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Die Partei wächst!

25 000 neue Mitglieder gewonnen!

Troy erhöhter Anfeindung, trog maßloser Berleumdung und Beschimpfung ist die Werbefraft der Partei in erhöhtem Maße erftartt. Das beweist das Resultat der Werbewoche, und unter den Einzelergebnissen der Bezirte besonders das in Berlin .

Für die Meldungen der Ergebnisse waren zwei Termine an gefeht. Die Zahlen von Anfang Rovember haben wir bereits gemeldet. Für den zweiten Melbetag- Ende Ropember

ift

über eine wesentliche Steigerung zu berichten, die noch größeren Wert erlangt, menn mir die Zahl der neugewonnenen Mitglieder und Leser der Parteipresse mit dem im Vorjahre in der Werbewoche erzielten Resultat vergleichen.

Kommunist Gläubig verdient 10000 Mart.

In der Werbemoche des Borjahres gemann die Partei etwas über 42 000 neue Mitglieder und rund 41 000 bomenten für die Parteipresse. In diesem Jahre traten bis jest 75 521 Ge­nossinnen und Genossen der Partei bei; 59 977 Männer und 15 544 Frauen. Die Zahl der neugewonnenen 3eitungslefer beziffert sich auf 74 000, mobel zu beachten ist, daß eine nicht geringe Anzahl der Parteiblätter bisher noch teine Schlußziffern genannt haben. Die Berliner Organisation gewann in der vorjährigen Werbewoche 3327, jetzt 7078 Mitglieder. Die Wählermassen haben sich also in Berlin durch die Hetze zum Teil nerblüffen lassen, die Partei aber erftartt und steht gefestigt da. Das gibt uns die Gewähr, daß die Partei zukünftigen Kämpfen gegenüber gerüstet ist!

Gesamtergebnis der Werbeaktion 1929.

Bezirk

Männer Frauen Insges.

Die Rote Fahne

er Vorwarts schreibt AlleKPD- wable Sind umpen

Kommunist Gläubig studiert die Rote Fahne und findet darin die Behauptung, daß der Borwärts" geschrieben habe: Alle KPD. - Wähler find Cumpen." So eine Gemeinheit!" ruft Gläubig aus, fest überzeugt, daß es fo und nicht anders

fei!

10000 M Belohnung

Vorwarts 10000 MK Belohnung wernachweist dass das Zitat der Roten Fahne im Vorwärts gestanden hat.

Wutentbrannt ellt Gläubig nach der Lindenstraße 3, um mindestens ein paar Fensterscheiben beim Borwärts" einzu­werfen. Dort aber lieft er zu seinem Erstaunen, daß auf den Wahrheitsbeweis für das Zitat der Roten Fahne" eine Be­lohnung von 10 000 Mart ausgefeht ist.

eRote Fahne Die Lüge­ein notwendiges Kampfmitto KPD

der

80

1. Ostpreußen .

2. Berlin

3. Brandenburg

4. Pommern

5. Breslau.

6. Görlig

7. Magdeburg

1268

238

1506

5.400

1 678

7078

2407

524

2 931

1047

152

1 199

1854

630

2484

1812

298

2110

2662

990

8. Halle.

9. Thüringen

11. Oldenburg

12. Hannover

13. Braunschweig.

14. Deftl. Weftfalen

15. BestL Westfalen.

16 Hessen- Nassau

17. Heffen- Raffel

18 Oberrhein

1533

453

3146

800

3652 1986 3.946

10. Schleswig- Holstein

1556

707

2263

602

81

683

.

4787

1026

5813

944

232

1176

1291

259

1.550

1698

903

2601

1761

141

1902

891

153

1044

1011

314

1325

19. Niederrhein

20 Oberbayern

1 931

690

2 621

1992

425

2417

21. Oberpfalz

1012

99

1111

22. Franten.

4529

404

4 933

23. falz

896

151

1047

24. Dresden .

2306

1080

25. Leipzig

1303

399

26. Chemniz

871

387

27. 3midau

614

239

28 Bürttemberg

1539

163

3 386 1 702 1258 853 1702

29. Baden

781

114

30. Heffen Offenbach

1860

208

31. Hamburg

2957

31. Medlenburg

1712

1249 357

895 2068 4206 2073

59 977

15 544

75 521

Neues Abkommen mit Schweden .

