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M 5

Mereyntje bummelt

von AM de Jong

( 4. Fortsetzung.)

,, Gut," beruhigte ihn Fliereflöter, dann werde ich ein Bapürke für dich kaufen."

,, Was sagst du da?" ,, Ein Bapürfe."

Mereyntje lachte. Er vermutete, daß er veralbert würde, und um zu zeigen, daß er ihn wohl erkannt hatte, fragte er:

,, Das ist gemiß ein Furz in einem Neg?"

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,, Bas sagst du da?" rief Fliereflöter, und begann laut zu lachen. ,, Nein, Kleiner Schelm, das ist tein Furz im Netz. hahahahaha! das ist ein Schiff oder eine Lokomotive, die von ganz alleine fahren."

Mereyntje sah ihn prüfend an. Diese Erläuterung fonnte feine Bermutung, veralbert zu werben, noch nicht beseitigen. 3ögernd fragte er:

,, Das schwindelst du doch wieder."

,, Gott   bewahre, Junge, wirklich nicht!"

"

Wie ist denn das möglich?" fragte Mereyntje ungläubig. ,, Eine Lokomotive oder ein Schiff, die von ganz alleine fahren?. Das gibt's body gar nicht."

,, Na, das gibt es doch), und du wirst es sehen, wenn ich es aus Antwerpen   für dich mitbringe. Du brauchst mur an einem Echlüssel zu drehen und das Ding fährt."

"

Das muß ich aber doch erst sehen."

,, Benn Gott es will, wirst du es sehen." ,, Wirklich?"

,, Na, Donnermetter, ich sag' es doch schon, ja!"

Mereŋntje sprang mie ein Zidlein und flatschte por Freude in die Hände. Er vergegenmärtigte sich schon, mie er, hoch über allen anderen, glüdlich sein würde in dem Besiz eines solchen Zauberdinges, das ein Bapürke hieß und ein unbekanntes, geheimnisvolles, leben des Wunder mar.

Haben sie da in Antwerpen   lauter solche Zauberdinge? fragte er neugierig.

,, Dh, Junge, Antwerpen   ist eine Stadt der Bunder! Da sind Geschäfte, viel größer als bei uns hier die ganze Kirche und die Herberge zusammen; gar nicht zu übersehen. Und die Häuser, in denten die Leute wohnen, sind hoch, zwei, drei, fünf Etagen hoch.. Und Schiffe sind da, die höher über den Kai hinausragen als die höchsten Häuser des Dorfes..."

Haaa, haha!" juchzte Mereyntje. Dentist du vielleicht, daß ich Haaa, haha!" juchzte Merennije. Dentit du vielleicht, daß ich dir das glaube? Ich bin doch fein kleines Kind mehr! Du bist ein Schwäger, Fliereflöter. Berkohl' dich selber, aber mich nicht."

Fliereflöter gab es auf, feinen fleinen Freund zu überzeugen: tenninis und lachte mit, zufrieden, daß er den Betrug entdeckt habe. tenninis und lachte mit, zufrieden, daß er den Betrug entdeckt habe.

er mußte zu sehr lachen. Mereŋntje betrachtete dies als in e-

Ich habe Blosefriefste eine bunte gläjerne Kugel für ihre Woh nung geschenft," erzählte er. Die hat sich aber gefreut, du! Und fein sah sie aus, du, oben auf einem blauen Kandelaber, prächtig!" ,, Sie hat eine feine Puppenwohnung da im Schuppen, was, Mereyntje?"

Ja, sie ist ein Wunder, so schön! Ich habe ihr versprochen, daß ich alles, mas ich finde, für fie aufheben werde."

Du weißt den Weg zum Herzen der Mädel," lobte ihn Fliere flöter. Wenn du so fortfährst, wirst du viel Glück im Leben haben,

wieder besoffen, und dann schlägt er seine Frau und seine Kinder

immer. Komm lieber!"

Aber Fliereflöter schüttelte Mereyntjes Hand ungeduidig ab und betrachtete finster das armselige, verwahrlofte Haus. Gleichzeitig flog die Tür auf und ein Mädchen in Mereŋntjes Alter taumelte heraus, als hätte man ihr einen Fußtritt verseßt, und blieb mit dem Geficht nach unten, mit ausgestreckten Armen, die Röckchen aufge­stülpt, auf dem Sandweg liegen.

