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Mereyntje bummelt

von AM de Jong

( 2. Forthegung.)

Die Frau saß in ihrem Stuhl und fah ihn an, neugierig, halb ängstlich, angezogen vom Geheimmspollen seiner Grzählung, per­mundert und angenehm beunruhigt. Doch fie verharrte noch in ihrer Berärgerung und sagte:

,, Das findest du gewiß bedauerlich, daß du nirgends lange bletben tannst, mas?

Oftmals ja," antwortete Fliereflöter nachdentlid, menn ich es besonders gut gehabt habe. Aber es ist, berbammi nodymal, gerabe, als ob ich schneller mieber fort milßte, wenn es mir befonders gut gefällt... Dachteft bu, Mariannefen, daß ich mit Bergnügen hier weggegangen bin? Nach diesen amei legten Tagen und Rächtet. Das milßtest du doch selber mohl besser wiffen!" : Ilefer glühte das Rot auf Mariannes Bangen, und sie beugte dan Kopf wieder über ihre Arbeit. Aber ihre Hände lagen untätig in ihrem Schoß. Du bist ein gefährlicher Rect," sagte fie fetfehmeiß nicht, letse. mas mich beseffen hat... Ich glaube, bu haft mid bezaubert Und du mich vielleicht nicht? machte er thr fröhlich gum Borwurf Rain, ment es barauf anfonunt, find wir quilt, Marianneten."

W

Ich dich? Frau Besjone richtete fich auf unb strich mit langsamer Bewegung eine wiberfpenftige Code aus der Stirn. Du bist mir der Richtige, bidh von anderen bezaubern zu laffen."

Ja das fannst du nicht faffen," fagte der Spielmann zärtlich, dieweil er ihr träumerisch in die Augen fah... Du brauchst mir so deine Härchen aus der Stirn zu streichen... dann bin ich schon bezaubert!"

Blöglich stand er auf, ließ sich neben ihr auf den Rand des Iisches nieder und erfaßte fanft ihre Hand Sie versuchte fich zu befreien, fab böle und erschroden ant that vorbet und sagte beise:

Es

Du, las mid los... närrischer Kert! Was falli bir ein! Cs ift totf genug gewesen, bu!"

Mariannefeltebe... bu mußt nicht so häßlich zu mir fein," schmeichelte Fliereflöter, und seine Stimme streichelte sie füßer als seine verliebte Hand, die zärtlich über ihren Kopf glitt Du weißt doch selbst auch, daß ich es nicht ändern tann. Du bist so schön, Marianne... wenn ich bich anjehe, schmüzt mir das Herz in der Brust, und dann möchte ich mich gerne an dich schmiegen, wole en feines Bübchen an feine Mutter, und immer fo liegen bleiben."

Er neigte fich zu ihr herab und tüßte fie auf den Mund. Einen Moment fieß fie fich in unwiderstehlichem Diange ihres Gefühis gehen. Dann schob fie mit beiden Händen felne Brust surud und fehnte fich mit geschlossenen Augen in ihren Stuhl.

Du, Fliereflöter; Benimm bidh Die Stinber tönnen jeden Augenblid hereinfommen. Daß mich in Ruh'! Du tuft ja doch bloß for Du spielft nur ein bißchen mit einem, bu... Und menit du deinen Willen hast, bist du wote der Bind verschwunden idsfechter Steri!.....

Bin ich schlechter als du, Marianne?" fragte Fliereflöter, und ein scheimisches Fladern leuchtete aus feinen zwingenden graublauen Augen.

Du bist so schlecht, wie das Wasser tief ist, du!"

Und wenn ich nun diese Woche mal abends ein bißchen rüber tomme... würdest du dann beine Tür verschloffen halten vor Fereflöter, dem schlechten Kert?"

4"

Du wirst doch hoffentlich vernünftiger sein, du?... Jegt bist bu Süfter im Dorf... Du würdest mich Hals über Stopf in Schande stürzen!... Hast du denn gar fein Gewissen mehr?" Ein weites Gemiffen!" antwortete Fliereflöter mit großzügiger Gebärde. Und alles, was gut und lieb ist und den Menschen glüdlich macht, das nehme ich barin auf... Sch würbe feinen ruhigen Augenblid mehr haben, wenn ich auch nur eine Gelegenheit vorbeigehen ließe, um froh und glüdlich zu sein, Darianneten... Ich habe doch so oft von dir geträumt! Dein Leib ist so blant und so rund..., dein Körperchen( o weich wie Butter.

