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Rückschau auf die Festtage.

von 11 Kilometern, die der U- Bahn- Strede Geestraße- Hallessches Tor- Warschauer Brüde entspricht, tostet mit Postauto   1,10 m. Die Straßenbahn in Frankfurt am Main   nimmt für die Fahrt von Frankfurt   nach Bad Homburg  ( zirta 16 Rilometer) je nach der Tageszeit 50 bis 75 Pf. Fahrgeld. Das find nur ein paar Beispiele. Bären die Berliner   Berkehrsmittel in privaten Händen, so tönnte die Bevölkerung mit Staffeltarifen von 30 bis 60 Pf. rechnen. Die Privatindustrie geniert sich gar nicht, wie das berüchtigte Beispiel der privaten Charlotten burger affermerte zeigt. Es dürfte auch in Berlin   wenig befannt sein, daß andere Städte für Umsteigefarten feine 1% Stun den Zwischenzeit kennen. Da heißt es, von dem Wagen der einen Linie sofort in den anderen umsteigen. Schließlich möge man auch nicht vergessen, daß ein so durchaus volfseigenes Unternehmen wie die Boltsbühne vom 1. Januar ab gezwungen ist, in threm Theater am Bülowplaz pro Person 30 Bf. Garderoben geld egtra zu erheben. Wenn also die Berliner   Berfeyrstarife erhöht werden, so steht dahinter ein hartes muß.

Das Weihnachtsfest ist wieder einmal vorüber. Die Armen| für den Rilometer Boft auto 10 Bf. zahlen. Eine Strede und die Einsamen sind froh, daß es vorbei ist. Wer das Geld dazu gehabt, hat sich nicht nur Geschente, sondern zweifellos auch einen überladenen Magen geleistet. Nun müssen Geschente umge. tauscht und der v.rforffte Magen muß repariert werden. Die Herren Doktoren sind über die franten Mägen nicht gerade böse, aber die Herren Chefs und die Angestellten sind wenig erfreut Umtausch bringt viel Werger und gar keine Kasse. Nur ein Glüd, daß am Heiligen Abend diesmal endlich ein paar Stunden früher geschlossen wurde. Es ist wenig bekannt, daß früher die letzten faufenden Kunden bereits den ersten Umtauschern, die früh be­schert worden waren, die Klinke in die Hand gaben. Als ganz ficher fann es gelten, daß die Geschäftswelt von dem frühen Lebenschluß nicht den geringsten Schaden gehabt hat und haben wird Dennoch hat man den Angestellten den fleinen Er folg, den der Zentralverband der Angestellten und bie Sozialdemokratische Reichstagsfrattion für fie herausgeholt haben, nicht gegönnt. Unmittelbar vor dem Fest stellte eine neue Zeitungstorespondenz Der Berbaucher, die fich unabhängige Beitungstorespondenz für die Berbraucherinter­essen nennt, den Zeitungen in auffälliger Menschenfreundlichkeit vollkommen gratis einen Beitrag zur Verfügung, in dem es heißt, daß gerade in diesem Jahr der Einzelhandel  (!) eine etwas ver ftändnisvollere Behandlung der Ladenschlußfrage erwartet hätte". Weiterhin wird dann folgendes gesagt: Ist das Weihnachtsgeschäft schlecht, so ist es nicht ausgeschloffen, daß aus Sparfamteitsgründen mancher Berfäufer abgebaut werden muß." So also fteht die Weihnachtsethit des Einzelhandels aus! Der sogenannte Hetlige Abend war ihm gerade gut genug, im ben Angestellten mit der Hungerpettsche zu brohen.

Die Berliner   Bertehrsgesellschaft hatte sich auf Hochbetrieb eingerichtet. Da jeste am ersten Feiertag gegen Mittag Der Regen ein, der Taufende abhielt, hinaus nach Zehlendorf   zu fahren, um sich die neueste U- Bahn- Strede anzusehen. Dafür mur den aber hm trauten Familienkreis die fommenden Tarif. erhöhungen um so eingehender besprochen. Nun darf man burchaus nicht verkennen, daß gerade erhöhte Fahrpreise den ein zelnen besonders hart treffen. Man molle aber dagegen das folgende bebenten: Die Reichs post steht finanziell glänzend. Sie ridtet eine Autopoftlinie nach der anderen ein. Die Landbevolle rung, ber es im Durchschnitt feineswegs glänzend geht, muß jetzt

Mufitaufträge

übergibt man nur dem Rachwets Des Deutschen Mufiterverbandes, Berlin  , Rom  mandantenftr. 63/64 Dönhoff 3277-78 Geschäftszeit 9-5. Gonntags 10-2 Uhr Auf Wunsch: Bertreterbefuch

