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Der entschleierte Mensch.

Ohren, Finger, Schädelform.

Die junge und doch schon so alte Wissenschaft der Charakte rologie, deutlicher gefagt prattische Menschenfunde", behandelte in der

Physiognomischen Studiengesellschaft" Prof. Dr. Bermenen aus Bonn  . In diesem Sprecher und mit diesem Thema hatte dieser fo rührige Verein wieder einmal das Richtige getroffen. Die Zuhörerschaft, entzückt von so viel Charme und Esprit des Magiers der Seelenfunst, hätte am liebsten bis früh aus­gehalten und sich den Charakter deuten laffen, wobei es ohne Schauder nicht abgeht. O glüdlich, wer von seinen Gaben folch cinen. Borteil ziehen fann! Trotz aller Kurzweil blieb der wissen: schaftliche Hintergrund gewahrt; Verwenen verwies darauf, daß Charakterologie nur die ihr gebührende wissenschaftliche Bedeutung gewinnen könne, wenn sie alle einschlägigen psychologischen, physio­logischen und genetischen Momente im Betracht ziehe und daß eine einseitige Beurteilung, etwa allein aus der Graphologie, noch nicht den untrüglichen Schluß auf den Charakter des Menschen ergebe. Borwiegend behandelte er das Gebiet der Phrenologie und der Chirologie; also die Erkenntnis des feelischen Lebens des Menschen aus feiner Säbeloberfläche und den Formen seiner Hände. Durch Gall, den Vater der Bhrenologie, sind eigentlich die Mediziner erst darauf gekommen, daß bestimmte seelische Eigen schaften an verschiedenen Stellen des Gehirns fofalifiert find. Die erstaunliche Sicherheit, mit der praktische Phrenologen aus der Schädeloberfläche eines Menschen in fürzester Zeit eine Diagnoje seiner Seele stellten, beweise, daß auch hier jedenfalls die Bragis über die Theorie ginge. Was die Chirologie, die Seelendiagnoftit aus der Hand betreffe, fo fämen hier viele Faktoren in Betracht, von denen die Längenproportion der einzelnen Finger zueinander allerdings ein wichtiger jei. So weise ein auffallend langer Zeige. finger in der Regel auf ein ausgefprochenes Geltungsbedürfnis hin. Man fonnte dann noch aus dem Vortrag erfahren, daß bestimmte Ohrjormen auf Eigenschaften und Talente hindeuten, große Ohren auf grobes Benehmen, angewachsene Ohrläppchen auf Neigung zu Geistesfrankheiten.

Kleinbahn überrennt Auto. Ein Autoinfaffe getötet. drei schwer verlett.

Brandenburg   a. d. H., 6. Dezember.

Ein schweres Autounglüd ereignete sich am Donnerstag gegen 20.30 Uhr beim Bahnübergang der Haltestelle Weferamer Chauffee der Westhavelländischen Kreisbahn auf der Straße von Brandenburg   nach Rauen  . Ein Dienst­magen des Signaldienstes für den Luftverkehr G. m. b. H. in Berlin  , einer Zweigstelle der Lufthansa, der von einer Revisionsfahrt von den Blinkfeueranlagen zurüdfam und in dem vier Herren, die Direktoren Nidel und Menzel und zwei Dänen jaßen, wurde bei Ueberfahren des Bahngleifes von einem kleinbahnzuge der Strede Rostow- Brandenburg erfaßt. Das Auto wurde umge­worfen und gerief fofort in Brand. Sämtliche viet 3ufaffen tamen unter den brennenden Wagen zu liegen. Nur mit größter Mühe founten drel Jnfaffen nach einiger Zeit schwer verlegt hervorgezogen worden, während der vierte, ein dänischer Hauptmann Andersen, hilflos verbrannte. Die drei Gerefteten wurden in das Brandenburger Krankenhaus

eingeliefert.

Bäterchen Kranz, der Ruffenzenfor. Mißliebige Artifel werden unterdrückt.

