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Gibt es noch Verbrecherlokale??

Ein Spaziergang und eine Enttäuschung.

Der biedere Bürger erschricht ein wenig. Aus einem der ruhigen Bororte fam er mit dem Autobus in den hohen Norden, stieg am Alexanderplatz aus und schlendert nun gemächlich die belebten Straßen hin, tommt durch die Dragonerstraße, Kanonier straße, Grenadierstraße und wie sie alle heißen, hat Be­gegnungen mit seltsamen Mädchen. wird von betrunkenen Männern angerempelt. Durch halboffene Türen hört er die Weisen eines elektrischen Klaviers und wüste, lärmende Stimmen, in denen der Alkohol brennt. Steht er vor einem Verbrecherlokal? Die Kneipe macht wirklich keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Ob er da mal hineingeht?

Der biedere Bürgen zaudert. Er ist in jener Gegend, von der er soviel gehört hat, von Verbrecherlokalen und Lasterhöhlen, von Mord und Totschlag.

In der Provinz hat man sich über dieses Nachtgebiet der Groß­stadt, wie über so vieles andere auch, meist eine ganz irrige Ansicht gebildet. Vielleicht sind die Filme, schlechte Filme daran schuld. Der biedere Bürger wird jedenfalls am nächsten Morgen gestehen müffen, daß er sich das eigentlich ganz anders, viel gefährlicher, viel romantischer vorgestellt hat. Wenn er hübsch ruhig seinen Weg ge­gangen ist, hübsch ruhig seine Mollen getrunken hat, dürfte er auch in der dunkelſten Kneipe nichts außerordentliches gefunden haben. Was er gesehen, war ja dürftigste Kulisse mit harmlosen Statisten. Das könnte er mit gewisser Einschränkung auch in jeder Kneipe des flachen Landes finden. An rohen Holztischen bei der achten Molle fizzen da Männer mit dickem, rotem oder blassem, magerem Gesicht. Müze darüber. Man kann mit ihnen plaudern, sie beißen nicht. Sie haben wohl merkwürdige Berufe, von denen ein biederer Bürger nichts versteht. So sind auch ihre Gespräche teilweise unverständlich für den anderen und manche Worte fallen wie grobe Schläge ins Genic. Sie sprechen von Mädchen, von der Polizei. Sie wizeln über Sflarefs und andere Geschichten und denken verschmitt lächelnd: Wir sind eigentlich ehrlicher. Hin und wieder mal fommt es an einem der Tische zu einer lebhafteren Unterhaltung, zu einer hand greiflichen Auseinandersetzung, sonst aber geht das elektrische Klavier Friedlich von früh bis wieder früh und Mädchen kommen und ver Schwinden mit zahlkräftigen Kunden. Vielleicht geht hier über manche Männer mit Ballonmützen der Geist kommender Straftaten,

Stempel des Reichspatentamtes murde bei ihm gefunden und offenbar durch Diebstahl erbeutet. Der Festgenommene behauptet, ihn von einem Unbekannten bekommen zu haben. Ob er mun take mi avons fächlich Goldstein oder Ahmundsen heißt, steht noch nicht fest. Er ift 32 Jahre alt und stammt aus Budapest .

aber von eigentlichen Verbrecherlokalen fann man nicht sprechen. Früher war das allerdings anders. Da waren gewisse Lokale tatsächlich nur Schlupfwinkel dunkler Elemente. Da hätte der Besucher auch noch etwas erleben können. Jetzt hat die Polizei längst aufgeräumt. Wenn sie heute noch solche Treffpunkte der schweren Jungen und der leichten Mädchen duldet, so hat sie dafür sehr einleuchtende Gründe. Aus der Menge harm­loser und weniger harmloser Stammgäste findet sie ihre Lieblinge heraus, trifft sie entlaufene Fürsorgezöglinge wieder, entwichene Strafgefangene, die einen neuen Kompagnon suchen. Hier erfährt fie auch von den Dingern, die wieder gedreht werden sollen". Der Wirt oder Boost, wie er auch genannt wird, sieht den Kriminaler gleichgültig kommen und gehen, er muß Freundschaft mit beiden Parteien halten, er ist auf beide Kategorien angewiesen.

