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Gomwbeud 28 Dezember �929
Beilage des Vorwäris
Hals über Kopf stürzt« ich mich ins Ojckäen. Deshalb ward auch mein Farnilisnleben cn der Wurzel verdorrt. Ein« Richtigkeit wurde mir Anlaß zur Ehe. Ich hatte auf der Ärcharewka«ine Arbettshose gekauft, sie auf der Stell« angezogen !-nd lirich geradeswegs zur Arbeit begeben. Als ich au» der Fabrik beim gehe, steht da plötzlich ein Fuder Holz quer über dem Straßen- lehn gleise und kann weder vor noch rüikwärts. Halt, ich will dem Fuhrmann kameradschaftlich beistechen, denk« iich Ich greif« zu, spann« den Körper an, der Wagen kommt ins Rollen doch aus der Hose springen die Knöpfe. Der Fuhrmann ruft etwas, wohl feinen Dank, doch ich raff« schleunigst nnt beiden Händen die Hos« unter dem Mantel zusammen und renn« davon. Etliche der Darüber. gehenden lachen: .Lauft Bürger/ so rasch du kannst, du verpestest die Lust." Ich war über die Matzen verwirrt. Lief in meine Wohnung. näht« Knöpf« ein urül dacht« bei mir: Bin doch ein unglüeklicher Mensch. Habe nicht einmal jemand, der mir die Hosenknöpf« annäht. Ich will heiraten, und alles Elend wird am End« haben. Ich will es verraten, am Ausgange der Stadt verkauft« ein kleines weibliches Wesen Aepfel- Darja Sem-. nowna mit Namen. Ein molliges Weibchen. Rundliches Gesichtchen, ebenmäßig« Ras«. Gar manchnral schon hatte ich die Angel nach hr ausgeworfen. Ich pflegte heranzutreten, mich nach dem Preise der Aepfel zu erkundigen. Ich feilscht«, befühlt« nacheinander sämt-- liche Aepfel und kaufte für 5 Kopeken. Sie lacht«, und ihr« koketten Blicke sprachen: ich weiß schon, nach welcher Art Aepfel   du Verlangen trägst. Als ich mich zur Heirat entschlossen hatte, legte ich die neue Bluse an, kämmt« die Haarsträhnen glatt, wusch die Hände und eilte dem Ausgange der Stadt zu. Ich trat heran: Daraf Semenowna, wann sind Sie mit Ihrem Handel fertig?" Na, es kommt ganz darauf an, zu welchem Behuf«. Ich bin mein eigener Herr, und außer meiner alten Mutter in Bogorodfk habe ich ttiemaud." Auch ich bin wie ein Grashelm im freien Feld«. Ich besitze nicht einmal ein« alte Mutter. Darja Semenowna. können wir uns nicht daraufhin miteinander verbinden?" Es kommt ganz darauf an, in welch«« Sinn« das gemeint ist." Im allerernsteften Sinne. Obgleich zahlreiche Modchen mir nachstellten, beachtete ich sie nicht. Doch Sie sind em solides Weibchen. Und solche habe ich von jeher angebetet. Das religiös« Opium des Popen brauchen wir«cht, doch bin ich bereit zur Eintragung im Standesamt." .LVenn es so steht, bin auch ich bereit. Sie glücklich zu machen." Also ist e» beschlossen und nichts weiter dazu zu sagen. Am nächsten Tag« trugen wir uns«in. Mein« neugebacken« Gattin schleppte ein Bündel Kleidungsstücke herbei, legt« das Feder- '.stufst aufs Bett, hängte Musselingardinen ans Fenster, stelltet einen ditsiertden Blumentopf drauf«s war ein Bergn-ügen. Ich erwache morgens und höre den Petroleumkocher rauschen. Ich stehe ans..-- her Tee ist bereit. Da ist««, das Gluck der Eehe, denk« ich. Ich stehe auf. reibe mir den Schlaf aus den Augen und was seh« ich: am Tisch« sitzt ein zehnjähriges Bürfchchen und nagt an einem Apfel. Was hat das zu bedeuten? Wohl«in Gratulant au» der Der- wandtschast?" Rein." sagt mein« Frau.  «» ist mein leiblicher Sohn. Hat bis fetzt bei feiner Großmutter, meiner alten Mutter, gewohnt." Mit«wem Schlag« gerieten all« meine Gefühl« i- Aufruhr. Nette Bescherung! Weshalb, teuerste Gattin, haben Sie vorher nichts davon verlaut«, lassen?" Du hast mich ja nicht danach gefragt! Und im übrigen blieb auch kewe Zelt dazu. Mr hatten es gar zu eilig, zusammen- 'ukommen. Aber beunruhig« dich nicht. Ich bekomme von meinem ersten Mann genügend Mittel, um ihn ernähren zu können." Meine Aufregung steigerte sich. Ich griff noch der Mütze und eckte zur Arbeit. Ich komme heim von der Arbeit ich schaue o Wunder! Statt ewes Bürfchchens sitzen zwei am Tisch«. Was soll das nun heißen?" frag« ich. Nun, da» ist mein zweiter Bub. Hat bei«wer Bauerfrau g«. wohnt. So rege dich doch nicht auf. Ach bekomme genug von meinem zweiten Mann zu seinem Unterhakt." Was war da zu tun? Aergeriich spi« ich aus, schlug d!« Tür ins Schloß und begab mich zu meinem Freund« Mitja. Mitja faß hinter semer Strickmaschwe und drehte aus Leibeskräften. Er blickte mich an und rief: 2lT>. mein Leber Freund. Es ging da» Gerücht, du fslst ge- storben oder verheiratet. Gehen mir in die Bierstube?" Mir liegt nichts an der Bierstube nach dem, was mich betroffen hat." Und ich erzählt« Mitja alle» bis in die kleinst«, Einzelheiten. Mitja fchürtekte den Kopf und sagt«: Das Weib hat dich um den kleinen Nnger gewickelt, Pawel Kusmilfch. Sie wird dir noch ein halbe« Dutzend Sprößling« in« Haus bringen. Mußt etwas dagegen ausspielen." Dagegen ausspielen? Soll ich sie etwa durchblouen, was das �euq häst? 'Durchbläuen gilt nicht in solchem Falle. Da kannst du mit dem Gesetz w Konflikt geraten. Du mußt«ine Gegenlist«Hinnen. Ileberraschi si« dich mit ein paar Sprößlingen, so bescher« du ihr ein paar dagegen." Aus welch« Weife?" Bist du bereit,-in halbes Dutzend Bier zu spendieren'? So lege dich aufs Bett, warte ein Stündchen, ich will einen Gang unter- nehmen und dir Zw«« Söhnchen besorgen." Bereitwillig legte ick mich aist» Bett. Mitia grist nach der Mütze und ging. Etwa ein« Stunde mochte verstrichen sein, als er wieder erschien. Und mit ihm ein paar zerlumpt« Burschen. Einer in gänzlich zerfetztem Mantel, der vis an We Ferien reichte. Der andere, in einer zerrissenen Frauenjack«, steckt« nacktfüßig in Gummischuhen. BÄd« hotten Gesichter wie Schornsteinfeger. Beide rochen nach Hunden. Ra. sind die Halunken gut?" fragt« Mttsa. "äne habe ich mir am Kursker Vahnhot ausgesucht. Hob« ihnen unterwegs all«? emgsfchärst. Sie werde« dich nnt Papachen anreden 'Mt> dich nicht verraten Der da heißt Mifcha und der ander« ocnxchjka.' Mischa tritt zu mir uud saak. Jvu. bärtiger pnkA. Hab dein» Angst. Wr werden sich nicht oen-esn. Doch sin« Bsdwyung: wir verlang«: weder Schuhe noch Keldung, dach«ff«, w«tzen töchffg And du darfst deinem
% dcarpoft; Pamüte
Weibsbild nicht erlauben, uns zu hauen. Zur Bekräftigung der Be kanntfchaft gib ein« Zigarette zum besten." Ich gab ihnen Zigaretten und hieß sie mit mir gehen Wir waren da. Meine teure Gattin warf einen Blick auf si« und erstarrte. Was sind denn das für Bogelscheuchen?" Ganz und gar nicht. Das sind mein« Kinder von der ersten Frau. Haben bei einem Bauernweib gewohnt." Ein Teeglas flog an die Wand, indes sie schrie: Schmierige Ferkel host du mir ins Haus gebracht, zerlumpt« Burschen." Jawohl. Ich bekomm« keine genügenden Mittel für den Unter­halt., Aber si« sind mein Blut und damit Bastal" Schwer schlug die bebend« Gattin aufs Bett hin und kehrt« das Gesicht der Wand zu. Da log sie wie ein Klumpen. Mischka und Sawoßjka hatten sich an den Tisch herangemacht. Sie hatten Löffel gesunden und schmausten. Das Weib lag da, lag eine Weil«, erhob sich zu guter Letzt und sprach: Da wir einmal Mann und Weib sind, dürfen wir das Familien- glück nicht zerstören. Ich will meine Kinder wieder zur Großmutter schicken, und du sollst die deinen fortschicken."
