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Beilage

Donnerstag, 5. Dezember 1929

Aber Frau Meyer!

fünf Mütter antworten auf die Beschwerde

Die Antworten, die auf den am vorigen Donnerstag veröffent-| lichkeit Geld ausgeben mußte, wofür ich ihm und seinem Bruder lichten Brief der Frau Meŋer eingelaufen sind, find so zahlreich, daß es unmöglich ist, fie alle zu veröffentlichen. Nur zwei 31 schriften enthalten eine Solidaritätserklärung mit Frau Meyer. Alle anderen stellen sich auf die Seite des Kindes und der Jugendlichen. Hält man sie nebeneinander, so ergibt sich eine lebereinstimmung, die um so erfreulicher ift, als fie zeigt, daß weite Kreise der Elternschaft von dem Prügel und 3wangs­erziehungssystem nichts mehr wissen wollen. Vor allem wird Frau Meyer das Recht abgesprochen, über Kinder­erziehung und Kinder zu sprechen, weil sie selbst finderlos ist.

Bas mun die fachlich- unfachlichen Ausführungen der Frau Mener anbelangt, so wird in fast allen Zuschriften auf die Be schwerde über das Benehmen der Jugendlichen und Kinder in der Elektrischen hin darauf hingewiesen, daß man von einem a b. gearbeiteten Jugendlichen und von Kindern, die ihre Schulstunden hinter sich haben, nicht verlangen fänne, Erwachsenen ohne weiteres Platz zu machen. Es wird darauf ver­wiesen, daß da, wo es not tut, in der übergroßen Mehrzahl der Fälle der Plak   freiwillig geräumt wird.

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Berlogenheit hatte Frau Meyer der heutigen Jugend vor geworfen. Da kommt sie schön an! Ihr Prügelsystem ist es, das die Kinder erst zum Lügen erzieht, antwortet man ihr; unter Ihrer glorreichen Monarchie hat man beim Militär die Rekruten inite­matisch zum Lügen genötigt. Und Frau Meyer bald spöttisch, bald empört flingt das in den Antworten immer wieder an-, schämen Sie sich nicht, in demselben Atemzuge, in dem Sie der Jugend Berlogenheit vorwerfen, zu gestehen, daß Sie felbst gelogen haben, als Sie sich vor der Mutter jenes armen Sünders, der angeblich ihre Fensterscheibe zertrümmert hatte, ver­leugnen ließen?

Ja, und der Rinderspettatel auf der Straße: Zu Ihrer Zeit waren wohl alle Kinder Musterbeispiele? Sollen sich die Kinder Dielleicht in den Wohnlöchern verfriechen? Warum haben Sie bei den Kommunalwahlen nicht der Sozialdemokratie ihre Stimme ge­geben, die dafür eintritt, daß in den einzelnen Bezirken soviel Freiflächen geschaffen werden, daß die Jugend es nicht mehr nötig hat, die Straße zum Spielplatz zu wählen? So oder so ähnlich heißt es in den Briefen immer wieder.

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Und nun die Bibel und der Stock. Hier wird die Erziehungs­frage als solche gestreift, und wir wollen der Frau Meyer an ein­zelnen Beispielen, zeigen, wie Mütter über diese Frage denken. Ein bißchen Liebe und Verständnis das ist der Grund­ton der Zuschriften und es geht auch ohne Stod.

Erste Mutter: Die Mutter zweier Kinder im Alter von 11 und 8 Jahren schreibt: ,, Warum, ihr lieben Christen, die ihr Gott und die Religion fortwährend im Munde habt, euch aber nicht danach richtet, was der Gründer des Christentums lehrte und tat, warum tut ihr solches nicht? Sein Lehren war: Friede, Friede sei mit euch" und Liebet euch untereinander". Aber die heuchlerische Art predigt nichts anderes als Krieg, Haß und Klopfpeitiche, wenn möglich, schon von Geburt an.

