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Bauchoperation am Gefunden.

Betrugsverfahren gegen einen Berliner Arzt.

Die Staatsanwaltschaft I hat ein Strafverfahren gegen den Berliner Arzt Dr. Fischeder und den Kaufmann Ru­dolf Hefe y eingeleitet, denen vorgeworfen wird, großänge­tegie Bersicherungsbetrügereien in der Weise verübt zu haben, daß der Arzt an dem vollkommen gefunden Patienten" Oeffnungen der Bauchhöhle vorgenommen habe, um bei Bersicherungsgesellschaften hohe Beträge für Kurtoften und Arztrechnungen einzuziehen..

Habima spielt eine Doffe.

Der Schatz" im Leffing- Theater.

Spielen die Russen eine Bolle, dann merki man erft, wie sehr fie noch mit der ältesten Heberlieferung des Kasperletheaters ver bunden sind. Da wird in orientalischen Landen, in Rußland ebenso wie in der Türkei und in Griechenland und auf dem ganzen flawi chen Ballan, der Hanswurst noch heute hoch geehrt. Die hiftorische Erinnerung wird durch das Marionettentheater noch viel stärker erhalten als durch ein mit lebendigen Menschen bargestelltes Theater. Heidy war zu dem Arzt ursprünglich als Patient gekommen. Und sind die Leute auch heute schon durchaus modern geworden und Zwischen beiden entwidelte fich ein Freundschaftsverhältnis und gar auf Klassenkampf und modernste Zechmit eingeschworen, so Dr. Fischeber zog Hesch, der ein großes Intereffe für medizinische humpelt, fliegt und blist doch stafperle noch immer zu ihrem Wohl Dinge zeigte, zu Operationen zu. Schließlich gab hefdy feine taufgefallen über die Bühne. Und Kasperle ist baid verfleidet als Gott männische Stellung auf, um als Assistent bei Dr. Fische der oder als Teufel, als Bohltäter ober als Berschwender. Es darf jeder zu arbeiten. Auf Veranlassung von Dr. Fischeder soll sich Heidy zeit das tollfte Wunder geschehen. Europas ganzer Often, der fich dann bei drei Gesellschaften versichert haben. Dr. Fisch bis ins Afiotische hinein vorstredt, hängt tinbijch bankbar an diesem eber soll darauf ausgegangen sein, sich durch Bornahme von Opera Hanswurst. tionen an dem gefunden Hesen eine ergiebige Einnahmequelle zu verschaffen. Die erste Operation erfolgte, weil angeblich der Ba­tient" durch den Sturz von einer Leiter eine Zerreißung der Bauch decken mit Bluterguß erlitten hatte. Jedenfalls wurde an Sjefen eine Deffnung der Bauchhöhle vorgenommen und die Schnitt. wunde dann vernäht. Später follte fich ein Bluterguß herausgestellt haben, weshalb eine zweite Bauchöffnung erfolgte. Ein dritter Ein schnitt wurde wegen eines angeblichen Magenleidens vorgenommen. Tatsächlich sind an dem Körper von Heidy auch drei Narben vor: handen, die davon zeugen, daß mit dem Operationsmesser Einschnitte gemacht worden sind. Dr. Fischeder bestreitet entschieben, daß die Operationen an einem Gefunden in betrügerischer Absicht vor: genommen worden sind. Interessant dürfte sich die demnächst vor dem Schöffengericht stattfindende Hauptverhandlung durch die für den geständigen Angeklagten Hefdy gestellten Bewelsanträge ge­statten, die darauf hinauslaufen, daß die wahren Hintergründe für bas groteste Betrugsmanöver des Arztes sexuelle hörigteit einerseits und Sadismus andererseits gewesen seien. Durch diese Operationen und die angeblich notwendig gewordene Nachbehandlung in Aliniten mit teuren Weditamenten hatte Heidy von den drei Bersicherungsgesellschaften, bei denen er sich, wie die Anflage be­hauptet, auf Beranlassung von Dr. Fischeder hat versichern faffen, auch tatsächlich auf Grund der Rechnungen seines Arztes recht hohe Beträge ausgezahlt erhalten. Dr. Ficheder hatte für die Tebens gefährlichen Operationen sehr hohe Honorare erhalten.