Aha, denk« ich, das hat gesessen! Wenn es so steht, bin ich einverstanden," und ich wdlkt« den Burschen:Geht wieder zur Bauernfrau, hier habt ihr fünf Kopeken für Aepfeft" Da begann der Tanz! Mischka sprang hoch und winselt«: Ach, du bärtiger Kater! Wir gedachten bis zum Frühsahr bei dir in. Kost zu bleiben, und du jagst uns hinaus. Tantchen, ninun doch das Oseneisen und bläu den bärtigen Teufel durch. Er hat dich betrogen und uns veranlaßt, Theater zu spielen. Wir sind gor nicht seine Kinder, fondern Obdachlose." Da sprang auch schon meine Gemahlin auf und offenbart« plötzlich ihr« Raubt iernotur: Oho," schrie sie,gleich zu Beginn unseres Zusammenlebens schmiedest du Intrigen! Ich stelle morgen den Eh-scheidungsantrag. Drei Männer Hab« ich gehabt, doch solch einen ausländischen Götzen Hab« ich bis jetzt nicht gesehen. Ich bleibe keinen Augenblick länger hier." Sie ritz die Lorhänge von den Fenstern, packte ihren Kram zu- sammen, das Pfühl, ritz die Kinder an sich und war fort. Mischka und Sawoßjka streckten mir die Zungen heraus und verschwanden hinterher. Die duftende Blüte im Blumentopf am Fenster war alles, was zurückgeblieben war vom ehelichen. Glück. So., ihr Brüder, war mein Familienleben verdorrt an der Wurzel. tDmtsch von®ofi6o Zioksntbalö
Anna Schwabacher:
3)ie JCucea in Jimeriha
Paulin« Lucca  , als Primadonna am Berliner   Opernhaus lange Jahre hindurch von den Spreeathenen, auf Händen getragen buchftätckich genommen von ihrer Theatergarderob« bis an ihre draußen wartende Equipage, fasziniert« durch ihr Aeußercs wie durch ihr innerlich Teil. Aeußerluh, sie kreierte Moden, lancierte solch« aus Paris   und Wien   und bot selbst der Modekönigin Eugenie  , Kaiserin von Frankreich  , oft Trotz, indem si« deren letzte Mode- schrei« umschuf und immer entzückend darin aussah. Gleich ihrem Aeußeren schillert« sie auch von innen heraus in tausend bunten Farben. Aber sie riß alles hin. selbst in chren bitterbösen Launen, wenn sie z. B. hinter den Kuliss  -n schalt, sich mit Dorlieb« mit der Mathilde Mallinger   in Eiserfüchteleien anlegte und ihren höchsten Trumpf ausspielte mit den Worten:So, heut hob' i's letztemol in die Berkner Hosoper g'sungen. damit ihr's wißt." Und eines Tages führte die figürlich klein«, aber sehr resolut« Dame diesen Entschluß aus, wurde kontraktbrüchig und floh noch Amerika  . Das Hauptmotiv dazu war folgendes: eines Abends stand sie als Cherubim in Figaros Hochzelt mit ihrer ebenfalls herrlichen Partnerin, der von ihr eifersüchtig befehdeten Mallinger, als Su- sänne gemeinsam auf den Breitern des damals königlichen Berliner  Opernhauses. Da begann ein« der Lucca   feindlich gesinnte Clique-4 «S gab längst schon ein« solche«ist leise, danu crefzendo zu zischen. Die Lucca   hält inne uni» blickt nnt ihren berühmt schönen Augen starr und stumm ins Auditorium. Das Zischen verstärkt sich. Und als jetzt die Susanne der Zdolle gemäß den Cherubim fragt:Nun. was gibt's Neues, Cherubim," da tritt Cherubim Lucca  , die übrigens in dieser Pagenrolle besonders süß ausiah. ganz dicht an die Rampe und schleudert dies« Wort« ins Publikum:Ungezogen- Heiken gibt's." Und verläßt die Bühne. Erscheint auch nicht wieder. Tiefe Bestürzung im Zuschauerraum und im Orchester. Da tritt die weitaus stärker« Partei der Lucca  -Schwärmer totkräftig in Er- scheinung. Ein immer mehr daherbraufendes Klatschen erstickt die Zifcher und endet nicht, bis die kleine, groß« Diva erscheint. Wieder tritt sie an die Rampe und ruft mit schallender Stimme:Ich bin mir keines Unrechts bewußt und sehe nicht«in, warum ich mich beleidigen lassen soll." Hierauf ging die Aufführung weiter. Di« Zukunft zeigt«, daß die Lucca   nicht nur temperamentvoll, sondern auch diplomatisch war. Sic trat ihren Urlaub an, ruhig, als fei nichts geschehen. Sie kehrt«, wie alljährlich, alz herrlichstes, bun­testes. fröhlich Koloraturen zwitscherndes Sommervöglein im Lon- doncr Convcntgardeirtheater ein und absolviert« zum Entzücken der Briten   ihr Gastspiel als Valentin« in den Hugenotten  , als Normo. Nachtwandlerin, als Gretchen, Lucio usw. Aber eines Morgen» gab es in Berlin   nur ein Tagesgespräch, verursacht durch einen Brief der Lucca   au den Redakteur des3er- liner Fremdenblobes" und in diesem führenden