Die neuen U- Bahnverlängerungen
Heute Inbetriebnahme der Strecken Tempelhof , Ruhleben und Zehlendorf
Außer der neuen Zehlendorfer Strede Thiefplay- Krumme Bante, über die wir gestern ausführlich berichteten, werden heute diz Untergrundbahnverlängerungen Flughafen- Tempelhof und Stadion- Ruhleben in Betrieb genominen. Durch Ber längerung der Bahnstrecke Bahnhof Flughafen- Bahnhof Tempel. hof wird für Berlin ein neuer Stadtteil verkehrstechnisch erschloffen. Die Länge der Erweiterung beträgt 854 Meter Die Strede ist als Untergrundbahn ausgeführt. Der neue Bahnhof liegt südlich her Ringbahn. Am nördlichen Ende ist ein unmittelbar Straßenfreier Uebergang zur Reichsbahn vorgefehen. Für später ift eine Berlängerung der Bahn um etwa 1,7 Kilometer bis über Den Teltowtanal mit den Bahnhöfen Rathaus Tampelhof" und steinstraße vorgesehen.
Die Bestrebungen, Spandau an das Berliner Schnellbahnnéh anzuschließen, führten zum Bau des ersten Abschnittes der Schnellbahmverlängerung der Strede Stadion nach Rub. leben. Vom Bahnhof Stadion. der aus Anlaß der Berlängerung eingebaut und erweitert werden muß, führt die neue Strede zu nächst durch das Gelände des Betriebsbahnhofs Grunewald, alsdann über das für Bahnzwede bereitgestellte Gelände zur Char lottenburger Chauffee, auf deren Südseite der neu: Endbahnhof Ruhleben liegt.
Kaufen oder nicht kaufen.
Weihnachtsfpuf im Ehriffbcumhandel.
Aus fränkischen und Thüringer Bergen und aus den Wäldern anderer Gegenden sind die Beihnachtsbäume in die Städte hinab gestiegen. Auf Lagerplägen liegen sie in Berlin in großen Haufen aufammen. Kleinhändler bringen sie zu den Ständen.
Sonderbare Unruhe befällt die Passanten. Raufen oder nicht taufen? das ist hier die Frage. Die Mehrzahl der Kauf. luftigen verhält sich abwartend. Sie wollen erst den Markt sonbieren. ob die Zufuhr in diesem Jahr stark ist. Wenn genügend Bäume da sind, werden sie noch in den letzten Tagen billig. Andere Stäufer wollen sich quf eine solche gewagte Spekulation nicht ein
Der Bahnhof Oskar- Helene- Heim an der Zehlendorter Strecke.
3weigen grün überdeckt. Nur die Menschen, die schon getauft haben, gehen ärgerlich vorüber.
Man fann hundert gegen eins wetten, daß der ffeine Berkäufer wenige Schritte weiter nicht einen Baum mehr bis zum Fest absetzt. Da liegt der Haufen und die Menschen sehen gleichgültig über ihn hinweg.
Herr Staatsanwalt, ich warne Sie!
Ein wider, aber höflicher Mann in Moabit . Eine turbulente zene spielte sich vor kurzem am Schluß der Sigung der Großen Straftammer des Band, gerichts III in Moabit ab.
es nach dywerem Rampf gelang, Stefe zu überwältigen und trog heftigfter Gegenmehr ins Untersuchungsgefängnis zu befördern. Bandgerichtsdirettor Babe sprach dem Juftizoberwadyt meister Slatte nachher seine Anerkennung für das bewiesene ent schlossene und tapfere Berhalten aus.
Ein Weltreisender trifft ein...
