Sonnabend
21. Dezember 1929
Unterhaltung und Wissen
Beilage des Borwärts
Heinrich Hemmer: Weihnachtseinkäufe in aller Welt
3ch beschenfe ein Münchner Kindl.
Was tauft ein alter Globetrotter der Wirtstochter feines Stammlotales zu Weihnachten, wenn diese im Begriff steht, sich zu verheiraten und die Sache möglichst wenig kosten und doch repräsen tabel sein soll?
Mimi( so hieß diefes flirtäugige, muschelföpfige Münchener Kindl) hatte mir die neuaustapezierte, neueingerichtete, fofett und heimelig arrangierte Wohnung gezeigt, die sie von ihrem Bater schon jetzt erbt: wenn sie unter die Haube tomimt
Liebste Mimi!" sagte ich, nachdem ich überall herum geschnuppert und mir das tommende Glück recht deutlich peran, fchaulicht hatte: Alles ist wunderbar. Aber die zwei Jagdbilder im Vorzimmer sind ein großer Kitsch." Es waren ein paar Früh, jahr: landschaften mit fliehenden Feldhafen und einem grünbetappten Sonntagsjäger, der auf einen Bunft im Hintergestell zielte, der sich wie das Zentrum einer Schießscheibe ausnahm. So etwas paßt nicht einen modernen Haushalt. Ich versprach daher Mimi, meiner seits zu ihrem Glück beizusteuern und etwas Besseres für das Bor. zimmer zu besorgen, etwas ganz Ausgefallenes,
Am Goldenen Sonntag erschien ich mit mei Jagdbilbern, ble in München , nein, pielleicht auf der ganzen Welt nicht ihresgleichen haben und doch ganz billig herzustellen waren: Bergrößerungen von zwei merkwürdigen Momentaufnahmen. Die ich seinerzeit in der Wildnis geknipft hatte. Mimi nahm die Hafen ab, und ich hängte die zwei Photos auf, die wir Arm in Arm betrachteten. Auf dem einen war eine afrikanische Hochgrassteppe zu sehen, über welcher strahlend die Tropensonne aufging. Rings um einen fan digen Fled im Vordergrund saßen ehrfurchtsvoll wartend große, duntle Bögel: Masgeier. In der Mitte lag ein großes Zebra und über diesem stand, herrlich aufgeredt und göttlich unbefümmert um die harrenden Blicke der ihn umgebenden Kreatur, der Herr ber Steppe, ein formvollendeter alter schwarzmähniger Löme, der ge mächlich an ein paar Rippen faute. Hinter dem Löwen , bescheiden und taftvoll, mier fleine Schatale in einer Reihe. Durch das Gras aber pürfdyt ein Lömenjäger heran,
Na, Mimi!" sagte ich. Mimi mar fprachlos. Ich zog sie nadh bem anderen Bild. Da lag auf einer lichten Grasstelle des Urwaldes ein dunkler Fleischhügel. Ein Elefant ist erlegt worden von den 3mergen des Kongogebietes. Der Riesenleib liegt am Rande des Irmalbes, der vor seiner Straft auseinandergemidhen mar, hüflos niedergestreet. Die dunkle Maffe ist von 3mergen mie von Ameisen bebedt. Jeber Zoll des Kadapers ist von emfigen, tleinen,( dymary braunen, viehisch häßlichen Menschen in Besis genommen. Mie Männer, junge Männer, Hußelmeiber, funge Mäbchen unb tinber: alles funtert gierig. Blutiümpel haben fich gebilbet unb bie Haut hängt in Streifen nieber. Fleischflumpen werben herausgeriffen und im Grafe liegen die Gattgefreffenen.
