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Mereyntje bummelt
von AM de Jong
Wir veröffentlichen an dieser Stelle eine Leseprobe aus dem Fliereflöter sprang über den Graben zurüd. Er schwentke das foeben im Berlag Der Bücherfreis" erschienenen Roman Menaffe Bein in der Luft, so daß die Tropfen in Bögen herummirbelten,
regntie Geysens Kindheit von A. M. de Jong. Bon Kindern, Frauen und einem seltsamen Küster handelt dieses Kapitel und man wird sich mit Merennije und feiner Umwelt bald so befreundet haben, daß man mit Bebouern von ihnen Abschied nehmen wird.
Unter der milden Frühjahrssonne lag das weite Land offen ause gebrettet, und auf allen Deichen am versinkenden Horizont grünten zart die Bäume. Auf den Aedern sprossen die ersten Schößlinge des neuen Gewächses aus der grauen, loderen Erde, und in den Fliederbüschen, die zerfnitterte, fleine Blättchen entfalteten, jubilierten die eifrigen Bögelchen, die geschäftig im Holz pickten und unter leiden. schaftlichem Gepiepie und Gezirp ungestüm hintereinander herjagten. Der Himmel leuchtete in glänzendem Blau, als wäre er mit neuem Satin bespannt, und die einzelnen weißen Böllchen, die hoch aben schnell gen Besten fdymebten, waren weiß wie die Daunen der Schmane, die ftattlich im Spiegel des tiefschwarzen Waffers des Streefflusses trieben. Die ersten Bienen fummten in gerader Linie vorbei, und ab und zu taumelie ein frühzeitiger Schmetterling, trunken von Licht und Sonnenschein, über die Wiesen und Felder, die wenigen Blumen fuchend, die so früh bereits ihre Honigfelche geöffnet darboten. Doch es war noch nicht viel zu finden, denn zwischen den spärlidhen hellgrünen Gräfern lugten vorerst nur einige weißschimmernde Gänseblümchensterne und buttergelbe Feigwurzblümchen hervor. Schwere Düfte der aufgepflügten Erde und des halbverfaulten Düngers schwebten in der tühlen Luft. Ueberall quoll die neue Jahreszeit hervor, aus den duntien Baumtnoten und aus der dampfenden Erde, der endlos fruchtbaren, ewigen Erneuerin des alten, guten Lebens. Fliereflöter lief, die Hände in den Taschen, den verschlossenen Hut ins Genid feines großen Kopfes geschoben, mit großen Schritten über den niobrigen Bolbermeg, und luftig schallte feine Stimme:
Bei uns im Dorfe sind die Mädchen,
Ach, mie die Engelchen so schön!
Und wenn sie mich am Aermel ziehen
Und dann rufen: Ei, Anton!
Erröte ich Loje...
Wie eine Rose!
Und wenn ein Mädchen mich ansicht
Bürde ich schon wollen
Ja sicher wollen
ber, ad Herre Gott
Joh mahaaaaaag es nicht!
Er lachte laut und fröhlich, und Mereyntje, der mit schnellen Schritten neben feinen langen Beinen hertrippelte, fragte neugierige Bas magst du nicht, Fliereflöter?" Hä? Bas?" rief dieser, verwundert auf den fleinen Jungen herabblickend, den er in der Freude seines Wanderns ganz und gar vergessen hatte. ,, Was du nicht wagst?... Du singst doch: aber, ach Herre Gott , ich wahaaaaaag es nicht?"
,, Dh, meinst du das?... Sa... siehst du Mereyntje ja ach, das ist nur so ein Liedden, weißt du.. ,, Bagst du vielleicht nicht, mit den Mädchen zu albern?" fragte Mereyntje, und Fliereflöter brach in ein wildes Gelächter aus. Ich wohl, oh jeja!" prahlte er. Aber der Kerl in dem Liedchen, her magt es nicht. Und du, Meregnije?"
„ Bagen?" überlegte der Seine, da ist doch nichts weiter zu wagent. Aber ich beschäftige mich nicht mit den albernen Mädels. Die greinen immer gleich, und überhaupt, die mit ihrem lang weiligen Geficher. Bah, ich fann sie nicht ausstehen."