Ich bin Mutter zweier Kinder( 11 und 8 Jahre), die von einem Stod noch nichts zu spüren bekommen haben, und doch bezeugt mir jeder, der sie fennt, daß es liebe Kinder find. Ich freue mich, daß die weltlichen Schulen gegründet wurden und daß ich meine Kinder dort hinschiden fann, wo sie wahrhaft christlich erzogen werden. Denn das Prinzip der weltlichen Schulen ist Liebe und die Bibel sagt: Gott ist Liebe, und die goldene Regel lautet: Liebet euch untereinander."

3 meite Mutter:

Eine andere Mutter( 21 Jahre aft, noch nicht vorbestraft, im Besitz eines standesamtlich beglaubigten Gatten und eines sechs Monate alten Kindes") schreibt:

,, Bir Proletariermädels, die wir von der Fabrik oder vom Bureau aus in die Ehe gegangen sind, die wir zum Teil noch mit­arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt mitzuverdienen, wir haben dennoch Zeit und Liebe für unser Kind. Und wie wir in der Familie nicht die Untergebene des Mannes sein wollen, fo werden unsere Kinder mit uns aufwachsen als Kameraden Berstehen Sie das nicht falsch. Ich vertrete nicht den Standpunkt, daß das Kind jeden Willen haben soll. Im Gegenteil, mein Kind wird früh lernen müssen, sich einzuordnen in die Gemeinschaft der Familie, um so leichter und freudiger wird es sich später in die größere Gemeinschaft des Staates und der Menschheit einordnen und seine Pflichten erfüllen. So hat für mich weder der Stock noch die Bibel irgendwelchen Wert zur Erziehung meines Kindes. Für unser Zusammenleben in der Familie gilt der Spruch: Uns bindet die Liebe, uns bindet die tämpfen für Freiheit und Brot"

Dritte Mutter

doch lieber Obst und dergleichen gekauft hätte. Dem Kaufmann entsteht aber auch noch ein Schaden, er muß die ganze Scheibe ersetzen lassen, und bis die neue Scheibe eingesetzt wäre, könnten unehrliche Menschen kommen und aus dem Fenster etwas stehlen. Er wolle doch gewiß nicht, daß soviele Menschen Schaden hätten, außerdem müffe er auch eine Woche auf das Obst verzichten. Mein Junge hat darauf auf diese Art des Spiels verzichtet. Wäre mir das als Kind passiert, hätte ich die Klopf peitsche zu spüren bekommen. Eine Erklärung, warum ich das nicht tun dürfe, aber nicht. Ich hätte bestimmt dem Spiele weiter ob= gelegen und hätte mein Augenmert nur darauf gerichtet, mich nicht erwischen zu lassen. Was wertvoller ist, überlasse ich Ihnen, Frau Meyer, zu entscheiden."

Bierte Mutter:

Eine Mutter und, wie sie betont, Christin, die Frau Meyer insofern zustimmt, als sie der Meinung ist, daß die heutige Jugend zu sehr sich selbst überlaffen ist, schreibt:

,, Was Frau Meyer über den Stock schreibt, möchte ich ver­neinen. Man braucht teinen Stod, um Kinder zu erziehen. muß man aber einmal strafen, dann fann man es auf andere Art tun. Ich selbst habe ein Kind, das ich bisher ohne Siebe er ogen habe, und zwar nach dem Grundsay: Du sollst deinen Bater und deine Mutter ehren. Mein Kind gehorcht auf einen Blick von mir. Es weiß aber auch, daß ich es verstehe und es mit allen Angelegenheiten zu mir fommen fann."

Fünfte Mutter:

Der Abend

Shalausgabe des Vorwans

Zum Schluß die Stimme einer Frau und Mutter, deren Eltern auch ein Geschäft hatten.

