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Muminiumfrieg?

Bur Frage eines deutschen   Aluminiumzolls.

Dem Reichswirtschaftsrat liegt seit einigen Tagen ein Gesetz entwurf vor, monach für Aluminium und Aluminiumbalbzeug ein Schußzoll eingeführt werden soll. Borgeschlagen wird ein 3oll von 25 M. für einen Doppelzentner Rohaluminium( in Blöden, Barren Blatten usw.) und 37 M. für Aluminiumhalbzeug( geschmiedetes, gemalztes, gepreßtes Aluminium usw.); Aluminiumabfälle und Bruchaluminium sollen dagegen im allgemeinen zollfrei bleiben. Bisher war Rohaluminium einem Einfuhrverbot unterworfen. Da dies Einfuhrverbot in absehbarer Zeit infolge der internationalen Abschaffung der Ein- und Ausfuhrverbote verschwinden wird, soll der vorgeschlagene Schutzzoll hierfür einen Ersatz bringen. Neu­artig an dieser 301lvorlage ist nun, daß die Aluminium produzenten teine Erhöhung der Aluminiumpreise wollen. Die Zollvorlage wird mit der drohenden internationalen Ueberproduktion begründet; hierbei werde Deutschland   als größter europäischer Metallverbraucher einen besonders schweren Stand haben, denn andere Länder wie Frankreich  , Italien   und die Bereinigten Staaten haben bereits einen Aluminiumzoll.

Der amerikanische   Gegner.

Die international wichtigste Gruppe, gegen die sich wohl in erster Linie diese Schutzzollforderung richtet, ist der sogenannte Mellon Konzern: die Aluminium Company of America. Hinter dieser Gesellschaft steht die sehr reiche Bittsburger Familie Mellon, die gleiche Familie, die auch seit 1921 den Schapsekretär der Bereinigten Staaten, Andrem W. Mellon, stellt, und die außer der Aluminiumerzeugung auch einen großen Teil der amerikanischen  Aluminiumverarbeitung beherrscht. Sie kontrolliert zahlreiche Elek­trizitätsgesellschaften, steht in enger Verbindung mit einem der größten amerikanischen   Elektrounternehmen, dem mit Siemens zu sammenarbeitenden Westinghouse- Konzern, und spielt audy auf anderen Wirtschaftsgebieten eine große Rolle.

Schon vor dem Kriege war Amerita der größte Aluminium­produzent der Welt. Mit einer Erzeugung von 20 900 Tonnen machte 1913 die amerikanische   Produktion fast ein Drittel der damaligen Weltproduktion( 65 300 Tonnen) aus. In den Kriegs: und Nachkriegsjahren hat sich auch die Aluminiumherstellung in einer Reihe europäischer Länder start gehoben; fie stieg z. B. von 1913 bis 1928 in Deutschland   von 1000 auf 30 500, in Nor  megen von 1500 auf 20 000, in Frankreich   von 13 500 auf 27 000, in der S d) weiz von 10 000 auf 21 000 Tonnen; lediglich Die großbritannische Produktion ging von 10 000 Tonnen 1913 auf

7000 Tonnen 1928 zurüď.

Bährenddessen ist aber Amerika   nicht nur der größte Aluminiumproduzent geblieben, sondern sein Anteil an der Belt­erzeugung hat sich von nicht ganz einem Drittel auf die Hälfte der Weltproduktion gehoben. 1928 betrug nämlich die Aluminiumherstellung in den Bereinigten Staaten 80 000 Tonnen, dazu ist noch die ebenfalls vom Mellon- Truft beherrschte kanadische Produktion in Höhe von rund 30 000 Tonnen zu zählen, übrigens

auch noch ein erheblicher Teil der norwegischen Produktion.

Die Bedeutung des Mellon- Trusts.

Die neue Riefenanlage in Kanada  .

Seit Ende 1927 mird mm von diesem Trust der Bau der neuen Riesenanlage in Kanada   am Saguenay River   betrieben, die eine Leistungsfähigkeit von 100 000 Tonnen haben soll. Sie ist nocy nicht ganz fertiggestellt, so daß vorläufig die Erzeugung nur einen Teil des endgültigen Programms beträgt.