"
Gut fo," lobte Fliereflöter. Du bist ein Kerl. Halte dich nur vom Belbervolt fo weit weg, wie du fannst, Junge. Sie bringen doch bloß überall llnruhe, Schaden und Schande." Er lachte laut und herzhaft, hab die langen Arme über den Kopf und laumte, daß es über die Felder schallte. Dann ließ er sich wie ein Bilder ins Gras am Begesrand fallen und tollie mit ftrampelnden Armen und Beinen wie ein Pferd durch die Beide, um und um Mereyntje wurde non der tollen Luftigkeit angestedt und sprang unversehens mitten auf Fliereflöters Bauch, der vor Schred wie eine ängstliche Bans zu gadern begann. Doch alsbald schlug diefer die Arme um feinen fleinen Belagerer, und fo balgten und tugelten sie sich, brüllten und lachten. Und Mereyntje gewann den Kampf. Triumphierend faß er auf Fliereflöters Bruft und hielt ihm die fleine fräftige Fauft unter die lange, vor Betlemmung schnaufende Rafe. Gewalttätig drohte er.
Fleh' um Gnade, großer Schlumprian, aber ich hau' dich und mache Hackfleisch aus dir!"
Fliereflöter jammerte erbärmlich um Gnade. Es war erstaunlich, zu sehen, welche Angst er vor Mereyntjes Fäusten hatte, und Dieser war so eingenommen von seinem Sieg, daß er tüchtig auf und nieder hopste auf dem wehrlofen Körper feines Opfers das ftöhnte und wimmerte, und deffen großes Geficht sich trampshaft verzog und dehmütig flehte, freigelassen zu werden
Wenn du mir versprichst, eine Geschichte zu erzählen!" war Mereyntjes Bedingung, und der bedrängte Fliereflöter ging eilig auf dieselbe ein.
und flagte in vorwurfspallem Ion:
nur
Dußt du nun so drüber lachen, schlechter Keri?... Warte es mird dir schon noch vergehen!"
Ba, aber, lachte Merennije, es war auch zu uffig." Für mich war es gar nicht ulfig," versicherte ihm Fliereflöter ,, Aber du freuft dich über das Unglüd anberer. Beißt du, daß das eine Lobfünde ift, Jungohen? Bergiß das nicht bul
Ach, du schwindelft ja," perteidigte sich Mereŋntje sogleich ernsthaft 3 lachte doch nur, weil bu folche verrüdten Gesichter
geschnitten haft."
Küster.„ Du behältst boch immer recht." ,, Nun tomm, dann wollen wir mal meiter gehen," seufzie der Auster. Du behältst doch immer recht."
die Bemerkung über die Todsünde nachdenklich gemorden In Ge Schweigend gingen sie nebeneinander her. Merennije war durch danken verglich er den neuen Kameraden mit dem früheren. Und plöglich fragte er: ,, Glaubst du an Gott Fliereflöter?"
fann man so dumm sein und nicht an Gottglauben!" ,, Ra, selbstverständlich," antwortete dieser ohne 3ögern. Bie
Rrug glaubte aber nicht an Gott," fagte Mereŋntje ernsthaft, und er erwartete die Antwort, die er von seiner Großmutter und von so vielen anderen gehört hatte:„ Darum ist er auch verloren. gegangen."
Aber Fliereflöter fagte ruhig:
Du irrft dich, Mereyntje: er glaubte wohl an Goft." Wie vom Blitz getroffen, stand Mereyntje still.
,, Er selbst hat gesagt, daß er nicht an Gott glaubt."
Und doch glaubt er an Gott," behauptete Fliereflöter energisch. ,, Aber es ist ein anderer Gott als der, an den du glaubst und wieder ein anderer, als der, an den ich glaube."
Satechismus her Es schwindelte Merennije, und mechanisch fagte er die Worte des
,, Es gibt nur einen Gott."
Selbstverständlich," pflichtete Fliereflöter großmütig bei; aber fonderbarerweise fügte er hinzu: für jeden Menschen gibi es nur einen Gott."
Mereyntje mar nur halb zufriedengestellt. Er sah in das ernste
Gesicht des langen Mommes neben ihm, ob der ihn etwa véralbern mollte.
Nach einer Weile fragte er:
Teufel?"