An der in Reinidendorf bestehenden 9. Weltlichen Schule ist der größte Teil der Elternschaft im Bunde der Freien Schulgefellschaften Deutschlands   e. V." organisiert, der bekanntlich Auf und Ausbau weltlicher Schulen erstrebt. Zurzeit befindet sich die Leitung der Reimden­dorfer Ortsgruppe diefes Bundes in den Händen der kommu nisten. Erster Borsitzender ist ein Kommunist namens Kranz. Die Mitglieder der Drisgruppe werden durch das Bundesorgan Die freie melifiche Schule" laufend über Schulfragen informiert. Die Zeitschrift erscheint zweimal monatlich zum Bezugs preise von 15 Bf. für zwei Nummern. Der Bertrich erfolgt durch den Borstand. Nun dürfte es nicht unbekannt sein, daß, gehorsam der Barole, die KPD  . die Schulfämpfe in die Schule [ elbst verlegt. Auch der Erfolg fiehe Schule Putbusser ist bekannt. Um dieses gemeine Treiben zu beleuchten und die weltlichen Schulen gegen ihre Gegner von links zu ver­teidigen; widmete der Bundesporstand der freien Schulgesellschaften die Nr. 22 des Bundesorgans den Gegnern der weltlichen auch den kommunisten. In plastischer

Straße

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Schule und

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Klarheit enthüllte der Artikel Bund, wehre dich!" die edlen Ab­sichten der KPD  . Der Artikel fiel dem kommunistischen   Ortsgruppen norstand aber furchtbar auf die Nerven. Herr Kranz ward zum Benfor, beschlagnahmte die Nr. 22 und fandte sie dem Bundesvorstand zurüd. Den Preis für die andere Monats nummer erhöhte er dagegen kurzerhand auf 10 Pf.

Die Mitglieder der freien Schulgesellschaft werden auf diese ungeheuerliche Eigenmächtigkeit des tommunistischen Zensors" tommunistischen Bensors" Kranz aufmerksam gemacht und gebeten, nunmehr die Nr. 22 mit dem von den Kommunisten so gefürchteten Artikel im Bolts, hause, Scharnweberstraße, abzuholen. Mit dieser ebenso rücksichtslosen wie naiven und dummen Unterbridung eines miß liebigen Beitrages hat Bäterchen Kranz ein hübsches Beispiel sowjetistischer Kampfmethoden gegeben. In der Tat, ihm gebührt

dafür ein fommunistischer Ehrenfranz.

Bermittler überflüssig! Hauszinssteuer- Hypothefen ohne Provision.

In einem Handelsgutachten wird die Auffassung ver traten, daß für die Besorgung der Hauszinssteuer- Hypotheken eine Provision von 3 bis 3 Broz angemeffen fei.

Die Bohnungsfürsorge G. m. b. H., Berlin  , weist darauf hin, daß dieser Standpuntt äußerst bedenf lich und fachlich mit den wirklichen Verhältnissen nicht vereinbar sei. Die Förderung des Wohnungsbaues aus Hauszinssteuermitteln ift eine öffentliche Aufgabe, bei deren Erfüllung fein Blas für eine mit Soften verbundene Tätigkeit eines Vermittlers ift. Die Wohnungsfürforgegesellschaft gibt über die Bedingungen jede Austunft und stellt auch ihren Rat und Beistand un­entgeltlich zur Verfügung. Die Inanspruchnahme eines Ber­mittlers perfehlt mithin ihren 3wed. Es werden daher bei ber Bearbeitung der Anträge nach wie vor Berhandlungen mit Ber­mittlern abgelehnt.

Kunst/ Theater/ Film.

" Pariser Leben  ."

Renaissance Theater.

