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Des armen Mannes Weihnachtsbaum. ätobor Fontane   schrieb diese Stlue n�btiitb seine» Ausent- Seiles in London   in den Zöer Zabren des vorige» Zahichnnbert»» »ab« sie aber nicht in sei» Buch iioer England aus. London  , 2-i. Dezember. Ich sah heut« in den Straßen Londons  einen prächtigen Ginstcrbusch. nicht als kriegerisches Wahrzeichen wie vordem, sondern als sriedlichen Weihnachtebau in. als schlichteren Ersatz für die schlichte Tanne. Es war in Tottcnham- Eourt'Road, und tS begann schon zu dunkeln.. Groß und klein eilte noch Haus«, um zu rechter Stunde an rechter Stelle zu sein: olles war Loben, Bewegung. Freude. Unter denen, die ihrer Woh- nung zuschritten, war auch ein Arbeiter, ein Mann in der Mitte der Dreißiger, blaß, rußig, ermüdet. Neben ihm ging sein ältestes Kind, ein Knabe von sechs bis sieben Iahren: er schleppte sich müh- sam weiter. Das jüngste Kind war aus der linken Schulter des Mannes«imgeschlasen, während er auf der rechten einen mächtigen Ginstcrbusch als Weihnachtsbaum nach Hause trug. Der G!nst«r- busch blühte. Man sieht viel Elend in den Straßen Londons  , aber fetten cinss, in dessen Oedc sich zartere Züge mischen, und so blieb ich stehen und sah dem müden und matten Zuge nach. Es war ersickztlich, die Mutter war t o t und dem Vater war die Aufgabe zugefallen, den beiden Kinder» ihr Christfest zu bereiten. So war er denn hinausgegangen nach Hampstead  -Hcoth, um auf der weiten. wintevlichen Heide den Weihnachtsbaum zu finden, den er zu arm war, an der nächsten Straßenecke zu kauf«». Die Kinder hatten ihn begleiten müsse«, weil niemand im Hause war, der sich ihrer an- genommen hätte. Jetzt käme,, sie von ihrem Gange zurück, der Aelteste müde, der.Jüngste eingeschlafen. Was mochte sie daheim empfangen? Welcher Weihnachtsfreud« gingen sie ent- gegen? Ich malt« mir da» Zimmer des armen Mannes aus: der Ginsterbusch stand auf dem Tisch und ein ärmliches Feuer brannte im Kamin: nichts Festliches sonst uinher, als das Herz seiner Be- wohner. Im Widerschein des Feuers aber sah Ich die gelben Ginster- bluinen wie Weihnachtslichter leuchten, und Ihr Blühen war wie dir Verheißung eines Frühlings noch Erdenk? d und Winterzeit.
Das Ltnglück im polnischen Korridor. Sechzehn Verlehte, darunter fßnf Deutsche  . Königsberg  . 24. vezcmbee. Bo« der Rstchsbahndircktlaa Königsberg wird milgeletlk: Nach amtlicher Mitteilung der polnischen Eisenbahnverwallung sind. wie m-nmehr feststehi, bei dem Eiscnbahnunsall des V.Zuges 55 insgesamt 16 Reisende leicht verlehl worden. Außer öra drei bereit» bekannten Reisenden, die gestern abend in Deutsch  . Eglau eintraten, bestnden sich unter den Verletzten ein Zugschaffner Schwarz aus Schneidemüht und ein Postschaffner Habekost « vahnposkamt 4 perltn. Räch privater Älitleilung scheint es sich zu bestätigen, dah aus dem Bahnhof Walde« eine Draisine im Einfahrlrgleis des V.Zoge» gcftanien hat und daß infolgedessen der Zahrdicnslleiter den V-Zua oef ein abzwc�cades Gleis gelellel hat. wobei die Cotemofloe tat. gfeifte. Ein amtliches Unlersuchungsergebui», das allein die wirklich- Ulfache des Anfalls zu klären vermag. Ist bisher tedoch«och nicht bekannt. Schneestürme und starker Krost. VkrtchrSstSrunge« in Sachsen  .. Dresden  , 24. Dezember. Die heftigen Schneestürme der letzten Tage hoben im wffichen ErWobirge s chwereDerkehrsstörungen verursacht. Mehrere der Krasioerkehrsünlen mußten vorübergehend eingestellt ad�r'emHeschrönkt werden, darunter die wichtigsten Linien nach Zinn. walb Teptttz und Okbcrnhau. Be! Altenberg   blieben ein Auto- bus und ein Priootkrastwagc» in den meier hohen Schnee- ver'wehungen stocken. Da der Schneesturm auch heut« bei st bis IG Grad Kälte nicht nachgelassen hat und die Straßen über die .Hohen zum Teil nicht mehr fahrbar sind, muß der Verkehr durch die /Taler geleitet werden.
