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2. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 54.

Abgeordnetenhaus.

"

Mittwoch, den 4. März 1896.

ob

13. Jahrg.

Gewerkschaftliches.

wer zum Gesinde zu rechnen ist, dann könnten möglichenfalls| Beisitzern wurde geltend gemacht, daß es sich schwer beweisen diese Personen unter die Gesinde Ordnung gestellt und der An- laffe, ein Heimarbeiter vorwiegend für einen wendung des bürgerlichen Gesetzbuches und der Gewerbe- Ordnung Unternehmer arbeite, und daß diese Streitfrage zu 33. Sigung vom 3. März, 11 Uhr. entzogen werden. Als ein Fortschritt gegenüber dem bisher vielen Prozessen führen würde. Demgegenüber hob Assessor Am Ministertische Kultusminister Dr. Bosse und Kom- geltenden Recht sei es anzusehen, daß, wenn die Vergütung für Eunow hervor, daß die Möglichkeit von Prozessen fein Grund missarien. geleistete Dienste nach Zeitabschnitten bemessen wird, der Lohn sein dürfe, die Kündigung auf die Heimarbeiter nicht auszu Die Berathung des Kultusetats wird mit der Debatte brechung erfährt, deren Grund in der Person des Verpflichteten ieder Kündigung fordern, weil dadurch 60 pCt. aller gewerb­fortzuzahlen ist, wenn das Dienstverhältniß eine nicht erhebliche Unter- dehnen; mit demselben Recht könnte man ja die Aufhebung über den Titel Ministergehalt" fortgesetzt. Abg. Wolczyk( Pole): Bon einer großpolnischen Agitation, liegt. Eine Krankheit von kürzerer Daner würde unter anderem lichen Streitigkeiten aus der Welt geschafft würden. ein solcher Grund sein. Es sei nicht einzusehen, warum diese d. h. von einem Bestreben nach Herstellung eines großen Polen Bestimmung nur auf Beitlohn- und nicht auch auf Stücklohn genommen:" Die Versammlung der Gewerbegerichts- Beifizer be Zum Schluß wurde folgender Antrag einstimmig ans reiches, ist weder in Posen noch in Echlesien die Rede. Den arbeiter angewendet würde. Der Passus, daß die vorgenannten schließt, den Ausschuß für Gutachten und Anträge zu ersuchen, nationalen Gedanken kann man den Leuten, die im übrigen Bestimmungen durch Privatvertrag aufgehoben werden können, die Titel Dienst- und Werkvertrag des Entwurfs des bürger­gute ruhige Unterthanen sind, ruhig belassen. Mit den Worten: " Oberschlesien ist deutsch " ist nicht viel gesagt; man kann ebenso müßte nach Ansicht des Vortragenden aus dem Entwurf beseitigt lichen Gesetzbuches in den Kreis feiner Erwägung zu ziehen und gut sagen: Bosen ist deutsch !" Die Klagen in Posen und Ober- werden. Die Vorschrift, daß der Arbeitgeber die Arbeitsräume zweckdienliche Abänderungsanträge bei den zuständigen Behörden Schlesien sind berechtigte, und weil wir gerne Ruhe haben möchten, gefährdenden Zustand zu erhalten hat, beträfe mehr das Gesinde, und Geräthe in einem Gesundheit und Leben des Arbeiters nicht zu stellen." darum wünschen wir, daß unsere Klagen Berücksichtigung finden. als die gewerblichen Arbeiter, die in dieser Hinsicht schon durch Berlin erkennen an, daß die Ausdehnung der Zuständigkeit des Ein anderer Antrag: Die Beisiger des Gewerbegerichts zu Abg. Dr. Friedberg( natl.): Die Dortmunder Wah! die Gewerbe- Ordnung geschützt sind. Wünschenswerth wäre es, Gewerbegerichts auf die Handelsangestellten aller Branchen eine ist von uns immer in dem Sinne erwähnt worden, daß das wenn der Entwurf Vorschriften über die Beschaffenheit der Nothwendigkeit ist; sie beauftragen den Ausschuß, in dieser Hin­Zentrum, das sich als festestes Bollwerk gegen die Sozial- Schlaf- und Wohnräume, die etwa der Arbeitgeber seinem Personal ficht geeignete Schritte bei den zuständigen Behörden zu unter­demokratie bezeichnet, hier einem Sozialdemokraten zum Siege verhalf. Das ist politische Heuchelei!