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Demission gegeben und der König hat sie endlich an- erscheinende Vorlage vertrösten läßt. Die Berathung wird am nicht! Den Arbeiter vor derartigen unverschämten Zumuthungen genommen. Eine Wolff'sche Depesche meldet hierüber Freitag fortgefekt. zu schützen, fällt niemanden ein, obwohl selbst die auf den Uni­aus Rom: Ueber die Berathung des sächsischen Wahlgefehes faß aufgestellt hat, daß das moderne Verhältniß des Arbeit versitäten gelehrte bürgerliche Volkswirthschaft selber den Grund­Die Zugänge zum Gebäude der Deputirtenkammer sind von meldet uns eine Privatdepesche aus Dresden : leistenden zum Arbeitgebenden ein Vertragsverhältniß gleichs einer bichtgedrängten Menschenmenge besetzt. Der Saal, bie In der zweiten Kammer begann heute die Schlußberathung berechtigter Personen, nicht ein Verhältniß zwischen Herrn und Galerien, auch die Diplomatenloge sind überfüllt. Minister- des Wahlgefeßes. Der Antrag der Sozialisten auf General Knecht ist. präsident Crispi zeigt die Demission des Kabinets an und erklärt, diskussion wurde abgelehnt. Darauf folgte eine siebenstündige Ueber die Einführung der Zivilisation in Afrika daß der König dieselbe angenommen hat.( Langanhaltender Debatte über§ 1 der Vorlage. Genosse Geyer fritisirte scharf schreibt Herr Stanley in einer der englischen Revuen. Er Beifall auf mehreren Bänken; Rufe Es lebe der König!" Leb- als erster Redner die Deputationsberathung. Von den Sozial- Thaten mit eingeschlossen und glaubt, daß das große Werk bewundert die gemachten Fortschritte natürlich seine eigenen hafte Zwischenrufe auf der äußersten Linken.) Crispi erklärt als- demokraten sprachen noch Goldstein, Fräßdorf, Stolle. fehr bald gelungen, das heißt, daß ganz Afrifa der Zivilisation" dann, daß die Minister zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ord- Suweilen wurde die Debatte sehr heftig. Der Minister hielt erschlossen sein werde. Die" Zivilisation" des Herrn Stanley nung bis zur Ernennung der Nachfolger auf ihren Posten ver- sich zurück. war bekanntlich ein gutes Repetirgewehr, mit dem er à la bleiben werden.( Große Unruhe und laute Rufe auf der äußersten Linken.) Der Präsident ersucht das Haus, fich zu vertagen, 23 gegen§ 1. Außer 15 Sozialdemokraten stimmten folgende wuth wegen Majestätsbeleidigung treibt immer herrlichere In namentlicher Abstimmung waren 56 Stimmen für, Peters Eingeborene erlegte", wie Spaßen. Chronik der Majestätsbeleidigungen. Die Denunziations bis die Krone ihre Entscheidung getroffen haben werde. Abgeordnete dagegen: Huste, Käsiner, Minkwiz, Rollfuß, Preibisch, Blüthen. Ein früher in Sande ansässiger Küpermeister, welcher ( Andauernder Lärm auf der äußersten Linken.) Die Sigung wird Richter, Großschönau , Schubert, Theuerkorn. feit einiger Zeit von seiner Frau getrennt lebt und sich augen­unter großer Erregung geschlossen. blicklich in Harburg aufhält, denunzirte den früher bei ihm in Arbeit gestandenen und noch jetzt in S. beschäftigten Gefellen W., eine mißliebige Aeußerung über den Kaiser gemacht zu haben. Die That soll im April des vergangenen Jahres geschehen sein.-

Im Senat gab Ministerpräsident Crispi die gleiche Er­tlärung wie in der Deputirten- Kammer ab. Auf Ersuchen des Präsidenten vertagte sich sodann der Senat auf un bestimmte Zeit.

So ist nun Crispi beseitigt und wohl für immer. Aber ob die späte Einsicht des Königs noch die Monarchie retten kann, wagt wohl kein Ginsichtiger jetzt schon zu be­urtheilen. Die nächsten Tage können für das Haus Savoyen verhängnißvoll werden.

Der Sozialdemokrat Grünberg trat heute in die Rammer ein.

