jalstis rod bilo na 10 Die Wahrheit über die Attentate.
Haupttäter geständig. Sie haben mindestens 5 Jahre Zuchthaus zu erwarten. Sprengstoffübernahme im Gehrock.
Sie weitere Untersuchung in der Sprengstoffangelegenheit hat, wie Landgerichtsdirektor Dr. Mafur heute mittag in einer Preffe besprechung mitteilte, zu neu en wesentlichen Erfolgen geführt, so daß nunmehr der gesamte Kompler, soweit er sich auf Schleswig Holstein und die Provinz Hannover erstreďte, als nahezu völlig erledigt angesehen werben fann.
Einmal ist die Aufdeckung weiterer Attentate geglückt, und zwar handelt es sich dabei um
weichensteller Manede, ein Stahlhelmer, einspringen. Alle zu diesen Anschlägen verwendbaren Sprengförper stammten aus der bekannten„ Fabrif" in Altone- Flottbet.
Sämtliche vier Personen haben ein umfassendes Geständnis vor dem Landgerichtsdirektor Dr. Majur abgelegt.
Es wurde gegen fie auf Grund der Paragraphen 5, 6 und 7 des Sprengstoffgefeßes Haftbefehl erlassen. Auf Grund dieser Baragraphen dürften alle den Anschlägen Beteiligten eine Mindest strafe von fünf Jahren 3uchthaus zu ge wärtigen haben.
an
das Attentat auf das Finanzamt in Winsen am 27. November 1928. Die Idee zu diesem Anschlag ging, mie Dr. Masur ging dann nochinals auf den Handgranaten beute erklärt wurde, von Herbert Bold aus, der auf Grund anschlag in Wesselburer ein, der jetzt dahin aufgeflärt ist, feiner Beschäftigung mit Sternfunde und anderen mystischen daß Klaus Heim nachts mit zwei weiteren Personen nach WeffelDingen auf den Gedanken gekommen war, Attentate zu verüben. buren fuhr, um diesen Anschlag durchzuführen. Der eine der Es ist bemerkenswert, daß es Bolds Absicht war, die ersten Atten- Mitfchrenden war Herbert Schmidt, der andere ist noch tate im Hannoverschen, in Lüneburg , durchzuführen. Daß dieser nicht zweifelsfrei festgestellt, doch besteht der dringende Verdacht, Gedanke nicht in die Wirklichkeit umgesetzt wurde, ist dem Umstande daß es Ridels mar. Geständig ist Herbert Schmidt. zu verdanken, daß die Attentäter das Regierungsgebäude, Die Handgranaten hat nach seinem Eingeständnis Amandus Vick dem der erste Anschlag gelten sollte, von Schutpolizei be. beschafft, bei bem, wie erinnerlich, schon früher 35 Handgranaten gemacht fanden. Die Attentäter es tommen dabei in Frage funden wurden. der Gemeindevorsteher Amandus Bid( Rönne), der Landwirt Besonders bemerkenswert ist die nunmehr endlich geglüdte Franz Luhmann( Clues) und John Johnsen( Husum ) Feststellung des Bombenlagers. Jowie Herbert Bold mußten deshalb von Lüneburg umfehren und wandten sich nach Winsen . Das Winsener Attentat murde mit dem hocherplosiven Sprengstoff Trinitrotoluol ausgeführt, den Herbert Bold beschafft hatte. Daß die gefährliche Sprengstoffladung in Winsen nicht zur Explosion tam, ist darauf zurückzuführen, daß das Paket durch Regen völlig durchnäßt war. Weiter wurden
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in der Nacht zum 1. August und in der Nacht zum 6. September ( auf die Billa des Rechtsanwalts Dr. Strauß und die Landfranfen fasse am 1 August und auf das Regierungsgebäude am 6. September) aufgeklärt. Die Täter waren hier wiederum Amandus Bid und Franz Luhmann. Außerdem waren an diefen Anschlägen beteiligt der Landwirt Ernst Beder aus Rottorf ( Kreis Winsen) und der Hilfsweichensteller Hermann Manede, gleichfalls aus Rottorf. Bei dem Doppelattentat am 1. August waren beteiligt Bic, Luhmann und Beder. Beder bewachte das Auto, in dem die Attentäter zum Tatert gefahren waren, während die beiden anderen die Anfdläge bei Dr. Strauß und bei der Landtranfenfasse ausführten. Das nächste Attentat in der Nacht vont 5. zum 6. September auf das Regierungsgebäude führten Bid Beder und Manede durch. Luhmann war verhindert, weil an dem Tage seine Kuh gefalbt hatte. Für ihn mußte der Hilfs
FESTLICH
Den wochenlangen Ermittlungen ber Kriminalpolizei ist es ge lungen, dieses Lager in Karlumfeld im Kreise Niebüll , und zwar in dem einsamen Bauerngehöft von Beter holländer, das etwa 60 Kilometer nördlich von Husum hart an der dänischen Grenze liegt, festzustellen. Die Spreng stoffe wurden Ende Januar mit einem Auto von Nidels bis in die Gegend dicht vor Husum gebracht. wo sie von einem zweiten Wagen Don John Johnsen und Herbert Bold übernommen wurden. Diese beiden brachten die drei Kisten Sprengstoff und mehrere Batete mit 700 Sprengfapfeln nach Karlumfeld, zu Holländer, wo die Sprengstoffe zunächst in einer Truhe im Wohnzimmer verstedt worden. Holländer war in die Bewegung verstrict worden durch eine Rede Bolds, die dieser auf einer Landvollversammlung gehalten hatte. Diese Reve hatte eine solche Begeisterung in Holländer entflemmt, daß er sich der Bewegung zur Verfügung stellte. Der Sprengstoff wurde, nachdem man ihn zunächst in den Originalfisten gelassen hatte, auf denen noch die Fabritzeichen standen, furze Zeit darauf nochmals umgebettet. Nickels und Johnsen erschienen nach zwei Tagen in Karlunfeld, um das Material in unverfängliche neue Kisten zu paden. De Originalfisten, die vermutlich von Dynamit Nobel stammten, burden teils vernichtet, teils abgeholt, so daß der Ursprung nicht mehr zweifelsfrei festzustellen war.
