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Die Düſſeldorfer   Mördersuche. Bach im Konzertsaal.

Der Briefschreiber war der Mörder Maria Hahns.

Die gestern aufgefundene Leiche der Maria Hahn lag in einer Tiefe von etwa 1,30 Meter, der Körper mar noch verhältnis­mäßig gut erhalten, jedoch infolge des feuchten Lehmbodens zunächst derart verschmußt, daß irgend welche näheren Feststellungen über Todesursache usm. an Ort und Stelle nicht getroffen werden konnten. Die Leiche lag ziemlich wagerecht. Nach Beendigung der mehrere Stunden in Anspruch nehmenden Tatbestandsbesichtigung wurde die Leiche mit größter Borsicht in einen inzwischen herbeigeschafften Sarg gelegt und gleich darauf dem Pathologischen Institut hier zugeführt. Benng'eich der gegenwärtige Zustand der Leiche eine Identifizierung ausschließt, so dürften mohl faum 3meifel barüber bestehen, daß es sich um die Leiche des Fräulein Hahn handelt. Die Leiche murde fast genau an der Stelle gefunden, die auf den beiden eingesandten Stizzen bezeichnet ist. Beide Stizzen, deren zweite in einem fchrift: lichen Zusatz auf den Lageort der Leiche der fleinen Albermann hinmies, haben durch den Leichenfund eine weiter: Bestätigung ihrer Richtigkeit und Bedeutung erfahren. Unter dieser Umständen kommt alles darauf an, den Einsender jener Zuschrift zu ermitteln. Bei dem ersten Schreiben handelt es sich um Zeitungspapier, das unbedrudt durch eine Rotationsmaschine ge= gangen ist. Das Format der betreffenden Zeitung ist verhältnis. mäßig flein, 46% Zentimeter mal 66 Zentimeter. Nach dem Gut­aten von Sachverständigen ist das Papier durch cine bänderlose Rotationsmaschine gelaufen, die in den lezten zehn Jahren geliefert

Antwort.

Prival

tschalt

Gei unser", flehten sie. Der Bär aber antwortete durch vernehmliches Brummen.

sein dürfte. Die betreffende Maschine tönnte von der Firma König u. Bauer, Bürzburg, Bereinigte Maschinenfabriken Augsburg   oder Maschinenfabril Borbach Plauen i Bogtland geliefert fein. Es iff ist Don größter Bedeutung, festzustellen, wo in der Gegend von Düssel dorf eine derartige Druckmaschine in Gebrauch ist. Die Eingriffs­löcher der Transportvorrichtung stehen ungefähr 7 Zentimeter im Jal 3% Zentimeter auseinander, eine Einrichtung, die verhältnis­mäßig felten zu finden ist. Mit dem Hinweis auf die ausgesetzte Gesamtbelohnung von 15000 mart werden entsprechende Angaben an die Mordkommission Düsseldorf   erbeten.

Die Frau im Streit erschlagen.

Das Ende einer zerrätteten Ehe.

Unter der schweren Selbstbezichtigung, feine Frau im Streit erschlagen zu haben, ftellte sich heute vormittag der 44jährige Möbelhändler Schnat der Polizei.

Tomily

Konzertrundschau von Klaus Pringsheim  .

Ein so

Ein Bach- Abend als Sinfoniekonzert noch vor zehn, zwanzig| allem, vermag der Klang der Orgel, deren Bad) fich bebient hat, Jahren wäre das bei uns kaum denkbar gewefen. Gewiß spielte uns nicht mehr durchaus zu befriedigen. Flöte und Streichorchester; doch das war gemeinhin nicht viel mehr man einzelne seiner Instrumentalwerfe, etwa die H- Moll- Suite für als eine Bekundung des Respetts vor dem Schöpfer der berühmten Paffionen; im Bild des großen Kirchenmeisters sah und ehrte ihn die musikalische Welt. Hundert Jahre hatte es gedauert, daß die Matthäuspassion aus der Berschollenheit, in die Unverstand und Trägheit des firchengläubigen Herzens fie geraten ließen, den Weg zum Herzen der Menschheit fand; und wieder dauert es hundert Jahre, daß das Bild des weltlichen neben jenem des geistlichen" Mufiters ganz freigelegt und dem Musikweltbild einer Zeit und Generation eingefügt wird, die in Bachs Kunst der instrumentalen Vielstimmigkeit die höchste Erfüllung ihrer neuen Forderungen ent­deckt. Durch Wagner, durch die Meistersinger  " ist im vorigen Jahr hundert ber Sinn für den poliphonen Stil Bachs gemeckt worden; aber es waren wohl mehr die dekorativen als die fonstruktiven Elemente diefes Stils, für die von ihr aus das Verständnis in weitere Kreise drang. Entscheidend fündigt es sich in den späten Sinfonien Mahlers an, noch unmittelbarer bereitet es sich im Bir ten und Schaffen Busonis vor: das Bordringen der heutigen Mufit zu Bach und sein Eindringen in diese. Das sind Entwidlungstat­fachen, deren Bestehen durch Uebertriebenheiten threr theoretischen Deutung und Auswertung nicht erschüttert wird.