,, Gibt es denn zwischen den Extremen Hiebe und Stock nicht einen Mittelweg? Es gibt ihn. Nur ist er für viele zu müh felig. Das eigene gute Beispiel, große Geduld und Nachficht heißen die Wegweiser zu ihm. Wo steht in der Bibel, daß ein Kind für seine Vergehen, die ja verschiedener Art sein können, 25 mit der Klopfpeitsche haben soll? Wo wird größere Liebe und Aufopferung gelehrt als in der Bibel? Wo steht: ,, Laffet die Kindlein sondern um sie durch gute Lehre zu erziehen? Glauben Sie, Frau zu mir kommen", aber nicht, um ihnen 25 Hiebe zu verabfolgen, Meyer, es ist bequemer, dem Kinde schnell mal einen Hieb zu ver­fegen, was bei Unbeherrschten oft noch in Gegenwart anderer ge­schieht, als sich ein bißchen zusammennehmen und den kleinen Sünder mit Geduld auf den rechten Pfad zu leiten und ihn von seinen Fehlern zu heilen? Schläge, je häufiger fie das Kind treffen, um so mehr wird das Bertrauen zu den Erwachsenen schwinden und an seine Stelle Furcht treten. Ich und mit mir sicher viele Mütter, wünschen sich nicht, daß ihr Kind aus Furcht seine Fehler ablegt, sondern aus Einsicht."

Soweit die Zuschriften der Mütter. Sie sprechen für sich. Wir hoffen, in einer der nächsten Beilagen, die sich mit der Erziehung

beschäftigen, auch noch einige Jugendliche zu Wort kommen lassen und diese oder jene Zuschrift ganz zum Abdruck bringen zu können.

Was den Ausländern nicht gefällt

Ein Beitrag zur Hochschulfrage

Der Reichsaußenminister Dr. Stresemann führte in seiner Rede im Reichstag am 24. Juni 1929 unter anderem folgendes aus: Ich sehe mit Schrecken, wie die Zahl der ausländischen Studenten in Deutschland   zurückgegangen ist gegen früher..."

in

Dem Referate: Die Auslandspolitik der deutschen   Studenten. schaft", das Herr Hermann Proebst   auf der 12. Tagung Hannover   hielt, erlaube der deutschen   Studentenschaft ich mir folgendes zu entnehmen: Theodor Wolf   hat jüngst in einem Auffah die Behauptung aufgestellt, die reaftionäre Ge­finnung der deutschen   Studenten trage die Schuld an der er schredend starten Abwanderung der Ausländer. Dieser lächerliche Vorwurf wurde von dem Rektor der Marburger  Universität bereits gebührend zurückgewiesen. Immerhin müssen wir uns darüber flar werden, daß das Anwachsen der Besucher der Sorbonne und die gleichzeitige Abnahme der in Deutschland  studierenden Ausländer eine schwere Gefahr für unsere 3ukunft bedeutet.

Uns Ausländern, die wir hier Gäste des gesamten deut­ schen   Volkes find, geziemt es nicht, dazu Stellung zu nehmen, welche von den zwei Behauptungen die richtige ist. Doch dürfte es fest­stehen, daß die legten Vorgänge an der Friedrich­Wilhelm Universität zu Berlin nicht gerade als An­locungsmittel für Ausländer dienen tönnen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei an dieser Stelle betont, daß ich nur an die Un­ruhen als solche denke, ganz gleich aus welcher Ursache heraus sie geboren sind.

Solche Nachrichten, wie die letzten Geschehnisse an der Berliner  Universität, die heute bligartig über. Die ganze Welt verbreitet werden, wirten auf die ausländischen Bäter, ganz abgesehen von ihrer politischen Einstellung, a b stoßend und ab schredend. Die Väter suchen sich für ihre Kinder vor allem ruhige und wissenschaftlich hochstehende Geisteszentren aus. Ich bin überzeugt, daß die letzten Borgänge manchen Bater von seinem Borhaben, fein Kind nach Berlin   zu schicken, abhalten werden. Nebenbei bemerkt habe ich mich als civis universitatis berlinas immer aufrichtig gefreut, daß unsere gemeinsame Alma mater von allen deutschen   Kommilitonen, trotz ihrer verschiedenen politischen Anschauungen, als heilige Stätte betrachtet worden und unangetastet geblieben ist. Gerade deshalb machte auf mich die Nachricht einen so erschütternden Eindruck.

