Gaskatastrophe in Effen.
Ein Haus eingestürzt.- 3 Zote, viele Schwerverletzte. Ein furchtbares Explosionsunglid ereignete sich am Montag morgen gegen 10 Uhr auf dem Weberplat in Essen, wo gerade Markt abgehalten wurde. Ein Gebäude, in dem sich ein Haushaltungsgeschäft sowie eine Kaffee und Frühstücksstube befindet, flog mit furchtbarem Krachen in die Luft. Das Haus wurde vollständig demoliert und auseinander gerissen. Die Straßen liegen voll Haushaltungs. gegenständen, wiele sind durch die Fenster in die benachbarten Gebäude geflogen. Die Nachbargebäude find gleichfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Fenster sind fast sämtlich zertrümmert, die Decken und Wände geborsten, die großen Schaufensterscheiben der benach barten Läden wurden vollständig zertrümmert und unter die Waren geschleudert.
Die Bucht der Explosion war derartig, daß die großen drei bis vier Zentner schweren Steinstufen der Treppe über die Häufer hinweg auf die Dächer geschleudert wurden und dort große Verwüstun gen anrichteten. Alle Feuerwehren mit ihren Krantenwagen find an Ort und Stelle. Bisher sind aus den Trümmern acht Schwerverlegte und vier Leichtverletzte geborgen worden. Man fucht noch nach zwei Personen, einem Knaben und einem Mädchen. Von den Schwerverletzten ist ein Mann turz nach der Einlieferung ins
Krantenhaus gestorben.
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Bisher drei Tote geborgen.
Das schwere Gasunglüd auf dem Weberplah hat bisher drei Todesopfer gefordert. Eine Marttfrau wurde von einem schweren Stein getroffen und auf der Stelle getötet. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde um 11% Uhr cine weitere Leiche geborgen. Mit dem im Krankenhaus verstorbenen Schwerverletten find bis jetzt drei Tote zu verzeichnen.
Um den Delsardinenkönig.
Eine Riesenferie von Betrugsprozessen. Schon vor Jahresfrist hat sich die Deffentlichkeit mit dem Fall des Generaldirektors Wüst beschäftigt, der mit Hilfe der Deutschschweizerischen Ueberjee- Export 2.-G." einen Vertrag mit der Ham burger Importfirma Carlos Walther geschlossen hatte und auf diesem Wege imftande war, Deutschland , Desterreich und sogar Italien mit Delsardinen zu überschwemmen. Die Preise für diese Ware lagen jedoch so niedrig, daß ein Rückschlag auf dem europäischen Markt eintrat, ohne daß es zunächst gelang, die Berträge zwischen der Firma Walther und Generaldirektor Wüst auf zuheben. Aus dieser Affäre find jeht zahlloje privatprozesse entstanden, und die Staatsanwaltschaft hat sich veranlaff gesehen, vor einigen Tagen nach Abschluß des Ermittlungs verfahrens die Boruntersuchung gegen Generaldirektor Wüst zu beantragen. In derfelben Sache läuft gegen den Rechtsbeistand des Generalsdirektors Wüst, Rechtsanwalt Triebel- Berlin , ein Ermittlungsverfahren.
Im Krematorium Wilmersdorf gab der Verband für Freidenfertum und Feuerbestattung auch diesmal eine Gedächtnisfeier. Im ernſten und würdigen Rahmen vollzog sich dieser schlichte Aft des Gedenkens der Toten. Genosse Träger erwähnte Tod mur die Erlösung aus endlosem Elend bedeutet. Biel Kroft in seiner Gedächtnisrede die große Zahl der Lebenden, für die der fönnte frei werden zur Befferung dieses Elends, wenn die Aufflärung sich rascher durchsetzen würde.