Die Vereinigten Staaten   nehmen auch heute noch größere Mengén französischen, deutschen und norwegischen Aluminiums auf, doch find infolge der bestehenden Schutzölle und der wachsenden Nachfrage die Preise im allgemeinen nicht gedrückt, worauf ja auch der erwähnte große Reingewinn des amerikanischen   Aluminium­trusts hindeutet. Offenbar werden die Produktionskosten der neuen fanadischen Anlage noch niedriger sein als gegenwärtig, da hier billige Wasserkräfte im erforderlichen Ausmaß zur Verfügung stehen werden. Von niedrigen Stromfosten hängen die Produktionskosten für Aluminium noch mehr ab als von den Bauritpreisen und der Lohnhöhe. Andererseits erflären gerade die hohen Anlagekosten dieser Industrie die interessante Tatsache, daß in allen Ländern nur ein oder zwei Aluminiumgruppen existieren.

Schon in der letzten Zeit hat sich vielfach die verstärkte amerikanische   Konkurrenzfähigkeit bemerkbar ge­macht, am schärfsten wohl in den Gebieten des Fernen Ostens, mo amerifanische Roh- und Fertigware zu Schleuderpreisen auf Kosten des europäischen   Wettbewerbs abgesetzt wurde. 40 000 Tonnen für das Eindringen in den europäischen   Martt sollen bereit liegen. Das Europafartell.

Bisher scheinen Erzeugung und Verbrauch im allge­meinen gleich groß gemesen zu sein. Eine Regulierung der Pro­duktion je nach der Nachfrage mar ja auch nicht schwer durchzu führen, da die Zahl der Erzeuger mur gering ist, und außerdem die europäischen   Hauptgruppen seit dem September 1926 in cinem Rartell organisiert find.

Deutscherseits bilden die zum Biag- Konzern( Reichsbesis) ge­hörenden Vereinigten Aluminiumwerte die Haupt­gruppe; auf sie entfallen einschließlich ihrer Beteiligungen rund vier Fünftel der deutschen   Produktion. Die restliche Produktion bestreitet in der Hauptsache die Aluminium mert G. m. b. H. in Bitterfeld  , die gemeinsam von der J. G. Farbenindustrie und der Metallgesellschaft in Frankfurt   a. M. beherrscht wird. Eine dritte, aber heute nur noch unbedeutende Gruppe ist die Alumi­niumfabrit Rheinfelden, die dem großen schweizerischen Konzern( Aluminiumindustrie A. G.   Neuhausen) gehört. einige Aluminiumfabriken befizen. Sie sind in der Dachgesellschaft Kartellmitglied ist die British Aluminium Co. in London  . 2' Aluminium Français zusammengefaßt. Das englische Dffenbar haben zwischen dem aus diesen Gesellschaften bestehenden Kartell und dem Mellon- Trust bestimmte Bereinbarungen bestanden In Italien   hat der Montecatini- Konzern unter Beteili gung der Vereinigten Aluminiumwerte eine mit 50 Millionen Lire arbeitende Gesellschaft gegründet, deren Anlage etma 6000 Tonnen Aluminium jährlich herstellen fann; eine ähnliche Anlage ist in Spanien   entstanden..

In Frankreich   handelt es sich um zwei Gruppen, die beide

Was näht der Zoll?

Die Kapitalfraft der mit mehr als 150 Millionen Dollar arbei­tenden amerikanischen   Gesellschaft, die 1927 einen Reingewinn von 13,4 Millionen und 1928 von 19,3 Millionen Dollar( etwa 80 mil Unter diesen Umständen mag ein Aluminiumschutzzoll den lionen Mark) erzielte, ist außerordentlich. Der Aufschwung gerade deutschen   Broduzenten als Ausweg zur Sicherung des deut dieser Gesellschaft, die die gesamte Aluminiumproduktion des amerischen Marktes vielleicht vernünftig erscheinen. Man darf aber Lanischen Kontinents hundertprozentig in Händen hat, war wohl hierbei folgendes nicht vergessen: Wenn die Amerikaner tatsächlich Die Hauptgrundlage für die heutige Machistellung der Familie große Aluminiummengen auf den deutschen Markt werfen wollen, Mellon. Insbesondere hat der Trust es verstanden, jede etwa auf­um die deutschen Produzenten zu unterwerfen, dann werden sie tauchende Konturrenz in den Bereinigten Staaten aufzulaufen oder unter Umständen auch den Zoll riskieren; denn ihre Kapitgltraft durch Berträge unschädlich zu machen; sie hat sich fast sämtliche erlaubt ihnen ausgiebige Konkurrenzfämpfe. Es ist auch damit zu Baugitoortommen, d. h. die wichtigste Rohstoffgrundlage, rechnen, daß die Amerikaner ihre Eroberungszüge nicht nur mit in den Vereinigten Staaten   und Kanada   gesichert und besitzt meitere fanadischem Aluminium betreiben wollen, sondern daß sie auch in Bauritinteressen in Südamerika   und Europa  . Schließlich beherrscht Europa   selbst in größerem Ausmaß produzieren wollen. Ihre nor sie durch die Aluminium Manufacturers Inc. den wichtigsten Teil megische Tochtergesellschaft wurde bereits erwähnt; vor einigen der Aluminium meiter verarbeitenden Industrie. Monaten entstand eine mit 3 Millionen Franken arbeitende schmei zerische Gesellschaft, hinter der der Mellon- Trust steht, zmecs Be­teiligung an verschiedenen europäischen   Aluminiumgesellschaften. In Jugoslawien   sollen bereits bestimmte Pläne für Neugründungen auf diesem Gebiet bestehen Gegen all diese Möglichkeiten bietet natürlich ein 3011 legten Endes feinen ausreichen. den Schuh. Schließlich ist auch noch darauf hinzuweisen, daß Deutschland   über einen erheblichen Aluminiumegport verfügt, der im Jahre 1928 insgesamt 57,9 Millionen Mart betrug, wovon mehr als die Hälfte auf Aluminiumfertigmaren entfielen.