&elem am Weihnackisabend dlersenfchimmer und SRefcherung auch in den gefängniffen.
Weihnachtsabend im Frauengefängms. Wie immer im Te- fängms ist das Fest nicht ungeteilte Freud«. Ganz ist die Wehmut nicht zu unterdrücken.O du fröhlich«, o du fekge Weihnachtszeit� lösten wie immer Tränen und Schluchzen aus. Die Pastorale von Corelli   und der erste Satz aus dem Konzert In A-Moll von Vioaldi glätteten die Wogen des Schmerzes: die kurzen Ansprachen de» Pfarrers über irdische und göttliche Liebe nick» des Regierungsrats Krebs über Weihnachten als das Fest der Hoff- n u n g auf Liebe, auf die weltumfassende, weltliche Äebe. spendeten Trost. Weihnachtslieder, gemeinsam gesungen, um- rahmten Rezitationen und Ansprachen. Die kurze Feier fand ihren Abschluß in einem Gedicht, versaßt und vorgetragen von einer G e- ? a n g«« e n. Schlichte Worte, ebenso siftficht gesprochen, lösten erneut Tränen und Schluchzen aus. Eine Gesängen« sprach hier für sich und ihre Loidensgefährtinncn. Die humorvolle Auf- forderung der Leiterin des Frauengefängnisies, Frau Helfers, ließ aber die Tränen versiegen. Die eben erst geweint, lachten fröhlich und alle begaben sich in die Schlaf- und Aufenthaltsrämn«, wo eine kleine Bescherung ihrer harrt«. Ein« der ergreifendsten Weihnachtsfeiern und gleichzettig viel­leicht die schlichteste, war die im Jugendheim im Poliz«»- Präsidium. Junge Leute, au« allen Ländern Deutschlands   zu« sammengewürfelt, meist von der Polizei aufgegriffen, verbringen hier die Weihnach'stage fern von ihren Nächsten. Da gibt es keine großen Gaben, aber doch gefüllte Teller an weißgedeckten Tischen bei brennendem Weihnachtsbaum. Die kurze Ansprache blett der Heimleiter Rasch. Seine Worte umrahmten Wildenbruchs Ged'chtWeihnacht auf fremdem Meere". Jungen», die sich auf der Landstraße den Wind um die Ohren haben wehen lassen, aus deren Gesichtern mitunter Trotz und Eigenwille spricht, können be! dem Vers, der sagtDie Mutter gedenket dein" die Tränen nicht zurückhalten, und auch hier löst0 du fröhliche, o du selige" bei vielen Schluchzen aus. In der Erziehungsanstalt Llndenhof fanden, wie immer, zwo! Weihnachtsfeiern statt. Die ein« am Montag für die Jungens, die auf ihren sechstägigen Weihnachtsurlaub gingen, die andere am Weihnachtsabend sür diejenigen, die im Heim selbst die Festtage verbringen müssen. Beide Feiern verliefen ungefähr gleich- artig. Musikstück« und Rezitationen wurden stimmungsvoll von Gesängen des Lindenhofchores und gemeinsamen Liedern umrahmt. Im Potsdamer Gefängnis. In feber Gefangenenzell« brennen Weihnachtekerzen. Eine stimmung-voll« Weihnachtsfeier wurde de» Gefangenen im Potsdamer Gefängnis bereitet. 44 Gesängen«, darunter einige Frauen, versammelten sich am Heiligen Abend in einem großen Saal. Als das LiedStille Nacht, heilige Nacht  ' verklungen, wurde der Rückweg in die Zellen angetreten. Auf-dieiem Weg waren große Gabentisch, ausgebreitet. Jeder Gefangen« erhielt einen Christ. stallen, Wurst. Naschwerk. Lücher. einen großen Tannenzwetg mit zw« bunten Ächtern» dt«.in der Zell  « brennen dürfen.