Fliereflöter. ,, Es ist doch schrecklich," seufzte Mereyntje und vertroch sich hinter

Mit rauher Stimme, wie sie Mereyntje noch nie von ihm gehört hatte, brüllte Fliereflöter einen greulichen Fluch und schritt fest ent­schlossen auf das Haus zu. Mereŋntje beschwor ihn, doch dem müsten Schnaps" aus dem Wege zu bleiben, doch Fliereflöter ließ sich nicht beirren und lief mit großen Schritten weiter. Er hob das hinge ftauchte Rind auf und stellte es auf die Beine. Das ärmliche Ge­fichtchen ließ in blaugeschwollenen Striemen die Abbrüde grober Finger erkennen und das Blut lief ihm tropfenweise aus der Nase und von den zerschlagenen Lippen. Bon Angst und Schwindel be fallen, mantte die Kleine; beflonumen irrten ihre fleinen Augen ins Leere, und sie begann untröstlich zu meinen.

,, Nur tüchtig brüllen!" befahl Fliereflöter barsch und setzte sie unter den trummen Apfelbaum, der vor dem kleinen Haus stand. Bon drinnen flang erneut Gefreisch, dumpfes Aufprallen harter Schläge und das Krachen hölzerner Gegenstände, die unter ringenden Körpern zerbrachen. Sodann tugelte eine leine Frau mit mild zer. zausten blonden Haaren verkehrt zur Tür heraus, flog auf den Sand­meg und richtete sich in fizender Stellung wieder auf, freischend wie eine Irrfinnige und in ohnmächtiger But sich trampshaft das Haar raufend Sie schrie und jammerte, und starr vor Entfeßen hörte Mereŋntje, wie sie dann und wann durch ihr wildes Gekreische ein rohes Schimpfwort peitschte:

,, Sauflappen!... elender Mörder!... geminer Schuft, du!.., Mistvieh... verfluchter Sauflappen!

Toon Utelmann erschien in der Türöffnung, wo er mit der einen Hand an den Pfosten gelehnt stehen blieb und sich mit dem Rückent der anderen Hand den Schweiß vom feuerroten Gesicht wischte. Er war ein breiter, schwergebauter Kerl, mit rauhem und brutalem Gesicht, geschwollen von Suff und Raufwut.. Er lachte roh über die machtlose Wut der getretenen Frau, und als sic, einen Augenblick außer Atem, schwieg, brüllte er:

,, Halt die Schnauze, dreckige Hure, oder ich trete dir das Junge aus dem Wanst... gottverfluchte, emige Sau!"

,, Durch deine Schuld, Hundsfott! Hundsfoti! Hundsfott!" freischte das Weib in einem Paroxysmus hysterischer Aufregung.

Der betrunkene Raufbold hatte Fliereflöter noch immer nicht be­merkt, der am Rande des Weges bei dem Mädchen stand. Brummend ob der Flut gräßlicher Schimpfmorte, die die Frau auf ihn ausspie, drehte er sich einen Augenblick um. Dann trat er einen Schritt aus der Türöffnung heraus, einen dicken Knüppel schwingend, und er grölte, halb toll vor Wut:

Ich werde dir deine Dreckschnauze schon noch stopfen, gottver dammtes Mistluder!"

Das Weib recte gellend die Arme in die Höhe und ließ sich in frampfhaften Hengsten hintenüberfallen. Ihr hochschwangerer Leib wölbte sich monströs über ihren schmalen Körper. Mereŋntje stieß einen Schrei aus und wollte fortrennen, aber er fam nicht von der Stelle. An allen Gliedern zitternd, die kleinen Hände frampshaft zusammengepreßt, stand er da und wartete auf den entsetzlichen Mord, der hier geschehen sollte.

Aber der Rohling erreichte sein Weib nicht. Fliereflöter fam ihm zuvor und sagte ruhig, aber mit drahender Stimme:

,, Holla, Fremdhen, nun ist's aber genug!"

Der betrunkene Schnaps" sah ihn mit seinen trüben, blutunter­laufenen Augen erstaunt an. Bütend über den unerwarteten Wider. stand, brummte er bösartig:

,, Geh aus dem Wege oder ich stamps' dich zu Mus!"

