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Stahlhelmpfarrer! Pebrew Drei Frauen weinen vor dem Richter

Erbauliches aus M dienburg.

Aus Schwerin i. M. wird uns geschrieben:

Der Stahlhelm, der Mecklenburg und besonders die Hauptstadt Schwerin als seine Hochburg ansieht, geht immer ungenierter vor. Wer sich davon überzeugen will, der braucht nur den Obotrit", das Stahlhelmorgan Medlenburgs. aufzuschlagen. So wird in der Nummer 21 vom 1. November 1929 unter den Bundesnachrichten folgender ,, Landesverbandsbefehl Nr. 14" herausgegeben:

Stahlhelmpfarrer. Die Gaue ersuche ich um Meldung zum 1. Dezember 1929, welche Pastoren Mitglieder bes Sahlhelms sind. Anschrift erforderlich."

Bei jeder Fahnenweihe des Stahlhelms in Medienburg ,, weiht ein Pfarrer die Fahne, bald dieser, bald jener. Nur in der Kirche tragen die Herren Stahlhelmpastoren noch nicht ihr Parteiabzeichen, den Stahlheim; vielleicht erläßt aber die jetzt gerade tagende Landes­synode der mecklenburgischen evangelischen Landeskirche eine solche Anordnung, damit die nicht dem Stahlhelm angehörenden Gemeinde­mitglieder genau wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Der Jungstahlhelm in Schwerin erläßt im gleichen Blatt folgende Befehle":

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,, Dienst im November: Sonntag, 3. November, 9.30 Uhr vormittags: Wehrsport Schulhof Beethovenstraße." Weiter:

"

Den Gläubigen verboten hat die Kongregation des Heiligen Offiziums in Rom das Wert Politit aus dem Glauben" von Ernst Michel , 1926 bei Dietrich in Jena erschienen. Inder gegen Politik aus dem Glauben". Der Vatikan hat das Werk des deutschen Schriftstellers Ernst Michael Bolitit aus dem Glauben" auf den Inder gesetzt, weil es irrige Ansichten über die christliche Philosophle und die Hierarchie der Kirche enthalten soll.

,, Mittwoch, 27 November, abends 8.30 Uhr: Pistolenschießen, Tonhalle." Damit auch die Lächerlichkeit nicht zu furz fommt, enthält das Blett noch einen anderen Utas:

Ich wünsche die Ehrenbezeugungen der Scharnhorst­gruppe am 1. Dezember 1929 zu besichtigen. Ort und Zeit wird noch mitgeteilt.

Sonntag, 1. Dezember 1929, 9-12 Uhr: Ausmarsch, Richtung Rabensteinfeld. ( Besichtigung des Jungsturmführers. Ehren­bezeugungen.) Antreten beim Büssertrug.

gez: Gosselt, Ministerialtanzleifetretär." Der Stahlhelm muß wirklich große Sorgen haben, daß er des wegen nicht in den Schlaf fomunen tann, wenn er zu der Feststel­lung, ob die Jugend auch die Ehrenbezeugung" richtig ausführt, cinen großen Apparat in Bewegung setzt.

Aber wegen das Behrsports auf Schulhöfen und des Pistolen­schießens von Jugendlichen sollte einmal die Reichsregierung nach dem Rechten sehen.

Herbstlicher Schwarzwald .

Das Herbsttlima des Hochschwarzwaldes zeichnet sich aus burch Rebelfreiheit, Reinheit der Luft, starte Besonnung, die Strahlentherapie, Luft- und Sonnenbäder ermöglichen, ferner durch große, fast sommerliche Wärmebildung bei wohltuender Windstille.

