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Was sind Industrie- Kulafen?

Das find in Sowjetrußland Arbeiter, die um höhere Löhne kämpfen!

Die dramatische Flucht der deutschen Bauern aus Rußland hat ser ganzen Welt den Bernichtungskampf der Sowjetregierung gegen die eigene Bauernbevölterung offenbart. Erschießungen, 3wangsenteignung und Zwangseintreibung, nur bei triegerischen Invafionen angewendete Mittel, werden gegen Millionen ruffischer Staatsbürger, die man ,, Rulafen" getauft hat, angewandt. Diefer Rampf auf Leben und Tod in der russischen Landwirtschaft findet nun einen ganz eigenartigen Widerhall in den industri ellen Somietbetrieben. Immer häufiger berichtet jetzt die Sowjetpreffe über den Klassenfeind in den Sowjetbetrieben", über

bie

., Kulafen" unter den Industriearbeitern,

und fordert Unterdrüdungsmaßnahmen gegen diefelben. Der Se fretär des Generalrats der Gewerkschaften Weinberg fündigte fürz lich im Blemum des Obersten Bolkswirtschaftsrates an, daß die Gewerkschaften Maßnahmen treffen werden, um die Arbeitsnad meise von den unproletarischen Elementen zu fäubern".( Trud" am 25. Oftober 1929.) Diefe ,, unproletarischen Elemente sind nichts anberes als die revolutionären Unorganisierten", die die deutschen Kommunisten zum Shrrm auf die freien Gemert­fchaften mobilisieren.

die der Fünfjahresplan vorsicht, von den Arbeitern eine über menschliche Anstrengung verlangt.( Pramba" vom 15. Of. tober 1929.) Nun hat eben die Moskauer Gewertschaftszentrale ein Tarifvertragsmufter für die bevorstehende Tariferneuerung ent­worfen, deffen erster Bunft bestimmt, daß die Arbeiter zusammen mit den Wirtschaftern verpflichtet sind, den Wirtschaftsplan für 1930 zu verwirklichen".( Trub " am 24. Oftober.) Man muß bedenten, baß den Arbeitern babei bie Verantwortung für die Durch führung eines Wirtschaftsplanes aufgeladen wird, der von ihnen übermenschliche" Kraftanspannung verlangt, auf dessen Zustande. tommen sie aber feinerlei Einfluß ausüben fonnten. Den Sachverhalt schildert der Fabritarbeiter Aftafjem wie folgt: Die Wirtschaftspläne werden gemacht, bestätigt, und nachträglich sollen fie in Arbeiterversammlungen erörtert werden. Was soll man nun ben Arbeitern erwidern, die sagen: Wozu in die Versammlungen gehen, es hat ja boch feinen Sinn." Bie man die Bauern mit Bajonetten zur Bestellung der Aecker zwingt, während die Dittatur fie um den Ertrag ihrer Arbeit bringt, sollen die Arbeiter unter den chaotischen Betriebszuständen bei zunehmendem Nahrungs.

Kapitalnot?

Sie ist weitgehend eine Interessentenphrase zu politischen 3weden.

In einer Notiz, die bezeichnenderweise die Ueberschrift ,, Der Klassenfeind unter der Arbeiterschaft" trägt, be­richtet das Zentralblatt der russischen Gewerkschaften, der Trud", am 24. Oftober d. J., daß in einem Betrieb in Permi Arbeiter Bohnerhöhung verlangten, mo ,, bie Lohnfäße schon ohne Deutschland hallt wieder von dem einhelligen Schrei der Unter dies hoch genug waren". Man fontrollierte die soziale Herkunft nehmer nach Rapitalbildung, ohne deren Berstärkung besonders ber Belegschaft" und stellte fest, daß sich einige Rulafen" darunter durch eine besigfreundlichere Finanzreform die deutsche Wirt befanden. Das veranlaßte die fommunistischen Arbeiter, vom Beschaft zugrunde gehen müsse. Gegen die Depressionsdiagnose des zirtsausschuß der RKP. den Ausschluß der habgierigen und selbst- amtlichen Instituts für Konjunkturforschung mußten wir selbst füchtigen Arbeiter aus der Partei zu fordern. Gleichzeitig wurde gestern geltend machen, daß die deutsche Wirtschaft angesichts der die Gewerkschaft um die sofortige Entlassung der fremdartigen fast völligen Drosselung der ausländischen Kapitalzufuhr sich im legten Jahre als erstaunlich leistungs- und widerstandsfähig be­wiesen habe. Die Deutsche Bant gibt in ihrem Monatsbericht für Dezember einen neuen Anhaltspunkt dafür, wie sehr auf der einen Seite die Behauptung von der Kapitalnot übertreibt, und wie start auf der anderen Seite die deutsche Wirtschaft im Jahre 1929 Rapital gebildet haben muß. Sie schreibt über die Droffelung der ausländischen Kapitalzufuhr:

Elemente" aus dem Betrieb ersucht.