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Zwischenzeit hilft man sich mit Ausgrabungen, Aelteftes wird neu Die alte Operette stirbt, die neue ist noch nicht geboren. In der entdeckt. Das Theater versucht, den Inpus zu retten, indem es die Klaffifer" der Operette rettet. Strauß- Renaissance, Offenbach  Renaissance. Im Renaissance- Theater bemüht man sich um Offen bachs Barijer Leben". Marcellus Schiffer   hat den Tegt, ohne eigenen Witz zu verschwenden, neu bearbeitet, Theo made ben die Partitur unter Hinzufügung beträchtlicher Stilmidrigkeiten für den Gebrauch des fleinen Hauses und des großen Publikums, auf das gerechnet wird, hergerichtet. Am Premierenabend wird es ein un­Muſik meifelhafter Erfolg, die Mufit befter Offenbach   zum großen Teil wirft auf die Hörer, denen sie neu ist, mit der Frische einer Uraufführung. Aber: Operette lebt durch die Aftualität ihres Mi­lieus, durch die Unmittelbarkeit ihres gesellschaftlichen Widerhalls. Domit ist es für Offenbach   norbei. Man spielt ihn um feiner Dufit millen. Doch eben diese Mufit fommt nicht zu ihrem Recht in einer Wiedergabe, die auf die darstellerischen Kräfte des heutigen Theaters angewiefen ist. Neben Schauspieler, die nicht fingen tönnen und einer Konzertsängerin, die hilflos auf der Bühne steht, ist allein Margarete Schlegel  , die in Technik und Stil den Anforderungen entspricht. Und Hermann Ballentin, der aus seiner Rolle den schauspielerischen Mittelpunkt und aus feinem( einit berühmten) Couplet die stärkste Nummer des Abends macht. Die außerordentliche Kunst der Kabarettistin Irene de Noiret kommt wenig zur Gel tung, und auch an peinlichen Mißgriffen der Besetzung fehlt es nicht. Ungleichmäßig, uneinheitlich wie diese ist das Bild der Inszenierung Gustav Hartungs. Alle Wirkung tonzentriert sich, alle Einfälle der Regie drängen sich in dem mittleren von fünf Bildern, dem dritten, deffen ausgelaffene Luftigkeit den Erfolg entscheidet doch einen Erfolg alles in allem mehr auf Kosten Offenbachs als auf seine Rechnung.

Die ungetrönte Königin."

Univerfum.

K. P.

Die Liebesgeschichte der Lady Hamilton   und Lord Nelsons  , des Siegers von Aboufir und Trafalgar, liegt jetzt als Tonfilm vor, nachdem sie vor einigen Wochen in der stummen Faffung gezeigt wurde.

Weil der Tonfilm die Mode von heute bedeutet, werden dar­unter Sachen deflariert, die diesen Zitel in feiner Beziehung ver dienen. Die ganze Neuerung befteht in einem schmalzigen Liede, das die Lady bei passenden und unpassenden Gelegenheiten fingt, in Bolksgemurmel und Bolfsgeschrei und in der synchronisierten Musik, die schlechter ist als die Originalbegleitung. Damit ist aber weder dem Zuschauer, noch dem Tonfilm gedient. Gut, ein Sprechfilm braucht nicht notwendig durchgehenden Tert aufzuweisen wie Die Königsloge mit Merander Moiffi, es genügt vielleicht, wenn prägnante Situationen, die zu ihrer Ausbeutung das Wort gebrauchen, sprachlich illustriert werden, aber was hier in ber un getrönten Königin" geboten wird, ist zu wenig. Sowohl Bolts. gemurmel wie der herzerhebende Song fönnen fortfallen.

liegen, denn die einzelnen Situationen, befonbers zwischen Nelson

Allerdings scheint auch diesmal nicht die Originalfaffung vorzu­

und der Lady, sind vollkommen auf Sprechen eingestellt, man steht die Mundbewegungen, alfo unfilmische Vorgänge, die fonft ameri fanische Regiffeure vermeiden. Ein Kompromiß, der überhaupt nicht befriedigt, entsteht dadurch, daß man den Film mit Zegtein­schaltungen überschmemmt. Hinzu kommt, daß Corinne Griffith  das Lied nicht selbst singt und daß Bildausbrud und Gesang midt richtig synchronisiert find.