Merkwürdig ist, daß es so lange gebauert hat, bis biefe Eigen­fchaften des Schwarzwaldes und besonders die Vorzüge des Spät jahres erfannt worden sind. Bor 50 Jahren war der Schwarzwald noch ein unbekanntes Land. Man hielt seine Höhen für rauh und unwirtlich und nicht geeignet für den Aufenthalt von Kranten. Die Aerzte fannten die Luftfuren noch nicht. Sie empfahlen zwar Luft veränderungen, wobei sie auf die Beschaffenheit der Luft keinen besonderen Wert legten. Zu der Luftveränderung bedurfte es aber feiner Höhenfuſt, da es genügte, die Kranten und Erholungsbe­dürftigen Ingendwo bei Verwandten oder in einem der fleinen Bäder unterzubringen. Erholungsturen waren damals bei dem ruhigen Erwerbsleben, bei dem behaglichen, frohmütigen Leben in den noch kleinen Städtchen menig erforderlich. Es gab damals auf dem Schwarzwald auch noch feine Luftfurplätze, noch feine Erholungsheime. Das sonnige, warme Better im Herbst auf dem Schwarzwald loďte manchen zwar schon damals zu einer Bande­rung auf den Schwarzwald , besonders auf eine der Bergfuppen hinauf, meistens der schönen Aussicht wegen. Der nach 1870 ein­setzende Aufschwung der Industrie mit ihrem intensiven Geschäfts­betriebe, mit der Haft und nervenzerstörenden Unraft, brachte hier eine Wandlung. In rafendem Tempo änderte sich die Lebens­führung. Aus dem Bauern- und Handwerterstaate wurde ein In­dustriestaat. Die Konkurrenz wurde zur Beitsche, die das Bolt mit feinen Millionen von Arbeitern zu immer größerem Geschäftswett rennen aufpeitschte. Die große Zunahme der Bevölkerung schuf einen Wohnungsmangel in den immer größer werdenden Städten, die Verunreinigung der Luft durch den Dunst und Rauch der Fa briken, der Aufenthalt in den ungefunden Fabriträumen und Be­triebswertstätten, in den engen, oft sonnenlosen Wohnungen be. reiteten den Boden für die Entwicklung von Krankheiten, Er­

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SPEZIAL- MAZEDONEN- MISCHUNG

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Unter der Fuchtel des§ 218

Vor dem Schwurgericht"- drei Berufs- und sechs| Caienrichterstehen drei Frauen Sie zerfließen in Tränen. Die ersten beiden die 25jährige H. und die 28jährige C.- find der Abtreibung und des Kindes. mordes angeflagt; die dritte, die 53jährige S., der gewerbs mäßigen Abtreibung.

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Er liegt fünf Jahre zurück. Ella H. hatte einen Reliner zum Freund; sie geriet in andere Umstände. Er mißhandelte sie, wollte nichts von einem Kinde wissen, drohte, sie zu verlaffen und feine Alimente zu zahlen, forderte Abtreibung. Bochenlang fuchte fie vergeblich nach einer weisen Frau, erhielt Adressen, die nichts nugten und erfuhr schließlich durch Musiker den Namen der Frau R. Diese stellte feft: Schwangerschaft im achten Monat. Sie weigerte fich, etwas zu unternehmen. Das junge Mädchen flehte, weinte, um­flammerte ihre Knie: fie dürfe fein Rind haben; auch ihre jüngere Schwester sei schwanger, deren Freund wolle aber für das Kind forgen; wo sollte sie mit dem ihrigen hin; die Mutter verständ. nis und einfichtslos, die Familie, Eltern und vier Sdywestern in zwei winzigen Zimmern, eng zusammengebrängt; nein, fie tonne tein Kind bekommen, file tue fich was an. Die alte Frau, felbft Mutter vieler Kinder, ein Leben voll Not und Elend hinter sich, wurde von Mitleid mit dem jungen Ding gepact. Für 15 Mart machte sie den Eingriff. Eine Freundin, die Arbeiterin L., nahm sie auf. Am Abend des nächsten Tages stellten fich Geburtswehen ein. Die 2. holte das Kind aus dem Eimer, widelte es in ein Baten. legte es in einen Korb. In Todesängsten wachten die Frauen eine Weile, dann

Schöpfungszuständen und Nervosität. Für alle Strantheiten ift ein

schliefen sie ein. Am nächsten Morgen fragte Ella, was mit dem Rinde sei. Es ist tot" jagte die 2. Grauen faßte die beiden jungen Mädchen. Was tun, wohin mit der Kindesleiche? Sie ver. suchen das Neugeborene im Ofen zu verbrennen. Gräßlicher Qualm und Geruch laffen sie davon Abstand nehmen. Dann durchzudt eine von beiden der Gedante: bie Maschküche. Das größere Feuer erlöft fie von der fleinen Leiche.

Jahre waren hingegangen. Da verplauderte sich eines Tages in ausgelaffener Altoholſtimmung die 2. Irgend jemand erstattete Anzeige. Die Justizmaschine geriet ins Rollen, längst Bergeffenes wurde an die Oberfläche gezerrt. So entstand Anklage auf Abtreibung und Kindesmord gegen H. und L., wegen gewerbs­mäßiger Abtreibung gegen R. 3weimal war diese seitdem wegen des gleichen Delifts bereits bestraft worden.

