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Der Sinn der heutigen Baukunft.

Von Dr. Paul F. Schmidt.

meisen. Es steht ja nicht so, daß mm unsere Bauten mir von follettiven Auftraggebern bestellt oder für Menschheitszmede er­richtet werden; nach wie vor handelt es sich überwiegend un Mohn-, Fabrik- oder Bureaubauten. Aber der Geist dieser Architektur ist verwandelt, er weift in die Zukunft. Es wird auf Hygiene, Braudy barkeit, Licht und freundliche Geräumigkeit gefehen; vor allem aber durchzieht der Gedanke der Aufrichtigkeit unser ganzes Bauen: daß nicht nur ein dummes Brestige, sondern der Mensch selber Sinn der Arbeit und der Kunst sei.

Die Franzosen haben, schon seit etwa 1860, die Möglichkeiten der neu erstandenen Baumaterialien durchgebildet bis zur letzten Konsequenz. Keine andere Nation tommt ihnen darin gleich. Die tühnste Eisenkonstruktion ist immer noch der Eiffelturm; die Bahn­brecher des Betonbaus und seine technisch- fünstlerischen Bollender find Garnier, Freyssinet und Perret, deren Hauptmerke vor und während des Krieges entstanden sind. Der Bollender des Betonstils in funktionalem Geist ist der Westschweizer Le Corbusier, dem unsere deutschen Architekten die stärksten Anregungen verdanken.

Unter unferen Augen, von den wenigsten bemerkt und richtig und in der Sehnsucht der Menschen. Wirklich erfüllt haben die| von Siegfried Giedion : Bauen in Frankreich - Bauen in Eisen­gedeutet, vollzieht sich eine so große Bandlung der Kunst, wie| Idee nur die Künstler, die wieder einmal sich als Propheten er- Banen in Effenbeinn." Europa fie feit tausend Jahren nur zweimal erlebt hat, bei Ent­stehung der Gotik und des Barods; eine Wandlung, die ausschließ lich architektonischer Art ist. Und weil hier eine grundstürzende Aenderung in der Baukunst stattfindet und die anderen Künste vor­läufig fast unberührt bleiben: darum ist sie so fundamentaler Natur, daß man eine neue Kulturepoche daraus datieren wird. Denn in allen für die Entwicklung der Erde wichtigen Zeiten ist es stets die Baukunft gewesen, die Richtung und Sim gegeben hat; die anderen Künste folgten und dienten ihr lediglich, man mag an die ältefte Kultur in Aegypten oder Mittelamerita, an Indien und Arabien oder die Gotik und das Rotofo denken. Daß es im 19. Jahr hundert anders geworden, daß Malerei und Musik zur Herrschaft gelangten und die Bedeutung der Architektur auf den Nullpunkt herabsank: das ist das stärkste und ein unwiderlegbares Symptom vom Verfall des europäischen Kulturkreises.

Bem ist nicht schon die unvereinbare Differenz zwischen jedem Vorkriegsbau und einem Wert unserer heutigen Architekten auf gefallen? Je nach Gejdmad und Gesinnung hat er darüber ge­schimpft oder frohlodt. Am auffälligften find die Aeußerlichkeiten: radikale Beseitigung jeder Schmudform, glatte weiße Mauern mit langen Fensterstreifen, unregelmäßig über die Fläche verteilte Deff­nungen, flaches Dach und fubische Gesamterscheinung; überall ein Betonen der horizontalen Linien, Bühne freitragende Konstruktionen und große Glasflächen. Das alles tönnten willkürliche Seltsam feiten sein, erdacht, nur um Neues auf jeden Fall zu produzieren. Geht man auf das Innere der Bauten ein, so fommt man dem Sinn schon näher. Haus oder Fabrik, Barenhaus oder Kino werden nicht von außen, non der Fassade her, entworfen, wie das bis zum Kriege der Fall mar, sondern vom Innenraum und seiner Funktion aus( weshalb der Stil auch ,, funktionalistisch" genannt wird). Türen, Fenster, Balfonvorsprünge, Deffnungen und Aufbauten sizzen da, wo Grundriß, Beleuchtung, Gebrauchsnotwendigkeit sie verlangen, nicht, wo das äußere Schaubild sie gern haben möchte; Höhe und Breite, bauliche Gruppierung, Wahl von Konstruktion und Material werden von diesem Gesichtspunkt aus geordnet: höchste Gebrauchs­fähigkeit, reibungsloses Fungieren der baulichen Zwede.

