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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 148.

Lokales:

Sonntag, den 28. Juni 1891.

bis an

Aber durch

8. Jahrg.

Gerichts- Beitung.

Gruppe ergiebt sich für die übrigen Bezirke natürlich unüberwindlich widerwärtigem Geschmack, daß an dem völligen ein noch höherer Durchschnitt, nämlich 161/2 pet. In Moabit ", Verdorbensein der Waare füglich nicht zu zweifeln war. Aehnlich hat welches einen Gesammtdurchschnitt von 12 pet. hat, hat die sich das Ergebniß der chemischen Untersuchung derjenigen Kaffee­Die Vertheilung der Gemeinde- Schulkinder auf die Gruppe am Justizpalast nur durchschnittlich 71/2 pet. Wenn die Mengen gestaltet, die bei dem Hamburger Speicherbrande im einzelnen Stadtbezirke Berlins ergiebt sich aus einer von selbe ausgeschieden wird, steigt in den übrigen Bezirken der Prozent April d. J. durch Wasser und Feuer beschädigt wurden; nicht der städtischen Schuldeputation aufgestellten, mit Nr. 16 des Gemeindeblatt" ausgegebenen Tabelle. Diefelbe enthält für die dem Inneren zu gelegenen Bezirke, welche sich durch niedrigere wurden nach dem Brande für 12 Pfennige pro Pfund verkauft sa von 12 auf 13. Es sind immer die vorderen, noch mehr nach weniger als 14 Millionen Pfund dieses verdorbenen Kaffees em 326 Stadtbezirke die Stärke der am 1. Dezember 1885 bezw. 1890 Bahlen auszeichnen. Daß die Schöneberger Vorstadt"( 8/4 pct.) und diese minderwerthigen und ziemlich ungenießbaren Quan­ortsanwesenden Bevölkerung, die Zahl der am 1. November eine Ausnahme macht und gerade in den westlich von der Pots- titäten tauchen verschiedentlich in dem Handel auf und verur­deren in Prozenten ausgedrücktes Verhältniß zur Einwohnerzahl. Bezirken nur 4% pct. Durchschnitt hat, bedarf nicht erst des Verdorbenseins nicht finden können, viele Unbequemlichkeiten, Die trockenen, von feinem Kommentar begleiteten Zahlenkolonnen der Erklärung; ebenso wenig, daß andererseits in den nach obwohl darüber kein Zweifel besteht, daß solcher Kaffee wegen sprechen trotzdem eine so beredte Sprache, daß wir es uns nicht dem Matthäikirchhof zu gelegenen Nebenstraßen der Prozent seines abscheulichen Geschmacks einfach ungenießbar ist.- Bei versagen können, unseren Lesern Einiges davon auszuplaudern, satz bis zu 12 hinaufgeht. Die Tempelhofer Vor- Verfälschungen des Thees soll sich die chemische Untersuchung in jedoch werden wir uns dabei auf die Angaben vom 1. November stadt"( 103/4 Prozent) weist in den Bezirken am ähnlicher Weise als unzulänglich gezeigt haben. bezw. 1. Dezember 1890 beschränken.( Der sich aus dem Zeit: Landwehrkanal niedrige, in den Bezirken ami Tempel­unterschied von einem Monat ergebende Fehler in den Prozent hofer Feld hohe Bahlen auf. Interessant ist, daß sich zahlen ist so gering, daß er von der Echuldeputation mit Recht auch in in diesem Stadttheil an der Belle- Alliancestraße außer Acht gelassen worden ist.) entlang ein Streifen von günstig gestellten Bezirken Zunächst zeigt sich eine außerordentlich große Verschiedenheit des die Weichbildsgrenze hinausschiebt. Prozentsatzes der Gemeinde- Schulkinder in den einzelnen Stadt- diese Erscheinung wird das von uns aufgestellte Gesetz Zwei Arbeiter, welche ihren Lohn nicht erhalten bezirken. Für ganz Berlin machen die Gemeinde- Schulkinder ebenfalls nicht umgestoßen, sondern wieder nur bestätigt. Daß hatten, griffen zu einem Akt der Selbsthilfe und hatten sich 11 pCt. der Gesammtbevölkerung aus. Die Zahl bleibt aber in die Belle- Alliancestraße von Anfang bis zu Ende niedrige Prozent deshalb gestern vor dem Schwurgericht beim Landgericht II zu vielen Bezirken weit hinter 11 pt. zurück und erreicht ihren fäße ausweist, liegt daran, daß dort die Wohnungen von Anfang verantworten. Anfang Juli 1890 wurden die Maurer Karl tiessten Stand mit 314 pct., während sie in zahlreichen anderen bis zu Ende einen hohen Preis haben, welchen die Hausbesitzer Ludwig Lewark und Otto Theodor Elsner von dem Bezirken darüber hinaus bis 20 pet. und noch höher steigt. bekanntlich durch den Hinweis auf die Militär- und Parade- Bimmermeister Friedrich Schulz zu Charlottenburg , welcher in Mehr als 20 pet. haben 6 Bezirke aufzuweisen; die höchste Zahl straße" zu begründen suchen. Die Nebenstraßen bieten wieder Gemeinschaft mit dem Maurer Langsch ein Baugeschäft betrieb, ist 31½ pet. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß es sich hohe Zahlen, und zwar desto höhere, je weiter sie hinausliegen. zur Ausführung der Maurerarbeiten auf dem in der Leibniz­hierbei meist um noch wenig bevölferte Bezirke an der Weich Südlich von der Barutherstraße finden wir noch einen Durchstraße zu Charlottenburg belegenen Neubau angenommen. Be­bildgrenze handelt, in denen die Prozentzahl dem Zufall unter- schnitt von 10 pCt., südlich von der Gneisenaustraße schon reits am ersten Lohntage bekamen die beiden Arbeiter, worfen ist, wie sich denn auch aus demselben Grunde einige 134 pct., und hinter der Bockbrauerei hört es mit 154 pet. wie überhaupt alle auf dem Bau Beschäftigten nur schwach bevölkerte Außenbezirke mit einer ziemlich niedrigen auf. Ostwärts schreiten die Zahlen in derselben konstanten etwa den fünften Theil ihres Lohnes und am Prozentzahl finden. Die Betrachtung der Bezirke für sich ist aus diesem Grunde Weise fort, um am Rollkrug mit über 14 p& t. das Maximum nächsten Sonnabend erhielten weder Lewark noch Elsner und auch deshalb überhaupt ungeeignet, weil selbst bei zu erreichen. In Louisenstadt diesseits des Kanals( 84 pet.) auch nur einen Pfennig Lohn. Der darauffolgende Montag, der tritt die südöstliche Ecke mit den Gasanstalts- Bezirken 21. Juli, sollte der Tag der Auszahlung sein. Es war aber auch normaler Bevölkerung zuweilen von das Vorhandensein an der Bärwaldsbrücke, deren einer bis über 12 Prozent in anderer Beziehung nothwendig, daß endlich Geld kam, denn Kasernen und Alters- Versorgungsanstalten oder von Waisen hinausgeht, am ungünstigsten hervor. In Louisenstadt jenseits die Materialien waren inzwischen ebenfalls alle geworden, sodaß häusern das Verhältniß von Gesammtbevölkerung und Gemeinde- des Kanals"( 134 pCt.) nimmt der Prozentsat, am Elisabeth- die Arbeiten nicht fortgesetzt werden konnten. Schulz tam auch Schulkindern eines einzelnen Bezirkes nach der einen oder anderen und Bethanienufer mit 8 beginnend, nach den Außenbezirken be- an jenem Montag, aber wieder ohne Geld. Die Arbeiter hatten, Geite hin bedeutend beeinflußt. Ein richtiges Bild erhalten wir ständig zu, um am Görlizer Bahnhof mit 18 zu endigen. Im um leben zu können, den Kredit eines in der Nähe wohnenden erst, wenn wir größere Bezirk gruppen betrachten und zwar" Stralauer Viertel"( 12/2 pet.) haben die Alexanderstraße und Gastwirths in Anspruch genommen, welcher jedoch seinerseits wollen wir, um jeden Grund zu einem Vorwurf der Parteilich ber vordere Theil der Holzmarkt-, Blumen- und Kaiserstraße ebenfalls auf Zahlung drängte. Lewark und Elsner baten daher feit auszuschließen, uns zunächst an die durch die historischen einen Durchschnitt von nur 7/2 pCt., während der Prozentsak den Schulz dringend, er möge doch Geld geben, oder wenigstens ein Stadttheile gegebene Gruppirung halten. Da ergiebt sich denn an der Peripherie in ziemlich gleichmäßigen Fortschreiten auf Pfand, damit der Restaurateur befriedigt werden könne. Schulz das überraschende oder, wenn man will, auch nicht über beinahe 18 steigt. Ebenso ist im Königs- Viertel"( 11 pct.) der fagte ihnen aber, er habe weder Geld noch Geldeswerth. Lewark raschende Resultat, daß diejenigen Stadttheile, in denen die Alexanderplatz mit der Landsberger, Neuen König- und Prenz - fagte zu Schulz, er solle doch die Uhr hergeben, die er in der Tasche Miethen hoch sind, also vorwiegend bemittelte Leute wohnen, lauerütraße am günstigsten gestellt, während die Bezirke, welche trage. Schulz nahm die Uhr und gab sie nach weiterem Drängen mit dem Prozentsatz der Gemeindeschulkinder weit hinter sich jenseits der Friedenstraße bis Wilhelmsberg und Neu- dem Lewart, welcher sie dem Elsner aushändigte. Elsner gab dem Durchschnitt zurückbleiben, viertel sämmtlich darüber hinausgehen. Die Erscheinung ist Weißensee erstrecken, die höchsten Zahlen diefes Stadtviertels auf die Uhr dem Restaurateur zum Unterpfand. viertel sämmtlich darüber hinausgehen. Die Erscheinung ist weisen. Das Spandauer Viertel "( 73/4 pet.) hat in seinem süd- der Uhr soll es nun zu schweren Drohungen des Elsner und so augenfällig, daß von einem Zufall nicht mehr die Rede sein lichen, an das Zentrum angrenzenden Theil niedrige, in seinem Lewart gegen Schulz gekommen sein, so daß die Anklage auf so augenfällig, daß von einem Zufall nicht mehr die Rede sein fann, sondern vielmehr das Vorhandensein eines inneren Zu- nördlichen, bis zur Lothringer- und Elsasserstraße reichenden Theil 3u- lichen, räuberische Erpressung" lautet. sammenhanges, eines bestimmten Gesetzes angenommen wer hohe Zahlen. Die höchsten Zahlen finden sich in den Bezirken, den muß. welche die Weydinger, Koblank, Amalien-, Füfilier-, Grenadier-, Dragoner, Mücker-, Gormann-, Mulack- und Hirtenstraße ein schließen( 103/4); die niedrigsten an der Friedrich- und Oranien­burgerstraße und am Hackeschen Markt ( 5/2). An diesem Bei spiel ist die Beziehung zwischen Besiglosigkeit und Volksschulbesuch wieder einmal recht deutlich zu erkennen. Selbst in den innersten Stadttheilen finden sich noch Erscheinungen, die sich nur auf diese Weise erklären lassen. In Berlin "( 63/4 pt.) weist der west­liche Theil, welcher die Lindengegend" einschließt, etwas über 33/4 pet. auf, der östliche Theil, das eigentliche Alt- Berlin", 8 pet. In Friedrichstadt " liegen die günstigsten Bezirke nach der Lindengegend", die ungünstigsten nach dem Belle Alliance platz zu.

