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Der Reichsrat hat die Zollvorlage der Reichsregierung noch um eine Reihe von Zollerhöhungen bereichert". Nach den Reichsratsvorschlägen soll eine Reihe von Tertilzöllen, darunter so entscheidende Halbfabrikate wie Baumwollgarn, Kamm= garn und Stridgarn, wesentlich heraufgesetzt werden; ferner sollen die Zousäße für Automobile, Automobilteile und Motoren vervielfacht werden. Diese Borschläge finden nun bei den bürgerlichen Parteien starke Unterstützung,
zeug stoff, ein Tertilprodukt, in dem so gut wie gar feine Einfuhr, dafür aber ein sehr bedeutender Export stattfindet, dessen Breise nach einmütiger Anschauung des Buchgewerbes weit überhöht sind und bei dem aus diesen Gründen der Reichswirtschaftsrat bei früheren Zollberatungen eine Zollfenkung in Erwägung gezogen hat. Daß eine Zollherauffegung für die Garne eine Zollerhöhung auch für alle weiteren Stufen der Textilverarbeitung zur Foge haben wird, darüber haben sich die zollbegeisterten Reichsratsvertreter offenbar feine Gedanken gemacht. Die Einfuhr von Baumwollgarnen ist übrigens faft auf die Hälfte der Exportmengen des Jahres 1927 Die Erhöhung der autonomen Bollsäge für die Garne foll den zurückgegangen; die vorhandenen Schwierigkeiten der BaumwollAuftakt bilden für die Aufhebung der vertraglichen Bindungen für industrie Tassen sich, wie es auch in dem Gutachten des Reichswirt diese Waren im deutsch belgischen bzw. deutsch - franschaftsministeriums betont wurde, nicht einfach durch Zollerhöhungen zösischen Handelsvertrag. Hierbei handelt es sich um Waren, an deren Export nach Deutschland die elfäffische und belgische Die Vervielfachung der Automobilzölle würde, Textilindustrie aufs stärkste interessiert sind. Man würde also, wenn wie wir schon früher ausführlich dargestellt haben, den jezigen es nach dem Wunsch der Interessenten ginge, dem sich der Reichsrat Zustand stärkster Zersplitterung sanktionieren, die notwendige Preis. unverständlicherweise willfährig gezeigt hat, die wertvoll und mühsenfung würde unterbleiben und damit würde auch das Tempo der felig wieder aufgebauten Handelsbeziehungen zu Frankreich und Motorisierung des Verkehrs start aufgehalten werden. Belgien aufs Spiel setzen.
Wenn sich unfere handelspolitische Arbeit darauf beschränkt, die non uns in den Handelsverträgen gemachten Konzessionen wieder rüdgängig zu machen, dann wird die Ausdehnung der deut. schen Ausfuhr nicht mehr gefördert, sondern aufs stärtste gehemmt werden. Der Finanzminister hat mit Recht auf die großen Gefahren hingewiesen, die diese neuen Zollerhöhungen in dem jetzigen Zeitpunkt einer sich anbahnenden internationalen 3011: verständigung für Deutschland als industrielles Exportland herbeiführen müssen.
Ohne Grund und nutzen.
Aber ganz abgesehen von diesen Erwägungen ist für keine der nom Reichsrat neu vorgeschlagenen Zollerhöhungen ein zwingender Grund gegeben. Von wie geringer Sachprüfung die Reichsrats: vorschläge getragen find, geht schon allein daraus hervor, daß in feiner Liste auch eine Zollerhöhung vorgesehen ist für Buchbinder
Das ist ein Geschäft.
Berlin foll 9½ Prozent zahlen 8% Prozent waren Herrn Schacht nicht genug.
leber den Zinssaz der Berlin zu gewährenden bzw. zu verfängernden Kredit heißt es, daß er 9% Prozent betragen soll. Das ist bei den heutigen Geldmarktverhältnissen in Deutschland Bucher. Das kann man laut, das braucht man nicht leise zu sagen. Bei 8% Prozent würde noch sehr hübsch verdient werden, denn bei der Reichsbant tostet das teuerste Geld heute 8 Prozent. Ein Risito braucht bei Berlin nicht eingerechnet zu werden.
Aber Gelegenheit und Stimmung, Berlin zu schröpfen, sind einmal da. Den einjährigen Amerikakredit hätte man für 8,56 Pro3. haben tönnen. Berlin verzichtete auf eine langfristige Anleihe, meil dieje 8,56 Broz. zu viel schienen. Jetzt werden 9% Proz. ver. dieje 8,56 Broz. zu viel schienen. Jetzt werden 9½ Broz Der langt Berlin zahlt außerdem an das amerikanische Banthaus eine
Konventionalstrafe von 60000 m. egtra. Wirtschaft, Herr Schacht, Wirtschaft!