Der Südameritareifende Dr. Baesler, der das Indianer gebiet Des Gran Chaco zwischen Bolivien und Argentinien bereift bat, traf in Berlin ein. Imringt von seinen Freunden, GeschäftsLeuten, Rameraleuten, Photographen und Reportern, mußte der Bielgereiste sofort con feiner fünften Expeditionsreise erzählen, mas ihm nicht einmal Beit ließ, sich um sein zahlreiches Bepäd zu fümmern, so daß ein freundlicher Schupomann einsprang. Aber das gehört mit zum Metier, denn der Forscher hat 10 000 Meter Film gedreht und über 11 000 Standaufnahmen gemacht, die ihrer Ber mertung engegen sehen, Schnell wurden ihm die gründlichsten Fragen vorgelegt. Und man erfuhr so in aller Gile nebenbei, daß in den Anden noch einige Rolfsstämme leben, letzte Splitter der indianischen Raffe, vielleicht gar Nachkommen der alten Infas, deren Kulturreste Baesler überall in Peru noch angetroffen hat. Bon zwei solcher Dörfer berichtete der Forscher, hier waren die Menschen äußerst ablehnend den Weißen gegenüber. Ihrem Charakter nach aber waren es bescheidene und friedfertige Menschen, die man mit feinen Geschenken schnell zu Freunden gewinnt. Das Una berührte und Instinkthafte ihrer Natur bezeichnefe er als höchstes Kulturgut, das sie der Zivilisation gegenüber befizen. Miffionare find noch nicht zu ihnen gedrungen. Dagegen find die Stämme, bie in der Ebene mohnen, begeneriert, fic find geldjüchtig, durc Krankheiten herabgekommen is eigenartig bezeichnete es der Reifende, daß die unbekannten Stämme der Chulupiindianer teinen Ausdrud für Dant", auch feinen Gruß wie Guten Tag" oder Auf Wiedersehen" besitzen, mur das Wort„ Am- ba"( jetzt ist es gemug!) wurde ihm begreiflich gemadyt. Gegenüber dem Tag mit einer Hitze bis zu 54 Grad sind die Nächte von außerordentlicher Schönheit. Die Nächte gehören den Tänzen und Festen, von denen die Pubertätsfeier am interessantesten ist. In Berlin will Dr. Baesler Jeine Erlebnisse in Borträgen behandeln.
M
Deutschland Java.
faffen. Sie erinnern sich eines Jahres, da sie stundenlang wandern Diebstahls im Rüdfall in mehreren Fällen in der Berufungs . Gespräche. In Deutschland fann pon allen Teilnehmer.
Gin guter Beobachter braucht nur die Gefichter der Kleinhändler zu betrachten, um zu wissen, daß das Geschäft nicht floriert Schlechte Zeiten, kein Mensch hat Geld!" tagen fie. Die meisten Händler sind keine gelernten Geschäftsleute; sie sind kleines Bürger: um, das heute teine Schande mehr darin ficht, mit Weihnachts bäumen zu handeln. In der Mehrzahl sind es Arbeitslose, die auf hiefe legte Karte feßen, um für das Fest ein paar Marf zu er.
Varigen. Sie stehen nun da und bangen. Nicht allein des schwin barber Berdienstes megen, nein, mehr noch wegen des Berlutes thuer Auslagen. Das Gefäft geht fchleppen Meist Taffen fie einen Groschen oder zwei am Baum abhandeln. Imuner naue Ronkurrenten stellen sich auf der Straße auf. Es scheint at fächlich in diesem Jahr Bäume über Bäums zu geben,
Blöglich macht am Markt ein Neuer einen Laden auf Er ist gleich mit einer ganzen Fuhre angerückt und verkauft vom Wagen herab. Hohe, prachtvolle Tannen von zwei bis drei Meter Höhe, Stüd für Stüd eine Mart. Das Bubditum schlägt sich faft um bie Bäume. Die Hausfrauen schleppen ihre Laft nach Hause, froh, daß fte billig und gut gekauft haben. Doch, wie sie von der Hauptstraße in ihre Wohnstraße einbiegen, stoßen sie auf ein anderes Baum inger, mo die Bäume mit 50 Pfennig ausgeboten werden. Auch Hier ist wieder eine Schlacht im Gange. Die ganze Straße ist mit
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Pamats
Roman von
Wantteilbut
Die Züge zerrissen von Kugeimunden, die Stirn fiegt auf weißem Kissen, tein Schmerz ist darauf zu lesen. Stiu und fachlich nimmt ein Mann des Lebens den Tod, auch folchen Lod.
Stille.
Die Frau, die Ruth heißt, steht auf, fie tritt um einige Schrite zurück, denn Irene ist eingetreten, und die Frau, die Ruth heißt, milf nicht zwischen dem Mann und Irene sein, Sie war es im Leben nicht, weil der, der da liegt, das nicht wollte, und nun will sie auch hier nicht zwischen den beiden fein und so geht sie hinaus.