Das außerordentlich schöne Wetter des Totenfonntags be-| flagt. Der Sprecher der Freidenfer perliest einen Brolog. Das günstigte den Strom der Massen, die nach den Friedhöfen pilgerten. Doppelquartett des Berbandes bringt„ leber allen Wipfein ist Besonders der große Waldfriedhof in Stahnsdorf wurde start be- Ruh" stimmungsvoll zum Vortrag. Nach einigen Rezitationen Ge fucht. Straßenbahn, Borortbahn und die Autobusse waren über denfworte an die unmenschlichen Leiden, die das Bolt im Weltkriege füllt. In Berlin selbst wurden eine ganze Reihe Totenfeiern in erlitten hat. Machtvoll setzt die Orgel ein, und mit dem Kampferster Linie für die Opfer des Weltkrieges abgehalten. lied ,, Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" klingt die Feier aus. Umflorte schwarzrotgoldene Fahnen, an der Spize eine Reichsbannerkapelle, die ernste getragene Weisen spielt, dann die Selbst fahrer der Zertrümmerten, der Beinlosen aus dem Weltfrieg und der Zug, in dem immer wieder ein Halblahmer, ein Einarmiger, bundes der Kriegsbeschädigten auf dem Garnifon ein Einäugiger schmerzlich auffällt: Totenfeier des Reichs friedhof. Der Friedrich- heger- Chor sang, Landtagsabgeordneter Genosse Ruttner sprach.„ Es ist notwendig, die Wahrheit um den Krieg zu wissen, denn nur dann kann unsere Feier den notwendigen Entschluß gebären, den Entschluß nicht zur Rache, Eine am Totensonntag auf dem Ohlsdorfer Friedhof sondern zur Menschlichkeit. Wenn heute deutsche, englische, fran bei Hamburg vom Reichsverband deutscher Kriegsbeschädigter und öfifche, belgische Arbeiter an einem Tische beraten, dann ist es Kriegerhinterbliebenen veranstaltete und durch den Rundfunt einer ihnen, als müßten sie rufen: Bruder, wie war es mögbreiteren Deffentlichkeit vermittelte Gefallenengedenffeier erhielt in ich! Es foll nicht wieder möglich sein!" Kuttner diesem Jahr durch die Teilnahme von Konsularvertretern dankte den Schriftstellern und Künstlern, die den Krieg uns so schilder Bereinigten Staaten, Englands, Frankreichs , derten, wie er wirklich war, und er brandmarkte noch einmal die Belgiens , Staliens, Polens , Japans unb Defter= Lüge von Langemard. Eine Minute stillen Gedentens ward den reichs eine besondere Bedeutung als eindrucksvolle politische KundToten geweiht, dann endete Kuttner seine Rede mit einem Worte gebung für den Frieden und die Verständigung unter den Bölfern. des Dichters Arno Holz , das Versöhnung der Böller verkündet. Um 2 Uhr nadymittags versammelten sich die Teilnehmer, unter Die Niederlegung der Kränze schloß sich an. Auf der Schleife des ihnen Delegierbe des Genats und zahlreicher politischer Parteien und Kranzes, der den französischen Toten auf dem Garnisonfriedhof ge Organisationen, auf dem Ehrenfriedhof, wo nach einem Musikvortrag widmet ist, stehen die Worte: Kriegsopfer aller Länder, reicht der Kapelle der Hamburger Ordnungspolizei und Chorgefang zunächst euch über die Gräber die Hand zum ewigen der amerikanische Konsul E. Talbot Smith das Wort ergriff. Der Frieden! Redner gedachte der Millionen an allen Fronten und in allen Feiern der Freidenfer. Lagern gefallenen Krieger und des ungeheuren Heeres derjenigen, die heute noch unter den Folgen der Kriegskatastrophe leiden.
Im Krematorium Baumschulen weg wurden die Feierreden von den Genossen Schmidt und Draeger gehalten. Das Gedenken an die Millionen Toten des Weltkrieges und an die Opfer der Arbeit mahnt daran, daß viele Verluste an Menschenleben durch Menschen selbst verschuldet werden, im Rahmen einer Gesellschaftsordnung, die den Profit auf Roften anderer höher als Men heutigen Gesellschaftssystems wird nur geschaffen durch den solischenleben wertet. Ein würdiges Gedenken an diese Opfer des darischen Zusammenschluß aller Arbeitenden zum Kampf gegen Aus beutung und Krieg. Solidarität ist das neue Glaubensbekenntnis, das dem alten Bekenntnis der Unterwürfigkeit und Demut entgegengestellt wird!