Rührend, wie im sozialistischen Vaterland" tommunistische Be werkschaften Lohnforderungen mit der nur bei Kapitalisten üblichen Begründung, daß die geltenden Löhne an sich schon hoch genug" seien, zurückweisen und ihre Arbeitskollegen deswegen heraus­schmeißen. Man muß aber noch bedenken, daß der durchschnittliche Arbeitsverbienst in der Sowjetunion im ersten Jahr etwa 75 Tscher monjegrubel pro Monat beträgt, was bei der fortschreitenden Ent wertung des Sowjetrubels durch die galoppierende Teuerung einer Rauffraft von nicht einmal 75 Mart entspricht. Weil und wenn sich die Arbeiter gegen solche Elendslöhne wehren, werden sie als ,, Klaffenfeinde" und Kulafen" verfolgt. Demnächst soll die Er Demnächst soll die Er neuerung der russischen Tarifverträge erfolgen. Mit dem gemert­schaftlichen Trud" an der Spize mendet sich die Sowjetpresse täg lich gegen die ,, hab süchtigen" Arbeiter, gegen die Faulpelze, die nur an ihren Lohn denken, und es wimmelt von Strafpredigten und Ermahnungen zur Lohnmäßigung.

Wer streift, ist Industrie- ,, kulat".

In einer Notiz Die Stulaten haben es angeſtiftet" berichtet der Irud" am 5. November 1920, daß die Arbeiter am 26. und 27. D. tober in einer Abteilung der Röhrenfabrit in Mariupol ( Gouverne. ment Charfom) in Streif getreten sind. Sie haben ben Streif nach allen Regeln organisiert und Bosten aufgestellt. Diefer regelrecht nach Arbeiterart organisierte Streit soll, mie der Trud" betont, non Rulafen und Rowdys" angestiftet worden sein. Auf Beranlaffung der Gewerkschaft wurde daraufhin die soziale Herkunft der gesamten Belegschaft nachgeprüft und die Streikenden wurden aus der Gewerkschaft ausgeschlossen als Elemente, die mit der Arbeiterklaffe nichts gemein haben. Wie man jedem unzu friedenen Bauern als Rulafen" den Garaus macht, wird jetzt auch jeder unzufriedene Arbeiter als Industriekulat zum wirtschaft

lichen Tod verurteilt.

Bollstrecker dieser arbeiterfeindlichen Politik sind die, roten", aber immer gelblicher merdenden tommunistischen Gewerkschaften. Sie führen jetzt eine Sprache, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Wir erflären den schonungslosen Kampf| den rüdständigen Stimmungen," so leitet der Trud" einen Aufruf in Fettdruck ein, dem wir folgenden marfanten Sah entnehmen: Die Gemertschaft muß bei jeder Aeußerung der Hab. gier einschreiten, den Klassenfern enthüllen und die Arbeiter zur leberwindung der abgier erziehen."( Trub " vom 5. No­vember 1929.)

Diesem gemerfschaftlichen Aufruf zum Lohnbrud folgt in der gleichen Nummer ein Auffaz, betitelt: Feinde, womit die um Rohnerhöhung fämpfenden Arbeiter gemeint sind. Dann bringt das gemer? schaftliche Zentralblatt in der gleichen Nummer noch

eine Spigenleistung der Scharfmacherei, für die es selbst im faiferlichen Deutschland nichts Aehnliches gab.