4000 ArHeiierkinder in der Volksbühne - ph A r b ei l» g e« e t n f ch a s l der Kinder, frevnd« hat gemeinsam mit der Ardeiterwohlfahrt 4000 Arbeiterkinder in die Voltsbtihn« eingeladen, o» ihnen ein« Weihnachtsfreud« zu bereiten. Von vormittags bis abends ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Zweimol füllt sich der große Theaterraum. An der Veranstaltung nehmsn teil WoiserihausUnder Hortkinder, dl« Kinder der Arbetterwohisechn und der Kindersreundegruppen. Da ertönt der Gong. Ein erwartungsoolles Raunen geht durch das Haus. Dann ist alles totenstill. Eher und Kapelle der Kinder- freund«, unterstützt von der städtischen Volks- und Musikschule Neu- kövn spielen zwei Stück« von Hiitfcemiths. Ein Sprecher spricht
den Vorspruch. Ein Sonnenwendlied und eine proletarische Kantate erklingen. Zum zweitenmal teilt sich der Lorhang. Die Gruppe junger Schauspieler spielt tüe KindcrmärchcnkomödieHansliriän geht nach Brat". Das Leben von Hans jpiegett das Schicksal vieler tausender Proletarierkindcr. Vater im Krieg gefallen, Mutter krank. Lein Brot ist im Haus. Hans verspricht Brot zu besorgen. Er geht in die Welt, sieht allerorts die Not großer und kleiner Menschen, zu Wasser und zu Lande, in Asriko, Amerika   und China  . Cr kehrt mit Brot zur Mutter zurück. An Schutwisien zwar nichl bereichert, dafür aber durchdrungen von dem starten Willen, daß er, vereint mit allen Lindern der ganzen Wett, später einmal mithelfe» wird, die Dell gerechter, besser und schöner zu gestalten Es war «In Weckruf zu aktiver, sozialer Arbeit. Weit über die technische Leistung hinaus sind beide Feiern für die Arbeiterschaft von Bedeutung. Di« Kindcrfreundeorganisatioi» geht mehr und mehr dazu über, die Arbeiterkinder mit sozialistischem Gestaltungswillen zu durchdringen. Sie ergreift die Kulturausgaben der heranwachsenden Kindergesellschast, Spiel, Tanz, Theater aber vertieft auch gleichzeitig ihr Arbeitsieben und' ihre Wertarbei! Es ist zu hoffen, daß dies« sozialistische Kinderorganisation im nächsten Jahr überall schön« Feiern ausrichten kann. Bei den Körperbehinderten. Im Restaurant Michel, Kaiserdamm  , beging der Seibsthilsebund der Bund der Körperbehinderten  (Ortsgruppe Charlottenburgl seine Weihnachtsfeier. Das ist so eine kleine Wett für sich, das sind Menschen, die an all dem Hosten und Jagen, der Schnesieoigkeit unserer Tage, so gar keinen Anteil haben Sie stehen abseits von jenem Kampfgebiet, wo der Sieger wird, der die kräftigsten Ellbogen besitzt. Sie haben nur die eine groß« Aufgabe im Laben zu erfüllen: Wie kann ich mich durch Energie und Lebenswillen trotz meines körperlichen Mangels behaupten? Und was diese Menschen darin leisten und wie sie auch ihren Schicksalsgefährten den Weg dazu weisen, das ist hinlänglich bekannt. Aber nichts von all diesem Schweren war unter dem brennenden Lichterbaum zu merken. B« Musik und heiteren Vorträgen, bei Tombola und Tanz vergnügte sich «ine fröhliche kleine S-sellschast nach Herzenslust. Da war eine Gratis-Lotleri«, bei der es kein« Nieten gab, die also sür jeden ein« nette kleine Ueberraschung hatte. Einer kannte den anderen und es gab keinen toten Punkt in der Unterhaltung, die sich angeregt uno heiler bis in den späten Abend fortsetzte. Weihnachtsabend der Angestellten. Nun endlich haben auch die Angestellten der Warenhäuser und Verkaufeläden zum«rslenmal, dank dem Eingreifen der Sozial- demokratischen Part« ihren freien Wechnachttabend. Don» ltz-Uhr-Ladenschluß vor Jahren(st es nun endlich gelungen, für den Vorabend des Festes den v-Uhr-Ladenschluß h«rbeizufül,r«n. Schon kurz nach 5 Uhr lag die Innenstadt recht oerlassen da. Ueber» all schlössen stch die Pforten der Geschäfte, senkten stch die Rolläden. Di« Angesteltten eilten mit zufriedenen Gesichter» nach Haus«. Lediglich die Ledenamiktet- und K onsbtü«« n g e I chä st« hieltein chtt Sadev- bis üm« llh?- geSfsnet.-- VWkach tonnt» man jcM Fnykiber-«sferisNeMfte schoirw»! zeitig schlössen- eben weil die Kauf«, die sich, röchtzettig versorgt.. hatten, ausblieben.__'./<' Kohlenbergwerk brennt ans!- Saarbrücken  , 24. Dezember. Ein vor einigen Tagen In der Fettkohlengrube Elarenthal ausgebrochener Flötzbrand hat einen derartig großen Umsang angenommen, daß die Betriebsleitung die zur Be» kämpfung des Brandes aufgeboten« Mannschaft aus Gründen der Sicherheit wieder zurückgezogen Hot. Da der Brandherd unter der zweiten Sohl«, der jetzig«» ttefften Sohle, liegt, setzt man nunmehr die Stollen bis zu dieser Sohle unter Wasser. Di« Beleg» schast tonnte gestern nicht mehr einfahren.