Holländer ist ein Mann, der glaubte, eine gute Tat zu vollbringen. Nach seiner eigenen Darstellung bei der Bernehmung war ihm bei der Uebernahme des Sprengstoffs in seinem Gehöft fo feierlich zumute, daß er sich seinen Gehrod anzog und ein selbstverfaßtes Gedicht von sieben bis acht Strophen vortrug.
Das Verfted für das Sprengstofflager ist außerordentlich raffiniert gewählt worden Von Husum in Richtung Niebüll fahrend, tommt man fura hinter Led an einem Fahrweg vorüber, der zu dem einsamen Gehöft Holländers führt. Der Weg führt zunächst bis zu einem kleinen Waldabschnitt, durch den nach allen Richtungen hin Schneisen laufen. Zwei dieser Schneisen führen zu einem freien Stück Ackerland, über das man schließlich zu dem Gehöft Holländers tommt. Sprengmaterial wurde bei Holländer nicht mehr vorgefunden, das Verbleiben des gesamten Materials ist noch nicht einwandfrei aufgeklärt. Es ist aber mit einiger Sicherheit anzu nehmen, daß der weitaus größte Teil der Sprengstoffe, wenn nicht überhaupt alle, einmal zu den Attentaten selbst, weiter aber zu den umfangreichen Vorversuchen, die im Februar und März ange= stellt wurden, aufgebraucht worden ist.
Zu den Meldungen über neue Verhaftungen erflärt Dr. Masur, daß es sich dabei vorwiegend um polizeiliche Fest. nahmen handele. Die letzte polizeiliche Aktion wurde in Bed an gesetzt und nach Friedrichskoog ausgedehnt. Die bei dieser Attion festgenommenen Personen sind dem Untersuchungsrichter noch nicht vorgeführt worden. Unter den Festgenommenen befinden sich ein gewisser Wieborg aus Lunden , ferner, wie bereits gemeldet, Wilhelm Ratjen Bergfeld, hönd jun. und Paul Adam Roß- Fledermurth.
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Auf die Anfrage, ob bereits Feststellungen hinsichtlich des Anschlags in Berlin und ferner auch bezüglich der Finan 3terung der Unternehmungen gemacht worden feien, und ob in diesem Zusammenhang auch Spuren nach Berlin führten, äußerte fich Dr. Mahur sehr zurückhaltend dahin, daß er den Ausdruck Spuren" zwar bestätigen fönne, daß nähere Darlegungen jedoch im Augenblick zu diesen Fragen nicht gemacht werden könnten.
Die Auflösung der Fideikommisse. Der Rechtsausschuß des Preußischen Landtags fezte am Sonnabend die Borberatung der Novelle zum Fideikommißgesek bei den Bestimmungen über den Waldschuß fort. Nach allgemeiner Aussprache vertagte der Ausschuß die Weiterberatung bis zum 5. Dezember. Bis dahin wird die Regierung sich über die Anregung schlüssig gemacht haben. Am Montag wird der Rechtsausschuß Eingaben behandeln.
Der litauische Gouverneur des Memellandes hat gegen die pom Landtag beschlossenen Gesetze über Bersorgungsdurchführung, Kapitalverfehrssteuer und Stempelsteuer sein Beto eingelegt. erner hat er abgelehnt, bem Landtag das Attenmaterial über die Kriegsbeschädigten auszuhändigen.
( Gewerkschaftliches siehe 3. Beilage.)
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer : Wirtschaft: G. Klingelhäfer: Gewerkschaftsbewegung: 3. Cteiner; Feuilleton: K. S. Döscher; gotales und Sonstiges Frik Raritätt: Anzeiden: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Norwärts- Berlag G. m b. S. Berlin Drud: Borwärts- Buchdruderet und Beclagsanftalt Vaul Singer u. Co., Berlin SW 68 Lindenstraße 8. Sierzu 5 Beilagen und Unterhaltung und Wiffen".
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