die Steinfolosse des Wedding , umbraust vom Großstadtlärm, war Der stille Urnenhain in der Gerichtstraße, eingebettet in der Toten ausgeschmückt. Als sich die Abenddämmerung über die am Sonntag von Tausenden besucht. Liebevoll waren die Stätten Gräber legt, laben die weit offenen Tore der überreich mit Blumen ausgeschmüdten Trauerhalle zu einer schlichten Totengedenffeier der Freidenfer ein. Bis hoch in den Rang füllt sich der Raum. Andächtig verharrt die Menge, als das„ Solveig- Lied" durch die Halle |
Die große Zahl der in lezter Beit gefällten Todesurteile ist um 16 neue vermehrt worden. Im Prozeß der sogenannten ,, Rechtgläubigen Kreuzträger" hat das Sowjetgericht 16 von den 42 Angeklagten zum ,, äußersten Strafmaß" verurteilt, wie die Todesftrafe offiziell genannt wird. Die Sette der Kreuzträger, die sich auch Fedorowzy" nannten, hat nach Ansicht des Sowjetgerichts eine rege sowjetfeindliche Propaganda betrieben, die auf den Sturz des Sowjetregimes hinzielte. Die religiöse Einstellung wurde, wie das Gericht und die Zeugen meinen, überhaupt nur als Deddas Gericht und die Zeugen meinen, überhaupt nur als Ded mantel benugt: die Angeklagten hätten es für einen schlauen Trid gehalten, vor Gericht die religiös überhigten Fanatiker zu mimen, um vielleicht dadurch einen milderen Urteilsspruch zu erreichen. Das Benehmen der Angeklagten läßt indessen vermuten, daß wenigstens ein Teil von ihnen wirklich aus ehrlichen Fanatikern bestand. Sie beantworteten die Fragen des Richters mit unflaren Hinweisen auf eine religiöse Sendung usw. Zu dem strengen Urteil hat wesentlich der Umstand beigetragen, daß an der Spize ber Organisation ein gewiffer Barchomento stand, der früher während der Bürgerfriege ein weißgardistisches Regiment kommandierte. Die Anflage sah daraufhin in der ganzen Gruppe eine Reserve der Weißgardisten", die vernichtet werden müßte.
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Die toten und die lebenden Opfer seien Mahner für die Gestalter der Welt, sich abzuwenden von allem Waffenkampf und sich zu bekennen zum Gedanken des Friedens und der Verständigung!
Als zweiter Redner sprach Reichsverbandsvorsitzender Better= den Frieden zu verteidigen, weil sie den Wert des Friedens am mann namens der Kriegsopfer, die in erster Linie berufen feien, höchsten zu schätzen wüßten. An die Feier auf dem deutschen Ehrenfriedhof schloß sich eine Totenehrung auf dem englischen Kriegerfriedhof. An diesen Gräbern, so erklärte Bizekonsul Shepherd in seiner Gedentrede, gewinnen wir erst recht die Ueberzeugung, daß ein einwandfreies Mittel für die Sicherung des Gefühle. Wenn wir uns in Zukunft bei jeder Wiederkehr dieses Friedens gefunden werden muß. Unser Volt beseelen die gleichen Tages hier versammeln, möchten wir dann auch gleichzeitig ftets ein meiteres Jahr des Friedens feiern fönnen. 2n beiben Gedentftätten erfolgten Kranzniederlegungen durch die Bertreter der aus. wärtigen Staaten, des Hamburger Senats und der Verbände.
einem herannahenden Autobus der Linie 13 den Fahrdamm überschreiten. Dabei fam fie unglücklicherweise zu Fall. Der Führer versuchte noch zu bremsen, die Entfernung war aber zu furz und Mutter und Kind gerieten unter die Räder des schweren Fahrzeuges. Die alarmierte Feuerwehr mußte den Autobus anheben, um die Berunglückten aus ihrer furchtbaren Lage zu befreien. Beide fonnten nur noch als Leichen geborgen werden.