Willst du nun wohl beinen Mund halten, häßlicher Schlam­pamper..., daß du dich selber nicht schämst!" Aber ich schäme mich schon, Marianne... la) schämte mich, meil ich folange von dir weggeblieben bin... Bist du mir sehr böse, Marianne?

Ich bin mütend auf Dich!" fagte sie, lachte aber, und thre Augen leuchteten hell Und ich," rief Fliereflöter, während er sie mit ben Armen umschlang und sie heftig an seine Bruft bridie, ich bin ganz meschugge auf dich!..

Mereŋntje war mit Nellete in den Schuppen gegangen. Die Biege mederte freudig, als sie die zierlichen Trippetschritte des fleinen Mädchens hörte; als jedoch Mereyntjes frembe Füße den gepflasterten Borraum betraten, zerrte fie grimmig an ihrer Kette und begann, wütend mit ihren frummen Hörnern gegen die weißgefallten Bretter vor ihr zu bogen. Der kleine Schuppen bröhnte Dont Lärm, und Merenntje blieb schüchtern in der Nähe ber Tür stehen. Nellefe rebete mit besänftigenden Borten bem unruhig gewordenen Tier zu, worauf es feinen fpaßigen Kopf mit dem schautelnben Bart und den medcinden Ohren in ber Richtung brehte, aus ber ihr Stimmchen fam, und wieder heiter und beruhigt mederte. Aber Mereŋntje lief trotzdem in einem Bogen um den übelriechenden 3tegenstall herum zu dem Verschlag, hinter dem Nelletes Puppenhaus war. ..Sier ist es," fagte das Mädchen stolz und öffnete ehne kleine

Tür.

Nun standen sie vor einem Schweinestall, der fauber gemeißt und mit einigen festen Brettern am roh gezimmerten Holzverschlag befestigt war. Der ffeine Junge fab fich enttäuscht im Halbbunfel des Raumes und sagte, unhöflich ahrlich:

Das ist ja ein Schweineftall."

Mellete wurde barüber nicht böle. Bachenb zog sie bent Schieber auf, durch welchen früher der grungende Bewohner hinaus auf den Borplaz zu torteln pflegte. un strömte galbenes it in bas Puppenhaus. eine wunderbare Helligkeit, welche die Dinge von unten herauf beleuchtete und ihnen einen feltfamen Glanz gab. Und Mereŋntje fah nun beffer, zu mas für einem herrlichen Ort ihn fein gister Stern geführt hatte. Auf den Paneefbrettern an den Wänden ftanden unbegreifliche Schäße wohlgeordnet: zerbrochettes Geschirr, Biergläser und fleine Römer, mopon Stude oder Füße abgebrochen maren, zerbrochene Taffen mit sierlich gefprentelten Blumen; fogar.

enblich gelang es ihm, feiner unermeßlichen Berpundering Luft z machen:

Jeeeeeeeh!... die lebt!..."

Aber Nellefe wollte ihn doch nicht in diesem findischen und unwürdigen Wahn lassen. Mit großem Ueberlegenheitsgefüht fagte fie:

,, Ach, I wo, Junge!... Ste fann doch nur thre Augen auf­und zumachen, wenn man sie hinlegt oder aufhebt." Zögernd streďte Mereŋnije seine Hand aus.

,, Darf ich sie auch mal festhalten?"

,, Sel nur vorsichtig," marnte Nellefe, mit besorgtem Gesichtchen zustimmend, und legte die wunderbare Buppe mit einer preziösen Gebärde auf Meregntjes ausgestreďte Arme.

Und der Kleine Junge, voller Berwunderung und Entzüden, ließ ben Medjanismus arbeiten, ohne Unterbrechung, auf und zu, auf und zu, auf und zu, und er stand da und lächelte einfältig in das starre Buppengesicht und fonnte nicht genug davon friegen.

