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Rr. 747. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts 5. Januar 1950

Gonntag.

Amerifa erwartet deutsche Anleihen

I auf die Rapitalaufnahme im Ausland, als auch auf die Kredit­bedingungen günstig einzumirfan

Die Lage ift günstig, sagen amerikanische Wirtschaftsführer.- Und Herr Schacht? monben, ifi", mit diesen Borten unterstreich auch der Reichsbani

Während in Deutschland durch den Reichsbantpräsidenten die Birtschaftslage fünftlich durch die Absperrung gegen das Auslands. fapital immer mehr verschlechtert wird, warten die amerikanischen Rapitalgeber auf die deutsche Kapitalnachfrage. Sie find davon überzeugt, daß die Gefundheit der deutschen Wirtschaft außer Zweifel ficht und daß sie mit der Weitergabe amerikanischer Kapitalien an Deutschland nichts ristieren. Wir zitieren zum Beweise zwei Aeuße rungen, die von amerikanischen Bantiers in den letzten Tagen ge­nacht worden sind.

Francis Sisson, der Bizepräsident der Guaranty Trust Company aus Nem Dorf sagte: In den Bereinigten Staaten hat ce nur wenig oder überhaupt teinen Zweifel über den gesunden Zustand der Grundlage der deute schen Wirtschaftsstruktur gegeben. Der Rückgang der deutschen Kapitalemiffionen in USA . während der ersten dreiviertel des verflossenen Jahres ist auf ganz andere Ursachen zurückzu­führen. In dieser Zeit waren die Geldverhältnisse in den Ber­einigten Staaten einer Unterbringung von Auslandsanleihen durch aus ungünstig. Ueberbies tam das schnelle Wachstum der amerika­ nischen Industrie in einer Zunahme der heimischen Neuemissionen zum Ausdruck, welche den lleberschuß des amerikanischen Anleihe: Tapitals für fich beansprucht haben, Da nun in jüngster Seit große Summen am amerikanischen Wertpapiermarkt frei geworden und die Geftfäße zu gleicher Zeit zurückgegangen find, fo find die Aus fichten für eine Begebung deutscher Wertpapiere in Amerila während des fommenden Jahres sehr günstig." Herr Eberstadt , früher bei Dillon, Read u. Co., jezt Teil­haber der Bantfirma Ofis u. Co., fagte: Der Rückgang der Zins­fäße in Amerita und das Vertrauen, daß der Young- Plan binnen turzem von den beteiligten Nationen angenommen werden wird, haben in den Bereinigten Staaten das Gefühl ausgelöst, daß der Geldstrom von Amerifa nach Deutschland in furzer Zeit wieder aufleben wird. Eine derartige Ent wicklung wird nicht nur erwartet, sondern man steht ihr auch sympathisch gegenüber, menngleich möglicherweise der Bermendungszwed der Anleihen schärfer beobachtet werden wird als

bisher."

shaft augenblicklich durch den Reichsbantprälibenten Dr. Schacht gezwungen. Gleichzeitig geht die Wirtschaft nor die Hunde in einem Augenblid, mo man nichts so dringend braucht als Arbeit für Millionen unbeschäftigte und einen ungeschädigten Strebit bei den ausländischen Kapitalgebern. Wie lange noch mind es geduldet werden können, daß volkswirtschaftliche Notwendig­Leiten durch eine hirnverbrannte Anleihepolitik mit Füßen getreten

merden?

Letzte Treuhänderberichte.

Der Reichsbantfommissar zur Wirtschaftslage und zur öffentlichen Berschuldung.

Wird der Young- Plan im Haag angenommen, fo hören alle Reparationskontrollen innerhalb Deutschlands auf. Dann sind auch die jetzt der Deffentlichkeit übergebenen Berichte des Kommissars bei der Reichsbant, des Eisenbahntommissars und des Kommiffars für die verpfänbeten Einnahmen für die Zeit vom 1. September 1928 bis zum 31. August 1929 die letzten gewesen, denn rechtlich soll die Laufacit des Young Plans bereits am 1. Geptember d. 3. beginnen. Mit der Kontrolle merden auch diese Berichte der Geschichte angehören.

Einiges Interesse verlangt der Bericht des Reichsbant­fommissars Prof. Dr. G. W. J. Bruins, der abfolut neutral abgefaßt ist, sich nur an die Tatsachen hält und infolgedessen auch fich zu der politischen Rolle des Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht nicht äußert. In den Schlußbetrachtungen des Berichtes wird auch zur öffentlichen Finanzwirtschaft in Deutschland Stellung genommen. Es wird ausdrücklich festgestellt, daß die Be­friedigung neuer Kapitolbedürfnisse über den Betrag der laufenden internen Ersparnisse hinaus während der letzten anderthalb Jahre mur nody auf Roften einer Vergrößerung der furzfristigen Verschuldung stattfinden konnte. Das bedeutet auch für Reich und Kommunen, daß diese überall da, wo Anleihen vor­gesehen waren, die aber weder im Inland noch im Ausland unter­gebracht werben fonnten, eine starte Erhöhung der schwebenden Schulb 3mangsläufig eintreten mußte.