Ra, fo elmas," fagte Mimi und lächelte appetitlich über blefe Unappetitlichteiten Tie lub mich für den zwelten Feierlag zum Tee ein: ber erfte gehörte offenbar dem Bräutigam. Ale toh hinfam, waren schon viele Leute da, die die schöne Ausstattung bemunderten. Jeder von Mimis Berehrern, lauter biebere Leute, hatte ihr etwas Prattisches oder Gefälliges mitgebracht. Nur eines erregte Mißfallen, gab allgemeines Mergernis: meine Jagbbilber. Ich sah, wie man Mimi nach dem Spender fragte, und dann trafen mich verächtliche Blicke hinter finsteren Brauen. Ich glaubte das Wort Rohling zu horen Mir war zumute, als hätte ich selber ben Elefanten aufgefressen und has arne Zebra. Ich schämte mich, benn Mimis Blide verrieten schwere Enttäuschung. Als niemand im Borzimmer mar, ftahl ich mich mit den Bildern davon,
Und jetzt bin ich neugierig, mas ich bei einem Berliner Kindl mit ben amei Bildern für Glüd haben werde.
Die Pafete rennen uns nach.
In Japan . Wir hatten in Robe eingetauft: lauter billigen Krimetrams. In Maito, draußen am Strand, wollten wir ein leines Japanerhäuschen mieten und Weihnachten abmarten: mir wollten uns installieren und billig leben bis zum Frühjahr, mo man reisen tann. Die Adresse von dem Vermieter hatte ich in der Tasche Bir fuhren 5, 5 Stationen mit der Bahn, dann stiegen wir in Maito aus: nollgepadi mię eine Karamane, Du, wir nehmen nur bas Rötigste mit," sagte ich zu meiner Frau, morgen tann man ja alles mit einem Karren in das neue Häuschen fahren."
,, Können wir unser Gepäd bis morgen zur Aufbewahrung hierLaffen?" fragte ich die Bahnhofsjapaner, die hier faum englisch sprachen, auf englisch .
Sal," riefen fle, und verneigten sich alle zugleich wie Mario. netten, die man an einer Schnur zicht hai ," bas heißt: Ja!" Also gut: Meine Frau möchte diesen arünen Korb, das Schirmetui, die Hutschachtel und das Necessairetöfferden mitnehmen und ich: die gelbe Lebertasche, das Stativ und die Thermosflasche. Die an deren 28 Stüd bleiben hier."
„ Es flappt alles wunderbar," sagte ich vorm Bahnhof zu meiner Frau, und wintte den Riffchas, von denen es auch im kleinsten Nest eine Anjammlung gibt, sobald eine Chance vorhanden ist, Passagiere zu bekommen. Ich streg ein, der Kuli saufte mit mir lps, ein anderer Se li faufte mit meiner Frau hinterdrein und 2, 3 weitere Bägelchen würten, wie es Usus ist, auf das bißchen Handgepäck warten und dann nachkommen.
Ach, wie schön war es, einmal ohne das große Gepäck loszufahren; ich fühlte mich so fret, so unbefümmert wie seit langem nicht. „ Sayonora" riefen uns die Bahnhofsjapaner nach und wir riefen Sanonora" zurück, das heißt: Lebt wohl!
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Maito ist ein weitläufiges Neſt an der ersten Ede sah ich, mich um: da tamen schon einige Riffchas nach. An der zweiten Ede sah ich mich wieder um: es waren eigentlich eine ganze Menge Nisayas, die da nactamen. Als wir um einen Platz mit mert würdigen unordentlich herumstchenten, sturmzerzausten Stiefern herumfuhren. fchien mir, als ob alle Riffchas des Ortes hinter uns her wären. Plöglich, an einer Bienung, fah ich die Riffchas unter uns: Kästen tauchten auf. Büntel, Schachteln, Koffer: Alles, was auf dem Bahnhof hu te bleiben sollen. Ein ganzer Schweif von Ritfchas folgte uns nach. Jeder hatte ein Stüd Gepäd pie eine Trophäe in seinem Wägelchen, die Weihnachtsgeschenke, billiger japanischer Tröbel, ales. war sorgsam auf Wägelchen gelegt, bie 3manzig Riffchas uns nachraften und eine Schlange bildeten. fauften hinter uns her. Unfer perhaßtes Geped, tausend unnüße,
blobfinnige Dinge, die mir langft troenbo zurüdlaffer ober über| faufen. Wir fonnten bezahlen oder mieber einen Chit ausstellen.
Borb hätten merfen sollen, tam uns nachgerannt. Wir schlängelten uns durch Straßen und Gaffen und das Japanerpolt starrte uns uns durch Straßen und Gassen und das Japanerpolt starrte uns bewundernd nach: mas mußten wir für reiche Beute sein!
