Iii.
(2. Fortsetzung.)
. jüi cm IM öuOfi Vertreter. Sie rasen durch Städte und Sie haben die Energie eines Danke« und den Spürsinn nes Hundes. Sie sind weis« wie die biblisch« Schlange, sind schlag- fertig, ersinderisch, geduldig. Manche von ihnen sind vollendete Red- ner: Gombettas, Briands: die anderen sind seine Psychologen. Sie teilen die Menschheit in mehrere Kategorien«in: solche, die ein Auw sofort kaufen, solche, die es in 6 Monaten kaufen, schlietzlich solche, die es in einem Jahr taufen. Menschen, die sich nie ein Auto kaufen, existieren für die Vertreter nicht. Sie glauben an das menschliche Glück und an den Fortschritt. Dieser Farmer hat seine Erbsen vorteilhaft oerkaust, er kann das Auw sofort kaufen. Der junge Arzt hat schon die ersten Kranken, folglich wird er in sechs Monaten für einen entzückenden Wagen reif sein. Und mit dem Bäcker wird man bis zum Frühjahr warten müssen. Fünftausend Vertreter schleifen durch das glückliche Frankreich das neu« zehn Pferdekräfte starke Glück. Sie senden ihr« Berichte nach Paris . Sie haben die Ausdauer und Leistungsfähigkeit von Maschinen. Sie bitten nur um das eine: billiger, noch billiger! Dieser Bäcker, er kann unmöglich, und auch dem Arzt ist es noch schwer. In der Provinz zahlt man ja nur 1l) Franken für den Besuch. Frankreich ist ja nicht Amerika . Herr Citroen weiß auch, daß Frankreich kein Amerika ist. Und doch kostet in diesem goldenen Amerika ein Auto nur halb soviel. Was soll man wn? Die Preiskurve strebt noch immer aufwärts. Sogar Bonbons und Veilchen find teurer geworden. Eine schwere Aufgabe lastet aus den Schultern Herrn Citroens. Er muß allen Automobile geben, allen. Es dreht sich nicht um Bestellungen, son- Hern es ist ein Gelübde, es muß eingelöst werden. Herr Citroen erzeugt kleine Spielzeugautos als Reklame. Die Kinder wünschen sie sich zu Weihnachten. Holzpferde sind schon längst aus der Mode gekommen. Jetzt spielen die Kinder mit den Ge- schwindigkeitshebeln. Aber die Kinder wachsen. Bald haben sie ihr Lieblingsspielzeug satt. Bald sucht sie einer von den 5000 aus. Wenn sie sich kein Auto kaufen könn«n, werden sie Menschenfeind« oder, was noch ärger ist, Kommunisten. Herr Citroen muß Frankreich vor dieser verderblichen Enttäuschung retten. »* In den Werkstätten nageln die Angestellten Kundmachungen an:„Opfer sind notwendig. Die Direktion hat es begriffen, jetzt müssen es auch die Arbeiter verstehen...* Herr Citroen ist von Opfergeist«rsüllt. Seife oder Zwirn können teurer werden— das sind ausgediente Veteran«». Sie gehen in das Leben des Menschen ein mit seinem ersten Wort, mit der zerrissenen Hose und dem warmen Schwamm. Sie sind allgemein anerkannt wie die Sonne oder die Polizei. Seife oder Zwirn zu erzeugen, ist ein ehrenwertes, aber unendlich langwelliges Geschäft. Herr Andre Citroen ist Apostel des neuesten Testaments. Er predigt, daß ein Auto wichtiger ist als Ruhe. Seine Vertreter verteilen unter die Gläubigen soundsoviel Tonnen Eisen und soundsoviel Gramm Unruhe. Dafür bringt Herr Citroen jedes Opfer. Er ist bereit, länger« Zeit auf den Profit zu warten. Ja, er ist dazu bereit.„Jetzt ist di« Reih« an den Ar- beitern." * Um Automobil« zu verkaufen, braucht n«n Vertreter Um die 'Welt zu regieren, braucht man Dichtkunst, Chemie, sorgfältige Se° Icktioni es ist notwendig, manchem Soldat«n das Ehrenzeichen zu verleihen, manchen Sozialisten in die Ehrenlegion aufzunehmen, es ist nptwendig, zur rechten Zeit einige diskret« Schecks auszustellen. Herr Citroen kümmert sich übrigens nicht um die Politik. Er träumt nickst von einem Sitz in der Kammer, er unterstützt nicht die rechts- orientiert« Presse, er gründet keine.Liga des vereinigten Bürger- tums". So etwas liegt ihm fern. Er steht über diesen Dingen. Er erzeugt Automobile in Serien. Wie der Allmächtig« kennt er weder Juden noch Christen. In seinen Fabriken arbeiten Schulter an Schulter alte Patrioten und erbitterte Kommunisten. Herrn Citroen interessiert nur das eine: Die Geschwindigkeit. Für den Verkauf schafft er den Vertreter, für die Produktion den Vorarbeiter. Der Vorarbeiter kann auf Marktplätzen oder in den Kliniken demon- striert werden:„Ein äußerst infpreffantes Exemplar, die lebende Maschine!