Berbrüderung! Winds
=
Kritische Randgloffen zu Lettow- Borbeds Reise nach London Etma tausend ehemalige Difiziere und Soldaten der britischen Oft- Afrika Truppen während des Weltkrieges haben den deutschen General von Lettow Borbed als Ehrengast nach London eingeladen. Der ehemalige deutsche Kommandeur der Ostafritatruppen saß neben General Smuts, dem Kommandeur der britischen Streitkräfte, und alles war eitel Ritterlichkeit und Ver: brüderung. Der General Smuts, zweifellos einer der bedeutendsten Köpfe der Zeit, hielt eine in ihrer Gesinnung untadelige Rede, in der nicht nur von früheren Feindschaften, sondern auch von zufünftigem Stieben die Rede war, und auch General Lettom- Borbeck, das muß anerkannt werden, hat sich für einen alten Recken, dem der Ruf des Nationalismus voranging, recht an= ständig aus der Affäre gezogen. Er hat auf gewisse Phrasen verzichtet, die ihm seine Freunde in Deutschland ohne Zweifel eingeblasen haben und einen Humor entwickelt, dem die Engländer bei einem preußischen General zulegt vermutet hatten.
Soweit ist alles gut und schön. Es ist eine alte Erfahrung, daß sich die Kriegsteilnehmer der verschiedenen Länder von jener Schüßengrabenverbrüderung im Jahre 1914 an stets besser verstanden haben als die Heimtrieger. Es ist längst zu einem Gemeinplatz geworden, daß die Kriegsbegeisterung in allen friegführenden Ländern mit dem Quadrat der Entfernung von der Front muchs, bis sie an den Bier: tifchen des Hinterlandes gigantische Formen annahm. So ist es ver. ständlich, daß die Anwesenden mit Begeisterung dem Austausch
Kriegsintimitäten zwischen den beiden chemals feindlichen Feldherren lauschten. General Smuts erzählte, wie er dem von Deutschland völlig abgeschnittenen Lettom- Borbed die Nachricht von der Verleihung des Pour le Merite übermittelte und ihm bazu mitten im Kampf gratulierte. Bettom- Borbed schwelgte schmunzelnd in der Erinnerung, wie er in seinem Dankbrief an Smuts zu allerlei Liften gegriffen habe, damit
Generalversammlung der Kinder.
In Kalifornien versammelte ein Ellernpaar feine 17 köpfige Kinderschar um fich,
sein Feind aus der Antwort teine Schlüsse über den Stand des Stabsqartiers der deutschen Ostafritatruppe
machen fönne...
Alles endete im Rausch gegenseitiger Ovationen, und die Bresse , die die beiden ehemaligen Feinde Schulter an Schulter, im Bilde zeigt, begleitet den Vorfall mit lauten Salut schüssen. Soll man, darf man die Festesfreude stören? Darf man feife 8meifel äußern, ob das was fich hier ohne Mißton abspielte wirklich jenem Frieden diente, für den es mit Engelszungen zu zeugen schien? Es ist schön, wenn sich ehemalige Feinde verföhnen und gut, wenn die Wunden des Krieges so schnell heilen. Aber lag nicht über dem ganzen ein 3ug von Glori fizierung des Krieges an fich, eine Art von moralischer Ehrenrettung des Gottes Mars? Indem man in den Erinnerungen vergangener Ritterlichkeiten schwelgte und sich gegenseitig Blumensträuße zumarf gab man damit nicht dem Krieg felbft
etwas von seinem Glanz zurüc?
166
Eine englische Seitung hat diesen Zweifel ausgesprochen. Die Gefahr besteht darin", so schrieb dieses Blatt, daß der Krieg selbst, der solche schönen Blüten menschlich anständigen Berhaltens ermöglicht hat, wieder mit Glorie umgeben wird." Die Warnung ist nicht unangebracht, und die Morning Post", die unerbittlichste und rach: füchtigste Deutschfeinbin unter ben englischen Gazetten, spricht es offen aus, in welchem Geifte sie dem ehemaligen feindlichen Rommandeur begrüßt: General Smuts glaubt an den Bölterbund, aber das bedeutet nicht, daß er nicht sein zweites Mal in Berteidigung des britischen Reiches fechten würde. General von Bettom ift den Rationalismus" fo fatt, daß er sich ständig geweigert hat, in die deutsche politische Arena einzutreten.(?) Aber wäre fein Baterland in Gefahr, wäre er da nicht der erste, das Schwert umzuschnallen? Es ist der Patriotismus, nicht der Internationalismus, das fie beide und uns zu Brü
bern macht.
