Einzelbild herunterladen
 

Nr. 60346. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Gewerkschaftliche Weihnachten.

Praktische Solidarität der Arbeiterschaft.

Bielleicht in noch höherem Maße, als es sonst üblich war, haben die Lokalorganisationen der Gewerkschaften in diesem Jahre an ihre arbeitslosen Mitglieder besondere Weihnachtsunterstützungen verteilt

Berlin ist nicht ein Ausnahmefall. Nicht nur die Stäbte, auch das Reich und die Länder sucht man zur Drosselung ihrer Sozial­ausgaben zu zwingen.

Dieser Art der Solidarität hat nichts zu tun mit Während aber auf diesem Wege die Arbeitslosigkeit noch fünft Philanthropie und Mitleid. Die Solidarität der Arbeiterschaft entlich gesteigert wird, was gewiß nicht zur Gefundung der öffentlichen springt vielmehr der flaren Einsicht, daß morgen dem einen passieren Finanzen beitragen kann, werden von den Arbeitern, Angestellten und Beamten Ueberstunden in erschredendem Ausmaße ver­langt. Dieses Ueberstundenwesen ist ein Krebsschaden, gegen den die Gewerkschaften nicht energisch genug angehen fönnen,

fann, was heute das Leid des anderen ausmacht.

Der Arbeiter denkt nicht wie der Bourgeois: die Hauptsache ist. daß es mir gut geht", um gelegentlich vielleicht einem Unglücklichen einige Brosamen hinzuwerfen. Der Arbeiter denkt vielmehr: Die Hauptsache ist, daß es uns gut geht."

Dieses kollektivistische Denken und Empfinden ist es, das die Arbeiterschaft veranlaßt, zu Weihnachten in höherem Maße als sonst ihrer unglüdlichen Arbeitsbrüder zu gedenken, die durch die Ratio nalisierung und durch andere Umstände aus Lohn und Brot gebracht

worden sind.

Um so beschämender ist es, wenn die Staatsautorität in Gestalt des Oberpräsidenten von Brandenburg ausgerechnet jetzt Ein­spruch erhebt gegen die Durchführung des Stadtverordnetenbe schlusses, der eine Winterbeihilfe an die Arbeitslofen und Wohlfahrtsempfänger im selben Ausmaß wie im Borjahre vorsieht. Diefes Eingreifen ist um so unerträglicher, weil es das Selbstver. waltungsrecht der Gemeinden auf Kosten des Hilfsbe dürftigsten abdrosselt.

Es ist deshalb zu begrüßen, daß die Sozialdemokratische Partei fofort gegen diese Abbroffelung der Selbstverwaltung Front gemacht und ihren Willen befundet hat, das Selbstverwaltungsrecht der Stadt Berlin mit allen Mitteln zu verteidigen.

Benn man den Städten das Selbstverwaltungsrecht einschränkt, bann geschieht das unvermeidlich auf Kosten der Arbeiterschaft. Durch die fünftlich gesteigerte Finanznat der Stadt Berlin ist diese ge­zwungen, die öffentlichen Arbeiten einzustellen. Das bedeutet er. höhte Arbeitslosigteit. Das bedeutet, daß zu den foge nannten Saisonarbeitslosen noch weitere Tausende von Ar­beitern zum Feiern gezwungen werden.

Die Rationalisierung hat nicht nur das laufende Band und da führung ist heute eine andere. Wenn Aufträge vorliegen, dann mit die Intensivierung des Arbeitsprozeffes gebracht. Die Betriebs­wird mit Hochdrud gearbeitet, und es wird von den Arbeitern und Angestellten ueberarbeit verlangt, während draußen Hundert. tausende von Arbeitslosen umsonst nach Arbeit ausschauen.

Hier erwächst den Gewerbeaufsichtsbehörden, den Gemertschaften und den Betriebsvertretungen die Pflicht, mit aller Schärfe gegen das Ueberstundenunwesen anzufämpfen. Benn ein außerordent licher Auftragsandrang vorliegt, dann muß unter Umständen in zwei Schichten gearbeitet werden, um die Arbeitslofen wieder in die Pro­duktion einzureihen.

