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Nr. 537 46. Jahrgang

Beamtenbanken.

2. Beilage des Vorwärts

Cine Zuschrift des Beamten- Genossenschaftsverbandes. Der Deutsche Beamten- Benoffenschaftsverband bittet um Ber. Bffer lichung einer auffärenden Zuschrift, in der es heißt:

Die Zeitungsurteile über die in legter 3eit vorgekommenen Zahlungseinstellungen der Berliner Beamten- Bereinigung, ber Bank für deutsche Beamte und der Reichsbunbbant A.-G. haben er tennen lassen, daß in der Deffentlichkeit Unflarheiten über ben 3med und die Einrichtung der organisierten Beamtengeldwirtschaft herrscht.

Die genannten Geldinstitute standen bewußt außerhalb der or ganisierten Beamtengeldwirtschaft, die im Deutschen Be. amten Genoffenschaftsverband( Revisionsper­

band) und bem Deutschen Beamten Wirtschaftsbund zufammen

gefaßt ist.

Die Mitglieder des Deutschen Beamten- Genossenschafts. verbandes bestehen in der Hauptfache aus Beamtenbanken, von benen bisher als zentrale Geldeinrichtungen

die Deutsche Beamten- Zentralbant A.-G., Berlin ,

die Zentraltasse süddeutscher Beamtenbanken in Karlsruhe , die Zentralfaffe nordwestdeutscher Beamtenbanken in Hannover tätig waren. Die Deutsche Beamten- Zentralbant 2.-G. ftellt regel mäßig 3weimonatsbilanzen auf, bie ber Reichsbant eingereicht unb veröffentlicht werden."

Die drei genannten Zentral- Geldeinrichtungen haben sich auf Grund des Beschluffes des außerordentlichen Berbandstages am 2. November d. 3. zu einer Reichszentralfalfe zu fammengefchloffen, bie in enger Berbindung mit dem Deutschen Beamten- Benoffenschaftsverband arbeiten wirb. Die Gründung fam nach monatelanger Beratung zustande und mirh gweifellos zu einer Festigung der Beamtengeldwirtschaft beitragen. Die statistisch erfaßten 78 Beamten banten vereinigen in fich heute weit über 250000 Mitglieder, aus allen Streifen der Beamtenschaft. Diese haben Ende 1928 aufgebracht an eigenem Betriebskapital, Geschäftsanteilen und Reserven rund 11 mil. lionen. Die fremben Mittel fegen sich am 31. Dezember 1928 gufammen aus:

Guthaben bei ben Schedfundenfonten ( Gehaltsfonten)

Spareinlagen.

9

Laufenoe Rechnung..

9

"

51 177 114 RM. 53 379 815 7 250 448 111 807 372 5 M Diefe Rapitalien wurden in der Hauptsache zur Gewährung Don Darlehen an Beamte verwendet. Ausgeliehen waren

Ende 1928

an Darlehen

in Ifd. Rechnung. Hypotheken..

54 775 064. 25 199 894

4 651 071

84 626 629 RM.

Durch Beschluß des Verbandstages Wiesbaden 1926 wurde für bie angefchloffenen Beamtenbanten die jährliche Revision auf Grund einer eingehenden Revisionsordnung durchgeführt. An fang 1926 erschienen Richtlinien für ben gefunden und planmäßigen Aufbau ber Beamtengelbwirtschaft, auf die bei jeder Renifion hin gemieſen mirb,

Mus ber Tatsache, bağ in legter Set brei außerhalb ber Reihe ftehende beamtengelbwirtschaftliche Einrichtungen in 3ah fungs dymierigkeiten getommen finb, barf nicht gefolgert werden, bag ble organisierte Beamtengelbwirtschaft teine Eristenz berechtigung hätte.

Am Montag neue Beamtenbank.