Die Erde ohne Mond.

Das Rätsel des Jegenhaften Grbteils Atlantis hat zu allen Zeiten Wissenschaftler wite Mystiker in gleichem Maße beschäftigt. In einem Vortrag des Herrn hans Fischer- Müden, der im Verein für fosmotechnische Forschung sprach, wußte man nicht, ob man den Vortragenden der ersten oder zweiten Kategorie zurechnen soll. Boriragenden der ersten aber zweiton Kategorie zurechnen foll. Jedenfalls ist feine Beweisführung von einer mondlosen Belt, die die Erde vor etwa 14 000 Jahren erlebte, womit der Untergang des Erbicils Atlantis" begründet wird, überraschend. In Lichtbildern zeigte der Bortragende die verblüffende Berwandtschaft von Kulturen elter Bölker, die in baulidsen Anlagen( Byramiden), Sonnentulien, Begräbnisformen, Schmud, dann auch durch das gleiche Tier und Bilanzenvorkommen auf den von Dzeanen getrennten Gebteilen auf eine frühere Berbindung hindeuten. Diese Berbindung muß bestanden haben, eine Angelegenheit, mit der sich viele Gelehrte beschäftigen. Der Bertragende glaubt nun, den einftmals bestande nen Berbindungsweg in einem versunkenen Erdteil, in der Insel Atlantis , zwischen Afrika und Amerita, zu sehen, wie auch in der an Größe die Atlantis noch übertreffenden Bandzunge, das Reich Polynesien , das Australien mit 2fien verband und sich bis zur Oster infel im Indischen Ozean erstreckte. Für das Berschwinden der riesen­großen Ländermassen stellt Fischer eine Theorie auf über einen früher vorhandenen Mond und feinen Einfluß auf die Gestaltung der Erde, der man in all ihren Bhajen hier nicht zu folgen vermag. Leider wußte der Bortragende aus seinen Theorien teine anderen Schliffe zu ziehen, als daß er feine fosmologischen Studien mit einer Moralphilosophie umgab, die bestimmt nicht ausreicht, dem Berden und Bergehen der Welten Einhalt zu gebieten!

Liebe macht blind.

Denfft du noch ein wenig an mich?"

In dem gleichförmig dahinfließenden Leben Fräulein Friedas hatte es teine besonderen Ereignisse gegeben. Das mit wenig förperlichen Borzügen ausgestattete Mädchen, das Tängst das 35. Lebensjahr erreicht hatte, war als Büfettdame in einem Hotel eines öftlichen Berliner Bororts tätig. Sie war fleißig und willig und genoß bei ihrem Arbeitgeber das größte Vertrauen. Da sie einen austömmlichen Lohn bezog, brauchte fie teine Not zu leiden. Aber da trat eines Tages etwas ein, das das Fräulein Frieda aus dem Gleichgewicht brachte. An ihren freien Tagen war fie gewöhnlich nach Frankfurt a. d. O gefahren, wo sie einen Pianiften besuchte, mit dem fie freundschaftliche Beziehungen unter hielt. Und hier lernte fie eines Tages einen Artisten Jean Sohberg fennen, einen Pleinen, verwachsenen Menschen von ab­schreckender Häßlichkeit. Das alternde einfame Mädchen brachte diefem Mann, den die Natur mehr als stiefmütterlidy bedacht hatte, mentslos war, schien ihre heftige Zuneigung zu erwidern. Er ihre ganze Liebe entgegen. Hohberg , der dauernd engage erzählte ihr von seiner großen Not und seinem dauernden Hunger und fand bei dem Fräulein ein mitfühlendes Herz. Die beiten standen in regem Briefwechsel. Fast jeden Tag flatterte ein Schreiben Jeans in das Haus des lebebedürftigen Mädchens. Immer schrieb er von feiner großen Liebe und immer schrieb er den Saz: Ich denke an dich, denkst du auch ein wenig an mich?" Das letzte bedeutete, daß er Geld benötigte und Frieda sandte ihm faft täglich einen Betrag. Hohberg wurde aber täglich unerfättlicher. Er scheute jogar nicht davor zurüd, fich von dem Mädchen einen Anzug, einen Mantel und Stiefel laufen zu laffen. Das, was der Mann forderte, über stieg ihren Lohn, und sie griff in die alle aft tagtäglich bestahl sie ihren Chef. Nahezu fieben Monate wurde der Artist unterstüßt, der wie ein Bampyr das Mädchen, das glaubte, non ihm geheiratet zu werden, ausfaugte. Nun stand Frieda R. bem Schöffengericht megen fortgelegten Diebstahls vor Lichtenberg : Ihr Arbeitgeber beziffert seinen Schaben aut 6000 bis 8000 art. Mit ihr war bhberg, der jezt mit einer anderen verheiratet tft, megen Behlerei angetlagt. Während diefer mangels ausreichender Beweife Freigesprochen wurde, erhielt die R. sechs Monate Gefängnis. Es ist sehr schade, daß der intellet­tuelle Urheber des Falles dieses armen einsamen Mädchens nicht einen empfindlichen Dentzettel bekommen fonnte.