Aber der alte de Castro, der rührt sich nicht. Er fizzt an der Bahre. Oh Irene auch hinfällt, was fümmert bas ihn, er ficht das nicht einmal. Bier junge Menschen mit beflorten Armen, Jugend aus Albert de Castros Jugend, durch ihn zu Soldaten des Geistes gemacht, halten Bache an Sie haben Irene vom Baden aufgehober: und tragen sie fort non dem stillen Gesicht.
den Wänden des Raumes
Ein Schwerverbrecher Emil Giese mar wegen schweren instanz angeklagt. Das Schöffengericht hatte ihn zu 1 Jahr 9 Monaten Zuchthaus verurteilt und war damit verfehentlich unter die gefeßliche Mindeſtſtrate gegangen. Deshalb hatte auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt und zwar mit dem Erfolg, daß die Strafe auf 2 Jahre und 3 Monate Zuchthaus erhöht wurde. Giese ist schon zehnmal vorbestro ft und gilt als ein gewalttätiger Mensch. Er ist auch Borer und schon mehrfach aus gebrochen. Nach Bertündung des Urteils malte ein Justizmacht meister Giele und einen Mitangeklagten abführen. Während der Mitangelagte pillig folgte, blieb Biele stehen. Blich jezte er mit einem Sprung über die Sorenten der Unflageband und dem davor stehenden Verteidigertisch und wollte ur schnellen Bauf durch den Gaal über die Schranke zum Zuhörerraum springen, um fich unter das den Saal wegen des Schluffes der Sigung ner lossende Bublifum zu mifchen und sa zu entkommen. Im legten Augenblid packte der Justizaberwachtmeister latte noch den Ber. brecher und es entspann sich zwischen den beiden ein schwerer Ringtampf. Mis der Staatsanwalt sich der ringenden Gruppe näherte, rief der Angeklagte in der Meinung, daß der Staatsanwalt dem Beamten zu Hilfe tamen wollte: herr Staatsanwalt, ich warne Sie, bleiben Sie weg!" Er versuchte dann auch nach dem Staatsanwalt mit den Füßen zu stoßen. Der Statsanwalt cifte hinaus und holte Justizbeamte herbei, deren nereinten Kräften
Java
2m 23. Dezember wird der drahtlose Hernsprechperfehr zwischen Deutschland und Niederländisch Indien der Deffentlichtelt übergeben. Zugelaffen find bis auf weiteres nur gewöhnliche ferniprechstellen zunächst mer folgende Orte angeſchloſſens Westjava: Bandoeng Batavia, Buitenzorg , Cheriban; in Mitteljana: Djokia, Solo, Semarang ; in Ditjana: Soerabaja , Malang . An diesen Orten wirb im allgemeinen nods nicht von den Teilnehmersprechstellen, sondern nom And aus gelprochen, wohin die gewünschte Berson herange rufen wird. Bersonen, die an anderen Plätzen in Niederländisch Andien mahnen, fönnen ebenfalls zu den öffentlichen Sprechstellen an vorgenannten Drier berangerufen werden; biele Gesprächsver bindungen fönnen allerdings erit fpäter zu bemjenigen Zeitpunt ausgeführt werben, ber non dama nad) hier mitgeteilt wird. Die Gebühr beträgt 135 m für ein Gespräch pon brei Dinuten ( mindeftdauer). Glebe weitere minute oder ein Bruchteil davon, toftet 45 Mt. Die Dauer der einzelnen Gespräche ist auf höchstens amoli minuten beschränkt. In besonderen Fällen tann diefe Hödyſt bauer aut fechs Minuten herabgefekt merben
Der Erbschaftsschwindler festgenommen.