Ein Bach- Abend

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,, Sinfonie Konzert" genannt

der Republito per unter lemperer fennzeichnet bie Si. tuation; beginnend mit der H- Moll- Suite; enbend und gipfelnd in dem ersten Brandenburgischen Konzert, einem Wert von unerhörter Kühnheit und zur Stunde einer fast unbegreiflichen Modernität. Aber freilich, auch das Geheimnis dieses poliphonen Stils", hört man tiefer hinein, wird offenbar, daß seine tonftruttiven Sträfte halt

in der produktiven Bitalität des Musikers wurzeln, der ihn so meisterlich handhabt. Die Musit unserer Zeit mag am Wesen Bachs, doch sie kann nur aus eigenen Kräften genesen.

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Auf eine Folge von vier Bach- Abenden des Pianisten Willi Apel  , von der Gemeinnügigen Bereinigung zur Pflege deutscher Kunst" veranstaltet, wird noch zurückzu­tommen sein. Den Orgelwerfen hat jüngst der Berein 3ur Pflege der Kirchenmusit" in der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche brei Abende gewidmet. Prof. Frig Heit mann, fünstlerischer Leiter des Bereins, sehr überlegen in der Beherrschung der Sache, gab und es ist ihm dafür zu danken eine gründliche Führung durch ein Gebiet des Bachschen Schaffens, das wertvollste Stücke des Gesamtwerts birgt. Mit dem Gedächtnis Kaiser Wilhelms hat das allerdings nichts und für uns mit der Kirche nicht sehr viel zu tun; sie war einst, mehr und anders als sie's heute ist, der natürliche Dr. dieser Musif, die großenteils in ihrer Atmosphäre entstanden; und sie verfügt über das für die Aus­führung erforderliche Instrument, die Orgel. Heute aber tönnte cs gelten, die Orgelfompofitionen vom Bann oder Schuß dieser Atmo. sphäre, einem Schuß, den zumindest die nicht nötig haben, freizu machen. Unser Weg zu Bach führt nicht über die Kirche. Und jedenfalls in Werken polyphonen Charafters, in den Fugen vor

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Die weiße Hölle vom Piz Palü."

Ulfa  - Palast am 300.

Alle Jahre wieder fommt der Alpenfilm des Dr. Abolf and, und jedesmal weiß er uns neue Schönheiten aus der erhabenen Gletscherregion zu enthüllen. Diesmal ist der Schauplah seines Films der Biz Pali, der die Bergsteiger mit seiner unerftiegenen Nordwand lockt. Wie immer ist in die grandiose Natur eine Hand­lung hineingearbeitet, die den Menschen im Kampf mit dem Berg zeigt, ihn in heroische Anstrengungen verwidelt und dies.nal tragisch endet. Dem Naturfreund würden wahrscheinlich diese Einblicke in die Gletscherwelt- von der 3000 Meter hoch gelegenen Hütte aus in den verschiedenen Tages- und Nachtftimmungen, die Schau auf den wilden Gletscherbruch und die toloffale Eismand, in die un

Schnaf betreibt in der Hauptstraße 11 in Schöneberg   seit etwa fiinizehn Jahren ein gutgehendes Möbelgeschäft. An die Aus­ftellungsräume schließen sich im Erdgeschoß gleich mehrere Bohnheimlichen Tiefen einer endlosen Gletscherspalte genügen. Die von räume an. In den gestrigen Abendstunden schickte Schnaf zu einem benachbarten Arzt und bat ihn, fofort zu kommen, da feine um zwei Jahre jüngere Frau die Treppe hinabgestürzt jei und sich dabei schwer verlegt habe. Als der Arzt nach furzer Zeit in der Wohnung des Sch eintraf, fand er Frau Sch. auf einem Ruhebett mit zertrümmerter Schädeldede leblos auf. Der Arzt fonnte nur noch den Tod feststellen. Dem Arzt und auch seinen Angestellten gegenüber hielt der Möbelhändler die Behauptung auf recht daß seine Frau wahrscheinlich in einem Schwindetanfall die Treppe hinabgestürzt sei und sich dabei die tödliche Schädelver legung zugezogen habe. Diefelben Befundungen machte Schnaf den Beamten der Kriminalpolizei des zuständigen Reviers. Da sich auch feine verdächtigen Wahrnehmungen zeigten, die den Angaben Echnats widersprachen, glaubte man ihm.

