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Vorwärts

Berliner Bolesblatt

Montag

18. November 1929

Preis

10 Pfennig

Die ta g. Ronparetleges PBfennig. Reflamezeile 5.- Reichs mart Aleine Anzeiger das fettge Drudte Wort 25 Pfennig zuläfftg wei Fettgedruckte Borte) jedes weitere Bor 12 Biennig Stellengefuch das erite Bort 15 Biennig, redes wettere Bor 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstabes sablen für zwet Borte Arbeitsmart Beile 60 Pfennig. Familienanzeigen Zeile 10 Pfennig. Anzeigenannahme im Haupt efchäft Lindenstraße 3, wochentäglic von 81%, bis 17 Uhr,

Hentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

Redaktion und Verlag: Berlin SW 68, Lindenstraße 3 Vorwärts Verlag G. m. b. H.

Fernsprecher: Dönhoft 292-297 Telegramm- Abr.: Sozialdemokrat Berlin .

inite 10% 2013 TO

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Bostichedlonto: Berlin 37 536. Bankkonto: Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten, Wallstr. 65. Dt. 8. u. Disc.- Ges., Depofitenkaffe Lindenstr. 3.

Starfer Wahlerfolg im Lande.

200 0

Berliner Sozialdemokratie bleibt stärkste Partei.

Gegen 123 Uhr waren in Berlin die Ergebnisse aus 17 Kreijen von insgesamt 20 bekannt. Aus den Kreisen Tiergarten , Steglig und Tempel. hof lagen Teilresultate vor.

Es standen noch rund 150 000 Stimmen aus. Es wurden gezählt 2115021 Stimmen. Davon erhielten:

Sozialdemokraten. 602 333

Kommunisten.

Deutschnationale 357 466 Demokraten... 124 129 Ttsch. Volkspartei. 122 222

Zentrum.

Wirtschaftspartei

Nationalsozialisten

17. 11. 29.

25 10. 25. 604 696

530 535

347 381 385 324

20.5.28 816 196 611 317

171 954

71 557

91 452 110 559

111 446 8.63 265 1872 263 52 7461)

440 132 190 520 159 866 82 299 65771 64 6722)

1) Dt. Bölt.+ Dt. Goz.) Nat. Goz.+ Bölt. Nat. BL+ Dt. Goz.

Resultate aus den Kreisen.

1. Kreis Mitte.

03. 39 701; Dnat. 25 865; Komm. 40 193; Dem. 10 124; D. p. 7130; Wirtschp. 6162; 3. 6341; Dvölt. 410; Nat.- Soz. 8720; USP. 237; 2. Komm. 28.

Gesamtergebnis 1925: So3 . 39 567; Dnat. 27 261; D. p. 7244; Komm, 21 370; Dem. 15 115; Wirtschp. 5112; 3. 4856, USP. 1711; Doölt. 1763; D. Soz. 1407; Splitterparteien 1613.

Reichstagswahlen 1928: S03. 53 189; Romm. 43 959; Dnat. 30 478; Dem. 14 767; D. Bp. 8426; 3. 6285; Wirtschp. 4434; Nat.­Soz 3069; Völt. Nat. Blod 1495.

1. Abt: So3 . 5506; Dnat. 5333; Romm. 4454; Dem. 1907; D. Vp. 1628; Wirtschp. 893; 3. 1440; Dvölt. 105; Nat.- Soz. 1605; USP. 52; 2. Komm, 2; Sonstige 474.

1. Abt .( 1925): G03. 5314; Dnat. 5173; D. Bp. 1641: Komm. 2176; Dem. 2695; Wirtschp. 828; 3. 1062; USP. 126; Dvölt. 342; D. So3. 176; Splitterparteien 248.