Kalkreuth in der Akademie.

Leopold Graf   von Saldreuth, Sohn des Landschaftsmaleis Stanislaus, 1855 in Düsseldorf   geboren und an den Akademien von Weimar   und München   geldjult, ist vor einem Jahre, am 1. Dezember 1928, gestorben. Deshalb widmet ihm die Atabemie der Künste am Bariser Blatz eine heute mittag eröffnete Gesamtausstellung. Man hätte erwartet, daß nach der Baufe eines Jahres Gelegenheit genug gewesen wäre, einen wirtlichen Ueberblick über fein Schaffen zu­fammenzubringen; statt dessen ist nicht viel mehr erzielt worden Künstlerbundes. Bierzig Gemälde im Hauptsaal und einge Zeich als eine respektvolle Berbeugung vor dem Führer des Deutschen dungen und Rabierungen im Borraum find ein mageres Resultat. Dachte man, es sei damit der Bedeutung des Künstlers schon Genüge getan?

Ein solches Urteil ziemte allenfalls dem Betrachter; nicht dem Beranstalter. Es fehlen ganze Gebiete, die für die Beurteilung von Raldreuths Kunst unentbehrlich find, vor allem seine menschlich- sym­bolischen Kompofitionen, feine Hamburger Hafen   und die Land­fchaftsbilder aus Edbelfen. Tatsächlich gewinnt man durchaus feinen Eindrud von seiner Entwicklung, faum von seinem malerischen Ausmaß. Aus allen Epochen von 1882 an find Kostproben da, aber ohne verbindende Glieder, ohne Zusammenhang im großen. an fann sehr wohl der Ansicht sein, daß in diesem Falle eine folche Ueberschau entbehrlich sei, weil der Anlaß nicht groß genug fet. Unternahm man aber einmal die Ehrung, so mußte sie auch anständig durchgeführt werden. Dieser Torso macht Kaldreuth wenig

Er ist schuld, daß uns dieses Lebenswert jo verschollen vorkommt. Eine so lichtlose, in Dämmerungstönen schwelgende Malerei tann nicht maßgeblich wirken für den frisch eingeführten Expressionismus der 90er Jahre. Bar Staldreuth überhaupt Expressionist? Wie stand er zu Liebermann, zu Leibl, zu Manet? Man fühlt sich unbedingt veranlaßt, so zu fragen, aber man erhält teine Antwort. Man fieht ein Riefenporträt seiner Schwester von 1887, das offenbar auf 2. D. Keller hinweist; man spürt in der frühen( ausgezeichneten) Regenlandschaft von 1882 Eindrüde ebenso von Diez wie von fran zösischem Bleinar, und dann im Kirschenjungen" 1891, einem ersten schwachen Verfuch, Sonne zu malen. Bielleicht stimmt die Beobach­tung, daß alle diese Versuche nur Anfäße sind, die zu feiner ernst­haften Konsequenz führen. Aber es wird einem schmer gemacht, fich eine Meinung zu bilden, die nur durch das Beieinander vieler charakteristischen Arbeiten zu ermöglichen ist.

So erscheint Kaldreuth etwa wie eine deutsche Ausgabe von Bastien Lepage  , mit der Zugabe von Gemüt und Sinn für das Stimmungsmäßige in Landschaft wie Interieur. Am charakte ristischsten etwa Dämmerung" von 1909 mit der trübjelig im Wohn­zimmer dem erlöschenden Tag nachtrauernden alten Dame; die schreibende Frau Zacharias auf der Terrasse; die trüben Rauchtöne in den Porträts des fauernden Jungen( 1900), der Frau Lichtwart