* Der Vorarbeiter sorgt nicht für Ordnung, er steht nicht am Band. Er zeigt nur. er zeigt, wi« leicht der Mensch vergessen kann, daß er«in Mensch ist. Josef Lebon ist«in ausgezeichneter Vorarbeiter. Er unt«rrichtet die Arbeiter aus der Montageabtellung. Wie lange braucht dieser Bursch da mit seinem Handhebel? Vier Minuten? Lebon macht sich an die Arbeit. Rasch ist der Hebel eingesetzt, die Schrauben sind befestigt. Eine Minute 40 Sekunden. Der Betriebsleiter setzt fest: Für den Durchschnittsarbeiter genügen zwei Minuten.— Der Vor» orbeiter geht weg, er zeigt anderen Arbeitern andere Dinge. Der Arbeiter bleibt bei den Handhebeln. Was der Vorarbeiter eine Viertelstunde lang macht, macht er acht Stunden, acht Jahre hinter- einander, vielleicht das ganz« Leben hindurch. Der Arbeiter schaut den Rücken Lebons an und murmelt: Du Schuft! Lebon hassen sie alle. Herr Citroen ist weit, er ist beinahe ein Mythos, ähnlich wie der Herrgott oder das Ministerkabinett. Auch .die Ingenieure kann man schwer hassen. Sie müssen ja auch leben; si« wissen auch nicht, was das heißt, den ganzen Tag die Schraube anzuziehen. Lebon aber ist einer von ihnen. Er ist auch«in Ar- beiter, er bekommt nur um einen Franken mehr als die anderen. Cr ist an allem Schuld, an diesem Band, an den Sekunden, an der verfluchten Stumpfheit am Abend, wo man weder lachen, noch sprechen, noch einschlafen kann. Den Offizieren macht man eine Ehrenbezeigung, die Namen der berühmten Schauspieler kommen in die Zeitung, ein guter In- oenieur wud fortwährend zum Direktor gerufen. Josef Lebon lebt unter den Arbeitern, und die Arbeiter hassen ihn. Er arbeitet wie sie. vielleicht noch mehr, er schafft neue Rekorde, über die die In- genieure staunen müssen. Er kann den ganzen Tag arbeiten, ohne sich vom Fleck zu rühren, ohne aufs Klosett zu gehen. Er kann das Schlafen und das Essen vergessen. Seine Hände sind nicht wi« ander« Händ«, sie sind Zangen, Bohrer, Hämmer, und an Stelle des Herzens hat er einen Motor. Don seiner menschlichen Abstanimung zeugen nur der Taufschein und«in Muttermal. Er erinnert sich nicht an sein« Kindheit. Er ist ebenso neugeboren und göttlich wie das Auto. Aber hier beginnt die Ungerechtigkeit. Vom Auto träumen all«. Sogar di« Arbeiter betrachten beim Verlassen der Werkstätte neidvoll di«
Wagen der Ol>ermg«nieure. Sogar die Arbeiter vergöttern das Auto. Wenn sie ab«r Lebon begegnen, spucken si« aus. Und da stellt sich heraus, daß Lebon doch nur unvollkommen ist. Er hat außer dem Motor noch überlebt« Gefühle, und sein Gesicht kann sich vor Krän- kung verzerren. Jetzt verläßt er das Tor, er sieht Durand, den Dreher:„Komm mit aus«inen Schnaps! Ich zahl's." Aber Durand murmelt:„Ein anderes Mal, Hab gar keine Zeit heute." Durand hat Schnaps sehr gern, aber er fürchtet mit Lebon gesehen zu werden. Und Lebon oersteht es. Er schimpst leise. Traurig wandert er über die Straß«. Eile hat er keine. Jetzt ist es Abend. Das Schlafen brauchte er niemandem vorzumachen, das weiß jeder von selbst. Er bemerkt sein Spiegelbild in einem Schaufenster. Ein gewöhnliches Gesicht, roter Schnurrbart, Sommersprossen. Freilich, er ist ein ganz ge- wohnlicher Mensch. Aber wenn er sich den Arbeitern nähert, weiten sich ihre Pupillen vor Entsetzen, als ob sie den Tod sähen. Ein lustiges Amt das, den Tod zu spielen! Er tritt in ein Wirtshaus ein; am Schanktisch stehen Arbeiter, die er nicht kennt. Er spricht mit ihnen, er bestellt