Die Dresdener Bant teilt jetzt auch offiziell bie Grünbung ber Spar und Krebitanstalt für beutsche Beamte und Angestellte mit Die Bant mird am 18 November in den alten Räumen und Depofitentasieu ber Bant für beutsche Beamte ben neuen Geschäftsbetrieb aufnehmen. Der Borstand Der Bant find die Herren Rapmund und Beßler. Durch Rund Jchreiben wurde den bisherigen Beamtenfunden der Ban! für beutsche Beamte und der Reichsbund- Bant 2.-G. bie Gröffnung mitgeteilt, fo baß pom 18. ab Spareinlagen und Depofiten ein Bezahlt und Anträge auf Bevorschussung von Gehältern ein gereicht werben fönnen. Ausbrüdlich wird barauf hingewiefen, daß bie neue Bant in teiner Rechtsbeziehung zu ben beiben in Zwangsvergleich befindlichen Banten steht, so daß also bie ge­fädigten Beamten gegenüber ber neuen Bant Reinerlei Rechte geltenb machen Lönnen. Dem entspricht bie Bemerkung des Rommuniqués, daß eine Beporschuffung ber in ben beiben alten Banten befindlichen Spareinlagen und Depofiten nicht in Frage tomumen tann.

Das Kommuniqué bebauert, daß der Beamten mirt Shaftsbund mit seiner Beamtenzentralbant nicht zur Mit

Lander and Stad

GARBATY

Freitag, 15. November 1929

Westfraft- ein neues Wunderwerf.

Spitzenleistung der roten Kommunalpolitik.

Während die Feinde der gemeindlichen Wirtschaft Gift und Galle | bampf der Turbinen. Die Wärmeenergie der den Kessel verlassenden versprigen, vollendet die Stadt Berlin eine Spigenleistung heißen Rauchgale wird in Lufthizern zum großen Teil auf die der wirtschaftlicher und technischer Arbeit. Es handelt Feuerung zuströmenden Verbrennungsluft übertragen und so wieder sich um ein neues Großkraftwerk, das, im Berliner Weften unmittel mußbar gemacht. Den von den Generatoren mit 10 000 Bolt Span bar an der Spree , zwischen Siemensstadt und Spandau in der Mitte nung gelieferten Strom bringen Transformatoren auf 30 000 Bolt eines aufstrebenden industriellen Versorgungsgebiets gelegen, feiner Spannung; sodann wird er von einem, nach den neuesten sicherheits­Bollendung entgegengeht. Das Kennzeichen Berlins ist ein technischen Erfahrungen gebauten Schalt- und Verteilungshaus dem Verbrauchernez zugeführt. Mit dem Bau von Westkraft verknüpft fich gemiffermaßen

mir stehen im Zeitalter ber Elettrifizierung. Die letzten Jahre haben unerfäftlicher Hunger nach elettrischem Strom. in Berlin durchschnittlich eine Zunahme des Strombedarfs um 20 Broz. gebracht. Schon im Jahre 1927, als das große Kraft wert Rlingenberg, bereits ein Wunder der Technit, im Often Berlins voll in Betrieb genommen wurde, war es den Fach­Leuten flar, baß in Kürze eine weitere Bergrößerung der verfüg­baren Kraftmertsanlagen erfolgen müsse, um die Bersorgung des Berliner Wirtschaftsgebiets mit elettrischer Energie sicherzustellen. So fam es zum Bau des gewaltigen Westfraftwerts.

Für die Wahl des Standorts mar in erster Linie der Bedarf an Rühlwasser maßgebend. Der Dampf, der in Turbinen und Generatoren den lettrischen Strom erzeugt, muß wieder per. bichtet, d. h. in Wasser zurüdvermandelt werden, was mit Hilfe von Rühlwasser geschieht. Das Berliner Wefttraftmert braucht bei voller Belastung rund 48 000 Stubikmeter Rühlmaffer pro Stunde.

In jeder Sefunde werden 14 Subifmeter Wasser durch das Werk gejagt.

Das gibt ungefähr eine Vorstellung von dem neuen Giganten. Er mird im Bollausbau eine Beistung von nicht weniger als Das entspricht einem Stromver. 224000 Rilowatt haben. brauch von 5% Millionen Glühlampen von fe 40 Watt. Das Werf bringt auch eine Lösung der sogenannten Stromipigenfrage. Es wird als Tagesgrundkraftwerk gebaut, b. h. es soll zur Dedung des am Tage vorhandenen durchschnittlichen Strombebarfs beitragen. Der mit ben Tagesstunden wechselnde Anteil des Gesamtftrombedarfs, die sogenannten Stromspißen, wird von anderen, fleineren Werten geliefert. Man glaubt damit endlich für die Befriedigung der Strom­Spigen eine wirtschaftliche Lösung gefunden zu haben.