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( 1908), ja der Gräfin Kaldreuth schon von 1880. Das ist eine Malerei der Freudlosigkeit, des tristen humorlosen Bürgertums,' wie es unsere frühere Kindheit bebrüdt hat; da ist auch fein eigentliches Stunft problem angerührt was immer aufrüttelt und erfrischt sondern man empfindet nur ein ehrliches und fleißiges Bemühen um natur treue Lebensabschrift und eine schmunglofe Biederfeit der Gesinnung. Diejen malenden Grafen, deffen Bater noch eine hochgespannte, wiewohl recht nertrafte Romantik in die Natur trug, möchte man einen Kleinbürger nennen; es ist alles gehemmt und geniert und auf ein geringes Niveau gebracht, trog großer Formate, trog aller Güte und Einsicht in das Leidens- Muß der Kreatur. Bo er sich von der Welt der Erwachsenen, vom Kleinbürgertum der Erfahrung und Gesinnung abwendet zur Landschaft und zum Kinde, entstehen seine besten Schöpfungen, die manchmal, wie in den beiden Landschaften non 1882 und 1891( Mutter und Kind" genannt nach der

Das Beste an dem Film bleiben noch immer die Aufnahmen Staffage) fich beinahe über zeitlicher Kunst erheben. In den Kinder­der heranjegelnden Flotten.

,, Chen zu Dritt." Capitol.

F. Sch.

Georg C. foren und Harbert 3uitte plaudern in ihrem Drehbuch über ein Problem, dessen Lösung ihnen natürlich nicht gelingt.

Mann und Frau haben sich auseinander gelebt. Da lernt der Mann ein junges Mädchen fennen und wird mit ihm glücklich. Die Frau aber willigt nicht in die Ehescheidung, damit ihr Kind ein Elternhaus habe. So werden drei Menschen unglücklich, das junge

Mädchen, das in die Welt geht, und das Paar, welches seine qual­volle Che meiterführt. Als dann das junge Mädchen nach zehn Jahren heiratet, Bagt es sich selbst an, nicht den Mut zum Glüd gehabt zu haben, während Mann und Frau noch immer ihre um­

glückliche Ehe führen und Trost in dem Bersprechen fuchen, mit einander Geduld haben zu wollen.

Dieses Drama spielt im Film in bürgerlichen Kreisen, doch geht das Thema alle Kreise an. Als Diskussion über die Ehe und die notwendige Erleichterung der Chefcheidung sei dieser Film

willkommen.

bildern, am anmutigsten bei Mudi vor der Puppenstube"( 1894), überwiegt die herzliche Naivität der Dargestellten, das Banale der Darstellung. Dr. Paul F. Schmidt.

In den Hochgebirgen und Wüsten Zentralafiens.

Immer wieder fodt es die Forscher, das fast unzugängliche, durch die höchsten Gebirgsmauern abgeriegelte Zentralaften aufzu­fuchen und dort zur Lösung der vielen geographischen, geologischen Gebiet in hervorragendem Maße birgt. Der legte in der langen und fulturgeschichtlichen Probleme beizutragen, die gerade dieses

Kette derer, die über den Himalaya  , Karatorum und K'un- lun ben Borstoß gewagt und den Kampf mit dem unwirtlichen Kuma, mit der Schwierigkeit der Berproviantierung aufgenommen haben, mar Dr. Emil ringler. Gr hat anderthalb Jahre, 1927/28, zu

fammen mit einem deutschen Geningen und einem Schweizer   Kauf­tete am Freitag darüber in einem vom Verband für den mann die Hochgebirge und Wüsten Innerafiens bereift. Er berich fernen Often" peranstalteten Bortrag im Plenarjaal des Reichs­

wirtschaftsrates.