während

die Arbeiter:

Nach dem Verhältniß der Zahl der Gemeinde Schulkinder zur Stärke der Gesammtbevölkerung nehmen die einzelnen Stadt theile diefe Reihenfolge ein:

=

" Untere Friedrich Vorstadt"( Südrand des Thier­gartens) 33/4 pCt. Thiergarten"( Nordrand des Thiergartens) 43/4" " Obere Friedrich- Vorstadt"( Link, Dessauer­straße, Hallesches Ufer u. s. w.) " Friedrichstadt "( zwischen Französischestraße und Belle- Alliance- Play)

Friedrich Wilhelmstadt "( Luisen-, Karl­

D

.

51/2"

51/2 n

· B

63/4

straße u. s. w. Berlin "( Zentrum) Neu- Kölln"( Spittelmarkt, Wallstr. it. f. w. " Spandauer Viertel "( Schönhauser, Rosen­thaler, Oranienburgerstraße u. s. w.). Schöneberger Vorstadt"( Potsdamer, Lügow, Kurfürstenstraße u. s. 10.).. Luisenstadt diesseit des Kanals"( Prinzen­straße u. s. w.) " Tempelhofer Vorstadt"( Belle Alliance, Blücherstraße u. f. w.) Königs- Viertel"( Landsberger, Neue lauerstraße u. f. 1.) Oranienburger Vorstadt"( Chaussee, In­validen, Ackerstraße u. s. w.)