Es ist ein Bunder," seufzte er leise, mirklich ein Wunder!" Aber Nellefe meinte, daß es nun genug sei, und vorsichtig nahm sie die Buppe wieder an sich. Meregntje hielt den Buppenleib mit bem roja felbchen noch fest, bis er wohlverwahrt in Nelletes mütter­lich gebogenem Arm lag, und streichelte noch ein Weilchen ni zögernder Hand über die glänzende Seide der mellenden Locken.

eine unbrauchbare Staffeemühle war da, mit einer ohnmächtig fchte hängenden, übel zerbeulten, aber dennoch goldig glänzenden Schole unter dem verbogenen Drehling, auf dem eine leere 3mirnrolle an berloren gegangenen Knopf glorreich ersetzte. Herrlich bunte Scherben lagen auf Läppchen rot oder blau gesprentelten Rattuns, als Rostbartelfen, gleich Basen und Nippjachen aufgestellt, und von beridhiedenen Brettern hingen rot und weiß farierte Gardinen herab, bie besonders seltsame und töstliche Besitztümer dem profanen Licht berbargen. Sellefe fchob sie eine nach der anderen an ihren Bind fäden zur Seite, unb nun fah terennije eine bide Scherbe Don einem fölnischen Topf mit einer blauen fünfblättrigen Blume in der Mitte und einem unbeschädigten Ohr auf der oberen Seite; dort wieder tag ein Stüd Kristallglas, welches im weid- geschwungenen Bruch das Sicht in Regenbogenfarben zurüdmart. Ein halbes 3nlinderglas stand umgekehrt mit dem gewölbten Flammenbauch nach oben und glich einem munderlichen Botal aus dem Marchenlande; rings herum margen Löchern in der Mitte, und machten den far burchfichtigen dort doch, oh! solche schanan Buppen!" fagent, in schönem Streife, tauter Heine Machtlichtbleche, mit ihren

Das ist ein Wunder, wiederholte er abermals. ,, So eine schöne Buppe habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen Dit, Rellefe, laß sie noch mal schlafen?"

Botal noch ganz besonders sehenswert. In der Ede schliefen amef Buppen in einer Storbmlege; fie lagen ruhig auf dem Rüden, und die eine fah mit ihren schwarzen Sorinthenaugen in dem hölzernen Stopf steil hinauf zum Dadh des Schuppens. Die andere aber schlief mit geschlossenen Augen, und über ihrem matten Borzellangesicht fah man ihr echtes Haar. Nellete nahm diefes Stüd Reichtum aus der Wiege, fieß fie figen, und nun sah bas blumenfüße Gefichtchen Merennije plöglich mit zwet flaren, feuchtenden blauen Augen ant

Bermunbert mid) er einen Schrift zurüd. Schmunzelnd, fein Erstaunen genießenb, ließ Mellete die Puppe langfam in threm Urm hintenüber gleiten, und deutlich sah nun Mereŋntje, wie bie Augen sich langsam schlossen, bis die Wimpern, aus echtem Haar, in zmei tfeinen, schönen Bölbungen über den runden, frisch blühenden Bangen lagent.

Jest schläft fie wieber," sagte Mellefe und beobachtete Derennife heimlich, ob ber bas Wunder mohl auch tief genug erfaßte. Sie hatte nicht zu tlagen, denn sprachlos, mit halb geöffnetem Dunde und großen, starrenden Augen ftanb er ba und betrachtete die Zauber­puppe, die ihre Zeugtein öffnen und schließen fonnte. Nellefe war felten so pollkommen befriedigt. Kokett setzte sie die Puppe mit einer einzigen Bewegung wieder aufrecht. Ein Klappern... und die Augen, groß und glänzend, sahen Mereŋntje wieder an. Inb

Bereitwillig ließ das stolze Mütterchen die Puppe in ihrem Arm zuriidlehnen.

Sie heißt Milotje," erzählte sie wichtig. Es ist ein belgisches Kind, siehst du. Flierefläter hat sie für mich mitgebracht von der Goor in Antwerpen  ."

"

Was ist das, eina Foor?" fragte Merennfje neugierig.

,, Das meiß ich nicht," gab Nellete ehrlich zu, aber sie verkaufen Run wunderte sich Mareyntje erst recht: Kennt the ben Fliereflöter so gui?"

,, Oh je- ja," antwortete Reflete leichthin, er hat manchmal hier im Schuppen geschlafen.

,, st Fliereflöter denn ein Onfel von bir?" fragte er mißirauisch: denn es schien ihm ganz unbentbar, daß man foldje föftlichen und wunderbaren Geschenke so einfach einem fremben Kinde machen

fönnte.