Mit der Millionencrbfchaft einer amerikanischen Tante Locte. wie wir türzlich berichteten, der 28 Jahre alte Kaufmann Berthold Krumbholz gutrläubigen Leuten ansehnliche Summen aus der Tasche. Sein Redejchwall und seine„ Bapiere maren so überzeugend, daß er in einem Falle 11 000 marf erbeutete Gestern tauchte der Schwindler bei einem Wohlfahrtsverein auf unb perfudyte, als ftellungslofer Raufmann eine Unterstügung
Albert, neben mir spielt unser Kind wie alt ist es| Winter in meinem Herzen gelegen, Deine Liebe und alles nun? Wie fange ist unsere Hochzeit her? Ich weiß nichts das, was mich Deine Liebe gelehrt hat; und nun ist der von der Hochzeit und weiß nichts von der 3mischenzeit, aber Sommer da und es blüht. Sch will sein mie Du. Denn daß ich nun Deine Frau bin, feit wenigen Tagen, das weiß ich liebe Dich. Ich will das Wort noch tausendmal sagen, ich. In mir faltet etwas die Hände, vor Glück, daß es noch denn ich habe es Dir ja noch niemals gelagt, tausend Male nicht zu spät ist. Nein, es ist nicht zu spät! Deine Worte, in zu wenig hab ich es Dir gejagt, und nun möcht ichs für den Jahren, die hinter uns find, gingen in mein Ohr und Dich in allen Sprachen miederholen, und in der Sprache, maren auf dem Weg, nun find sie erst in mein Herz g2 die es am schönsten ausdrückt, will ich die Worte in alle tommen, ich verstehe sie alle. Mein Herz ist besiegt und Ewigkeit sprechen. Aber Du, ich tenne Dich, ich meiß ja glücklich dapon. Ob Du mohl meißt, warum mein Herz io wohl, daß Du mit mir nicht zufrieden märest, wenn ich lange taub blieb gegen Dich, marum es sich gegen Dich ver glaubte mie Du und wäre wie Du nur unüberzeugt, ohne schloß? Wenn es um Hohenau regnet, donnert, dann geh ich innere Bandlung. Glaube mir, daß ich glaube an Dich. draußen herum, und ich denke dabei: Wie es regnet und mein Glaube, haft Du einmal gesagt, ist die neue Zeit. Durch donnert, und ich fann mir die Welt nicht anders denten, Dich bin ich gläubig geworden wie Du. So wie ich durch und tann nicht denfen, daß woanders blauer Himmel set. Dich, so ist die Menschheit durch den Erlöser gläubig geBlötzlich tommt dann die Sonne hervor, und die Welt ist worben das unbeirrbare Leben, das ist's, norgelebt, nicht mit einemmal anders geworden. Und wieder ist die Welt vorgeschrieben. Ich verstehe jeht alles. Diese milde Bermic fie ift, ich fann mir nichts darin anders denken, die achtung in Dir gegen das, was ich meine Ueberlieferung und Sonne ist da. Und so ist es nun da, ich kann Dir nun alles 3deale nannte. Du liebst das Bollkommene, das kommen lagen. Es hätte auch vorher da sein sollen, dann wären wir soll, und Du bist an der Arbeit, es aufzurichten. Die Menschen beide glücklicher gewefen, aber es war wohl noch nicht an der lachen, und ich habe auch immer gelacht, wenn von einer Zeit. D es war da, es war immer da! Wenn ich abends in Zukunft in Frieden und Einverständnis die Rede ist. Niefremder Gesellschaft in einem Theater faß, und nur an Dich mand mill daran glauben, denn n'emand glaubt an sich dachte, Albert! Aber daß ich Dir auch hätte jagen müssen, felbft. Aber bu. Ja, ich liebe Dich. Ja, ich liebe Dich. Deine was ich für Dich fühlte, das fiel mir nie ein, das weiß ich erst Arbeit und Dein Wille find nicht umsonst, ich weiß das be feßt an dem Tag, als ich zu Dir reifte, da ist es mie stimmt, das ist für die Zukunft getan- und wenn alle auf Licht in mein Denten gekommen und hat alles Dunfle und Hohenau hier, und wenn eine halbe Welt nicht dran glauben Ich Das tommt, weil ich die Frucht Schwere zerstreut. 