-
Niemand wird Generälen vermehren, über die Erinnerung an Schüzengräben hinweg, sich famerabschaftlich die Hände zu reichen aber wenn der Krieg dabei als der eigentliche Held wie der Bogel Phönig aus der Asche steigt, wenn das Bekenntnis zum Frieden nur ein persönliches ist und fein motalisches, so hat der Genius des Friedens bei solcher Verbrüderung feinen echten Sieg errungen. Das Schwert bleibt in der Scheibe, es wird nicht auf ewige Zeiten zerbrochen.
M.d.n
Ein Postgebäude fliegt in die Luft.
Biffsburg, 6. Dezember. In Munhall, einem Bororf der nahegelegenen Stadt Homestead, wurde das zweistödige poft gebäude durch eine ge. waltige Exploflon zerstört. Nach den bisher vorliegen den Meldungen find zwei Personen getötet und 75 verlegt worden.
Unter den Verletzten befinden sich zahlreiche Passagierte eines Straßenbahnwagens, der im Augenblick der Explosion an dem poftgebäude vorbeifuhr. Sechs Personen werden noch vermißt. Die Ursache der Explosion ist noch nicht geflärt.
Glasgow will von Berlin lernen. Entfendung einer Studienkommiffion für Verkehrsprobleme Condon, 6. Dezember. ( Eigenbericht.) Das aus Mitgliedern des Stadtrats von Glasgow bestehende Berkehrstomitee hat befchloffen, der Stadtverwaltung von Glasgow die Entfendung einer Studienkommiffion nach Berlin zu empfehlen. Die Entsendung dieser Kommission steht in engstem Zusammenhang mit der Absicht, den Glasgower Stadtverkehr nach Berliner Borbild zu reorganisieren.
Wanderburschenschicksal.
Bon Hans Bauer.
beschmutzt, verstaubt, in zerschliffener Kleidung, sein Hinterkopf ist In das Ingolstädter Krankenhaus tommt ein Banderbursche, aufgeschlagen, aus einer breiten Wunde sichert Blut heraus. Der Banderbursch, Alois Ortner mit Namen, erzählt eine merkwürdige Geschichte. Auf der Chaussee habe ihn ein Automobilist gebeten, ihm bei der Behebung einer Panne behilflich zu sein. Er, der Alois Ortner, sei dem Wunsche nachgekommen; plöglich aber, wie er mit dem Rüden gegen den Automobilisten dagestanden habe, habe er von diesem einen fürchterlichen Schlag auf den Schädel bekommen. Er sei ganz benommen gewesen, habe aber flüchten fönnen. Dem Wanderburschen wird nicht geglaubt. Es ist ja auch alles gar zu unwahrscheinlich, was er hier vorbringt. Ein Automobilist, also doch offensichtlich ein Herr aus den gehobenen Gesellschaftstreifen, soll ihn, den armseligen Banderburschen ohne Geld und Bleibe, überfallen haben.... Barum soll ar das getan haben? Wie wäre das zu motivieren? Nein, nein, der Wanderbursche will den Leuten vom Krankenhaus einen Bären aufbinden, aber er foul sich dann wenigstens was Besseres ausdenken. Wer weiß übrigens, was er selber ausgefressen hat! Blutende Wanderburschen sind verdächtig genug..., foll froh sein, wenn man nicht nachforscht, wenn man die Sache auf sich beruhen läßt.
Aber der Banderbursch Alois Drdner hat die Wahrheit geiprochen gehabt. Er war tatsächlich überfallen worden, und der ihn überfallen hatte, der Kaufmann Erich Tegner aus Leipzig , hatte vorgehabt, ihn zu erschlagen und seine Leiche mit Benzin zu übergießen und anzuzünden. Es handelte sich um einen Versicherungsbetrug, den der Herr Automobilist plante. Die Einzelheiten gingen den Wanderburschen Alois Ortner nichts an, die Sache war ja wohl auch zu hoch für ihn. Seine Aufgabe bestand lediglich darin, die Leiche zu liefern. Da der Anschlag gegen Alois Ortner mißglückt war, suchte sich Tegner ein neues Opfer. Es fiel ihm nicht schwer, es zu finden. Ein Herr mit Auto, wie sollte der Schwierigkeiten haben, wenn er sich das Bertrauen eines Chauffeeflohs, eines nich tigen Bagabunden ohne Heimat und Wanderziel, erringen will! Sechs Tage später war alles in der schönsten von Leiner gewollten Ordnung. Das Opfer lag..., oder vielmehr es wurde zwischen das milltürlich zertrümmerte Auto placiert, und man weiß heute noch nicht dieses Opfers, Namen und seinen Lebenslauf. Er scheint nicht vermißt zu werden, dieser Tote, niemand fragt nach ihm... Es hat schon einmal einen Unhold gegeben, der sich nicht als Berdächtiger an den Bewachten, sondern als Geachteter an ban Ber
Die Insel der Verschollenen." Elfa- Pavillon.