Im Kesselhaus des Westkraftwerts werden 8 Hochleistungsteffel für die Dampferzeugung Aufstellung finden, von denen jeder eine Heizfläche von 2400 Quadratmetern haben wird. Es sind das die

größten Kessel, die bis jetzt in Europa gebaut worden find, ohne daß man fagen fann, daß die rasend fortschreitende Ent­widlung auf diesem Gebiet sich voll ausgewirkt hätte. Technisch neuartig ist die Anordnung verschiedener Betriebsorgane( Luft­heizer, Füchse mit Entstaubungstammern, Spelfemafferbehälter usw.) über dem Reifel. Bisher pflegte man diese Anlagen seitlich, neben bem Sessel oder dem Seffelhaus aufzustellen. Die Ueberein anderordnung bringt große betriebstechnische Borteile mit sich; aller­bings enimidelt sich daburch bas Reffelhaus immer mehr zu einem Hochhaus. Die beiden Schornsteine erheben fidh 67 Meter über biefes Dach, so daß eine Gesamthöhe von über 110 Metern erreicht wird. Die elettrische Energie wird in 6 Hauptturbogenera. toren erzeugt, non benen jeber 34 000 Kilowatt liefert. Den Eigen bedarf des Wertes an Strom und Heizdampf deden zmei fleine Turbogeneratoren von je 12 000 Rilowatt. Wärmetechnisch neuartig ist bie Borwärmung bes Spelfemaffers durch Anzapf

arbeit gewomen werben tomte. Die Dresdner Bant spricht ben Wunsch aus ben wir verstehen tönnen, menn er auch nicht ohne meiteres befolgt werden wirb, daß das Institut der Dresdner Bant und die Beamtenzentralbant fich baldmöglichst miteinander verständigen, um ein Gegeneinanderarbeiten zu vermeiben. Das Monopol, wenigstens in Berlin , märe der Dresdner Band offenbar lieber gewefen.

Der Aufsichtsrat der Spar- und Kreditanstalt für deutsche Beamte und Angestellte 2.0. besteht aus dem Borsigenben Direttor Dr. Kleemann, Abteilungsdirettor bei der Berliner Ober. postdirettion Oswald, ferner Dr. Schulz- Ewerth und Dr. Granen horst, Senatspräfibent a. D., Bolizeimajor a. D. Albrecht, Re gierungspräsident a. D. Bauli und dem Rechtsanwalt am Kamumer­gericht Dr. Graffer, bem jetzigen Leiter der Bant für deutsche Be amte. Sehr viel demokratischer Geist scheint sich bei ber Bufammenlegung diefes Aufsichtsrates nicht ausgemirtt gu haben, nach dem taum anzunehmen ist, daß die höheren Stellungen in ber Beamtenschaft ohne weiteres auch höhere faufmännische Gin ficht verbürgen.

eine wohnungspolitische Tat.

Straftmerte find wegen der Flugstaubbelästigung feine an­genehme Nachbarschaft. Die Techni! bietet aber mittel, bie bieje Flugftaubbelästigung einschränken. Wenn die Privat industrie bapon feinen Gebrauch macht, dann will sie es eben nicht, und die bürgerlichen Mehrheiten in der Stadtverordnetenverfamm lung vieler Städte sind zu nachfichtig, um die Industrie hier zur Er­füllung einer Pflicht zu zwingen, die selbstverständlich ist. Die Stadt Berlin hat diesmal die Fortschritte der Technif restlos benutzt, um die Flugftaubbelästigung aus der Welt zu schaffen.