Das ist allerdings ein Standpunkt, der zur Baugefinnung der Borkriegszeit in schroffstem Gegensatz steht, und es ist nicht zu ver­wundern, wenn das Resultat ein so weltenmeit verschiedenes von den Palästen des 19. Jahrhunderts ist: Denn früher sah man zu­nächst und immer auf den schönen Schein, auf die Fassade, felbft da, wo fie gänzlich unangebracht mas, mie bei den Mietkasernen der Arbeiterviertel: wie es dahinter aussah, ob die Räume ihrem 3wed entsprachen, mar äußerst nebensächlich.

Wer nun gewohnt ist, den Dingen auf den Grund zu gehen, fragt sich: Warum find die Architekten erst jetzt, nach dem Krieg, auf den Gedanken gekommen, daß ein Bau zunächst einmal seinen 3wed erfüllen müsse, und daß eine Faffade" nicht nur überflüssig. sondern schädlich sei und feine Eristenzberechtigung mehr habe? Bie ist es möglich, daß ein jo grauenhafter Irrtum über das Besen ter dem Menschen michtigsten Runft bis zum Weltkrieg unentwegt Terrichen fonnte und warum find im europäischen Bölkerkreis ( nur um diesen handelt es sich) die Baumeister so einhellig und fühn auf die Idee des Funktionalismus verfallen die freilich un, nach vollbrachter Tat, als das einzig Mögliche erscheint? Will man eine befriedigende Antwort, die über die bloße Fest­fellung es ist eben so" hinausgeht, so muß man sich erinnern, iag Architektur nicht nur eine Form ist, menschliche Notdurft zu Lefriedigen, sondern höchster Ausdrud der sozialen, ethischen und philosophischen Gesinnung ihrer Epoche; daß sie das sichtbarste und somit lebendigste Symbol ist für das religiöse Bedürfnis der Menschheit.

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Hier heißt religiös: sittlich und geistig schlechthin; der Begriff hat ja auch wirklich von Natur aus nichts mit Kirche und Dogma zu tun, sondern bezeichnet einfach das Berhältnis des Menschen zur Gottnatur, zu den Rätseln seines eigenen Daseins, über die nur Dummheit und Ignoranz fich niemals Gedanken machen. Es handelt fich nicht um Ronfeffion, sondern um Weltanschauung, furz: um den Menschen als solchen.

Man muß so hoch greifen, um den fundamentalen Unterschieb der Architektur von vormals und heute zu verstehen. In unserem Sinne ist Margismus genau fo Religion wie der Katholizismus des 17. Jahrhunderts.

Bon hier aus erkennen wir in der finnlos nachahmenden Bau­funft der Borkriegszeit den stärksten Ausdruck nicht nur des geistigen Materialismus, sondern vor allem auch des wirtschaftlichen Kapi talismus. Beide sind ja legten Grundes ein und dasselbe; ihr Abbild in der Kunft ist der Naturalismus deutlich in der Malerei ( Impreffionismus, ideenlose Spiegelung der Wirklichkeit), vernummnt in der Architektur als Wiederholung aller alten Stile, und zuletzt als Bertikalismus. Weil man feine eigene religiöse Anschaung hatte, die sich in einer Architekturform hätte offenbaren tönnen, griff man zu den aften Stilen", die die Fassade hergaben, d. H. dem mehr oder weniger schönen Anschein einer begründeten Kultur. Die Ratlosigkeit in allen geiftigen Fragen, das Bodenlose im Dasein des 19. Jahrhunderts fpiegelt sich treulich in der Hetjagd nach Stil­faffaben, bie gar feinen praktischen Zwed haben und darum auch fein weltanschauliches Symbol sein können. Erst um 1900 erfand sich in Deutschland ( und Amerika ) der gänzlich materiell eingestellte Kapitalismus das Symbol der Vertikalarchitektur, d. h. er erbaute Kapitalismus das Symbol der Vertikalarchitektur, d. h. er erbaute fich durch seine hervorragenden Architekten wie Messel und Peter Behrens Paläste, Fabriten, Warenhäuser, die den Herrenstandpunkt Behrens Paläste, Fabriken, Warenhäuser, die den Herrenstandpunkt Bau in Berlin , an die deutsche Botschaft in Leningrad , die lauter gereihte Sentrechte aufzeigen.