( Sehr richtig! bei den zur Verfügung stellt, enthalten würde.- Bisher war es zweifel- nehmen," gelangte gegen 12 Stimmen zur Annahme. Nationalliberalen.) Die Art, wie das Zentrum mit dem Pastor Gründe zur Lösung des Arbeitsverhältnisses vor Ablauf haft, ob der Arbeiter in solchen Fällen, wo er durch gesetzliche Thümmel umgeht, verstößt gegen das Verfahren gesitteter Männer. ( Sehr richtig) Herr Thümmel gehört nicht zu unserer Partei auf Lohnzahlung für diese Zeit hat. der vertragsmäßigen Dauer berechtigt war, Anspruch und wir bedauern, daß die Konservativen sich dieses hartbedrängten wird im bürgerlichen Gesetzbuch dem Arbeiter klar und deutlich der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands , Dieses Recht In der letzten Nummer des ,, Korrespondenzblattes" Mannes mit feiner Silbe angenommen haben.( Sehr richtig.) zugesprochen, was gleichfalls als ein Fortschritt begrüßt werden die am 2. März in Hamburg ausgegeben wurde und uns am Redner wendet sich hierauf gegen die geftrigen Ausführungen des könne. Bei Affordarbeitern wurde in solchen Fällen die Ent. 3. März zuging, ist folgende Bekanntmachung veröffentlicht: Abg. Dasbach. Abg. Motty( Pole): Die Ungleichheit der Behandlung poledner hält es für richtiger, auch bei vorzeitigem Abbruch einer schädigung nach Maßgabe der bisher geleisteten Arbeit bemessen. 3um Gewerkschaftstongreß. nischer Unterthanen ist auffällig; die evangelischen Masuren und Affordarbeit die Entschädigung nach Zeit zu berechnen. Als ein werkschaftskongreß ist der 1. März bei Ausschreibung des Kon Als Termin für die Einsendung der Anträge für den Ge­Littauen haben keine Klage; dagegen werden die katholischen weiterer Fortschritt sei die Bestimmung anzusehen, daß der gresses angegeben worden. Es sind jedoch nur wenige Anträge Polen schwer bedrückt. Abg. Frhr. v. Eynatten( 3.): Das Zentrum wird nach fordern kann. Besser wäre es, wenn er schon bei der Kündigung von weitgehender Bedeutung sind, so rechtzeitig eingfandt werden, Dienstverpflichtete bei Lösung des Verhältnisses ein Zeugniß bis jetzt eingefandt. Es wäre zu wünschen, daß Anträge, welche wie vor den Zedlig'ichen Schulgeset- Entwurf fordern. Abg. Brandenburg( 3.): Den Richterstand anzugreifen bas Zeugniß zu verlangen hätte. Nach dem Entwurf ist der habe ihm ferngelegen; aber es steht jedem das Recht zu, ein 2ohn erst nach der Dienstleistung fällig. Hier entsteht nun die daß sie in den Versammlungen, die zu den Wahlen der Delegirten Abg. v. Eynern( natl.) bezeichnet die Ausführungen des Abg. Brandenburg als Unsinn und wird dafür vom Präsidenten Frhrn. v. Heeremann gerügt. Die Vertheidigung Thümmel's wolle er den Konservativen überlassen. Abg. Danzenberg( 3.): Das Gesetz über die Verwaltung des Kirchenvermögens hat große Mängel; bei der Einbringung hätte der Minister nicht die Oberpräsidenten, sondern die Bischöfe gutachtlich hören sollen. Befremdlich war die Zumuthung des Ministers, wir sollten einen Gefeßentwurf einbringen. Wenn die Obrigkeit Klagen ihrer Unterthanen hört, dann soll sie die­felben prüfen und Abhilfe schaffen.( Beifall im Zentrum.) Minister Dr. Boffe: Wir haben mit den Bischöfen ver­Minister Dr. Boffe: Wir haben mit den Bischöfen ver­handelt und würden den vollen Frieden haben, wenn die Herren vom Zentrum nicht immer wieder hier den Krieg der Prinzipien anfingen.( Sehr richtig!)

Abg. Stöcker( t.): Meine Angriffe galten neulich, wie ich feststellen möchte gegenüber Unterstellungen, feiner Person,

als für andere Landestheile.