Die Reise nahm ihren Ausgang von Srinagar  , am Fuße des Himalaya  . Sie führte über die Hochpäffe der Himalayafetten in berühmte tibetanische Stlöfter und in das über 5000 Meter hohe

T

Der Regisseur Richard Oswald   läßt alles Geschehen sich außerordentlich fein und seelisch entwickeln. Niemals verfällt er in Schwarzweißmalerei, sondern er schildert tatsächlich Menschen in Hochland von Besttibet. Von dort ging es weiter über die Kara­feelischen Nöten. Bis auf einige Schlußizenen( an denen der Reforum- Straße nach Chinesisch- Turkestan. Das Hauptforschungsgebiet giffeur unschuldig ist) tommt auch teine Kintoppdramatik auf. Walter Rifla, dieser hochkultivierte Darsteller ist vollkommen lebensecht in der Rolle des Mannes. Sein Streben nach Lösung seiner Che entspringt teinem Leichtfinn, feinem vorübergehenden Rausch, sondern einer inneren Berechtigung. Schauspielerisch jehr gut, recht distret und überzeugend find Evelyn Holt   und Elga Brint. Ebenso bürfan Alfred Abel   und Frizz Kampers, die ihr Können, aufs schärffte tonzentriert, für eine Rollen ge brauchen, nicht unerwähnt bleiben.

c. b.

Die chemische Internationale wieder hergestellt. Der Vorstand des Berbandes Deutscher Chemischer Vereine hat die Einladung der ... Union internationale de chemie" zum Beitritt Deutschlands   ein­stimmig angenommen und Deutschland   zur Mitgliedschaft in der Union   angemeldet. Damit ist wieder eine Kriegsfolge befeifigt.

Theaterchro: it Die lette Aufführung von Rourneys& nb der English Blayers  " findet Sonntag, vormittags 11, Uhr, im Deutsch en antler heater statt. Sonntag nachmittags 3.15 1hr Die andere Seite.

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Museumsvorträge. Somming. 10 Ubr. fprechen im Kaffer. Briebri Museum Direttor Andrae über Borberafiattime unft", im Benghaus Brof. Bost über Diefhöne Batte" und im Museum für Möllerfunde I Dr. Baumann überfritonishe unt".

Curt Corrinth  , beffen rojaner" in ber 3 oltsbibue einen fo

grogen folg batte, lieft auf Einladung der Boltsbühne& B am 9., 20 Uhr, im Bürgerfaal bes Rathauses, aus eigenen Schriften bor. Ginlagfarten 0,60 m in ben Berlaufstellen ber Boltsbühne unth am Saaleingang.

mar die große Zofia Matan Wüste. Die Rückreise erfolgte über den Karaforum- Baß nach Kaschmir   und Indian, während die reichhaltigen Sammlungen ben Rüdweg über. Rußland   nahmen. Herr Trinkler schilderte eindringlich, unterstützt durch zahlreiche Lichtbilder, die Strapazen und Mühen der Reise. Das landesüb­liche Beförderungsmittel der Vats verfagte. Alle Tiere gingen ein und nur die ausbauernden Bergschafe vermochten die notwendigen Vorräte mitzuschleppen. Nicht nur Lebensmittel und Waffer, so­gar der Brennstoff mußte mitgeführt werden. Monatelang sah man feinen Menschen. Furchtbare Sandstürme gefährdeten den Weiter marsch. Geologisch   ist festgestellt worden, daß diese Gebirge früher in der Eiszeit viel stärker vergletschert maren als heute. Der Rüd­gang der Flüsse und Seen, das Fortschreiten der Wüste, die mit ihren Wanderdünen alte buddhistische Kultur perfchlungen bat, und ungeheure Gebiete von Bappelmäldern überrieselt hat, bleibt frei­lich immer noch ein Rätsel. Immerhin fonnte festgestellt werden, daß dieser Prozeß viel später aufgehört hat als man bisher an­nahm. Es wurden in der Wüste zahlreiche Ausgrabungen vor­genommen, die wleber, wie schon frühere Expeditionen bemiesen, baß bie buddhistische Kultur diefer Gebiete den starten Einfluß der griechischen Kunst aufweisen, die durch Alexander den Großen den Weg nach dem Often fand.

D.

Albert Reimann  , Dirac der Shule Reimann spricht über: Die Rurit in Diente non Sont und gnduftrie" at 10., 20 11hr, fut Plenariaal bes Reichswirtschaftsrate, Bellevueftr. 15. I