Die Kapitalbildung, von der die Unternehmer immer reden, Die Kapitalbildung, von der die Unternehmer immer reden, muß unten beim Arbeiter und Angestellten beginnen. Ohne diese Kapitalbildung der Heinen Sparer wäre die Durchführung eines großzügigen Wohnungsprogramms ganz unmöglich hier verjagt die Kapitalbildung des Unternehmers vollkommen. Und wenn die Unternehmer mit Recht über die hohen Zinsfäße lagen, jo liegt die Wurzel des Uebels an der ungenügenden Kapitalbildung des Meinen Sparers,

Die praktische und attive Solidarität des Arbeiters muß immer wieder darauf gerichtet sein, bie Biebereinreihung der Arbeitslofen in den Produktionsprozeß zu beschleunigen. Il en ein Wohl gefallen bedeutet für die Arbeiterschaft nicht eine falbungsvolle Redensart, sondern die Grundlage ihres handelas

Mittwoch, 25. Dezember 1929

Schwankende Gestalten.

Die KPD . und der Zarifvertrag.

Breisfrage: Wie stehen die Kommunisten zum Tarifvertrag? Zur Beantwortung dieser Frage liegen folgende Anhaltspunkte vor:

tagsabgeordneter Blentle, erflärte vor kurzem bei der Beratung 1. Der Führer des fommunistischen Jugendverbandes, Reichs­des Berufsausbildungsgesetzes im Reichstag: Heute wird ein großer Teil der Fragen der Lehrlingsarbeit tarifvertraglich geregeit. Der Lehrling fämpft mit dem erwachsenen Arbeiter um den Arbeits Lohn. Auch die Dauer der Lehrzeit und der Gang der Berufs. ausbildung werden teilweise durch Tarifverträge geregelt. Stets zeigt sich, daß die Entlohnung nach dem Zarifpertrag ist, wie die Entlohnung, die auf Grund der Bestimmungen der Hand­bedeutend höher manchmal doppelt und dreifach so hoch werkskammern gegeben wird. Das ist auch ganz natürlich. Denn etne tarifliche Regelung ist fast immer das Produkt des Kampfes."

Tatsache an, daß die Organisationen beim Abschluß von Tarif Blenfle erkennt also die den Gewerkschaften nicht unbekannte verträgen nur die Gewenschaften schließen Tarifverträge mit den Unternehmern- pofitive Erfolge für die Arbeiterschaft er. reichen, und daß sie um diese Erfolge auch zu tämpfen wiffen. nistischen Jugendverbandes, hat eine andere Auffassung als 2. Die Junge Garde", das Zentralorgan des tommu Blentle. In ihrer Nummer vom 1. Dezember d. 3. fagt ste: ,, Die reformistische Gemertschaftsbureaukratie hat bisher noch nichts zur Schaffung von Rollettivverträgen für Lehrlinge unternommen. Sie wird auch nichts unternehmen, weil sie weiß, baß die follettive Regelung des Lehrverhältnisses die Kampftraft der Arbeiter stärft, fie tut alles, um diese zu schwächen. Unternehmer und sozial faschistische Gewerkschaftsbureaukratie haben ein Interesse an der Differenzierung der Arbeitertiaffe. Da der Behrvertrag eine solche Differenzierung schafft, verteidigen beide denselben mit aller Kraft. Um jo mehr ist es Pflicht der revolutionären Gemerfichaftsoppo fition, den Kampf um Rollettivverträge sofort aufzunehmen, die Lehr lingsfragen in den Tarifverträgen der Erwachsenen festzulegen." Wer ist der verantwortliche Redakteur der Jungen Garde"? Herr Reichstagsabgeordneter Blentle

3. In der Kommunistischen Partei gibt es eine Gewerkschafts­abteilung, die unter der Leitung eines Herrn Merter steht. In feiner vor einigen Monaten erschienenen Schrift ,, Die Spaltung der Arbeiterffaffe ufm." sagt Merfer: Wie für die Reformisten und ihre wirtschaftsfriedliche Politif das Schlichtungswesen und die reaftin näre Form der Tarife den Edpfeiler barstellt, so ist für die Kommunisten zur Durchführung ihrer revolutionären' nie der Ed­pfeiler bie Sabotage und 3erschlagung des Schlichtungs wesens und die 3erbrechung der reaktionären Tarife." Das nennt man eine flare Linie". Die Hauptsache ist diefen

Mitropa und der Staatsanwalt Jüdel . Borderungen beschlossen hätten, am Dienstag( oder gestern) in ben geiftlofen Demagogen die Heße gegen die Gewerkschaften.