Früher war das allerdings anders. Da waren gewiffe Weitere Verschlechterung des

Als eine polizeiliche Verordnung alle Kajchemmen hinwegfegte, halfen sich die betroffenen Booste, indem sie sogenannte Früh betriebe aufmachten, Lokale, die erst öffnen, wenn die anderen Gaststätten zur Polizeistunde schließen. Solche Frühbetriebe gibt es heute noch in allen Stadtteilen, vornehmlich am Dranienburger Tor, in der Friedrichstraße , um mur einige zu nennen: Café Roland, Café Sixtus usw. Aber auch im Westen findet man sie, hier haben fie fich ihrer Umgebung angepaßt. Diese Frühbetriebe sind der Tummelplag übernächtigter, nicht immer einwandsfreier Individuen. Die Polizei hat, wie gesagt, ihre guten Gründe, wenn sie diese Stätten duldet. Hier kann manch guter Fang gemacht werden, und wenn der biedere Bürger Glück hat, fann er bei seinem ersten und einzigen Ausflug in diese unterirdische Welt vielleicht eine Razzia erleben. Um vier Uhr morgens ertönt hier in muffiger Luft der neueste Schlager und bei Kaffee und Kognat sigt eine bunt zu­fammengewürfelte Gesellschaft, aus der der offizielle Rausschmeißer diesen und jenen Krafeeler an die frische Luft befördert.

Hier vergewissert sich der biedere Bürger noch einmal, ob er seinen Schlagring noch bei sich trägt. Hier fißt er etwas enttäuscht und schon recht schläfrig, weil er diese Exkursionen nicht gewöhnt ist, wahrscheinlich auch neben einem gutgekleideten Herrn", der ihn von Zeit zu Zeit, wenn es der biedere Bürger nicht merkt, vor­sichtig abschätzt: Wie fomme ich zu deiner Brieftasche? Vielleicht fann der biedere Bürger doch noch etwas erleben, aber das merti er dann erst daheim oder beim Zahlen..

230000 Mark Vereinsgelder verwettet| Wutter, somit auch an deren Tod, der durch die Embolie als Folge Riefenunterschlagungen beim Strausberger Rennverein.

Die Riesenunterschlagungen beim Strausberger Renn­verein in Höhe von 230 000 Mark gelangten heute vor dem

der notwendig gewordenen Operation verursacht wurde. Er hai sich also der fahrlässigen Tötung der Mutter schuldig gemacht.

Man merkte dem jungen Menschen vor Gericht wohl an, wie nahe ihm der Tod der Mutter ging. Noch stärker traf ihn der Vor­

teil, in keiner Weise irgend ein Verschulden; er hatte die Fahri den jungen Menschen frei. Es treffe ihn, sagte das Ur­verlangsamt und war von dem Licht des Autos geblendet worden. Zwischen Paragraph und Leben flafft mitunter ein Abgrund. Eine vernünftige Rechtsprechung versucht die Kluft zu überbrüden. Die Staatsanwaltschaft sollte von Anklageerhebungen in folchen Fällen, die für den Betroffenen wohl am traurigsten sind, absehen

Fortschritte des Sturmvogel ".