System.

Der Sturm war ein künstlich

neue Bahnen

=

zur Herstellung eines Werkes verdingen.

stattfinden, berathen werden können.

waren

Die Generaltommission. Im Auftrage: E. Legien, Hamburg VI.

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mit ihrer

Frage, ob der Arbeiter, der einen größeren Akkord übernommen Da bis zur Drucklegung dieser Nummer des Korresondenz­hat, auch erst nach Fertigstellung desselben Anspruch auf Zahlung blatt" der Termin für die Einsendung der Anträge noch nicht hat. Besonders wichtig für die Beisitzer des Gewerbegerichts seien die Bestimmungen über die Heimarbeiter. Nach der bis- abgelaufen ist, so werden die eingelaufenen Anträge erſt in der herigen Definition galt nur derjenige als Arbeiter mit Anspruch werden. Anträge, welche in diefer Nummer des Korrespondenz nächsten Nummer, die am 9. März erscheint, veröffentlicht auf 14tägige Kündigung, der zu dauernder Dienstleistung an- blatt" veröffentlicht werden sollen, müssen spätestens a m genommen war, im Gegensatz zu solchen Personen, die nur 4. März in Händen der Unterzeichneten sein. Recht auf Kündigung hatten. Die Heimarbeiter wurden von den zu vorübergehenden Dienstleistungen verwendet wurden und kein Gerichten zu den letztern gerechnet, obwohl nicht einzusehen sei, Die Klempner Berlins wollen bekanntlich in eine Lohn­welcher Unterschied zwischen dem Arbeitsverhältniß dieser und dem der Werkstatt- Affordarbeiter gemacht werden könne. Das bewegung eintreten. Die Klempner der Badewannenfabrit Gewerbegericht habe solchen Heimarbeitern, die vorwiegend für von M. Grund, Adalbertstr. 63, glaubten nun, da fie sämmtlich einen Unternehmer arbeiteten, stets das Kündigungsrecht zu organisirt sind und die Konjunktur günstig ist, die Forderungen gesprochen. Diesen Unterschied zwischen dauernder und vorüber schon jetzt stellen zu können. Am 27. Februar ließen sie diefelben gehender Dienstleistung fennt das bürgerliche Gesetzbuch nicht. durch die gewählte Kommission dem Unternehmer schriftlich mit­Die bisherige Streitfrage ist also aus der Welt geschafft, voraus- theilen. Herr Grund weigerte sich, das Schriftstück überhaupt gefeßt, daß die Heimarbeiter unter den Dienst- und nicht durchzulesen und erkannte die Kommission nicht an. Jetzt legten sondern dem mittelparteilichen unter den Werkvertrag gestellt werden. Die Abgrenzung um 6 Uhr abends- alle Kollegen die Arbeit nieder. Sofort gegen das Zedlig'sche Schulgesetz zwischen diesen beiden Vertragsarten hält der Redner für sehr wurde eine neue Kommission gewählt, die um 7 Uhr mit Herrn erzeugter, ein unwirksamer. Wenn ich von der Volks schwierig. Es würde vorkommen, daß Akkordarbeiter unter den Grund verhandelte. Derselbe verpflichtete sich durch Ehrenwort meinung gesprochen habe, so habe ich selbstredend nicht das Er Werkvertrag fallen und dadurch der Rechte, die der Dienst zu folgenden Konzessionen: 9 stündige Arbeitszeit, Erhöhung des gebniß einer Reichstagswahl gemeint, bei der ja auch Herrn vertrag den Arbeitern gewähre, verluftig gehen. Wenn z. B. Stundenlohns für Lohnarbeiten von 45 auf 50 Pf. und An­ein Rohrleger nur das Rickert's Freunde sehr kurz gekommen find. Daß in anderen Verlegen der Rohrleitung zu erkennung des 1. Mai als Arbeiter- Feiertag. Freitag und Staaten der Umsturz fo gefährlich ist wie ihn als Affordarbeiter der Dienstvertrag; hingegen würde Uhr einem festgesetzten Einheitspreise übernimmt, gilt für Sonnabend ging alles gut. Am Montag um sieben bei uns, glaube ich nicht; zwei Klempner Arbeit fertig. dort hat man er einzelne gefährliche Köpfe, aber Millionen dem Werkvertrag zu unterstellen sein, wenn er etwa Herr Grund rief dieselben zu sich in sein Privat- Komptoir pon Stimmen, wie bei uns, zählt der Um für einen ganzen Bau die Einrichtung und für den Gebrauch und sagte zu dem ersten: Für Ihre Arbeit bekamen Sie bis jetzt sturz nicht. fertige Herstellung der Gas- oder Wasserleitung übernimmt. 