Nun saßen fie alle drei vor dem Richter und meinten: R., alt und gebrechlich, Ernährerin eines fiechen Mannes; H. ein Häuflein Unglüd, trant an trostloser Kindheit und unleidlichem Elternhause; 2., um Liebe und Kind betrogen. Der Sachver ständige wurde zum Retter. Das Kind sei physisch vielleicht lebensfähig gewesen, meinte er, juristisch war es aber nicht als Lebenswesen zu betrachten. So fonnte es auch nicht getötet werden, da es juristisch nie gelebt hatte. Die Anflage wegen Kindesmord murde fallen gelassen; es blieb nur Abtreibung.

Das Gericht verurteilte die 2. zu drei Monaten Gefäng nis mit Bewährungsfrist, H. zu einer geringen Geldstrafe und K. zu fechs Monaten Gefängnis.

Kräutlein gewachten( jagt man). Das Kräutiein dafür wuchs auf Gikungen des Stadtwahlausschusses.

den Höhen der Mittelgebirge , besonders auf unseren an der Süd­und Oftgrenze des Reiches bis zu einer Höhe von 1500 Meter auf steigenben Schwarzwaldbergen. Nun erst wurde der Schwarzwald voll und ganz gewürdigt. Es entstand eine Wanderfreudigkeit. Die Schönheiten und die klimatischen Borzüge des Schwarzwaldes wur den entdeckt. Nun herrscht auf den von einem glückstrahlenden Himmel überdeckten Bergeshöhen eine heimelige Stille, eine nerven­beruhigende Einfamfeit. Fernsicht bis auf die filberne Stette der Alpen nimmt die Sinne gefangen und lenkt sie ab von dem, was fie bedrückt und beunruhigt. Frisch gestärkt und arbeitsfreudig lehrt der Mensch zu seiner Arbeitsstätte zurüd. Der tommende lange Winter macht ihm teine Sorgen mehr.

Funkwinkel.z

Das Programm am Bußtag trug den Stempel erbrüdenber Einförmigkeit. Was an Botalporträgen gefendet wurde, waren Ge­sänge religiösen Charakters; sonst wurde der ganze Tag mit In. strumentalmufit ausgefüllt: Streichquartett, Cello, Orchester, Jade Beranstaltung an fich wertvoll und schön aber alle zusammen an einem Tage erzeugten größte Langeweile. Hamburg und bie angeschlossenen Sender brachten einen Liliencron - Abend, Leipzig auf Schallplatten die Oper Aida"; aus München fonnte man sich so­gar Tanzmusit holen. Auch ein Rundfunttag ohne heitere Pro grammnummern hätte eine reiche Auswahl zugelassen, so daß Berlin feinen Hörern pirtlich ein etwas gefälliger aufammengestelltes Tagesprogramm hätte bieten dürfen.

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Am Donnerstag war das Unterhaltungsprogramm von Berlin zwar auch ausschließlich auf Mufit gestellt, aber es wartete mit Darbietungen der verschiedensten Art auf. Ein schönes Nach mittagstonzert wurde DON ber Pianistin Therese Diehn. Slottto und dem Bassisten Harold Krawitt beftritten. Der Berliner Sängerchor fam mit ausgewählten Vorträgen zu Gehör; ein Wiener Operettenabend bot leichte, gefällige Unterhaltung. Rönigswusterhausen sorgte durch einen Arienabend Jan Kipuras für Wohlfang. Ein übler Mißton tam dagegen in das Programm der Deutschen Welle durch einen Bortrag Spio. nage von Louis von Bohl, in dem man von Goldenen Schlan worunter der Redner weibliche Spione verstand und fehr viel von Feinden und Feindstaaten hörte. Herr von Bohl fetzte ausführlich auseinander, daß Spionage das größte Helden tum, größeres als im Kleid des Soldaten das ist für ihn an­scheinend der einzige Maßstab für Heldentum offenbaren fönne. Man hörte bei diesem Bortrag geradezu Säbelgeraffel und Kanonen­donner und fah Giftwolten aufsteigen. Was hat dieser Bortrag, der trotz seiner schlecht umgehängten Friedensmaste deutlich an dere Absichten verriet, im Programm des Berliner Rundfunks zu fuchen? Wer ist für diesen gefährlichen Unfug verantwortlich? Es war nicht ohne pitanten Beigesámad, daß diesem Vortrag eine Vorlesung Heinrich Lilienfeins aus seinem neuen Roman vorauf ging, der im Weltkrieg spielt. Das Kapitel gab die Furchtbarkeit des Krieges mild dosiert; der Soldat stirbt bei Lilienfein mit einer Art zufriedener Demut; es macht ja weiter nichts.