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Cinen Tag. nachdem der Graf von Berlin   zurückgekehrt war ohne Iren', die mii dem Kind noch dort bleiben wollte schrieb Hans einen Brief an seinen Regiments- kameraden in Hessen  . Er saß am weitgeöffneten Erkerfenster und hörte entfernt, vom Garten her. ein Gespräch und tind- Üchz Rufe dazwischen. Die Mittagssonne kam warm durch die Zweige, unten im Garten an der anderen Seite des Hauses oder auf der Veranda saßen seine Eltern, und bei ihnen spielte der kleine Hans. Als er mit Schreiben fertig war, ging er zu chnen hin- .'nuer. Dsr Kleine hatte sich heute über eine selten gewohnte Unausnierksamkeit der Gräfin zu beklagen. Cr brachte ihr di« schönsten Steine vom Weg. sie beachtete sie nicht. Das kam, weil dsr Graf von Berlin   erzählte; er mußte noch immer von den letzten Tag?« erzählen, von der Feier, dem Leichenbegängnis, den Reden. Und Irene?" S'e ging stumm und trug gleichsam ein Kreuz auf dem Racken, mühevoll und in aufrechter Haltung. Hans jetzt sich zu ihnen, hört schweigend zu. Die Sonne Keht tiefer hinter die Bäume. Der Graf muß noch mehr »vn Irene erzählen. Ja", sagt der Graf,sie hat ihn geliebt Wer hätte da» geglaubt. Und sie schweigen. Cr schüttelt den Kops wie kwer ein Wunder, schon seit einigen Tagen schüttelt er manch- «al so verwundert den Kopf. »Exinnerst du dich noch", fängt Hans nun an.wie du «tr eines Tages deine Ansicht erklärtest, deine Ansicht von der Liebs? Das war in der Zeit, als Irene mit Albert eben bekannt worden war. Du fragtest m'ch dsmal», was ich »ohl dazu sagte, wenn es Hochzeit gäbe." .Fst,. das««ß ich noch", sagt der Graf und hebt seine Stirn aus der Hand, um st nen Sohn anzusehen.Du warst damals übermäßig empört. Du riefst uncrufhörlich: Ich schäme mich." «Ja. das rief ich damals, ich weiß es noch gut. Und was
du dann von der Liebe sagtest, war so: Zu jedem bestimmten Mann gehört eine bestimmte Frau. Du willst sagen, da hätte ich recht behalten. Das habe ich. ja. Albert mußte Irene lieben darum mußte Irene auch Albert lieben. Ich sagte damals, zu jedem Menschen §ehört ein Pendant, und wo die äußeren Umstände den nstinkt nicht verwirren, da kann es keine unerwiderte Nei- gung geben. So sagte ich wohl." Ja. das meinte ich eben", bestätigt Hans. Dann schweigen sie. Aber der Vater sieht seinen Sohn noch etwas verwundert an Wie gut hat sein Sohn diese Erklärung be- halten, dies? Theorie von der Liebe, die er damals nicht ein- mal zu verstehen schien. Du hast recht behalten", fängt Hans nun wieder an, und ich bin zu derselben Meinung gekommen." Ja, Irene hat e.nen Beweis geliefert." Ja. das wollte ich sagen" Sie schweifen.Diese Che war«m direktes Wunder", sagt Hon»,ein Wu-.der das heißt, es kommt öfter vor. Nach allen Seiten hin stieß nur Gegensätzliches aufeinander. Einmal die andere Tra- dition, und dann: nur auf e'ner Seite Besitz. Denn Iren« war arm. bitte vergebt das nicht." Nun, und was soll das?" fragt di« Gräfin etwas nervös. Ich meine nur. daß trotz allen Gegensätzen die Ehe noch gut geworden wäre, hätte nicht ein Zufall denn das war doch ein Zufall dies unglückliche Ende gemacht." ,Äh