für jeden ein Gläschen, er drückt ihnen die Hand. Er schlürft seinen Schnaps hinunter, langsam, verträumt. Er möchte allen etwas Angenehmes sagen:„Es wird schon Frühling, so warm!" Er zeigt aus ein vorbei- gehendes Mädchen:„Nicht übel, was?" Er beklagt sich:„Müde bin ich, diese Rackerei!" Abeff-da oernimmt er von hinten eine Stimm«:„Das ist der Vorarbeiter aus der Montage, bekannter Schuft!" Lebon wirst die Münzen auf den Schanktisch und geht rasch hinaus. Er wandert über den einsamen Kai. Kalt glänzt das Wasser; es gibt viele, die da hineinspringen. Beleuchtete Fenster. Dort ist es gemütlich,— Grammophon, Karten. Der Teufel soll sie alle holen. Vom Schnaps kann Lebon nicht lustig werden. Wenn er wieder ins Gasthaus geht, werden wieder alle trinken und ihn dann beschimpfen. Wenn er sich«in Mädchen nimmt, sagt sie am End« auch: Du Vorarbeiter! Und überhaupt ist er so müde. Er muß schlafen, borgen wird er zeigen, wie man in 30 Sekunden Ringe aushängt. Aber er biegt nicht«in in die Straße rechts. Cr' geht nicht noch Haus«. Er steht aus der Brück« und blickt hinunter. Noch immer glänzt das Wasser kalt und böse. Josef Lebon ist ein gewöhnlicher Mensch. Er kann so nicht leben, er ist sehr unglücklich. Der Wachmann bemerkt den Mann auf der Brücke. Der Wach- mann weiß, daß dort unten niemand fischt, daß dort kein Schiff ausgeladen wird. Unten ist nur das kalte Wasser. Der Wachmann steht schon vier Jahre an dieser Ecke. Er weiß, warum die Menschen so aufmerksam hinunterstarren. Mit gewohntem Schritt geht er «ms Lebon zu. Herr Citroen spricht:„We wir es vorausgesehen haben, entwickelt sich der Betrieb sehr zufriedenstellend. In dem Berichtsjahr betrug
der Umsatz 1 200 000 000 Franken bei 73002 erzeugten Automobile» gegenüber einem Umsatz von 1 005 000 000 Franken im Voriahr«.. Herr Citroen atmet schwer. So heiß ist der Iunitag. Nebenan heulen, knattern und stampfen Taufende von Maschinen. In ihren Stimmen sst alles enthalten: Die Nacht der lothringischen Schächte, die Hitze der Kautschukplantagen, die schwere Lust der Naphthatürm« irgendwo weit in Venezuela , und auch das Gleiten dieses eifern«» Bandes, das hinter der Mauer läuft. In ihren Stimmen zittert die Agoni« von Millionen Menschen, die lebten und gestorben sind, um diese Automobile zu erzeugen. In ihren Stimmen rasselt das schwere Atmen des Herrn Citroen und der pfeifende Atem des schwindsüchtigen Schleifers. Herr Citroen holt Atem und setzt leidenschaftlich fort:„Und gegenüber 872 000 000 Franken vor zwei Iahren." IV. Der Farmer hat längst sein Auto. Vor Ostern kaufte der junge Arzt em.Kabriolet". Gestern hat sich endlich der Bäcker ergeben. Er hat den Bestellschein unterschrieben, den ihm der redselige Ver- treter vorgelegt hat. Dabei lächelte der Bäcker ganz geheimnisvoll, ganz faustisch. Uebrigens ist er ein gewöhnlicher Bäcker aus dem Markt Montries. Herr Citroen erfüllt tapfer sein« Sendung. Bald wird selbst der schwindsüchtig« Schleifer seinen eigenen Wagen haben. Der Arme— wenigstens im Sterben wird er begreifen, wozu er gelebt hat. Aber je länger der Spieler spielt, desto dunkler liegt die Zu- kunst vor ihm. Ein Frankreich — ein Auto auf 42 Einwohner. in Amerika auf 5. Der Spieler spielt eine neue Karte aus. Der Apostel geht unter die starrköpfigen Haiden. Er führt keine Wunder- Heilungen vor, kein Donnerrollen, keine Blusstygmata Doiür ist er schlagfertig und erfinderisch. Wie kein anderer weih er den neuen Gott zu preisen. Die Leute sagen, in Paris , da gibt es das Parlament, die Venus von Milo , den ägyptischen Obelisk, hervorragende Schneider und».je allweise Sorbonne. Der Fremde, der zum«rsteninal am späten Abend nach Paris kommt, wenn die Venus und die Professoren der Sorbonne längst schlafen, sieht nur ein Wort vor sich. Es stammt auf dem Eiffelturm in meterhohen Buchstaben. Das ist