Ein anderer Berkehrsunfall, bei dem fünf Berfonen schwer verlegt wurden, trug fich am Sonntag nachmittag, furz nach 16 Uhr, vor dem Hause Potsdamer Straße 55, dicht an der Bülomstraße, zu. Eine Autodroschte fuhr dort in flotter Fahrt in eine Gruppe Passanten hinein, die an der Haltestelle gerade eine Straßenbahn besteigen wollten. Fünf Personen wurden von der Droschte erfaßt und überfahren. Die Berunglückten, der 40jährige Straße 2, sein zwölfjähriger Sohn, der 34jährige Kaufmann aus der Halberstädter Metallschleifer Karl Deutschmann Alexander anger aus der Potsdamer Straße 100, die 75jährige Frau Emilie Säuberlich aus der Westfälischen Straße 83 und deren 41jährige Tochter Else, wurden mit Knochenbrüchen und
Generaldirektor Adolf 2 üst hatte im Sommer 1927 von dem Sechzehnmal das äußerste Strafmaß". Grafen Rotenburg aus dessen Fideikommißbesiz ein Bergwer! Der Prozeß der Kreuzträger". Fanatismus oder Politik? erworben, das von dem Geheimen Bergrat Jümer in Görlig auf etwa 20 000 bis 25 000 m. geschätzt wurde. Dieses Bergwert, das bei Schlesisch- Rettfom gelegen ist, faufte Wüst für 25 000 2., nachdem ihm ein Gutachten vorgelegen hatte, bas das Bergwerf als bebeuiend mertvoller ansah. Wüst behauptet heute, daß dieses Gut achten gefälscht gewesen sei und hat sogar gegen einen Direktor der gräflich Rotenburgschen Güterverwaltung Strafanzeige megen Betrug erstattet. Das Bergwerf gehört der Deutsch - schweizerischen Uebersee- Export 2.-G., darf jedoch nicht abgebaut werben, da der preußische Handelsminister seine Genehmigung zu den Schürfarbeiten perfagt hat, weil seiner Ansicht nach die Besitzverhältnisse hier nicht hinreichend geklärt erscheinen und die Gefahr vorliegt, daß der eigentliche Besitzer, Generaldirektor Wüst, die Schweizer Firma nur vorgeschoben habe, um sich Steuererleichterungen zu verschaffen. Die Gründung der Uebersee- Export 2.-G. ging in der Weise vor sich, daß in Zürich die an sich schon bestehende genannte Export 2.-G., deren Leiter ein Direktor Zacharias war, und deren Aktienmantel Wüst zum Preise von nominal 25 000 m. erwarb, durch Beschluß einer Generalversammlung auf eine breite Basis gestellt werden sollte. Präsident des Unternehmens, mit dem Siz in Zürich , wurde ein Schweizer Anwalt namens Schuppli . Wüst fchlug vor, das Aktienkapital von 200 000 auf 800 000 Franken zu erhöhen und brachte seinerseits in die lleberfee- Export A.-G. das Bergmert in Schlesisch- Retttom ein, das angeblich über eine Million Mart mert sein sollte. Schuppli waren jedoch Bedenten gekommen, und er ließ während der Generalversammlung der UeberseeExport 2.-G. im September 1928 sowohl Generaldirektor Wüst als auch Rechtsanwalt Triebel verhaften, die beide erst nach mehreren Tagen von den Schweizer Behörden freigelassen wurden. Müft verständigte sich mit seinen Schweizer Geschäftsfreunden und schloß mun auf dem Rücken der Ueberfee- Erport 2.-G. mit der Ham burger Importfirma Carlos Walther einen Vertrag über Lieferung von portogiesischen Delsardinen ab. Walther ging auf das Geschäft ein, nachdem er von einer Berliner Auskunftei eine glänzende Auskunft über Wüst erhalten hatte, die allerdings, wie fich später herausstellte, von Anfang bis Ende gefälscht war. Die Firma Carlos Walther hatte auf Grund der günstigen Auskunft jedoch mit üst einen langen Lieferungsvertrag abgeschlossen und politit feindselig gegenüberstehe. Ihre Saarentfchließung Höhe von fast 450 000 m., doch ist die Flüssigkeit der Bank berart
fich bereit erflärt, langfristige Wechsel in Zahlung zu nehmen. So fonnte Wüft die Delsardinen, die er in großen Mengen von Walther empfing, fofort weiterveräußern, und zwar zu Preisen, die in wenigen Wochen den europäischen Markt beunruhigten, da Müst die gesamte Konfurrenz in einer bisher noch nicht dagewesenen Beise zu unterbieten vermochte. Tatsächlich wurden dann die Wechsel nicht prompt eingelöst und die Firma Walther hat heute noch von Müft einen Betrag von 165 000 m. zu erhalten. Wüst felbft hat, um sich zu entlasten, gegen den Schweizer Anwalt Schuppli eine Rlage angestrengt, in der er ihm vorwirft, daß Sch. 50 000 m. der Ueberfee- Erport A.-G. unterschlagen und für sich verbraucht habe. Das Verfahren gegen Direktor Wüst wird vom Untersuchungsrichter jest wegen fortgefesten Betrugesund Urtundenfälschung geführt.
Ministerialdirektor Zechlin, der Leiter der Reichspressestelle, wird heute fünfzig Jahre alt. Er steht seit Jahren an der Spizze des Amtes, das die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Bresse erleichtern foll, und hat sich in dieser Eigenschaft viele Freunde
gemonnen.