Die beim Großtraftwerk Klingenberg gemachten Erfahrungen haben gezeigt, daß man bei Kraftwerken in der Nähe von großen städtischen Wohngebäuden eine möglichst ft aubfreie Feuerung anstreben muß Aus diesem Grunde versieht man.bas neue Kraft­mert nicht mit Kohlenstaubfeuerung, sondern man ver­feuert Stüdtohle. Dabei ist die Bildung von Flugasche und Flug­staub viel geringer, besonders, wenn man ein Feuerungssystem ver­mendet, bei dem die Reibung der Kohle in der Feuerungsschicht Das ist bei der sogenannten möglichst niedriggehalten wird. Stoderfeuerung der Fall, die hier zum erstenmal in Deutsch­ land in größerem Ausmaß Anwendung findet.

Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung der Flugftaubbelästi­gung wird mit der sogenannten trodenen Entstaubung an­gewandt, die darin besteht, daß Rauchgase durch Verminderung ihrer Strömungsgeschwindigkeit und Abfühlung weitestgehend von Staub befreit werben. Im übrigen ist auch die bekannte Naßwäsche vorgesehen, die den Rauchgasen die letzten Staubteilchen entzieht. Ohne Zweifel geht die Berliner Stadtverwaltung bahn­brechend vor. Die Industrie, die so viel über die angeblich minderwertige Gemeindewirtschaft erzählt, tann von ihr vieles lernen.

Für den Bau von Westtraft wurden 300000 Rubitmeter Erbe bewegt, 2400 Eisenbetonpfähle mit einer Gesamtlänge von 20 Kilometern als Fundament in die 55000 Rubikmeter Beton benutzt. Erbe gerammt, 55000 Rubitmeter 2100 Tonnen Rundeisen nur allein für Eisenbetonbauten verwandt und 14000 Tonnen Stahl nur für das Stahlstelett in den Hochbauten nerarbeitet. Die Ausführung, die in den Händen der Siemens- Schudertwerte liegt, wird dreiviertel Jahre dauern und bedeutet eine Rekordleistung.

Gegner der Sozialdemokratie schimpfen und hehen. währendbes hat bas rote Berlin ein Fundament für die Konsoli­bierung der Berliner und damit auch der deutschen Wirtschaft gelegt. In ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Taten beweisen! Auch das neue Großkraftmert in Berlin ist eine Mahnung, den Gegnern der Sozialdemokratie am tommenden Sonntag die gebührende Antwort zu geben: ählt bie Liste der Sozialdemokratischen Bartei!

Wir haben schon einmal gesagt: einen guten Dienst leistet fid bfe. Beamtenschaft, wenn sie privatfapitalistische Banten fördert. nicht. Die Maffe der Beamten ist proletarisch unb lebt proletarisch, fie foll es mindestens mit öffentlichen Banten halten, bei denen bei der Verwendung ber Gelder menigstens einige Garantien bestehen, daß Boltsbedürf nisse befriedigt merben. Wir stehen durchaus auf dem Stand puntt, daß die Beamtengeldwirtschaft wenn fie als selbständige Einrichtung schon einmal für nötig gehalten wird auch zentrali fiert und zentral fontrolliert wird. Eine Zentralisierung beim privaten Bantentapital ist aber feinesmegs erforderlich.

Beamtenbund gegen neue Bank.

Die Pressestelle des Deutschen Beamtenbundes teilt mit: Die Bundesleitung des Deutschen Beamtenbundes nahm in den legten Tagen zu den Fragen der Beamtengeldwirtschaft eingehend Stellung. Außerdem berieten über diese Angelegenheit auch die Ver­treter ber mit der Zentralbant in Geschäftsverbindung stehenden

pen aller Erdeelle In Gold und Silberdrack: DIEREUDE des KURMARK RAUCHERE

KUR MARK

CIGARETTEN

SPEZIAL- MAZEDONEN- MISCHUNG

( 51

Jhr Damen und Herren, erfüblet

τοίς

den postliven Genuss des Rauchens

Der Künstler:

Im Schaffensdrang meiner Arbeit empfinde ich das Handwerksmässige fast als hemmenden Ballast. Die schaffende Hand vermag kaum dem Flug der auf mich einstürmenden Gedanken zu folgen, wenn da's Rauchen von Cigareffen ausgeglichener Ge­schmackswirkung mich in wunderbarer Weise belebt.

So schafft den postliven. Genuss

KURMARK

die Cigarelle

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