, und auf ihren abschlägigen Bescheid habe er hen Revolver gezogen und mit den Wortenber Traum ist zu Ende" auf fie geschossen. Der junge Mensch fagte auf die Frage des Arbeiterfamariters, der sich um ihn bemühte; er wisse, was er gemacht habe. Der Angeklagte hat im Untersuchungsgefängnis feinen Bellengenossen erzählt, wie er auf das junge Mädchen abgedrückt habe. Vor dem Untersuchungsrichter erklärte er später, diese Aeuße­rung sei wahrscheinlich auch auf seine Kopfschmerzen zurückzuführen; er miffe nicht, wie das alles gefommen sei. Bor Gericht behauptete er heute, die Ulich   sei einverstanden gewesen, ihn heiraten, sie habe ihm an dem verhängnisvollen Tage nach Hennigsdorf  , wo er sich nach Arbeit umsehen wollte, begleitet. Es fei unterwegts zu gar keinen Auseinandersehungen gekommen, Er habe unter einem Baume den Revolver gefunden, und als er seiner Begleiterin die Schußwaffe gezeigt habe, sei fie losgegangen. Mie er sie getroffen und sich angeschoffen habe. miffe er nicht.

Die Hinterlassenschaft Dr. Arons.

Bel der Stelle F. 3 der Berliner   Kriminalpolizei ging heute durch Bermifflung des Auswärtigen Amis eine Abschrift des Tele­gramms des Deutschen konjulats in onstantinopel ein, darin wird bestätigt, daß der Rechtsanwalt Dr. Aron und Feine Frau im Hotel Totallian" Selbfimord verübt haben. Uron at 61 000 m. bares Geld hinterlassen, das sichergestellt ist.

hängten diefelben Banten   Sperre über die Göridemerfe, die daraufhin ihre Zahlungen einstellten.

Herr Dr. Hugo aber und feine Kollegen im Aufsichtsrat ließen fich noch im März d. 3. von dem bankrotten Werk Tantiemen aus­zahlen, um so das Produktionskapital zu schonen, und, da fein bares Geld zur Verfügung stand, übernahm man Fahrradarfitel, wobei die Frage aufzuwerfen ist, seit wann ein Handelskammersyndikus und volksparteilicher Reichstagsabgeord­neter mit Fahrradartikeln handelt.

Die glorreiche Betriebsführung..

Der Sanierung war am 4. Januar 1929 eine Verſtändigung mit den Banten und großen Warengläubigern vorausgegangen. Auf Grund des Moratoriums wurden den Banken und Groß­gläubigern der Göridemerke( Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hugo) die vor dem 4. Januar 1929 entstandenen Außenstände zu hundert Pro­zent, die nach dem 4. Januar entstehenden Außenstände zu hundert Brozent, außerdem aber auch alle Warenporräte und Fabrifläger als Sicherung und zu Eigentum übertragen, ja, die Banten über­nahmen sogar eine Hypothet auf ein Grundstüc in Höhe von 1 Million Mart, während der Wert des Grundstüces 500 000 m. betrug. Nach dem 4. Januar gehörte also den Göridewerfen fein Nagel und fein Badftein mehr. Dieser privatkapitalistische Betrieb entäußerte sich unter dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hugo jeg. lichen eigenen Besizes, an den sich ein Gläubiger hätte halten fönnen, während er nach außen hin als wirtschaftlich selbständige Rechtspersönlichkeit auftrat und den Anschein einer gewissen Kredit: würdigkeit ermeďte, die er gar nicht mehr besaß.

Die Begrenzung der sozialen Aufwendungen. Auch sie besorgten die Göridewerte( Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hugo) durchaus selbständig. An Arbeitslosenversicherung wurden von der Firma 9115 M., an Invalidenversicherung 20 807 M., aus der Kurzarbeiterunterstützung, die zur Auszahlung durch den Betriebsrat überwiesen war, 350 M., an Angestellten­versicherung 1589 M., an Lohnsteuer 10 414 m., aus der Betriebs­tranfenfaffe 71 107 m., aus der Arbeiterzuschußtasse 572 M., aus zwei Stiftungen 24 999 Mark veruntreuf und für eigene geschäftliche 3wede mißbraucht, um mit den mühsam aufgebrachten Arbeiter­groschen profitlüsternen Interessenten das Maul au stopfen, während die Familien der Belegschaft zu Hause Not litten.

Diese Auswahl eines Musterbeispiels pripat= tapitalistischer Wirtschaftsführung mag genügen. Dent Bank und Industrietapital, das die öffentlichen Betriebe schlucken will, und nicht zuletzt der Deutschen Volkspartei  , die diese scharfmacherischen Geschäfte in den Kommunen führend besorgen will, ist damit die Maske vom Gesicht gerissen.

Es versteht sich, und damit wollen wir schließen, daß diese tapitalistischen Kreise um die Göricewerte nach dem Kladderadatsch versuchten, öffentliche Mittel zu einer neuen Sanierung irgend wie aufzutreiben.

Woraus zu ersehen ist, daß die öffentliche Hand sich immer dann wirtschaftlich betätigen darf, wenn es sich um faule Geschäfte handelt, und die Kapitalisten glauben, dadurch Verluste ihres eigenen Geldbeutels verhindern zu können.

Würde des Staates wahrnimmt, deshalb merden die Rechtsstudenten ausfallend und fommandieren ihre Korporationen zu einer macht­vollen Protefttundgebung", aufgebaut auf dem Schlagwort Bir Deutsche Studenten finden teine Heimat mehr in der Hochschule, Fremde machen sich breit auf unserem Platz!"