In den Kriegsjahren tonnten einzigartige Monopol gewinne erzielt werden. Arthur B. Davis, damals wie heute noch Präsident der Aluminium Co., wurde als einziger Aluminiumpro duzent des Landes zugleich zum Borsitzenden des Unterausschusses für Aluminium beim Nationalen Verteidigungsrat gewählt, so daß er die Aluminiumpreise nicht nur als privater Kaufmann, sondern auch amtlich festiegen tonnte. Damals sollen die Verkaufspreise nach amerikanischen   Meldungen um 120 Broz. über die Produk­tionstoften hinausgegangen sein.

Um die Baumwollzölle.

Eine Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums. Das Reichswirtschaftsministerium veröffentlicht jetzt die Ergeb­nisse einer Enquete für die Baumwollindustrie, die unter Leitung des Ministerialdirektors a. D. Bail vorgenommen murde. Den Anlaß zu dieser Untersuchung gaben die im Frühjahr aufgestellten Forderungen der Baummollindustriellen auf Herauf. fegung der Zölle für Baumwollgarne und Gewebe. Damit zugleich war die Kündigung des deutsch   französischen  Handelsvertrages zum erstmöglichen Termin gefordert

worden.

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Die Untersuchung des Reichswirtschaftsministeriums stellt feft, daß die Beschäftigung der erfaßten Betriebe, die im Jahre 1920 rund 10 bis 20 Broz. unter ihrer vollen Leistungsfähigkeit gearbeitet haben, sich bis zum Oktober 1929 weiter verschlechtert hätte, so daß heute die Baumwollindustrie nur mit zwei Drittel bis Drei­viertel dieser Leistungsfähigkeit arbeite. Der Inlandsabfaz, der schon 1928 erheblich nachgelassen habe, sei dann Anfang dieses Jahres noch mehr zurüdgegangen. Auch zur Seit zeige fich nur nerenzell eine leichte Befferung. Dem entspricht, daß die Einfuhr an Baum rollgarnen und noch mehr an Baumwollgeweben nach dem un­gewöhnlichen Umfang des Hochkonjunkturjahres 1927 fortlau fend zurüdgegangen sei.

Die übersteigerte Bedarfsdedung vor zwei Jahren mußte in der Folgezeit einen Rückschlag auf den Absatzmarkt mit sich bringen. Auch die schlechte Lage des Arbeitsmarktes hat hier zweifellos mitgewirkt. Demgegenüber haben aber die Produktionsmittel der deut­ schen  

Baumwollindustrie zugenommen. So stieg von Anfang 1927 bis zum Sommer dieses Jahres die Spindelzahl um etma 8 Proz., und die Leistungsfähigkeit der Spinnereien wurde ferner durch die durchgeführte Modernisierung des Spindelpaares darüber hinaus noch weiter gesteigert. Die Untersuchung tommt zu dem Ergebnis, daß trotz der schlechten Absahverhältniffe die Industrie offenbar noch lange Zeit über die Absatzmöglichkeiten hinaus produ­ziert hat.