Der deutsch schwedische Zusatzvertrag abgeschloffen. Das neue Handelsabkommen mit Schweden ist gestern unterzeichnet worden. Im Sommer dieses Jahres mar von Deutsch land aus die Kündigung des deutsch - schmedischen Handels- und Schiffahrtsabkommen nom Mai 1926 erfolgt, um von den in diesem Bertrag enthaltenen Bindungen der Getreides, Bieh, und Fleischzölle freizutommen.

Nach dem neuen Abkommen fällt die Bindung der Getreidezölle völlig fort, desgleichen auch die 3ollbindung für Schweine, Schweinefleisch und anderes Frischfleisch. Der Boll für lebendes Rindvieh wird allgemein auf 24,50 m erhöht.

mit Siebenmeilenschriften, im Geiste schon zehn Tausender in seiner Tasche fühlend denn wie fönnte das fommu­nistische Zentralorgan lügen?! raft Gläubig in die Redaktion der Roten Fahne":" Her mit der Nummer des ,, Borwärts", in der das gestanden hat, und 10 000 Mart find mein!"

Bundesratswahl in Bern . Beteiligung der Sozialisten.

Bafel, 30. November.( Eigenbericht.)

Der Parteitag der Schmeizer Sozialdemokratie beschloß mit 324 gegen 137 Stimmen die Beteiligung an der Bundesrats­wahl. Der Parteivorstand hatte sich mit 24 gegen 16 Stimmen für die Beteiligung ausgesprochen. In der Entschließung wird der eine der beiden freien Bundesratsfihe, nämlich der Züricher, für die Bartei verlangt. Als Kandidat wird der sozialdemokratische Züricher Stadtpräsident Dr. Klött, der seit 23 Jahren Vertrauensposten in der sozialdemokratischen Bewegung betleidet, der Bundesper fammlung, die am 12. Dezember die Erfazmahlen vornehmen wird, norgeschlagen werden.

Der Abstimmung ging eine sehr lebhafte Debatte voraus, die fich zu einer grundsäglichen Auseinandersetzung gestaltete zwischen ber von den Bewertihaftsführern empfohlenen Richtung langiamer Durabringung des Staatsapparates bei allen fich bietenden Gelegenheiten und der seit Kriegsmitte herr schenden Richtung Grimm- Nicole, die den Staatsapparat auf re vo­Iutionärem Wege besetzen will. titionsbeispiel wurde von beiden Richtungen für und wider Das deutsche oa herangezogen, wobei die Vertreter der Mehrheit die seit Jahren zu verzeichnenden Angriffe der Minderheit gegen führende deutsche Sozialdemokraten äußerst scharf verurteilten. Insofern bedeutet die Entscheidung des Bafeler Parteitages eine grundsägliche Aner femmung des Surfes der deutschen Sozialdemokratie durch die große mehrheit der Schweizer Bruderpartei.

jedoch wird Schweben ein Kontingent von 5000 bis 7000 Stud AW England und Polen .

Rindoieh jährlich zum bisherigen 3ollfag von 16. M belassen. Andererseits sind der schwedischen Landwirtschaft 30llerieighte rungen für andere landwirtschaftliche Produkte zugebilligt marden. Im übrigen bleiben die Bereinbarungen des Handels vertrages vom Mai 1926 bestehen.

leber industrielle 3ölle ift tein neues Abkommen ge­troffen worden. Mit der Ratifizierung des neuen Bertrages ist erst im Februar nächsten Jahres zu rechnen, da das schwedische Barlament nicht vor dem Januar 1930 zusammentritt.

Sudetendeutscher Parteitag.

Bericht Dr. Czechs.

Auffig a. d. Elbe , 30. November. ( Eigenbericht.) Im Boltshaus trat heute der außerordentliche Parteitag der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowa­fischen Republik zufammen, ber von etwa 300 Delegierten beschickt ist. Nach der Eröffnung durch Kremser Teplit und Erledigung der Formalitäten berichtete der Parteivorsigende Dr. Czech über Jeine Berhandlungen mit dem Ministerpräsidenten wegen Teilnahme an der Regierung. Darauf begann die Debatte, bie morgen vor­mittag fortgelegt werden wird.