Großen Schöffengericht Berlin- Mitte unter Vorsitz von Amts- wurf, er habe ihn fahrlässig verschuldet. Das Gericht sprach gerichtsrat Hennig zur gerichtlichen Aburteilung. Der Prozeß wird aber voraussichtlich wegen seines Umfanges mehrere Tage dauern und erst am Freitag beendet werden können, da wahrscheinlich in der Zwischenzeit mehrere erkrankte Zeugen in ihrer Wohnung vernommen werden müssen. Die Anklage richtet sich gegen den 1880 geborenen früheren Sekretär des Strausberger Rennvereins, August Häutmann, und den Rennstallbesitzer Gustav Cramer. Häutmann wird be­schuldigt der Untreue und schweren Urkunden­fälschung, Cramer der Anstiftung Häutmanns zu diesem Ver­brechen, sowie in einem besonderen Falle des Betruges gegenüber dem Vorstandsmitglied des Rennvereins Freiherrn v. Reizenſtein. Häutmann, der sich in Untersuchungshaft befindet, war jeit 1923 Sekretär beim Strausberger Rennverein E. V. mit einem Jahres­gehalt von 8000 M. Er zeichnete für den Rennverein mit: ,, Das Sekretariat Höutmann" oder Der Vorstand, im Auftrage Häut­mann". Bei der Berliner Stadtbank hatte er ein Konto einrichten lassen. Ueber das Zustandekommen dieses Kontos, insbesondere über die Ermächtigung Häutmanns dazu hat die Anklage keine Klar­heit schaffen können. Jedenfalls waren bis zum Herbst 1927 die Geschäfte mit der Stadtbank und in der Kasse des Rennvereins in her ordnungsmäßig abgewickelt worden. Im Herbst 1927 trat Häut mann in die für ihn verhängnisvolle nähere Beziehung zu dem Rennstallbesitzer Cramer. Beide begannen auf gemeinsame Rech­nung zu wetten. Als das Häutmann zur Verfügung stehende Geld verloren war, nahm er fortlaufen.d Gelder aus der Kasse des Vereins und verwendete auch für die Wetten die eingehenden Ein­nahmen des Vereins. Mit Schecks hob er von dem Konto des Bereins bei der Stadthank Gelder ab.

Nach außen hin trat Häutmann immer als Wetter auf, da Craner in seiner Eigenschaft als Rennst allbesiger nicht in die Deffentlichkeit treten durfte. Einen Teil der Gelder foll Cramer auch zur Einlösung von Wechseln und für persönliche Zwecke er­halten haben. Durch falsche Eintragungen verstand es Häutmann, seine Veruntreuungen zu verschleiern. Erst bei einer Revision 1928 stellte sich heraus, daß die Bankauszüge gefälscht waren. Der Fehlbetrag war inzwischen auf 230 000 m. angewachsen. Der Angeklagte Häutmann ist geft ändig.

Schuldlos am Tode der Mutter. Eine halflose Anklage.

Am Sonntag, dem 4. August, fuhr der 23jährige Kaufmann S. auf seinem Motorrad spazieren; hinter ihm, auf dem Sozius­siz, seine Mutter. Die Chaussee zwischen Schildow und Mönchs­mühle war stark von Autos befahren; die Uhr zeigte 22, alles tehrte nach Berlin zurück. Das Motorrad kam von Berlin . Die Mutter fühlte sich sicher und geborgen; der 23jährige Hans war ihr Lieblingssohn, stets ruhig und besonnen. Trotzdem passierte das Unglück. Ein dahersausendes Auto blendete sein starkes Licht nicht ab; Hans war im Nu geblendet, dann versant für ihn alles in tiefes Dunkel. Im nächsten Augenblick stieß er an etwas Hartes, die Mutter flog über ihn hinweg, er und das Motorrad kamen zu Fall. Die Mutter blieb mit einem schweren Oberschenkelbruch liegen; das Motorrad hatte einen jungen Burschen angefahren.

