Attentat in der Peterskirche.
Das Opfer unverletzt, die Täterin verhaftet.
Ju der Petersfit dhe ift gestern abend von einer Frau ein Attentat auf den ehemaligen Apoftolischen Vitar für Schweden , Monsignore Smith, versucht worden. Als die Kanoniker der Peterskirche nach dem Abendgebet die Chorkapelle verließen, näherte sich die Frau, die sich vorher in Berdacht erregender Weise in der Nähe der Kapelle aufgehalten hatte, dem Zug der kirchlichen Würdenträger und richtete einen Revolver auf den kanonikus Smith. Der Kanonitus Prinz Georg von Bayern bemerkte noch rechtzeitig die drohende Haltung der Frau und traf mit einem Faufhieb ihren Arm, so daß der Revolver zu Boden fiel. Die Frau wurde sofort von den päpstlichen Gendarmen verhaftet und einem ersten Verhör unterzogen. Es handelt sich um eine schwedische Staatsangehörige Gudrun Margareta Ram st a d. Sie hat sich geweigert, nähere Angaben über ihre Beweggründe zu machen. Es fcheint jedoch, daß sie vor einiger Zeit von dem kanonikus Smith cine Anstellung oder Unterstützung erlangen wollte, aber abschlägig beschieden worden ist. Der Revolver war mit sechs
Patronen geladen. Drei davon zeigen deutliche Spuren, daß die Frau tatsächlich dreimal hintereinander die Waffe abgedrückt hat. Uus ungeklärten Gründen hat der Revolver aber verjagt. Smith war übrigens apoftolischer Bilar in Oslo in Norwegen .
Die Bläffer melden, daß der italienische Botschafter, Graf de Becchi, im Bafifan einen Befuch abgeffattet hat und knüpfen daran die Bermutung, daß Frau Ramstad der italienischen Regierung ausgeliefert werden wird, und daß diese, da es sich um eine geistesfchwache egaltierte person handeln soll, von einer Bestrafung absehen, sondern lediglich für ihre Abfchiebung Sorge tragen wird.
Ein Schwindler, der alte Leute befrog.
Eine Rundreise durch die deutschen Gerichte machte der Schornsteinfeger Emil Hilpert, der seit länger als ein Jahrzehnt als falscher Kriminalbeamter auftritt und fleine Leute betrügt.
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Die Hand aus der Tiefe.
Ein Fürsorgezögling kämpft um seine Anerkennung.
falschen Baß; tritt unter fremdem Namen in eine der größten Werften ein. Der Meister ist voll Lobes. Endlich schlägt Hans' Stunde: er wird 21 Jahre. Jeizt braucht er sich vor der Fürsorgeanstalt nicht mehr zu fürchten; jetzt fann er wieder er selbst sein, unter seinem richtigen Namen leben. Erst muß er aber seine Angelegenheiten in Ordnung bringen, mit den Behörden ins Reine tommen. Er meldet sich beim Staatsanwalt und gerät in Unterjudyungshaft, wenn auch nur auf menige Tage.
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Neulich stand Hans vor Gericht. Er mar aus Hamburg nach Berlin gekommen seine Arbeit auf der Werft hat er noch heute. Er erzählte die Geschichte seiner Kindheit und seiner traurigen Jugend, schilderte die Qualen der Fürsorgeanstalt, seine wiederholte Flucht, seine Arbeit während der Flucht und sagte zunt Schluß: Ich bitte, die Hand, die ein Mann aus Der Tiefe entgegenstredt, nicht zurüdzuweisen." Der Staatsanwalt beantragte fünf Monate Gefängnis, Zubilligung einer Bewährungsfrist nach Berbüßung eines Monats Gefängnis. Die Hand, die der junge Mann ihm entgegenstreckte, wollte er alja nicht freudig ergreifen?