2. Abt.: So3 . 2635; Dnat. 2849; Komm. 1479; Dem. 737; D. Bp. 954; Wirtschp. 476; 3. 669, Dvolt. 34; Nat. Soz. 789;

Die Vergleichsziffern beziehen sich natürlich auf die damaligen USB. 19; Sonstige 205. Gesamtresultate

Den Wahlen vom 17. November, deren Resultate in den Frühstunden des Montag allmählich einlaufen, ist ein noch nie dagewesenes Reffeltreiben gegen die Sozialdemokratie vor angegangen. Bürgerliche Parteien und Kommunisten hatten wochenlang mit den tollsten Verleumdungen gearbeitet.

Das Ergebnis dieses Angriffs ist für unsere Gegner ein Mißerfolg. Noch liegt ein vollständiges Bild nicht por, aber jetzt schon fann man sagen, daß sich die Sozial­demokratie in diesem ungeheuren Sturm nicht nur ge­halten hat, sondern daß es ihr in verschiedenen Gegenden z. B. in Köln , in Sachsen , in Pommern , in Schles wig- Holstein, in Hannover gelungen ist, ihre Position noch erheblich zu verbessern.

Auch in Berlin , mo der Drud der Stlaret- Hege am stärksten war, hat sich die Sozialdemokratie gut ge­schlagen. Die Hoffnung der Kommunisten, es würde ihnen gelingen, die Sozialdemokratie aus ihrer Stellung als Stärtste Partei zu verdrängen, wird sich nicht erfüllen. Die Sozialdemokratie bleibt an der Spize.

2. 2bt.( 1925): Goz. 2528; Dnat. 2833; D. Bp. 1057; Romm. 827; Dem. 1170; Wirtschp. 373; 3. 545; USP. 68; Doölt 172; D. Sog. 160; Splitterparteien 122.

3. 2fbt.: Soz. 7300; Dnat. 4831; Komm. 5404; Dem 2107; D. p. 1430; Wirtschp. 1262; 3. 1271; Dvölt. 46; Nat.- S03 1469; 1GB. 31; 2. Komm. 2; Sonstige 572.

3. Abt .( 1925): So3 . 6928; Dnat. 4989; D. Bp. 1404; Romm. 2810; Dem. 3941; Birtichp. 900; 3. 1093; usp. 237; Duölf. 242; D. Soz. 235; Splitterparteien 412.

4. Abt.: Soz. 4249; Dnat. 2756; Komm. 4546; Dem. 1357; D. Bp. 620; Wirtschp. 614; 3. 37; Doölf. 913; Nat.- Soz. 17; Sonstige 351.

4. 2bt.( 1925): Soz. 4565; Dnat. 2896; D. p. 748; Romm 2509; Dem. 2224; Birchp. 621; 3. 557; uGp. 156: Doölt. 190; D. Goz. 229; Splitterparteien 201.

5. Abt: So3 . 4859; Dnat. 2895; Komm. 5455; Dem. 1472; D. Bp. 703; Wirtschp. 769; 3. 533; Dvölt. 39; Nat.- Soz. 1052; USB. 14; Sonstige 243.

5. 2bt.( 1925): Gog. 4252; Dnat. 2859; D. Bp. 614; Stomm. 2381; Dem. 1973; Birtichp. 632; 8. 349; p. 82; Doölt. 185; D. Soz. 196; Splitterparteien 130.

3. Kreis Wedding .

03. 61 088; Dnat. 21 876; Komm. 81 865; Dem. 741; D. Wp. 5164; Wirtschp. 7407; 3. 5857; Dbölt. 282; Nat.- Soz. 6090; usp. 619; 2. Komm. 489.

Gefamtergebnis 1925: So3 . 60 307; Dnat. 20 958; D. Bp. 4137; Romm. 54 024; Dem. 9813; Wirtschp. 4783; 3. 4425; USP. 1737; Doolt. 1132; D. S03. 1057; Splitterparteien 1509.

Reichstagswahlen 1928: S03. 74 579; Komm. 88 650; Dnat. 24 129; Dem, 9801; D Bp. 5713; 3. 5663; Wirtschp. 4594; Mat.­Soz. 1742; Bölt. Nat. Block 907.