Die Ruffen von der Habima hatten das fabelhafte Empfinden für das theaterfreudige Bott, als sie diesem Gliedermann, der an Drähten hängt, Fleisch und Blut gaben und ihn durch die lebendigen Komödianten nachahmen ließeit. Dagi war aber bié afrobalifeye die Erziehung dieser Stomödianten notwendig. Die Gliederpuppen, bie an der Strippe baumeln, leisten hervorragendes durch ihre Glieber verrentung, fchließlich durch das Schlenkern ihres ganzen Leibes. Das lernten die Habimaleute also auch. Sie belebten mit ihrer Das lernten die Habimalente also auch. Sie belebten mit ihrer Leidenschaft und Losgeloftheit die ganze Luft und den ganzen Boden, Leidenschaft und Losgeoftheit die ganze Luft und den ganzen Boden, auf dem fie agierten. Ele lernten, mit ihrem Leibe umzugehen, als wenn er ein Spielboll wäre. Eie bettleident fich auch, genau wie ihr Borbild, der afperle, unendlich grell, fie pinseln sich mit fayretefte den Farben an, fie befleistern ihre Gesichter mit unglaublich fächer­den Farben an, fie betteistern ihre Gesichter mit unglaublich lächer lichen und tragischen Wergbärten, genau wie der Hanswurst, mögen fie nun einen frommen Rabbi oder ein zappelndes Schneiderlein dar fie nun einen frommen Rabbi oder ein zappelndes Schmeiderlein bar stellen. Jeder einzelne von ihnen, bb Mann oder Frau oder Kind, fieht aus wie eine fomische Figur aus der Kinderpuppenstube. Das

ist ihr Borteil. Denn sobald sie auftreten, verbreiten sie Rinde: und Märchenstimmung.

Auch durch die Bosse, die sie jetzt spielen. Es ist ein Schwant nach einer Geschichte jenes Scholem Aleichem, der ein jüdischer Bolfserzähler war, aber auch ein géiftiger Bruder der Märchen­brüder Grimin und Christian Andersen . In der Poffe dreht sich wieder alles um das hübsche Mädel, das den alten Bitwer heiraten foll, aber den hübschen und fröhlichen Burschen lieber will. Damit das gefchieht, wird der wildeste Sput aufgeführt, ein Lotentanz fogar auf dem Friedhof, wo die Leichensteine mitspielen, und falsche und echte Gespenster fich materialisieren. Ein Goldschah soll ge funden werden, ein lebendiger, das ist das Mädel, das feinen richtigen Liebsten findet, ein jagenhafter, da geglaubt wird, daß Napoleon , der große Held, einstmals in Bolen seine Millionen begrub.