Heute früh fand fidy nun Schnat auf dem Polizeipräsidium ein und erklärte den Beamten ohne Umschweife, daß sein Gewissen ihm feine Ruhe lasse, und daß er sich bezichtige, seine Frau im Streit erschlagen zu haben. Die Ehe fet in letzter Zeit fehr ge­trübt gewesen und gestern abend fei es miederum zu einem heftigen Streit gefommen. In seiner Erregung habe er einen Sammer ergriffen und in finnloser But blindlings auf seine Frau eingeschlagen, bis sie be wußtlos zufammenbrach. Die Absicht, sie zu töten, habe er feines wegs gehabt. Schnat wurde in Haft genommen und in Polizei­gewahrjam gebracht.

Das Urteil gegen Artur Keil.

dazu. Aber zur Steigerung der Anteilnahme ist es nun einmal dem Flugzeuge Udets aus aufgenommenen Bilder nimmt er dankbar Brauch geworden, den Menschen in die Natur eingreifen zu lassen. Ein junges Liebespaar lernt auf der Hütte einen feltsamen Gaft fennen, der gerade vor zehn Jahren seine junge Frau bei dem Angriff auf diesen Berg verlor. Es reizt fie, mit ihm die steile Nordwand zu erobern, auf die es gleichzeitig Züricher   Studenten abgesehen haben. Der Aufstieg mit all seinen Schwierigkeiten und Gefahren wird von uns miterlebt, wir werden schaudernd Zeugen, wie die Studenten von einer Eislamine in die Spalte geschleudert werden. Unsere drei Pioniere kommen in eine gefahrvolle Situation. Sie fönnen nicht mehr vorwärts und rückwätts und müssen Tage und Nächte auf die Rettung warten. Ein ganzes Dorf rückt zar Nachtzeit mit Fadeln aus prachtvollste Beleuchtungseffekte birgt die verunglückten Studenten und fann erst, nachdem der Flieger Udet   in fühnen Sturzflügen die genaue Stelle der Drei den Hel­fern angezeigt hat, ihnen zu Hilfe kommen. Das junge Paar wird gerettet. Der Aeltere, der von dem Berg nicht mehr los fonnte, hat sich für die zwei selbst geopfert.

Für das große Publikum ist es unerheblich, ob die Fachleute mit allen Einzelheiten einverstanden sind! Selbstverständlich sind Trics benutzt worden; man tann nicht im Ernst verlangen, daß sich die Darsteller in Todesgefahren begeben, nur damit die Kino­besucher ein umso stärkeres Grufeln empfinden. Jedenfalls hat der Laie die allerſtärksten und schönsten Natureindrücke, für die den Photographen Allgeter, Schneeberger und Angst besondere An­erfennung gebührt, und bekommt zugleich eine lebhafte Borstellung von der gefährlichen Romantik des Bergsports. Freilich wird er es sich auch sagen, daß es besser wäre, Frauen, zumal nicht berg­Gustav Dießl, Ernst Petersen   und Leni Riefenft ab dargestellt. Diehl hat die ganze Unheimlichkeit eines, der dem Berg verfallen ist. Leni Riefenstahl  , die zuerst als Tänzerin in den Alpenfilm einzog, ist jest ganz zum Bergiport übergegangen. Ihre Rolle hat leider einen Stich ins Gartenlaubenmäßige.

Das Schöffengericht Berlin- Mitte, unter Borfig von Amtsge­richtsrat Burfer, verurteilte Artur Keil wegen fortgesetten Radfallbetruges, begangen durch feine Standard- crfahrene, aus der Handlung fortzulassen. Die drei merden von Barenhausgesellschaft, zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus  . Es wurde sofort gegen den Angeklagten ein aft befehl erlaffen.

Holland   lehnt Anerkennung Ruklands ab. Die holländische Rammer hat zwei von der Kommunistischen Partei vorgelegte Gefeß­entwürfe abgelehnt, wonach die holländische Regierung die Sowjet regierung anerkennen und die Erterritorialitätsrechte in China   auf heben folle.