Niemals tonnten wir den Bewohnern von Maito begreiflich machen, daß wir zu ihnen hinausgezogen waren, um zu sparen. Sie hielten uns für unermeßlich reich. Sie rupfen uns. Die Gefchente maren billig gewesen, aber die Breise, die mir durch deren Aufmarsch bezahlen mußten, maren enorm. Nach Weihnachten beschloffen mir, von Maito mieber fortzuziehen.
Man braucht fein Geld.
Beim nächsten Geschäft, einem Filigran, Ruriositäten- und Edelsteinlaben, betrachteten wir Teppiche von Mirzapore, getriebene Messingvasen von Benares , Marmorstulpturen ven Agra mit Japfis eingelegt, filberne Disten, langhalsige Barfümfläschchen: der Besize: bat uns, ihm die Ehre zu erweisen und Platz zu nehmen. Dann breitete er ein weißes Tuch auf den Boden aus, verschwand, und tam mit einem schwarzen Kästchen zurück. Er stellte das Kästchen auf das Tuch, setzte sich auf den Boden daneben und öffnete es. Berlenketten und Türkise tamen zum Vorschein, goldene Spangen mit eingeschmolzenen Edelsteinen, lange emaillierte Dhrgehänge, Topase, Ametyfte. Wir blieben drei Stunden in diesem Geschäft und stellten Chits aus. Dann erspähte meine Frau in einer anderen Straße glasierte Bafen, außen blau und innen weiß. Wir stellten noch viele Chits aus, da und dort. Alles, was ich an Papier bei mir hatte, perfchrieb ich für Chits. Schließlich war die Kiste poll und die Uhr zwölf.
Salt," Ichrie meine Frau. Sie sah( wir waren damals frisch in Ralfutta angekommen: es war so ziemlich genau ein Jahr später) Schals, Tüher, Seiden, Stickereien, eine buntmehende Stabt von Geweben. Der Ticca- gharri( das ist eine Art Rifte, mit Rädern und einem Ochsen versehen) hielt an unb mir stiegen acis. Also das ist dein Weihnachtsgeschert." fagte ich zu meiner Frau, nachdem fie einen Schal erhandelt hatte, den man durch einen Fingerring ziehen tonnte. Auf mehr reicht unser Geld nicht aus. Bollen Sie bar bezahlen oder einen Chit ausstellen?" fragte der Babenbesizer. Was ist ein Chit?" Ein Chlt ist etwas Herrliches, erfuhr ich. Film. Und mit den Chits ist alles vollständig in Ordnung. Man Ein Impromptu- Schuldschein, ein Bon.
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Wenn man einen Gegenstand in einem indischen Basar exblidt, der einem gefällt, nimmt man ihn mit und stellt einen Chit aus. Eine wunderbare Einrichtung. Man stelle sich vor: man fönne in Berlin mit einem Papierzettel, auf dem die Kauffumme und der Name steht, einkaufen.
Bir ftellten einen Chit aus. Jegt fonnten wir noch etwas
Alfred Prugel: Lokalchronik
Abends in den Rammern, in den Stuben, im Café und in der Straßenbahn fliegen tausend Augen
über feuchte Beitungsspalten, streifen auf der zweiten Seite schnell mal die Lefalrubrif:
Dreimal Tote und ein Schwerverletter bei tem Autounglück auf der Raiserstraße." ( Unsereiner war ja night babei, Sgnell vorbei schnell vorbei). Blut ist über den Asphalt gespritzt und ein Todesschrei verging, Sanitäter famen und es stockte fünf Minuten der Verkehr. Draußen ist ein alter Mann ersticktNotquartier in einer Schreberlaube:
3weimal ein Versuch mit Gas... Nahrungssorgen... sprang in den Kanal." ( Unsereiner war ja nicht dabei. Schnell vorbei schnell vorbei.J
Ster ein Fehltritt vom Gerüst Maurer Schmidt- drei Rinder weinen, Witwe hungert. Batermord in dreißig Zeilen. Raubvering ein Attentat mit Sglägerei. Dachstuhlbrand im Reim erstift; eine Leiche aufgefischt- und ein Vermister: Dieses alles frißt dein Schädel jeden Abend Jahr um Jahr. einerlei ( Einerlei-
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unfereiner war ja nicht dabei.)