=

53/4" 71/4" 73/4

81/4 m

81/4" 103/4"

"

Bei der Abnahme

Es wird jedoch außer von den Angeklagten noch von zwei weiteren Beugen bekundet, daß Schulz dem Lewark die Uhr thatsächlich gegeben hat. Nach Feststellung dieses That­bestandes läßt der Staatsanwalt die Anklage auf" Raub" fallen, ist jedoch der Meinung, daß eine Nöthigung(§ 240 des Straf­gesetzbuches) vorliege. Die Vertheidiger treten dem entgegen, da der§ 240 die Erlangung eines Vermögensvortheiles voraussetze, mas hier absolut nicht der Fall, da die Angeklagten nur Unter­pfand für ihren verdienten Lohn resp. zur Deckung von Schulden, die sie durch Versäumung der Lohnzahlung zu machen gezwungen seien, verlangt hätten. Die Geschworenen verneinen alle Schuld­fragen und es erfolgt Freisprechung.

Unter den vielen Anklagen wegen Beleidigungen, Gelegentlich ist sogar die Betrachtung einzelner Bezirke welche täglich vor den verschiedenen Gerichtshöfen zur Aburthei­recht lehrreich. So finden wir in dem Stadttheil Berlin " einen lung gelangen, spielen solche gegen Beamte der Stadtbahn in numerischer Hinsicht eine Hauptrolle, woraus zu schließen ist, daß Bezirk, der mit seinen 10 pet. ganz auffallend von seiner in allen Fällen, die zur Kenntniß der Beleidigten gelangen, der Umgebung absticht. Ein Blick auf den Stadtplan belehrt uns über die Ursache: es ist die Gegend der Fischerbrücke und Strafantrag gestellt wird. Gestern hatte sich der Kaufmann Otto Fischerstraße, die mit ihrer ärmlichen Bevölkerung wie ein Brach- Bernstein vor der 87. Abtheilung in einer solchen Anklagesache land in der goldenen Aue der City daliegt. Ümgekehit stoßen verantworten. An einem Märzmorgen löste der Angeklagte wir hier und da auf fruchtbare Dafen, die sich vortheilhaft von sich am Billetschalter des Stadtbahnhofs Alexanderplatz eine Fahr­farte III. Klasse nach Spandau . Beim Betreten des Jahr­ihrer Umgebung abheben, namentlich an den großen Verkehrs­fnotenpunkten Hallesches Thor, Morigplatz, Alexanderplatz , Hacke- steiges fehlte kaum eine Minute an der Abfahrtszeit des be= scher Markt, Schönhauser, Rosenthaler, Oranienburger, Bots- treffenden Zuges, der Angeklagte wäre noch mitgekommen, Damerthor. Auch ganze Verkehrs- und Geschäftsstraßen weisen wurde aber abgewiesen, da der Zug nur I. und II. Klasse führte. Er mußte auf die Mitfahrt verzichten und dieselbe Erscheinung auf, am deutlichsten die Rosenthaler, und wurde auf den zwei Stunden später fahrenden Zug Dranienstraße. vertröstet. Dem Angeklagten erwuchs dadurch ein bedeutender Es ließe sich mit Leichtigkeit noch eine doppelte und drei Nachtheil und in seinem Unmuthe äußerte er zu seinem Begleiter fache Anzahl von Beispielen für die Richtigkeit des Gesetzes beim Hinabgehen der Treppe. Wie kann so ein dummer Junge von der wechselnden Beliebtheit der Gemeindeschulen aus der Tabelle am Schalter Ginem auch so ein Billet verkaufen." Diese Aeuße­anführen. Die auffällige Uebereinstimmung zwischen Wohlhaben- rung hörte der Portier, der sie dem Billetverkäufer hinterbrachte. heit der Gegend und geringer Zahl der Gemeindeschulkinder kann Jm Verhandlungstermin gab der Angeklagte zu, sich in seiner unmöglich aus dem größeren Kindersegen" des Proletariers Erregung zu der beanstandeten Aeußerung haben hinreißen zu lassen. erklärt werden. Selbst wenn man den zugiebt, so sind die Unter- Der Staatsanwalt wollte dieselbe mit einer Geldstrafe von Diese Zahlen liefern den schlagenden Beweis, daß da, wo schiede zwischen den wohlhabenden und ärmeren Stadtgegenden 25 Mart geahndet wissen, der Gerichtshof trug aber dem be­Arme wohnen, verhälnißmäßig viel, und wo Reiche wohnen, doch so außerordentlich groß, daß sie nur aus der Abneigung der greiflichen Unmuthe des Angeklagten Rechnung und erkannte nur verhältnißmäßig wenig Gemeindeschultinder anzutreffen sind, oder Besitzenden gegen die Volksschule zu erklären sind. Die wenigen auf 15 Mark Geldstrafe. anders ausgedrückt: daß die Kinder