Die kleine Hafenstadt an der bretonischen Küste, das Leben und Treiben der Eingeseffenen, die ganz von dem reichen Reeder abhängig sind, das immer intereffante Spiel von Wolfen und Waffer wird von dem Regiffeur Julien Duvivier prachtvoll und anschaulich geschildert. Aber der Manuskriptverfasser Duvivier hat eine unmögliche Handlung seinem Film zugrunde gelegt. Ein morsches Schiff wird von dem Reeder in See geichtet, meil er auf die Ber ficherungssumme fpetuliert. Es tommt zur Meuterei auf hoher See, das Schiff strandet an einer meltentlegenen Insel. Daheim aber revoltiert, als das Schijf nicht wieberfehrt, die Bevölkerung gegen den Reeder. Seine eigene Tochter Simone hält es mit den Ausgebeuteten. Auf eine Vision hin weiß sie die Entfendung eines Schiffes zu organisieren, das die Berschollenen suchen foll, und siehe da, man findet sie und tommt mit ihnen im Triumph. Der junge Kapitän, dem das Herz Simones gehörte, tann sie mun heiraten, als die Hartherzigkeit des Reeders besiegt ist.
immer bantbare Filmstoffe. Segelschiffahrt, Seeabenteuer, ein nächtlicher Brand find Aber der Regiffeur versteht es Großaufnahmen uns einzuprägen( er hat von dem erstaunlichen barüber hinaus, prachtvolle Köpfe besonders alter Leute durch Borbild der„ Jungfrau von Orleans" gelernt). Schade, daß diese gute Filmarbeit unter der Handlung leidet. Auch die Haupt. Tochter der Suzanne Christi, und der junge Kapitän des Jean darsteller, der alles beherrschende Reeder des Henri Krauß, die Murat sind wirtfam ins Spiel gefeßt. r.
Notgemeinschaft des deutschen Schrifttums.
Die Notgemeinschaft des deutschen Schrifttums e. B., Berlin und Weimar , die am 1. Januar 1930 ihre Tätigkeit beginnt, per sendet einen Aufruf, mit dem sie darauf hinweist, daß die einzelnen Verbände und Stiftungen des Schrifttums nicht mehr in der Lage feien, getrennt den ständig wachsenden Ansprüchen auf Hilfe an gemeinschaft hat alle maßgeblichen Körperschaften des Schriftums den Berfonen und Werken des Schrifttums zu genügen. Die Not. in fich vereinigt und will burch Sentralisierung aller zum Besten des Schrifttums vorhandenen öffentlichen und privaten Mittel eine planmäßige Wohlfahrtsarbeit auf dem gesamten Gebiete des deut. schen Schrifttums leisten und somit einem für Deutschland beschä menden Zustand der weitesten Berelendung eines unserer wich tigsten Kulturträger steuern. Die Notgemeinschaft wendet sich mit einem eindringlichen Aufruf an die deutschen Behörden, an die Parlamente und an die deutsche Deffentlichkeit.
Der Neubau des Gemertidhaftsbundes. Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund hatte sieben Architekten zu einem engeren Mettbewerbe um Entmürfe für den Neubau eines Bank- und Bureauwaltungsgebäube, bem Bundeshaus in Berlin zwischen Ballstraße hauses im Anschluß und in Verbindung mit dem bestehenden Berund Neukölln am Wasser aufgefordert. Das Preisgericht, bestehend aus Minister a. D. Seipart, Direttor Dr. Bachem, Brofeffor Dr. Lefsenow, Dr. Behne und Stadtbaurat Dr. Wagner hat einstimmig die Entwürfe der Architekten Paul Mebes mit Regierungsbaumeister a. D. Baul Emmerich, Mag Taut und Walter Würzbach als die beften bezeichnet. Abgesehen von dem Mangel, der bei Tauts Ent besten bezeichnet. Abgesehen von dem Mangel, der bei Tauts Entmurf im ersten Bauabschnitt dadurch entstände, daß der neue Bantraum nicht in feiner vollen Funttion in Benugung genommen werden tann, hat das Preisgericht die drei Entwürfe in folgender Reihenfolge gewertet: 1. Laut, 2. Würzbach, 3. Mebes .