Eine Erklärung, aber nicht eine Berichtigung. Die Juftizpreffeftelle Berlin schreibt uns:

In Rr. 587 des ,, Borwärts vom 15. Dezember b. 3. wird unter der Heberschrift Die Mitropa und der Staatsanwalt Jüde her Staatsanwaltschaft Berlin der Borwurf gemacht, es würden die Ermittlungen auf einen Strafantrag des Zentralverbandes der Hotel -, Restaurant- und Caféangestellten vom 26. Juli 1928 gegen 2 Direttoren der Mitropa nicht schnell genug burchgeführt.

Die Anzeige ist nicht am 26. Juli 28, sondern am 27. Juli 29 bei dem Oberstaatsanwalt Berlin- Mitte erstattet und erst am 6. August 1929 an die Staatsanwaltschaft I Berlin meitergeleitet worden. Da bei der Bearbeitung sowohl in tatsächlicher als auch

daß die Neuköllner Fürsorgearbeiter megen der Ablehnung ihrer Proteststreif zu treten. Wo und von wieviel Fürsorgearbeitern Dieser Beschluß gefaßt wurde, mird allerdings nicht gesagt,

Wie die Fürsorgearbeiter auf die Barolen der APD. reagieren, zeigt die Durchführung diefes Bejchluffes Die Neufölner Fürsorgearbeiter haben fich geitern, mle üblich zur Arbeit eingefunden und haben auch bis Feierabend durchgearbeitet Nach der Pleite Des turz vor den Wahlen inszenierten Wohlfahrtsarbeiter streifs, der eine Anzahl dieser Erwerbslosen um den Arbeitsplatz brachte, dürfte es ber RBD. für längere Zeit sehr schwer fallen, mit ihren Barolen einen Fürsorgearbeiter zu einem solchen sinnlosen Streit aufzuftacheln.

Stadt und Land."

Ein Werbefilm für die Landwirtschaft.

in rechtlicher Beziehung Schwierigkeiten bestanden, konnte die Sache Die Landwirte möchten unter sich bleiben städtische Arbeiter es nach Jahren fo meil bringen kann,

bisher nicht erledigt werden. Ihr Abschluß steht aber bevor.

Uebrigens hatte der anzeigende Verband die von der Staats­anwaltschaft herbeigeführte Aeußerung der Beschuldigten Ende Oftober zur Stellungnahme erhalten und am 26. November mit einer Gegenäußerung zurüdgesandt."

Diese Erklärung der Justizpressestelle stellt leiber eine Berich tigung des bisher beliebten Berfahrens der Staatsanwaltschaft nicht in Aussicht. Vielleicht sieht das Justizministerium nach dem Rechten und macht dem Staatsanwalt llar, daß Arbeits. zeit überschreitungen nicht mit einem Zivilprozeß zu ver wechseln find. Nur ein schnelles Eingreifen tann hier helfen. Zu dem tatsächlichen Inhalt der Erklärung sei zunächst bemerkt, daß die irrtümliche Angabe bei der Jahreszahl auf einen Tipp- oder Hörfehler zurückzuführen ist. Aber wenn dem Staatsanwalt die Anzeige auch erst am 6. August 1929 alfo elf Tage nach Ein­gang! zugegangen ist, so sind seitdem immerhin 4% Monate ver­strichen, ohne daß ein greifbares Resultat erzielt worden wäre. Wir fönnen es nicht als ein greifbares Resultat betrachten, wenn in der Anzeige 20 Beugen namhaft gemacht werden und wenn dann -vier Monate später der Staatsanwalt beim Zentralverband nach den 3eugen fragt.

-

-

Wenn infolge der andauernden tarif- und gesetzwidrigen Ueber. arbeit Menschen physisch zusammenbrechen, wie es bei der Mitropa der Fall ist, während gleichzeitig eine riesige Arbeitslosigkeit Staat und Wirtschaft belaftet, dann ist es die verfluchte Pflicht des Staatsanwalts, dem Amtsschimmel eine Schnellere Gangart beizubringen.

Alle Mittel find gut. Schwindelhafte Streifanfünd gung.

In Neukölln hat die KPD. wieder einmal verfudyt, einen Streit der Fürsorgearbeiter anzufurbeln. Der Bersuch ist aber fehlgeschlagen.