Die Kommission für Arbeiter- Statistik ist für Frei tag, den 18, d. M., zu einer Sigung zusammenberufen, um die Erhebung über die Verhältnisse der in der Kleider: und Wäsche Fabritation beschäftigten Arbeiter einzuleiten.- Ueber das fürchterliche Grubenunglück in Kattowit liegen heute die folgenden Meldungen vor:

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Bis heute früh sind einundsiebzig Leichen von den in der Kleophasgrube Umgekommenen geborgen worden, darunter die von vier Rettungsmannschaften.

fänglich angenommen worden war. Nach der offiziellen Lifte Das Unglück auf der Grube Kleophas ist größer als an:

Deutsches Reich .

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Der Bundesrath hat in seiner heutigen Sigung dem Ausschußantrag betreffend die Errichtung eines Freibezirks in Stettin die Zustimmung ertheilt.-

Grjahwahl im 3. Wahlbezirke des Regierungsbezirks Breslau Dels i. Schles., 5. März. Bei der heutigen 2 andtags. wurde nach amtlicher Fenstellung Dr. v. Korn, Majoratsbesitzer in Rudelsdorf( Kreis Wartenberg )( df.) mit den abgegebenen 333 Stimmen gewählt.-

Carlo Alberto, der Großvater Humbert's, mußte 1849 nach der Schlacht bei Novara seine Krone nieberlegen, Napoleon III. hörte am Tage der Schlacht von Sedan auf, Kaiser von Frankreich zu sein. Ada wurden bis jetzt 86 Zobte heraufbeförbert; noch tages, Reichsrath Dr. Buhl( natl.) aus Deidesheim , iſt könnte leicht Novara und Sedan für König Humbert sein. Civis Romanus,

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Politische Weberlicht.

Berlin , 5. März.

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- Der frühere Bizepräsident des Reichs. heute früh gestorben.-

-Prächtige Beispiele zum Rapitel von der Sparsamteit bei der Post liefert der neue Ober- Post­direktor Röhrig in Königsberg . Von demselben wird folgendes berichtet:

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etwa 20 odte befinden sich der allgemeinen Annahme zufolge in der Grube. 23 Pferde sind erstickt. Der Brand dauert noch immer fort. Die Verwaltung hat sofort Anordnung getroffen, daß bis zu 50 pet. der monatlichen Unfallrente vorschußweise an die Hinter- Versegung nach einem bestimmten Ort erbittet, stellt der Herr Wofern ein angestellter Beamter oder Unterbeamter seine Glaubt nicht: wenn Ihr Skandal erregt, daß bliebenen gezahlt werden. Außerdem ist eine erhebliche Er- Ober- Postdirektor grundfäßlich die Bedingung, schriftlich folgendes The dadurch die Welt bewegt", rief am Schluß der böhung der gesetzlichen Unfallrente in Aussicht genommen. zu erklären: Der Betreffende muß 1. auf seine Reisekosten und heutigen Debatte über die Zuckervertheuerungs- Vorlage der Ferner wurden aus öffentlichen Mitteln Fonds gebildet, um 2. auf Umzugsfoften überhaupt verzichten, 3. muß er sich ver­welfische Abgeordnete dem Troß nebst Hörigen des Bundes besonderen Bedürfnissen abzuhelfen. pflichten, nachträglich tein Gesuch um Untera der Landwirthe zu. In diesem Zuruf liegt eine aus der ftügung einzureichen, und endlich muß 4, das betheiligte Der Mangel an Garantien für das Koalitionsrecht der Postamt sich gutachtlich darüber äußern, daß der Beamte auch praktischen Thätigkeit dieses Bundes reicher Bettler ent- Arbeiter ist geradezu eine Prämie auf den Ueber- im stande ist, ohne Schädigung feiner wirthschaftlichen Lage die nommene recht treffende Kennzeichnung der Agitationsweise muth des Unternehmerthums. Insbesondere berüchtigt Kosten des Umzuges felbst zu bestreiten; andernfalls ist an die eines v. Plöt, Paasche u. dgl. In der heutigen Sigung sind in diesem Punkte die Ta bat industriellen. Trogdem diese Genehmigung eines solchen Gefuches gar nicht zu denken.- traten als Anwälte für Vertheuerung des Buckers und für Leute aus der Organisation der Arbeiter felber Bortheil gehabt Also nur der wirthschaftlich Stärkere, darf auf Erfüllung seiner Vermehrung des Vermögens Reicher ein: der Schazminister haben, infofern als der Verband der deutschen Tabatarbeiter Wünsche rechnen! Ob den höheren Beamten ähnliche Berzichte v. Pojadowsky mit einigen Verlegenheitsphrasen, von Miquel's Pläne in Beziehung auf neue finanzielle Belastung der leistungen zugemuthet werden mögen? Blö mit bombastischen, die krasseste Selbstsucht wieder deutungsvoller Versammlungen in ganz Deutschland durchkreuzen fiegelung des Wahlrechtsraubes, die am Donnerstag von der Tabakindustrie durch Veranstaltung zahlreicher und sehr be Dresden , 4. April. ( Eig. Ber.) Noch einmal vor der Be­einmal flar stellenden Brusttönen und-" Professor" half, maßt man fich in den Kreisen der Tabatindustriellen schon zweiten Kammer vorgenommen werden soll, hatten sich die Ar­Paasche, deffen selbstgefällige, sophistische Kunststückchen wieder an, den Tabatarbeitern die Zugehörigkeit zu ihrer Orbeiter von Dresden zum Massenprotest zusammengefunden. dem Tiefgrad ökonomischer, wissenschaftlicher und politischer ganisation durch Androhung des Arbeitsverlustes zu untersagen. Sechs große Versammlungen, in denen die Genossen Dr. Grad­Einsicht, der in seinen Reden Ausdruck findet, fast gleich Aus Bremen wird darüber gemeldet: Wegen Differenzen nauer und die Abgg. Geyer, Goldstein, Fräßdorf, Kaden und ftehen. Die Abgg. Rösicke( wild freis.) und Barth mit der Firma Klevenhusen haben bekanntlich etwa 200 Ar- Hofmann referirten, sollten zeigen, daß der Grimm über das ( frs. Vg.) traten deren Tiraden wirkungsvoll entgegen. beiter die Arbeit niedergelegt. Der Fabrikantenverein hat schmähliche Attentat durch die Verzuckerungsversuche der Deputation Den Höchstpunkt erreichte die heutige Debatte aber in einer angelegenheit befaßt und einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: in deutlicher Sprache. Der Zudrang war überall ein außerordent fich in einer Versammlung am 2. b. M. mit dieser nicht geringer geworden ist. Und die Versammlungen bezeugten dies vortrefflichen Rede des Abg. Schippel. Unbarmherzig