Die Schwerverletzte fam ins Krankenhaus. Drei Wochen später wurde sie operiert. Nach drei weiteren Wochen schien die Wunde fast geheilt; plöglich war die Mutter tot. Ein Blutrinnsel chen hatte sich in der Lunge festgesetzt und eine Embolie per ursacht. Der medizinische Sachverständige erklärte bei der Ber­handlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte : Der Schenkelbruch war die Folge des Zusammenstoßes zwischen Motorrad und Fußgänger, die Operation durch den Bruch not­wendig geworden, die Embolie die unvorhergesehende Folge der Operation Zwischen Zusammenstoß und Tod besteht eso ein ur fichlicher Bujammenhang. Und der Staatsanwalt meinte: Der Zusammenstoß fahrlässig herbeigeführt, folglich trifft den jungen Menschen ein fahrlässiges Verschulden am Schenkelbruch der

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hat, wie wir hören, nunmehr außer den bereits in Betrieb befind­Der Sturmvogel", Flugverband der Werftätigen e. V.", lichen fünf Kabinenflugzeugen auch zwei Sport- und Schulflugzeuge in seinen Dienst gestellt. Nachdem bisher vorwiegend Rund- und Werbeflüge veranstaltet wurden, soll nunmehr als weiterer Tätig­keitszweig auch der praktische Schulbetrieb am Doppelsteuer auf wachsen begriffen. In Groß- Berlin allein sind bisher 14 Bezirks genommen werden. Die Mitgliederzahlen sind in stetem An­gruppen mit mehreren tausend Mitgliedern gebildet. Auch im Reiche fällt die Werbearbeit auf fruchtbaren Boden. So murde in der ver­gangenen Woche im Beisein der Vertreter sämtlicher ortsansässigen allseitiger Zustimmung eine Ortsgruppe München gebildet, Gewerkschaften, Sport- und Kulturverbände der Werftätigen unter deren Vorstand sich aus den Vertretern der Arbeiterverbände, der Stadt sowie der Luftfahrtpraktiker zusammensetzt. Damit sind bisher außerhalb Berlins 26 Sturmvogel- Ortsgruppen in allen Teilen des Reiches entstanden, weitere werden folgen.

Wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß Diens. tag, 3. Dezember, 20 Uhr, im großen Saal des Ge werkschaftshauses, eine öffentliche Werbefundgebung des Sturmvogel stattfindet. Der Vorsitzende Walter Binder spricht über das Thema: Was bedeutet die Luftfahrt für die werktätige. Be­

Arbeitsmarktes.

Die Lage in Berlin und Brandenburg .

Der Arbeitsmartt im Bereiche des Landesarbeitsamts Brandenburg, das Groß- Berlin, Brandenburg und Grenzmark umfaßt, hat sich in der letzten Berichtswoche zum 23. November weiter verschlechtert.

Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg um 18 149, die der Unter­stügungsbezieher um 11 300 Personen. Die immer stärker in Er scheinung tretenden Saisoneinflüsse kommen darin zum druck, daß in Berlin die Arbeitslosigkeit nur um 4,66, in den Pro pinzen Brandenburg und Grenzmark dagegen um 12,7 Prozent ge­stiegen ist.

Es lassen sich aber trotz der ständigen Zunahme der Arbeits­losigkeit in den letzten acht Wochen gewisse tonjuntturpolitische Widerstandsträfte in der Wirtschaft nicht verkennen. So ist die Zahl der Unterstützungsbezieher seit dem Beginn der Ver­schlechterung auf dem Arbeitsmarkt zu Anfang Ottober um 48 950 Zeit des Vorjahres aber stieg die Zahl der Unterſtügungsempfänger Personen, also um rund 40 Prozent, gestiegen In der gleichen Zeit des Vorjahres aber stieg die Zahl der Unterſtügungsempfänger der Zahl der Unterstützungsempfänger feineswegs der Umfang der um rund 55 Prozent. Wenn auch festzustellen ist, daß in Arbeitslosigkeit zum Ausdrud tommt, und ferner die Einschränkung losigkeit erheblich geringer war als in diesem Jahr, bleibt doch nicht zu machen ist, daß Anfang Oftober vorigen Jahres die Arbeits­zu verkennen, daß das Tempo der Verschlechterung des Arbeitsmarktes zur Zeit hinter dem des Vorjahres zurückbleibt. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg im Bezirk des Landes­arbeitsamtes Brandenburg in der Berichtswoche auf insgesamt 297 928, also um 6,49 Prozent gegenüber einer Zunahme von 64 in der vorhergehenden Woche. Die Zahl der Hauptunterstügungs­empfänger betrug in der Arbeitslosenversicherung 148 696, in der Krisenunterstügung 24 014, zusammen 172 710 Personen. Auf Groß­Berlin entfielen hiervon 124 604 Personen.

