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Freitag

20. Dezember 1929

Schlußz]

Unterhaltung und Wissen

Hans Leip  : Kleine Tanzinsel

Gott gräschöß!" sagte ich und wedte sie auf, ist es denn wir?- lich wahr, daß du ihn liebst,"

Mir fiel dabei aber plötzlich auf die Seele, was der Goldtoft.| bringen würde. Mir war, als hörte ich noch immer den Mann mann negerisch gesagt hatte, ich fühlte eine Todesangst und hätte an der Ede predigen. ihr die verfluchte Puppe gern wieder entrissen, aber die Musikbande jezte gerade ihren Spettafel wieder an. Ein weicher Arm legte fich auf meine Schulter, weswegen ich mir doch keine Blöße geben konnte, und wir waren alsbald flott im Gewühl. Mit der anderen Hand aber hielt sie die armselige Schachtel hoch und schüttelte sie, so daß der Fetisch darin wie ein Maiseber rumorte. Als wir nun bei der Musik vorbeifl'zten, da stand wahrhaftig der Nigger, mit dem sie vordem getanzt hatte, und er sang den Shimmy durch einen anderen Grammophontrichter.

Er hatte vorhin eine Pause", sagte sie.

D, warum!" entgegnete ich in meiner armen Möglichkeit, in­dem ich ausdrückte, wie es fomme, daß sie, die so süß wie zehn himmlische Engel sei, gerade mit einem

Aber ehe sie sich ermuntert hatte, ging die Türe auf, und der Stuhl fiel um, den ich davorgestellt hatte, Sofort sagte ich mir, es ist der Neger, und machte mich gefaßt und stellte mich am Pfosten auf.

" Brodder!" sagte er, und es war ein wenig hell vom Flur her. Und er wollte nur nach seinem süßen, weißen Baby sehen.

So stand ich denn da, in der dunklen Kammer, in der fremden Stadt, mitten in London  , und mir war nicht wohl dabei, wo ich ihn doch betrogen hatte. Sie erhob sich und nahm ihre Sachen.

Und sie verstand wohl, was ich meinte, denn fie fah mich zärt A. v. Maltzahn: lich an, und ich schwor ihr in tiefster Seele zu, daß sie über mich und meine Seligkeit gebieten könne wie über einen naisen Meßbon. Aber dann sagte sie so etwas wie: Er studiert in Orford.

Sie hatte selbst schuld, wenn ich ein wenig aus dem Tatt tam, denn ich mußte mich erst an das englische Tanzen gewöhnen. Auch flang mir der Lärm der Schachtel, den sie nicht unterließ, ver= wirrend in die Ohren; ich bilde mir vielleicht nachträglich ein, daß es mie Hundegebell flang. Ich wagte schließlich einen Griff danach, aber sie vollführte einen kurzen, hinterhältigen Schwung und rief mit heller Stimme:" Baltimore  !"

Wir passierten aber gerade wiederum die Kapelle, der eine Fetisch flog aus der Schachtel heraus, und der Nigger fing ihn glatt mit einer Hand, als wenn er darauf gewartet hätte. ,, Dank you, brodder!" schrie er mir nach.

Dho", dachte ich höhnisch, es ist nicht für dich und nicht pon mir, aber es ist besser für dich als für mich und für sie.

Ja, ich atmete irgendwie erleichtert auf. Und mir setzten uns danach wieder hin. Dennoch verspürte ich keine rechte Ruhe, so glüdlich ich hätte sein tönnen. Ich starrte auf die hellen Tanz­bretter, qus denen ohne Umstände die schwarzen Stämme wuchsen. Die bunten Punkte meiner vertrockneten Gangesblüten leuchteten hier und da. Gelbe Blätter mehten herab und legten sich dazu. Schatten von den Zweigen bewegten sich am Boden. Die Glüh­birnenschnüre schaufelten, der Wind wölbte die Flaggen hin und her, ich erkannte es genau, das Signal hieß: Brandung voraus, drei Strich Backbord!

Da drüben saß der Neger. Man fonnte seine Augäpfel er­tennen.

Er heißt Baltimore   Segnegott Sepharja!" sagte sie, und er hat nach feine Bause."