Langwierige Regierungsbildung.

Prag , 30. November.( Eigenbericht.) Ministerpräsident Ubrzal verhandelte heute mit den tschechischen Sozialdemokraten. Zu einer Einigung fam es nicht, doch wird die Situation etwas optimistischer beurteilt. Man glaubt nicht mehr an die Ernennung des Kabinetts vor Mitte nächster Boche, da vorher die beteiligten Parteien außer der Reffortaufteilung ja auch noch das Regierungsprogramm feststellen müßten.

Ehrung für Max pland. Der Präsident der Royal Society , der englischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, die gestern den 267. Jahrestag ihrer Gründung beging, Sir Ernest Rutherford , überreichte gestern Brofeffor Mar Bland, Berlin , die höchste Ehrung, die bie Gesellschaft verleihen tann, die Copien- Medaille

Arbeiterpartei beglückwünscht Polens Sozialisten.

Warschau , 30. November.( Eigenbericht.)

Der Robotnit" gibt einen in der Londoner fozialistischen Preffe erschienenen offenen Brief an den Gejmmarschall der von führenden Mitgliedern der Labour Barty unterzeichnet ist. Daizynfti und an die polnische fozialistische Frattion wieder, In dem Brief wird Entrüstung über die letzten Angriffe gegen ben Sejm und Daszynfti volle Anerkennung für seine würdige und tattvolle Haltung ausgesprochen. Es wird in dem Schreiben die

Schwanda, der Dudelsackpfeifer ."

Linden- Oper.

99

Höhnisch lachend aber zeigt der Redakteur die Nummer der Roten Fahne" vom 19. August 1923: Wir kommunisten benutzen die Lüge als bewußtes Kampfmittel." Genoffe Gläubig, daß du das nicht gewußt hast, zeigt, wie sehr es dir noch an tommunistischer Schulung und wahrhaft grundsatztreuer fommunistischer Gesinnung fehlt."

Suversicht ausgedrüdt, daß alle Bersuche, den Parlamentarismus in Bolen zu stürzen, ein volles Fiasko erleiden.

Die sozialistische Sejmfraktion hat beschlossen, den Parteien ber Internationale für ihre Solidaritäts- Bezeugungen den Dank auszusprechen. Die Frattion beschloß ferner, in der nächsten Seimsigung den Mißtrauensantrag gegen die Regierung einzubringen.

Das Sowjetparlament tagt.

Ryfows Eröffnungsrede.

Mostau, 30. November.

Bei der feierlichen Eröffnung des Zentralvollzugsausschusses ber Sowjetunion erflärte Rytow, die Sowjetregierung habe teine imperialistischen Abfichten gegen die chinesische Republit. Rußland molle nicht einen einzigen Quadratmeter chinesischen Bodens besetzen und hoffe, daß der Friebe zwischen Rußland und China bald wieder hergestellt werde. Der Bersuch der Rantingregierung, die Großmachte in den Konflitt hineinzuziehen, bebeute in Wirf. lichfeit einen Schritt gegen das Mutbener Abkommen zur Bolitik und erklärte, daß die Rote Armee nötigenfalls gezwungen Beilegung des Konflifts. Rytow warnte Ranting vor einer solchen fein mürbe, weiter gegen China vorzugehen.

Auslandstapital erflärte Ryfow, daß die Sowjetunion dem Aus Ueber die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und dem fandstapital feine weiteren Konzeffionen machen fönne. Die Sowjet regierung habe versucht, Auslandsfapital heranzuziehen, um die russische Wirtschaft zu entwickeln. Es sei nicht die Schuld der Somjetregierung, daß manche ausländischen Konzessionen pleite gemacht und den Boden der Sowjetunion geräumt haben. Die Sowjetregierung gönne sogar den Konzeffionären einen großeren Berbienst als in ihrer Heimat, jedoch dürften sie diesen Gewinn nicht ins Ausland und daraus nicht Privatfapital schaffen.