Der Berliner Tonfünftler- Verein" veranstaltet Sonnabend bei Stroll fein einem einleitenden Stonzert findet Ball in allen Sälen statt.
in seine Wohnung, schlachtete sie ab und fraß sie auf. Zweimal dächtigen vergriff. Er hieß damals Dente, Loďte Banderburschen lenen drohten im Flichen mit der Bolizei; aber sie gingen dann waren seine mörderischen Streiche fehlgegangen. Die Ueberfalnicht hin. Es ist leicht vorstellbar, wie sie diese Unterlassung bei sich begründeten. Sooft sie mit Antspersonen zu tun gehabt hatten, waren sie in der Defensive gewesen, war ihnen mißtraut worden. 3hr Kleid, ihre Art waren nicht polizeifähig. Sie hatten wohl auch einiges auf dem Kerbholz: Bagabundage, Felddiebstahl, Bettelei.... Jener hingegen, der war Bürger, der war hier eingesessen, der war hier bekannt. Er hatte sie töten wollen. aber wie war das zu be. weisen, wo ihr Wort doch so wenig wog?
Wir sind für Erich Lehner, den Mörder, nicht verantwortlich, Ein Mann 10 wenig, wie wir für Dente verantwortlich waren. und nichts widerlegt. Es gibt Mörber aus Habgier oder Sinnverwie dieser Teiner ist ein menschlicher Sonderfall, der nichts beweist wirrung sei Jahrtausenden und es wird sie vermutlich noch recht large geben. Aber mehr oder weniger find wir alle dafür verant wortlich, daß dem Alois Driner nicht geglaubt wurde und daß seinerzeit die beiden überlebenden Opfer des Dente die Unglaubwürdigkeiten von ihresgleichen vorausgeahnt haben. In der Theorie sind wir ja alle sehr dafür, in dem Leben des Baganten etwas Romantisches oder gar Liebenswertes und mindestens etwas wohl. wollender Nachtsicht Bedürfendes zu sehen. In der Praxis aber werden beispielsweise durch den im Rechtsausschuß des Reichs tages eben zur Debatte stehenden Strafgesehentwurfes diejenigen, bie aus Hang zu ungeordnetem Leben sich mittellos im Lande berumtreiben", ftatt mit Haft bis zu sechs Wochen, wie bisher, mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bedroht. Nun, Herr Tegner hat sich auch aus Hang zu ungeordnetem Leben im Lande herumgetrieben. Aber selbstverständlich trifft jener Paragraph auf ihn feineswegs zu denn er tat es nicht mittellos", fondern versehen feineswegs zu denn er tat es nicht mittellos", sondern versehen mit einem Auto, und überdies war er im Befis einer auf 145 000 Mark lautenden Versicherungspolice.
Bielleicht gelingt es niemals, die Leiche des von Tegner Ermordeten zu identifizieren. Dieser Tote bleibt dann der unbekannte Soldat der großen Landstreicherarmee, die wir nicht ungebührlich heroisieren wollen, deren Angehörigen wir aber zubilligen sollten, daß sie zuweilen, anstatt die Angreifer, auch einmal die Angegriffenen der Gesellschaft sein können.
Konzertereignis in der Republikoper. tablelses Drittes Klemperer Konzert.
Wird bestritten, daß in den Symphoniekonzerten der Republik . Oper unter Klemperer die Musik und Mufitanschauung der Gegen mart die Gegenwart und Gegenwärtigkeit der Musik ihren lebendig sten, stärksten, überzeugendsten Ausdruck findet? Nirgends in Berlin , fragen wir nach Richtung und Niveau, verbindet Fortschritt sich mit Höchstleistung, überredet Attualität burch Qualität, mie es hier oberstes Gefeß geworden. Nirgends darum findet das Hautige beffere, willigere Hörer, überzeugenderen Wiberholl. Die politische- partei und tunstpolitische- Opposition gegen das Haus und den Geift, der es durchdringt, vermag uns im Ernst längst nichts mehr anzuhaben; sie bleibt ohnmächtig gegenüber der geschlossenen Abwehrfront, die hier Kunst und Bublifum gegen alle Art von Realtion bildet, auch wo diese unter dem bestechenden Decnamen der Tradition oder in der harmloseren Form der Konvention auftritt.