und meistgelesenen Blatt abgedruckt. Raummangels wegen kann dieser uns ganz vor- liegende Brief hier nur im Auszug wiedergegeben werden: Liverpool, 31. August 1872. Sehr geehrter Herr Redakteur! Wenn Sie dies« Zeile» erhalten, bin ich längst überm Meer, doch kann ich nicht scheiden von einer Stadt, die mein« Heimat ge- worden ist. so sehr, daß ich die alt« vergessen hatte, ohne Abschied zu nehmen, ohne mein« Gründe darzutun einem Publikum gegen- über, dos mich stets verwöhnt und mit Güte überschüttet hat... Umnöglich kann ich mich aber ähnlichen Vorgängen wieder aus- fetzen, wie den vorigen Winter von einer Partei arrangierten... Darum bitte ich herzlich, Herr Redakteur, meinen lieben Berlinern meinen innigsten, aufrichtigsten Dank für alle Liebe und Güte, mein herzlichstes Lebewohl zuzurufen,.. Nun leben Sie wohl usw. Paulin« Luffa  . Ein« von der Generali ntenfcanz am 17. September gleichen Jahres vervfsenllichte Bekanntmachung verurteilt« den reizenden Ausreißer zu einer getmltigen Konixntionalstrof« Sie wurde ihr nicht drückend Denn wir hören über ihren brillanten Vertrag mit Direktor Maretzek in New Jork folgendes:Bei nur viermaligem Auttrete.n wöchentlich pro Abend 200 Pfund Sterling, das sind IG» M., nebit Teilung dos Ueberschusses einer gewissen Einnahme. Dazu ein fashionables Haus, Diene.rfchast und Equipage zur Der- süguiig, freier Unterhalt ihres Hausstandes." Die energisch« Diva wacht auch im Privatleben von Amerika  aus tadul» rasa: sie laßt sich von ihre« geliebten Hascherl", wi« st« ihren fast überlebensgroßen Gatten, den Baron n Rhoden  , zu nennen pflegte, scheiden und heiratet drüben den Mastw t». Wall­hofe«. vom Schreiben war bU Lucra teil« groß« F'neundin. daher ist ein Brief von ihr eine Rarität.. Einiges ans einem solchen au? New Fork sei hier im Auszug wisdergsgeben. Er stammt aus d«m Iah« 18?? und richtet sich an Ihren Lehr« llschmann»ach Wie«. V««cychö darin, daß ihr die ersten zwei Monate 440ÖÖ Dollar «ingebracht hatte«, so daß sie hoff«,»ach zwei Salfons ihren söhn-
Ilchen Wunsch ausführen und der Bühne Batet sagen zu können. In richtiger Selbsterkenntnis fetzt sie gleich hinzu:Ich seh« Sic darüber lochen." Bei ihrem Naturell, ganz gefüllt von Theaterblut, blieb diese Ide« ohne Verwirklichung. Erst viel, viel später. Noch locken viel zu sehr die Abwechslungen des Leben» in Amerika   und sie begeistert sich an Experimenten, die jenseits der Norm und der Alllagsfvrm liegen. So ladet sie sich eines Tages einen Trupp Siouxindianer in die Hall« ihres Palastes zum fife oclock«in. Em Te« mit allen Finessen, wobei es, wi« bei der kleinen Primadonna üblich, auch an Ehompagner keineswegs fehlte. Di« Söhne der Prärie fuhren vierspännig vor und der Dal- metscher trat in Erscheinung. Die Lucca   empfing sie als Schloß- Herrin in ihrer Gretchentracht. Dick und schwer fielen ihr« schwarz- seidigen Zöpfe über hellblaues Tuch mit. schwarzem Seideusomt. Dann kamen die Erfrischungen. Der Sekt inspirierte die braven Rothäute zu einigen Nationalgesängen. Dann baten sie stürmisch dieWiener Nachtigall" mn ein Lied und lauschten begeistert den Klängen der Gounodschen Schmuckarie. Nim war die Diva so lange bereits die grotzc Sängerin, Gattin. Mutter und crncrifanifchc Bürgerin, daß es-ihr nur«ins noch wer: erschien, zu durchleben die Partie eiücr Thenterdirekwrin. Und zwai mit sich selbst als Star: Rasch löst« sie Ihren Bertrag und pachtete das Tacon-Theater in Habana. Die Idee war nicht schleckst, ge­staltete sich auch anfangs verheißungsvoll. Aber die Diva hatte nicht mit ihrer Eifersucht auf die nun einmal notwendige Gegenspieler!» auf der Bühne gerechnet. Und bald hatte sie mit der Mursla als Partner ia und Mitdirektorin Affären, die wir vielleicht am besten definieren, wen» wir si« als Lorahnungen unserer heutigen Bar- kämpf« bezeichnen. Nach einem Defizit von 9000 Dollar kehrt die Lucca   reumütig nach Europa   zurück. Ungebrochen war das Metall ihrer herrlichen Stimme und der Charme ihrer Persönlichkeit. Und wir entnehmen den Kritiken jener Tage, daß/ als der all« Kaiser 1880 die Lucca   von Wie», wo sie bereits wieder alles entzückt batic, nach Berlin   an die Hofoper berief, bei ihrem ersten Wiedcrauftreten dort allessich vor Freude wie närrisch gebärdet«..