Paris , 25. November.( Eigenbericht.) Hugenberg und seine Trabanten haben auf dem Deutschnationalen Barteitag in Raffel sich mieder einmal redlich bemüht, nicht nur im eigenen Lager wie ein Dafe im Porzellanladen zu müten,- sie haben auch der deutschen Außenpolitit neue Schwierigkeiten gemacht, wie aus dem Echo der französischen Bresse auf die Kasseler Hugenbergiaben hervorgeht. So schreibt der„ Temps", die Kaffeler Entschließungen zeigen deutlich, daß die Deutschnationale Partei oder wenigstens die Hauptgruppe um Hugenberg jeder Friedens
beruhe auf einer völlig undiskutablen Basis. Sie habe aber infofern eine gewisse Bedeutung, als fie auf die Geistesverfassung der deutschen Reaktion grelles Licht werfe. Da heute Hugenberg immer noch über eine beträchtliche Gefolgschaft verfüge, dürfe man in Deutschland sich nicht wundern, wenn das Ausland gegenüber der deutschen Bolitit immer noch eine gewisse Borsicht walten laffe und auf Garantien bedacht sei, ehe es Vertrauen schenke.
Unter den Rädern des Autobus.
Die Berkehrsunfälle am Zolensonntag. Am geftrigen Sonntag ereigneten sich in Berlin mehrere folgenschwere Bertehesunfälle Besonders tragisch ist der Fall einer jungen, 3wauzigjährigen grau, die mit ihrem zweijährigem Kinde in der Köpenider Straße totgefahren wurde.
Vor dem Hause Köpenider Straße 143 mollte die zwanzigjährige Frau Bally 25 we aus der Cuvrystraße 44; die in ihren Armen ihr zweijähriges Göhnchen Werner trug, noch vor
inneren Verletzungen durch Rettungswagen der Feuerwehr ins Elisabeth- Krankenhaus in der Lüzowstraße gebracht. Der schuldige Chauffeur wurde festgenommen.
Es fracht in der Bankwelt.
Die tägliche Chronik der Hiobsbotschaften.
Seit Wochen vergeht taum ein Tag, an dem nicht neue Zusammenbrüche größerer und fleinerer Privatbanken gemeldet werden. So sind seit Mitte Oftober die Kiefer Bank A.-O., die Lübecker Kreditbank, mehrere Privatbanken in Westfalen und Süd deutschland , in der vergangenen Woche auch einige Bankinstitute im Saargebiet zusammengebrochen, nicht zu vergessen die aufsehenerregenden Vorfälle bei den Berliner Beamten banten.
Jetzt kommt aus Gotha eine neue Hiobsbotschaft. Das Bant aus Mag Mueller in Gotha hat sich gezwungen gesehen, heute feine Schalter zu schließen und beim Amtsgericht Gotha das Ver. gleichsverfahren zu beantragen. Die für den 30. September aufgestellte Rohbilanz zeigt zwar einen Attivüberschuß von rund 387 000 m. bei Rückstellungen für zweifelhafte Forderungen in eingeengt, daß eine ordnungsgemäße Fortführung des Betriebes in Frage gestellt ist. So haben in legter Zeit die täglichen Ah. hebungen von Depositengeldern und die sonstigen Geldentziehungen: einen ungewöhnlichen Umfang angenommen, der für die Bank untragbar geworden ist. Es sind Verhandlungen mit einer größeren Bant eingeleitet worden, um einen Teil der Geschäfte auf diese Bank zu übertragen.
Offenbar hat bei dieser Gothaer Privatbank bas wachsende Mißtrauen Ses Publikums, das durch die endlose Kette der Zusammenbrüche im Privatbantwesen verständlicherwelle er. regt ist, zur Zahlungseinstellung geführt. Ob auch bei dieser Bant, wie bei verschiedenen anderen Kreditinstituten, Spetulationsverlufte den Ausschlag gegeben haben, muß erst festgestellt werden.
Sozialdemokratische Partei, 32. Abt. Achtung! Genoffen und Genofsinnen, die gewillt find, an der Ausgestaltung der Uebungsstunde heute, 19% Uhr, in der Schule Rüdersdorfer Str. 4, Weihnachtsfeier mitzumirfen, werden gebeten, sich zur ersten einzufinden. Am Dienstag abend üben die Stimber in der Schullaula Roppenftr. 84 um 16 Uhr.