Scholem Aleichem, der seinen Glaubensgenossen das Lesen und auch das Grufeln beibrachte, nahm die Glemente feiner Geschichten aus aller Munde, von Schriftgelehrten und auch von Ammen und Teimfenbolden Es tut fich was an Geschtet und Freude und Aber­glauben und Zufällen und Tränen und Tang. Und es ist pradhtvoll, wenn die Urmelodie des Gettos alles bas begleitet. Ein Weib bricht sor Rührung in Tränen aus und follert fich langsam aus dem Geschluchge in den ribiellen Synagogenfingfang hinüber. Das ift echt boltstümlich. Es mag jein, daß diese Ruffen entsetzlich dummé Dramenstoffe ausfuchen, sobald sie ein ernftes Theater bor bereiten. Dann benefymen fie fich wie die Bauern, die in ihrem steifen Sonntagsstaat erstiden. Sobald fie aber auf einen literarijd) som Bolte fairendmal burchgelaufen Stoff, auf etit Borstadt: märchen oder auf eine Dorffabel verfallen, erwacht ihre ganze Naivität. Instinktmäßig sind sie dann die luftigen Brüder und Schwestern, die ernfte und heitere Narrenpofsen treiben, wie es feit Urzeiten bei Handwerfern und Bauern, bei Schacherern und auch bei Max Hochdorf . Schriftgelehrten geschah.

Die Deutschen in Frankreich .

Paris , Mitte Dezember.

studiert: nur von 14 und 5 Desterreichern. Das im Ausland ver brachte Studienfemefter mind nämlich an den deutschen Universitäten in der juristischen Fakultät meift angerechnet. Es gibt eine eigene Bereinigung deutscher Studierender in Paris " und ebenso einen Desterreichischen Studentenverein".

miner wieder fommt es vor, daß felbft politisch fintsftehende Deutsche nach Frankreich an franzöfifche oder deutsche Betannte schreiben, um diese anzufragen, ob man eine vorübergehende Fahrt nach Frankreich wagen fönne oder ob der Deutschenhaß noch zu start Das gesellschaftliche Leben der Deutschen fonzentriert sich in ſei. Man macht sich wirklich leider noch immer trog Locarno in Deutschland vielfach eine völlig falsche Vorstellung von den wahren Paris immer mehr auf den Deutschen Klub", die erste schon vor Berhältnissen. Absolut nirgends in Frankreich ist auch nur das faft vier Jahren nach dem Strieg in Frankreich geschaffene Berein. in den Streifen der Großindustrie, die ja, wie die Affäre Arnsts regelmäßig jede Boche Vorträge, die im Sinne der deutsch - franzöſi­mindeste von einem Deutschenhaß zu bemerten. Gemiß auch nichtaung von Deutschen in Paris . Der Deutsche Stub" veranstaltet | Rechberg Paul Reynaud erst fürzlich jeigte, auf beiden Seiten des fchen Annäherungspolitit liegen. Go fprachen erst türzlich im Rheins brüderlich zusammenarbeitet, um auf dem Rüden der ftan Deuffchen Stub der Stammerabgeordnete César Chabrun son ber öfifchen und deutschen Arbeiter ihre Profile zu vervollständigen. republikanisch- sozialistischen Partei und Frau Duchena, die in Paris Höchstens in der Bretagne und in der Bendée ist noch einige Bordienternationale Frauentiga für Frieden und Freiheit" teitet. ficht gegenüber deutschen Befucherit gang vereinzelt ju benterten, in am 21. Dezember wird im Deutschen Klub Herr Gouret( predjeit, der diefen Hauptprovinzen des franzöfifchen Royalistentums. Sehr ernst sozialistische Bürgermeister von Champigny, wo ant 1. Dezember zu nehmen ist das gewiß nicht, find doch fogar die Einwohner der Behntausende eine Rundgebung für die deutsch - französische Berständi­Bretagne im August 1914 mit ihrem alten gegen die Engländer gegungspolitif betanstalteten. Aus diefen Gründen hatte die Bariser deutsche Botschaft früher jeben Stontatt mit dem Deutschen Klub ge­richteten abgefang in den Strieg gegen Deutschland gezogen! miedeit und vor feinem Besuch geradezu gewarnt. Erfreulicherweise ist das Verhältnis zwischen deutscher Botschaft und Deutschem Klub in den letzten Monaten bedeutend beffer geworden, wenn auch noch manches zu wünschen übrig bleibt. Vorsitzender des Deutschen Klubs" ist der Schreiber dieser Zeilen.