Rüdblidend werden wir von diesen Meisterbauten aus die Tendenz der ganzen Borkriegszeit als bertital" bezeichnen können; als eine Architektur des Kapitalismus, als ein meist verhülltes, mandymal offenbares Befeminis zum Unternehmerstandpunkt; die gereihten Bertitalen befagen: hier ist der Befizer Herr im Hause.

Gegen diese Gesinnung bedeutet die Horizontalität, die Ein fachheit, die Zweckhaftigkeit der neuen Baukunft den vollkommenen Gegensah, die endgültig geglückte Revolution. Die Künstler haben fich ihr Recht auf prophetisches Bannertragen genommen; sie fezten dem tapitalistischen bas follettivistische Brinzip entgegen: aus dem Bedürfnis der Maffe, aus dem Gefühl des Zusammengehörens aller Menschen heraus sprang mit Ungestüm der Gebante des Funktiona­lismus. Der Erde, der Gesamtheit, dem Gemeinschaftswillen gehört von nun an der Bau, dem Volte selber. Die neue Baukunft ift stärkster Ausdrud des neuen Lebensgefühls.

Diefer Rollettivismus ist nun freilich durchaus nicht eine prat tische Tatsache; er besteht zum größten Teil immer noch in der Idee

Gegenüber allen Einwendungen noch nicht erfüllter Wünsche ist zu sagen, daß wir erst am Anfang stehen und daß auch das Tempo des sozialen Fortschreitens sich in der Architektur wird aus brüden müssen. Der gatische Stil hat fast ein Jahrhundert bis zu feiner vollen Entfaltung gebraucht. Der Funktionalismus tann in mancher Beziehung mit jenem verglichen merden; nor allem in der Zweiheit der bestimmenden Elemente, die zur Entstehung eines Stils zusammenwirten müssen: dem geistig- sozialen, mir sagten auch religiösen, Unterbau, und der Eroberung der Technik und sonstiger Bragis zur Durchführung der neuen Gebanten.( In der Gatif mar es das Aufkommen der Mystik im katholischen Glauben und die Erfindung des Gemölbehaus mit Rippen und Strebepfeilern.) Bisher war beim Funktionalismus nur die Rede von den gei ftigen Bedingungen. Für die Praftifer und auch für die Anschaung des Laien scheint wichtiger das materielle Element: seine Entstehung aus den neuen Materialien des 19. Jahrhunderts, Eisen, Eisenbeton und Glas. Die technische Geschichte des neuen Stils reicht mehr als ein halbes Jahrhundert zurüd. Sie hat sich vornehmlich in Frank reich abgespielt, das schon im 12. Jahrhundert auf eine erstaunlich analoge Art Erfinder und Bollender des gotischen Systems gewesen ist. Ber fich gründlich von dieser Führerrolle der Franzosen in der modernen Baukunft überzeugen will, lese das glänzende Buch|

Proletarische Feierstunde.

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Kreuzzug der Maschine."