Wetter für Berlin  : Ziemlich trübe und regnerisch, mit geringen Temperaturschwankungen. Für Deutschland  : Allgemein fühl und start bemölft, mit verbreiteten Niederschlägen.

..Bolf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei.

D.

.Der neuzeitliche Schulbau". In der Reihenfolge der beiden Vorträge, die von der Bolfsbübne unter diefem Titel veranstaltet werden, mußte eine Menderung vorgenommen werden. Am Sonnabend. dem 16., spricht Dber ftudien direktor Dr. Karfen über Das neue Schulbaus vom Standpunkt des Pädagogen", während der Lichtbildervortrag Bruno Tauts   über Das fünstlerische und architektonische Geficht der neuen Schule" erft am Sonne abend. dem 30. November, stattfindet( beide Borträge im Soriaal des Kunst­gewerbemuseums, Prinz- Albrecht- Straße 7a). Einlaß 0,70 Mt. Adrienne Mierau beranſtaltet am 22., 20 Uhr, im mentenfant, Bigomftr. 76, ihren ersten Berliner   Kanzabenb.

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Bersuch, ohne Zweifel als programmatischen Vorstoß gemeint, unter­Zweifache Ablösung, von der Kirche und von der Orgel: den nimmt Arnold Schönberg  ; an einem Wert freilich- Brälutium und Fuge in Es- Dur, das wir, um genau zu sein, der Klavier­literatur zuzurechnen haben. Ei hat es für großes Orchester gesetzt, für den ganz großen modernen Apparat mit vierfachen Bläsern, mit Harfe, 3ylophon, Glockenspiel, Celejta, Beden, Triangel  ... das beleidigt selbstverständlich konservative Ohren, aber es wäre abfurd, den Musiker der Gegenwart für sein Beginnen etwa gerade in die orchestralen Grenzen der Mendelssohn- Zeit zu weisen. bescheidener Instrumentalförper vermöchte für unser Ohr gewiß nicht der überwältigend großartigen Orgelvision, wie sie in Bach lebendig war, zu entsprechen. Und so parador es gewiß erscheint, daß Schönberg, der Musiker der affetischen Unsinnlichkeit. just an die Realisierung einer Bach- Fuge, sozusagen nur einer kontrapuntti­schen Konstruktion, die üppigsten Klangmittel der entartenden Ro­mantit wendet; so sehr dem angeblich protestantischen" Charafier Bachs folcher, eher an tatholisches Barod gemahnender Brunt des Klangbildes ungemäß scheinen mag dieser Bach- Instrumentierung liegt eine große, nicht nur von weitem Zeit- und Kunstgefühl zeu= gende Idee zugrunde; fie ist einem Musifertopf entsprungen, dessen Spekulationen wir nicht immer. so freudig zustimmen fönnen.

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In der Uraufführung, zu der Furtwängler gelegentlich des zweiten Philharmonischen Konzerts die neuartige Novität brachte, famen deren flangliche Werte zu stärkster Wirkung. Die starke Betonung des Gefühlhaften in dieser Fugeninterpretation fam freilich ein wenig überraschend. Bach ist wohl nicht in gleichem Maße dieses Musikers Sache, wie Beethoven   es von je gewesen Abend wahrhaft bewundernswert in Bau, Gliederung und Steige und immer mehr geworden ist. Dessen 7. Sinfonie gab er am selben Biderhall in dem stürmischen Beifall, mit dem das Publikum dent rung. Der dithyrambische Jubel des Schlußsages fand seinen großen Dirigenten huldigte. Doch freilich, Ungewöhnlicheres befagi es für alle Beteiligten, wenn Bachs Instrumentalmusif, der Beet­hovenscher Ueberschwang des Gefühls noch fremd ist, Begeisterung so seltenen Grades wedt so, wis wir's neulich bei Klemperer erlebt haben, Seine tünstlerische Willensintensität und fachlich lautere Mufitbesessenheit wirkt gleich mitreißend auf die Spieler und auf die Hörerum fo mehr, je fühlbarer er sich dienend hinter das Wert nicht nur, sondern sozusagen auch hinter Ausführung und Ausführende stellt, vor denen er sichtbar steht. Man feiert den Dirigenten, den glänzenden Solisten des Abends, Josef Wolfstal, die Musiker des Orchesters, unter ihnen mit verdienter Auszeich nung die beiden Hornisten Friese und Linke, zum Schluß ist die Konzertgemeinde des Hauses außer sich vor dankbarer Hingerissen­hejt.( Nebenbei bemerkt, ist es ein guter, heute allgemein einge­führter Brauch, die einzelnen Zeile eines größeren Instrumental­werks nicht durch Beifallskundgebungen zu unterbrechen. Aber solche nom publikum freiwillig geübte Disziplin rechtfertigt nicht, daß dem verspäteten Besucher, auch dem beruflich verpflichteten, zwischen den Säßen, nicht etwa nur während des Spiels, der Eintritt in den Saal verwehrt wird.)