Am Freitag fand sich im Bezirksamt Neukölln eine der be­fannten starten Delegationen" der Fürsorgearbeiter ein, um über eine Winterbeihilfe und ähnliche Forderungen zu verhandeln. Den Drahtziehern dieser Station" war es natürlich von vornherein tlar, daß das Bezirksamt den Forderungen nicht Rechnung tragen fann, da es in finanziellen Fragen vom Magiftrat und dieser zurzeit wieder von dem als Berliner Finanzdiftator fungierenden Oberpräsidenten abhängig ist.

Das Bezirksamt erflärte fich bereit. ein sozialdemokratisches und ein tommunistisches Bezirksamtsmitglied zusammen mit einem Betriebsrat des Bezirksamtes und einem Vertrauensmann zum Stellvertretenden Oberbürgermeister Scholß zu entfenden, um mit diefem über die Forderungen zu verhandeln. Bürgermeister Scholz lehnte jedoch telephonisch solche Berhandlungen mit der Begründung ab, daß ihm durch die Finanzkontrolle des Oberpräsidenten die Hände gebunden seien und daher Berhandlungen völlig zmedlos maren

Die Rote Fahne " berichtet nun in fenfationeller Aufmachung,

Landarbeiter sollen nicht in die Landwirtschaftskammern.

Bor furzem fand in Berlin eine Hauptversammlung der Land wirtschaftstammer für die Provinz Brandenburg und Berlin statt. Die Versammlung beschäftigte sich u. a. auch mit dem Entwurf eines neuen Landwirtschaftskammergesetzes. Es gelangte eine Entschließung zur Annahme, in der gesagt wird, daß Lommen neues Landwirtschaftstammergefeß ein Aufwand an Zeit der Landwirtschaft und ihrer Berufsorganisation durch ein voll und Kosten zugedacht werde, ber als fruchtbringend nicht angesehen werden könne. Des weiteren wird zum Ausdrud gebracht, daß die Art der von dem Gefetentwurf vorgesehenen Beteiligung der Arbeitnehmer diese in die Lage bringe, an Berhandlungen über Dinge teilzunehmen, die außerhalb des eigentlichen Arbeiterinteresses liegen.

Es stellt sich immer stärker heraus, daß die Landwirte frampf­haft bemüht find, die Landarbeiter von den Landwirtschafts­fammern fernzuhalten. Besonders empörend ist dabei, daß gestellt, als ob die in den Landwirtschaftskammern zur Berhandlung die wahren Gründe verschwiegen werden. Es wird to dar fommenden Dinge die Landarbeiter viel zu wenig interessieren und dessen nichts anderes als die immer stärker hervortretende Furcht, berühren. Der mirtliche Grund für die Fernhaltung ist in die Landarbeiter fönnten bestimmte Pläne und Wünsche durch

freuzen.

Daß die Anwesenheit der Landarbeiter in den Landwirtschafts­tammern durchaus notwendig ist, dafür hat die ermähnte Haupt­versammlung ber märkischen Landwirtschaftstammer felbft ein Bel spiel gebracht Man hat dort sehr eingehend auch über die Frage der Agrarfrise gesprochen. Die Agrartrife ist von den Landwirten wiederholt als eine Angelegenheit bezeichnet worden, die die Land­arbeiter in demselben Maße wie die Landwirte angeht und um die sich die Landarbeiter ständig befümmern müssen.

Gegen diesen Standpunkt läßt sich taum etwas einmenden. Dadurch, daß die Landarbeiter die Träger der landwirtschaftlichen Produktion sind und ihre Arbeit die wirtschaftlichen Verhältniffe in der Landwirtschaft maßgebend beeinflußt. find sie in demselben Maße wie die Landwirte, wenn nicht noch stärker, dazu berufen, fich an den Unterhaltungen über die Agrartrife zu beteiligen

Bir wagen sogar zu behaupten, daß dann, wenn Landarbeiter der Hauptversammlung beigewohnt hätten, mancher von ihnen mit feiner Meinung fehr nüßlich hervorgetreten māre.

Die Landwirte werden, um auch das noch zu sagen, überhaupt Mühe haben, auch nur ein halbes Dugend von den in den Landwirt fchaftstammern zur Erörterung gelangenden Fragen nennen zu fönnen, die die Landarbeiter nicht interessieren und für sie Neben fädlichkeiten find

Wir haben bas Bertrauen zum Breußischen Staatsministerium und Preußischen Landtag, daß sie sich auch durch die Entschließung der märkischen Landwirtschaftskammer nicht von dem Standpunti abbringen laffen, daß die Hereinnahme der Bandarbeiter in die Sandwirtschaftskammern ein Erforbernis der 3eit ift.