4. Kreis Prenzlauer Berg . Gesamtergebnis: 61 130; Dnat. 27 993; Komm. 52 747; Dem. 8846; D. p. 5848; Wirtsch. 7105; 3. 6768; Dvölf. 371; Nat.- Soz. 8266; up. 423; Komm. 2. Rpmm, 303,

Gesamtergebnis 1925: S03. 58 933; Dnat. 26 411; D. Bp. 5201; Romm. 32 692; Dem. 12 502; Wirtschp. 4862; 3. 5085; 1GB. 1212; Dvölt. 2109; D. G03 1756; Splitterparteien 1785.

Reichstagswahl 1928: So3 . 73 650; Romm. 56 261; Dnat. 29 752; Dem. 12 413; D. Bp. 6890; 3. 6163; Wirtschp. 4718; Rat.- Soz. 2343; Völf. Nat. Block 998.

Absolute Mehrheit in Hannover .

Glänzende Erfolge in Schleswig- Holstein . Hannover

( Stadt).

So3. 118 005; 3. 11 296; Komm. 13 228; Dem. 6882; Wirtschp. 3548; at- 503. 11 997; Disch. Hannov. 20 292; Chr. Boltsd. 4549; Bodenref. 1070; Rechtsblod 48 846. Die Sozialdemokratie erhielt die absolute Mehrheit. Wesermünde , 17. November.

Die Kommunalwahlen in Wesermünde sind sehr ruhig ver­laufen. Die Wahlbeteiligung betrug 65 Proz. Die Sozialdemo­

Stimmen und Mandate wesentlich zu erhöhen. Als ein Wahlfurio­fum darf man vielleicht das Wahlergebnis des Lod­ftedter Cagers ansehen, wo die Nationalsozialisten als die stärkste Partei auf der Liste erscheinen, als die zweitstärkste Partei die Unabhängige Sozialdemokratische Partei, während es unserer Partei nicht gelungen ist, nennenswerte Stimmen auf ihre Liste zu vereinigen. Altona

: In Bandsbet wurden für die Sozialdemokraten 9238( 8239), für die Kommunisten 3792( 3596), für die Demokraten 1419( 1063), für die Nationalsozialisten 1377( 0), für den Bürger­

Da die Kommunisten schon bei der Reichstagswahl von 1928 erheblich besser abgeschnitten hatten als bei den letzten Gemeindewahlen, war von vornherein damit zu rechnen, daß ihre Stimmen- und Mandatzahl im Berhältnis zu den letzten teilen fich wie folgt: So 3. 25( 19); Dem. 1( 3); Komm. 3( 4); Nat.. bund 7927( 7943) Stimmen abgegeben. Gemeindewahlen steigen würde. Wie sich die Gewinn- oder Soz. 2( 0); Boltswohl 0( C); Einheitsliste des Bürgertums 15( 20). Berlustrechnung der Parteien im Verhältnis zur Reichstags­wahl stellen, wird erst festgestellt werden können, wenn die Gesamtziffern vorliegen.

Dann wird es sich auch zeigen, ob die bisherige den Ge­meindeetat bewilligende Mehrheit in der Berliner Stadt verordnetenfrattion noch vorhanden ist. Nach der Entwick­lung des Zahlenbildes in den ersten Stunden der Zählung scheint fie gefährdet zu sein.

* Magdeburg

( Endergebnis): S03, 75 399( 59 076), 32( 25) Mand.; Komm. 16 625( 17 861), 7( 7); Dem. 13 209( 14 297) 5( 6); 3. 3671 ( 0), 1( 0); Doölt. u. Boltsrecht 4330( 15 347), 1( 0); Nat- Soz. 9199( 0), 3( 0); Rechtsblod 44 718( 52 159), 18( 28). Kiel

, 17. november.( Eigenbericht.)