Der Pariser Konflikt zwischen der Regierung und der Finanz­beigelegt worden, daß diese Kredite zwar auf einem Spezialfonto tommiffion der Kammer um die Kontrolle der Milliardentredite zur Hebung von Landwirtschaft, Handel und Industrie ist dadurch geführt, ihre fährlichen Abschnitte jedoch jeweils im Rahmen des Budgets genehmigt werden sollen. Die Finanztommission der Kammer hat dieses Kompromiß einstimmig gebilligt.

ein Ende haben. Aber damit es noch zu einem zweiten tommt, muß Schwanda so will es der Tertdichter Milos Karesch in die Hölle fahren. Noch einmal befreit ihn der Räuber, und wieder gibt es ein frohes Wiedersehen mit der treuen Dorota... Eine herzlich harmlose Märchenhandlung, wie man sieht, mit höchstem Mangel an dramaturgischem Raffinement aufgebaut. In: Reiche der Königin gibt der Komponist sein Unpersönlichstes, für die Welt des Teufels hat er ein paar luftige Einfälle. Doch wie Schwanda dort den ganzen Hofftaat, hier das bunte Personal der Hölle nach seinem Dubelsad tanzen läßt, das gibt der Bühne wie dem Musiker Gelegen.

Unbestreitbarer Erfolg in der Staatsoper Unter den Linden, zum Schluß sehr herzlicher Beifall. Das Wert, das ihn erringt, heißt Sdywanda, der Dudelsackpfeifer";" Boltsoper" nennt es sich, den Erfolg entscheiden die musikalischen Werte, burch die es ben Ramen verdient. Eine volkstümlich- naive Berherrlichung der tschechischen Volksmusik: das etma ist die Idee der Oper; die Straft, fie zu ver. wirtlichen, fchöpft der junge Komponist, 3aromie Beinheit zu reicher Entfaltung; das Höllenfinale, auch formal wohl der berger, aus den unversiegbaren Quellen dieser Volksmusik, Don ber er, halb Mittler, halb schöpferischer Mufitant, tief und ehrlich erfüllt ist. Das ist seine und seines Wertes Stärke; mit ihr über windet er beiber Schwächen: Mängel der Dichtung und ein Ber­fagen seines musikalischen Gestaltungsvermögens, wo diese ihn nötigt, den gesicherten Boden des Nationalen zu verlassen.

Die Handlung, in zwei Afte eingeteilt, fällt in zmei Hälften auseinander. Schwanda, Dudelsackpfeifer irgendwo in tschechischen Landen, wird geradenwegs aus den Armen seiner lieben Frau Dorota und dem Idyll seines Bauernhofs vom Räuber Babinsky, einen sehr edlen Räuber übrigens, in das Land der Königin ent­führt. Er soll ihr Eisherz mit dem Zauber seiner Mufit furieren, gerät jedoch bald in die Schlingen eines bösen Magiers. Hochgericht und Schafott, Errettung aus höchster Not durch Babinsky, Ber­föhnung mit Dorota, damit und mit dem ersten Att tönnte es

stärkste Teil der Partitur, originelle Synthese aus Fuge und Polka, steigert sich zu unwiderstehlicher Wirkung. Aber schon in der Duvertüre ist, mit erlaubter Anlehnung an das nationale Torbild der Bertauften Braut", der schöne, melodisch warme Grunbion an­geschlagen, mit dem Schwanda auch in Berlin gestegt hat, gefiegt auch über viele Bedenken sachlich und fachlich begründeter Kritik.

Die von Kleiber vorbereitete und geleitete Aufführung, nur ein bißchen unsicher hie und da in der Erfassung des Tempos, tut für Wert und Erfolg das Möglichste. In den Hauptrollen Theodor Scheidl , der als Schwanda seine Mittel mit überraschendem Glüd der Aufgabe anpaßt; Friz Soot, sehr lebendig in der fath lofen Rolle des Räubers Babinsky; und vor allem Maria Müller, in ihrer gesanglichen und darstellerischen Bollkommenheit. Dazu ber wahrhaft tomische Teufel Leo Schübendorffs, wirtungssicher und mir allzu mirtungsbewußt. Klaus Pringsheim .