legte er an der Hand einer Fülle von Thatsachen dar, machern, Sortirern, Wicklern und sonstigen Hilfsarbeitern), welche die zornentflammte Empörung über den Vergewaltigungs­Die Mitglieder sind verpflichtet, allen Arbeitern( Bigarren- licher. Die Stimmung spiegelte mit wünschenswerther Klarheit daß die Regierung ihren Standpunkt zu ungunsten der nicht nach dem festgestellten Formular schriftlich bestätigen, daß versuch der Reaktion wieder. Solche Ausbrüche der Volksstim­Steuerzahler gewechselt und der internationalen Bermehrung fie feinem Verein angehören, der den Streit bei der Firma mung mögen nun der Regierung fehr unangenehm sein. Denn einer Ausbeutung der Steuerzahler zu gunsten der Zucker- G. Klevenhusen billigt und die Streifenden unterstüßt, in die an sich schon außerordentlich nervöse Polizei war geftern barone durch die Vorlage die Wege zu ebnen beginne. Ver- Bremen, Sebaldsbrück und Hemelingen auf den 17. März, in noch gereizter. Jeden Augenblick wurden ohne ersichtlichen Grund legen strich der Schahminister seine langen Bartkoteletten der übrigen Umgegend auf den 31. März zu fündigen und die die Redner unterbrochen. In der Güldenen Aue entzog der eine Erklärung für den Wechsel in der Anschauung der selben an diesen Tagen zu entlassen, falls nicht bis dahin feitens Polizeibeamte dem Genossen Kaden nach etwa 15minutigem Sprechen Regierung fand er nicht. Nachdrücklichst ermahnte der Firma G. Klevenhusen die Mittheilung eingegangen ist, daß das Wort. Warum? Kein Mensch wußte es! Das gleiche die Arbeit bei ihr wieder aufgenommen ist." Schippel die vornehmen Ausbeuterseelen, schon aus Die bremischen Tabatarbeiter gaben auf diese Provokation fammlung aufgelöst. Entrüstungsstürme waren die Antwort. Schicksal ereilte einen anderen Redner, dann wurde die Vers , politischem Reinlichkeitsgefühl" mit ihrer Interessenpolitik die Antwort in folgender Resolution, die in einer großen öffent Im Trianon war es Genossen Gradnauer gelungen, der polizei­endlich einzuhalten und nicht durch den Ludergeruch der lichen Versammlung am Montag einstimmig angenommen wurde: lichen Empfindlichkeit bis zum Schluß seiner Rede jede Hand­von ihnen vertretenen Interessenpolitik" das Ansehen Die Versammlung erkennt in dem Vorgehen der Firma Kleven- habe zu nehmen; da beim letzten Sah wurde ihm das Wort des Reichstags herabzudrücken. Unwidersprochen konnte bufen einen Angriff auf das Vereinigungsrecht der Tabakarbeiter. entzogen. Das entstehende Gelächter und der Gradnauer Schippel feststellen, daß die Ausbeutungs- Reichs- Die Arbeiter haben nach dem gehörten Bericht die Hand zum gespendete Beifall waren Anlaß, daß auch diese Versammlung boten alles gern nehmen" und den wirklich Darbenden Frieden geboten. Die Firma Klevenhusen hat eine ablehnende aufgelöst wurde. Unter nicht endenwollenden Hochrufen auf nichts weiter gönnen als die Pflicht, die Taschen der nimmer blicken, daß sie unter Umständen geneigt sind, sämmtliche Ar­Stellung eingenommen. Die übrigen Fabrikanten laffen durch das allgemeine Wahlrecht ging die Menschenmasse auseinander. fatten reichen Agrarier und Schlotbarone durch ihrer Arbeit beiter von Bremen und Umgegend auszusperren, wenn die Resolution überall einstimmig und mit heller Begeisterung an In den nicht aufgelösten Verse mmlungen wurde die folgende Bein zu füllen. Offenbar recht peinlich waren die packenden Klevenhusen'schen Tabatarbeiter nicht nachgeben. Die Versamm genommen: Darlegungen unseres Genossen der Regierung und den Ver- lung ist entschlossen, allen Angriffen ruhigen Muthes entgegen Die heutige Voltsversammlung erhebt in legter Stunde vor fechtern privilegirter Ausbeutung. Die werthen Herren zu sehen; sie erwartet von allen Tabakarbeitern, daß sie in ge­suchten durch einen Lärm, wie er auf der Zuckerbörse üblich wohnter Weise zum Schuße ihrer Arbeitskraft und des Vereinigungs­sein soll, ihr Verlegenheitsgefühl zu verdecken. Möge die rechtes eintreten, selbst auf die Gefahr, daß die Arbeiter wochen nächste Wahl ihnen die Quittung für ihre Interessenpolitik lang