die Visiten- karte des Herr» Andre Citroen . Der große Name leuchtet. Um ihn züngeln Blitze, und von der Erde zum Himmel streben mystische Flammen. Es sind 200 000 elektrische Birnen und 90 Kilmneier Draht. Das ist die neue Offenbarung, die Tafeln von Sinai : Denk daran! Auch du mußt unverzüglich das neue Modell kaufen— 10 PS. B..." Die Roupenautomobile des Herrn Citroen haben die«ahara durchquert. Das war eine außerordentlich romantische Expedition. Als sie di« Automobile Citroens erbllckten, stürzten Neger und Löwen zu Boden. Dichter schrieben herrlich« Bücher, Maler brachten aus Asrika exotische Bilder mit. In allen Kinos der Welt lief der Film: Der schwarz« Uebergang. Herr Citroen bracht« den Film sogar in die Deputiertenkammer. Auf der Leinwand stürzten sie nieder, die Neger und di« Löwen, auf der Leinwand leuchtete und flammte der große Name: Citroen, Citroen, Citroen... Herr Citroen lud die entzückten Abgeordneten zu sich, sein« Fa- briken zu besichtigen. Die ehrwürdigen Gesetzgeber, die Radikal- sozialen und die Sozialradikalen besichtigten die amerikanischen Pressen und auch das eiserne Band. Das war viel komplizierter als alle Entwürfe, Beratungen und Wahloerfohren. Die Abgeordneten verstanden: Herr Citroen ist wirklich ein großer Mann, er hält keine Reden,«r baut nur Autos. Uebrigens zu Ehren der so beredten Gäste hielt auch Herr Citroen eine kleine Ansprache, natürlich beim Dessert mit dem Becher in der Hand.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Ein Erdbeben, das Segen brachte. Bor einiger Zeit wütete in der Umgebung der chilenischen Stadt Astaburaga ein ziemlich heftiges Erdbeben, das zahlreiche Häuser zertrümmerte. Trotzdem wird das Beben von den Ein- wohnern Aftaburagas als Segen des Himmels angesehen, denn das Naturereignis hat einig« unterirdisch« Wasserläufe freigelegt, wo- durch die bisher höchst mangelhafte Wosserzusuhr der Stadt gesichert ist. Die erste Verhaftung in der Luft. Seit dem 15. November waltet der erste fliegend« Schutzmann Amerikas in Chikago seines Amtes, und nunmehr hat er fein« erste Verhaftung vorgenommen. Schon lange war der junge Flieger Jack S. Falkner verdächtig, zahlende Passagiere mit seinem Flug- zeug zu befördern, ohne im Besitz der hierfür erforderlichen Erlaub. nis zu fein. Als er dieser Tag« wiederum mit mehreren Personen ausstieg, folgte ihm der Flugpolizist und nach einer austegenden Jagd in den Lüften zwang ihn d«r Polizist zum Niedergehen, woraus er verhaftet wurde. Die Wisentherde im Kaukasus , die 1911 noch 1000 Köpf« Mite, ist nunm«hr gänglich ausgerottet, obgleich di« Sowjetregierung den Aufenthaltsort der Herde als nationales Schutzgebiet erklärt hatte. Ein« zoologische Expedition,
Montag. 16. Dezember. B e r I i a. K.05 N. A. N'ataii; Der Waldlmf. 16.30 Lieder von Haas Hermann(Maria Toll. Sopran. Am Flügel: Der Komponist.) 17.00 Flötenlconzert(Alfred Licbtenstein. Flöte, und James Simon . Flügel.) 17 JO„Adalbert Stifter "(am Mikrophon: Gertrud Kanitz). 18.00 Ludwig Spitzer: Kinder, die Im Schatten leben. 18.25 Prof. Dr. A. Oofdsclunidt! Mexiko und Petroleum. 13.50 Unterbaltungsmnsik. 19.30 Als Einlage: Marga Röhn liest eigene Skizzen. 20-00 Unterhaltungsmusik. 20.30 Dr. Heinrich Strobel :„Veristiscbe Oper". 20.45 Kurzoper„A basso Porton"(Am unteren Hafen). Musik von Niecola Spinelli. 22.30 Funk-TaszunterriehC AnschlleBend bis 0.30 Tanzmusik, Bildfunk. Königswuaterbauseo. 16.00 Englisch . 17-30 Prof. H. J. Moser: Die Musik im evangelischen Oottesdiensi. 18.00 Pastor Tounessen: Ländliches Volksbildungswesen. 18.30 Englisch iiir Anfänger. 18.55 Prot. D. Schmidt: Schweinezucht und-mast. 19.20 Dr.-Inc. Petrl: Die Grundstoffe der Beton- und Citenbetonweisc. 2000 Violinkonzert Martha Lins.(Am Flügel: Egen Siegmünd-) 21.00 Welhnaehtsdlchtungen.(Sprecher; Erna Feld. Wolfgant Zflzer.)