Entscheidung der Braunkohlenarbeiter. Auch der zweite Schiedsspruch abgelehnt.

Halle, 2. Dezember.( Eigenbericht.) Eine von 500 Delegierten besuchte Konferenz der Gewerkschaften nahm am Sonntag zu dem Schiedsspruch im mitteldeutschen Braun tohlenbergbau folgende Entschließung an.

Die am 1. Dezember in Halle tagende Funktionärfonferenz der am Tarifvertrag für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau 30. November 1929 in Berlin gefällten Schiedsspruch. Auch dieser beteiligten Gewerkschaften hat Kenntnis genommen von dem anr

Schiedsspruch erfüllt nicht die berechtigten Forderungen der Be­legschaften. Die Konferenz lehnt deshalb auch diesen Schiedsspruch ab. Sie billigt die von den Gewerkschaften eingeschlagene Tattit und verspricht auch die im weiteren Verlauf der Bewegung voit den Gewerkschaftsleitungen für erforderlich gehaltenen Maßnahmen

durchzuführen."

Vor der Annahme der Entschließung empfahl Schmidt­Bochum in einem längeren Referat die Ablehnung des Schieds­spruches.

Aus der Entschließung geht nicht flar hervor, worauf die Braun­fohlenbergarbeiter Mitteldeutschlands das Hauptgewicht legen, ob auf eine höhere Lohnzulage oder auf die Verkürzung der Laufzeit.

Auch die Unternehmer haben den Schiedsspruch a b= gelehnt und diesmal feine Berbindlichkeitserklärung beantragt. Die Aussichten auf eine Einigung sind mithin nicht allzu rosig.

Die Berkürzung der Geltungsdauer des neuen Lohnabkommens, die die Unternehmer zunächst keinen Pfennig kostet für die Ar­beiter jedoch eine gewisse Sicherung gegen die Entwertung ihres Cohnes durch die Agrarpolitik oder sonstige Einflüsse bedeutet, würde natürlich auch, trotz Beibehaltung der zweijährigen Geltungs­würde u. E. die Situation wesentlich erleichtern. Der gleiche Effekt dauer, durch Einfügung einer Teuerungsklausel erzielt, womit den Interessen der Braunkohlenbergarbeiter noch besser gedient märe.

Jedenfalls hängt es von dem Ausgang der zu morgen, Diens tag vormittag, von dem Reichsarbeitsminister angesetzten Aussprache ab, ob der Konflikt im mitteldeutschen Brauns fohlenbergbau auf friedlichem Wege beigelegt wird, oder aber die Arbeiterschaft sich zur Arbeitseinstellung veranlaßt sieht.

völkerung? Anschließend Lichtbildervorführungen sowie tostenfreie filiquidationen und Reichsregierung.

Verlosung von Freiflügen und Luftreisen. Eintritt frei.

Herr von Schreck und sein Scheck.