"

Ich würde dir raten, den Knüppel megzulegen und dich im 3aume zu halten," sagte Fliereflöter und trat näher auf ihn zu. ,, Soll ich vielleicht erst dir das Gehirn zerschmettern und damit dieser Drecksau?" brüllte Toon wüst und hob mit breitem Schwung den Knüppel hoch. Geh aus dem Wege, gottverfluchter...!" Aber der Knüppel sauste nicht nieder. Mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit hatte Fliereflöter dem betrunkenen Raufbold einen vernichtenden Schlag mit der geballten Faust ins Gesicht versetzt, und Schnaps" taumelle zurück, ließ den Knüppel fallen und griff, unver­ständlich fluchend, mit der Hand an seinen zerschlagenen Mund, aber nach einem zweiten und dritten Fauftschlag, die Fliereflöter ihm auf Kopf und Brust versetzte, sant er mit dem Gebrülle eines gereizten Tieres zusammen. ( Forffezung folgt.)

WAS DER TAG BRINGT.

Postbriefkästen und Hundcoupé.

Ein Mann und zwei Frauen.

Der Bundesangestellte D. war Witmer. Er tröstete sich mit ciner Frau K. Seit 1920 führte er mit ihr gemeinsamen Haushalt. Frau R. war verheiratet. Der Mann, der in   Jugoslawien lebte, wollte sich mit dem Verschwinden seiner Gattin nicht zufrieden geben. Um seine Freundin vor ihrem Gatten besser zu verbergen, meldete der Bundesangestellte sie unter dem Namen feiner ver sie die Frauen und Haushaltungszulage und als sie starb, auch florbenen Frau an. So wurde sie seine Ehefrau. Er erhielt für den Begräbnisfoftenbeitrag. Dann erfuhr man aber, daß fie gar nicht seine Frau gewesen und belangte ihn wegen Betruges. Daz Gericht sprach ihn frei. Es nahm an, der Angeklagte fei im guten Glauben gewesen der Lebensgefährtin gebühre die gleiche Frauen­zulage wie der angetrauten Gattin.

Die Indianer vermehren sich wieder.

Achtzig Jahre sind in diesem Herbst vergangen, seitdem die preußische Eisenbahnverwaltung zur Bequemlichtfeit des Publikums an den Eisenbahnwagen besondere Brieftäften anbringen ließ. Schon einige Monate vorher, im Mai 1849, waren den Eisenbahn­Schon einige Monate vorher, im Mai 1849, waren den Eisenbahn zügen Postwagen, ambulante Bureaus", wie man sie damals nannte beigefügt worden, deren Beamte die Beifung erhalten zügen Postwagen, ambulante Bureaus", wie man sie damals zum Zuge weiterzutragen. Da sich aber durch diese Umständlichkeit hatten, Briefe, die ihnen übergeben wurden, entgegenzunehmen und manche Störungen und Berzögerungen in der Abfertigung der Züge ergaben, so beschloß die Eisenbahnverwaltung, an den Zügen selbst Briefkästen anzubringen, in die jeder, der einen Brief zu besorgen hatte, ihn persönlich einlegen fonnte. Dies ging so lange gut, bis besondere Abteile für Hunde eingeführt wurden. Bekanntlich be­findet sich am oberen Ende diejer Abteile ein Spalt, um den Zutritt frischer Luft zu ermöglichen. Nun pflegten manche Leute diejen Spalt als Deffnung für den Briefkasten anzusehen, und so geschah es, daß viele Briefe statt in den Bostwagen in das Hundecoupé rung der Bereinigten Staaten mit Ausnahme   Alaskas zeigte fich Bei der diesjährigen Volkszählung der indianischen Bevölke­gelangten. Dies wiederholte sich so häufig, daß von dem preußischen gegen das Vorjahr ein Anwachsen der Kopfzahl um über 2000. Ins­Eisenbahnministerium im Jahre 1874 eine Berfügung erlaffen gesamt wurden 349 595 Indianer gezählt, von denen die weitaus wurde, in der es u. a. hieß: Im Bezirk der Kaiserlichen Oberpost- größte Anzahl in den Indianer- Reservationen des Staates Ofla­direktion in B. ist fürzlich auf einer Eisenbahnstation in dem foge- homa angesiedelt find. In New   York leben etwa 6000 Rothäute. nannten Hundecoupé eines Eisenbahndienstwagens von dem Wagen schmierer eine Anzahl Briefe, darunter fogar ein Expreßbrief, nach  Berlin vorgefunden, und bei Ablieferung an die Latalpoftanstalt von dem Finder mitgeteilt worden, daß er in dem Hundecoupé fchon öfter Brieftorrespondenz entdeckt habe. Rach Lage der Sadje fönnen die Briefe in diese Coupés nur durch die in der Türe vorhandenen, brieffaftenähnlichen Einschnitte gelangt sein, deren Form pp. die Auflieferer zu der Annahme verleitet hat, eine Brieffaſteneinrichtung vor fich zu haben." Trotz dieser Barnung wiederholten sich der artige unliebsame Borfomninisse" doch noch immer so oft, daß sich Die einzelnen Eisenbahnverwaltungen schließlich gezwungen sahen, Ach!" munderte fich Merannije. Ist das ein Roifehlchen?... ihnen daburd) vorzubeugen, daß sie den Lufteinschnitt an den Wir haben in der Schule eine Geschichte davon gelesen, aber gesehen Sunbeabteilen vergitterten. hatte ich noch teins."