Es gibt feinen Teufel," fagte Fliereflöter ruhig. Erstaunt fah ihn der Meine Junge an
" P
Boher weißt du das?" fragte et liftig.
Ich habe ihn noch nie gesehen," antwortete der andere leichthin. Das ist Quatsch," behauptete Mereyntje, und um dieser appDiftischen Aeußerung mehr Nachdrud zu nerleihen, fügte er hinzu: Hast du vielleicht den lieben Gott schon gesehen, bu?" Und zu seiner Berwunderung tam prompt die Antwort: ,, Den sehe ich doch wahrhaftig alle Tage; du etwa nicht?" Run wurde es mereŋntje doch zu bunt Mißtrauisch sah er Fliereflöter ins Gesicht, der ernsthaft blickte und feine Miene verzog. Deshalb sagte er:
Du bist wohl ein Rezer, du? Bildest du dir etwa ein, daß du den lieben Gott sehen fannst! Um den zu sehen, muß man ein ganz großer Heiliger sein! Halte dich selber zum Narren, du. aber mich nicht!"
Du mußt nicht böse werden, Mereŋntje," antwortete Fliereflöter heiter. Sieh dich nur mal unt. Siehst du denn den herr lidhen blauen Himmel nicht und die Bäume mit ihren zarten Blättern, und das junge Gras, die Blümchen und die Bögel, bie ng Fertel, und mich und dich?... Stehst du, das alles zusammen, das ist Bott."
Der fleine Junge dachte nach. Er fühlte sich erleichtert Er begriff nun, mas Fliereflöter meinte, und das mar nichts Außergewöhnliches. Der Herr Pfarrer hatte auch schon mal ungefähr so gesprochen. Aber Fliereflöter hatte das total mißperfianden. Und darum half Mereyntje ihm nunmehr aus feinem Irrtum:
man erkennt den fieben
Ja, wenn du das so meinst Gatt an feinen Werfen... das weiß ich auch. Aber das ist nicht der liebe Gott selber, du, das ist ein großer Unterschied. Dann. dann," stotterte er, und versuchte, feine schnellen Gedanken in Borte zu fleiden, dann fannst du ebenso gut sagen, daß du den Teufel fiehst, denn denn du siehst doch oft genug, daß die Menschen Böfes tun, und bu sündigst doch selber auch manchmal gibt es doch ebenso gut einen Teufel wie einen lieben Gott." Fliereflöter fah in das erhigte Geficht mit den großen, funkelnden Augen, und er munderte sich. Kopfschüttelnd fagte er:
na, dann
,, Et, ei, Mereyntje, was tannst du doch gut disputieren! Du nagelst mich, weiß Gott , an jeder Ede fest! Du folltest doch eigentlich Pfarrer werden!"
Oh, dachtest du vielleicht, daß ich das nicht würde?" fragte der teine Bußprediger entrüstet. Nunmehr zwang er ihn zu einem definitiven Befenntnis: lind glaubst du ruum, daß es einen Teufel gibt?"
Der Lange( dittelte den Stopf: bestimmt fagte er: ,, Rein, das glaube ich nicht. Ich habe Gott viel zu lieb, als daß ich glauben tönnte, daß es einen Teufel gibt.. Unzufrieden sah Merennije ihm gerade in die Augen. ,, Du bist ein Halb- Ungläubiger," stellte er fest. Das werde ich mal dem Hernr Pfarrer fagen, alter Junge!" ( Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
mar.
Auch ein Kampf ums Matterhorn.