,, Noch weit stärker als die Verminderung der Kapitalversorgung auf dem heimischen Markt war der Rückgang im Zufluß von lang fristigen Auslandstrebiten. Er fant von 223 Millionen Mart im ersten auf 75 Millionen im zweiten Quartal, um dann im dritten Quartal mit nur 6,4 Millionen Mark fast völlig zu stoden. In den Monaten Oktober und November gelangten wieder Auslandsanleihen in Höhe von 30 Millionen Mark zum Abschluß, so daß das bisherige Jahresergebnis auf nur rund 335 Millionen lautet, das heißt ein starkes Fünftel des Jahresbetrages, der Deutsch land im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre regelmäßig zu­gefloffen ist. Hinzu kommen bann allerdings die statistisch nicht erfaßbaren Beträge, die der Berkauf deutscher Aktien entweder über die Börse oder in Gestalt birefter Beteiligung ausländischer Gruppen Kapitaleinfuhr steht andererseits eine wahrscheinlich nicht unbeträcht an deutschen Unternehmungen erbracht hat. Der Summe dieser liche Kapitalausfuhr gegenüber. Berücksichtigt man auch die Tilgungsquoten auf früher abgeschlossene Anleihen, deren Höhe für das laufende Jahr bereits auf 140 millionen Mart zu veranschlagen ist( zu denen 420 Millionen für fällige Zinsen fommen), so ist im Endergebnis Deutschland im Jahre 1929 mohl überhaupt fein neues langfristiges Auslandstapital zugefloffen. Bergegenwärtigt man fich die sonstigen Erschwerungen materieller und piychologischer Art, die hinzugekommen find, so ift erneut froh aller vorhandenen Spannungserscheinungen eine große Widerstandskraft unferer Wirtschaft festzustellen

Wir haben selbst gestern gegenüber dem Konjunkturinstitut von dieser großen Widerstandskraft der Wirtschaft in jenen ganz besonders erschwerten Berhältnissen gesprochen, die hier die Deutsche Bant felbst noch einmal umreißt. Wir müssen aber heute fragen, was denn diese außerordentliche Widerstandskraft der Deutschen Wirtschaft im Jahre 1929 bedeutet, wenn die Fest stellung der Deutschen Bant richtig ist, daß überhaupt feine aus ländische Kapitalzufuhr in diesem Jahre stattgefunden hat. Sie fann nichts anderes bedeuten, als daß die Rapitalbildung in Deutschland noch in diesem laufenden Jahre, in dem das Konjunkturinstitut von einem starten Rückgang der Konjunktur und von einer wahrscheinlichen Depression spricht, ganz ungewöhnlich start gewesen sein muß.

Im Durchschnitt der letzten pier Jahre waren rund 1500 Mil­lionen ausländische Kapitalzuflüffe notwendig zur Normalfinan zierung der deutschen Wirtschaft. Im Jahre 1929 ist im ganzen ein Rüdgang der Wirtschaftsintensität zu verzeichnen, sondern im Verhältnis zur früheren Konjuntiurblüte nur eine lang famere Zunahme der wirtschaftlichen Tätigkeit als früher. Also war die deutsche Wirtschaft zur Erhaltung des Ende 1928 erreichten Hochstandes bereits durch die in diesem Jahre vollzogene eigene Kapitalbitbung imftande.

Die Ueberschrift des Artikels lautet: Den Konterrevolutionären und den Habgierigen werden wir Widerstand leisten!" Dann heißt es Es kann infolgedessen sich nur um demagogische Ueber meiter: Die fremden und feindlichen Elemente in unserem Lande treibungen und um Schwarzmalerei mit politi­werden die Tarifvertragserneuerung auszunugen fchen Zielen handeln, men behauptet wird, die deutsche Wirt perfuchen im eigenen Interesse, sie werden die Inter- schaft gehe an ungenügender Kapitalbildung zugrunde. Es tann effen einzelner Arbeitergruppen den Interessen der Arbeiterklasse und nicht die Rede davon sein, daß in der deutschen Privatwirtschaft eine der sozialistischen Wirtschaft entgegenseßen. Aber diese Versuche Rapitalnot in sehr empfindlichem Ausmaße bestehen tann. Birt. werden auf den allerentschiedensten und vernichtenden Widerstand licher Kapitalmangel und wirkliche Rapitalnot besteht nur in der unfererseits stoßen. Geftüßt auf unsere Führerin, die Kommunistische öffentlichen Wirtschaft, der durch die Bermendung der Partei, werden wir alles und alle zeeftampfen, die versuchen werden, lleberschüsse zur Berdrängung von Steuern die Selbstfinanzierung uns in den Weg zu treten." verboten ist und der durch willkürliche Maßnahmen und eine be mußte Krebitzerstörung die Wege zu normaler Rapitalbefchaffung verschlossen worden sind. Wem die deutsche Wirtschaftslage heute empfindlich geschmächt wäre, so wäre diese Schwächung in ent­scheidender Weise auf die Kapitalschwäche der öffent, lichen Wirtschaft zurückzuführen, und ein neuer Aufstieg der Gesamtwirtschaft wäre zweifellos gesichert, menn dieser Konital schwäche der öffentlichen Wirtschaft ein Ende gesetzt würde.