Cie Wirklich griff er schon wieder nach seinem Sprachrohr. Und ich freute mich, daß er noch teine Pause hatte. Wir beteiligten uns auch alsbald wieder, aber so schön die Mufit war, ich war nicht recht dabei. Zwischen den Paaren leud­tete der indische Tempel in der Ferne, grün, wie bengalisch, und die Eingänge rot wie Blut. Sternbüschel fielen hinter den Bäumen nieder. Der Nigger flapperte mit den Sohlen zu seinem Gesang, feine Finger ragten senkrecht an dem Schalltrichter empor, und er hielt den Fetisch oben zwischen den Fingern wie eine kleine Blume. Er lachte mir zu, und das rötliche Haar, das an meiner Brust mit mir dahinschwenkte, wandte sich jedesmal um, wenn wir vorbei

tanzten.

,, Es ist Feuerwerk draußen", sagte ich zu ihr.

Der Tanz mar noch nicht zu Ende, aber wir gingen über die Brüde, wo der andere Neger stand, und er brüllte noch immer sein: többly, löbbly löbbly!

Du bist lieblich", sagte ich zu ihr, darum sollst du Löbbly heißen." Denn der Mensch hat von altersher die Angewohnheit, das zu betonen, was er liebt.

Ich heiße Daisy", sagte sie.

Beilage des Vorwärts

" Tschirio!" sagte sie leise zu mir, was Lebewohl bedeutet, und ging hinaus.

Ich stand da, an meinem Bettpfosten. Ich wußte auch nicht, wo Jonni abgeblieben war, da ich mich doch hätte um ihn fümmern sollen, leichtsinnig wie er ist. Und meine Uhr war auch weg, dazu alles, was ich dort erworben hatte, obgleich es nicht viel wert war. 3ch legte mich wieder hin und schlief noch ein wenig

Als ich dann weggehen wollte, kam die Wirtin, und ich mußte für drei bezahlen.

Durch letzteres habe ich alle Gedanken an Sünde wieder von mir abgewiesen. Und sollte ich diesem Neger noch einmal begeg nen, so werde ich zu ihm sagen: Baltimore Segnegott", und einer von den kleinen Propheten, den ich pergessen habe, werde ich sagen, ,, wenn ihr dereinst einen Forterrier zu verkaufen haben solltet. einen von dieser kleinen, glatten, schwarzweißgefleckten Sorte.. Aber der Mensch soll feinen Spott treiben, so sehr er auch oft­mals dazu berechtigt sein mag.

Deutschland   in Frankreichs   Belletristik

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zeugungskraft und Leben einzuhauchen.

Die literarischen Beziehungen zwischen Deutschland   und Frank-| lektische Geschicklichkeit versagte vor der Aufgabe, ihnen Ueber­reich seit dem Kriege fonnten bis in die letzten Jahre als außer ordentlich einseitig bezeichnet werden. Ein prozentuales Verhältnis zwischen dem Konsum Deutschlands   an französischen   Romanen und Theaterstücken und dem der Franzosen an deutschen Werken anzu­geben, ist zwar nicht ohne weiteres möglich; tatsächlich war jedoch| der sichtbare Beitrag, den Deutschland   zum Geistesleben seines west­lichen Nachbarn lieferte, gleich null, wenn man die Buchanzeigen der Pariser   Verleger und die Spielpläne der Pariser Theater als Unterlagen gelten lassen will. Anders stand es stets um die Wechsel­wirkungen zwischen den Werken einzelner Persönlichkeiten; doch diese entziehen sich dem statistischen Zugriff.

Bon Marcel Proust   bis zum Revolverjournalisten Anquetil dürfte es kaum einen bekannteren Franzosen geben, dessen Bücher nicht wenigstens zum Teil in die deutsche Sprache übersetzt worden wären. Neben Rilke  , den Brüdern Mann und Stefan Zweig   fannte man Deutschlands   erfolgreichste Autoren in Frankreich   meist nur dem Namen nach. Erscheinungen wie Hauptmann, Wassermann und Schaffner, wie Wedekind, Kaiser und Werfel blieben weiteren Kreisen in Frankreich   fast unbekannt, denn ihre Dramen wurden faum gespielt und ihre Buchdichtungen blieben meist unübertragen. Der Grund hierfür darf weniger in einem Literaturchauvinismus gesehen werden der in Frankreich   ebenso selten ist wie ein durch parteipolitische Gesichtspunkte getrübtes künstlerisches Urteil, als an der eigenen belletristischen Ueberproduktion und einer angeborenen Selbstzufriedenheit, an denen Frankreich   unbestreitbar leidet.