Landwirtschaft läßt die Erich- Stoecker- Film- A- G. einen Film Auf Beranlaffung des Reichsministers für Ernährung und Experiment sein zu dem 3wed, die städtischen Ledigen Arbeiter ,, Stadt und Land" über die Leinwand laufen. Der Film soll ein dafür zu gewinnen, den städtischen Arbeitsmarkt zu entlasten und fich der unter Arbeitermangel leidenden Landwirtschaft zuzie wenden. Er zeigt auch Wege, mie der tüchtige und fleißige mit bereitgestellten Reichsmitteln unter Zahlung von geringen Jahresraten fich und feiner Familie ein Eigenheim zu erwerben. Der Film ist technisch gut durchgearbeitet und läßt mit aller Deutlichkeit erkennen, daß der anerkannte Landarbeiter ein Mensch fein muß, der nicht mur in törperlicher Hinsicht gefund und träftig sein muß. fondern der zur Ausübung seines Berufes einer viel feitigen fachlichen Borbildung bedarf. Alles das bringt der städtische Arbeiter nicht mit, und nur allzubald wird der versuchs­den Rüden tehren, weil er ber förperlichen Anstrengung nicht ge­welje in die Landwirtschaft hineingekommene Städter thr wieder wachsen ist. Der Film zeigt aber, wie auch der ungeübte groß­städtische Arbeiter durch planmäßige Erziehung seines Rörpers durch Sport und durch landwirtschaftliche Berfuchsarbeit in vier bis sechs Wochen fomeit gefördert wird, daß er als Bollarbeiter in landwirtschaftliche Arbeits stellen vermittelt werden kann.

Diese Borschulung geschieht in dem unter Aufsicht der deutschen Arbeiterzentrale und der Gewerkschaften stehenden land wirtschaftlichen Umschulungsbetrieb Fliegerhorst" bei Frant Treiben der Schüler. Alles sehr schön. furt a. b. Ober. Gute Bilder zeigen das vielgeftallige Leben und

Bon den Grundversuchen aber, warum der großstädtische Ar übermäßig lange Arbeitszeit, teilweise noch schlechte Behandlung beiter abgeneigt ist, landwirtschaftliche Arbeiten zu verrichten: und noch schlechtere Unterkunft, dazu die in jedem Falle ganz un­genügende Bezahlung, fah und hörte man leider nichts. Und das ist die Rebrseite der Medaille, bie bar Film nicht zeigt. Erst wenn hierin eine gründliche Benderung eintritt, fönnen solche Filme ihren 3med erfüllen. Br., Berufsberater.

Tariffchen einer Tischlerinnung.

Das Reichsarbeitsgericht hat sie furiert.

Am 15. Februar 1929 mar der Manteltarifperirag für das Holz­gewerbe sowie der Bezirtstarifvertrag für das niedersächsische Holz­gewerbe abgelaufen. Beide Tarife waren allgemein verbindlich. Die Verhandlungen der an dem Manteltarifvertrag beteiligten Ber tragsparteien führten am 3. Juni 1929 zu einem Schiedsspruch. Die Tischlerzwangsinnung Hannover erklärte mun schlankweg, der Schiedsspruch sei für sie nicht wirksam, da sie an den Verhandlungen durch den Nordwestlichen Tischlerinnungsverband nicht beteiligt gemesen und dieser Verband nicht tariffähig fel. Die Tischler­innungen Niedersachsens find dem Nordwestdeutschen Tischler. Innungsverband angeschlossen, der der Bereinigung Niedersächsischer Arbeitgeberverbände des Holzgewerbes angehört, die wiederum Mitglied des Arbeitgeberverbandes der deutschen Holzindustrie ist. Die 3wangsinnung Hannover erhob Feststel. Iungstlage beim Arbeitsgericht. Sie machte geltend, das zentrale Berhandlungsergebnis fei für fie nur mirtjam, wenn in her identofen Rette der Arbeitgeberorganilationen nur tariffähige Ber­bande verhandelten. In der Bergangenheit hätte zwar der Norde beutsche Tischlerinnungsverband Tarifverträge mit den Gewerkschaf