Einen Leitartikel zum 12jährigen Jubiläum der Diktatur schließt der Trud" wie folgt: Schwierigteiten? Wir werden sie über minden. Wir werden die Banitmacher, die Feiglinge, die Rapitulanten, die Streifbrecher aus unseren Reihen herausschmeißen. Seht euch vor! Stört uns nicht! Kommt uns nicht unter die Füße." Es ist für die Berlogenheit dieser Gewer? schaften bezeichnend, daß, während sie nach ihren eigenen Meldungen fireifende Arbeiter aus den Betrieben hinauswerfen, fie sie obendrein noch als Streitbrecher" brandmarfen.

Berantwortung ohne Einfluß.- Ein typischer Tarifvertrag.

Zu dem unbeschreiblichen Gesinnungszwang, den die fommunistischen Gewerkschafter auf die Arbeiter ausüben, geſellt sich der unverhüllte 2ohnzwang. In geeinter Front stehen der Machtapparat der Dittatur, die staatlichen Arbeitgeber, und die Don Stalin türzlich gesäuberten" Gewerkschaften gegen alle Arbeiter, die fich aus gesundem Klasseninstinkt der immer steigenderen Ausbeutung entgegenfegen. Syrzow, der neue Borsitzende der Bolfskommissare, der das taltgestellte Regierungshaupt Rytom ab löfte, hat fürzlich zugegeben, daß die Steigerung der Arbeitsleistung,

Young Plan und Wirtschaftspolitif. Moldenhauer beim 3nduffries und Handelstag.

Der Hauptausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages hat Leitlinien zur Finanz- und Steuerreform beschlossen und ver öffentlicht. Vor ihrer Beschlußfaffung sprach nach einleitenden Worten des Präsidenten Franz v. Mendelsohn auch der neue Reichs­wirtschaftsminister Dr. Moldenhauer. Herr v. Mendelsohn leistete sich nach dem offiziellen Bericht folgende Bemerkung über den Zusammenhang zwischen Finanzreform und Annahme des Doung- Blanes: Neben einem pofitiven Ergebnis der noch aus­

mangel und fintendem Reallohn zu Reford. leistungen gezwungen werden.

In ihrer durchaus arbeitsgemeinschaftlichen Einstellung ver wandeln sich die roten Gemertschaften immer mehr in Schuzorganisationen eines rüdständigen Staats. fapitalismus und in Rampforganisationen gegen bie Arbeiterschaft. Diese Berwandlung wächst sich zum tragischen Berhängnis der russischen Arbeiterschaft aus. Nicht die lohnfordernden Arbeiter, sondern die Gemertschaften gebärden sich in der Sowjetunion als Klassenfeinde, indem sie bie Arbeiter am Stlassentampf, den die Lohnpolitit der Somjetregierung ihnen auf zwingt, hindern.

Je mehr aber die breiten Schichten der Arbeiterschaft sich gegen diese neue Form der Ausbeutung, die sie auch als Schmeiß­treiberei" bezeichnen, auflehnen, desto energischer fördern die Ge werkschaften das Antreibersystem, die Swietracht unter den Arbeitern und den Lohndrud als sozialistischen Wettbewerb. Zur Ver schärfung diefes Drudes auf die Arbeiter beruft die Gemert­fchaftszentrale zum 5. Dezember nach Mostau einen Kongreß der Udarny Brigaden", der Antreiberbrigaden, das ist der ,, Reford­arbeiter", die, wie es heißt, freiwillig bei gleichbleiben. der Leistung die Löhne jenten, ober die Arbeits. leift ung steigern ohne Lohntompensation. Armes Arbeiterparadies, du mußt Industrietulaken" erfinden, damit du deine Arbeiter um ihren Lohn betrügen kannst.

Judith Grünfeld

stehenden außenpolitischen Verhandlungen seien in unzertrennlicher Verbindung mit dem Plane im besonderen eine grundfähliche und entschiedene Finanzreform Borbebingung für die Mög lichkeit der Annahme des neuen Reparationsplanes."

Daß die Durchführung der Finanzreform als ,, Borbedingung für die Möglichkeit der Annahme des Young- Planes" ge= tennzeichnet wird, ist in dem Munde des Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstags eine außerordentlich bemerkenswerte Feststellung. Es ist dringend notwendig, daß angesichts der Tat­fache, daß vor Annahme des Young- Planes feine Finanz­reform möglich ist, der Industrie- und Handelstag flar erklärt, was diese Redewendung bedeutet.