Wenn die Denkschrift sich in der Frage der Produktions: fosten die Argumente der Tertilfabrikanten zu eigen macht und u. a. anführt, daß die Löhne in den elfäffischen Spinnereien u. a. anführt, daß die Löhne in den elfässischen Spinnereien auf 60 bis 65 Proz. und in den Webereien sogar nur auf 55 bis 60 Proz. der entsprechenden deutschen Sätze zu schätzen feien, so ver­weisen wir an dieser Stelle auf die sehr sorgfältigen Erhebungen des Tegtilarbeiter Verbandes, die eine Differenz zwischen den elfäffischen und den deutschen   Löhnen nur in Höhe von 25 bis 30 Bros. feststellen. Es spricht nicht für den Untersuchungs. führer, Herrn Bail, daß das Wichtigste, nämlich die Höhe des Lohnanteiles am Fertigprobuft, verschwiegen wird. Bon den gesamten Gestehungstoften am Fertigprodukt beansprucht her Lohn in der Baumwollindustrie noch nicht 20 Broz. Die Lohn differenz im Fertigprodukt ist daher zwischen den elfäffischen und den deutschen Fabriten auf höchstens 5 Broz. zu schätzen.

Die Untersuchung gelangt zu dem Ergebnis, daß nach Bage der Verhältnisse mit einer starten Ausdehnung des Inlandsbedarfes für die nächste Zeit faum zu reden ist und die Baumwollindustrie ihre Fabrikation mehr als bisher dem Bedarf anpassen müsse. Dieses Ziel könne aber nur durch die Industrie selbst erreicht werden. Wenn solche Maßnahmen nicht ausreichen, sei ein 3olschuß möglich.

Bettfedeen Sthaeter

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Die Dentschrift läßt die Frage offen, ob die handels- und zoll­politischen Schwierigkeiten gegenüber den Zollmöglichkeiten über­munden werden können. Die Unterlassung dieser Prüfung verdient stärkste Kritit.

Gefährliches Spiel.

Kapitalerhöhung bei den Bereinigten Elektrizitätswerfen Westfalen Teilweise Privatisierung?

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Am 13. Dezember soll der Berwaltungsrat der Bereinigten Elektrizitätswerte Westfalen G. m. b. H., der größten rein öffent lichen Elektrogesellschaft im meftlichen Industriegebiet, über eine Rapitalverstärkung um 92,5 Millionen( bisheriges Gesellschafts­tapital 75 Mill. und 20 Mill. Amerifaanleihe) beschließen. Das Eigenkapital soll von 75 auf 125 Millionen erhöht werden; dazu tritt eine Dollaranleihe von 42,5 mill. Mar?( 10 Mill. Dollar). Die schnelle Entwicklung des Stromverkaufs zwingt zu einem stärkerea

Ausbau der Anlagen.

Aufhorchen muß man bei einer ergänzenden Meldung des ,, Berliner Tageblatts" zu diesem Borhaben. Es soll im VEW. nämlich mit dem Gedanken gespielt werden, gelegentlich der Kapital­verstärkung eine teilweise Privatifierung vorzunehmen. Das B. I." nennt mit Fragezeichen als eventuellen fünftigen Teilhaber das RWE., also Herrn Bögler. Wir können das zunächst nicht glauben. Aber nach der geographischen Lage, nach den Neigun­gen des Präsidenten" im BEW., nach den Ambitionen des RBE. ist es aber nicht ausgeschlossen. Würde Herr Krone wirt. lich mit dem Feuer spielen wollen? Wir hoffen es nicht. Es werden auch in der öffentlichen Wirtschaft nämlich leicht Gruben gegraben, in die der Grubengräber selbst fällt! Wir bitten um Aufklärung, Herr Krone!

Weiter sinkende Maffenkaufkraft. Rückgängige Inlandsfonjunktur.- Gesamtkonjunktur bleibt relativ gut.

Das Institut für Konjunkturforschung stellt für die Monate September und Ottober einen Rüdgang der Einzelhandelsumfäße um rund 7 Broz. gegenüber den Borjahr fest. Die ungefähr seit einem Jahre rüdgängige Tendenz der deutschen Einzelhandelsumsäge habe sich also fortgesetzt, und ein Umschwung sei vorläufig nicht zu erwarten. Die Umfäge in Rahrungsmitteln find anteilsmäßig naturgemäß größer als früher, weil der Nahrungsmittelbedarf faum eingeschränkt werden fann. Die Umsätze in Textilien, Lurusartikeln und Baren des Kultur­bedarfs sind verhältnismäßig start gesunken, während der Umsatz in Hausrat und Möbeln sich etwas günstiger hielt und im ganzen noch etwas über Vorjahrshöhe steht.