Glanzabschluß bei Schultheiß. Wer feine Sorgen hat, pumpt sich welche. Nach der sehr guten Konjunktur des letzten Braujahres und ben bereits bekannt gewordenen hohen Brauereigewinnen bringt der jetzt veröffentlichte Abschluß des Schultheiß Pagen hofer Konzerns teine lleberraschung.
Das gesamte Geschäftserträgnis, das schon im Vorjahre von 69,7 auf 83,3 Millionen gestiegen war, hat sich im Berichtsjahr 1928/29 auf 87,2 Millionen erhöht. In der Steigerung der Steuern von 36,8 auf 38,0 Millionen, deren größten Bestandteil
Für gute
Ware
den
guten Wagen
überwinden.
Die Gesamtwirtschaft würde bei Durchführung der Zollvorschläge des Reichsrats, die jetzt von den bürgerlichen Parteien unterstützt und noch erweitert werden, aufs schwerste geschädigt.
Dieser neue Zollprofeffionismus
ſteht übrigens auch im Widerspruch zu den programmatischen Erklärungen des Reichsverbandes der Industrie, der fich gegen eine weitere Zollaufrüstung auf industriellem Gebiete und für eine attive Handelspolitik, also für eine möglichst unveränderte Verlängerung der Zollnovelle ausgesprochen hat.
Es steht zu hoffen, daß sich im bürgerlichen Lager gegenüber den egoistischen Bestrebungen der Interessenten noch die Bernunft und die Rücksichtnahme auf die Allgemeinintereffen Bahn bricht. Die Sozialdemokratie wird sich in jedem Falle dieser neuen, höchst gefährlichen Erhöhungswelle für Industriezölle mit aller Kraft auch weiterhin entgegen stemmen.
die auf den Verbraucher abgewälzten Biersteuern, aus= machen, tommt der erhöhte Bierabjag des Konzerns zum Ausdrud. Wie man das bei Schultheiß- Bazenhofer schon seit jeher gewohnt mar, schweigt sich die Verwaltung aus diesmal wieder über den Umsatz und den Bierausstoß aus. Da der Konzern bereits 1926/27 einen Bierausstoß von 2,8 Millionen Hektoliter aufmies, und in den beiden letzten Jahren außer der Betriebsverstärkung durch den Zugang der schlesischen Brauereien des Dftmertefonzerns eine ziemlich bedeutende Umsatzsteigerung eingetreten ist, wird man für das letzte Jahr den Gesamtbierausstoß auf annähernd 3,5 Millionen Heftoliter schätzen können.
stehenden Generalversammlung wird die Berwaltung fichier noch) ihr schwerstes Geschütz auffahren. Wenn die Brauunternehmer so tonfumfreundlich sind, wie sie sich geben, so sollten sie es durch die Tat beweisen und die Biersteuererhöhung auf ihre eigene Rappe nehmen. Den Bombengewinnen des Braus tapitals würde das nur sehr wenig Abbruch tun.
Auslandskapital ist nötig.
Autostraßenbau und Arbeitslosigkeit.
Die Studiengesellschaft für Automobilstraßenb'a u hielt am Dienstag unter zahlreicher Beteiligung aus dem Inund Ausland ihre Jahrestagung ab, die sich insbesondere mit der Finanzierung des Straßenbaus beschäftigte. Die Dinge liegen hier so, daß man ohne Auslandskapital mit der Er. weiterung und Verbesserung des Straßenneßes den wachsenden Anforderungen des Verkehrs nicht nachkommen kann. Um Auslandsanleihen für den Straßenbau selbst wird aber schon seit Jahren gestritten.
Auf der Tagung nahm Direttor Dr. Fischer von der Reichskreditgesellschaft Gelegenheit, sich grundsätzlich zu der Frage einer Auslandsanleihe für den Straßenbau zu äußern. Fischer ging davon aus, daß auch die stärkste Drosselung der Invest tionen nich tzur Ansammlung von Kapitalien führen würde, aus denen der inländische Kapitalmarkt ausreichend gespeist werden könnte. Wolle man nicht zu einer unnötig großen Arbeitslosigkeit kommen, so werde nichts übrig bleiben, als den vorhandenen Spitzenbedarf durch Auslandsanleihen auszu gleichen. Im übrigen stellte Dr. Fischer Richtlinien für die Aufnahme und Verwendung der Auslandsanleihen auf. Bei der Aufnahme müsse man sich hüten, wahllos vorzugehen; es müsse darauf geachtet werden, daß nur solche Arbeiten auf Grund von Anleihen ausgeführt werden, die einen hohen voltswirtschaftlichen Rug effett hätten und geeignet wären, der Arbeitslosigkeit in möglichst vielen Gegenden Deutschlands entgegenzutreten. Das Aus= land sei nach seiner Auffassung grundsäglich bereit, Straßenbauanleihen auch nach Deutschland zu geben.