Zum erstenmal seit längerer Zeit wieder hat der Bezirks: ausschuß für sozialistische Bildungsarbeit eine Beihnachtsfeiertag im Großen Schauspielhaus. Proletarische Feierstunde" veranstaltet. Am zweiten Eine Weihnachtsfeiertag im Großen Schauspielhaus. turze Ansprache des Genossen Alexander Stein erläutert ihren Sinn und Juhalt. Man hat eine glüdliche Wahl getroffen: Lobo Frants reuzzug der Maschine" mit der Musik von Arthur Wolff. Werf der Masse für gemischten Chor, Einzelfprecher, Sprechchor, Kinderchor und Orchester Wert und Biedergabe find hier gelegentlich der Uraufführung, zu der im vorigen Monat der Berliner Boltschor jenes gebracht hat, ausführ lich besprochen worden. Diese erste Biederholung und zweite Auf führung also oder, wir wollen lieber non Ausführung" reben: tenn in diesem Rahmen ist es nicht so gemeint, daß ein Kunstwert mie im bürgerlichen Theater oder Konzertsaal aufgeführt" merbe vor fritisch oder genießerifdy eingestelltem Bublifum, sondern mit wirkende und Empfangende sollen als Glieder eines Ganzen zur Einheit, zur Einheit Masse", verbunden werden und sie sind es-, die Ausführung also zeigt in manchem ean verändertes Bild, und das Bild hat an Geschlossenheit, an Straffheit und Eindringlichkeit merklich gewonnen. Zum Vorteil des Gesamteindrud's hat man sich zu erheblichen Kürzungen entschlossen, fühlbare Schwächen der mufis falischen Komposition sind beseitigt, unter Dr. Ernst 3anders Leitung hat sich der Kontakt zwischen den einzelten Chor- und In sprochene Wort- Heinrich Witte, der begeisterte Sprecher strumentalgruppen gefestigt, und vor allem das zur Musik ge= proletarischer Kampfdichtung, und Gustav Knuth , beide vom Staatstheater, waren für die schwierige Aufgabe gewonnen- tommt zu mitreißender Wirkung.

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Streuzzug der Maschine" als proletarische Weihnachtsfeier? Selten haben sich in die Klänge der Weihnachtsglocken und der Märchenlieder fo hari und gellend die Sturmrufe des politischen Kampfes gemischt wie in diesem Jahre," hat in der Weihnachts nummer des Vorwärts" Karl Severing geschrieben. Und Erich Suttner: Indem sie die Sache der Menschheit zur thrigen gemacyt hat, hat die Arbeiterklasse ihren Befreiungskampf com Fluche der lastet." Aus diesen Führerworten schien unsicher das Moito der Borniertheit erlöst, der auf jedem engherzigen Interessenkampf Beranstaltung gemoben; man hätte ihr teinen befferen, teinen paffenderen Inhalt geben fönnen als mit diesem proletarischen Kampfwerk der Menschheitsideale. Wenn zum Schluß, organisch aus stimmt wird und von allen mügejungen in dem mit roten Fahnen der dichterischen Situation erwachsend, die Internationale ange festlich geschmückten Haus, dann wird der Sinn diefer Brole tarischen Feierstunden", die mehr und anderes sein wollen als Auf führung und Vorführung von Werken der Kunst, von neuem offen bar. Daß er der Berliner Arbeiterschaft nicht verlorengegangen ist, haben Besuch, Berlauf und Erfolg bewiesen. Mögen Kritiker im bürgerlichen Lager über" Politisierung der Kunst Klagen; uns ift es um künstlerische Gestaltung des Lebens zu tun. Daß dabei ein Wert der Gegenwart, von unseren Genoffen und Zeitgenossent ge­Denn so hoch mir auch die große Musik der Vergangenheit als schaffen, mithilft, dürfen wir mit besonderer Genugtuung begrüßen. Bildungselement und Kulturfaftor im Leben des heutigen Arbeiters schätzen: am, nächsten stehen uns die Lebenden; und noch wichtiger ist es darum, die fürstlerisch schaffenden Kräfte der Gegenwart in

ben Strom der Arbeiterbewegung zu fenten.

Klaus Pringsheim .