versteb« nicht", fragt der Graf etwas dumpf. ,.wss- halb du dies alles jetzt gerade sagen mußt?" Er sieht seinen Sohn von unten an. indem sein Kopf leise merkbar zittert. Und sie schweigen. Bis der kleine Hans mit einem besonders schönen Exemplar von Stein herankommt, um ihn der Gräfin zu übergeben. Das war sa eine Gelegenheit, dies unange- nehme Schweigen zu brechen und ein neues Gespräch zu beginnen. Wie gefällt Euch der Kleine?" fragt Hans. Die Gräfin braucht te'ne Antwort zu geben denn sie ist eben iehr zärtl'ch mit ihm be'chäftigt. Aber Hans scheint Wert auf die Antwort zu legen- mit einem forschenden Blick dringt«r beim Bater auf eine Entgegnung. Gut. warum nicht, er gefällt mir gut!" sagt der Graf. .So, er gefallt Euch gut?" fragt Hans Und nun müssen die Eltern ausdrücklich erklären, daß das Kind ihnen gut gefalle. Dann hättet Ihr zum Berspisl aar nichts dagegen, den Kleinen zu eurem Adovtwiohn zu machen?" »Man kennt ja seine Eltern nicht", sagt der Graf.
Das tut nichts", sagt Hans,die Abstammung ist be­stimmt eine gute. Das sieht man ihm an", fügt er noch hinzu und betrachtet das Kind. Das tiu sehr viel" sagt der Graf,es wäre schon an» der», wenn dies Kind ein Kriegswaise wäre. Ueber die Ur- fachen, weshalb es ellernlos ist, würde man sich da im klaren sein." Ja. das wäre schon anders" sagt die Gräfin. Darauf schweigt Hans. Dann sagt er:Dann werde i ch einfach das Kind adoptieren." Sage einmal, was ist denn heute mit dir?" fragt der Graf. Da beginnt Hans zu erklären, was heute mit ihm ist ausgeizend von einem Wint-rnachmfttags. wen'ge Tage vor seinem Svldatenabschied in Berlin  . Se'ne Erklärung ist von ziemlich langer Dauer, obgleich sie an Worten gar nicht lo reich ist unterbrochen manchmal von Schlucken man-<'mal von Schweigen..Er endet, indem er seine Elt'ril fr�gt: . Die Großeltern von dem kleinen Hans da seid Ihr. W tzt Ihr das? Ne'n. das wußten der Graf und die Gräfin n'ckt Im Anfang saßen sie da wie von Enftetzen gelähmt. Dann ss-md die Gräfin auf sie geht die Treppe hinunter und in V» dunkelnden Park h'nein. Sie kommt an der Stelle vorbei. wo neulich ihr Sohn an der Staffelei stand, um das Schloß zu malen und die Gräfin fängt an, dies und das zu verstehen. Der Graf hingegen orientiert sich noch gründlich in seines Sohnes Sachen, ehe auch er in den Park verschwüret. Dann geht auch Hans, aber nicht in den Part, er hat für heute kemen Wunsch mehr nach einer Begegnung dort. Cr geht die Landstraße aufwärts und kommt auf den W-g, der zur kleinen Stadt führt: zur rechten Seite in e niger Ent­fernung dehnt sich das Gut von Prervw aus. da wohnen Kuno und leine Schwester. Hans geht durchs Dunkel und singt dabei. Der Graf und die Gräfin st eßen-m Part aufeinander. .Du bist es", sagt? die Gräfin.Vielleicht hat er alle» im F'eber gesprochen?" Ja. er fiebert vielleicht. Aber wa» er un» erzählt hat, ist wahr. .Me'n Gott  , mein Gott!... Und so fest entschlossen!... Hast du ihm noch de'ne Meinung qs'agt?" Meine Meinung ist...' Aber laß un? ein wenig zu» sammen g'hen. Elisabeth, der Abend ist kühl."' Daraus gingen sie durch den dunklen Pa'-k und baft-n eine leise Unterredung.(Schluß folgt.)