die vor einiger Zeit di« Wisent-Reservation bis in den letzten Winkel durchforscht«, fand nur noch«in paar Knochen, an deren Schuß- Verletzungen man feststellen konnte, daß die Tier«— ungeachtet der Regierungspatrouillen, di« das Gebiet überwachen sollten— Räuber- Händen zum Opfer gefallen sind. Ein Blinder als Rekordläufer. Ein blinder Student der Unwersität m Washington hör bewiesen, wie man durch Energie üb«r körperliche Mängel hinwegkomn:«» kann. Nach langem Training ist es dem siebzehnjährigen Howard Dent gelungen, alle Unioersitätsrekorde über kurze Strecken zu schlagen. Nach Ansicht des Sportleiters wird Dent noch auf den internationalen Kämpfen der Leichtathleten eine bedeutende Roll« spielen. Werbung mit Brandgeruch. Eine amerikanische Versicherungsgesellschaft venchicktc vor kurzem eine Werbedrucksache, aus deren Titelblo««in Gespenst aus «in hübsches Wohnhaus zeigt mit der Mahnung:„Denken Sie daran!" Schlägt man dm Faltprospekt auf, sieht man das Wohn- haus von Flammen umgeben und riecht sofort verbranntes Holz. Mit diesem Geruch wurde das Papier beim Druck imprägniert. Der Text lautet:„Wenn Ihr Heim nach verbranntem, von Wasser ge- tränttem Holz riecht wie dieser Prospekt beim Oeffnen, dann wird es wohl zum Abschluß einer Versicherung zu spät sein." Plutocrex. Jon hatte keinen Wintermantel. Aber er braucht einen. Schlendert so die Straßen entlang. An einer Apotheke vorüber. „100 Mark Belohnung", steht da in fetten Buchstaben- Jon bleibt stehen.„100 Mark Belohnung", liest er,„demjenigen, der mein Universalvertilgungsmittel Plutocrex ohne Erfolg an- wendet. Tötet Ungeziefer, Ratten, Mäuse, Maulwürfe, Hunde. Katzen usw." Und darüber ist ein großer, roter Totenkops gemalt. Ion geht in die Apotheke.„Plutocrex", sagte er,„ist wohl sehr giftig?' „Jawohl", nickt der Apotheker.„Man muß sich in acht nehmen." „Tötet es auch Menschen?" „Ja", sogt der Apotheker, und er sieht Ion an. Jon nickt.„Das brauche ich gerade. Wieviel würde geniigen, um einen Menschen zu töten?" „Ein Eßlöffel voll würde genügen", stottert der Apotheker. „Dann geben Sie mir zwei groß« Flaschen", sagt Ion. Der Apotheker weiß nicht, was er sagen soll.„Einen Augen- blick", stottert er, verschwindet im Laboratorium. Füllt zwei Flaschen mit Walser, klebt auf jede Seite da» Etikett„Plutocrer" und versiegelt die Flaschen. Dann geht er wieder zu Ion. „So", sagt er und gibt ihm die Flaschen. Jon zahlt. Und geht. 21m nächsten Tag hat er«inen Wintermantel. ..Woher so plötzlich?" fragt ihn semand. „Ach," sagt« Jon,„der Apotheker, der das Plutocrex herstellt, fühlte sich verpflichtet, mir eine Belohnung von 100 Mark auszu- zahlen."