Doch Mellete fachte ihn laut aus und sagte: Ach, bewahre, bu felt Flierefföter ist doch überhaupt mit niemand verwandt!"

Warum hat er dir denn so eine schöne Buppe gegeben?" er fundigte sich Mereyntje hartnäckig.

Run ja, bloß jo; meil er mich gern hat.". Merenntje fah fie forschend an. Er nidie unb lachte ihr gut. ,, Das glaube ich," sagte er nachdenklich ,,, du hast so schöne, rote angen bu... bist ein richtiges Blosetrietste.")

( Fortsetzung folgt.)

*) Blosefriefste Dom holländijchen blozen", erröten, und Kriet", fleine Kirsche, resp. Kriotste", feines Ding. Der Ueberfejer.

WAS DER TAG BRINGT.

Fortschritte der Fernsehapparate.

Der amerikanische   Radiokommissar, Harold 2. La Fount, tellte in einem Vortrag mit, daß die Bersuche der Bildübertragung sich fomett gebeffert habent, baß in nächster 3elt mit elter allgemeinen Einführung dieser Uebertragung gerechnet werben tann. Die lieber tragungen beziehen sich nicht nur auf Filmoorführungen durch Rapio. stationen, fonberen auch auf Uebertragungen bestimmter Ereignisse mie Barlamentssigungen, Sportfeste und Bitbfuntfendungen von Bord der Ozeanflugschiffe.

Behälterverkehr.

Gewiß hat man sich schon einmal über die vielen Aufenthalte gemunbert, die unsere Personenzüge in manchen Abzweigstationen habent. Da milssen Hunderte von Bostitüden einzeln in die Hand genommen werden, aus dem Boftwagen der Bahn in das Hilfsjahr zeug der Post gehoben, geworfen oder geschleudert werden. Berfolgt man den ganzen Leidensweg der Batote, so ftaunt man, wiepiele Male die Sendungen vom Absender bis zum Empfänger gehand. Statt solcher Methoben von anno dazumal tönnte man die Sendungen für Abzweigstationen in Aluminiumbehälter ordnen( während der Hinfahrt zur betr. Station) und dort mit einem fleinen am Gepädagen befestigten Kran die Behälter mit einer einzigen Bewegung binnen 40 Getunden ausladen.

Aber auch für den Stüdgutperfehr ber Güterzüge ist der gleiche Gedanfe durchführbar und er ist hier schon vermirflicht. In England und USA  . find für verschiedene 3mede Behälter solcher Art fonftruiert werden, die das Problem nach mancherlel Methode ofen Besonders interessant ist die Lösung, die am Behälter selbst eine Räder vorfieht, so daß der Behälter als Hilfsfahrzeug arbeitet und zwischen Auto und Bahnwagen rationell vermittelt. Der Behälter

FUNK RUND­

AM ABEND

Montag, 23. Dezember. Berlin  .

16.05 Dr. Otto Everling: Der Wert der geistigen Arbeit. 16.30 Unterhaltungsmusik. 18.00 Dr. H. Pundt: Vom amtlichen Wintersport- Wetterdienst. 18.20 Das neue Buch.

18.30 Prof. Dr. Ad. Deissmann: Kirchliche Probleme. 19.00 Arbeiterkinder singen.

Rüthel.)

20.00 Weihnachten". Oper in einem Teil. Anschließend: Die heilize Nacht", vos Selma Lagerlöf.  ( Gelesen von Eise 31.30 ca: Lieder. Gesangen von Cornells Bronsgeest, Baritod. Am Flügel: Bruno Seidler- Winkler  . Anschließend Kantilene Für, Sofi. Chor, Streitborobecter and Orgel op. 45b. Dichtung von Matthias Claudius  . Masik von Roderich von Mojsisovics  . 23.30 Fank- Tanz Unterricht. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Konigswesterbausen. 16.00 Französisch( kulturkundlich literarische Stände). 17.30 Balet  : Alte Flütenmusik.

18.30 Französisch für Fortgeschrittene

18.00 Dr. Franz Mayer: Chemie im täglichen Leben.

18.53. d. Recke  : Aushaltung und Verkauf des Holzes im kleinen und mittle­19.20 Ob. Stud.- Dir Preuße: Der Beton- und Eisenbetonbad.

ren Privatwalde.