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Am heutigen Freitag um 11 Uhr tritt der Stadt. wahlausius zur Feststellung der Bahl der auf die Kreis­wahlvorschläge insgesamt entfallenen Stimmen und zur Ermittelung der Wahlquotienten im Rathaus, Zimmer 109, Eingang Jüdenstraße, in öffentlicher Sigung zusammen. Der Zu tritt zu der Sigung steht den Wahlberechtigten offen. Am Donners­tag, dem 28. November, 12 Uhr, tritt der Stadtwahlausschuß für die wahlvorschläge entfallenen Stadtverordnetenfike im Rathaus, Berlin , Stadtverordnetenwahl zur Berteilung der auf die zugelaffenen Stadt. Bimmer 109, in öffentlicher Sizung zusammen. Auch zu dieser Sigung steht der Zutritt den Bahlberechtigten offen.

Kommunistische Rowdys.

Am Dienstagnachmittag, gegen 16.30 Uhr, wurde der 70jährige Reichsbannermann und Barbeigenosse Emil Müde, der sich in Bundesuniform auf dem Wege zur Einäscherung eines verstorbenen Kameraden befand, in der Gegend des Karl- Liebknecht­Hauses am Bülowplaß von tommunistischen Rowdys überfallen und zu Boden geschlagen. Müde erfitt einige start blutende Ver. mumbungen am Kopfe und mußte fich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Die Strolde ergriffen nach diesem Siege" über einen Greis sofort wie üblich die Flucht.

Hast du schon ein Los der Arbeiterwohlfahrt?

Wenn nicht, dann kaufe dir noch heute eins! Der Preis für das Einzellos beträgt mur 50 Pfennig, dafür fannst du allerlei gewinnen: Landhäuser oder Wochenendhäuser, Klaviere, Sprechapparate, Küchen, Motorräder, Fahrräder, Nähmaschinen. Im ganzen werden in der am 18. und 19. Dezember d. J. stattfindenden 3iehung 146 474 Gewinne und zwei Prämien wünscht, fann auch Bargeld bekommen; denn alle Gewinne find mit einem Gesamtwert von 500 000 Mart ausgespielt. Wer es mit 90 Broz ihres Wertes in bar auszahlbar. Berfäume diese Gelegenheit nicht, sondern wersuche dein Glück und nimmmm dir ein Los! Glüdsbriefe mit zehn Lpfen fosten 5 Mart.

Der Berlagsdirektor des Borwärts", Genoffe Theodor Glode, bittet uns um Beröffentlichung der nachstehenden Zeilen: Ich sage allen Genossen und Freunden für die mir anläßlich meines 70. Be burtstages zugegangenen Gratulationen und freundlichen Zu schriften meinen herzlichsten Dant. Theodor Glode."

Dr. Helene Stöder schreibt uns: 3u meinem 60. Geburtstage ist mir eine solche Fülle freundlicher, Glückwünsche zugegangen, daß bitte daher, auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank und die es mir leider unmöglich ist, fie alle einzeln zu beantworten. Ich Hoffnung ausfprechen zu dürfen, durch meine Weiterarbeit alle guten Wünsche rechtfertigen zu fönnen.

Es schmedt fo gut, wenn man sich seine Liköre und Brannt­meine mit Reichel- Effenzen selbst bereitet. Die Sache ist so einfach und bringt hohe Ersparnis. Erhältlich in Drogerien und Apotheken, daselbst auch umsonst Dr. Reichels Rezeptbüchlein.

decks DI FREUDE KURMARK- RAUCHERS Ein achtbar roürdig Bekenntnis

vom

positiven Genuss des Rauchens

fällt allhier

Der werklälige Mann:

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Mitten im sausenden Lärm meiner Maschine spüre- ids den Hunger nach meiner geliebten Cigarette. Ihr gilf mein erster Griff in der Pause, dann ein paar Züge und ich fange von neuem frisch und guter Dinge wieder meine Arbeli an.

So schafft den postiven Genuss

KURMARK

die Cigarette

der neuen Epoche!

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