Die Erfindungen der SEukunfi Ford und Gdifon, dt« beiden Erfinder, find von M. K. Wischart über die Erfindungen befragt worden, die sie für die Zukunft als besonders notwendig ansehen, und ihre Antworten weichen in der ZeitschriftModern Mechanics" mitgeteilt. Ford ließ sich nicht so aus Einzelheiten ein, sondern gab einig« allgemeiner« Gesichtspunkt«. Wir leben bereit» in einem bequemen Zeitatter", sagte er,aber cs ist noch lange nicht so bequem, wie es fem könnte. Wr sind erst am Anfang. Di«, die da meinen, wir hätten schon da» wahr« Mo> schinenzeitaltcr erreicht, werden nach viel« Ueberraschungen erleben. Las wirkliche Zeitalter der Maschine, in das wir eben eingetreten sind, wird weniger lärmend fein, schöner, gerechter und bessere Lebensbedingungen schaffen als heutzutage." lieber die nächsten Aufgaben dar Erfinder befragt, meint« Ford:Wenn der junge Mann von heute etwas schaffen will, was groß« Zukunft hat, so wird er sich mit dem Flugzeug beschäftigen müssen und vor allem mit der Flugmoschin«. Die Jugend von heut« hat sich noch nicht einmal klar gemacht, welche Art von Moschinen das Flugzeug braucht. Dos erinnert mich an die Zeit meiner Anfänge. Ich dacht« damals nur an Dampfmaschinen, weil sie bei den Lokomotiven ver- wendet wurden. Erst nach vielen Versuchen wandt« ich mich der Gasmaschine zu. So ist es auch natürlich, daß unsere jungen Leute denken, daß Flugzeuge durch Gasmaschinen angetrieben werden müssen: sie denken so, weil die Kraftwagen Gasmasckstwen haben. Aber«Ines Tages wird ein junger Mann kommen, der wird ent- decken, daß die Gasmaschinen noch nicht das Ende darstellen. Nie- wand weiß heute schon, wie die Flugmaschine der Zutuust aussehen wird, aber si« wird große Verbcsserungen, ja ganz andere Formen ausweisen, und bei unseren Versuchen-in Bo-uchorn mit der Diesel. maschrn« haben wir schon manche vielversprechenden Aussichten für die Zukunft gewonnen. Für diese Moschinen wird man einen Brenn- stoss verwenden, der vier- bis fünfmal soviel Kräfte erzeugt wie der gegenwärtige. Wir werde» dann eb Flugzeug bekommen, dos eine Landung mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Sllometern In der Stund  « bewältigen kann. Jeder Mann, der«in« zu schwer« Arbeit zu leisten hat. wird fich bemühen, diese Arbeit leichter zu gestalten, und so werden wir zu neuen Arbeitsformen gelangen. Große Wand- lungen stehen gewiß schon für die Zukunft bevor. So werden die Stöwte nrtt Elettristiät gehet xt werden, und man wird die Häuser besser isolieren, so daß sie im Lvnnner kühler sind und im Winter sich leichter heizen lassen. Warum erfindet«in junger Mann nicht ein« Form der Küche, dl« 10Ö Personen ernähren kann. Dann wer. den wir Fußböden co» Gummi haben, und auch die Ströhen   werden «tt Gummi ßelegt werden."