Mereŋnije."

Mereŋntje erwog, ob er auf diese unbegreifliche Tirade mit einer Frage oder einer heftigen Antwort eingehen sollte; aber er war noch nicht zu einem Entschluß gelommen, als Fliereftöter plötzlich stehen blieb und Merenntje zurüdhielt:

Pft! Stilt" flüsterte er, sich dort... ein Rotlehlchen Er zeigte auf die Hede, und da fah ber tieine Junge ein zierliches Bögelchen, das fein glänzendes, zinnoberrotes Brüftchen mit dem ipigen Schnabel hen bepidte, fich schüttelte, feine Federn sträubte und mit den grau- bräunlichen Flügeln schlug, worauf es das Köpfchen redte und ein zartes Frühlingslied anstimmte; ein fröhliches, hohes Liedchen, fanft und lieblich. Plöglich fdymieg es und flatterte erichredt davon. Doch taum ein paar Schritte weiter flog es non neuem in die Hede und hlinzelte mit ben buntlen, blintenben Berlaugen neu gierig auf das Baar am Wege.

P

Fliereflöters Geficht war ein einziger großer Borwurf. Er schüttelte den Kopf und jagte unzufrieden:

Ich dachte, daß du besser aus den Augen guden würdest, Mereyntje! Mir scheint, du bist wahrhaftig auch schon genau so ein Mucker wie die anderen Bauern hier und überall: fie figen mitten zwischen den herrlichsten Dingen, und wenn sie bisweilen davon erzählen hören, benten sie, baß es under sind aus einer anderen Welt... Ich wette, daß du noch nicht mat einen Zeisig von einem Stieglig unterscheiden tannst?"

RUND­FUNK

k

AM ABEND

Freitag, 27. Dezember.  

Berlin.

16.05 Rezalcek: Die Sportschau des Monats.

Rein, gab Merenmtje niedergeschlagen zu, die habe ich aud 16.80 Julius Weismana( geb. 26. Dezember 1879). 1. Vier Traumspiele, op. 76 noch nie gesehen."

Mit Erstaunen und Freude betrachtete er bas Rotfehlchen, das inumerzu vor ihnen herflog und dann und wann sich niederließ, um fie zu beobachten. Je obje! daß folche pradhtoollen, bunten Böget jo einfach in ihrer Gegend herumflogen!...

Eraa Klein am Flügel). 2. Variationen G- Moll op. 39 für Oboe und

Klavier( Adolt Fritze, Oboe, und Erna Klein, Klavier).

17.00 Alte Violinmusik. 1. Tomaso   Albinoni( 1674-1745): Sonate op. 6. 2. Joh. Sob. Bach( 1685-1750): Sonate G- Dur( Elisabeth Lesser, Violine und Erna Klein am Flügel). 17.30 Jugendstunde( Naturwissenschaften).

18.10 Direktor Erdmand: Die Städte im Kampf gegen Eis und Schnee. 18.30 Alfons   Goldschmidt:   Mexiko und Petroleum.

Baß auf, ich werde dich die Vögel tennen lehten, versprach 18.00 Das neue Buch. ihm Fliereftöter. Auf einmal unterbrach er sich: ., hollal... mas ift denn bott fos?"