auf der Straße liegen. Die Versammlung verlangt es Als eine solche Entrechtung der großen Masse des sächsischen durch Nichtwiederwahl ertheilen und den Zuckerkranken die umsomehr, als seit Jahren es unausgesetzt die Fabrikanten Volkes stellt sich die Vorlage, wie sie nunmehr aus den Be die vorziehen, verdiente Auszehrung verschaffen. Die Zuckersteuer- Vorlage mit zu Fabriken verlegen. Es ist besser, rathungen der Deputationen hervorgegangen ist, bar. 80 Prozent einem Schlage alles au verlegen, als wurde schließlich gegen die Stimmen der Sozialdemokraten verhungern, langsam der kleinen und mittleren Leute werden jeder selbstständigen po alsdann zieht mit dem Fortziehen der litischen Willensmeinung beraubt und der Willfür von 20 Prozent und Freifinnigen einer Kommission von 21 Mitgliedern Fabriten auch die Agitation für das Arbeiterrecht in die der Wohlhabenden und Reichen rücksichtslos ausgeliefert. Den überwiesen. Nächste Sigung morgen 1 Uhr: Gewerbe- Filialen der Bremer Bigarrenfabriken ein." Weiter wurde Unbemittelten und Armen wird der gesetzliche Weg zur Ver­ordnungs- Novelle. beschlossen: Falls es vorkommen sollte, daß die übrigen Fabri- befferung ihrer wirthschaftlichen Lage versperrt. fanten von Bremen und Umgegend einen Theil ihrer Arbeiter Die heutige Versammlung spricht ihre Ueberzeugung dahin Das preußische Abgeordnetenhaus fette am Donnerstag entlassen, so sind die noch Verbleibenden gehalten, sich sofort aus, daß das gesammte entrechtete sächsische Volt sich geschlossen die Berathung des Kultusetats fort. Der Versuch des solidarisch zu erklären und demgemäß zu handeln." zum politischen Krieg gegen die herrschenden Klassen, die ihm Zentrums, bei dem Kapitel katholische Kirche und Geistlichkeit" Die Aussperrung der Bremer Tabatarbeiter scheint sein Bestes zu entreißen sich vermessen, organisirt. Jeder einzelne von neuem eine Stulturtampf- Debatte heraufzubeschwören, hatte übrigens von langer Hand vorbereitet- ohne Zweifel ist es auf Mann verspricht, diesen politischen Krieg unentwegt und über­nur geringen Erfolg, da ein Schlußantrag dem öden Geschwäß die Sprengung der Arbeiterorganisation abgesehen denn von zeugungstreu mitzufämpfen, bis daß schließlich doch Gerechtigkeit ein Ende machte. Die Herren scheinen wirklich für nichts anders Semelingen, wo sich zahlreiche Bigarrenfabriken befinden, über Unterdrückung, Bollswohlfahrt über tapitalistische Aus­mehr Sinn zu haben. So ist es denn kein Wunder, daß die sind Die Unternehmer in gleicher gleicher Weise Weise vorgegangen. beutungsgier den endlichen Sieg davontragen wird. Berathungen, die schon acht Sigungen in Anspruch genommen Fast sämmtlichen Tabakarbeitern ist bis zum 17. März Die Versammlung erklärt insbesondere noch, daß sie die Vor­haben, nicht von der Stelle tommen. Die ursprüngliche Absicht, gekündigt. Gleichzeitg wurde ihnen gefagt, wenn fie bringungen der Wahlrechtszerstörer gegen die Sozialdemokratie, den Kultusetat in dieser Woche zu erledigen, ist jetzt einen Revers unterschreiben wollten, laut welchem sie wie wenn diese alles umstürzen" und alle staatliche Ordnung aufgegeben, im Gegentheil, es ist sogar ziemlich gewiß, aus dem Unterstüßungs Verein Deutscher Tabak Arbeiter aus- vernichten" wolle, als elende Berleumdungen und Vorwände zum daß von Montag ab Abendsigungen stattfinden, damit der Etat, treten, sowie die Kollegen von Klevenhusen nicht unter Zwecke der Errichtung der Alleinherrschaft des Kapitals dessen zweite Lesung noch längere Zeit in Anspruch nehmen füßen, so tönnten sie weiter arbeiten, wenn nicht, dann würden zurückweist. Die Bersammlung erkennt vielmehr an, daß sie dürfte und der, bevor er an das Herrenhaus gelangt, auch noch bis zum 31. März die Tabatarbeiter von Achim, angin der Sozialdemokratie diejenige Partei sieht, welche ftets un­eine dritte Lesung zu bestehen hat, vor Ostern fertig gestellt wird. wedel und Verden nachfolgen. Daraufhin wurde fofort ermüdlich für Besserung der Lage der arbeitenden Klasse gekämpft Eine längere Debatte entspann sich heute bei dem Kapitel von