11

"

12

"

81

Wedding, Gesundbrunnen "

lizer Bahnhof u. s. w.)

Stralauer- Viertel"( Große Frankfurterstr., Schlesischer Bahnhof u. s. w.. Rosenthaler Vorstadt"( Brunnenstraße, Schönhauser Allee u. f. w.. Luisenstadt jenseits des Kanals"( Gör

121/2"

.

123/4" 131/4"

161/4"

der Besitzlosen fast Gemeindeschul- Kinder, welche in den besseren Stadttheilen zu finden

M

Besitzenden sei im Wachsen. Wir empfehlen ihnen das eifrigste Studium der Tabelle, aus der sie ersehen können, daß es in diesen Schulen noch recht wenig Kinder giebt, deren Eltern sich durch das Almosen" der unentgeltlichen Lieferung von Lehr mitteln beleidigt" fühlen würden.

Ein böser Streit mit einem Gerichtsvollzieher lag

sämmtlich die Gemeindeschule und die Kinder der Besitzenden sind, sind natürlich auch noch nicht einmal die Kinder von Wer einer Anklage wegen thätlichen Angriffs auf einen Beamten, so­fast sämmtlich nicht die Gemeindeschule besuchen. Wir würden habenden, sondern von Portiers, Post- oder Eisenbahn- Beamten diese Thatsache, die im Ernst noch niemals ein Mensch und anderen kleinen Leuten, welche mit Rücksicht auf ihren Beruf wie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu Grunde, bezweifelt hat, nicht so hervorheben, wenn sie nicht von in der theuren Gegend wohnen müssen. Herr Stadt Schulrath welche gestern vor der 91. Abtheilung des Schöffengerichts vers dem Leiter des städtischen Schulwesens, Stadtschulrath Bertram Bertram und die freisinnige" Majorität der Stadtverordneten handelt wurde. Auf der Anklagebank befanden sich das Schlächter­( Mitglied der Schuldeputation, welche diese interessante Tabelle meinten allerdings, die Beliebtheit der Gemeindeschulen bei den meister Reißmann'sche Ehepaar und die Frau Wil­veröffentlicht hat!) auf das Allerbestimmteste bestritten worden helmine Krause. Am 3. Dezember hatte der Gerichtsvollzieher wäre, als es sich um die Frage handelte, ob die Eltern der Ge­Sprenger beim Angeklagten Reißmann ein Pfändung vorzu­meindeschulkinder in ihrer überwiegenden Mehrzahl so arm seien, nehmen. Als er den Laden betrat und den Zweck seines Er­daß ihnen die von den sozialdemokratischen Stadtverordneten be scheinens mitgetheilt hatte, trat Reißmann ihm mit der Er­antragte unentgeltliche Lieferung der Lehrmittel erwünscht sei. flärung entgegen, daß das Geschäft, wie es stehe und liege, an die gleichfalls anwesende Frau Krause verkauft sei und derselben Die Gruppirung nach den historischen Stadttheilen giebt noch Die Untersuchungen von Kaffee auf die Minderwerthig- also alle Geschäftsutensilien gehörten. Der Beamte ging von nicht einmal das richtigste Bild, weil die besseren Stadttheile auch Straßengruppen mit ärmerer Bevölkerung und die schlechteren feit oder das gänzliche Verdorbensein desselben hat zu dem der Annahme aus, daß es sich nur um eine der häufig Stadttheile auch Straßengruppen mit reicherer Bevölkerung auf einigermassen überraschenden Ergebniß geführt, daß für die Be- vorkommenden Schiebungen handele, er erklärte, daß er auf den weisen, sodaß der Durchschnitt dort erhöht und hier vermindert urtheilung darüber, in welcher Art der Kaffee verdorben und angeblichen Besitzwechsel teine Rücksicht nehmen könne, er werde wird. Das Gesetz von der Beziehung zwischen Wohlhabenheit einer minderwerthig geworden ist, der menschliche Geruchs- und We- dennoch zur Pfändung schreiten. Als der Beamte sich anschickte, Stadtgegend