Der Schrecken der Geschäftsleute.

daß

Seit einiger Zeit tauchten in verschiedenen Geschäften Schecks auf, die vom Reichspatentamt ausgest eflt sein sollten. Ein Herr, der sich ,, von der Marwiz Amundsen" nannte, taufte z. B. in einem vornehmen Schneidergeschäft einen Anzug für 200 Mart. Wenn es ans Bezahlen ging, entdecke or plöscht jein bares Geld nicht ausreichte. Er mußte aber Rat. Er legte dem Geschäftsinhaber einen durchaus amtlich und echt aus sehenden Einschreibebrief des Reichspatentamts nor, in dent ihm mitgeteilt wurde, daß man inliegend einen Barscheck über 420 Mart überweise. Auch der Bariched schien ganz in Ordnung zu sein, Unterschrift. Das fiel aber nicht auf, weil Unterschriften meist nicht der Stempel war vorhanden und flar, meniger deutlich war die zu lesen sind. So wurde der Scheck stets anstandslos angenommen gezahlt. In anderen Fällen war der Barüberschuß noch weit und dem Kunden noch der Restbetrag in bar heraus­feine falschen Schecks in Gegenwart des Geschäftsmannes zur Reichs­größer. Die Dreistigkeit des Schwindlers ging sogar foueit, daß er kreditgesellschaft brachte und sich dort eine Quittung ausstellen ließ. Auf Grund dieser Quittung wurde ihm das Geld ausgezahlt. Erst später, wenn der Scheck zur Bant tam, wurde der Betrug entdeckt. Der Herr mit dem hochadligen Namen war zunächst nicht zu finden. daß der Schwindler ein alter Schedbetrüger aus dem Schließlich aber gelang es doch, durch die Rückfragen festzustellen, Jahre 1923 war. Damals nannte er sich Josef Gold. stein. Nach ihm wurde nun gefahndet Es ergab sich, daß ein Mann, auf den die Beschreibung geftau paßte, als err Don Schred" in einer Pension in der Wartburgstraße wohnte. Er machte seinem Namen alle Ehre, als ihn heute früh Kriminal beamte der Dienststelle D 1 aus dem Bett holten. Durch den Doppeinamen glaubte er sich vollständig sicher. Bisher find etma 30 Stüd seiner wertlosen Sheds aufgetaucht. Der

Eine Kundgebung des Ostbundes.

Die im Deutschen Ostbund vereinigten geschädigten und verdrängten Deutschen aus den früheren Provinzen Bosen, Westpreußen und Oberschlesien veranstalteten gestern eine Kund­gebung, die zu den Folgen des deutsch polnischen Liqui bationsabtommens Stellung nahm.

ratifiziert ist, verzichtet Deutschland auf alle Entschädigungsansprüche In diesem Abkommen, das allerdings vom Reichstag noch nicht für die in Polen durch Eigentumsbeschlagnahme und Berdrängung geschädigten Deutschen . Zugleich übernimmt das Deutice gebung wurde die Forderung aufgestellt, daß die Reichsregierung Reich die Entschädigung für diese Liquidationsopfer. In der Kund­baltmöglichst au den Reichstag eine entsprechende Borlage einreichen solle, damit die Geschädigten wieder zu Eriſtenzmitteln kämen.

Der Tod im Wrack.

Bier Arbeiter durch Gase getötet, 16 schwer erfrantt. London , 1. Dezember.

Die durch Entwicklung giftiger Gase in einen Raum des vor einem Jahre in der Nähe von Queenstown gestrandeten Passa gierdampfers Celtic" sind vier Arbeiter, die mit Abwrackungsarbeiten beschäftigt waren, getötet worden.

16 andere Arbeiter mußten mit johweren Bera giftungserscheinungen ins Krantenhaus gebracht werden. Die Entstehungsursache des Gases ist bis jetzt noch nicht bekannt.

19% Uhr engerer Kreisvorstand mit Abteilungsleitern bei Krüger, Sozialdemokratische Partei , 6. Kreis Kreuzberg . Heute abend Grimmstraße 1.

Achtung, Polizeibeamte! Dienstag, 20 Uhr, in den Kammerfälen, Teltomer Str. 2, wichtige Versammlung der sozialdemokratischen tönnen eingeführt werden. Der Werbeausichuk Beamten. Adolph Hoffmann spricht über: Einst und jezt". Gäste