New- Yorker Verkehrspläne. 3. B. erschien eines Tages ein Mann und verlangte tausend Dollar, Eine Milliarde Dollar, über vier Milliarden Mark sollen in den andernfalls tonne die Milch nicht mehr geliefert werden. Man nächsten zwanzig Jahren von der Stadt New Jort für die Ausschickte den Mann erstaunt weg, aber om nächsten Tag wurde die gestaltung ihres Berkehrswesens ausgegeben werden. Gin dem Firma mit Anfragen ihrer Kunden bestürmt, die die ausgebliebene Bürgermeister Batter vorgelegter Blan steht die Errichtung neuer Milch reklamierten. Bad fehrten die Milchfuhrwerke in die Molkerei Brüden, Untergrundbahnen und Verkehrstunnels in einem bisher zurüd die Milchfutscher hatten gebrochene Armie, blaue Augen taum reahnten Ausmaß vor. Das Kernproblem all dieser Bläne ist und alle sonstigen Zeichen der Tätigkeit der Racketeerers, die mun die Berbindung zwischen dem Herzen New Dorks", der Halbinsel schleunigst ihr Geld von der Firma erhielten und diese dafür_in Manhattan , und Long Island mit Brookinn einerseits und dem Frieden ließen. Aehnlich erging es einer großen Färberei, die sich westlich und südwestlich gelegenen Festland mit New Jersey und erft zur Zahlung an die Radeteerers bereitfand, als ihr Geschäfts. Staten Island andererseits. Die neue Brüde über den Hudson betrieb durch Bomben und Säureattentate schwer geschädigt worden zwischen Manhattan und Fort Lee in New Jersey , mit deren Errichtung im Mai 1927 begonnen wurde, wird im Jahre 1932 fertig fein. Zwischen dem südlichen Stadtteil von Manhattan und New Jersen ist eine Berbindung durch den Holland- Tunnel unter dem Hudson geschaffen. Nach dem Borbild des Holland- Lunnels foll Das System ber Untertimehung fünftig ausgedehnte Anwendung bas Syftem der Untertiimnehung fünftig ausgedehnte Anwendung finden. Für den Ausbau des Untergrundbahnnehes in der MidTown follen allein 103 Millionen Dollar ausgegeben werden. Unter den Narrows, dem Zugang zum New- Yarter Hafen, wird ein Tunnel gebaut werden, der die Berbindung zwischen Brooklyn und Staten Island herstellt; ein anderer zehn Meilen langer Berfehrstunnel fall nam Stadtteil Brong unter der 7. Avenue, dem Sentral- Bart und der 5. Anenue nach Greenwich Billage führen. Racketeering- der neue Verbrecherberut.
In amerikanischen Zeitungen begegnet man jetzt häufig einem Ausdruck zur Bezeichnung eines Spezialgebietes aus der Berbrecher, pragis, der vor menigen Jahren noch unbefannt war Es handelt fich um das Racketeering" bzw. dessen Ausüber, die Radeteers. Radeteering ist Erpressung unter Anwendung von Gewalt. Während fich früher die Erpressungen meist gegen Leute richteten, die etwas auf dem Kerbholz hatten, fuchen die Radeteerers sich ihre Opfer unter den anständigen Geschäftsleuten. Bei einer großen Molkerei
FUNK
RUND
AM ABEND
16.30 Unterhaltungsmusik.
18.00 Naturwissenschaften( am Mikrophon: Prof. H. Reichenbach). 18.30 Lieder.
19.00 Billige Bücher"( am Mikrophon: Dr. Max Wieser).
Run ging der fleine Sieger zur Seite, und der große Besiegte stand auf und fah sich um, ob die Welt feit feiner schmählichen Niederlage nicht verändert sei. An der anderen Seite des Grabens stand ein braunes Pferd und fah mit großen. glänzenden Augen 19.30 Berühmte Pianisten( Konzert auf mechanischem Klavier). verwundert diesen zwei im Graje spettafelnden Bindbeuteln zu .Himme fatra!" rief Fliereflöter mütenb. Dieses häßliche Schaukelpferd steht da und lacht mich frech aus, weil ich verloren habe! Marie bu!"
Und mit wüstem Geschrei und heftigem Schwenten seiner Urme sprang er über den Graben auf das Pferd fos, fo baß es. Don pantichem Schreden erfaßt. mit großen Sprüngen fortgaloppierte Die Erbe zitterte danon. und schwarze Erdklumpen flogen hinter ben wilb ausfchlagenden Hufen in die Luft Fliereflöter frümmte sich vor Lachen und patschte vor lauter Bergnügen aus Bersehen mit dem Fuß in den Graben. Borauf er plöglich zu lachen aufhörte und mit verbußtem Gesicht sein Bein zurückzog, fo hastig und er. redt, daß Mereŋntje sich halb tot lachte.