Er blieb ftohen, und auch Meregnije stand ftoditeif vor Schreden. Aus einem nahen Arbeiterhäuschen hörten fie bie Schreis einer Frau, das Gebrüll son Kinderstimmen und zwischendurch eine grobe Männerftimme, die fluchte und unverständlich tobte und schrie. Es flirrte etwas auf den Fußboden, Teller oder Schüsseln, und das Angit geschrei wurde schriller. Mereŋntje war bleich geworden. Et faßte Fliereflöter an der Hand und sagte mit bebender Stimme:

Das

Romm, Fliereftöter, mollen mir nicht weitergehen?... ift Toon Utelmann, ben fie alle Schnaps" nennen. Er ist sicher

19.00 Heltere Lteder.

19-30 Wovon man spricht

20.00 Kabarett.

22.25-23.15 Obering Siegfried   Hartmann und Postinspektor Scheibe: Draht­fossy Empfang ferner Stationen. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Konigswasterhausen

16.00 Stud. Rat Thief: Uhr und Kalender. 16.30 Nachmittagskonzert von   Leipzig.

17.30 Rainer Maria Rilke.( Rezitation: Käte Foerder.)

18.00 Dr. v. 4. Gablenz: Aktienbilanz und Volkswirtschaftsbilanz.

18.30 Englisch für Fortgeschrittené.

18.55 Gürtlers Weberei( 3).

22.25 Tanzmusik. 19.20 Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte,

Der älteste Brief von   Amerika.

Ueber den Bertauf des ersten Briefes, der von   Amerika nach  Europa gesandt wurde, weiß die Kunstauftion" zu berichten. Es handelt sich um ein Schreiben des Diego   Kolumbus, eines Sohnes des Entbeders, an den Erzbischof von   Toledo, das am 12. Januar 1512 abgeschickt wurde und das interessanteste der drei Schriftstücke ift, die wir von der Hand des Diego Rolumbus befizen. Dieser, ber im Jahre 1526 im Alter von 52. Jahren starb, beschreibt hier die ersten Jahre seiner Tätigkeit in der Neuen Welt und die erste Expedition nach Stuba; vom Erzbischof verlangt er die Entsendung neuer leistungsfähiger Miffionare. Für den Brief find 147 000 Mark gezahlt morbent; er wird vermutlich nach Amerita zurückkehren. Ein Krösus, der als Bettler stirbt.

Der frühere   Londoner Advokat John Wilins, der, von frant hafter Menschenscheu befallen, das Leben eines Hungerleiders führte, wurde fürzlich im Keller des prunthaften Haufes, das er im Dor­nehmsten Biertel Londons bewohnte, tot aufgefunden. Sieben Jahre hatte er einsam und verlassen in dem Palast gehaust. Troß seinem ungeheurem Reichtum hatte er sich standhaft geweigert, Steuern und einlaufende Rechnungen zu bezahlen, so daß ihm Gas, Wasser und nicht gezeigt hatte, schritt die Polizei zur gewaltsamen Deffnung des elektrischer Strom gesperrt worben waren. Als er sich mehrere Tage Hauses. Dabei fand man den Alten tot auf einem Haufen alter Kleider liegen. Das Haus hatte fast keine Möbel; unter den Bapieren des Verstorbenen fand man unter anderem einen Sched über 2500 Pfund Sterling, den er feiner Bant nicht überwiesen hatte.

Lateinische Schrift für Sowjetrußland?

Die von der Sowjefregierung bereits einmal einschneidend reorganisierte Rechtsdyreibung foll jegt noch weiter umgestaltet wer ben. Zu diesem Zwed find drei Rommiffionen gebildet, non benent awei fich mit Rechtschreibungsfragen zu befaffen haben, während es bte Aufgabe der britten ist, bie Möglichkeit der Einführung des lateinischen Alphabets für das russische Schrifttum zu prüfen und entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. Bereits am 15. Dezember wird eine Sigung der brei Kommiffionen unter Hinzuziehung von Bertretern fast aller wiffenschaftlichen Inftitutionen und des Schul­refforts stattfinden, um weitere Beschlüsse zu faffen. Gleichzeitig haben auch die   Deutschen der Bolgarepublit einer Kommission die llingeftaltung bzw. Modernisierung der Rechtschreibung übertragen.