Der amerikanische Sapitalgeber hat also nicht nur Bertrauten zur Der Reichsbantfommissar läßt die Frage offen, ob die heutschen Wirtschaft, er fürchtet nicht nur teine Berlufte aus deut Ermäßigung oder Beseitigung dieser schwebenden Schuld darrch An fchen Anleihen, fondern er martet gerabezu auf die deutsche Rach- leihen oder durch Steuern erfolgen foll, mie es Herr Dr. Schacht frage nach ameritanischem Kapibal. In Deutschland besteht auf der will. Er hält weiter ein hohes Binsniveau für Deutschland für emberen Geite ein ungeheurer, pollswirtschaftlich durchaus zu rechtficher, wenn nicht entfcheibenb für eine Entlastung bes Gelbmarties fertigender, weil rein produttiver ober aus Steuern überhaupt nicht zu bedenber Bedarf. Für diese 3wede Steuermittel ober Betriebs. einmahmen zu verwenden, ist geradezu ein voltsmirbschaftliches Ver brechen. Zu diesem Berbrechen wirb bie beutsche Boltsmint

Wegen Uberfüllung

unserer Filialen

mussten wir wiederholt schliessen. Ein Bewels, dass die Erwartungen unserer Kundschaft welt übertroffen wurden!

வகு

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von bem Drud der öffentlichen Schulben in angemeffener Brift vorgeforgt mirb. Jedenfalls fpricht er fich nicht ausbrüdlich für den Standpunt bes Reichbantpräsidenten aus. Stadh feiner Meinung mürben durchgreifende Maßnahmen befanders geeignet fein, sowohl

Beste Rahmenarbeit

Grösse 41-46

Mit Befriedigung tann festgestellt werden, daß, mie schwer die Kreditschwierigkeiten auf das Wirtschaftsleben drildten, die Pro­buttonstapazität hierdurch im allgemeinen nicht beeinträchtigt fonmissar sehr nachdrücklich die von uns immer betonte, ganz außerordentlige Widerstandsfrafi. die die deursche Wirtschaft im vergangenen Jahre trotz der faft völligen Droffetung des ausländischen Kapitalzufluffes bewiesen hat. Auch für die zufünftige Entwicklung ist der Reichsbankkommissar im optimistisch.

Der Absatz der Kaliindustrie.

ganzen

Die Abiodungen der zum Deutschen Kalisunditat gehörenden Kalimerte im Dezember 1929 betrugen 995 942 Doppelzeniner Reintali gegen 1071 548 Doppelzentner Reintali im gleichen Monot des Borjahres. Im Kalenderjahr 1929 wurden von den Rafimerten insgesamt 14014164 Doppelzentner Reinfalt gegen 14 213 874 Doppelzentner Reintali im Kalenderjahre 1928 versandt. des laufenden Düngejahres betragen 7 465 713 Doppelzentner Rein­Die Abladungen in den ersten 8 Monaten( Mai bis Dezember) fali gegen 7820 046 Doppelzentner Reintali in den ersten 8 Monaten des Düngejahres 1928/29.

Auftakt zu den Reedereidividenden. Die Hamburg - Süd­amerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft tommi auch in diesem Jahre als erste Großreederei mit ihrem Abschlus fchloffen, für 1929 wieder die gleiche Dividende von 8 Proz. heraus. Auf der bereits abgehaltenen Aufsichtsratsfigung wurde be wie im Vorjahr zu verteilen.

Gründung des westdeutschen Ziegeljyuditats. In Westdeutsch­land ist jetzt das 3iegelsynditat unter Dach und Bach ge. fommen und hat am 1. Jamuar seine Tätigkeit bereits aufgenommen. Das jogenannte Dachinnditat" in Köln umfaßt 19 Bezirkssyndikate, denen sämtliche rheinische Ziegeleien angeschlossen find. Eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Kartells ist, Außenjetter. die sich störend bemerkbar machen, als Konkurrenten aus der Welt zu schaffen. Die leitenden Männer in dem neuen Ziegel­innbifat haben von der rigorosen Politit der Zementfartelle. offenbar gut gelernt.

Auslandsauftrag für die Deutsche Werft in Hamburg . Die zum Konzern der Guten Hoffnungshütte gehörige Deutsche Werft in Hamburg ist zurzeit verhältnismäßig gut beschäftigt. dampfer von 11 500 Tonnen Tragfähigteit in Bau erhalten, so daß Die Werft hat jest nauerdings von Rormegen einen Lant der Gesamtbestand der in Arbeit befindlichen Schiffe sich auf etwa 100 000 Tonnen beläuft.

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wird, soll die Rheinisch Bestfälife Stahl und Balz Stahlfonzentration und Stillegung. Wie aus Hagen gemeiber Gußftahlwerte geftellt haben. Die Bahl der hiervon betroffenen merts. G. Geljentirchen Antrag auf Stillegung der Hagener Arbeiter und Angestellten beträgt 680 Berfonen

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