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Damit ist das Kernproblem getroffen: die Völkischen sind nicht mehr Herr im Hause, und zugleich sehen sie sich durch das Anwacjen der Linksgruppen in ihrem selbstherrlichen Anspruch bedroht, die höchsten Funktionen in Staat und Gesellschaft allein zu beseßen. 3war richten sich ihre Schlagworte gegen die Juden und täuschen so eine antisemitische Kampfstellung vor. Aber mit dem Feldgeschrei: Deutschland   ermache! Juda verrecte!" murde die Fenſterede sozialdemokratischen und fommunistischen Studentengruppen gestürmt und diese Studenten hinausgedängt. der Lokal- Anzeiger" meldeten Es ist unwahr, daß wie einige Rechtsblätter, so der Tag" und ein Brett der jüdischen Studenten hinausgemorjen wurde. Vielmehr wurde das Brett der Roten ( kommunistischen) Studentengruppe" herabgerissen, die Anschläge der sozialdemokratischen Studenten beschädigt; die Bretter der jüdischen Gruppen blieben dagegen völlig un­den gleichen Schlagworten Semester für Semester Front gemacht beschädigt! Es ist das Gleiche wie in Bien, wo unter wird gegen die sozialistischen   Studenten. Wir können die Erschei nungen getrost bei ihrem richtigen Namen nennen: Es ist der Klaffenlampf, der jetzt frog aller Bogel- Strauß- Politik der Herren Profefforen von der Universität Besiz ergreift.

Wir sozialistischen Studenten tönnen dieser Entwicklung mit Demgegenüber verzeichnen auch die radikalen Rechts: Ruhe entgegensehen. Wir haben das Recht und die positive Ge­gruppen eine stete Zunahme. Viele Zugehörige der kleinbürger- staltung auf unserer Seite: Wir kämpfen im Rahmen der sozialisti­lichen Schichten beantworten ihre Proletarisierung mit einer rabischen Arbeiterbewegung für einen Umbau der Universität nach talen Opposition gegen den heutigen Staat und sozialen und gesellschaftlichen Erfordernissen! Wir kämpfen gegen spannen sich dadurch vor den Wagen gerade der politischen Gruppen, den Hochschulterror und für eine ungestörte Durchführung des die zu ihrer wirtschaftlichen Umgruppierung wesentlich beigetragen Studienbetriebes! In diesem unserem Kampfe wiffen wir uns eins haben. Zwar bleibt noch eine Mitte, die in eigentümlicher Romantit mit unseren Führern in den Organisationen und den Parlamenten, eine Entscheidung vermeidet, doch ist die Zweiteilung in der Stu- wir wissen uns eins mit der großen Zahl der Studenten, denen dentenschaft die das Universitätsleben beherrschende Bewegung. das Studium eine ernste Angelegenheit ist. Selbst In diesem Zusammenhang erhalten die Erscheinungen an den weite Kreise des Bürgertums tönnen heute nicht mehr umhin, Universitäten politische Bedeutung. Es darf daran erinnert werden, diesen nationalsozialistischen Terror zu verurteilen und unserer wie die Rechtsstudentenschaft in Verfolg des völkischen Prinzips das Arbeit zuzustimmen. Recht der Studenten auf Selbstverwaltung ihrer Angelegenheiten zerschlagen hat. Der. Kampf gegen das Ministerium Beder ist ein Kampf gegen den Staat! Dies wurde deutlich in diesem Sommer, als unter der unglaublichen Bevorzugung durch den damaligen Rektor His die völkische Studentenschaft eine politische Kundgebung gegen den Friedensvertrag inszenierte und im Anschluß daran bei einer Demonstration gegen den Kultusminister die Bannmeile durchbrach. Freilich hat Minister Becker diesem An­Sturm mit all feinen unerquidlichen Nebenerscheinungen später als ,, harmlosem Stundentenstreich" feine Bedeutung beigemeffen, troß der ausdrücklichen Verweisung auf die inneren Zusammenhänge. Er durfte als Erfolg dieser Politik der Zurückhaltung den Ausdruc ,, Schwäche" und ein weiteres Wachsen der rechtsradikalen Gruppen buchen.

So konnte dem Eingeweihten nicht verborgen bleiben, daß diese Buspizung über furz oder lang zu einem offenen Aus­bruch tommen mußte. Der äußere Anlaß zu diesem Fall" und der Ablauf des Exzesses stehen in gleicher Linie: Well der neue Rettor sich nicht vorbehaltlos auf die Seite der Bölkischen stellt, weil er vielmehr gegen ihre Anmaßungen als Staatsbeamter die

So fönnen wir unter Berufung auf unser Recht und auf unsere positive Arbeit von den Behörden verlangen, daß sie energisch durchgreifen und eine Häufung derartiger beschämender Bor­fommnisse unterbindet. Unsere Berpflichtungen, die wir gegen die Gesellschaft, insbesondere gegen die Arbeiterschaft fühlen, verbieten es uns, wertvolle Zeit wegen studentischer Narreteien zu vertrödeln. Zudem können wir uns auch aus wirtschaftlichen Gründen ,, Wiener 3ustände" nicht leisten.

Wir verurteilen daher den Fatalismus mancher Behörden, der in den Worten sich äußert: Diese Zustände triegen wir doch!" und ebenso begrüßen wir und mit uns all die, die um des Studium's wegen Studenten sind, das an sich selbstverständliche Borgehen des Rettors und hoffen, daß ein energisches Durchgreifen befonders gegen die Nationalsozialisten erfolgen wird und damit die un­gehinderte Durchführung eines Studiums gewährleistet ist.

Premierminister Maiden Patrick Duff zu seinem erften Brivatjefretär als Nachfolger Sir Robert Banfittarts, der zum ständigen Unterstaatssekretär im Foreign Office ernannt worden ist.