Später wird dich auch das Mahlwert paden, das des andern Leben vor dir fraßdeinen Schrei erstickt das breite Gummirad. Niemand fragt nach dir- vergessen lebst du blaß noch im Samilienrahmen. Sieben Zeilen meldeten der Stadt dein Schicksal Aber niemand läßt sich stören. Jeder hat mit seinem Aram zu tun. ( Denn von denen, die es lefen- feiner ist in deiner Sant gewesen.)
Erna Bilfing: Der Krake
3m Berliner Aquarium ift ein Achtflker, pon den Biffenfchaftlern Octopus vulgaris, im Eo tamund Tintenfisch genannt, eingetraffen. Diefe Tiere, im Torben unter dem Namen Krale, im Gülben unter Bulp bekannt, find äußerst intereffante Lebewesen. Und da heute Lebens erinnerungen und Interviews fa modern find, foll zu unsern Lesern mal ein Arqte fprechen.
Alt, uralt ist mein Geschlecht und der fossile Ueberreft, den Somerty in den Kreideablagerungen des Libanon fand, das war mein Urahn, Er war, wie ich, ein Achtfüßer, aber er ist nicht nur der Stammpater aller Octopoden und Decapoden( 3ehnfüßer), sonbern auch der unserer gesamten Betternschaft. Und was für eine eigenwillige Entwicklungsgeschichte habe ich. Es wurden Wirbeltiere, es entstanden Schneden, jedoch ich bin ein Kopffüßer. Mein Körper ist von einem Sad umgeben, der die schwarzbraunen Kiemen enthält, die nach Brehms Tierleben die Gestalt eines umgelehrten Bapagei ichnabels haben. Das Atmungsmaffer hole ich durch einen oberen Schlitz herein und ströme es durch ein seitliches Rohr wieder aus. Ich bin sehr leicht erregbar unb ich bann baher in allen Farten
Als wir nach ber Bension tamen, war alles finster und gefchloffen. Ich schlug Lärm und versuchte, jemanden herauszu in dem trommeln. Schließlich fletterten mir über den 3aun Augenblid tam die Polizei„ Das haft du von den Chits," sagte ich zu meiner Frau,., jezt werden wir eingesperrt."
Es flärte sich zum Schluß alles auf wie in einem amerikanischen
muß sie nur zu guter Zeit einlösen: das ist das Aergerliche und Schwierige an der Sache. Als wir das besorgt hatten, waren wir mit Kallutta fertig, oder besser Kalkutta mit uns: wir mußten uns einen Aufenthalt suchen, wo wir mit Sparsamkeit und großem Fleiß die fleinen Chits wieder wettmachenkonnten. Ein Chit iſt eine Art Wechsel, leicht auszuftellen, aber schwer einzulösen. Ach! Nichts ist vollkommen auf Erden.
Schillern, je nachdem, ob ich mich meiner Umgebung anpassen mill, ob ich Beute ergreife oder gerade in Zorn geraten bin.
Die Kriegsschiffe der Menschen umnebeln fich neuerdings, mas als größte Errungenschaft der Technik und des Menschengelstes gepriesen wird. Doch, was ist das für einen Tintenfisch! Ich tann aus meiner Afterdrüse einen schwarzen Farbstoff absondern, der mich in eine dunkle Wolfe hüllt. Darum nennt mich das Bolt auch Tintenfisch, obmohl gar nicht alle meine Berwandten einen Tintenbeutel haben. Einige von uns wohnen nämlich in großen Tiefen. Nicht in Untiefen, das stub feichte, für die Schiffahrt gefährliche Stellen im Fahrwasser, sondern in mirklichen Meerestiefen. Und dort herrscht emige Nacht, die ohne weiteres auch den Tintenbeutel überflüssig macht.