Massen in Deutschland   seit längerer Zeit relativ und Diese Feststellungen bestätigen, daß das Einkommen der ständig finkt. Für die Inlandskonjunktur ist das natürlich ein. bedenkliches Zeichen, das zum Nachdenken darüber zwingt, wie der

Binnenmarkt gestärkt werden kann. Die Hauptwege dazu find bc= fanntlich die Erhöhung des Nominaleinkommens durch Lohn- und Gehaltssteigerungen, oder die Erhöhung des Realeinkommens durch Gentung der Breise. Weder das eine noch das andere ist im Jahre 1929 in fühlbarer Weise geschehen.

Daß die Geja mitonjunttut, zu der auch die Produktion für den Außenhandel gehört, immer noch auf beträchtlicher Höhe nerläuft, zeigen die Wagengestellungsziffern der Reichsbahn. Auch in den Monaten Oktober und November ist nach dem letzten Reichsbahnausweis die arbeitstägliche Wagen­geftellung immer um einige tausend Bagen höher gewesen als zur gleichen Zeit des Vorjahres.

Werftgewinne trotz Krise.

Der Abschluß bei Blohm u. Boß.

Die Werstindustrie in Deutschland   befindet sich seit dem vorigen unter schwerem Drud hält. Seit dem Sommer hat sich Jahr in einer Krise, die den Arbeitsmarkt für die Werftarbeiter die Arbeitskrise auf den Werften noch von Monat zu Monat zu­fehends verschärft.

Wie die Erfahrung schon bei anderen Industrien des öfteren gezeigt hat, läßt sich auch in der Werstindustrie die Tatsache fest­stellen, daß die Unternehmer trotz der anhaltenden Krise recht gut auf ihre Kosten gekommen sind. So fonnte der Bremer  Bultan für 1928 wieder die hohe Dividende von 8 Proz. wie im Borjahre zahlen und die Kieler Howaldt Werte, deren Abschluß wir erst fürzlich veröffentlichten, waren sogar in der Lage, trotz der heraufgeschraubten Abschreibungen aus einem mehr als verdoppelten Reingewinn eine Dividende von 10 gegen 8 Proz. im Borjahre auszuschütten.

Wenn

Jezt hat das größte Hamburger Werftunternehmen, die Blohm u. BoB 2.-G., ihren Abschluß für das am 30. Juni be­endete Geschäftsjahr 1928/29 vorgelegt. Bei allen Werftabschlüssen in diesem Jahre muß man berücksichtigen, daß der vierzehn= möchige Arbeitstampf im vergangenen Herbst normaler­weise die Betriebsgewin:: e ungünstig beeinflussen mußte. daher bei Blohm u. Boß die Betriebsgewinne nur von 3,0 auf 2,8 Millionen zurückgegangen sind, so ist das ein Beweis, mie günstig das Unternehmen im ganzen gearbeitet hat. Der Rein­geminn mit 570 000 Mart hat sich soger gegenüber dem letzten. Jahr faum verändert und auch die Dividende bleibt mit 5 Broz auf der Höhe des Vorjahres. Aus den wichtigsten Bilanz­poften des Unternehmens läßt sich ersehen, daß die Blohm u. Voß 2.-G. auch zurzeit im Gegensatz zu den meisten anderen Werften fehr gut beschäftigt ist. So hat sich der Wert der in Arbeit befindlichen Schiffe einschließlich der Lagerbestände ganz erheblich non 48,3 auf 60,6 millionen erhöht. Andererseits sind die Anzahlungen der Besteller auf Schiffe im Bau, fowie der Posten Berschiedene Gläubiger von 63,3 auf 78,3 Mil­finnen gestiegen. Diese Tatsachen beweisen, daß auch zurzeit bei diesem Unternehmen von Schwierigkeiten feine Rede sein fann.

Stahlwert Döhlen meldet Berluste. Der Abschluß der Sächsi chen Bustahlmerte Döhlen G. in Dresden  , die von Otto Wolff und dem Stahlfonzern Baul Rohde beherrscht wird, meldet für das jezt abgeschloffene Geschäftsjahr 1928/29 einen Verlust von mehr als 620 000 Mart. Im vergangenen Jahre wurde aus einem Reingewinn non rund 496 000 mart eine Dividende von 6 Broz. gezahlt. Der Berlust wird von der Berwaltung mit der ungünstigen Konjunktur in Mitteldeutschland   begründet.

Zentrale Im Stadtbahnhof Börse, Filiale Wilmersdorfer Str  . 83 am Kurfürstendamm  

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