Nützliche und erfolgreiche Versuche, hier Bandel zu schaffen, haben sich erst in den letzten Jahren bemerkbar gemacht. Hierzu gehören die Gründung der Revue d'Allemagne  ", einer vorwiegend literarischen Monatsschrift für deutsche   Belange, das Erscheinen der vorzüglichen Geschichte der zeitgenössischen deutschen Literatur von Félix Berteaux( Verlag Kra), wertvolle Bücher von Carré, d'Har­court und Guy de Bourtales über Goethe, Schiller und Nietzsche sowie die doppelsprachigen Ausgaben der deutschen Klassiker durch die Editions Montaigne". Mit diesen und ähnlichen Publikationen wurde eine Basis geschaffen, von der aus der gebildete Laie in Frankreich   zum deutschen   Geiſkesleben ein Verhältnis gewinnen fonnte, dem seit jüngster Zeit durch ein Anschwellen der Ueber­setzungen und Besprechungen deutscher   Werke Rechnung getragen wird. Die Sonderstellung der deutschen  , Musik foll in diesem Zus fammenhange nicht behandelt werden.

Die

Die Mittel, mit denen Giraudour im Drama vorzugehen fuchte, haben andere und mindere Schriftsteller inzwischen im Roman ein­geführt. René Trinzius, ein Angehöriger des Kreises um die Nous velle Revue Française", hat sein neuestes Opus Deutschland" ge­tauft, und die angeblichen Eindrücke einer Reise durch Deutschland  bilden die Grundlage dieser abenteuerlichen Erzählung. Nach der unzweideutigen Ablehnung seines letzten dramatischen Versuches, dessen Aufführung fich die ,, Comédie- Française  " aus unbegreiflichen Gründen nicht hatte versagen können, hatte sich Tringius nach Berlin   verfügt, wo ihm eine Aufnahme bereitet wurde, die zu seiner Bedeutung in Frankreichs   literarischem Leben fast im umgekehrten Verhältnis stand. Die überhebliche Ablehnung, mit der er deutschen Gastfreunden gegenüber Theater und Drama in Paris   behandelte, hätte zur Erregung einigen Befremdens genügen können Naivität, mit der er heute vor seinen Landsleuten ein Zerrbild Deutschlands   erstehen zu lassen sucht, bildet zu seinem Berliner   Ver­halten das bezeichnende Gegenstüd. Dabei dürfte ihn, im Gegena satz zu dem Elsässer Bernard Zimmer  , im Grunde tein unfreund­liches Gefühl gegen uns, sondern nur seine geistreichelnde Seloft­gefälligkeit zu seinem von Verkennung und Irrtümern strotzenden Buch verleitet haben, denn ein Unterton von Bewunderung ntildert stellenweise diesen unwahrscheinlichen Bericht von den Irrfahrten eines jurgen französischen   Provinzhoteliers durch die moderne" deutsche   Gesellschaft. Der Hauptfehler dieser überflüssigen Publi­tation liegt jedech in ihrem marttschreierischen Titel, dem menn man heute Deutschland  " auf das Defelblatt eines französischen  Romanes schreiben will, so involviert das eine Verantwortung, über die man sich nicht leichtfertig mit Ironie und Herablaffung hinweghelfen tann.

Wenn René Crevel   in ,, Etes- vous fous?"( Seid ihr vers

rückt?"), einem Buch, das ebenfalls im Verlage der Nouvelle Revue Française  " erschienen ist, einige Kapitel voll Temperament und beißendem Spott an die Adresse gewisser Berliner   Kreise richtet, punkt sehen, so kann man seine Aeußerungen, als reine Geschmacksa die im Institut für Sexualwissenschaften ihren Tempel und Mittel­frage, ablehnen oder anerkennen, da er sich von Verallgemeinerun­gen und Halbrichtigkeiten fernhält, die den Nachteil der Werke von Trinkius und Giraudoug ausmachen.

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Nein, Löbbly mußt du heißen!" erwiderte ich, denn mit Strieg" hat ebenfalls das erste Hunderttausend seiner Auflage über- lung der Vorzug feines Buches liegt. Wer, wie Golf, zu den stän­Daisy, das ist lange her."

Und wir gingen eng aneinander, weil es schon herbstlich war. Es war aber fein Feuerwert mehr oder wir fanden die Stelle nicht. Bei der Wasserrutschbahn trafen wir Jonni, und wir gingen weg, ohne gerutscht zu haben, denn er war sehr betrunken und forderte die Umstehenden zu einem Gang heraus. Dahingegen warf ich mit den Holzkugeln und traf beim zweiten Wurf, was nicht leicht ist, und es war die Bude, wo zwei lebendige Mädchen in einem Bett liegen und herausfallen, wenn man trifft. Bon da an fühlte ich mich zu großen Taten aufgelegt und ich wollte zurüd zu Jonni. Aber wir gerieten statt dessen an den Ausgang und wir nahmen einen Böß und rumpelten durch Nacht und Nebel davon, nach London   hinein.