Der Sozialdemokratie ist es in Schleswig- Holstein gelungen,

die Wirtschaftliche Vereinigung 7( 9), Sozialdemokraten 4( 6), Westerland ( Sylt ): Bei den Stadtverordnetenwahlen erhielten Beamtenliste 2( 0), Liste Alt- Westerland 1( 0), Kommunisten 1( 0). Altona

: Von 158 Bezirken liegen aus 140 Bezirken vor: S03. 40 310; Dnat. 25 108; Komm. 16 445; Dem. 6292; D. Vp. 1025; Mittelstandspartei 6599; 3. 1612; Rat.- S03. 6068; 2. Komm. 254. Kiel : Soz. 35 703( 30 414); Romm. 5906( 10 720); Dem. 1835 ( 5868); Wirtschp. 2127( 0); Hausbefis 7504( 12 216); 3. 1656( 0): Nat. Bollsgem. 10347( 0); Nat.- Soz. 4075( 5574); USB. 668( 1844); Boltswohl 18 792( 21 922); Bürgerblod 9328( 21 053).

Was die Entwicklung der Parteien betrifft, so scheint nicht nur ihre Mahtposition zu behaupten, fondern sie auf der Schwere Bluttaten in Breslau .

der Zunahme der Kommunisten in Berlin eine Ab­nahme fast überall im Lande gegenüberzustehen. Einheitlich jedoch zeigt fich so ziemlich überall ein starker Aufstieg der Nationasozialisten auf Kosten der Deutsch nationalen. Die Katastrophe der Hugenbergpartei, die sich schon in Baden und in Lübeck angekündigt hatte, scheint unaufhaltsam.

ganzen Linie weiter auszubauen. In zahlreichen Gemein­den hat die Partei zum ersten Male die abfolute mehr­beit erreicht. Dorf, wo sie die Mehrheit bereits beseffen hatte, gelang es ihr ausnahmslos, fie auch zu halten und weiter zu stärken. Auffallend ist der Ridgang der Deutschnaflo­nalen und im Westen der Provinz das Anschwellen der national­fozialistischen Stimmen. Die Demokraten verlieren in Schleswig­Holstein auf der ganzen Linie. Jhnen geht es nicht beffer als den Rechtsparteien.

Ju Neumünster gewinnt die Partei ein Man­

Ein Landjäger von Stahlhelmern niedergeflochen. Sozialdemokrat getötet. Breslau

, 17. November.( Eigenbericht.) Jn Roberwig( St. Breslau) wurde am Sonntag der Candjäger Böffner von Stahlhelmleuten niedergestochen. Der Breslauer Kriminalpolizei ge­lang es, die Täter, die von auswärts famen, abzufaffen.

Jn Breslau wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag eine fozialdemokratische klebetolonne überfallen. Genoffe Schröder, der Distriktsführer Genosse Fischer und

Der Hugenbergblod, der ausgezogen ist, den Marris­mus zu besiegen, fehrt verbeult und zerschlagen aus dem Kampfe zurück. Die Sozialdemokratie, die von zwei Seiten zugleich berannt wurde, hat ihm gegenüber ihre Stellung nicht nur gehalten, sondern noch ausgebaut. Auf diese starte Schlappe zufügen zu fönnen. An Mandalen erhält die Sozial. ein Unbeteiligter wurden niedergeschlagen bzw. durch kalt­

Stellung gestützt wird sie sich-besonders in Berlin noch stärker als bisher um die Gewinnung jener Arbeiter­maffen bemühen müssen, die diesmal noch den finnlofen Heyphrasen der Kommunisten Gehör geschenkt haben.

dat und 2000 Stimmen. Die Partei hält ihre Macht und baut fie weiter aus. Die Ceidtragenden find diefelben Parteien, die

bisher geglaubt haben, der Sozialdemokratie in Neumünster cine

demokratie 14, die KPD . 2, die Nationalsozialisten 2 und der

Bürgerblod 12, so daß also die SPD . und die KPD . zusammen die absolute Mehrheit in dem Parlament befißen.

Jn Rendsburg gelang es, gelang es, die sozialdemokratischen

wurf schwer verletzt. Schröder erlitt einen Schädelbruch und ist am Sonnabend seinen Berlegungen erlegen. Fischer hat das Augenlicht verloren, der Unbeteiligte wahrscheinlich ebenfalls.