Die Jugend macht sich von Jahr zu Jahr mehr frei von der herfömlichen Art, das Weihnachtsfest in der Familie zu feiern; fie fährt mit Stiern und Rodeln in die verschneiten Berge, ver bringt den Weihnachtsabend in einem Gasthaus, einem Hotel, einer Baude und fühlt sich inmitten gleichgestimmter junger Menschen und umgeben von einer großartigen Natur ungleich wohler als baheim. Rann man ihr das verbenten? Auch die Berliner  Jugend hat in diesem Jahr in Scharen Die Riesenstadt verlassen. zugute gekommen ist ihr die eigenartige Lage des Weihnachts- und des Reujahrsfestes, die zwei Wochen geradezu auseinanderreißen. Nimmt man zu den drei Sontagen, die zwischen ihnen liegen, bret Festtage hinzu, fo hat man, um im ganzen 15 Urlaubstage zu haben, mir noch 9 Arbeitstage nötig. Diefer Umstand ist von vielen auch ausgenugt worden. Merzte und Hygieniter empfehlen gerade. zu, den Urlaub im Winter zu verbringen, und Reichstanzler Hermann Müller hat einmal geschrieben: Trotzdem meine Dom 2. bis 12. Januar maren, Ferien mur von turzer Dauer habe ich mich in der reinen frischen Winterluft ausgezeichnet er­holt." Niemand wird in Deutschland   das fonntagslose Jahr, mün. fchen, wie es Rußland   jest zwangsmäßig einführt, aber eine Er. weiterung und Verbreiterung der Urlaubsbasis durch den Winterurlaub scheint im Intereffe aller Boltstrise zu liegen. Berständige Unternehmer fördern den Winterurlaub, in­dem fie für jede im Winter genommene Woche Urlaub einen meiteren Urlaubstag gewähret. Und verständige Eltern werden es ten flüggen Kindern nicht übel nehmen, wenn sie Weihnachten und Neujahr in der erhabenen Schönheit der Berge verbringen.

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Schweres Gasunglück in Weißensee.

Drei Personen tot aufgefunden.

Ein schweres Gasunglid wurde am 3 melfen Jelet. fag, furz nach 13 Uhr im Hause Prenzlauer Prome nade 24 in Weißensee   enfdedt. Dorf fand man die 57jährige Witwe Elife Brachmann, ihren Untermieter, den 65jährigen Kaufmann Emil Gehride, sowie dessen 63jährigen Bruder, den Zollamtmann Paul Gehride, durch Gas vergiftet tot auf.

Frau Brachmann hat im britten Stodmert des Hauses eine größere Wohnung inne. Schon seit langer Zeit wohnte bei ihr der 65jährige Kaufmann Emil Gehride zur Untermiete. Anjang der Woche empfing Gehride den Besuch seines um zwei Jahre jüngeren Bruders, der in Frankfurt   a. M. bei der Zollbehörde beschäftigt ist. Am Heiligabend wurden die Leute von anderen mietern in der Wohnung noch gehört. Am ersten und zweiten Feier. tag dagegen war es in der Wohnung auffallend ruhig. Um 13.30 Uhr erschien ein Bote, der für Brachmann ein Batet abgeben wollte. Auf fein wiederholtes Riopfzeichen öffnete nie­mand und plößlich bemerfte der junge Man, daß aus der Tür Gasgeruch drang. Er alarmierte, nichts Gutes ahnend, andere Mieter und den Verwalter des Hauses. Alle Verfuche, die von innen mit Eisen beschlagene Türe zu öffnen, mißlangen jedoch, so daß schließlich die Feuerwehr gerufen werden mußte. Auch die Feuerwehrbeamten fonnten die Tür nicht öffnen, und so blieb nichts weiter übrig, als von der Straße her eine mechanische Leiter in die Höhe zu minden und die Fenster einzudrüden, um fo in die Wohnung zu gelangen. Als erste wurde die Wohnungs inhaberin, Frau Bradymann, in ihrem mit Gas erfüllten Schlaf­immer leblos aufgefunden. Eine Tür weiter lagen die Brüber Gehride in ihrem gleichfalls mit Gas angefüllten Zimmer leblos da Alle Berfuche der Feuerwehrsamariter, die Bemußtlosen ins Leben zurückzurufen, blieben ohne Erfolg. Die Leichen wurden beschlag. nahmt und ins Schauhaus gebracht.

Nach den polizeilichen Ermittelungen liegt zweifellos eis Unglüdsfall vor. Die Leitung des Gastoders in der Küche war undicht, fo baß in furzer Zeit größere Gasmengen ausströmen fonnten, die bald die ganze Wohnung erfüllten.

Jengen   gesucht für Straßenbahuunfall, den älterer Mann am Montag, dem 16. Dezember, nachmittags 2 Uhr vor dem Haufe in Schöneberg  , Hauptstr. 129, beim Leber schreiten des Fahrdammes durch die Bahn 43 erlitten hat. Untosten merden vergütet. Meldungen an Ring, Briz, Liningstr. 71.

Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Genez: Birtschaft: 6. Klingelböter Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : R. 8. Döscher; Lotales und Sonfliges: Frik Rarftäbt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m b. S., Berlin   Drud: Borwärts- Budbruderet und Berlagsanftalt Baul Singer u. Co., Berlin   S. 68, Lindenstraße& Sierzu 1 Beilage.

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Verkauf soweit Vorrat Mengenabgabe vorbehalten Obst und Gemüse bleiben vom Versand ausgeschlossen

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Schweineschinken... P1,28 Gulasch Pid. 1,10 Rückenfett bratfertig..... Pid. 98. Suppenfleisch .......... Pld von 84 Hammelvorderfleisch 98PL Schmorfleischocken, Pid 1,28 Roastbeef ohne Knoeben....... Ptd 1,68 Rinderleber...... Pid. 1,28

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Zander gefroren Fischfilet Seelachs geräuchert. Rotbars geräuchert..

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Fischmarinaden Bi marckheringe, Rollmops in Remon­lade, Bratheringe, Kronsardinen

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Junge Erbsen sehr fein............

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Süsskirschen mit Stein Sauerkirschen ohne Stein......... 1,50 Preiselbeeren 1,25

Kalif. Pärsiche halbe Frucht..... 1,50 Erdbeeren. 1,75 95 Stangenspargel stark............ 3,00 85P. Stangenspargel mittelstark....... 2,90 58. Brechspargel mittelstark........... 2,75 1,10 Brechspargel at.......... 2,00

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