Gestatten Sie mir, meine lieben deutschen Kommilitonen, Sie darauf hinzuweisen, daß Deutschland   nicht zu vergleichen ist mit den wenigen kleinen Staaten, wo solche Unruhen beheimatet sind. Die Studenten der betreffenden Länder, die sich allein als wahre Patrioten betrachten, glauben mit ihrem Vorgehen ihrem Vaterlande große Dienste erwiesen zu haben. Ihr engherziger Chauvinismus ist verständlich; denn sie glauben sich dadurch behaupten zu können. Not zu Ihr Baterland aber hat sich schon längst bewährt und diese Epoche des Jung und ultrapatriotismus lange überwunden. Deutschland   gehört zu den führenden Staaten der Welt. Es hat andere Rechte und dementsprechend auch andere Pflichten zu erfüllen. Deutschland   als Ganzes, deutsche Kultur, deut­ sche   Universität haben Anspruch, und das mit Recht, auf Welt­bedeutung. Es ist eine wichtige, lehrreiche und von allen Kultur­völfern anerkannte geistige Schmiede. Deutsche Kultur in allen ihren Zweigen ist über die ganze Erde verbreitet. Seit Jahrzehnten tamen Tausende und Abertausende aus aller Herren Länder, um hier zu lernen.

Die Mutter eines zehnjährigen und eines fünfjähri­gen Buben richtet an Frau Meyer folgende Worte:

,, Meine liebe Frau Meyer, auch heute ist bei unseren Kindern noch Gehorsam, aber fein Rabaner oder Retruten­gehorsam, Anstand, aber weniger Brüderie, Gesittung, aber feine bebingungslose unterwerfung vorhanden. 25 mit der Klopfpeitsche, die haben wir früher bekommen. Ich weiß es aus Erfahrung, aber das, was damit erzielt werden sollte, wurde nicht erreicht. Durch die Klopfpeitschenerziehung wurde uns die Lüge und die Heuchelei beigebracht. Man fah eben zu, daß man nicht erwischt wurde. Das nanme man dann Pfiffig­feit. Nun, und die anderen, die erwischt wurden, waren doof.

Mein Junge hatte mit einem Steinchen, welches er auf eine Martise warf, eine Schaufensterscheibe gesplittert. Es war sehr bedauerlich. Ich mußte zahlen. Geschlagen habe ich mein Kind nicht. Ich jagte mir, baß er nur Bech gehabt hatte. Ais Kind hatte ich auch an diesem Spiel Freude, hatte aber Glüd, daß der Stein immer auf die Markise fiel und nicht die Scheibe trai. Meinem Jungen jagte ich mat, daß ich durg feine Ungejchid­

Andererseits dürfen Sie, meine lieben deutschen Kommilitonen, nicht vergessen, daß Ihr Vaterland übervölkert ist. Ihre Stammesgenossen wohnen unter allen Bölkern der Erde, und noch jährlich verlassen viele Tausende ihr Heimatland, um fid, anderswo anzusiedeln, Deutschland   ist auf Import und Export mehr angewiesen, als alle anderen Staaten der Welt. Es hat infolge des unglücklichen Krieges noch ungeheure Schwierigkeiten und Hindernisse zu über minden.

Das müssen Sie begreifen und fich dementsprechend umstellen. Der Blick des deutschen   Kommilitonen muß viel weiter reichen. Er muß weitherziger und großzügiger werden... Ihr Bolt muß und foll Freunde und Gönner im Auslande erwerben,

und in dieser Hinsicht tönnen Sie, meine lieben Kommilitonen, eine große Vorarbeit leisten. Sie hatten und haben Möglichkeiten, die Sie leider verfäumen. Erwerben Sie Freundschaft und Freunde in der Jugend, die allein aufrichtig und dauerhaft sind. Auf diese Weise tönnen Sie dem Vaterlande die besten Dienste erweisen.