20.00 Wovon man spricht. 20.30 Glasunow Quartett. 1. Glasunow : Quartett A- Dur. Quartett Es Moll, op. 30. 21.30 Anton Betzner elgene Dichtungen. Nach den Abendmeldungen: Dr. Christian Pfell: Trocken Ski Uebungen. Anschließend Sport, Bildfunk. 23.30 Abendunterhaltung.
Konigswoste
Die italienischen Auswanderungsgefeße sind streng und Mussolini läßt, feitdem bekannt wurde, daß auch die schwierigsten Alpenpäile ur unerlaubten Auswanderung bemukt werben, jeden Baß fo harf bewachen, daß es geradezu unmöglich scheint, den Militär. fordon zu durchbrechen. Und doch gelang es vor emigen Zagent wieder einer Gruppe von vierzehn Italienern, darunter einer Frau mit ihrem Säugling, über ben Furggrat einen Kaman, der das Große" mit dem Kleinen" Matterhorn verbindet Schwarzseehütte und nach Zermatt , also auf Schweizer Boden, zu gelangen. Eine Auswanderung, die zugleich als hochalpine Leistung um so mehr anzuerfennen ist, als fie von gänzlich Ungeübten ohne jedes touristische Hilfsmittel ausgeführt wurde
Ein Haus des Grauens.
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nach der
Bor einiger Zeit machte viel bie Meuterei und der Ausbruchs verfuch der Zuchthäusler von Canon City von sich reden. Canon City dürfte wohl die einzige Strafanstalt der Welt sein, in der fid) ausschließlich Mörder befinden. Bon den 10 345 Insassen dieser Strafanstalt find 9867 wegen Mordes abgeurteilt. Auf ihr Konto fommen nach den Aften 16 758 erschlagene, vergiftete oder er schossene Menschen. Bezeichnend ist auch, daß von den in Canon City inhaftierten Zuchthäuslern nur 23 Proz. in den Gerichtsverhandlungen die Morde zugegeben haben.
Er war nun einmal zum Tode verurteilt..
Es war schon lange her. Im Jahre 1901 sprachen ihn Wiener Geschworene des Mordes an feinem fünfjährigen Sohn schuldig. Er hatte das Kind getötet und die Leiche verbrannt. Vielleicht war der Mann schon damals geistestrant. Das Gericht verurteilte ihn zum Tode durch den Strang; Kaiser Franz Joseph beanadigte ihn zu lebenslänglichem Kerter. 3wölf Jahre später verließ Dit die Straf anstalt. Tat und Prozeß waren längst in Vergessenheit geraten. Der ehemalige Todestandidat und Zuchthäusler ging in aller Stille. froh, daß sich niemand um ihn fümmerte, feiner Beschäftiging nach. Er legte sich Pferd und Wagen zu und trieb Handel. Da passierte ihm eines Tages ein Unglüc Sein Wägelchen stieß mit dem Trammagen zusammen. Ihn traf die Schuld, er mußte vor dem Richter erscheinen. Hier lauerte das Verhängnis ihn auf. Längst Begrabenes wurde plöglich aus der Verfenfung geholt; nicht mur, daß er nach seiner 27 Jahre zurückliegenden Vorftrafe gefragt wurde, das Gericht verlas auch die Urteilebegründung. Otts Ber.
16.00 Schulrätin Käte Feuerstack: Die soziale Not unserer Volksschulmädchen. breffen wurde wieber Beute der Deffentlicf felt. Für feine Nach 16.30 Nachmittagskonzert von Leipzig .
17.30 Mersmann: Gespräche über Musik.
18.00 Prof. Dr. Prion: Bilanzfragen und Aktienrecht. 18.30 Englisch für Fortgeschrittene.
18.55 Prof. Di Gürtler: Weberei.
19.20 Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte. 20.43 Unterhaltungsmusik.
21.30 Chore.
barn wat er mun niht mehr der Kleinhändler. fondern der greulicke Kindesmörder. Mit der Ruh war es vorbei und Ott nahm Gift. Zwar wurde ihm im Krankenhause da. Leben gerettet hie Tat vom Jahre 1901 befam aber übermächtige Gewalt über ihn: er wurde in die Psychiatrische Anstalt eingeliefert. Die Tragödie eines zum Tode Berurteilten.