Das dritte Symphoniekonzert, ganz dem Schaffen der Gegen wart gewidmet, beginnt mit Straminstys Kantate Russische Bauernhochzeit". Ein Werf, einmalig und einzigartig; in seiner elementaren Bitalität, in seiner rhythmischen Energie und flang men, in ber vollkommenen Synthese aus naiver Bolkstümlichkeit lichen Intensität, in der gedrängten Knappheit der Mittel und For und bewußter Artistik Gipfel im Lebenswert seines Schöpfers wie im Schaffen der Gegenwart. Die unvergleichliche Aufführung, die ist in dieser ersten Wiederholung noch flarer, freier, überlegener schon im Rahmen der Berliner Festspiele Bewunderung erregt hat, geworden: eine großartige Leistung Klemperers und seines Ene sembles. Ein Wert wie dieses, eine Aufführung wie diese, follte das nicht oft und öfter zu hören sein, Aber es ist in der Struttur unseres Mustflebens begründet, daß ein solcher Vorschlag taumi Aussicht auf Verwirklichung hätte.
Nach diesem Höhepunkt muß alles Folgende in der Wirkung ein wenig abfallen. Hindemiths Cellofonzert, neu für Berlin , von Emanuel Feuermann prachtvoll gespielt, gehört wohl nicht zu den stärksten Arbeiten des Komponisten, doch bewährt selbstDen Schluß des Brogramms bildet Kurt Weilis„ Lindberghverständlich dessen leichte, mühelose Meisterschaft und, zumal in den lebhaften Sägen, feine musitantische Frische und Ursprünglichkeit. Flug". Eine Kantate für Soli, Chor und Orchester; Dichtung von Bert Brecht ; nicht eigentlich als Konzertstüd, sondern als Lehrstück für den Gebrauch der Schule gemeint. Die Idee ist neu und be grüßenswert; einzelnes ist auch im Konzert von unmittelbarer Wirkung, immerhin hätte man nichts dagegen einzuwenden, wenn die Musik reicher und stärker inspiriert wäre. Es ist eine Art von modernem Heldengedicht, das ihr zugrunde liegt, sozusagen ein Stud attuellster Zeitungswirklichkeit, dargestellt in aller Nüchtern. heit ihrer Sprache und ihrer Begriffe. Der Beifall, den die Uraufführung findet, ist herzlich und unbestreitbar.
K. P.
russische Bildungstommiffar Bubnow hat dem Borfizenden des amt Der russische Bildungskommiffar verwarnt Taitoff. Der neue lichen Bühnenrepertoire- Ausschusses Pitel einen Verweis wegen Fahrlässigkeit im Amt erteilt. Es handelt sich um die letzte Premiere des Moskauer Tairoff Theaters Natalja Tarpowa", deren Aufführung von kommunistischen Kreifen als gegenrevolutionär beanstandet wurde und die inzwischen vom Spielplan verschwinden mußte. Bubnow rügt auch das Verhalten der Direktion Tairoff, der hiermit ebenfalls eine behördliche Verwarnung erteilt wird. Als Kuriosum sei hinzugefügt, daß bas Mostauer Abendblatt Betschernaja Mostwa"( Nr. 267) von einem ,, utas" bes Bildungstommiffars spricht.
3. Musikantenfeit zum Besten seiner Silfs, und Unterſtügungskasse. Nach Beichen des fünfjährigen Jubiläums steht, das Gastspiel Start Valentin und
Die Allgemeine Unabhängige Ausstellung im Landesausstellungsaebäude am Lehrter Bahnhof fallegt am Sonntag nachmittag 4 Uhr. Der Bilderberlauf war recht tege.
Edifon dementiert die Nachricht, das er ein Verfahren zur Herstellung fon synthetischem Gummi entbedt habe, das sich wirtschaftlich ausbeuten
lajje. Er hat wohl mit Laufenden von Pflanzen Berfuche unternommen, aber die Frage des Herstellungspreises und der wirtschaftlichen Möglichkeiten ist noch nicht geflärt.
Das Kabarett der Komiter hat für das Desemberprogramm, das im Lift Starlitadt Derlängert. Das Künstlerpaar führt wieder das Drchefter in der Vorstadt" auf. Baul Nikolaus und Maria Net fonferieren die Spiel folge, ble bas Auftreten der Bariser Straßenfänger Bernier- Ricart, bes flüfternben Chanfoniers Paul D'Montis, bes neuen Barobisten Rudolf Grasel( Wien ) bringt.
verjammlung der Berliner Bühnenangehörigen gegründet. Diese Ver Eine Vereinigung Berliner Bühnenfünstler" wurde in einer Nacht: einigung begwedt eine Zusammenfassung aller in Serlin tätigen Bühnentünstler zur energischen Verteidigung ihrer tariflichen Rechte.