Vor dem Krieg zählte die deutsche Stofonie in Paris etwa 80 000 Mitglieder. Es gab deutsche Vereine, deutsche Kirchen, deutsche Schulen. Erst ganz allmählich wird jeht eine deutsche Stofonie Rach Tausenden zählen in Frankreich wieder aufgebaut. die Deutschen , die allein in Paris schon wieder ständig anwesens Außer dem Deutschen Klub" gibt es feit über zwei Jahren find. Nach einer Statistit der Revue internationale du Travail" arbellen allein in Baris und Umgegend bereits wieder 14 015 Deutfche einen Deutschen Hilfsverein", der es fidh unter ber äußerst um­Arbeitet( gegenüber 91 632 Malienern, 52 393 Belgiern, 43 297 Ruffen, fichtigen Leitung von Herrn Paul Blod, dem Pariser Korrespondenten 34 000 Bolen, 8000 Zuremburgern). Rechnet man die 500 Deutschen des Berliner Tageblatt", zur Aufgabe gelegt hat, ben in not ge hinzu, die schon seit über einem Jahr im füdfranzöfifchen Caftellane ratenen Deutschen zur Seite zu stehen. Ferner ist hier eine finanziell an zwei großen Talsperren arbeiten( und die noch bei Jahre it sehr gut daftehende Gruppe des Deutschnationalen Handlungs Frankreich bleiben werden), zählt man ferner die 13 000 beurjojen gehilfenverbandes, die dabei ist, in einem Barijer Borort ein eigenes Bergarbeiter und die 3150 Metallarbeiter in Lothringen mit, fohaus au balien, eine ganz tieine deutsche Sozialistengruppe und ein dürfte man auf etwa 30 000 beutfche Arbeiter im heutigen Fränt deutscher fatholischer Frauenbund. reid) lommen.

Im Jahre 1928 bis 1929 waren 639 deutjehe und 66 6fterreichische Studenten allein an der Pariser Universität eingeschrieben. Ein Drittel von ihnen dierte Sura. Am menigsten wird Medizin

,, Melodie des Herzens."

Ufapalaft am 300.

Dieser erste Tonfilm der Ufa geht aufs Ganze; er ist nach dem Prinzip des Barenhauses eingerichtet, das für jeben Gefchmad etwas hat. Es gibt zuschauer, die sich schött freuen, werin fie jetzt im Tonfilm eine Straßenbahn richtig ingeln und einen Hahn fräftig frähen hören können. Ganz entzüdt find diese Leute, wenn eine Zigeunerinufit spielt oder Willy Fritsch , der Held des Films, ungarische Volkslieder fingt. On Ungarn jpielt ber Film, und mai muß es dem Regisseur Hanns Shař 3 laffeit, daß er bie herrliche Bage der Hauptstadt Budapest , das ungarische Dorf mit fetnem den wundervollen Pferden, die sich herdenweis tummelni, oder auch Wirtshaus und Jahrmarkttreiben, vor allem aber die Bußta mit das Erwachen des Frühlings in Bildern eingefangen hat, die bein Auge wohltun Die Handlung ist nach dem Sparprinzip aufgebaut. zwei Dorffinder lernen sich in Budapest beim Sonntagsrummel Tennen und auf den ersten Blick lieben. Janos ist Soldat und spart für das Pferd, mit dem er sich selbständig machen will. Julia ift in ihrer schmüden Bauerntracht eben als Dienstmädel gefändet und part nun mit dem Schah zufaniment. Aber verliert sie ihre Stellung und wird son einer Rupplerin in ein Freudenhaus ver­hadjert. Ale Sonntag trifft sie sich weiter mit ihrem Schab wieder als Dienstmädchen in Tracht. Aber dann kommt er hinter ihr Geheimnis, tehrt ins Dorf zurück und soll eine reiche Bauerns tochter heiraten. Julia fommt gleichfals heim und geht, da sie das Herz ihres Soldaten verloren hat, is Waffer. Es gibt eine schöne Beiche, und Janos erbt bas ferb, das sie von ihrem ersparten Gelde für ihn gekauft hat.