Und zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß Sie, Deutsch­ lands   Söhne, fein Beispiel nehmen dürfen an den Studenten der betreffenden Länder, die sich solche unliebsamen und schäd lichen Spielereien erlauben. Im Gegenteil, hier an dieser Stelle müssen Sie die Ehre und die Würde Ihres Vaterlandes, Ihrer Universität und Ihre persönliche wahren und Ihre ganze Kraft und Autorität einsetzen, um solche und ähnliche Vorgänge zu ver­meiden. Als Beispiel mögen Ihnen die Studenten anderer Nationen dienen, deren Kultur und Tradition Ariom geworden sind.

M. S.   Levitas,

1. Borfizender des ,, Bereins ausländischer Mediziner in Deutschland  ",

Lebendiger Unterricht

In unserer Schulflaffe sind wir sehr beengt. 48 Kinder fizzen in einer aus Rüche und Rammer hergerichteten Notschule. Volk ohne Raum? Nein, nicht ganz! Wir haben einen Schul­garten, der ist einen ganzen Motgen groß. Hier ist Raum, Licht und Luft, und hier ist Heimat. Hier schufen Lehrer und Kinder, sich in zäher, froher Arbeit ein eigenes Reich, ein Kinder­land, deffen Gestaltung und Ausbau nicht von Regierungsver fügungen und Schulverbandsbeschlüssen abhängt sondern eigenen Gedanken, von eigener Tat, von eigener Verantwortung. Die Arbeit zweier Sommer fönnen wir nun rückblickend über­schauen. Zunächst herrschte das rein gärtnerische Schaffen vor. Es galt aus einem rohen Aderſtüd ertragfähiges Gartenland zu machen. Umfangreiche Erdbewegungen waren notwendig, um dem Gelände eine zwedentsprechende Formung zu geben. Unendlich viel gab es dabei zu überlegen, zu messen, zu rechnen und später zu beobachten. So wurde uns der Garten bald Lehr- und Lernmittel für die gesamten Unterrichtsfächer. Der Bau des Baunes übte uns im Gea brauch von Hammer und Bange, Meßlatte, Metermaß und Wasser­waage. Die Aufteilung des Geländes war lebendigste Raumlehre, Die gärtnerische Arbeit führte uns zu Untersuchungen unserer heimi­schen Bodenarten, ihrer Eigenschaften und Verbesserungsmethoden, und schließlich zur Entstehungsgeschichte unserer Heimatscholle. Das ganze Jahr hindurch verfolgten wir versuchend und beobachtend das Leben der Pflanzen. ziehungen der Pflanze zur Umgebung, zum Wetter und zum Men­fchen. Ebenso erschloß sich uns das Tierleben im Garten. Maulwurf, das Starenpärchen im Nistkasten, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge auf den Blumenbeeten, sie alle wurden uns Helfer zu lebensvollem Unterricht. Die freundlichen Helferdienste unserer gefiederten Gänger veranlaßten uns zu Gegendiensten. Vogelschutz und Bogelpflege wurden uns Selbstverständlichkeiten. Neben der Bestimmung als Lehr- und Lernmittel für den Unter­richt soll der Schulgarten den Kindern durch die ganze Schulzeit hindurch Heimstätte sein, wie etwa das Schulhaus und Schulzimmer ( wenn es nicht zu primitiv ift). Schon die Kleinen haben in unserem Garten ihr Reich, den Spielgarten. Die Großen bewirtschaften einen Gemüsegarten. Jedes Kind hat ein Beet von 18 Quadrat­meter zu eigen. Erfolg und Mißerfolg lehren hier eindringlicher als Worte den Wert von Bünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit schäzen und weder Freude am selbständigen Schaffen. Nach getaner Ar­beit labet ein Schmudgarten zu Sammlung und Erholung ein. Rafenflächen, Gehölz- und Blumengruppen bieten dort den ganzen Sommer hindurch dem Auge ein abwechslungsreiches, farben­freudiges Bild. Hier fizen auf schlichten, in der Schulwerkstatt gebauten Bänken am Sonntag die Väter und Mütter und beschauen perwundert, was ihre Kinder in freudiger Arbeit ge= fchaffen. So ist uns der Schulgarten auch Brücke zum Elternhaus.

Wir erkannten die mannigfachen Be­

Harry Schliedermann, Grumsdorf( Kreis Bublig).

Der