2,50 M. per Stück, jetzt kann ich nur noch 2 M. geben, wollen Abg. Schröder( Pole) bittet um Schonung der Polen . Das Derartige Arbeiter, wie auch manche Spezialisten im Baugewerbe, Sie dieselben dafür machen? Nein.- Gut! dann sind Sie Abg. Schröder( Pole) bittet um Schonung der Polen . Das als Buyer- und Steinträger- Kolonnenführer sind von den Ge- entlassen. Zu dem andern sagte Herr Grund: Die Konkurrenz fleine Polen eine Gefahr für Preußen und das mächtige Deutsche Reich! Muß sich der stolze Sinn der Deutschen nicht schämen ob richten als selbständige Gewerbetreibende angesehen worden. drückt mich, ich ziehe 20 pCt. pro Stück ab. Die Klempner, Reich! Muß sich der stolze Sinn der Deutschen nicht schämen ob Der Vortragende hält die Unterscheidung, die das bürgerliche betrachteten fich als gemaßregelt und legten alle einmüthig die solchen Gedankens? Der Kampf gegen die polnische Sprache Gesetzbuch zwischen Dienst- und Werkvertrag macht, nicht für zu Arbeit nieder. ist ein systematischer und erbittert die Bevölkerung tief. Drei Klempner hatte Herr Grund zu Montag Abg. Dr. Sattler( natl.): Die Politik der Mittelparteien treffend, meint vielmehr, der wesentliche Unterschied, ob der eine oder Morgen als Ersatz eingestellt, dieselben haben aber die Arbeit hat dem Vaterlande wichtige Dienste geleistet, so im Jahre 1887, derandere in bestimmten Fällen anzuwenden sei, liege darin, ob nicht aufgenommen. als die Entwickelung unserer Wehrkraft in jemand als dienendes Glied. eines Gewerbetreibenden oder als In Bernau in der Mark beschloß am 1. März eine öffent­gelenkt wurde. Wir brauchen eine Be­In Frankreich sitzen mehr selbständiger Unternehmer arbeite. Sozial Demokraten im Parlament, als bei uns. Wenn Herr stimmung, wonach Leute, die ihrer wirthschaftlichen Lage nach liche Versammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen der Schuh­Stöcker behauptet, die Schulvorlage habe keine Erregung zweifellos Arbeiter sind, auch als solche angesehen werden. Der Schäftebranche nach einem gewerkschaftlichen Vor­trage Faber's aus Berlin die Errichtung einer Filiale erzeugt, so hat er diesen Volksfreisen eben fern gestanden. Die Berkvertrag müßte nur auf Unternehmer, aber niemals auf des Vereins deutscher Schuhmacher. Dieselbe zählt Polen haben keinen Grund zu Klagen; für sie wird mehr gethan, Arbeiter angewandt werden, auch wenn diese sich vorübergehend jetzt bereits ca. 40 Mitglieder. Anmeldungen zum Beitritt sind In Hinsicht auf die Stellvertreter der Unternehmer sagt das Das gleiche sei bezüglich der Zwischenunternehmer zutreffend. an May Messer in Bernau , Wallstr. 2, zu richten. bürgerliche Gesetzbuch: wenn der Stellvertreter den Willen, im unterm 1. März aus Zürich geschrieben: Wie ein Lauffeuer Zur schweizerischen Eisenbahnerbewegung wird uns Namen eines andern zu handeln, nicht erkennbar hervortreten verbreitete sich heute Nachmittag die Nachricht, daß die Direktion läßt, haftet der Vertreter und nicht der Arbeitgeber für die Ver- der Nordostbahn Verwaltung angesichts des auf morgen früh pflichtungen gegenüber dem Arbeiter. Hier müßte nach Ansicht bestimmt eintretenden allgemeinen Streits nachgegeben, die For des Redners eingeschaltet werden: oder ist er nicht nach der derungen der Angestellten in der Hauptsache