Hans war ein uneheliches Kind. Seinen Bater tannte| brechen. Der Junge fährt nach Hamburg ; besorgt sich einen er nicht. Die Mutter war Landarbeiterin; das Leben bei ihr eine Hölle. Der Junge war ihr immer im Wege. Er wurde hin- und hergestoßen; von dem Gesinde verhöhnt und gedemütigt. Er drohte zu verwahrlosen, zu verlottern. Noch schulpflichtig, nahm man ihn von der Mutter in die Fürsorge anstalt. Das war eine Hölle anderer Art. Der Knabe wuchs heran, verschlossen, in sich gekehrt, ohne Freude am Leben. Als er die Schule hinter sich hatte, auf eigenen Beinen stehen zu fönnen glaubte, fehrte er der Fürsorgeanstalt den Rüden er brannte durch. Er trieb sich nicht umher, stahl und räuberte nicht. Er trat bei einem Bauern in Arbeit. Hans wurde ein fleißiger, ruhiger, solider und arbeitswilliger Bursche. Die Fürsorgeanstalt entdeckte seinen Aufenthaltsort. Sofort wurde er zurückgeschafft. Brannte aufs neue durch, trat wieder in Arbeit bei einem Bauer, wurde erneut aufgestöbert und mußte wieder in die Anstalt zurück. Er brannte ein drittes, viertes, fünftes, ein sechstes Mal durch; stets fand er Arbeit und stets riß man ihn aus der Arbeit zur Fürsorgeanstalt zurüd. Da brannte er ein siebentes Mal durch. Nicht mehr zum Bauern, sondern nach Berlin . In der großen Stadt, unter den Millionen Menschen hofft er unterzutauchen. Er sucht und findet Arbeit. Lernt ein Mädchen fennen und nennt sie seine Braut. Glaubt sich mun sicher vor dem Zugriff der Häscher. Träumt von dem Tag, da er 21 Jahre alt, mit der Anstalt nichts mehr zu schaffen haben würde. Eines Tages meiß er aber: die Polizei ist hinter ihm her. Den zwanzigjährigen faßt Verzweiflung; also wieder in die Anstalt zurüd? Er erbricht das Spind seiner Wirtin, entnimmt ihm 300 M. und verschwindet aus Berlin . Die Uhr, die ihm seine Braut geborgt, geht mit. Das war fein erstes Ber.
einen' in der Nacht vom Sonntag zum Montag per= fehrenden Personenzug Angermünde - Bafewalt, ab Angermünde 0.47, an Basewalt 2.15, geschaffen, der den Anwohnern dieser Strecke einen Sonntagsaufenthalt in Berlin bis 22.10 Uhr ermöglicht. Obwohl die Einlegung dieses Zuges von den Intereffenten dringend gefordert wurde, ist er jo schwach besetzt, daß er die Selbstkosten nicht im entferntesten deckt.
Erfreuliche Reforde.
Ostpreußische Herdbuchfuh als Sieger.
Nachdem erst kürzlich die Insterburger Herdbuchtuh Fee" mit jährlich 10 378 Kilogramm Milch und 770 Pfund Butter den bis herigen Reford geschlagen, hot jegt die Königsberger Herb buchtub„ Cife" es gar auf 10 800 kilogramm mild umb 1161 Bfund Butter gebracht. Ihre Borgängerin hieß " Dahlie" und lieferte seinerzeit 1020 üogramm Butter. Unter Diesen Umständen tann es nicht wundernehmen, daß 27 ostpreußische
Das Gericht verurteilte den jungen Burschen zu vier Monaten Gefängnis; es billigte ihm im vollen Umfange Bewährungs frift zu unter der Bedingung, daß er der Wirtin die 300 m. und feiner Braut" den Wert der Uhr zurüderstatte. Hans febt nun unter eigenem Namen. Er hat sich während der schwersten Seit gehalten; jetzt ist er vorbestraft. Er wird sich dadurch in seinem weiteren Fortkommen nicht behindern lassen. Er hat sich bis heute behauptet fich bis heute behauptet troh unehelicher Geburt, trok Bater und Mutter, die sich um ihn nicht fümmerten, troß Fürsorgeanstalt. Er wird dem Leben auch weiter Trotz bieten!
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wird 8 Pfund schwer. Steigender Beliebtheit erfreuen sich in letzter Zeit die Rhode länder, die zweifache Eignung haben, denn sie find fleißige Leger und zugleich Fleischlieferanten. Außer ihnen tonnte man alles betrachten, die Siebenbürger Nackthälse sowohl wie die hohen Langschan und die Minorka. Nutzbringend sind die forgsam zusammengestellten 3achtſtämme. Gibt es doch heute be reits Hühner, die über 300 Eier das Jahr legen Selbstverständlich fehlten auch auf dieser Ausstellung die Tauben nicht,
Jetzt stand er vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte unter der Antlage der Amtsanmaßung und des Diebstahls im Rückfalle bzw. des Betruges. Hilpert suchte Frauen auf, die allein in der Wohming maren, gab sich als Kriminalbeamter aus und behauptete, daß ein Angehöriger, Mann, Sohn oder Tochter, einen Diebstahl oder einen Ueberfall verübt habe, und daß er die erbeuteten Schmudſtüde und das Geld beschlagnahmen müsse. erbeuteten Schmuckstücke und das Geld beschlagnahmen müsse. Er nahm auch eine Untersuchung vor und beschlagnahmte", was er vorfand. Dann verlangte er Licht und Siegellad, um die Sachen zu versiegeln. Wenn die Frau mit dem Licht aus der Küche tam, hatte er fich anders besonnen und sagte, es genüge, wenn er die Sachen in ein Schubfach lege. Nach dem Weggang des Mofferzigenossenschaften jährlich an die 89 Millionen Rilogramm die hebung des Schiffes eingeleitet. Die Ghiffahrt im Kanal it angeblichen Kriminalbeamten entdeckten die armen Frauen daß Geld und Wertsachen verschwunden waren. Als eine Frau von dem angeblichen Kriminalbeamten eine Legitimation verlangte,
Bollmilch und 46 000 3entner Butter umgesetzt haben.