sämmtlichen Fabriken eine Kommission zusammenberufen und hat, welche nicht Ordnung vernichtet", sondern Neuordnung zu Universitäten", bei welcher Gelegenheit Abg. Dr. Fried sämmtliche Zigarrenarbeiter beschlossen, nicht schaffen gewillt ist an stelle der heutigen fapitalistischen Un­berg( natl.) die Borgänge auf den Universitäten Bonn und am 17., sondern schon am 7. März die Arbeit nieder- ordnung, unter der die Millionen des werkthätigen Voltes den Marburg zur Sprache brachte. Bekanntlich hat hier zulegen und auf die anscheinend aus Humanität festgefeßte mannigfachsten schwersten Leiden ausgefeßt und von der Antheil­der Kultusminister theologische Professuren nach eigenem 14tägige Ründigung zu verzichten. nahme an den Kulturgütern ausgeschlossen sind. Gutdünken besezt, ohne einen Beschluß der Fakultät Eine fofort einberufene Versammlung der Tabakarbeiter be­einzuholen. Minister Dr. Bosse vertheidigte sein Borgehen schloß:" Die heute den 3. März im Lokale des Herrn Lünzmann mit dem Hinweis auf die Universitätsstatuten und be- zu Saftedt tagende öffentliche Tabakarbeiter- Versammlung erklärt zeichnete es als einen Segen, daß der Minister auch ohne Rück- das Anfinnen der Fabrikanten, einen Revers zu unterschreiben, Weimar 4. März.( Eig. Ber.) Landtag. Nach ficht auf einen Fakultätsbeschluß Berufungen ergehen lassen tönne. dahingehend, aus dem Unterſtüßungsverein D. T.-A. auszu Erledigung einiger unwesentlicher Vorlagen wurde heute der Bei dieser Gelegenheit nannte sich Dr. Boffe einen aus treten, sowie die Kollegen der Fabrit von Klevenhusen nicht zu Landtag vertagt und zugleich auf Montag den 18. April gesprochenen Vertreter der akademischen Lehrfreiheit", ein Titel, unterstützen, als dem freien Willen der Arbeiter zuwider, viel- b. I. wieder einberufen. der nach den letzten Vorgängen wohl taum ernst gemeint sein mehr erklärt die heutige öffentliche Tabatarbeiterversammlung, dürfte. In sarkastischer Weise trat Abg. Dr. Birchow dem Minister treu und fest zum Unterstüßungsverein D. T.-A. zu halten." Defterreich. entgegen, indem er mit einem Seitenhieb auf Bismarck betonte, Sofern die Fabrikanten ihren übermüthigen Plan aus Wien , 4. März. Der Wah Ireformausschuß seizte daß ja seinerzeit auch der medizinischen Fakultät in Berlin eine führen, wird wieder über weite skreise der Arbeiterschaft undie Spezialdebatte über die Wahlreformvorlage bei Artikel 2 unbequeme Persönlichkeit, nämlich Profeffor Schweninger auf- fägliches Glend hereinbrechen. Die Schuld trifft wie in fort. Der Ministerpräsident bat, die Regierungsvorlage an gedrängt sei. Leider vermiste man an Virchow's Rede die anderen Fällen so auch bier den Gesetzgeber, weil er es im zunehmen und legte die Gründe dar, weshalb die Regierung die nöthige Schärfe, die ganz besonders am Blaze war, nachdem er Intereffe der besitzenden Klassen unterließ, das Koalitionsrecht Bestimmung des Wahlmodus den Landtagen überlassen habe. auf feine neulich an den Minister gerichtete Anfrage wegen der der Arbeiter mit Garantien zu umgeben. Weiter sprach sich der Minister gegen den von Friedrich Schwarzen= rechtlichen Stellung der Privatdozenten noch immer keine Antwort Wie würden die Vertreter der kapitalistischen Ordnung eifern, berg eingebrachten Antrag aus, nach welchen die Festsetzung des bekommen hat; es ist traurig, daß sich eine Boltsvertretung in wenn es den Arbeitern einfiele, den Unternehmern Vorschriften Wahlmodus ganz den Landtagen überlassen werden solle, da dies einer so wichtigen Frage mit dem Hinweis auf eine demnächst zu machen, welcher Berufsorganisation sie angehören dürfen oder mit den Bestimmungen der Verfassung nicht in Einklang zu

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der Schlußberathung des Dreiklassen- Wahlsystems in der Zweiten Rammer nochmaligen schärfften Protest gegen die Durchführung der ungeheuerlichen Wolfsentrechtung.

Die Versammlung gelobt daher, allzeit treu zur Sozial demokratie stehen zu wollen unter der Losung: Durch Kampf zum Sieg!"

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