Sonst gibt es eine deutsche Vereinigung nur noch in Grenoble . Unter biefen Umständen sich die Frage nach einem Deutschenhaß in Frankreich vorzulegen, ist wirklich eine überflüssige Grübelei und Kurt Lenz. eine völlige Ünfenntnis der hiesigen Berhältnisse.

Die wenn sie in dieser deutschen Ausgabe auch deutsch reden. Bauernväter sind recht zünftig, wie denn überhaupt in der Wieder­gabe des Milieus, belonbers der Tracht, viet Sorgfalt aufgeboten alta Grüning stellt eine Kuppelwirtin son beizendem Ge­schmad hin: Der deutsche Tonfilm fängt nunmehr an, aus den Kinderschuhen herauszuwachsen. Wir werden also in Butunft auch höhere An­forderungen an ihn stellen dürfen.

D.

Entschließung gegen Kriegsspielzeug.

Der Pariser Populaire" bringt folgende Entschließung internationalen Konferenz bet kriegsverlegten und ehe­maligen Fronttämpfer, die aut 11. Dezember gelagt hat, zum Abdruck: Der franzöfifche Boltzugsausschuß der am ftellt fest, daß anläßlich des Neujahrsfestes der Verkauf von Kriegs­spielzeug einen bebauerlichen Umfang angenommen hat. Er be­bauert, daß der Krieg den jungen Generationen in Form von Spielzeug dargestellt werde, während es doch angebracht wäre, ihn den Kindern, die ihn nicht erlebt hätten, in seiner wahren tragischen Gestalt vor Augen zu führen. Der Vollzugsausschuß forbert die Eltern und Mütter, bie um die Zukunft ihrer Kinder besorgt sind, auf, ftreng alles Spielzeug zu verbieten, was unter der Jugend einen für den Frieben ungünstigen und fogat einen friegerischen Geisteszustand schaffen könnte.

Der Rothenau Breis, ser sum ersten Male verlieheft wird, wurde germann Gier für fein Gelamiert auerfannt.

Die Eraumulus-Borledung, bie zum Gebainis son Arno Salg im Theater in der loftet frage einfubiert wurde, wird noch am Dienstag und Schneider Bibbel zur Aufführung

Die fupe veranstaltet Donnerstag, 8 ir, in Seidswirtschaftsrat, Betebueftr. 15, einen Bortrag von Diesenschmidt über: ufruf zur nieterans!"

Die Musik von Werner Heymann wird den Bedürfnissen, abends 8%, br, wieberholt. An den übrigen Tagen gelangt des films gerecht, indem fie fleißig ungarische Melodien vermittelt. Die Dialoge kommen in der Wiedergabe schon recht gut heraus, nur pricht Dita Barts ein gar zu gebüfbetes Bühnenbeutsch. Sonft ist sie die hübsche Operetlendiva in Bauerntracht. Willy Fritsch spielt die erste Beige stimmlich und darstellerisch als fescher Soldat, ber ebenso melancholije wie wite werden fann. Da der Film ber ebenso melancholisch wie wild werden kann. Da der Film in Ungarn gedreht wurde, find die anderen Darsteller meist Ungarn ,

Reymon's Getz in der Warschauer Bathedrale. Unter Teilnahme von Bertretern der Behörden und der literarischen Streife murde in der Stathedrale BB Barschan das era des großen bolnischen Erzählers Wladyslaw Reymont Belgelegt wurde in denselben Bleiter einge mauert, in dem auch das Herz Chopins feine Suhestätte gefunden hat.