Konzert in Adlershofs

Bonekampf und Arbeit" betitelte Submig Baliger fein Konzert mit dem Männer und Gemischten Chor Adlershof am zweiten Feiertag im Luftgarten von Möllstein. Der Titel tehrt erfreulicherweise immer öfter wieder. Die Bortragsfolgen tönnen dadurch nur gewinnen, wenn fie auch in der Vorbereitung etwas mehr Schweiß toften. Einen erhebenben Anteil baran hatten Sie von Malden und Scherchen meisterhaft bearbeiteten ruffifchen Boltslieber, darunter zwei weniger befannie, ein Trauermarsch auf die von den Kosafan meuchlings niedergemegelten Proletarier von 1905 und das höchst natürliche und erschütternde Brüder, wir haben Das Konzert geschlossen, ein russisch- jüdisches Profetarierlied.

nahm einen straffen, erfreulichen Verlauf, wie mon es bei den erft­klassig geleiteten Chören Belizers gewohnt ist. Tobellos ift die tert:

Dazu kommt der bedeutende Einfluß des Amerikaners Frank 2. Wright, der das Prinzip horizontaler Lagerung, vor allem in seinen Billenbauten, ganz streng und ästhetisch einwandfrei durch­geführt hat. Weitere Entwicklung, besonders auf dem Gebiet des Kleinwohnbaus und der stadtbaulichen Siedlung, ist in Holland ge= schehen, das mustergültig wurde in ausgedehnter Verwendung der neuen Möglichkeiten auf ganze Städte; fein Staat ist bisher so font­fequent in einheitlicher Durchführung funktionsmäßiger Bauweise verfahren.

Deutschland kommt erst an vierter Stelle, obwohl es vor dem Kriege die meisten Experimente unternommen hat und sich an­schickte, urit Namen wie Lessenom, Loos, Gropius, Taut an die Spike einer Erneuerung zu stellen. Die Abschnürung von der allge meinen Entmidlung seit 1914 ließ es start ins Hintertreffen geraten; seine lebendigsten Kräfte versuchten sich während der Revolutionszeit in ausschweifenden Utopien von ungeheuerlichem Ausmaß, weil die Aufträge fehlten. Sabald aber praktische Bautätigkeit mit großen Aufgaben einfeßte, hat unser Land in wenigen Jahren das Ver fäumte nachgeholt, die Anregungen von Frankreich , Anterita, Holland übernommen und einen beispiellosen Aufschwung der neuen Architektur erlebt, der heute bereits die deutschen Baumeister an die Spike im Kampf um den funktionalistischen Stil stellt.

lich - musikalische Behandlung, das Innsche Austönen und der hohe Horizont der Interpretationen, verwunderlich einige fleine Unpor fichtigkeiten im Tenor und Sopran, die leicht abzustellen sind. Das Lendvaische Glodenlied" tönnte noch charakteristischer gefaßt wer den, der sonst grandios hingestellte Rotgardistermarsch" etwas ton reiner. Se- llchla", das im Sprechgesang ganz meisterlich geratene und temperamentfprühende Dubinuschta", Stubbes Erntelied", Lendvais klirr, Sense, flirt" und die beiden Scherchenschen Schluß­gefänge waren Glanzleistungen, denen auch tiefere Urtöne nicht fehlten.

H. M.

Berjüngung durch Röntgenstrahlen?

schaften, hat umfassende Untersuchungen abgefchloffen, die das Ber Prof. Bafareff, Mitglied der russischen Akademie der Bisfen jüngungsproblem in einem neuen Licht erscheinen lassen Durch längere Bersuche am mitroffopischen Bebewesen ist ermiesen morden, daß Röntgenstrahlen, in geringen Dofen verabreicht, bei mifro­stopisch fleinen Lebewesen Berlängerung der Lebensdauer( Ber­jüngung) bewirken, mährend große Dosen beschleunigtes Absterben des Organismus( Altern) zur Folge haben.