erfüllt und an alle fehen", denn sonst fönnte es beispielsweise vorkommen, daß der geben habe. Die Bedingung der Wiedereinstellung der Gemaß­Verkehrssitte zweifellos als Vertreter eines Unternehmers anzu- Stationen des ganzen Neges telegraphisch davon Nachricht ge= Polier, der auf einem Bau Arbeiter einstellt, als deren Arbeit regelten wurde erfüllt bis auf den aus dem Zentralbureau eine Entschädigung von geber betrachtet wird, wenn er nicht ausdrücklich zu erkennen entlassenen Sekretär Gauch, dem giebt, daß er im Namen des Unternehmers handelt. Erfreulicher- 5000 Fr. gewährt wurde. Unter den Eisenbahnern herrscht ob weise bestimme der§ 153, daß Rücksicht auf die Verkehrssitte, ihres gewaltigen Sieges die größte Begeisterung, alle Gesichter auf Tren und Glauben bei der Auslegung von Verträgen ob geben davon Zeugniß. In Winterthur feierte die Arbeiterunion walten solle. Wenn es auch in mancher Hinsicht bedenk den Sieg durch Aushängen von fünf rothen Fahnen im Grütli­lich sei, dem Ermessen des Richters zu großen Spielraum Vereinshause. 3 lassen, so sei diese Bestimmung doch für die Gewerbegerichte von großem Werth. Die Bedenken, die Stadt der Temps", daß eine Versammlung abgehalten worden ist, wo der Ueber den Bergarbeiter- Ausstand in Ostricourt meldet hagen im Reichstag bezüglich des freien richterlichen Ermessens bei Anwendung des Arbeits- und Dienstvertrages geäußert hat, Friedensrichter des Bezirks den Verfuch eines Ausgleichs zwischen den Delegirten der Bergwerksgesellschaft und der Ausständigen fann der Redner nicht theilen. Die Berliner Richter hätten gegenüber den rigorosen Miethsverträgen ein festes Miethsrecht machte. Der Versuch scheiterte jedoch, weswegen etwa 500 Berg­hielt Herr Magistrats Assessor Cuno am Montag geschaffen. Wenn man auch zugeben müsse, daß sie in bezug aufleute in einer am Abend abgehaltenen Versammlung, woran der Abend im Bürgersaale des Rathhauses einen Vortrag vor den die gewerblichen Verhältnisse nicht dieselbe praktische Erfahrung über das, was weiter zu thun sei, beriethen. Lamendin erklärte, telegraphisch beorderte sozialistische Abg. La mendin theilnahm, Beisitzern des Gewerbegerichts. Der Titel: Dienstvertrag so und Einsicht haben könnten, die ihnen als Miether hinsichtlich führte der Redner aus umfaßt 17 Paragraphen. Er bezieht des Miethsverhältnisses zur Seite stehen, so sei doch zu bedenken, daß er allerdings die Niedrigkeit der Löhne anerkenne, aber fich nicht nur auf Arbeiter, sondern auch auf die sogen. höheren daß die Auslegung der Dienst- und Arbeitsverträge vorwiegend andererseits sagen müsse, daß sich die Bergwerksgesellschaft von Dienstleistungen der Aerzte, Rechtsanwälte, Gouvernanten, Haus- Sache der Gewerbegerichte sei, die auch heute schon eine feste finde. Bevor man den Ausstand fortsetze, solle man seine Gut­Ostricourt betreffs der Erhöhung in einer schwierigen Lage be­lehrer u. f. w. Obgleich diese Zusammenfaffung im Reichstage Braxis bezüglich der gewerblichen Streitigkeiten geschaffen haben. Schließungen genau erwägen. Die Ausständigen beschlossen in­in etwas überschwänglicher Weise als die Arbeit adelnd be- Der Ausschuß des Gewerbegerichts kann vielleicht so schließt zeichnet wurde, ist nach Ansicht des Vortragenden die Anwendung der Vortragende Vorschläge zu einer zweckentsprechenden folge dessen, sämmtliche Arbeiter der Gesellschaft auf dem Wege bes Referendums zu befragen. der gleichen Bestimmungen auf so verschiedene Dienstleistungen Formulirung der hier behandelten Bestimmungen machen und bedenklich. Es fehlt eben denen, die den Entwurf gemacht haben, Material zu