und der geringen Höhe des Prozentsaßes an Gemeinde- schmacks- Sinn einen viel zuverlässigeren und bequemeren Maßstab ein Siegel anzulegen, erhielt er von Reißmann einen Stoß gegen schulkindern tritt erst in seiner ganzen Schärfe hervor, wenn nach bietet, als die sonst bei der Prüfung von Lebensmitteln an die Brust, daß er zurücktaumelte. Der Gerichtsvollzieher zog es dem hier einzig zulässigen Gesichtspunkte, dem der Wohlhabenheit, gewendete chemische Analyse. Bei der Anwendung der Letzteren vor, sich zu entfernen, um polizeiliche Hilfe zu holen. Bald gruppirt wird. Beispielsweise läßt sich die Rosenthaler Vorstadt", pflegen die Sachverständigen eine Reihe von Kennzeichen fest darauf fehrte er mit einem Schußmann zurück. Aber auch diesen welche Bezirke mit 84 bis über 20 pt. aufweist und im Ge- zustellen, deren Vorhandensein das Ürtheil, die Waare sei beiden Beamten stellte sich Reißmann mit der Erklärung gegen, sammtdurchschnitt 123/4 pet. hat, in drei deutlich von einander als verdorben oder minderwerthig zu erachten, rechtfertigt. daß er von seinem Hausrechte Gebrauch machen würde, wenn sie unterschiedene Gruppen trennen. Die an die Lothringerstraße Die Ausstellung solcher chemischen Kennzeichen hat sich nun seinen Laden betreten würden. Auch die beiden Frauen sollen den Kaffee als ziemlich unzureichend erwiesen. Beamten den Weg vertreten haben. Um eine größere Ausschreitung angrenzenden Bezirke haben im Durchschnitt 104 pCt., an der aber beim können die chemisch nachweisbaren Bestandtheile im zu verhüten, zogen die beiden Beamten sich noch einmal zurück. Metzer, Schwedler, Zionskirch- und Anflamerstraße beginnt eine Es können 3one mit 13 pCt., an der Danziger, Eberswalder, Bernauer- Kaffee vollkommen in einem Maße vorhanden sein, daß man nach Bald erschien aber eine größere Macht, bestehend aus einem straße eine Bone mit 16 pCt. Durchschnitt. Die Oranien- dem chemischen Befunde weder von einem Verdorbensein noch Polizeilieutenant, zwei Schuyleuten und dem Gerichtsvollzieher burger Vorstadt", welche Bezirke mit 8 bis 171/2 pet. aufweist von einer Minderwerthigkeit reden kann und doch ist vielleicht vor dem Reißmann'schen Laden und jetzt fügte sich der Inhaber und im Gesammtdurchschnitt 12 pet. hat, sondert sich in dieser Kaffee von einer solchen Beschaffenheit, daß sein Genuß desselben. Reißmann wurde zur Wache gebracht und nun fonnte Gruppen mit durchschnittlich 84 pet. am Neuen- und Oranien Uebelteit erzeugt. So ist es beispielsweise vorgekommen, daß der Gerichtsvollzieher zur Pfändung schreiten. In der Verhand­burgerthor, 10% pet, am Rosenthalerthor, 14% pet. von der eine Sendung Kaffee, die zweimal Seeschaden erlitten hatte, d. h. lung stellte sich heraus, daß Frau Reißmann sich an der Aus­Anklamerstraße nordwärts. Im Stadttheil Wedding, Ge- ganz vom Seewasser durchnäßt war, nach der chemischen Unterschreitung garnicht betheiligt hatte, sie wurde deshalb freigesprochen, sundbrunnen", welcher mit 164 pt. am ungünstigsten suchung teine Merkmale ergab, welche die Waare als erheblich bie Angeklagte Strauſe tam mit einer Geldstrafe von 15 M. davon; gestellt ist, haben der Müllerstraße minderwerthig hätten erscheinen lassen. Dabei war dieser Kaffee der Angeklagte Reißmann wurde aber zu einem Monaté die Bezirke an der südlich von der Ringbahn nur 133/4 pt. Ohne diese von so üblem Geruch und der daraus bereitete Aufguß von so Gefängniß verurtheilt.