Mein Himmelreich." Mozartsaal.

In Staat ihrer Nationaltradht tommt eine fleine Ungarin nach Nem Yort, bewahrt in der Metropole die tinblich reine Seeie, troßdem fte sich äußerlich zur Beltstädterin wandelt, und heiratet nach allerlei düsteren Zwischenfällen den Gralsritter, der in Amerifa immer ein Millionärssohn ist und fich auf der Suche nach Keuschheit und Lugend befindet.

Ein Füm, der die Herzen der meiblichen Zuschauer schneller schlagen läßt, denn zu jeder tann vielleicht einmal der Lohengrin  mit den Dollarnoten oder dem Reichsbanksched tommen. Es ist eine Wunscherfüllung und der Nachweis, daß wir in der besten aller Welten leben. Sag' Liebchen, was willst du noch mehr?

Der Regiffeur Alfred Santell   vertritt die gute Tradi Episoden, tünstlerisch abgerundet, beleben die Handlung. Alles ist tion des amerikanischen Films. Tränen stehen neben Lachen und Bilma Banty, schön und charmant, immer echt und unfrisiert ein wenig überfpigt. ein wenig grotest und reichlich sentimental. in ihrem Ausdrud, ist die Trägerin der Hauptrolle.

Der Dichter und seine Zeit.

Vortrag von Wilhelm Schäfer.

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F. Sch.

Die Berliner   Universität veranstaltet in diesem Semester wieder eine Reihe von Vorträgen, die von Mitgliedern der Preußischen Dichterakademie gehalten merden. Als erster sprach Wilhelm Schäfer über den Dichter und jeine Beit". Die oft ver fuchte Definition des Begriffs ,, Dichter" wurde von Wilhelm Schäfer in den Vordergrund seiner Betrachtungen gestellt. Doch wenn er als Abschluß einer Reihe geiftvoller Betrachtungen schließlich zu dem Resultat tam, daß die dichterische Tat eine Art Kurzschluß ins All sei; durch den die Persönlichkeit die Isolierung des Menschengeistes burch. bricht, so gab Wilhelm Schäfer damit gewiß ein padendes, dichterisches Bild, aber taum eine scharfe Slärung des vagen Begriffs. Schäfer lehnt es für den Dichter ab, aus dem Zeitgeschehen Aufgaben für die fünstlerische Gestaltung zu schöpfen. Sich mit diesen Dingen des außeren Lebens soweit sie eben äußeres Leben bleiben zu be faffen, sei Sache der Schriftsteller. Es schien aber, als wolle der Bor­tragende die Gestaltung oder die dichterische Durchdringung des Zeitgeschehens durchaus nicht grundjäßlich ablehnen, obgleich er diese flare Formulierung vermied. Ein etwas böser Seitenhieb auf Remarque   zeugte von einem peinlichen Mißverstehen seines menschlich und schriftstellerisch sehr wertvollen Buches, Im Westen nichts Neues  ". Benn Schäfer am Schluß seiner Ausführungen andeutete, daß in unserer Zeit eine Unterbewertung des Dichters und der dichterischen Leistung herrsche, so kann das für den Dichter, wie ihn Wilhelm Schäfer schilderte, nicht wundernehmen: wer nicht in der Welt der Menschen, mit ihrem Kampf und Leid, mit ihren Freuden und Hoff­mungen lebt, der fann auch nicht darin wahrgenommen werden. Iz... allo

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Museumvorträge. Sonntag, den 17., 10 Uhr, sprechen im Neuen Muieum Dr. Rosenberg über Niederländische Landschaftsradierungen des 17. Jahrhunderts", im& aiser Friedrich Museum Dr. Bange über Die Stunft der Schwaben  " und im Museum für 6lter tunde II Dr. bon Jenny über Troja  , Streta und Mylenä". Teil­nehmerfarten 50 Pf. bor Beginn am Eingang.