Wir wohnen stets im Meere. Und ble Sehnsucht nach dem Meer ift ein Teil unserer selbst. Der Mensch tann vor Heimweh nach dem Meere trant fein, ihm tönnen dieserhalb das Herz Hopfen und die Tränen in den Augen stehen, doch findet er, in unbekannte Gegend gestellt, ganz allein auf sich angewiefen, nur durch einen Glückszufall den Weg zu ihm. Wir aber, mir brauchen das Meer nicht zu sehen, mir brauchen das Meer nicht zu hören, mir brauchen feinen Kompaß unb teine Bandfarte, mir gehen stets in Richtung Meer. Wir brauchen teine Eindrücke zu kombinieren, mir gehen über Steine, wir gehen über jebes Hindernis, allein geführt von unserem Instinkt.
Bir Achtfüßer sind übrigens gut zu Fuß, wir sind desgleichen gute Kriecher und Schwimmer höchster Eigenart. Bas wir fönnen, macht uns fein Reford und fein Kanalschwimmer nach, denn wir getrauchen die Atemtätigkeit zum Schwimmen. Und zwar besteht bei uns die Fortbewegung in einem Rückstoß.
An den Gestaben verlassen wir uns gerne auf unsere Armtraft, biefe fnodjenlose Masse, und bauen ein Steinnest. In ihm legen wir uns auf die Bauer und greifen uns, wenn wir Hunger haben, vorüberschwimmende Fische und Krabben. Bir greifen fie mit unseren Armen so ähnlich, als ob ihr Menschen einen Tobenden
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in einen Mantel einhüllt ziehen fie mit unseren Saugnäpfen an uns unb töten und lähmen sie durch eine Absonderung unserer Speicheldrüse. Menschen haben Octopoden schon gequält und angegriffen und nie haben sie von ihrem Gift Gebrauch gemacht. Nicht aus Gutmütigkeit, sondern weil sie von ihrer eigenen Giftigkeit nichts missen. Töter aus Mordlust sind wir überhaupt nicht, obwohl wir eine rauflustige Bande sind. Darum frißt auch mal ber eine ben andern auf. Im Aquarium in Neapel haben fogar fleine Tintenfische einen großen Kollegen zerrissen, weil der ihnen beigesellt werden sollte. und sie feinen Eindringling dulden wollten. Daher ging ich auch sofort auf den kleinen Tintenfisch los, als ich aus dem adriatischen Meer gezogen war und nach 45stündiger Bahnfahrt und einer Probezeit im Eingewöhnungsbecken in Becken 5 des Berliner Aquariums gefeßt wurde. Aber ich war der Fremdling und er der Ortseingefeffene. Ich fannte die Situation nicht genau, war durchaus nicht Herr der Lage und da blieb mir nichts meiter übrig, als mit ihm Freund zu werden. Die Reise hierher war ganz gut, lebte ich doch in einer Emailletanne, die 20 Liter Wasser enthielt. Darum war die Fracht ziem= lich hoch, denn das Maffer hat immerhin Gewicht. Als ich über bie Grenze tam, gudte der 3olbeamte ganz tief in meine Kanna hinein und dann wurde ich für zollfrei erklärt, weil ich zu wiffenschaftlichen Schauzmeden bestimmt bin.
Mir gefällt es in Berlin recht gut, ich fraß bereits einen Dorsch und gudte nun die vorübergehenden Menschen an, aus Augen, die wahre Wundermerte der Optit sind. Die Stäbchenzellen, die eigent lichen Sehapapparate find bei mir nämlich linsenwärts gerichtet, fie liegen nicht, wie umständlicherweise bei euch Menschen, hirnmärts. Ich habe auch Augenlider, was sich bei den Fischen nur die Hai sische erlauben. Meine Kollegen, die zehn Füße haben, erhielten nen der Natur teme Augenlider. Die bekam nur ich. Natürlich sind sie ohne Wimpern und der schmachtende Kintoppaugenaufschlag ist auch nicht meine Sache.
Und nun tie indiskrete Frage, ob bei uns die Aufklärungsmanier Mobe ist oder ob wir an den Storch glauben. Keines von beiden, tenn wir erlauben uns, die Kinder auf höchst originelle Art und Weise zu kriegen. Wenn Mann und Frau mal gemütlich bet einander fizen, steckt er ihr ein Gomenpafet in den Atmungsschlich. Dder es löft sich von einem Männchen die Spermafpige, ihminimt weg und wird von irgendeinem Weibchen aufgefangen. So haben meine Eltern mich gezeugt, ohne sich dabei denenfcitin gefehen zu haben.