Erhöhung der Strompreise in Wien .
Da beim Elektrizitätswerk der Gemeinde Wien in ungedecktes Defizit in Höhe von 18,15 Mill. Schilling( 1 Schillng= 60 Pi) vorhanden ist, steht eine Erhöhung der Strompreise durch die Gemeinde bevor. Ferner soll eine Grund- und Meßgebühr für den Strombezug zur Schaffung neuer Einnahmen eingeführt werden. Eine ähnliche Maßnahme ist auch für die Gasbezieher geplant, um das Defizit der Städtischen Gaswer.fe, das 3670 000 Schilling beträgt, zu decken.
Befriedigender Reichsbankausweis. In der zweien Dezemberwoche hat sich nach dem Ausweis vom 14. Dezember die gesamte Kapitalanlage der Reichsbank in Wedseln, Schecks, Lombard und Wertpapieren um 137,6 auf 2301,9 millionen ver= ringert. Gegenüber einer Zunahme der Kapitalanlagen um 597 Millionen zum Ultimo November ist in den ersten beiden Dezemberwochen eine Entlastung von 365 Millionen ju verzeichnen.
Die ganz offensichtlich zurechtgeftugte Gewinn und Verlust rechnung hat nur einen sehr bedingten Wert. Der ausm einzelnen haben in der Berichtswoche Wechselnd Scheds gewiesene Reingewinn entspricht mit 10,36 Millionen fast Haargenau den Gewinnergebnissen des Vorjahres, so daß auch die Dividende mit 15 Pro 3. feine Veränderung erfahren hat. Die infolge der Absatzsteigerung erzielten Mehrgewinne haben dem Unternehmen bei seiner stabilen Dividendenpolitik zweifellos ganz erhebliche Gewinnrildſtellungen ermöglicht, von denen im Geschäftsfähigen Devisen iſt ein Rückgang um 5,5 Millionen asi 2637,9 Mil
bericht natürlich nicht die Rede ist.
Wie leichtfertig die Vertreter des Brautapitals mit Bahlen jonglieren, um die Deffentlichkeit von ihren schweren Sorgen" zu überzeugen, zeigt die Behandlung der Steuerfrage im Geschäfts: bericht. So weist die Verwaltung darauf hin, daß die 38 Millionen Mart Steuern, die im legten Jahre gezahlt wurden, rund 75 Proz. des Aktienkapitals jomie 370 Proz. des ausgewiesenen Reingewinns ausmachten. Natürlich ist die Schultheiß- Bazen hofer- Verwaltung sich der Unsinnigkeit dieser Gegenüber stellung ganz bewußt, denn die Herren wissen nur zu gut, daß der größte Teil dieser Steuersumme im Bierpreis auf die Verbraucher: massen abgewälzt wird. Aber jeder Versuch ist natürlich gut gemig, um der Deffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen... Gegen die beabsichtigte Biersteuererhöhung der Reichsregierung wird im Geschäftsbericht sehr heftig polemisiert und auf der bevor
de BH G. JOH. KOHLER
um 172,3 auf 2090,8 millionen abgenommen, während die Lombard bestände um 51,5 auf 108,6 Millionen angewachsen sild. Ani Banknoten floffen 95,1 Millionen in die Kaffen der Bank zurüd, so daß sich der Gesamtumlauf an Noten auf knapp 5 Milliarden abigen Devisen ist ein Rückgang um 5,5 Millionen at 2637,9 mi Mart verringert hat. Bei den Beständen an Gold und deckungslionen festzustellen. Hiervon haben sich die Goldbestände un 2,5 auf 2247,1 Millionen erhöht, während bei den Tevijen Abzüge in Höhe von 8 Millionen stattgefunden haben. Die Notenbedung durch Gold allein besserte sich von 47,9 auf 49 Proz.. diejenige durch Gold und deckungsfähige Devisen von 56,4 auf 57,5 Proz.
Flugzeug- Rohrbach in Amerika . Unter Beteiligung amerikanischer Banthäuser hat der Leiter der Rohrbach Flugzeugwerte ein Metallflugzeugunternehmen in den Bereinigten Staaten gegründet. Der Zweck dieses Unternehmens ist der Bau viermotoriger Ganzmetallflugzeuge, Type Romar III. Dese Flugzeuge sollen Raum für vierzig Bassagiere bieten und im Küstendienst von Rord nach Südamerika Berwendung finden. Wie Rohrbach er-. flärte, sei das Problem einer regelmäßigen vierzigstündigen Bostverbindung zwischen Europa und New York über die Azoren und Bermudas grundsätzlich gelöst, jedoch beanspruche die Durchführung dieses Plans noch mehrjährige Vorbereitungen.
Eine Reklame, die sich bezahlt macht...
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