3 habe Dich all die Zeit, daß mir will, ich glaube bran nebeneinander lebten, wie in einer falten Stube im Winter gelaffen und bei all dem habe im immer gemeint, Du folltest mir aut fein deswegen. Als ob so die Liebe wäre: 3u tränken. Bar ich nicht blind? War mein Herz nicht ver rannt? Aber es ist nicht au spät, ich meine für mich ist es nicht zu spät. Du bist immer noch einfam. Sieh, Albert, ich freue mich, daß Du es bift. Als ich die Frau fah, die neben Dir ging. da mertte ich, wie einfam Du bist, und da freute ich mich. Ich dachte bei mir: Bielleicht tann über haupt niemand in aller Belt mir ihn nehmen menn fein Herz nicht bei mir ist, dann fann es bei niemandem fein. und ich habe ihm ja seinen Sohn geboren, fagte ich zu mir felber, ich werde ihm seinen Sohn nun bringen, und m'ch Was tann die Frau, die da neben Dir ging, für Dich fein? Ich glaube wohl, Du fannst gut mit ihr reben, fie ift tlug und füht, sie nimmt Dir das Schwere von Gedanten ab menn man fie niemanden fagen tann. find Gebanten fo schwer. Aber Du liebft nicht fie. Dy fiebft mich, nur mich. Sieh, ich würde mich schämen. Dir das zu sagen, wenn ich glaubte das fönnte non mir nur Einbildung fein, und Du müßtest meinen. ich wollte nur für mich fprechen und gegen fie, weil ich fie baffe, da Du fia Debit. Ich glaube. ich mirde fie ehren müffen. bie Du liebst. ob ich will oder nicht. S'eh. Deine Worte find in mir aufgegangen; fie hat über den
Der alte de Castro weiß nichts davon. Sein Blick
ift in das Gesicht seines Sohnes geriffen, er sieht das 3er Plaffte nun gar nicht mehr, nun fieht er nur seinen Sohn. Plaffte nun qar nicht mehr, nun sieht er nur seinen Sohn. Nein, nicht ein einziger Blutstropfen Haßlein Gebante an Rache, Bergeltung bewegt jetzt fein Herz. Der alte de Castro ist jetzt bei seinem Sohn, jetzt ist feine Zeit, zu
haffen.
In Irenes Zimmer auf Schloß Hohenau sitzt Hans in der Nacht. Hier oben hat fie die Nachricht erfahren, von hier ist sie in den Wagen gestürmt, ein umgeworfener Stuhl liegt
nod ba
Auf ihrem zierlichen Damenschreibitsch- ein offener, ungefalteter Brief. Bald wird es wohl morgen? Hans blidt hinaus. Der Bind geht mit herbstlichem Saufen durchs Baub. Nein, noch ist es Nacht. Mitten im Wort in der Brief geftadt, ein Strich fährt querzadig die Seite hinunter, hingezudter Blik, Entsetzen und Schrei. Der Brief ist gleich fam noch warm vom Blid, der die schnellen Züge der Hand Derfolgte.-Wer schläft heut im Haus? Die jungen Mägde brüben am Hof und die jungen Burschen, die traumen test gut.
Deines Willens gesehen habe. Wenn nach vielen Tagen von flugen und nüchternen falten Gebanten mich ein herrliches Kunfiwert übermäßigt wie die Erinnerung an ein reines vollkommenes Leben ein Schauspiel, ein Bild, ein Gedicht, ein Lieb. eine Symphonie in der Stunde danach we'ß ich feft im Herzen: Dies lebt in der Belt, und ich hatte es folange vergeffen, aber es ist notwendig und gut, daß es lebt, und nun darf ich nie mehr ohne dies 1- ben. So ist es auch mit Deiner Arbeit, Albert, in diefer Welt. Ich habe gemeint, fie fei nuglos vertan. aber menn niemand so wäre wie Du was dann? Ja, ich liebe Dich. und wenn das so ange verborgen blieb. Jo war, was uns trennte, der Eigen finn meines Herzens, der meinte. aus Kälte Päme das brennende Feuer. Berstehst Du mich? Ja. Du verstehst alles. Es ist wahr, ein Borurteil hat m'a geleitet verle'tet. So vieles wirrte sich durcheinander. aber, nun entwirrt. bleibt nur meine Liebe. Wie ein goldener fester Faden bleibt fie in meinem Leben und das Vorurtet verdeckt sie nicht mehr. Ich will es auch Hans. meinem Bruder, sagen, ich will allen fagen was ich nun weiß"
An dieser Stelle inringt Hans auf: er läuft die Trenne in dem still n Schloß hinunter, rennt über den Hof holt fein ferd aus der Stallung und reitet, jagt in ben grauenden Horizont. ( Fortlegung folgt.)