Es dauerte eine lange Zeit, und ich erkannte im Dunkeln die vielen kleinen Schornsteine auf den Dächern und dachte an manche Stadt, die ich in meinem Leben gesehen, und daß es ein schönes Mädchen sei.

trunten.

Hier müssen wir aussteigen", sagte fie und war ganz schlaf An der Ecke war ein Knäuel von Menschen. Einer stand auf einer Rifte und predigte. Wir gingen daran vorbei, aber ich hörte wohl, wie er die Stimme hob und sagte:... und so einer seines Bruders Seele tränkt, es wäre ihm besser, er läge auf dem Grunde der See."

Wir stiegen viele Treppen hinauf, und wo ein Schild war, gingen wir hinein und uns wurde ein Zimmer zugewi fen. Und ich fühlte wie schlank sie war und doch schön rund, und ich mußte an die Mädchen denken. die aus dem Bett gefallen waren bei dem zweiten Schuß, und die eine hatte ein lila Nachthemd angehabt. Als ich erwachte, war es noch immer dunkel. Ich hörte sie im Schlaf feufzen. Sie heißt eigentlich Daisy, dachte ich und ich wollte meine Sachen nehmen und wieder an Bord kommen. Ich roch noch immer den füßlichen Duft orm Ganges  , und auch den Duft in ihren Kleidern, und daß sie mit einem Neger getanzt hatte. Mit dem Nigger, der Baltimore   Segnegott 3eptarja hieß und in feinen Ferien auf dem Eiland bei der Band angestellt war. Und auf einmal war mir mein Herz schwer, weil er Bruder zu mir gesagt hatte und mir gedankt hatte für den Fetisch, der ihm Unglück

Auch die Hochkonjunktur für deutsche   Kriegsbücher, die sich zur Beit in Frankreich   geltend gemacht, bildet ein Spezialkapitel, das nur bedingt hier eingereiht zu werden verdient, da es, zum Teil zu mindest, politisch und zeitlich allzu eng umschrieben erscheint. In der Tat ist Im Westen nichts Neues  " von Remarque   einer der größten Bucherfolge, die Frankreich   je gekannt hat, und Renns schritten. Ungezählt sind die objektiven und schönen Aeußerungen prominenter Franzosen über beide Werke. Ich liebe dieses Buch, weil es ein Deutscher geschrieben hat und weil ich einen Sohn Irteile sind selten und bleiben überlebten Clowns vom Schlage habe," sagt etwa Francis de Croisset   über Remarque  . Gehässige Bauteis vorbehalten Dennoch ist eine gewisse Reaktion auf diese deutschen Erfolge nicht zu verkennen, und die Ernennung des Ver­faffers der Holzkreuze", Roland Dorgelès  , zum Mitglied der ein­fiußreichen Académie Goncourt" sowie die Auszeichnung des Kriegsnovellisten Marcel Sauvage   durch den Gringoire- Preis sind Symptome dafür, daß diese Art deutscher Literaturerfolge in Frant­reich im Interesse der Stetigkeit einer gegenseitigen geistigen Durch dringung nicht überschätzt und überspannt werden sollte.

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Eine weit größere Gefahr für die Förderung des Verständ­Risses für deutsches Wesen in Frankreich   liegt jedoch auf ganz an­derem Gebiete. In seiner großen neuen Studie über Beethoven  , von der bisher erst zwei Bände vorliegen, weicht Romain Rolland  ous feiner Würdigung des Meisters nur ein einziges Mal zu einer zeitgemäßen Anspielung ab. Das Verhalten des französischen   Ge­sandten am Wiener Hofe nach der Premiere des Fidelio" veran= laßt ihn zu einer Warnung an seine Landsleute, Ironie und Her­ablaffung" als geeignete Mittel im Annäherungswerk zwischen den Bölkern zu betrachten. Als zeitgenössischen Vertreter dieser Geistes­richtung nennt er Jean Giraudour. Es wäre heute nicht mehr an der Zeit, den Riesenerfolg zu kommentieren, den Giraudour Sieg­fried" auf der Bühne der Comédie- Champs- Elysées" vor dem Pa riser Publikum gefunden hat, wenn das sonderbare Werk nicht dicht Dor feiner deutschen Uraufführung stände, die in Wien   mit Moissi  in der Titelrolle stattfinden soll, und wenn es nicht auch anderweitig Schule gemacht hätte. Ein Franzose foll in seine Beziehungen zu Deutschland   nicht das leisefte Unrecht hineintragen. vor allem nicht, daß er den Deutschen   nicht fennt," las man aus Giraudoug' eigener Feder im Programmheft für die Aufführung; so gerne man jedoch geneigt war, den guten Willen des Verfassers, dessen Ehrlichkeit und Mut oft unter Beweis gestanden haben, zu würdigen und den Bei fall des Publikums als deutschfreundliche Kundgebung zu giftrieren, fo grotest blieb trotzdem die praktische Juustrierung seiner an fich fo Lobenswerten Theorie. Die deutschen Figuren seines Stüdes waren einer Welt des Märchens entnommen und alle dia­