Reichswirtschaftsminister Moldenhauer erflärte, daß er den größten Nachdruck darauf legen wirb, das mit Erfolg begonnene Wert eines engmaschigen Ausbaues der handelsvertraglichen Be­ziehungen zum Ausland fortzubilden. Er hoffe auf einen baldigen günstigen Abschluß der langjährigen Berhandlungen mit Polen . Die Reichsregierung habe sich notwendigerweise dazu entschließen müssen, alle Anträge auf Erhöhung solcher Zölle zurück­zustellen, die bereits handelsvertraglich gebunden seien, und bei denen ein volkswirtschaftlicher Erfolg aus der Zollerhöhung nicht zu erwarten sei.

Die vom Industrie- und Handelstag befchloffenen Leitfäße zur Steuer- und Finanzreform bewegen sich in dem Rahmen der bekannten Unternehmerforderungen.... Sie find nur noch rüd­fichtsloser auf eine grundsägliche Beschneidung der öffentlichen Ausgaben überhaupt und der Finanzautonomie der Barlamente zugeschnitten und nur noch wertlofer in jener Richtung, wo für die geforderten Steuerfenfungen Erfag in neuen Steuereinnahmen geschafft werden müßte.

Große Aufträge bei Schwarzkopff.

Bis zum Sommer 1930 ausreichend beschäftigt. Auf der Generalversammlung ber Berliner Mafginen. bau 2. G. vorm. 2 Somarklopff gab die Berwaltung nähere Erklärungen über die bei dem Unternehmen durchgeführte Umstellung der Betriebe ab.

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In dem Schwermaschinenbau habe sich bie Gesellschaft mehr und mehr auf den Straßenwalzenbau gelegt, für ben bereits bedeutende Abschlüsse vorlägen. In dem Feinmechanifmert murde als Ersatz für den Torpedobau schon vor Jahren die Drud maschinenfabritation aufgenommen, wobei sich Schwarz­topff auf speziellen Gebieten innerhalb dieses Fabribationszweiges einen guten Namen machen fonnte. Zu der Forderung verschiedener 2ttionäre, noch weitere neue Fabribationszweige aufzunehmen, ver hielt sich die Verwaltung ablehnend, da bas Beispiel dieier anderer Maschinenfabriten gezeigt habe, daß man mit der Aufnahme neuer Fabrikationsgweige im Maschinenbau ganz besonders vor­sichtig sein müsse, um unnüße Berlufte zu vermeiden.

Das Rüdgrat des Unternehmens müffe nach wie vor der Cokomotivbau bleiben. Die lange Dauer der Krisis in diesem Fabritationsgebiet laffe erwarten, daß der Zeitpunkt eines Wieder­aufstiegs nicht mehr fern liege. Zurzeit jei ein fo guter Auf­tragsbestand vorhanden, daß die Maschinenbauwerkstätten bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres, also bis zum 30. Juni 1930 ausreichend beschäftigt seien. Die Belegschaft des Unternehmens fonnte im Laufe des letzten Jahres teilweise wieder aufgebaut werden, und ihre Zahl liegt gegenwärtig um etwa 55 prosent über dem Tiefpunkt des abgelaufenen Geschäftsjahres 1928/29.

In dem letzten Geschäftsjahr hat Sdywarptopff miederum feine Dividende gezahlt. Der Umfaz mar gegenüber dem Borjahr nicht unerheblich zurüdgegangen. Dies war in erster Linie auf die äußerst rigorose Drosselungspolitit der deutschen Reichsbahn zurückzuführen, die zu der bisher beispiellosen Tat­fache geführt hat, daß im abgelaufenen Geschäftsjahr 1928/29 nicht eine einzige Lokomotive für die Reichsbahn ausgeführt wurde.

Troz des Umjaz- und Gewinnrüdganges bietet bie Bilanz infolge der sehr vorsichtigen Bolitit der Gesellschaft in den vorher­gehenden Jahren ein durchaus günstiges Bild. Die For derungen und Wertpapiere erscheinen insgesamt mit 7,7 millionen Mart, worunter sich faft 1,7 Millionen Bantguthaben befinden. Auf die Beteiligungen ist infolge der ständigen Kursrüdgänge an der Börse eine Abschreibung von 500 000 Mart vorgenommen worden, so daß sich diese trotz der Uebernahme des Lokomotivbaues der Sächsischen Maschinenfabrik Hartmann A.- G in Chemnitz im Werte von 1 Million nur von 1,7 auf 2,2 millionen erhöht haben.

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