Einer anderen Reford hat in diesem Herbst eine ost preu Bische Henne in dem staatlichen Wettlegehof 3
zeigte er einen Revolver als„ Ausweis" vor. Hilpert ist erst metge then( bei Königsberg ) zuerkammt bekommen: fie bat in
fürzlich in Eberswalde wegen dergleichen Schwindeleien zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden, und es schweben gegen ihn weitere Anklagen vor den Amtsgerichten Prenzlau , Spandau , Nauen und Oranienburg . Er hat auch bereits zahlreiche Strafen in allen Teilen des Deutschen Reiches erhalten.
Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten unter Einbeziehung der Eberswalder Strafe zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust. Amtsgerichtsrat Hennig erklärte dem Angeklagten, er habe mit den armen Leuten, denen er die Erspar nisse weggenommen habe, tein Mitleid gehabt und könne daher auch vom Gericht fein Mitleid beanspruchen.
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Wie die Reichsbahndirektion Stettin mitteilt, tann die neue Sonntagsabendverbindung Berlin - Angermünde - Bafewalt dann dauernd bestehen bleiben, wenn sie wesentlich stärter in Anspruch genommen wird als bisher. Die Verbindung wurde durch
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11 Monaten 273 Eier im Gewicht von zusammen 16 355 Gramm gelegt. Ihre Vorgängerin brachte es nur auf 268 Gier und 14 005 Gramm.
Hühner, die 300 Gier pro Jahr legen.
Wie schon in den vorhergehenden Jahren, bot die allgemeine Geflügelausstellung der Bereinigten Neuköllner Geflügelzüchter, die in Kliems Festsälen abgehalten wurde, außerordentlich viel des Sehenswerten. außerordentlich viel des Sehenswerten. Diese Ausstellung ist die 24. ihrer Art und die erfahrenen Züchter sind nur mit Klasse. tieren vertreten. Man sah prachtvolle, auf Legeleistung gezogene Enten, die bis über 200 Eier im Jahre legen. An Hühnern hatte sich alles eingefunden, von dem Urstamm der Brahma abwärts bis zum kleinsten hochgezüchteten 3 merghuhn. Während diefes wie eine Nippfigur ammutet und von Sporizüchtern gehalten wind, sind die Orpington hingegen wahre Fleischtlöhe. Bei dieser Rasse bringt es der Hahn auf 10 Pfund und Frau Henne
de 8H G. JOHL KOHLER
In der Nacht zum Sonntag wurde der hochfee Schleppa dampfer Jason" einer Hamburger Buglier und Bergungsgesellschaft im Kaiser Wilhelm- Kanal von dem Flensburger Dampier " Selene" gera mmt." Jason" wurde so schwer beschädigt, bañ er furz darauf fant. Die Bejagung fonnte rechtzeitig gerettet wera Reederei des Dampfers Jafan" hat bereits die Vorarbeiten für den. Bei dem Zusammenstoß ist niemand verlegt worden. Die
durch das gesunkene Gahrzeug nicht gestört.
Ein neuer Anschlag auf den Orient Expreß?
Die Wiener Mittagsblätter vom Montag brachten eine Meldung der türkischen Telegraphen- Agentur aus Angora, wonach in der Nähe der bulgarischen Stadt Prograde(?) auf den in voller Fahrt befindlichen Orient- Expreß ein Bombenanschlag vera übt worden sein soll. Wie die Bulgarische Telegraphen- Agentur je doch aus Sofia berichtet, ist die Meldung, daß auf den Orienta Expreß auf bulgarischem Gebiet ein neuer Anschlag verübt worden fei, vollständig erfunden.
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Dieser Wagen ist der Bruder jenes Standard, der die Welt umkreiste. Entfernungen schrecken ihn nicht. Berge hemmen ihn nicht. Unermüdlich seine Maschine! Unvergleichlich seine Federung! Wie im Fluge trägt er Sie über die Alpen , dem Ziel Ihrer Reise entgegen...
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