. An Hand eingehender Forschungen tomate weiter festgestellt werden, daß derartige Erscheinungen an sämtlichen Geweben und Organen unter der Einwirkung von Röntgenstrahlen wahrzunehmen sein müssen. Gestügt auf diese Ergebnisse, wird man jetzt die Krebs­sion unterziehen können. theorie und die bisherigen Krebsbehandlungsverfahren einer Revi­

Blaut im Beethoven faal einen Abend, der dem guten Vortragsabend Joseph Plaut . Gestern veranstaltete Joseph Humor gewidmet war. Der Saal war bis auf den legten Blak be­feßt. Das Publikum folgte den wirklich amüsanten guten Vor­trägen mit Begeisterung. Plaut begann mit fleinen Humoresten non H. C. Andersen, Manfred Kieber, Campanile, Stephen Leacod, Mark Twain . Dann brachte er einen Abschnitt Dialettdichtung aus Fris Reuters Hanne Nüte ". Es folgten hun eigene Schöpfungen Blauts. Bei der urtomischen Tiergeschichte Detmolds schwarzweiße Ratte" hielt sich der ganze Saal vor Lachen den Bauch.

S. M.

Schüßendorf konfraftbrüchig? Der Sänger Leo Schüßen­dorf von der Staatsoper hatte vom Generalmusikdirektor Alei­Dieser Urlaub war vom Generalintendanten Tietjen nachträglich ber Urlaub für ein Gastspiel im Theater des Westens erhalten. nicht bestätigt worden. Da Schüßendorf iroßdem an Theater des Westens gastiert, droht Tietjen, ihn für fontrattbrüchig erklären zu lassen. Ueber den Streitfall wird das Bühnenschiedsgericht dem­nächst zu entscheiden haben.

Ein neuer komet. Wie die Sternwarte von Bino bei Turin

meldet, hat sie den am 20. Dezember in Strata entbedřent Heran Kometen am 24. Dezember beim Stern Gamma festgestellt. Der Romet wird als ein solcher achter Größe geschäßt und foll piel heller fein als alle in diesem Jahre enibedten.

Eine philosophische Enzyklopädie des Margisimus. Die fonunu niſtiſche Atademie in Mostau unternimmt die Herausgabe einer fnftematische wissenschaftliche Erforschung der marristischen Welt­philosophischen Enzyclopädie in acht Bänden, deren Hauptziel die päble in fünf Abteilungen gegliebert, die den dialektischen Ma­anschauung ist. Nach der Slavischen Rundschau" ist die Enzyklo. terialismus, die Geschichte der Philosophie, die neueſte und zeit­genössische Philosophie, den historischen Materialismus und die Dialektif der Naturwissenschaft behandeln.

Millionenftiftung für die Universität Paris . Wie verlautet, hat der amerikanische Millionär Rodefeller ber Barifer Universität einen Betrag non 150 Millionen Franken in Aussicht gestellt, der für den völligen Neubau der medizinischen Klinit Berwendung finden foll, falls die französische Regierung bereit ist, einen ebenso hohen Betrag zu bewilligen und die erforderlichen Grundstücke zu beschaffen.

Silvester feier der Boltsbühne. Am 31., 23 Uhr, wird im Theater am Bullomplag die IX Symphonie von Beethoben zur Aufführung Wit Leitung: Operndirektor Guftab Breder Leipzig .

gelangen.

lenbe: Leonard, Eger, Roswaenge, Ecjeh, Bruno Stiftelser Ghor, das verstärkte Philharmonische Drchester.

Wolfsbühne. Die Erstaufführung von Großmanns und Geffels Belts­rud apollo. Brunnen ftrage, bas unter der Regie von fürgen ebling, mit Musil von Theo Madeben und mit Bühnenbildern von Edward Gubt im Theater am Bülowplay herauskommt, ift auf den 9. Januar festgesetzt worden.

Stiffung für einen deutschen Lehrstuhl in Stocholm. Der Univerfität Stocholm find von verschiedenen törperschaften und einzelnen Personen in Deutschland und Schmeden für Errichtung eines Lehrstuhls der deutschen Sprache und alteratur 350 000 stronen gespendet worden.