deren Begründung herbeischaffen; zu einer Aende- Nicht nur die russischen Arbeiter, sondern auch die Ar an genügender Einsicht in die praktischen Verhältnisse. Ganz rung in diesem Sinne sollte mein Vortrag die Anregung geben. beiter der übrigen Raffen in Rußland geben der Unzufriedenheit ausgenommen von den Bestimmungen des bürgerlichen Gesetz- Dem beifällig aufgenommenen Vortrage folgte eine längere mit ihrer Lage Ausdruck. So haben sich am 27. Dezember des buches sind die Bergarbeiter und die Dienstboten, deren Diskussion, in der unter anderen der Fabrikant Dr. Gerschel verflossenen Jahres 28 Kalmücken von dem Fischfangbetrieb Arbeitsverhältniß auch ferner durch Partikularrecht ge den weiten Spielraum, der dem freien Ermessen des Nichters der Frau Saposchnikow( am Kaspischen Meer ), die sich ver regelt wird. E3 sei zu bedauern, daß Dienstboten gelaffen sei, an sich nicht für bedenklich erklärte. Dagegen sei es pflichtet hatten, bis zum März zu arbeiten, entfernt und und gewerbliche Arbeiter nicht rechtlich gleichgestellt sind, ein Fehler, der sich bei der Auslegung der Geseze oft bemerkbar erklärten in der Verwaltung des Kalmückenvoltes, dies hätten umsomehr, da die Grenze zwischen beiden nur schwer festzustellen mache, daß unsere Richter ausschließlich am grünen Tisch vor sie gethan, weil sie für einen Lohn von 7 Rubelu in ist, namentlich beim ländlichen Gesinde, wo häusliche Dienst: gebildet würden, im Gegensatz zu den englischen, die auch das Monat die anstrengendste Arbeit bei einer kaum au3= Leistungen das eigentliche Kennzeichen des Gesindeverhältnisses praktische Leben gründlich kennen, weshalb deren Urtheile mehr zuhaltenden Kälte verrichten mußten und außerdem die Be­-mit wirthschaftlichen Dienstleistungen Hand in Hand gehen, vom gesunden Menschenverstand, als von juristischer Weisheit fizerin die Absicht gehabt hat, ihnen den Lohn für zwei Monate und trotzdem auch die ländlichen Arbeiter unter die Gesinde diktirt würden. Auch die sachgemäße Abgrenzung zwischen Dienst vorzuenthalten, da sie denselben schon dem Arbeitsvermittler in Ordnung fallen. Das Berliner Gewerbegericht habe die Haus- und Werkvertrag würde von praktischen Leuten richtig durch voraus bezahlt und dieser das Geld verloren hat. Vier andere biener, Geschäftsdiener und ähnliche Arbeiter, welche im Ge- geführt werden. Die fernere Debatte drehte sich vorwiegend um Artelen( Arbeitergenossenschaften von spezifisch russischer Art) schäftsbetriebe thätig sind, als gewerbliche Arbeiter behandelt. die Frage, ob es zweckmäßig sei, den Heimarbeitern die 14tägige verließen bald darauf denselben Betrieb ebenfalls Wenn es nun dem Partikularrecht überlassen bleibt festzustellen, Kündigung zuzugestehen oder nicht. Von einigen Arbeitgeber erzählten dem Kurator des Kalmückenvoltes, Der

Abg. Dasbach( 3.) geht unter großer Unruhe des Hauses nochmals auf die Unterstützung der Sozialdemokraten durch Nationalliberale ein und bleibt bei seinen früheren Behaup­tungen. Abg. Gilgenheimb( f.): Die großpolnische Agitation in Oberschlesien schädigt bort allerdings das Deutschthum. Hierauf wird der Schluß der Debatte angenommen. Der Titel Ministergehalt" wird unter Lachen und Beifall bewilligt. Die Abgg. Graf Limburg- Stirum ( f.) und Freiherr v. Bedlik( t.) stellen in Aussicht. Abendsigungen zu beantragen, wenn die Berathung des Kultus- Etats nicht schneller als bisher gefördert wird.

Morgen Mittwoch 11 Uhr: Fortsetzung der Berathung. Schluß 4 Uhr.

Weber Titel 6 und 7 des bürgerlichen Gefehbuches: Dienstvertrag und Werkvertrag

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