re­

Bedenklich ist es dagegen wieder, wenn der Russe Ivan Goll  den Franzosen heute in seinem Roman ,, Sodome et Berlin"( Vers. lag Emile- Paul) auch hier ist wieder ein Sensationstitel ge­mählt im Jahre 1929 das Inflations- Berlin in seiner ganzen haltlosigkeit vor Augen zu führen sucht. Zumindest hätte er die Wigman   und andere Persönlichkeiten des künstlerischen und öffent­lichen Lebens in Deutschland   nicht in den Herensabbat verstricken sollen, in dessen scharfer Beobachtung und sehr geschickter Darstel­digen Mitarbeitern der deutschen Großpresse gehört, hätte besser daran getan, sich die billigen Komplimente an Frankreich   zu sparen, die den mefentlichen Inhalt der Bariser Kapitel feines Romanes  Merkmale deutscher   Gastspiele in Frankreich   gewesen sind, ist leider bilden. Daß Geschicklichkeit und Taft nicht immer die spezifischen allgemein bekannt; ob es jedoch dankenswert erscheint, ein Buch zur schreiben, über das als Motto ein Saz gefekt werden fönnte, deit Goll Anatole France   in den Mund legt, ist eine andere Frage. ,, Bielleicht werden sich Frankreich   und Deutschland   vermählen, wenn sie sich kennenlernen. Lieben aber werden sie sich nur unter der Voraussekung, daß sie sich nicht kennen." Auch bei Goll hat wieder der Wille, geistreich zu sein oder zu scheinen, den Berant­mortlichkeitssinn in den Hintergrund gedrängt. Gewissenhafte Ueber­iegung sollte jedoch ihn und seinesgleichen dazu führen, die große Kulturaufgabe der deutsch  - französischen Verständigung für zu be­durch auch nur im flren deutungsvoll zu halten, um sie billige Ironie und Herablaisung" zu erschweren.

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Afklimatisierung der Pflanzen. Auch Pflanzen raisen dy, genau wie die Menschen, dem Klima an. Versuche dieser Art hat man besonders mit Mais und Gerste gemacht. In Alten in Nor­ wegen  ( 70 Grad nördlich), also an einem einzelnen Punkt, wo die Klimatischen Verhältnisse besonders günstig sind, reift die Gerste nach 60 Tagen. Unter dem 60. Breitengrad reift die Gerste dagegen erst Gegenden verpflanzt, so reift fie jedes Jahr um fünf bis acht Tage Wird nun Gerste von Alten in die südlicheren nach 90 Tagen. später und im Beitraum von etwa fünf Jahren erst nach 90 Tagen, also genau so spät wie die Gerste, die hier schon länger beheimatet ist. Aehnliche Beobachtungen hat man auch schon in Deutschland  gemacht.

Ein 200 Jahre altes Ei. Bei Grundarbeiten in Centerville fanden die Arbeiter in einer Tonschicht große Mengen Lebens­mittel eingegraben, darunter auch ein Ei, das der äußeren Form Berichten handelt es sich um eine frühere Niederlaffung, die etwa und farbe nach noch vollständig erhalten war. Nach vorgefundenen vor 200 Jahren verlassen worden ist. nachdem sich der Boden löklich durch unbekannte Roturereigniffe um 5 Meter gesenkt hatte. Während, wie bemerkt, die Schale des Eies vollkommen intakt war, war der Inhalt vollständig zu Bulver eingetrocknet.

Der internationale Hilferuf SOS, auf den jedes Schiii herbei­zueilen hat, heißt: Save our Souls!( Rettet unsere Sccle:"