20.00 Aus dem Nationaltheater Pras  ! Dis verkaufte Braut". Komische Oper

in drel Akten von Friedrich Smetana  . II. und III. Akt.

perfehr hat eine große 3ufunft leider nod) teine große Gegen wart im Bahnnerfehr! Es gibt in England sogar solche Behälter, die dirett auf die Straße gefahren werden. Wann wird die deutsche Reichsbahn   den Behälterverfehr allgemein einführen? ., Dermalen".

Die Bestellung eines Staatskommissars für die Gemeindebermals tung Berlins   erinnert mich an einen längst verflossenen Borgang in lett. Dort fösten 1895 die bemagogisch- antisemitischen Christlich­fozialen die akademisch- großbürgerlichen Liberalen nach müstem jahrelangen Kampf in ber Rathausherrschaft ab. Die neue Mehr­heit wählte ihren Führer Dr. Karl Bueger zum Bürgermeister-- doch Kaiser Franz Joseph   lehnte auf Borschlag ber Regierung, in ber der Liberale Ernst Plener   Innenminister mar, die Bestätigung Dermalen" ab. Es gab konflikt, die junge, in ihrer Art rabital­oppositionelle Mehrheit molte sich nicht beugen. Deshalb wurde der Gemeinderat aufgelöft, ein Bezirkshauptmann Dr. Friebeis als f. f. Regierungsfommiffar eingesetzt und thm, als Gemeinderats erfag, ein ernannter Beirat von Siberalen und Christlichsozialen zur Selte gestellt. Erst als mit dem Kabinett des polnischen Grafen Babeni ein fierital- slamisches Regime quffam, wurde die Genieindee ratswahl ausgeschrieben, und min murde zunächst ber bide Sdyale büderhändler Strobach als Blahhalter für Lueger  , bald darauf diefer felbst als Bürgermeister bestätigt.

Sie find alle schon dahin. Am längsten hat Friebeis gelebt. Babent urbe 1897 durch drohenden Aufstand in Wien   gestürzt. Borher hatte ihm ein Abgeordneter zugerufen:

Rafimir tch rate dir

geh weg von hier." Verschwenderische Indianer.

ribe.

Bor vielen Jahren wurde der Ofage- Stamm der Inblaner von seinen ursprünglichen Jagbgründen" in Kansas   nach einem Schutz­geblet Im Staat Oklahoma   verpflanzt. Man hatte natürlich für biefe ihrer Heimat beraubten Rothäute nicht gerade das fruchtbarste Land ausgesucht, sondern eine wüste Gegend, auf der man sich nicht ernähren tonnte, und deshalb gewährte der gnädige Staat jeden Indianer eine Unterstügung von 151 Dollar im Jahr, damit sie hr Leben fristen fonnten Doa das Schiajal meinte es mit den roten Männern beffer als die Bereinigten Staaten. Plötzlich wurden große Delfelder in dem Schutzgebiet entdeckt, und sofort seßte ein wilder Zuftrom von Weißen ein, die den Indianern für ein Butter­brot ihre tostbar gewordenen Ländereien abnehmen wollten. Die Ausbeutung war so start, daß die Regierung Schußmaßnahmen für die Dfagen ergriff, so daß ihnen wenigstens etwas von dem Reich­tum gerettet wurde der ihnen so unerwartet in ben Schoß gefallen war. So tonunt es, daß beute viele Diagen reiche Beute sind und manche Kinder bereits jährliche Ginfommen zwischen 50 000 und 100 000 Dollar haben. Aber sie wissen mit bam vielen Gelb nichts Rechtes anzufangen und treiben vielfach eine ganz finniofe Ber schwendung. So hat sich z. B. ein Diage innerhalb von drei Tagen 13 Kraftwagen getauft, einen immer teurer als ben anderen, und ein anderer bezahlte 2000 Dollar für eine Uhr. nur weil sie ein jo fd; ones Glockenspiel hatte Die Regierung der Bereinigten Staaten hat daher eine Warnung erlassen, in der den Indianern die Berfchwendung ihrer Befistümer verboten wird. Wan   will Auj­fichtsbehörben einfegen, bie barauf achten, daß diefe großen Kinder etwas( paren und für die 3eit oorforgen, in der die Petroleum quellen verfiegt sein werden..